Beilage zum Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz Folge 6/2017 PROTOKOLL über die 18. Sitzung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz am Donnerstag, 21. September 2017, 14 Uhr, im Gemeinderatssaal des Alten Rathauses Anwesende: Vorsitzender: SPÖ Bürgermeister Klaus Luger Die VizebürgermeisterInnen: SPÖ Karin Hörzing FPÖ Detlef Wimmer ÖVP Mag. Bernhard Baier Die StadträtInnen: SPÖ Regina Fechter FPÖ Markus Hein ÖVP Doris Lang-Mayerhofer Die GemeinderätInnen: SPÖ Almir Balihodzic SPÖ Markus Benedik ÖVP Ing. Peter Casny SPÖ Helga Eilmsteiner GRÜNE Mag.a Rossitza Ekova-Stoyanova NEOS Felix Eypeltauer FPÖ Manfred Gabriel FPÖ Wolfgang Grabmayr SPÖ Johannes Greul GRÜNE Klaus Grininger, MSc KPÖ Mag.a Gerlinde Grünn SPÖ Claudia Hahn ÖVP Mag. Martin Hajart GRÜNE Mag.a Marie Edwige Hartig FPÖ Harald Hennerbichler GRÜNE Sophia Hochedlinger SPÖ Jakob Huber ÖVP Waltraud Kaltenhuber FPÖ Günther Kleinhanns SPÖ Miriam Köck FPÖ Martina Krendl SPÖ Wolfgang Kühn GRÜNE Mag. Helge Langer, M.A. ÖVP Mag.a Veronika Leibetseder SPÖ Franz Leidenmühler NEOS Elisabeth Leitner-Rauchdobler ÖVP Maria Mayr FPÖ Anita Neubauer FPÖ Werner Pfeffer ÖVP Cornelia Polli, Bed NEOS Lorenz Potočnik SPÖ Dietmar Prammer FPÖ Manfred Pühringer FPÖ Brigitta Riha GRÜNE Ursula Roschger ÖVP Michael Rosenmayr FPÖ Michael Schilchegger GRÜNE Alexandra Schmid FPÖ Michael Schörgendorfer GRÜNE Bernhard Seeber ÖVP Michaela Sommer ÖVP Markus Spannring ÖVP Wolfgang Steiger SPÖ Klaus Strigl FPÖ Peter Stumptner GRÜNE Michael Svoboda SPÖ Regina Traunmüller FPÖ Susanne Walcher SPÖ Tanja Weiss SPÖ Gerhard Weixelbaumer SPÖ Paulina Wessela SPÖ Erika Wundsam Die Magistratsdirektorin: Dr.in Martina Steininger Der Abteilungsleiter des Präsidiums: MMag. Andreas Atzgerstorfer Tagesordnung A MITTEILUNGEN DES BÜRGERMEISTERS B ANGELOBUNG EINES NEUEN MITGLIEDES DES GEMEINDERATES C WAHL EINER NEUEN VIZEBÜRGERMEISTERIN UND EINER NEUEN STADTRÄTIN D GELÖBNIS DER NEUEN VIZEBÜRGERMEISTERIN UND DER NEUEN STADTRÄTIN E BEKANNTGABE DER VERTRETUNG DES BÜRGERMEISTERS DURCH DIE VIZEBÜRGERMEISTERIN UND DIE VIZEBÜRGERMEISTER F ANGELOBUNG EINES WEITEREN NEUEN MITGLIEDES DES GEMEINDERATES G EINRICHTUNG NEUER GEMEINDERÄTLICHER AUSSCHÜSSE H WAHLEN IN DIE GEMEINDERÄTLICHEN AUSSCHÜSSE I VERWALTUNGSAUSSCHÜSSE FÜR DIE UNTERNEHMUNGEN KINDER- UND JUGEND-SERVICES LINZ UND MUSEEN DER STADT LINZ; WAHL EINES NEUEN MITGLIEDES - SPÖ-GEMEINDERATSFRAKTION (Regina Fechter an Stelle von Christian Forsterleitner) J ANFRAGEN AN STADTSENATSMITGLIEDER K ANTRÄGE NACH § 47 ABS. 5 STATUT DER LANDESHAUPTSTADT LINZ (STL) 1992 GEGEN NACHTRÄGLICHE GENEHMIGUNG DURCH DEN GEMEINDERAT K 1. Abschluss eines Mietvertrages zwischen der Stadt Linz (Geschäftsbereich Gebäudemanagement und Tiefbau) und der Tabakfabrik Linz Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft mbH für das VALIE EXPORT Center in der Tabakfabrik K 2. Einbau von zwei Kindergartengruppen in das Haus 3 des Seniorenzentrums Spallerhof durch die Immobilien Linz GmbH und Co KG in Höhe von 140.000 Euro (plus/minus 20 Prozent) K 3. Pfarrplatz - Erneuerung der Fahrgasse zwischen Rathaus Geviert und Pfarrkirche; Vergabe von Aufträgen; maximal 175.000 Euro L ANTRÄGE DES STADTSENATES L 1. Friedenserklärung der Stadt Linz 2017 L 2. Gewährung einer Subvention an die Bischof Rudigier Stiftung, Herrenstraße 26 für Sanierungsmaßnahmen (31.500 Euro) und Neugestaltung des Innenraumes (50.000 Euro) des Neuen Domes; maximal 81.500 Euro; Auszahlung für die Neugestaltung des Innenraumes in drei Raten - je 15.000 Euro in den Jahren 2017 und 2018 sowie 20.000 Euro im Jahr 2019 L 3. Gewährung einer Subvention an die Johannes Kepler Universität, Altenberger Straße 69 (Investitionskosten für verschiedene Maßnahmen 2017); maximal 100.000 Euro L 4. Rückabwicklung einer Kreditübertragung in Höhe von 27.966,66 Euro im Zuge der Gewährung einer Subvention an die ARGE Urfahraner Markt (Werbeaktivitäten und Veranstaltungen im Rahmen des Frühjahrsmarktes 2017 und unter Berücksichtigung des 200-Jahr-Jubiläums) L 5. Bezahlung der Schwimmhallenmieten für das Leistungsschwimmen der Linzer Schwimmvereine 2016/2017; maximal 73.000 Euro L 6. Gewährung einer Subvention an das Diakoniezentrum Spattstraße (Projekt "Schaukelpferd" für das Kinderbetreuungsjahr 2017/2018) 53.000 Euro; davon 20.000 Euro 2017 und 33.000 Euro 2018 M ANTRÄGE DES AUSSCHUSSES FÜR FINANZEN M 1. Errichtung von Bypassbrücken bei der VOEST-Brücke (A7 Mühlkreisautobahn); Abschluss eines Übereinkommens zwischen der Stadt Linz und der Republik Österreich im Zusammenhang mit diversen Grundtransaktionen M 2. Tabakfabrik Linz Entwicklungs- und Betriebs GmbH; Abbruch Zwischenmagazine und Ausbau Magazintrakt - Einbringung von Eigenkapital in Höhe von vier Millionen Euro durch die Immobilien Linz GmbH und Co KG M 3. Verkauf von 37554/1000000 Anteilen der Liegenschaft EZ 154, KG Kleinmünchen (Kremplstraße 1) um den Verkaufspreis von 290.000 Euro M 4. Linzer City Ring - Parkmünzenaktion "Gratisparken in Linz"; Verlängerung der Vereinbarung für ein weiteres Jahr für 1. Jänner 2018 bis 31. Dezember 2018 M 5. Grundverkauf in der KG Linz (Humboldtstraße) um den Verkaufspreis von 419.500 Euro M 6. Grundverkauf in der KG Linz (Nähe Limonigasse 8) um den Verkaufspreis von 119.350 Euro N ANTRAG DES AUSSCHUSSES FÜR WIRTSCHAFT, MÄRKTE, STADTGRÜN UND STRASSENBETREUUNG N 1. Änderung des Schwerpunktprogrammes der Stadt Linz - Regionale Wirtschaftsinitiativen für den Zeitraum von 1. September 2017 bis 31. Dezember 2020 O ANTRÄGE DES AUSSCHUSSES FÜR INFRASTRUKTUR, STADTENTWICKLUNG UND WOHNBAU O 1. Ausschreibung eines kostenneutralen, durch Werbung finanzierten, öffentlichen Fahrradverleihsystems (FVS) für die Stadt Linz; Grundsatzgenehmigung O 2. Bebauungsplanänderung N 35-11-01-02 sowie Aufhebung eines Teilbereiches des Bebauungsplanes N 35-11-01-00, KG Katzbach (Mostnystraße) O 3. Erweiterung der Verkehrslichtsignalanlage an der Kreuzung Kapuzinerstraße / Im Weizenfeld und Errichtung eines Fahrbahnteilers; Vergabe der Arbeiten; insgesamt maximal 160.000 Euro; Genehmigung einer Kreditübertragung O 4. Neuplanungsgebiet Nr. 2 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, KG Waldegg (Glimpfingerstraße) O 5. Verordnung nach § 11 Abs. 1 und 3 Oö. Straßengesetz 1991, KG Ufer (Bebauungsplanänderung 16-017-01-01, östlich Moosfelderstraße); Erklärung von Grundflächen zur Gemeindestraße und zum Radfahr- und Fußgängerweg - Widmung für den Gemeingebrauch; Auflassung von Verkehrsflächen – Entziehung des Gemeingebrauchs O 6. Bebauungsplanänderung 10-013-01-02, KG Waldegg (Losensteinerstraße) O 7. Bebauungsplanänderung 16-017-01-01, KG Ufer (östlich Moosfelderstraße) O 8. Änderungspläne Nr. 111 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, KG Ufer (Fischerfeldstraße) O 9. Änderungspläne Nr. 105 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, KG Kleinmünchen (Bäckermühlweg 59) O 10. Bebauungsplanänderung S 25-17-01-02, KG Ufer (Am Aubach - Moosfelderstraße, ehemaliges Areal der Firma Christ Lacke) sowie Aufhebung des Teilbereiches des Bebauungsplanes S 25-17-01-00 O 11. Neuerfassung (Stammplan) des Bebauungsplanes N 35-08-01-00, KG Katzbach (Katzbachweg - Freistädter Straße) und Aufhebung von Teilbereichen des Bebauungsplanes NO 117/2 O 12. Bebauungsplanänderung 02-072-01-01, KG Urfahr (Blütenstraße – Wildbergstraße) O 13. Bebauungsplanänderung 08-015-01-01, KG Lustenau (BBRZ – Raimundstraße) O 14. Abschluss eines Vertrages über Infrastrukturkosten in Höhe von insgesamt 336.000 Euro im Zusammenhang mit der Änderung des Flächenwidmungsplanes Linz Nr. 4 P ANTRAG DES AUSSCHUSSES FÜR SOZIALES, JUGEND, FAMILIE, INTEGRATION UND SPORT P 1. Förderung der Vereine Tagesmütter und Tagesväter für 2017 entsprechend der Oö. Tagesmütter bzw. Oö. Tagesväter-Verordnung 2014 - Nachtrag für das Rechnungsjahr 2017 (Abänderung des Gemeinderatsbeschlusses vom 18. Mai 2017) und Beschlussfassung künftige Rahmenförderung Q ANTRAG DES AUSSCHUSSES FÜR FRAUEN, UMWELT, NATURSCHUTZ UND BILDUNG Q 1. Kreditübertragung für die Leistung von Beiträgen zur Erhaltung der öffentlichen Berufsschulen in Höhe von 800.000 Euro R FRAKTIONSANTRÄGE UND FRAKTIONSRESOLUTIONEN NACH § 12 STL 1992 R 1 NEUGESTALTUNG SÜDBAHNHOFMARKT - EINBINDUNG EHEMALIGES BAHNHOFSGEBÄUDE - ANTRAG und RESOLUTION R 2. STADTENTWICKLUNGSPLAN FÜR LINZ R 3. URFAHRANER GRÜNMARKT ATTRAKTIVIEREN R 4. "MITDENKENDE" SOLAR-MÜLLEIMER R 5. WOCHENMARKT AM LUNAPLATZ UND BESSERE PFLEGE DES AREALS R 6. OPTIMIERUNG DER FAHRRADINFRASTRUKTUR IM HAFENVIERTEL (VON DER ANSCHLUSSSTELLE SÜD BEI DER VOEST-BRÜCKE ÜBER DEN BEREICH WINTERHAFEN BIS ZUR INDUSTRIEZEILE) R 7. SPORT IN DIE WOHNQUARTIERE R 8. BEIBEHALTUNG DER MÄHARBEITEN AUF VEREINSSPORTPLÄTZEN R 9. OPTIMIERUNG DER STÄDTISCHEN INTEGRATIONSARBEIT R 10. ENTWICKLUNG UND REALISIEREN VON PARK-AND-RIDE-ANLAGEN FÜR DEN BALLUNGSRAUM LINZ R 11. VERBESSERUNG DER WARTESITUATION AN HALTESTELLEN IN LINZ R 12. TAKTVERDICHTUNG PÖSTLINGBERG R 13. VEREINFACHUNG DER TICKET-TARIFE DER LINZER MUSEEN FÜR JUNGE LINZER/INNEN R 14. STRATEGIE ZUM SCHUTZ UND AUSBAU DER INNERSTÄDTISCHEN PARK- UND GRÜNANLAGEN R 15. SOMMER-PROGRAMMIER- UND TECHNIKKURSE FÜR KINDER UND JUGENDLICHE R 16. STADTENTWICKLUNG DREIECK KAPUZINERSTRASSE / HOPFENGASSE / STIFTERSTRASSE R 17. HOCHHÄUSER - SCHUTZZONE INNENSTADT R 18. AKTION 20.000 FÜR ALLE OBERÖSTERREICHISCHEN GEMEINDEN ERMÖGLICHEN - RESOLUTION R 19. ENDLICH MEHR POLIZEI FÜR LINZ - RESOLUTION R 20. FRAUENVOLKSBEGEHREN 2.0 R 21. OPEN-SOURCE LINIENINFORMATION IN ECHTZEIT - RESOLUTION Beginn der Sitzung: 14 Uhr Bürgermeister Luger eröffnet die 18. Sitzung des Gemeinderates, begrüßt die Anwesenden und stellt die ordnungsgemäße Einberufung und die Beschlussfähigkeit des Gemeinderates fest. Bürgermeister Luger: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, werte Besucherinnnen und Besucher, ich darf Sie sehr herzlich zur heutigen Gemeinderatssitzung begrüßen. Sie gestatten mir, dass ich zuerst noch unseren ‚Herrn Noch-Vizebürgermeister‘ Christian Forsterleitner auf der Tribüne herzlich begrüße. Schön, dass du die direkte Übergabe deiner Funktion von der Galerie aus verfolgst. Herzlich willkommen in diesem dir nicht ganz unbekannten Kreis. (Beifall) Es freut mich ganz besonders, dass ich Freundinnen, Freunde und Familienangehörige unserer heute neu zu bestellenden Mitglieder des Gemeinderates und der Stadtregierung begrüßen darf. Es freut mich, dass ich die gesamte Familie Fechter, die Mutter der zukünftigen Stadträtin, ihren Gatten, die Tochter, den Sohn und die Brüder bei uns begrüßen darf. Herzlich willkommen. (Beifall) Auch Frau Stadträtin Hörzing, die heute, wie ich erfahren habe …Heiterkeit…, von ihrer Fraktion zur Vizebürgermeisterin gewählt werden wird, ist familiär vertreten. Ich darf ihren Gatten und die Familie herzlich begrüßen. (Beifall) Außerdem sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Magistrates zu Gast, die gerade eine Dienstausbildung absolvieren. Ich darf auch Sie sehr herzlich im Rathaus willkommen heißen.“ (Beifall) A MITTEILUNGEN DES BÜRGERMEISTERS Bürgermeister Luger teilt mit, dass ein gemeinsamer Dringlichkeitsantrag der Fraktionen von SPÖ, FPÖ, ÖVP, Die Grünen, NEOS und Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, betreffend ‚Forcierung des Ausbaus öffentlicher Verkehrsmittel und attraktiver Park-and-ride-Anlagen zur Verkehrsentlastung im Zentralraum‘ eingebracht worden ist. Bürgermeister Luger schlägt vor, dem Antrag die Dringlichkeit zuzuerkennen und ihn am Ende der Tagesordnung zu behandeln. Der Vorschlag des Bürgermeisters wird vom Gemeinderat einstimmig angenommen. Weiters teilt Bürgermeister Luger mit, dass zwei Anträge, die sich auf der Tagesordnung befinden, zurückgezogen werden sollen. Der erste Antrag R 10, ‚Entwicklung und Realisierung von Park-and-ride-Anlagen für den Ballungsraum Linz‘, der ÖVP-Gemeinderatsfraktion ist ziemlich deckungsgleich mit dem Dringlichkeitsantrag. Weiters wurde gebeten Antrag R 21, ‚Open-Source Linieninformation in Echtzeit – Resolution‘, der NEOS-Gemeinderatsfraktion von der Tagesordnung abzusetzen. Dafür ist die Zustimmung des Gemeinderates mit Zweidrittelmehrheit notwendig. Der Vorsitzende lässt nun über die Absetzung der beiden Anträge abstimmen. Die Absetzung der Anträge R 10 und R 21 von der Tagesordnung wird vom Gemeinderat einstimmig angenommen. Für die heutige Sitzung sind Gemeinderat Giegler, SPÖ, Gemeinderätin Klitsch und Gemeinderätin Åkerblom, beide FPÖ, Gemeinderat Hackl, ÖVP, und Stadträtin Mag.a Schobesberger, Die Grünen entschuldigt. Weiters verweist Bürgermeister Luger auf die den Mitgliedern des Gemeinderates vorliegenden Mitteilungen über jene Stadtsenatsbeschlüsse, mit denen Kreditüberschreitungen und Kreditübertragungen bewilligt wurden, und ersucht um Kenntnisnahme. 1. Kreditüberschreitungen Der Stadtsenat hat in der Zeit vom 20. Juni 2017 bis 11. September 2017 für das Rechnungsjahr 2017 keine Kreditüberschreitung genehmigt. In der Zeit vom 1. Jänner 2017 bis 11. September 2017 wurde vom Stadtsenat für das Rechnungsjahr 2017 eine Kreditüberschreitung in der Höhe von 50.000 Euro genehmigt, welche dem Gemeinderat in einer bereits vorangegangenen Sitzung zur Kenntnis gebracht wurde. Die Bedeckung der Kreditüberschreitung erfolgte durch eine Mehreinnahme. 2. Kreditübertragungen Der Stadtsenat hat in der Zeit vom 20. Juni 2017 bis 11. September 2017 für das Rechnungsjahr 2017 folgende Kreditübertragungen genehmigt: In der Zeit vom 1. Jänner 2017 bis 11. September 2017 wurden vom Stadtsenat für das Rechnungsjahr 2017 Kreditübertragungen in der Höhe von 161.747 Euro genehmigt. Davon wurden dem Gemeinderat in bereits vorangegangenen Sitzungen 140.935 Euro zur Kenntnis gebracht. Gemäß § 54 Abs. 2 StL 1992 in Verbindung mit Verordnung des Gemeinderat vom 29. November 1979 obliegt die Beschlussfassung der Kreditübertragungen, wenn der Betrag im Einzelfall 29.069 Euro nicht übersteigt, und bei Kreditüberschreitungen, wenn der Betrag im Einzelfall 50.000 Euro nicht übersteigt, dem Stadtsenat, solange die bereits vom Stadtsenat beschlossenen Kreditüberschreitungen nicht die Höhe von insgesamt eins von Hundert der gesamten veranschlagten Ausgaben übersteigen. Der maßgebliche Höchstbetrag 2017 für Kreditüberschreitungen beträgt somit 9,532.225 Euro und wurde nicht überschritten. 3. Nachtragsvoranschlag: Für das Rechnungsjahr 2017 haben die vom Gemeinderat und Stadtsenat bis zum 11. September 2017 genehmigten Kreditüberschreitungen 283.000 Euro und die Kreditübertragungen 1,152.439 Euro betragen. Gemäß § 54 Abs. 2 letzter Satz StL 1992 ist ein Nachtragsvoranschlag erforderlich, wenn die Kreditüberschreitungen 7,5 Prozent der Einnahmen des ordentlichen Voranschlages, das sind 50,250.382,50 Euro übersteigen. Für Kreditübertragungen gilt das Gleiche. Diese Grenzen wurden nicht überschritten. Ein Nachtragsvoranschlag für 2017 ist daher nicht erforderlich. B ANGELOBUNG EINES NEUEN MITGLIEDES DES GEMEINDERATES Bürgermeister Luger: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, in der heutigen Gemeinderatssitzung haben wir auf Grund des Ausscheidens von Herrn Mag. Christian Forsterleitner eine neue Gemeinderätin anzugeloben und Veränderungen im Stadtsenat zu vollziehen sowie über die neue Organisation der gemeinderätlichen Ausschüsse abzustimmen. Danach wird die sozialdemokratische Fraktion über personelle Änderungen in den beiden Verwaltungsausschüssen zu befinden haben. Außerdem haben die Fraktionen Wahlvorschläge für Veränderungen bzw. Neunominierungen in einzelnen Ausschüssen eingebracht, über die jeweils in Fraktionswahl entschieden wird. Für das Protokoll halte ich fest, dass sämtliche fraktionellen Wahlvorschläge für die Änderungen in den Ausschüssen fristgerecht und formal korrekt eingereicht worden sind. Wenn es die Zustimmung - vor allem der Fraktionsvorsitzenden gibt - schlage ich eine bürokratische Erleichterung vor. Jedem Mitglied des Linzer Gemeinderates liegen die Veränderungen in den einzelnen Ausschüssen schriftlich vor. Die der eigenen Fraktion kennen Sie natürlich noch viel besser. Ich schlage vor, bei den Fraktionswahlen nicht über jeden einzelnen Vorschlag im Detail zu berichten, sondern ich frage Sie, ob der von der Fraktion eingebrachte Vorschlag, innerhalb der Fraktion auch eine Mehrheit findet. Damit können wir Zeit sparen, die wir besser für die inhaltliche Arbeit nutzen können.“ Der Vorschlag wird einstimmig angenommen. B ANGELOBUNG EINES NEUEN MITGLIEDES DES GEMEINDERATES Bürgermeister Luger: „Die sozialdemokratische Fraktion hat mir mitgeteilt, dass Frau Stadträtin Karin Hörzing ihr Gemeinderatsmandat, das sie am Beginn der Periode zurückgelegt hat, wieder annehmen wird. Ich bitte Sie, sich zur Verlesung der Gelöbnisformel und im Anschluss während der Angelobung, von den Sitzen zu erheben. Die Gelöbnisformel lautet: ‚Ich gelobe, die Bundesverfassung und die Landesverfassung sowie alle übrigen Gesetze und alle Verordnungen der Republik Österreich und des Landes Oberösterreich gewissenhaft zu beachten, meine Aufgaben unparteiisch und uneigennützig zu erfüllen, das Amtsgeheimnis zu wahren und das Wohl der Stadt nach bestem Wissen und Gewissen zu fördern.‘“ Stadträtin Hörzing: „Ich gelobe.“ Bürgermeister Luger: „Ich bedanke mich dafür und darf dir zu deinem Gemeinderatsmandat gratulieren. Dieser Akt war notwendig, damit die sozialdemokratische Fraktion eine neue Vizebürgermeisterin wählen kann.“ C WAHL EINER NEUEN VIZEBÜRGERMEISTERIN UND EINER NEUEN STADTRÄTIN Bürgermeister Luger: „Die SPÖ-Fraktion hat vorgeschlagen, Frau Stadträtin Karin Hörzing zur Vizebürgermeisterin zu wählen. Ich frage daher die Mitglieder der Fraktion der Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, ob dieser Vorschlag angenommen wird. Ich bitte um ein Zeichen mit der Hand.“ Der Wahlvorschlag wird von der stimmberechtigten SPÖ-Gemeinderatsfraktion (19) einstimmig angenommen. Bürgermeister Luger: „Damit hat die sozialdemokratische Fraktion Frau Karin Hörzing einstimmig zur Vizebürgermeisterin dieser Stadt bestimmt. Gleichzeitig darf ich den Antrag der sozialdemokratischen Fraktion für die Wahl von Frau Gemeinderätin Regina Fechter zur Stadträtin zur Abstimmung bringen. Ich bitte ebenfalls um ein Zeichen mit der Hand, wenn sie mit diesem Vorschlag einverstanden sind.“ Der Vorschlag wird von der stimmberechtigten SPÖ-Gemeinderatsfraktion (19) einstimmig angenommen. Bürgermeister Luger: „Ich darf euch beiden ganz herzlich zur Wahl gratulieren.“ D GELÖBNIS DER NEUEN VIZEBÜRGERMEISTERIN UND DER NEUEN STADTRÄTIN Bürgermeister Luger: „Nun haben die beiden neuen Stadtsenatsmitglieder noch Ihr Gelöbnis nach § 29 Abs. 1 Statut der Landeshauptstadt Linz 1992 (StL) i.d.g.F. zu leisten. Dazu ersuche ich alle Mitglieder des Gemeinderates, sich von ihren Sitzen zu erheben. Die Gelöbnisformel lautet: ‚Ich gelobe, die Bundesverfassung der Republik Österreich, die Verfassung des Landes Oberösterreich und alle übrigen Gesetze getreu zu beachten und meine Pflichten nach bestem Wissen und Gewissen zu erfüllen.‘“ Vizebürgermeisterin Hörzing: „Ich gelobe.“ Stadträtin Fechter: „Ich gelobe.“ Bürgermeister Luger: „Ich gratuliere euch beiden zu eurer neuen Aufgabe. (Beifall) Ich darf dich, Frau Vizebürgermeisterin bitten, links von mir Platz zu nehmen.“ E BEKANNTGABE DER VERTRETUNG DES BÜRGERMEISTERS DURCH DIE VIZEBÜRGERMEISTERIN UND DIE VIZEBÜRGERMEISTER Bürgermeister Luger: „Wie im Statut der Landeshauptstadt Linz vorgesehen, gebe ich entsprechend der Reihenfolge, in der die Wahlparteien zur Nominierung der Vizebürgermeister berechtigt sind, bekannt, dass die Funktion der 1. Vizebürgermeisterin der Landeshauptstadt Linz Karin Hörzing wahrnehmen wird, die Funktion des 2. Vizebürgermeisters Detlef Wimmer und die Funktion des 3. Vizebürgermeisters wird Mag. Bernhard Baier einnehmen.“ F ANGELOBUNG EINES WEITEREN NEUEN MITGLIEDES DES GEMEINDERATES Bürgermeister Luger: „Frau Stadträtin Fechter hat schriftlich erklärt, nach ihrer Wahl zur Stadträtin auf ihr Gemeinderatsmandat zu verzichten. Die sozialdemokratische Fraktion hat mir mitgeteilt, dass Frau Arzu Büyükkal auf das frei werdende Mandat berufen werden sollte. Ich darf dich Arzu Büyükkal als zukünftige Gemeinderätin bitten, mir zu geloben und die Mitglieder des Gemeinderates und des Stadtsenates bitten, sich von den Sitzen zu erheben. Die Gelöbnisformel lautet: ‚Ich gelobe, die Bundesverfassung und die Landesverfassung sowie alle übrigen Gesetze und alle Verordnungen der Republik Österreich und des Landes Oberösterreich gewissenhaft zu beachten, meine Aufgaben unparteiisch und uneigennützig zu erfüllen, das Amtsgeheimnis zu wahren und das Wohl der Stadt nach bestem Wissen und Gewissen zu fördern.‘“ Gemeinderätin Büyükkal: „Ich gelobe.“ Bürgermeister Luger: „Ich gratuliere dir herzlich zur Angelobung als Gemeinderätin. Ich bitte dich, deine Aufgaben, so wie ich dich kenne, zum Wohle der Linzerinnen und Linzer wahrzunehmen. Ich wünsche dir viel Erfolg und viel Kraft gerade nach den letzten Tagen.“ (Beifall) Bürgermeister Luger berichtet über die Anträge G bis I G EINRICHTUNG NEUER GEMEINDERÄTLICHER AUSSCHÜSSE Bürgermeister Luger: „Meine Damen und Herren, ich ersuche um Zustimmung zur Neustrukturierung der gemeinderätlichen Ausschüsse, die sich durch die Veränderungen in der sozialdemokratischen Fraktion ergeben. In Zukunft soll es einen Ausschuss für Finanzen, Innovation und Verfassung, einen Ausschuss für Liegenschaften und Integration, der von Frau Stadträtin Fechter geführt wird, und einen Ausschuss für Soziales, Jugend, Familie und Sport, der weiterhin von Frau Vizebürgermeisterin Hörzing geführt wird, geben. Selbstverständlich bleiben die Anzahl der Mitglieder dieser Ausschüsse und die Vorsitzstruktur, so wie nach dem d‘Hondtschen System vom Wahlergebnis abgeleitet, unverändert. Der Gemeinderat beschließe: ,1. Der Gemeinderatsbeschluss vom 12. November 2015 bzw. der Gemeinderatsbeschluss vom 30. Juni 2016 werden dahingehend abgeändert, dass für die laufende Funktionsperiode an Stelle des bisherigen Ausschusses für Innovation und Verfassung sowie des Ausschusses für Finanzen der neue Ausschuss für Finanzen, Innovation und Verfassung bestellt wird. Die Agenden der Integration werden aus dem bisherigen Ausschuss für Soziales, Jugend, Familie, Integration und Sport herausgelöst, womit künftig der neue Ausschuss für Soziales, Jugend, Familie und Sport bezeichnet wird. Weiters wird der neue Ausschuss für Liegenschaften und Integration bestellt. 2. Die Anzahl der Mitglieder des Gemeinderates und der Ersatzmitglieder in diesem Ausschuss wird mit acht festgesetzt und besteht aus drei SPÖ-Vertretern/Vertreterinnen, zwei FPÖ-Vertretern/Vertreterinnen, zwei ÖVP-Vertretern/Vertreterinnen sowie einem ,Die Grünen‘-Vertreter/einer ,Die Grünen‘-Vertreterin. Die NEOS-Gemeinderatsfraktion ist berechtigt, einen Vertreter/eine Vertreterin mit beratender Stimme zu nominieren. 3. Die Vorsitzendenstellen der unter Punkt 1 genannten gemeinderätlichen Ausschüsse kommen der SPÖ-Gemeinderatsfraktion zu.‘ Ich ersuche Sie grundsätzlich um Zustimmung zu dieser Neustrukturierung der Ausschüsse.“ Der Antrag wird einstimmig angenommen. H WAHLEN IN DIE GEMEINDERÄTLICHEN AUSCHÜSSE „Der Gemeinderat hat soeben neue gemeinderätliche Ausschüsse bestellt und deren Zusammensetzung bestimmt. Nun sind durch die Gemeinderatsfraktionen die Mitglieder und Ersatzmitglieder zu wählen. Von den Gemeinderatsfraktionen, die aufgrund ihrer Stärke Anspruch auf Vertretung in diesen Ausschüssen haben, wurden die Wahlvorschläge dazu rechtzeitig und mit den nötigen Unterschriften versehen, eingebracht. Diese Wahlvorschläge wurden zusammengefasst, eine Aufstellung liegt auf Ihren Tischen auf. Außerdem haben sich auch in den übrigen gemeinderätlichen Ausschüssen Änderungen ergeben. Sehr geehrte Damen und Herren, das ist jener Punkt, bei dem ich uns das Verlesen langer Namenslisten ersparen möchte. Ich ersuche die jeweiligen Fraktionen nur mehr, ihre Änderungen in den gemeinderätlichen Ausschüssen intern abzustimmen. Ich ersuche um Mitteilung, falls es dazu Einwände gibt. Ausschuss für Finanzen, Innovation und Verfassung Mitglieder Ersatzmitglieder SPÖ B Klaus Luger (Vors.) SPÖ GR Klaus Strigl GR Dietmar Prammer (Vors.-Stv.) GR Jakob Huber GRin Erika Wundsam GRin Paulina Wessela FPÖ Vbgm Detlef Wimmer FPÖ GR Günther Kleinhanns GR Michael Schilchegger GR Wolfgang Grabmayr ÖVP GR Wolfgang Steiger ÖVP Vbgm Mag. Bernhard Baier GR Mag. Martin Hajart GR Michael Rosenmayr Die Grünen GR Michael Svoboda Die Grünen GR Mag. Helge Langer NEOS GR Felix Eypeltauer (mit beratender Stimme) Ausschuss für Soziales, Jugend, Familie und Sport Mitglieder Ersatzmitglieder SPÖ Vbgmin Karin Hörzing SPÖ GR Almir Balihodzic (Vors. mit Stimmrecht) GRin Miriam Köck (Vors.Stv.in) GR Markus Benedik GRin Claudia Hahn GRin Erika Wundsam FPÖ GR Manfred Pühringer FPÖ GR Harald Hennerbichler GR Peter Stumptner GRin Martina Krendl ÖVP GRin Veronika Leibetseder ÖVP GR Josef Hackl GR Mag. Martin Hajart GRin Michaela Sommer Die Grünen GRin Mag.a Marie Edwige Hartig Die Grünen GRin Sophia Hoched- linger NEOS GR Felix Eypeltauer (mit beratender Stimme) Ausschuss für Liegenschaften und Integration Mitglieder Ersatzmitglieder SPÖ StRin Regina Fechter SPÖ GRin Miriam Köck (Vors. ohne Stimmrecht) GR Klaus Strigl (Vors.Stv.) GRin Tanja Weiss GRin Arzu Büyükkal GR Gerhard Weixel- GRin Paulina Wessela baumer FPÖ GR Günther KIeinhanns FPÖ GR Peter Stumptner GR Werner Pfeffer GRin Mia Åkerblom ÖVP GR Wolfgang Steiger ÖVP GR Peter Casny GRin Cornelia Polli, BEd GR Markus Spannring Die Grünen GR Mag. Helge Langer, MA Die Grünen GR Michael Svoboda NEOS GR Lorenz Potočnik (mit beratender Stimme) Ausschuss für Sicherheit, Gesundheit und Städtekontakte Gemeinderat Almir Balihodzic wird als Mitglied anstelle von Gemeinderat Klaus Strigl gewählt. Ausschuss für Frauen, Umwelt, Naturschutz und Bildung Gemeinderat Johannes Greul wird als Mitglied anstelle von Gemeinderat Stefan Giegler gewählt. Gemeinderätin Arzu Büyükkal wird als Ersatzmitglied anstelle von Gemeinderätin Claudia Hahn gewählt. Ausschuss für Infrastruktur, Stadtentwicklung und Wohnbau Gemeinderat Jakob Huber wird als Ersatzmitglied anstelle von Gemeinderat Dietmar Prammer gewählt. Ausschuss für Kultur und Tourismus Gemeinderätin Erika Wundsam wird als Mitglied anstelle von Stadträtin Regina Fechter gewählt. Gemeinderätin Arzu Büyükkal wird als Ersatzmitglied anstelle von Gemeinderätin Erika Wundsam gewählt. Kontrollausschuss Gemeinderätin Claudia Hahn wird als Ersatzmitglied anstelle von Stadträtin Regina Fechter gewählt. Ich ersuche daher, die jeweiligen Fraktion für die Wahl der vorgeschlagenen Mitglieder und Ersatzmitglieder um eine Zeichen mit der Hand.“ Der Tagesordnungspunkt H wird von den wahlberechtigten Gemeinderatsfraktionen einstimmig angenommen. Die Fraktion der NEOS, die mit beratender Stimme in den Ausschüssen vertreten ist, hat ebenfalls Änderungen bekannt gegeben, die so zur Kenntnis genommen und von der Verwaltung administriert werden.“ I VERWALTUNGSAUSSCHÜSSE FÜR DIE UNTERNEHMUNGEN KINDER- UND JUGEND-SERVICES LINZ UND MUSEEN DER STADT LINZ; WAHL EINES NEUEN MITGLIEDES – SPÖ-GEMEINDERATSFRAKTION „Stadträtin Regina Fechter wird anstelle von Herrn Vizebürgermeister a.D. Christian Forsterleitner gewählt.“ Der Antrag wird von der stimmberechtigten SPÖ-Gemeinderatsfraktion (19) einstimmig angenommen. Bürgermeister Luger: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, damit ist die Stadtregierung nun neu zusammengesetzt. Ich bitte alle um gute Zusammenarbeit und dass wir uns gemeinsam für die Interessen der Linzerinnen und Linzer engagieren. Vor allem wünsche ich dir, Frau Stadträtin Regina Fechter, viel Kraft und Power. Durchhaltevermögen hast du mit Sicherheit, das weiß ich, sonst wärst du von deiner Fraktion nicht in diese Position gewählt worden. Wir werden versuchen auch in Zukunft in der Stadtregierung bestmöglich zusammenzuarbeiten. Alles Gute. (Beifall) Bevor ich zu den Anfragen an die Stadtsenatsmitglieder komme, verzeihen Sie mir, dass ich noch eine Begrüßung nachhole. Ich darf Herrn Nationalrat Werner Neubauer herzlich willkommen heißen. Er ist so oft bei uns, dass ich ab und zu vergesse, ihn zu begrüßen. Außerdem freut es mich, Herrn Gemeinderat Rosenmayr zu gratulieren, er feiert heute einen runden Geburtstag, den er in dieser Sitzung verbringen will. Herr Rosenmayr, ich sorge für straffe Vorsitzführung und bemühe mich, dass Sie nachher noch Zeit zum Feiern haben. Ich gratuliere Ihnen vorweg zu Ihrem heutigen Geburtstag. (Beifall) J ANFRAGEN AN STADTSENATSMITGLIEDER Bürgermeister Luger bringt zur Kenntnis, dass vier Anfragen in die heutige Sitzung eingebracht wurden; eine an seine Person und drei an Stadtrat Hein. 1. Die Anfrage von Gemeinderätin Mag.a Grünn an Bürgermeister Luger betreffend ‚Kommunalabgabe‘ wird schriftlich oder in der nächsten Sitzung beantwortet. 2. Anfrage von Gemeinderätin Sommer an Stadtrat Hein: „Sehr geehrter Herr Stadtrat Hein, in einer Presseaussendung am 1. Juni 2017 - die Ausschussmitglieder wurden am 19. Juni darüber informiert - wurden die Ergebnisse des kooperativen Planungsverfahrens für den Masterplan Ebelsberg präsentiert. Mit dem vorgelegten, städtebaulichen Entwurf konnte das Projekt erfolgreich abgeschlossen werden, hieß es in der Aussendung. Seitdem ist es relativ still geworden und über die weitere Vorgangsweise ist sehr wenig bekannt. Dies ist umso erstaunlicher, handelt es sich dabei doch um einen Schwerpunkt des Linzer Wohnbaus in naher Zukunft. Insgesamt wird erwartet, dass in den nächsten Jahren in diesem Stadtteil mehrere tausend Wohnungen entstehen und sich dadurch die hiesige Bevölkerungszahl auf rund 30.000 Einwohner erhöhen wird. Ich ersuche in diesem Zusammenhang um Beantwortung folgender Fragen: 1. Sind von Ihrer Seite Termine geplant, bei welchen Sie über die weiteren Schritte im Planungsprozess informieren? Falls ja, wann ist mit solchen zu rechnen? 2. Sind in weiterer Folge Architektenwettbewerbe geplant? Falls ja, wann ist mit der ersten Auslobung zu rechnen? 3. Soll aus Ihrer Sicht eine Nutzungsmischung von Wohn- und Gewerbeflächen in der Flächenwidmung festgelegt werden, damit das Entwickeln zu einer reinen ,Schlafstadt‘ ausgeschlossen werden kann? Falls ja, mit welchem Verteilungsschlüssel? 4. Ist von Ihrer Seite geplant, die in textlicher und bildlicher Form hervorgehobenen Zwischenraum- und Freiraumqualitäten wie ,Unterm Baumdach, Kasernengarten oder Gartenwelt‘ auch tatsächlich umzusetzen? 5. Ist aus Ihrer Sicht geplant, eine verbindliche Bebauungsdichte über die gesamte Fläche (ehemaliges Kasernenareal und ,Sommergründe‘) festzulegen? Falls ja, wie hoch soll die GFZ sein? 6. Gibt es aus Ihrer Sicht die Notwendigkeit, ein Gesamtverkehrs- und Mobilitätskonzept, beginnend in Ebelsberg, ehemaliges Kasernenareal, Sommergründe, bis hin zur Höhe Mona-Lisa-Tunnel zu erstellen? Wenn ja, wann ist mit ersten Ergebnissen zu rechnen?“ Dazu Stadtrat Hein: „Meine sehr geehrten Damen und Herren im Gemeinderat und auf der Tribüne, bevor ich die Fragen detailliert beantworten kann, möchte ich diese Gelegenheit nutzen Ihnen dieses ‚Leuchtturm-Projekt der Stadt Linz‘ vorzustellen. Dieses Projekt wurde sowohl in Fachkreisen als auch bei der öffentlichen Präsentation durch die Wohnbevölkerung in Ebelsberg sehr wohlwollend aufgenommen. Mit der Präsentation im zuständigen Ausschuss für Infrastruktur, Stadtentwicklung und Wohnbau dürfte die Thematik fast allen Ausschussmitgliedern bekannt sein. Für Sie, meine sehr geehrten Damen und Herren, die nicht in meinem Ausschuss sind, ist das Neuland. Die Bebauung des Kasernenareals in Ebelsberg mit den angrenzenden Sommergründen ist zurzeit sicher das wichtigste Stadtentwicklungsprojekt in Linz. Es hat insofern eine enorme Wichtigkeit, als im Linzer Süden in der Vergangenheit die einen oder anderen Fehler gemacht wurden. Bei diesem Stadtteil wollen wir im Linzer Süden jetzt fehlende Qualitäten - sei es in Bezug auf Arbeitsplätze, Wohnen oder Freizeit - berücksichtigen. Man muss sich vorstellen, dass in diesem Stadtteil ungefähr doppelt so viele Menschen wohnen werden, wie in der Bezirksstadt Eferding. Damit erkennt man die Dimensionen, die auf uns zukommen und auch die Herausforderungen, die wir bewerkstelligen müssen. Wir haben uns entschlossen - das ist einstimmig im Gemeinderat angenommen worden -, für dieses Projekt ein sogenanntes kooperatives Planungsverfahren durchzuführen. Dieses kooperative Planungsverfahren wurde im Sommer erfolgreich abgeschlossen. Die Ergebnisse wurden sowohl der Öffentlichkeit medial wie auch den Fachkreisen präsentiert. Bevor wir uns aber der Thematik der eigentlichen Planung widmen konnten, haben wir uns mit dem Gebiet Ebelsberg beschäftigt. Sie sehen hier schemenhaft im Hintergrund das Kasernenareal, die angrenzenden Gründe und die alten Strukturen wie Alt-Ebelsberg, die Ennsfeld-Siedlung, die Hiller-Siedlung und natürlich die Erschließung. Als wir dieses Gelände im Rahmen des kooperativen Verfahrens mit den Experten mehr oder weniger genau unter die Lupe genommen haben, haben sich drei Bänder aufgetan, die für diesen Stadtteil sehr wichtig sind. Das grüne Band, das Sie ganz oben sehen, prägt die Hangkante und die Freizeit. Hier ist der direkte Weg zur Natur, zum Erholungsgebiet der Traun-Auen. Das grün-gelbe Band in der Mitte ist das so genannte soziale Band, das Alt-Ebelsberg mit dem Bahnhof Ebelsberg verbinden soll. Hier sollen Begegnungen stattfinden und sich das soziale Leben abspielen. Das rote Band entlang der Bundesstraße 1 (B1) war eine gewisse Herausforderung. Im Prinzip geht es hier um die Frage wie man mit der B1, einer sehr stark befahrenen Straße, umgeht. Die Planer haben sehr gute Ideen gehabt. Hier wird sich vor allem das gewerbliche Geschehen abspielen, einerseits für die Bewohner dieses Stadtteiles und andererseits natürlich auch für die vorbeifahrenden Ein- und Auspendler, die diese B1 benützen. Man sieht, dass dieser Stadtteil eine riesige Fläche einnimmt, die sich aus mehreren Teilbereichen mit unterschiedlichen Wertigkeiten zusammensetzt. Wir haben hier fünf unterschiedliche Quartiere. Durch die Verbindung dieser fünf verschiedenen Quartiere mit drei Bändern, konnten wir einen sehr stabilen und robusten Stadtteil schaffen. Damit wird sichergestellt, dass wir - zumindest vom städteplanerischen her - Fehler der Vergangenheit nicht wieder machen werden. Die Stadt wird hier wirklich weitergedacht. Wir haben diesem Projekt den Namen ‚Garten Ebel‘ gegeben. Das ist aber nur ein Projekttitel. Im Anschluss werde ich näher auf die fünf Quartiere eingehen und deren Qualitätsmerkmale, einerseits was das bauliche und andererseits was die Gestaltung der Freizeiträume betrifft, aufzeigen. Wir haben die fünf Quartiere benannt: Der Bereich unter der B1 heißt ‚Unterm Baumdach‘, die ehemaligen Mannschaftshäuser der Kaserne Ebelsberg, die unter Denkmalschutz stehen, sind als ‚Kasernengarten‘ benannt. Entgegen der Problematik um diese denkmalgeschützten Häuser vor Beginn des kooperativen Planungsverfahrens wurden die Häuser und auch der bestehende Bauernhof letztlich als sehr wertvoll erachtet. Diese Bestandsstrukturen werden dem Stadtteil den Charakter verleihen. Das dritte Baufeld, die Flächen zwischen den Mannschaftsgebäuden, werden ‚Gartenwelt‘ genannt. Hier wird natürlich darauf geachtet, dass die Charakteristik der Mannschaftsgebäude erhalten bleibt. Von der Bebauung her ist gegenüber anderen Bereichen eine nicht so starke Dichte beabsichtigt. Die vierte Zone wird die ‚Start up und Co-Working Zone‘ sein. Hier haben wir die Strukturen der alten Werkstätten der Kaserne Ebelsberg, die zwischenzeitig bereits genutzt werden könnten, um in diesem Stadtteil schon Identitäten zu stiften. Es wird sicher noch einige Zeit dauern, bis eine Bebauung stattfinden kann. Zu guter Letzt haben wir unter der Bezeichnung ‚Wohnen mit Ausblick‘ jene Flächen, die entlang der Hangkante mehr oder weniger Ausblick in Richtung VOEST, in Richtung Hügellandschaft und Richtung Innenstadt haben werden. Auf diesem Plan sehen Sie wie die Felder strukturiert und aufgeteilt sind: Nummer 1 an der B1 ist das Wohnen ‚Unterm Baumdach‘, links und rechts davor mit der Nummer 2 jeweils die ‚Kasernengärten‘, Nummer 4 links die Werkstätten in der ‚Start up-Zone‘ und in der Mitte die Nummer 3 ‚Gartenwelten‘ sowie ganz am Rand eben die Ausprägungen an der Hügelkante mit der Nummer 5 ‚Wohnen mit Ausblick‘ Dieses Modell dient der Darstellung einer beispielhaften Bebauung. Die Bereiche sind entsprechend nummeriert. Für die Detailplanung der einzelnen Baufelder werden Wettbewerbe durchgeführt. Es kann sein, dass das eine oder andere Baufeld direkt an die Stadtplaner vergeben wird, wie in den Ausschreibungsunterlagen zugesagt wurde. Diese werden wahrscheinlich den Weg des Gestaltungsbeirates wählen. ‚Unterm Baumdach‘ wird eine ganz attraktive Adresse entlang der stark frequentierten B1 sein - die Gewerbezone für Nahversorger. Hier versucht man, den Verkehr mehr oder weniger abzufangen. Der Stadtteil selber soll ein verkehrsberuhigter Stadtteil sein. Mit einem dichten Baumkronenmeer soll der Charakter einer grünen Vielfalt geschaffen werden. Auch von der Bebauung her wird es unterschiedliche Typen geben. Es wird eine bogenartige Silhouette mit Hochpunkten und mit niedrigeren Gebäuden gebildet. Wobei geplant ist, auf den niedrigeren Gebäuden Dachgärten zu installieren. Dafür gibt es mittlerweile schon anderen Bauprojekte als Beispiel. Im Zuge dieses Planungsverfahrens hat es uns einmal nach München verschlagen, wo wir tolle Dachgärten - einen sogar mit einem Gewächshaus - besichtigt haben. Das dient der Lebensqualität der Bewohner und wird sehr gut angenommen. Den Eingang zu diesem Stadtteil wird die Haltestelle der umgelegten Straßenbahn bilden. Derzeit führt die Straßenbahn um das Kasernenareal. Analysen haben gezeigt, dass die Abstände der Haltestellen, die von den Menschen als attraktiv angenommen werden, jenseits der 300 Metergrenze liegen. Der öffentliche Verkehr wird im Linzer Süden eine maßgebliche Rolle spielen. Die B1 ist heute schon eine sehr ausgelastete Straße und hat kaum – schon gar nicht während der Stoßzeiten – Kapazitätsreste. Somit wird hier ein Augenmerk auf den Ausbau des öffentlichen Verkehrs zu setzen sein. Die Straßenbahn von Alt-Ebelsberg bis zum Hauptbahnhof braucht laut Fahrplan ungefähr 16 bis 17 Minuten. Wenn man mit dem Auto über die B1 oder über die Umfahrung stauen muss, braucht man sicher länger und muss auch noch Zeit für die Parkplatzsuche einrechnen. Dieses Bild ist ein Beispiel dafür, wie Plätze aussehen könnten, die in den Innenhöfen entstehen werden, wo Begegnungen stattfinden können und der Freizeitgestaltung nachgegangen werden kann. Es schaut sehr schön aus und sehr grün. Wir setzen alles daran, diese Qualitäten umzusetzen, das muss uns gelingen. Es wird natürlich unterschiedliche Dichten - zwischen mindestens 2,1 und maximal 3,2 - je nach Baufeld und Qualität des Bereiches geben. Man kann also nicht von einer Gesamtdichte über dieses riesige Areal reden, sondern die Dichte hängt von der Qualität ab, in der man wohnen wird. Auch bei den Außenraumgestaltungen haben wir Festlegungen getroffen. Es wird Tiefgaragen geben, denn 6000 Menschen werden natürlich auch die entsprechende Anzahl an Kraftfahrzeugen haben. Es wird definiert, wie groß das Substrat über dieser Tiefgarage sein muss. Außerdem wird entlang eines Baumrasters ein befahrbarer Belag aufgebracht werden müssen. Zusätzlich wird es im vorderen Bereich einen mindestens 2000 Quadratmeter großen Platz geben. Die Tiefgarageneinfahrten sind am Rand des neuen Stadtteiles geplant, um einen internen Verkehrsfluss weitestgehend zu vermeiden. Hier sehen wir eine mögliche Bebauungsvariante für den ersten Bereich. Entlang der Bundesstraße 1 haben wir davon Abstand genommen, einen Blockriegel vorzustellen, weil das eine gewisse Abschirmung gegenüber den bestehenden Strukturen wäre. Das wollten wir auf alle Fälle vermeiden. Der neue Stadtteil soll für die bestehenden Strukturen einladend sein und das neue Zentrum im Linzer Süden bilden. Um die Schallbelastung durch die B1 abfangen zu können, haben wir mit Schalltechnikern gearbeitet. Es ist geplant im Erdgeschoß Gewerbebetriebe anzusiedeln. Damit soll die Lärmbelastung abgefangen werden. Dieser Bereich ist einer der intensivsten Bereiche, was das Gewerbe betrifft. Zirka 40 Prozent dieser Flächen werden für Gewerbebetriebe vorgesehen. Wir wissen, dass südlich der gesamten Traun ungefähr 18.500 Menschen wohnen und haben dort ungefähr 3000 Arbeitsplätze. Das bedeutet heute schon eine Schieflage und wir können davon ausgehen, dass die Situation in zehn Jahren, aufgrund der intensiven Bebauung, natürlich noch schlimmer sein wird. Schätzungen zu Folge werden in den nächsten zehn Jahren ca. 30.000 Menschen südlich der Traun wohnen. Daher müssen wir natürlich verstärkt versuchen Arbeitsplätze zu schaffen. Wir haben auch bereits Vorarbeiten geleistet. Meine Fachabteilung hat schon eine Arbeitsplatz- und Potentialanalyse ausgearbeitet, bei der wir uns noch um Kapazitäten für Arbeitsplätze bemühen werden. Der neue Stadtteil wird diese Probleme nicht haben, weil wir ganz stark darauf achten, dass die ‚Stadt der kurzen Wege‘ nicht nur ein Schlagwort bzw. ein Lippenbekenntnis sein wird, sondern dass wir diese ‚Stadt der kurzen Wege‘ auch wirklich realisieren. Ziel ist es einen Stadtteil zu errichten, in dem Arbeitsplätze und Freizeiteinrichtungen geschaffen werden und das Wohnen natürlich eine entsprechende Qualität hat. Der ‚Kasernengarten‘ bezieht sich auf die Bestandsstrukturen der ehemaligen Mannschaftsgebäude, die paarweise zusammengefasst werden. Der Innengarten wird dann teilweise für Privatgärten zur Verfügung stehen, aber auch Qualitäten für nicht unmittelbare Anwohner mit sich bringen. Das heißt, hier können Gemeinschaftsgärten entstehen und das Schlagwort ‚Urban-Gardening‘ wird umgesetzt werden. Es wird darauf zu achten sein, dass Lifte in die Gebäude integriert werden und die Eingänge Richtung Garten geöffnet werden. Ich möchte Ihnen anhand dieses Bildes vorstellen, wie dieser zweite Teil aussehen könnte. Sie sehen einen sehr idyllischen Garten mit den alten bestehenden Gebäuden. Hier kann man sich wirklich wohl fühlen, hier wird es sich leben lassen. Der Vollständigkeit halber ist hier eine Beispielsbebauung angeführt. An diesen Gebäuden kann nach außen hin nichts verändert werden, da sie aufgrund des Denkmalschutzes erhalten bleiben müssen. Der dritte Typ die ‚Gartenwelten‘ sollen kleinteilige Punktbauten sein. Sie sehen, dass es uns sehr wichtig war, keine Monokultur zu schaffen, sondern das Areal mit verschiedensten Strukturen zu bespielen. In diesem Bereich wird es einen großen Park geben und der bestehende Bauernhof, der Familie Sommer, wird voll integriert, damit er von den Menschen gut angenommen werden kann. Hier haben wir sehr viel Grün für die Freizeit- und Freiraumgestaltung. Es wird Vorgartenzonen, einen großen Quartiersplatz und Gartenparzellen, die man anmieten kann sowie Privatgärten vor den Eingängen geben. Die kleinteilige Bebauung ist wichtig, damit der Charakter der Mannschaftsgebäude – wie ich es schon zu Beginn gesagt habe – erhalten bleibt. In diesem Bereich wird es auch Durchsichtsachsen zu den bestehenden Strukturen geben. Anhand dieses Bildes sehen sie wie beispielsweise eine Bebauung oder eine Freiraumgestaltung aussehen kann. Sie sehen, dass wir uns wirklich darüber Gedanken gemacht haben, wie man das Wohnen attraktiv gestalten kann, wie man in einem Stadtteil Wohlfühlzonen schaffen kann und wie ein Stadtteil aussehen soll, in dem sich Identitäten bilden können. Auf diesem Bild sehen Sie die Grünräume und die Einteilung noch einmal. Ich nehme aber an, dass das etwas zu klein strukturiert ist, um es hier an der Wand zu erkennen. Wer Interesse daran hat zu wissen, wo Privatgärten, Gemeinschaftsgärten und Freizeiträume sein werden, kann sich jederzeit bei mir melden. Die Beispielsbebauung ist auch hier der Vollständigkeit halber noch einmal auf einem Bild zusammengefasst: Die ‚Start-up- und Wohnzone‘ ist der nächste Bereich, in dem wir Gewerbe und Wohnen mischen wollen. Auch hier sollen die Erdgeschoßzonen dem Gewerbe vorbehalten werden. Wir sprechen von einer Größenordnung von 40 Prozent. Wir stellen uns vor, dass hier auch Kleinstgewerbe tätig werden, wie wir es aus kleineren Städten kennen. Im Prinzip muss dieser Stadtteil den Charakter einer autarken Kleinstadt haben. Wenn uns das gelingt, wird das eine wunderbare Sache werden. Hier sehen Sie Bilder aus der Gewerbezone mit einer Fahrradreparaturwerkstätte als Beispiel für ein Kleingewerbe. Über dieser Gewerbezone kann man natürlich Wohnungen aber auch Büros einrichten. Anhand dieses Bildes zeige ich Ihnen, wie die ‚Start-up-Zone‘ aussehen könnte. Hier sehen Sie noch vollständigkeitshalber das Abschlussbild, mit der ‚Start-up- und Wohnen-Zone‘ im Westen. Wir kommen schon zum letzten Bereich, das ist das ,Wohnen mit Ausblick‘ das sich entlang der Hangkante befindet, die in diesem Stadtteil eine ganz markante Linie bildet und Aussicht auf die Industrie und die Hügellandschaft bietet und sehr viele Qualitäten hat. An der Hangkante sollen die Naherholungsräume sein. Wir haben hier relativ kurze Wege zu den Erholungsflächen entlang der Traun, wo wir eine wunderbare Bewaldung vorfinden. Wenn es uns gelingt, diese Waldfläche in das Areal zu integrieren, dann haben wir– zumindest was die Planung betrifft – meisterhafte Arbeit geleistet. An dieser Stelle sollen öffentlich nutzbare Zonen geschaffen werden. Bei den Erdgeschoß-Zonen wird man nicht ganz ohne Gewerbe auskommen, nur nicht in dem Umfang, wie in der ‚Start-up-Zone‘ oder in der vorderen Zone, entlang der B1. Eine Überdeckung bei den Tiefgaragen in diesem Bereich sollte mindestens 1,2 Meter betragen, damit man zumindest kleinere Bäume pflanzen kann. Wie das Wohnen in diesem Bereich des Stadtteiles aussehen könnte, zeige ich Ihnen auf diesem Bild. Sie können erkennen, dass dem Außenraum sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde und wir Qualitäten schaffen wollen, damit das Freizeitangebot entlang der Traun genutzt werden kann. Der Vollständigkeit halber sehen Sie noch einmal ein Bild einer Beispielsbebauung. Hier wird es Hochpunkte geben und auch wieder etwas niedrigere Bebauungen. Auf den niedrigeren Bebauungen sollte es für die Anwohner auch Dachgärten geben. Hier einige wenige Kennzahlen: Das ehemalige Kasernenareal bietet 124.500 Quadratmeter an Geschoßflächen. Rechnet man das mit den Dichtewerten um, sind das mindestens 195.900 oder maximal 218.100 Quadratmeter an Bruttogeschoßflächen. Wir haben mindestens 45.100 und maximal 54.000 Quadratmeter an Gewerbefläche. Bei den ehemaligen Sommergründen haben wir insgesamt 73.820 Quadratmeter Geschoßflächen und mindestens 113.700 und maximal 131.400 Quadratmeter Bruttogeschoßflächen. Wir haben eine Gewerbe- und Gemeinschaftsfläche oder eine Vorgabe von 7350 Quadratmetern. Man sieht, dass hier wirklich darauf geachtet worden ist, dass auch eine entsprechende Anzahl an Arbeitsplätzen geschaffen werden. Ich bin davon überzeugt, dass das für den Linzer Süden in Zukunft besser ist als die wilde Bebauung die in der Vergangenheit stattgefunden hat. Bisher wurde ein Wohnbau, ohne stadtplanerische Rücksicht errichtet, wenn von einer Genossenschaft noch ein Grundstück ergattert wurde. Dazu kommt noch die Gestaltung der Grün- und Freiflächen. Leider können Sie das hinter mir an der Wand nicht so gut erkennen, wie ich es hier am Bildschirm sehe. Im Prinzip geht es um die Einteilung, wo die öffentlichen Flächen und die privaten Grünflächen sind. Ähnliches haben wir auch bei der Infrastrukturaufschließung: Damit ist nicht nur die Verkehrsinfrastruktur, sondern auch die soziale Infrastruktur – also die Entscheidung wo Kindergärten platziert werden und die Schule stehen wird – gemeint. Sie sehen es hier an der dunkelroten Einfärbung. Mit der Erdgeschoßnutzung sind Flächen gemeint, die Gewerbezonen sind. Das ist im vorderen und im östlichen Bereich. Dass dieses Areal natürlich gewisse Herausforderungen für den bestehenden Stadtteil und die verkehrliche Infrastruktur bedeutet, ist klar. Daher haben wir einen externen Experten beauftragt, ein Mobilitätsleitbild zu erstellen. Dieses Mobilitätsleitbild hat sich mit der inneren Erschließung des Areals beschäftigt, was die leichtere Übung war. Das Mobilitätsleitbild hat sich aber natürlich auch damit beschäftigt, wie man heute schon mit dem vorhandenen Verkehr umgehen kann. Für die Innenanschließung sind drei Anschlusspunkte über die B1 geplant. Einerseits auf der linken Seite, die Zufahrten zu den so genannten Sammelgaragen und auch auf der rechten Seite die Zufahrten dazu. Prinzipiell wird das Zufahren zu den Wohnhäusern natürlich möglich sein, denn ich glaube, dass niemand mit schweren Gegenständen einen weiten Weg von der Sammelgarage bis zu seiner Wohnung zurücklegen will. Das heißt, es wird prinzipiell möglich sein zuzufahren, im inneren Bereich soll aber nicht geparkt werden. Wichtig ist, dass diese grüne Achse, die Verbindung zwischen Alt-Ebelsberg und dem Bahnhof Pichling eine ganz wichtige verkehrsberuhigte Achse sein wird. Hier werden attraktive Rad- und Fußwege entstehen. Man ist beispielsweise vom Kasernenareal oder den Sommergründen über den Schlossweg in nicht einmal fünf Minuten in Alt-Ebelsberg. Dort kann man dann beispielsweise in die Straßenbahn steigen und eine viertel Stunde später ist man schon am Hauptbahnhof. Die Straßenbahn als alleiniges öffentliches Verkehrsmittel wird aber nicht ausreichen, um die Verkehrssituation einigermaßen in den Griff zu bekommen. Wir haben deswegen die Empfehlung von Dipl.-Ing. Koch von Komobile bekommen, eine weitere Querung über die Traun prüfen zu lassen. Daher wird gegenwärtig geprüft, ob es überhaupt möglich ist, diese Höhenunterschiede zu bewältigen und die Verbindung ins vorhandene Straßennetz zu inkludieren. Geplant ist hier, vorwiegend die Nutzung durch sanfte Mobilität in Form einer Schnellbuslinie, mit Fahrrädern und durch die Regionalbusse. Wir müssen bedenken, dass spätestens in der Innenstadt ohnehin Schluss ist, wenn wir den Individualverkehr über diese Achse führen würden. Das heißt, es muss uns gelingen, den öffentlichen Verkehr dort so attraktiv wie möglich zu gestalten. Der Irrglaube, dass jeder seine täglichen Wege mit dem Auto fahren können wird, wird nicht funktionieren. Das wird aber auch ohne diese Bebauung auf Dauer nicht mehr funktionieren, weil jenseits der Linzer Stadtgrenzen im Süden intensivste Bebauungen stattfinden. Wir werden uns eher überlegen müssen, wie wir diese Einpendlerströme eindämmen. Dabei wird sicher der Bahnhof Pichling, wenn einmal die Taktfrequenz besser gestaltet werden kann, etwas dazu beitragen. Dafür ist aber der vollständige viergleisige Ausbau notwendig. In Kombination mit einer großen Park-and-ride-Anlage am Pichlingersee muss es uns gelingen, diesen starken Einpendlerverkehr abzufangen. Zum anderen muss es uns gelingen, mehr Arbeitsplätze im Linzer Süden zu schaffen, nicht nur in diesem Stadtteil, sondern generell gesehen, damit Wohnen und Arbeiten enger zusammenrücken. Hier haben wir noch die verkehrliche Erschließung mit der Straßenbahn, die durch das Ennsfeld führt und auch durch das neue Areal fahren soll. Im Areal wird es zwei Straßenbahnstationen geben. Wir haben darauf geachtet, dass die Distanzen zu diesen Haltestellen nicht größer als 300 Meter sind. Denn alles - das weiß man aus der Erfahrung -, was länger als 300 Meter ist, wird von den Menschen nicht angenommen. Mit den Sammelgaragen bringen wir eine sehr gute Abdeckung zusammen. Wir haben darauf geachtet, dass die Wege von der Wohnung zur Garage nicht länger als 150 Meter sind. Zu vermeiden, ist, dass die Menschen mit dem Lift direkt beim Auto landen. Das heißt, wir achten darauf, den Weg zum Auto etwas unattraktiver und die Wege zu den öffentlichen Verkehrsmitteln entsprechend attraktiv zu gestaltet. Ganz zum Schluss sind noch einmal die fünf Qualitäten dargestellt. Das war die Präsentation des Stadtteiles Ebelsberg. Die eigentliche Anfragebeantwortung mache ich dann von meinem Platz aus. Zwischenruf Bürgermeister Luger: „Was, das war es noch gar nicht!“ Stadtrat Hein weiter: Nein, nein wir sind noch nicht fertig. Es gibt viel zu besprechen. (Heiterkeit) In dieser Anfrage geht es darum, dass Anfang Juni das Endergebnis präsentiert worden ist. Es steht der Vorwurf im Raum, dass es seit dieser Präsentation um dieses Projekt relativ ruhig wurde. Das liegt daran, dass wir jetzt in einer Arbeitsphase sind. Gegenwärtig wird mit den beteiligten Bauträgern ein Projektvertrag verhandelt. Projektinhalte sind die Grundlagenerstellung für Bebauungspläne und Flächenwidmungspläne und die Infrastrukturentwicklung. Wir haben ein Leitbild. Wenn Interesse besteht, könnte ich das Mobilitätsleitbild auch noch präsentieren. Wir müssen die verkehrliche Problematik im Großen denken, das geht weit über die Stadtgrenze hinaus. Das fängt nicht bei diesem Areal an und hört beim Mona Lisa Tunnel auf. Wir müssen den starken Pendlerverkehr aus dem Linzer Süden einigermaßen in den Griff bekommen. Ich schicke voraus, dass es keinen Sinn machen wird, die ganze Traun zu überbauen, denn spätestens in der Innenstadt ist ohnehin Schluss mit dem Verkehr. Die einzig wirksame Maßnahme wird eine Verlagerung des Individualverkehrs auf den öffentlichen Verkehr und auf die sanfte Mobilität sein, die auch die Fahrradinfrastruktur bzw. das Thema ‚E-Bike‘ umfasst. Wir arbeiten gerade an der Planung der verkehrsrelevanten Maßnahmen, an den Rahmenbedingungen für die gewerbliche Nutzung und die Festlegung und Planung von Kommunikationsmaßnahmen. Wir arbeiten auch gerade daran, dieses Projekt schon marketingmäßig zu begleiten. Außerdem werden Fragen der Zwischennutzung geklärt und natürlich die Festlegung, wie die Quartiersplanung ausschauen sollte. Im Prinzip wird das ein sehr umfangreicher Projektvertrag werden, in dem natürlich sämtliche Qualitätskriterien, die wir im Rahmen des kooperativen Verfahrens festgelegt haben, niedergeschrieben sind. Alle Inhalte, die sich in einem Bebauungsplan oder in einem Flächenwidmungsplan abbilden lassen, werden in diesen Plänen abgebildet. Alle Angelegenheiten, die privatrechtlicher Natur sind, werden im Rahmen von so genannten Raumordnungsverträgen abgebildet. Derzeit ermitteln wir die Kosten. Wir haben eine sehr intensive Bebauung und müssen die Kosten der sozialen und verkehrlichen Infrastruktur berechnen. Es gibt eine Reihe von Arbeitspaketen abzuarbeiten, bevor nächste Schritte präsentiert werden können. Wir sind auf einem sehr guten Weg und mit allen in einem sehr guten Einvernehmen. Das Klima in der Arbeitsgruppe ist hervorragend. Wir sind sehr interessiert, eine hervorragende Lösung für die bereits bestehende Bevölkerung und natürlich für die Menschen, die in dieses Areal einziehen werden, zu schaffen. Jetzt gehe ich auf die einzelnen Fragen ein. Zu 1.: Wie gesagt, wir arbeiten gerade am Projektvertrag. Wenn es Zwischenergebnisse gibt, die von allen akkordiert sind, wird das natürlich im Infrastrukturausschuss vorgelegt. Es wird keine Sondertermine geben, sondern es wird im Rahmen der Sitzungen des Infrastrukturausschusses darüber berichtet. Zu 2.: Natürlich sind Architektenwettbewerbe geplant. Wenn man die Dauer eines Wettbewerbs zurückrechnet, kann man damit rechnen, dass wahrscheinlich 2019 die ersten Wettbewerbe stattfinden werden. Wobei ich vorweg sagen muss, dass das Sache der Bauträger und nicht der Stadt Linz ist. Zu 3.: Ich glaube, dass ich diese Frage im Rahmen der Präsentation ausführlich beantwortet habe. Der Verteilungsschlüssel für den ersten Bereich ist 40 Prozent, für den Bereich auf der östlichen Seite sind es ebenfalls 40 Prozent. In der Präsentation habe ich die genauen Quadratmeter bereits genannt. Zu 4: Frau Sommer, wir haben dieses sehr aufwändige Verfahren nicht aus Jux und Tollerei gemacht. Natürlich haben wir vor, diese Kriterien, zu denen sich alle Bauträger und die Stadt Linz bekannt haben, so umzusetzen. Zu 5: Je nach Baufeld, wird es unterschiedliche Dichten geben. Diese werden zwischen 2,1 und 3,2 liegen. Zu 6: Daran wird gerade gearbeitet. Das Mobilitätsleitbild ist die Grundlage dafür. Wir gehen davon aus, dass wir die ersten Ergebnisse im Jahr 2018 haben werden. Sie können sich vorstellen, dass die Kostenschätzung eines Brückenbauwerkes sicher noch den einen oder anderen Arbeitsschritt nach sich ziehen wird. Natürlich wird es ein Verkehrskonzept geben, nicht nur bis zur Höhe des Mona Lisa Tunnels, sondern wesentlich weiter hinaus. Das Verkehrsproblem fängt nicht in Ebelsberg an, sondern schon wesentlich weiter draußen.“ 3. Anfrage von Gemeinderat Mag. Hajart an Stadtrat Hein: „Sehr geehrter Herr Stadtrat Hein, seit Ende Mai 2017 berichteten mehrere oberösterreichische Tageszeitungen über die Planungen für ein Regionalzentrum und eine Imam Hatip Schule durch die ‚Islamische Gemeinschaft Milli Görüs‘ (IGMG), für deren Umsetzung in Räumlichkeiten der ‚Austria Linz Islamische Föderation‘ (ALIF) in der Lunzerstraße 25 offensichtlich bereits Spenden gesammelt wurden. In diesem Zusammenhang ersuche ich um Beantwortung folgender Fragen: 1. Ist eine Nutzung als Bildungseinrichtung mit der bestehenden Flächenwidmung vereinbar? 2. Haben Sie als Stadtrat rechtliche Möglichkeiten, um gegen eine widmungswidrige Nutzung einzuschreiten? a) Wenn ja, welche? 3. Welche Möglichkeiten hat die Baubehörde, um gegen eine widmungswidrige Nutzung einzuschreiten? 4. Wurden Ihrerseits als Stadtrat schon Schritte gesetzt, um die Rechtmäßigkeit der derzeitigen bzw. geplanten Nutzung zu überprüfen? a) Falls ja: welche Schritte wurden gesetzt? Mit welchem Ergebnis? b) Falls nein: warum nicht? Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen.“ Dazu Stadtrat Hein: „Zu 1: Die Fläche des Objektes in der Lunzerstraße 25 ist als Betriebsbaugebiet für Büro- und Werkstättengebäude gewidmet. Das heißt, alles, was abseits dieser Nutzung ist, wäre nicht widmungskonform. Einen Schulbetrieb, wie er in den Zeitungen erwähnt wurde, würde die Widmung nicht zulassen. Die Raumordnung ist in diesem Fall theoretisch ein Glücksfall, wenn man das so haben will. Sie ist aber nicht das richtige Mittel, um die Ursache zu bekämpfen. Wenn die Widmung Kerngebiet wäre, würde ich heute diese Anfrage gar nicht beantworten müssen, denn in einem Kerngebiet schaut die Sache ganz anders aus. Das heißt, das ist eine Symptombekämpfung. Die Raumordnung ist das falsche Werkzeug. Was kann die Raumordnung machen? Die Raumordnung schreibt eine baubehördliche Verhandlung aus, das heißt, es ist ein Katz- und Mausspiel. Zu 2: Ja, das sind die baubehördlichen Verhandlungen. Das heißt, durch die Behörde findet eine Begutachtung der Nutzung statt. Diese muss ausgeschrieben werden, mit den Beteiligten wird ein Termin fixiert. Hier stehen also keine Sondereinheiten auf einmal in der Tür. Man kann also davon ausgehen, dass man im Rahmen einer baubehördlichen Überprüfung dort keine Indizien für einen Schulbetrieb findet wird, falls so eine Schule betrieben werden würde. Ich habe bereits eine baubehördliche Überprüfung veranlasst. Am 13. Juni 2017 und am 18. September 2017 wurde geprüft und man ist an beiden Terminen zum Ergebnis gekommen, dass kein Schulbetrieb feststellbar ist. Der Verein ALIF hat angemerkt, dass er diese Räumlichkeit lediglich für Bürotätigkeiten verwendet, die im Zusammenhang mit seinen Funktionären oder mit der Vereinstätigkeit notwendig sind. Diese Tätigkeiten sind im Rahmen der aktuellen Widmung konform. Somit haben wir keine Möglichkeit, dahingehend einzuschreiten. Zu 3: Wenn die Baubehörde, eine der Widmung nicht entsprechende Nutzung feststellt, was in beiden Fällen nicht der Fall war, kann man einen behördlichen Auftrag zur Unterlassung dieser der Widmung nicht entsprechenden Nutzung erteilen. Zu 4: Ja, zweimal, am 13. Juni 2017 und am 18. September 2017. Bei beiden Überprüfungen konnte kein Schulbetrieb festgestellt werden. Ich möchte aber noch einmal vorausschicken, dass die Raumordnung, sicher nicht das geeignete Mittel ist, um Missbräuche in der Nutzung festzustellen und schon gar nicht ob es ein Schulbetrieb oder ein Bürobetrieb ist. Mit einer baubehördlichen Überprüfung kann man klären, ob die Widmung - was die Bebauung betrifft – eingehalten wurde, weil man das relativ schwer entfernen kann. Ich will aber dem Verein nicht unterstellen, dass er sich auf die Überprüfung entsprechend eingestellt hat. Das ist im Prinzip ein Bekämpfen der Symptome und keine Bekämpfung der Ursachen. Eines muss ich der ÖVP schon sagen. Vor wenigen Monaten hat es vom Außen- und Integrationsminister Kurz noch geheißen, der Islam ist Teil Österreichs. Wir brauchen mehr Willkommenskultur. Jeder durchschnittliche Einwanderer ist intelligenter, als ein durchschnittlicher Österreicher. Meine sehr geehrten Damen und Herren der ÖVP, das sind die Ursachen. Was wir Ihrer Meinung nach auf Gemeindeebene zu überprüfen hätten, wären die Symptome. Wir haben nicht die richtigen Werkzeuge dazu. Wenn die Bundesgesetze nachgeschärft werden würden, würden wir uns wahrscheinlich nicht über diese Thematik unterhalten.“ 4. Die Anfrage von Gemeinderat Grininger, MSc, an Stadtrat Hein betreffend Ausfahrten über Radwege wird schriftlich oder in der nächsten Sitzung beantwortet. Bürgermeister Luger übergibt den Vorsitz an Vizebürgermeisterin Hörzing. K ANTRÄGE NACH § 47 ABS. 5 StL 1992 GEGEN NACHTRÄGLICHE GENEHMIGUNG DURCH DEN GEMEINDERAT Bürgermeister Luger berichtet über K 1 und K 2 und stellt nach Darlegung der Sachverhalte laut Vorlagen an den Gemeinderat folgende Anträge: K 1 Abschluss eines Mietvertrages zwischen der Stadt Linz (Geschäftsbereich Gebäudemanagement und Tiefbau) und der Tabakfabrik Linz Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft mbH für das VALIE EXPORT Center in der Tabakfabrik Der Gemeinderat beschließe: „1. Die Stadt Linz, Geschäftsbereich Gebäudemanagement und Tiefbau, mietet von der Tabakfabrik Linz Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft mbH in der Tabakfabrik Räumlichkeiten im Ausmaß von 322,10 Quadratmetern für das VALIE EXPORT Center. 2. Der monatlich wertgesicherte Mietzins für die Räumlichkeiten des VALIE EXPORT Centers beträgt 3436,81 Euro zuzüglich 20 Prozent USt, sohin 4124,17 Euro brutto. Für die anteiligen Betriebs-, Strom- und Heizkosten wird zu Vertragsbeginn ein Akontobetrag in der Höhe von 1030,72 Euro zuzüglich 20 Prozent USt, sohin 1236,86 Euro brutto, in Rechnung gestellt. 3. Da der Tabakfabrik Linz durch die vorgesehenen Umbaumaßnahmen nach den spezifischen Erfordernissen, die sich aus dem Betrieb des VALIE EXPORT Centers ergeben, erhebliche Kosten entstehen, verzichtet die Stadt Linz auf die Dauer von zehn Jahren auf die Ausübung ihres Kündigungsrechtes. 4. Der Abschluss des Rechtsgeschäftes erfolgt zu den Konditionen des beiliegenden Mietvertrages. 5. Die Verrechnung der monatlichen Miete inkl. Nebenkosten in der Höhe von 4467,53 Euro zuzüglich 20 Prozent USt, somit 5361,03 Euro brutto, erfolgt von der Tabakfabrik Linz an die Stadt Linz, Geschäftsbereich Gebäudemanagement und Tiefbau, auf der VASt 1.3400.700100, Mietzinse. In weiterer Folge werden die Mietkosten im Jahr 2017 an die Unternehmung Museen der Stadt Linz bzw. ab 2018 an die noch zu gründende Museen der Stadt Linz GmbH weiterverrechnet. Die Verrechnung der Einnahmen erfolgt auf der VASt 2.3400.824000, Mieten und Pachten.“ K 2 Einbau von zwei Kindergartengruppen in das Haus 3 des Seniorenzentrums Spallerhof durch die Immobilien Linz GmbH und Co KG in Höhe von 140.000 Euro (plus/minus 20 Prozent) Der Gemeinderat beschließe: „1. Dem Einbau von zwei Kindergartengruppen in das Haus 3 des Seniorenzentrums Spallerhof mit Gesamtkosten in Höhe von 140.000 Euro exkl. Umsatzsteuer mit einer Bandbreite von plus/minus 20 Prozent auf Preisbasis August 2017 durch die Immobilien Linz GmbH und Co KG wird zugestimmt. 2. Den während der Errichtungszeit tatsächlich anfallenden Indexsteigerungen der Gesamtkosten wird zugestimmt. Der Gemeinderat ist erneut zu befassen, wenn die Gesamtkosten über die Indexsteigerung hinaus um mehr als 20 Prozent überschritten werden.“ Gemeinderätin Neubauer zu K 1: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, dieser Ankauf wurde in der Gemeinderatssitzung vom 23. April 2015 beschlossen. Unsere Fraktion hat sich damals als einzige der Stimme enthalten und zwar nicht wie vermutet wurde, aus kulturpolitischen sondern aus finanzpolitischen Gründen. Für uns war die Finanzierung zu unklar. Im Protokoll ist in einer Wortmeldung von Herr Bürgermeister Luger nachzulesen, dass die Miete 27.000 Euro plus die entsprechenden Betriebskosten ausmachen würde. Er hat uns noch den Wunsch mitgegeben, dass es uns in ein oder zwei Jahren wenigstens leidtun würde, nicht mitgestimmt zu haben. Wenn ich mir den heutigen Antrag durchlese und nachrechne, braucht es uns nicht Leid zu tun, uns damals enthalten zu haben. Im heute zu beschließenden Antrag und im angeschlossenen Mietvertrag liegen die Mietkosten nicht mehr bei sieben Euro pro Quadratmeter, sondern bei 10,67 Euro. Statt der damals angekündigten 27.000 Euro, sind es tatsächlich 41.241,72 Euro. Das ist um ein Drittel mehr. Unsere Befürchtungen haben sich bewahrheitet, die Wünsche haben sich nicht erfüllt. Wir werden uns genau aus diesen Gründen heute bei K 1 der Stimme enthalten. Danke.“ (Beifall FPÖ) Die Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Bürgermeister Luger: „Werte Frau Gemeinderätin Neubauer, meine Erwartungshaltung, dass der FPÖ die damalige Enthaltung heute Leid täte, war ohnedies relativ überschaubar, würde ich sagen. Deshalb überrascht mich auch die heutige Enthaltung nicht. Ich möchte nur eines klarstellen. Die von dir genannten Beträge sind schon ein wenig zu differenzieren. Ob man Miete, oder Miete und Betriebskosten und Investitionskosten auf einen Quadratmeterpreis berechnet, ist nicht ganz gleich, wie man weiß. Ich bedanke mich aber bei allen anderen, die heute zustimmen werden. Dieses VALIE EXPORT-Center ist eine Chance, die Tabakfabrik Linz mit einer Künstlerin zu positinieren, die als Tochter dieser Stadt im Segment der Medienkunst nach wie vor eine weltweite Botschafterin für Österreich aber auch für ihre Heimatstadt ist. Deswegen freue ich mich, dass wir dieses VALIE EXPORT-Center heuer im November eröffnen werden.“ Die Vorsitzende lässt nun über beide Anträge abstimmen. Der Antrag K 1 wird bei Stimmenthaltung der FPÖ-Fraktion (14) mit Stimmenmehrheit angenommen. Der Antrag K 2 wird einstimmig angenommen. Stadtrat Hein berichtet über K 3 Pfarrplatz – Erneuerung der Fahrgasse zwischen Rathaus Geviert und Pfarrkirche; Vergabe von Aufträgen; maximal 175.000 Euro und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „1. Grundsatzgenehmigung: Folgendes Vorhaben wird mit einem maximalen Kostenrahmen von 175.000 Euro inkl. USt grundsätzlich genehmigt: Erneuerung der Fahrgasse zwischen Rathaus Geviert und Pfarrkirche auf ca. 50 Meter Länge zuzüglich der erforderlichen Übergangsbereiche durch Verlegung von Großpflastersteinen in gebundener Bauweise und niveaugleicher Anbindung an den westseitigen Gehbereich. 2. Zuschlagsentscheidung / Vergabe: Nach dem Ergebnis des nach dem Bundesvergabegesetz 2006 durchgeführten Vergabeverfahrens wird der Bauauftrag wie folgt vergeben: Für den Zuschlag vorgesehener Bieter / Auftragnehmer: Held und Francke Bau GesmbH, Kotzinastraße 4, 4030 Linz Auftragssumme (Stadt Linz, Obergruppe 01): Angebotspreis (inklusive USt): 153.879,41 Euro Das Angebot dieses Unternehmens ist als das Angebot mit dem niedrigsten Preis (Billigstbieterangebot) nach § 130 Abs. 1 Bundesvergabegesetz 2006 zu bewerten. Als Aufmaßreserve an die Billigstbieterfirma und für unvorhergesehene Vergaben wird ein Betrag bis zu einer Höhe von 21.120,59 Euro bewilligt. Der Magistrat der Landeshauptstadt Linz, Gebäudemanagement und Tiefbau, Abteilung Straßen-, Brücken- und Wasserbau, wird mit der Umsetzung dieses Beschlusses (Zuschlagserteilung) beauftragt. 3. Bedeckung / Verrechnung: Die Verrechnung der Kosten in Höhe von 175.000 Euro inkl. USt erfolgt auf der VASt 5.6121.002818, Pfarrplatz. Soweit eine anderweitige Bedeckung fehlt, erfolgt die Finanzierung dieses Projektes durch Fremdmittel. Die konkrete Beschaffung von Fremdmitteln im Rahmen des städtischen Finanzmanagements bedarf der Zustimmung des zuständigen Kollegialorgans. Die Verrechnung erfolgt auf den jeweiligen Voranschlagsstellen in den entsprechenden Teilabschnitten. Rechtsgeschäfte über die Aufnahmen von Fremdmittel bedürfen (im Falle der Überschreitung der relevanten Wertgrenzen und der Erfüllung der sonstigen relevanten Kriterien des § 58 StL 1992), bei sonstiger Unwirksamkeit, der vorherigen Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde.“ Der Antrag wird einstimmig angenommen. L ANTRÄGE DES STADTSENATES: Bürgermeister Luger berichtet über L 1 Friedenserklärung der Stadt Linz 2017 und führt aus: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, exakt am heutigen Tag findet der internationale Tag des Friedens der Vereinten Nationen statt. Das mag symbolträchtig und von der Terminplanung her glücklich sein. Es ist jedenfalls ein guter Anlass, dass wir - wie in der Vergangenheit auch - eine Friedenserklärung zwischen den Fraktionen und Vertretern der Parteien im Linzer Gemeinderat ausdiskutieren und versuchen, einen gemeinsamen Nenner zu aktuellen, nicht nur internationalen Fragen zu finden. In diesem Zusammenhang möchte ich mich persönlich ganz besonders bei der Friedensinitiative der Stadt Linz und bei Herrn Direktor Kultur und Bildung sowie bei Frau Mag.a Forstner, die die Erarbeitung der Friedenserklärung sehr intensiv begleitet haben, für Ihren persönlichen Einsatz bedanken. (Beifall) Die Friedensinitiative Linz hat mich gebeten, diese Erklärung im Gemeinderat nicht nur als Antrag aufzulegen, sondern sie - wie ich das schon im Vorjahr praktiziert habe – vorzulesen. Um dieser Friedenserklärung eine entsprechende Bedeutung beizumessen. Ich bitte Sie daher jetzt um einige Minuten Aufmerksamkeit, die Friedenserklärung der Stadt Linz 2017 lautet wie folgt: Der Gemeinderat beschließe: „die beigefügte Friedenserklärung der Stadt Linz 2017. FRIEDENSERKLÄRUNG DER FRIEDENSSTADT LINZ 2017 Präambel Angesichts weltweiter Kriege und bewaffneter Konflikte, angesichts von Millionen von Menschen, die auf der Flucht vor Hunger, Not und Tod sind, angesichts großer Katastrophen und Naturereignisse aufgrund der Klimaveränderung, angesichts der grauenvollen Brutalität von Terror und Extremismus – alles Entwicklungen gegen Menschlichkeit und Frieden – möchten wir in dieser Friedenserklärung dennoch beispielhaft das Augenmerk auf das Zusammenleben der Menschen in der Stadt Linz lenken. 150 Jahre Grundgesetz Österreich erinnert sich an das Grundgesetz von 1867, in dem einige der wichtigsten Grundrechte der Republik enthalten sind. Gemeinsam mit der Europäischen Menschenrechtskonvention, die 1958 ratifiziert und 1964 in den Verfassungsrang erhoben wurde, bildet sie bis heute den Kern der österreichischen Bundesverfassung. Dies ist Anlass, auf Werte der Demokratie hinzuweisen, insbesondere auf Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit, Gleichberechtigung der anerkannten Minderheiten Österreichs, Gleichberechtigung der Geschlechter, Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen (z.B. am Arbeitsplatz), Freiheit der Wissenschaft und ihrer Lehre, Versammlungs-, Demonstrations- und Vereinsfreiheit. Wir leben in einer komplexen, vielschichtigen Gesellschaft, in der jede Person ihre eigene, ebenfalls komplexe Identität entwickeln soll. Sie ist geprägt durch sozio-kulturelle Wurzeln und durch soziale Grundwerte einer humanistischen, von den Ideen und Errungenschaften der Aufklärung geprägten westlich europäischen Kultur. Eine Kultur, die aus den Wechselwirkungen zwischen Bürgerinnen und Bürgern und der sozialen Struktur der Gesellschaft entsteht. Im Rahmen der bestehenden Gesetze wird die freie Entfaltung der Mitglieder unserer Gesellschaft garantiert. Demokratie ist nichts Selbstverständliches, sie muss immer wieder gemeinsam weiterentwickelt, erarbeitet und neu gestaltet werden. Humanismus, Menschenrechte, gemeinsame Werte und soziale Gleichberechtigung wurden gegen Fremdeinwirkung oft hart erkämpft. Sie ermöglichen die Freiheit der Menschen. Demokratie ist damit ein klares Bekenntnis gegen Nationalismus, und demokratisches Verhalten ist Grundlage für ein gemeinsames Bewältigen nationaler und übernationaler Probleme und Aufgaben (z.B.: im Rahmen der Europäischen Union). Demokratische Prozesse brauchen Zeit. Wir alle müssen sie lernen und einüben. Gleichheit vor dem Gesetz und Solidarität sind dabei bestimmende Faktoren. Freiheit – ,Aktive Gewaltfreiheit‘ Freiheit sehen wir bedroht durch alle Formen von physischer und psychischer Gewalt, noch immer am stärksten im familiären Umfeld. Auch die mediale Berichterstattung über Gewalt, welche zum Teil zu wenig auf Fakten als auf Verängstigung aufbaut, verunsichert zunehmend die Bevölkerung. Der Verrohung der Sprache, die beleidigend und verletzend wirkt, die pauschal verurteilt, ist entgegenzutreten. Wertschätzende Aussagen auch bei gegenteiligen Meinungen und Differenzen sind zu fördern und eine gewaltfreie Sprache soll das Ziel sein. Aktive Gewaltfreiheit lehnt jede Form von Gewalt ab, physische Gewalt, aber auch andere Formen wie Hasspostings, Fake News, auf Effekt und Emotionalität beruhende, diskriminierende Äußerungen in öffentlichen wie auch sozialen Medien. Mahnmal für aktive Gewaltfreiheit Mit der Eröffnung des europaweit ersten ,Mahnmals für aktive Gewaltfreiheit‘ am 2. Oktober, ist es für uns heuer von Bedeutung, das Thema ,Aktive Gewaltfreiheit‘ in den Mittelpunkt zu stellen. Dieses Mahnmal soll die Vergangenheit dieser Stadt reflektieren und zukunftsweisend auf ein friedliches Zusammenleben und eine konstruktive, gewaltfreie Konfliktkultur wirken. Es soll ein sichtbares Zeichen der Friedensstadt Linz sein, das auch über die Landesgrenzen hinaus Beachtung findet. Das Mahnmal soll aber auch an diejenigen Österreicherinnen und Österreicher erinnern, ‚die sich aktiv und ohne Gewaltanwendung gegen das nationalsozialistische Gewaltregime stellten‘. Im Zentrum stehen Dialog mit Andersdenkenden und Auseinandersetzung auf demokratischer sowie gleichberechtigter Basis. Dieser Dialog soll auf Fakten beruhen. Die Reduzierung von Gewalt auf bestimmte Bevölkerungsgruppen ist abzulehnen. Wir wollen den wertschätzenden Umgang in den verschiedensten Lebensbereichen – in der täglichen Begegnung in der Familie, am Arbeitsplatz, in der Schule, in den Medien und auch in der Politik – fördern. Dafür wird dieses Mahnmal für Aktive Gewaltfreiheit vor dem Neuen Rathaus in Linz stehen, um so im öffentlichen Raum Symbol für Menschenwürde, Gleichberechtigung und Gewaltfreiheit zu sein. ,City of Respect‘ Im Zentrum der Kampagne ,City of Respect‘ – ein Kooperationsprojekt von Linz AG Linien, Friedensstadt Linz und KunstRaum Goethestraße xtd – stand, das Gefühl des Zusammenhalts in der Stadt mit Teilhabeprojekten, künstlerischen Aktionen, Aufrufen und Kommunikationsmaßnahmen wieder ins Bewusstsein zu bringen und weiter zu stärken. Im Zusammenwirken von Sozialem, Verkehr, Stadt und Kunst war es möglich, Menschen mit dieser Initiative zu erreichen, sie für das Anliegen zu sensibilisieren und eine Auseinandersetzung darüber anzuregen. Ziel für die Friedensstadt Linz ist es, weitere Partnerinnen und Partner für ,City of Respect‘ zu gewinnen, um diese Initiative für einen respektvollen Umgang miteinander fortsetzen zu können. Integration – Begegnung – Dialog Nur persönliche Begegnung kann Vorurteile aufarbeiten und das Gefühl von Fremdheit und Angst vermindern. Das subjektive Gefühl von Angst lässt sich schwer durch objektive Tatsachen verringern. An dieser Stelle danken wir allen in diesen Bereichen ehrenamtlich tätigen Menschen in unserer Stadt. Partizipation im täglichen Leben ermöglicht Integration und verhindert Parallelgesellschaften. So liegt es in unserem Bestreben, immer die Menschen im Blickpunkt zu haben, gegen Diskriminierung aufzutreten, soziale Randgruppen zu unterstützen und die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner sehr ernst zu nehmen. Gleichzeitig ist aber auch ein unseren Gesetzen entsprechendes Verhalten einzufordern. Möglichkeiten zur Begegnung und zum gemeinsamen Miteinander sind als Mittel der Demokratie zu unterstützen. Bei Interessenskonflikten sind autoritäre Maßnahmen nicht hilfreich; verbesserte Qualifikationen für im sozialen Dienst stehende Personen sind jedoch zu unterstützen. Objektivität in der Meinungsbildung, klare und faktenbezogene Aussagen sind gefordert, sollen die Menschen unserer Gesellschaft informiert und zur aktiven sozialen Mitarbeit angehalten werden. Das Bekenntnis der Friedensstadt Linz zu Gewaltfreiheit und zu Dialog ist ein Ausdruck unserer politischen Verantwortung. Abschließend möchten wir die anstehende Wahl zum Nationalrat zum Anlass nehmen, uns für eine faire Wahlauseinandersetzung im Sinne ,Aktiver Gewaltfreiheit‘ in der Friedensstadt Linz einzusetzen.“ (Beifall) Die Friedenserklärung wird einstimmig angenommen. Bürgermeister Luger berichtet über die Anträge L 2 und L 3 und stellt nach Darlegung der Sachverhalte laut Vorlagen an den Gemeinderat folgende Anträge: L 2 Gewährung einer Subvention an die Bischof Rudigier Stiftung, Herrenstraße 26 für Sanierungsmaßnahmen (31.500 Euro) und Neugestaltung des Innenraumes (50.000 Euro) des Neuen Domes; maximal 81.500 Euro; Auszahlung für die Neugestaltung des Innenraumes in drei Raten – je 15.000 Euro in den Jahren 2017 und 2018 sowie 20.000 Euro im Jahr 2019 Der Gemeinderat beschließe „1. Die Stadt Linz gewährt der Bischof Rudigier Stiftung, Herrenstraße 26, 4020 Linz, eine Subvention in der Höhe von maximal 81.500 Euro für die Sanierung und Neugestaltung des Neuen Domes. Für das Jahr 2017 entfallen maximal 31.500 Euro auf die Sanierungsmaßnahmen. Maximal 50.000 Euro entfallen auf die Neugestaltung des Innenraumes. Die Förderung für die Neugestaltung des Innenraumes wird in drei Raten, voraussichtlich von 2017 bis einschließlich 2019 bereitgestellt, wobei 2017 und 2018 jeweils 15.000 Euro und 2019 die restlichen 20.000 Euro geleistet werden. Die Stadt Linz gewährt ihre Förderung mit der Bedingung der Einhaltung der allgemeinen bzw. speziellen Förderungsrichtlinien. Etwaige Haftungen werden von der Stadt nicht übernommen. 2. Die Verrechnung der Subventionen in der Höhe von maximal 81.500 Euro erfolgt auf der VASt 5.0610.777005, Kapitaltransfers an private Institutionen. Soweit eine anderweitige Bedeckung fehlt, erfolgt die Finanzierung dieses Projekts, durch Fremdmittel. Die konkrete Beschaffung von Fremdmitteln im Rahmen des städtischen Finanzmanagements bedarf der Zustimmung des zuständigen Kollegialorgans. Die Verrechnung erfolgt auf den jeweiligen Voranschlagsstellen in den entsprechenden Teilabschnitten. Rechtsgeschäfte über die Aufnahmen von Fremdmittel bedürfen (im Falle der Überschreitung der relevanten Wertgrenzen und der Erfüllung der sonstigen relevanten Kriterien des § 58 StL 1992), bei sonstiger Unwirksamkeit, der vorherigen Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde.“ L 3 Gewährung einer Subvention an die Johannes Kepler Universität (JKU), Altenberger Straße 69 (Investitionskosten für verschiedene Maßnahmen 2017); maximal 100.000 Euro Der Gemeinderat beschließe: „1. Die Stadt Linz gewährt der Johannes Kepler Universität, Altenberger Straße 69, 4040 Linz, einen Investitionszuschuss in der Höhe von maximal 100.000 Euro für das Jahr 2017. Die Auszahlung der Förderung erfolgt gegen Nachweis der relevanten Ausgaben durch die Johannes-Kepler-Universität (JKU). Anerkannt werden Investitionskosten (nicht jedoch laufende Kosten und Personalkosten) für folgende Maßnahmen: a) Für Investitionen zur Verbesserung des Standards in bestehenden Instituten, b) für Investitionen im Zusammenhang mit einer allfälligen Rufabwehr, c) für Investitionen mit der Berufung externer ProfessorInnen, d) für Investitionen im Zusammenhang mit der Gründung neuer Institute und e) für Investitionen zur Verbesserung der Infrastruktur im IT-Bereich. Die Stadt Linz gewährt die Förderung mit der Bedingung der Einhaltung der allgemeinen bzw. speziellen Förderungsrichtlinien. 2. Die Verrechnung der Subvention in der Höhe von max.100.000 Euro für das Jahr 2017 erfolgt auf der VASt 5.2800.774001, Kapitaltransfers an JKU. Soweit eine anderweitige Bedeckung fehlt, erfolgt die Finanzierung dieses Projekts durch Fremdmittel. Die konkrete Beschaffung von Fremdmitteln im Rahmen des städtischen Finanzmanagements bedarf der Zustimmung des zuständigen Kollegialorganes. Die Verrechnung erfolgt auf den jeweiligen Voranschlagsstellen in den entsprechenden Teilabschnitten. Rechtsgeschäfte über die Aufnahme von Fremdmitteln bedürfen (im Falle der Überschreitung der relevanten Wertgrenzen und der Erfüllung der sonstigen relevanten Kriterien des § 58 StL 1992), bei sonstiger Unwirksamkeit, der vorherigen Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde.“ Beide Anträge werden einstimmig angenommen. Vizebürgermeister Mag. Baier berichtet über L 4 Rückabwicklung einer Kreditübertragung in Höhe von 27.966,66 Euro im Zuge der Gewährung einer Subvention an die ARGE Urfahraner Markt (Werbeaktivitäten und Veranstaltungen im Rahmen des Frühjahrsmarktes 2017 und unter Berücksichtigung des 200-Jahr-Jubiläums) und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „1. Unter Hinweis auf die Ausführungen in der Vorlage werden die Rückabwicklung der im Punkt 3 des Gemeinderatsbeschlusses vom 6. April 2017 zur Förderung der ARGE Urfahraner Markt genehmigten Kreditübertragung von der VASt 1.8590.728000, Märkte, sonstige Leistungen, auf die VASt 1.7890.755001, Laufende Transferzahlungen an Unternehmungen, 200 Jahre Urfahraner Markt, in der Höhe von ursprünglich 61.300 Euro um den Betrag der nicht verbrauchten Fördermittel in der Höhe von 33.333,34 Euro auf den tatsächlichen Betrag von 27.966,66 Euro und die dahingehend zu erfolgenden Richtigstellungen der Beschlusspunkte 1. und 2. des Gemeinderatsbeschlusses vom 6. April 2017 genehmigt.“ Der Antrag wird einstimmig angenommen. Bürgermeister Luger übernimmt wieder den Vorsitz. Vizebürgermeisterin Hörzing berichtet über die Anträge L 5 und L 6 und stellt nach Darlegung der Sachverhalte laut Vorlagen an den Gemeinderat folgende Anträge: L 5 Bezahlung der Schwimmhallenmieten für das Leistungsschwimmen der Linzer Schwimmvereine 2016/2017; maximal 73.000 Euro Der Gemeinderat beschließe: „1. Das Leistungstraining der Linzer Schwimmvereine wird durch Übernahme der Schwimmhallenmieten für 2016/17 im Gesamtbetrag von maximal 73.000 Euro gefördert. 2. Die Verrechnung der Kosten in Höhe von maximal 73.000 Euro erfolgt auf der VASt 1.2690.757000, Lfd. Transferzahlungen an private Institutionen, und erfolgt im Ausmaß der tatsächlichen Nutzungsberechnung je Verein.“ L 6 Gewährung einer Subvention an das Diakoniezentrum Spattstraße (Projekt ‚Schaukelpferd‘ für das Kinderbetreuungsjahr 2017/2018) 53.000 Euro, davon 20.000 Euro 2017 und 33.000 Euro 2018 Der Gemeinderat beschließe: „1. Die Diakonie Zentrum Spattstraße erhält für das Projekt ‚Schaukelpferd‘ für das Kindergartenjahr 2017/2018 53.000 Euro brutto für netto als Förderung für den laufenden Betrieb. Davon werden 20.000 Euro für das Jahr 2017 ausgabenrelevant, 33.000 Euro sind für das Jahr 2018 zu budgetieren. Die Stadt Linz gewährt die Förderung mit der Bedingung der Einhaltung der allgemeinen bzw. speziellen Förderungsrichtlinien. 2. Die Verrechnung der Kosten in Höhe von 20.000 Euro brutto für netto für das Rechnungsjahr 2017 und in Höhe von 33.000 Euro für das Rechnungsjahr 2018 erfolgt auf der VASt 1.4010.757200, Laufende Transferzahlungen an private Institutionen.“ Beide Anträge werden einstimmig angenommen. M ANTRÄGE DES AUSSCHUSSES FÜR FINANZEN Gemeinderat Prammer berichtet über die Anträge M 1 und M 2 und stellt nach Darlegung der Sachverhalte laut Vorlagen an den Gemeinderat folgende Anträge: M 1 Errichtung von Bypassbrücken bei der VOEST-Brücke (A7 Mühlkreisautobahn); Abschluss eines Übereinkommens zwischen der Stadt Linz und der Republik Österreich im Zusammenhang mit diversen Grundtransaktionen Der Gemeinderat beschließe: „1. Zur Errichtung von Bypassbrücken bei der VOEST-Brücke (A7 Mühlkreisautobahn) überträgt die Stadt Linz, auch als Verwalterin des öffentlichen Gutes, Grundflächen mit einem Gesamtausmaß von 16.328 Quadratmetern an die Republik Österreich, diese vertreten durch die Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft (ASFINAG), Rotenturmstraße 5-9, 1010 Wien, diese vertreten durch die ASFINAG Bau Management GmbH, Modecenterstraße 16/3, 1030 Wien; dies gegen eine Gesamtentschädigung in Höhe von voraussichtlich 900.300,10 Euro, wobei 769.220,62 Euro auf die Stadt Linz und 131.079,48 Euro auf das öffentliche Gut der Stadt Linz entfallen. 2. Die unentgeltliche Überlassung von Grundflächen der Stadt Linz bzw. des öffentlichen Gutes der Stadt Linz mit einem Gesamtausmaß von 59.939 Quadratmetern für die Dauer von voraussichtlich drei Jahren zur Errichtung von Baustelleneinrichtungen, Baustraßen etc. wird genehmigt. 3. Die Einräumung einer Dienstbarkeit hinsichtlich Teilflächen der Grundstücke 821/6, 821/19 und 821/20, alle KG Urfahr, mit einem Gesamtausmaß von 237 Quadratmetern, zur Errichtung, Instandhaltung, Betrieb und Erneuerung einer Rohrleitung wird genehmigt. Im Übrigen erfolgt die Realisierung der gegenständlichen Rechtsgeschäfte zu den im beiliegenden Übereinkommen festgehaltenen Bedingungen. 4. Sämtliche mit der Errichtung und grundbücherlichen Durchführung des Übereinkommens verbundenen Kosten, Steuern, Gebühren und Abgaben gehen, mit Ausnahme der Kosten für eine allfällige rechtsfreundliche Vertretung, die jede Vertragspartei für sich und alleine zu tragen hat, zulasten der Republik Österreich. 5. Die Verrechnung der Einnahmen in Höhe von voraussichtlich 769.220,62 Euro erfolgt auf VASt 6.8400.010000, Grundverkauf privates Gut. Die Verrechnung der Einnahmen in Höhe von voraussichtlich 131.079,48 Euro erfolgt auf der VASt 6.8401.001000, Grundverkauf öffentliches Gut.“ M 2 Tabakfabrik Linz Entwicklungs- und Betriebs GmbH; Abbruch Zwischenmagazine und Ausbau Magazintrakt – Einbringung von Eigenkapital in Höhe von vier Millionen Euro durch die Immobilien Linz GmbH und Co KG Der Gemeinderat beschließe: „Die Einbringung von Eigenkapital durch die Immobilien Linz GmbH und Co KG in die Tabakfabrik Linz Entwicklungs- und Betriebs GmbH in Höhe von vier Millionen Euro gegen Abtretung von wertmäßig entsprechenden Anteilen der übrigen Gesellschafter wie im Antragstext beschrieben wird genehmigt. Die Mittel sind zum Abbruch der Magazine A und B und für den höherwertigen Ausbau der äußeren Magazine 1 und 3 und somit zur Erschließung neu nutzbarer Vermietungsflächen zu verwenden.“ Zu M 1 und M 2 liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderätin Mag.a Grünn: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, ich kann es kurz machen, unsere kritische Haltung in der Verkehrspolitik ist bekannt. In diesem Fall geht es vor allem um den Flächenverbrauch, den zusätzlichen Verkehr und die AnrainerInnen-Interessen. Ich werde mich bei M 1 enthalten. Zu M 2: Es ist bekannt, dass wir der Entwicklung der Tabakfabrik, besonders seit der Öffnung für Investoren, sehr kritisch gegenüber stehen und ich werde mich auch bei M 2 der Stimme enthalten. Danke.“ Gemeinderat Potočnik: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, meine lieben Kolleginnen und Kollegen, bei M 1 stimmen wir zu, bei M 2 enthalten wir uns der Stimme. Ich möchte das kurz erklären, weil es in Wirklichkeit sehr komplex ist. Zu allererst muss man sagen, dass diese Magazine in Wirklichkeit ganz, ganz wichtige Bauteile in der Tabakfabrik sind auch wenn sie zweit- oder drittrangig sind. Dort wird in Zukunft der Weg in die Hafenstadt führen. Dort gibt es enorme Spielräume, weil so viel Fläche vorhanden ist. Gerade, weil Teile nicht denkmalgeschützt sind und dort viel veränderbar ist, sind das jene Teile, bei denen man Eingriffe sehen wird. Das ist ein ganz wichtiger Bauteil, der mindestens so wichtig ist, wie der Bauteil 3, der in den nächsten Jahren entstehen wird oder wie beispielsweise das Kraftwerk. Das einmal vorausgeschickt. Die Magazine stellen eine sehr schwierige Substanz dar, viele Fragen sind ungeklärt. Die Raumhöhen sind gering und liegen zum Teil unter den gesetzlichen Vorschriften. Die Fassaden sind ungeklärt. Wenn man die nicht denkmalgeschützten Zwischenmagazine herausnimmt, ist dort in Wirklichkeit alles möglich. Eine historische Rekonstruktion, so wie man das jetzt immer wieder hört, ist in unseren Augen Nonsens. Das heißt, es ist ungeklärt, wie man mit dieser Fassade umgeht. Das ist eine hoch gestalterische Aufgabe. Es ist ungeklärt, wie man mit den abzureißenden oder veränderbaren Zwischenmagazinen umgeht. Wer weiß, vielleicht ist das eine interessante Struktur für die Erschließung von Freiräumen. Einfach abreißen, das kann es nicht sein. Das ist ein riesen Thema, weil die bestehende Erschließung den diversen Bestimmungen des Feuerschutzes usw. nicht genügt. Ich will darauf hinaus, dass bei uns sämtliche Alarmglocken läuten, wenn bei diesem 15 Millionen Euro-Projekt - mehr oder weniger - Architekt Stögmüller beauftragt wird und das Teil dieses Generalplanerauftrages ist. Das ist es in unseren Augen ganz sicher nicht. Das ist eine extra Aufgabe, eine wichtige gestalterische Aufgabe, die nicht einfach dazu genommen werden kann. Die Magazine verdienen höchste Aufmerksamkeit. Peter Behrens verdient nur das Beste vom Besten. Deswegen sehen wir dort unbedingt die Notwendigkeit eines offenen oder geladenen - das ist egal – Architekturwettbewerbes mit den besten Architektinnen und Architekten aus Österreich. Alles andere wird diesen Magazinen nicht gerecht. Es wird immer wieder gesagt, das ist nur der Abriss. Die Gestaltung beginnt in Wirklichkeit schon vor dem Abriss. Wir müssen uns jetzt schon überlegen, wo wir hin wollen. Das alles ist ungeklärt. Deswegen muss der Gestaltungswettbewerb in unseren Augen schnell gestartet werden. Aus diesem Grund enthalten wir uns bei diesem Prozess oder dieser 15 Millionen Euro-Geschichte, weil das in unseren Augen nicht sauber ist und der Qualität der Magazine nicht gerecht wird.“ Gemeinderat Mag. Seeber: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen, ich möchte meine Wortmeldung mit einer kurzen Rückschau darüber, wie sich die Entwicklung rund um die Tabakfabrik darstellt, beginnen. Wir haben am 1. Dezember 2016 den grundsätzlichen Beschluss einer Zielstruktur, wie sich die Unternehmensgruppe Linz in Zukunft aufstellen wird und im April diesen Jahres letztendlich den Beschluss zur Implementierung von Holdinggesellschaften gemacht. Dabei wurde festgelegt, dass die Stadt Linz ein Prozent an der Tabakfabrik Linz halten wird und bei der Immobilien Linz GmbH 99 Prozent. Zwei Monate später wurde - da es notwendig war, die Magazine 1 und 3 zu adaptieren -, beschlossen 1,8 Millionen Euro Eigenkapital einzubringen, mit der Konsequenz, dass sich die Beteiligungsverhältnisse massiv verändern. Die Stadt Linz hält seither 17 Prozent an der Tabakfabrik Linz, den Rest die Immobilien Linz GmbH. Wiederum in der Gemeinderatssitzung ein Quartal später - wir hatten den Sommer dazwischen - ist es jetzt so, dass plötzlich die Adaptierung des Magazins 2 auf dem Tisch liegt und es notwendig ist, zwei Magazine abzureißen. Dafür sind weitere vier Millionen Euro Eigenkapital bei Gesamtkosten von 15 Millionen Euro notwendig. Ich habe mich noch einmal schlau gemacht und geschaut, wie das Verhältnis zwischen Eigen- und Fremdkapital beim Beschluss vor drei Monaten war. Da hat es geheißen, dass wir ein Verhältnis von eins zu zwei - Eigenkapital zu Fremdkapital – herstellen müssen. Das Verhältnis stimmt überhaupt nicht zusammen. Aber lassen wir es dabei, so genau müssen wir nicht nachrechnen. Tatsächlich werden die neuen Eigenkapitalverhältnisse bei 12,23 Prozent für die Stadt Linz liegen. Das heißt, wir haben uns über drei Gemeinderatssitzungen von einer Beteiligungsstruktur, die wir im April beschlossen haben, deutlich wegbewegt und diese schon zweimal massiv verändert. In Summe ist das nicht nur einigermaßen verwirrend, sondern es kommt noch dazu, dass wir eine Nutzungsdauer von betriebswirtschaftlich mindestens 50 Jahren haben. Wir beschließen diese Veränderungen aufgrund der Dringlichkeit einer Digitalisierung, ohne dass das von den Beteiligungsunternehmen in irgendwelchen Plänen im heurigen Jahr oder mittelfristig vorgesehen war. Es ist nahe liegend, dass Zweifel aufkommen ob es hier ein nachhaltiges Konzept gibt. Wenn es so wäre, dass es ein derartiges Konzept nicht gibt, dann vermute ich, dass wir uns in Zukunft auf weitere Überraschungen einstellen sollten. Es könnte wahrscheinlich auch sein, dass das Ergebnis in Summe nicht ganz den erwarteten Effekt bringen wird oder den erwarteten Ergebnissen entsprechen wird. Wir haben uns sehr reiflich überlegt, wie wir uns heute verhalten werden. Aufgrund der Entwicklung der letzten Wochen und Monate sind wir zum Entschluss gekommen, dass wir uns bei diesem Projekt der Stimme enthalten werden. Wir werden bei Punkt M 1 zustimmen. Ich bitte gleich zu vermerken, dass wir uns bei Punkt M 3 der Stimme enthalten werden. Ich bitte um getrennte Abstimmung. Vielen Dank.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderätin Neubauer: „Sehr Herr Bürgermeister, ich möchte auf die Wortmeldung von Gemeinderat Lorenz Potočnik eingehen, der meint, dass dieses Projekt den Gemeinderat ‚sprengen‘ würde. Dem muss ich klar widersprechen. Verwaltung und Politik funktionieren ganz einfach. Es gilt immer nur das, was wortwörtlich in Bescheiden und Anträgen steht und nicht irgendwelche Dinge, die irgendwo vermutet oder interpretiert werden können. Es gilt der Antragstext. Das trifft auch in diesem konkreten Fall zu. Zur Behauptung, es gäbe eine unfeine oder unreine Vergabe an einen Architekten, möchte ich klarstellen: Es gibt eine Generalplanertätigkeit, die rechtlich völlig korrekt vergeben wurde. Darin ist die Revitalisierung von Magazin 3 enthalten, nicht aber des Magazines 1 und des Magazines 2. Die Organisation des Abbruchs der Zwischenmagazine ist eine vergaberechtlich konforme Auftragserweiterung. In diesem Antrag ist nicht bestimmt, was weiter geschieht. Es ist darin nämlich nur festgehalten, dass das Magazin 2 freigestellt wird und die Wände provisorisch geschlossen werden, damit das Magazin winterdicht ist. Außerdem ist sowieso schon lange festgelegt, dass es einen Architekturwettbewerb für die spätere Gestaltung geben wird. Dieser heute zu beschließende Antrag, ist ausschließlich ein Finanzierungsbeschluss. Es wird nicht festgelegt wie es mit der weiteren Projektausführung weitergehen soll. Das heißt, es wird sehr viel hineingepackt, was nicht Inhalt dieses Antrages ist. Hinsichtlich des Magazins 1 kann ich noch ergänzen, dass das den strengen Vorgaben des Denkmalschutzes unterliegt. Es sind ohnehin kaum Eingriffe möglich und derzeit kann außer von der Immobilien Linz GmbH selbst nichts vorgenommen werden. Danke. (Beifall FPÖ) Bürgermeister Luger: „Als indirekt mehrfach Angesprochener, meine sehr geehrten Damen und Herren, möchte ich mich, in diesem Fall als Aufsichtsratsvositzender der Tabakfabrik, zu Wort melden. Ich kann nur unterstreichen, was Frau Gemeinderätin Neubauer schon gesagt hat. Heute geht es um einen Finanzierungsbeschluss. Warum ist dieser notwendig geworden? Er ist erforderlich, weil wir diese finanziellen Mittel im Wirtschaftsplan für die Tabakfabrik für das Jahr 2017 schlichtweg nicht vorgesehen haben. Der Aufsichtsrat der Tabakfabrik hat erst im Juni dieses Jahres den, aus meiner Sicht, richtigen Beschluss – übrigens einstimmig - gefasst, dass diese zwei Magazinteile, die Zwischenmagazine, abgebrochen werden sollen. Es ist vielleicht nicht allgemein bekannt, dass diese Zwischenmagazine nachträglich eingebaut wurden, weil sich in der Tabakfabrik die Produktionsziffern massiv erhöht haben und man zusätzliche Flächen benötigte. Eines wurde zu Beginn der 60er-Jahre bzw. 1963 und das zweite in den Jahren 1968 oder 1969 - legen sich mich jetzt nicht so genau fest – errichtet. Der Aufsichtsrat hat den Beschluss gefasst diese Finanzierung außerhalb des Wirtschaftsplanes zu übernehmen und ist in der Folge an die Immobilien Linz GmbH und an die Stadt herangetreten. Das hat einen ganz eindeutigen und klaren Grund. Der Aufsichtsrat hat nach eineinhalb Jahren beschlossen, zur Firma Laska in die Holzstraße durchzubrechen. Diesen Durchbruch sieht man in der Holzstraße bereits, dort wird gearbeitet, das war vertraglich geregelt. Ich halte es städtebaulich für sehr vernünftig das Areal der Tabakfabrik auch Richtung Holzstraße und in Zukunft dann auch zur Gruberstraße hin zu öffnen und nicht nur Richtung Donaulände. Es gab zwei Möglichkeiten: Zu warten und die Abbrucharbeiten nicht zu beauftragen, dann hätten wir diese Arbeiten nächstes Jahr im Sommer durchführen können. Da vier Monate reine Abbrucharbeiten zu veranschlagen sein werden, wäre das aus meiner Sicht, eine nicht sehr intelligente Organisation eines Abbruchs gewesen. Daher gab es das Ersuchen und vorher noch einmal den einstimmigen Beschluss im Aufsichtsrat der Tabakfabrik, für diese Abbrucharbeiten die Monate Jänner bis April zu nutzen. Die Abbrucharbeiten werden für die übrigen Mieterinnen und Mieter nicht virtuell und ohne Folgen ablaufen. Ich halte es für korrekt, heute ein Gesamtpaket, das sich durch den Abbruch ergibt, vorzulegen. Hätten wir nur die Summe für die Abbrüche beantragt - das werden so um die 3,7 Millionen Euro sein -, bin ich mir sicher, dass wir jetzt darüber diskutiert hätten: Was kommt dann danach? Welche Beträge wird das noch in Anspruch nehmen? Herr Bürgermeister, sagen Sie die Wahrheit? Ist die Summe zu hoch? Wollen Sie sie verschweigen? Oder kennen Sie die noch nicht? Jedenfalls hätten wir Argumente dagegen gehört. Jetzt legen wir ganz klar vor, dass die Abbrüche mit 3,7 Millionen Euro veranschlagt sein werden. Aus heutiger Sicht 1,7 Millionen Euro für die höherwertige Ausgestaltung der äußeren Magazine. Für die Sanierung des mittleren Magazins sind – das können Sie dem Amtsantrag entnehmen – ein bisschen mehr als neun Millionen Euro vorgesehen. Wir sind hier sehr transparent. Mit ‚wir‘ meine ich sowohl die Geschäftsführung der Tabakfabrik, das Management der Immobilien Linz GesmbH (ILG) und den Finanzausschuss, der diesen Antrag in dieser Form heute vorlegt. Meine Bitte ist, dem zuzustimmen. Es ist der vernünftigere Weg und er ist vorgezeichnet. Es gibt für diese Magazine sehr viele Gestaltungsmöglichkeiten. Auch die Fassadenfrage, die Gemeinderat Potočnik angesprochen hat, ist bei Gott noch nicht entschieden. Der Abbruch aber ist die einzige Möglichkeit, um 18.000 Quadratmeter für Nutzungen - die einen Schwerpunkt in diesen Magazinen haben sollten - frei zu bekommen, nämlich für Robotik, Mechatronik und Sensorik. Das heißt, all das, was neben dem, was im Bau 1 derzeit an Startups und Technologieunternehmen angesiedelt ist, auch in die Umsetzung zu bringen. Das ist der Generalplan, der dem Aufsichtsrat bekannt ist und über den ich die Gemeinderatsmitglieder informieren möchte. Deswegen brauchen wir diese Abbrüche. Wir brauchen auch – davon bin ich überzeugt – eine Vorgangsweise, die nicht mit Direktvergaben abgesprochen sein wird. Wir werden hier mehrere Möglichkeiten der Weiterentwicklung haben. Es geht nicht nur um die Fassaden, sondern um sehr viel Inneres in diesem Gebäude. Dazu werden wir mehr, als eine Antwort benötigen. Das ist auch meine Aufgabe als Aufsichtsratsvorsitzender, mich darum zu kümmern. Heute bitte ich den Gemeinderat, diesen Finanzbeschluss - das kann ich nochmals unterstreichen - zu treffen, damit wir weiterarbeiten können und den objektiv ehrgeizigen Zeitplan umsetzen können. Ich bedanke mich.“ (Beifall SPÖ) Gemeinderat Mag. Seeber: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, ich möchte noch einmal bekräftigen, dass es hier um eine klare Konzeption geht, die aus unserer Sicht nicht erkennbar ist. Es ist nicht die Frage ob nicht schon irgendwo einmal über irgendetwas gesprochen wurde und nicht schon einmal gesagt wurde, was sein wird. Ich möchte es an einem Punkt festmachen. Wenn ich mir den Antrag genauer ansehe, dann sind hier 3,7 Millionen Euro für die Abbrüche der Magazin A und B vorgesehen und eine Zeile darunter steht, dass 1,7 Millionen Euro für den höherwertigen Ausbau der äußeren Magazine vorgesehen sind. Ich interpretiere, dass damit die Magazine 1 und 3 gemeint sind. Wir haben gerade vor zwei Monaten beschlossen, dass hier ausgebaut und adaptiert wird. Das meine ich. Wenn ich versuche, das nachzuvollziehen, dann verstehe ich nicht, wo das Konzept sein sollte. Wir bleiben dabei, wir enthalten uns der Stimme. Grundsätzlich sind wir nicht dagegen, dass hier etwas passiert, es fehlt aber die Klarheit und Transparenz.“ (Beifall Die Grünen) Bürgermeister Luger: „Die werde ich Ihnen wahrscheinlich heute nicht liefern können. Wenn Sie sie als Aufsichtsratsmitglied bislang nicht erkennen konnten, werde ich meine Geschäftsführer ersuchen, mit Ihnen Gespräche zu führen. Ich orte bei Ihnen kein Querulantentum oder Verweigerung, sondern offensichtlich ist die Botschaft die bei mir und anderen Mitgliedern angekommen ist, bei Ihnen nicht angekommen. Kommunikation ist subjektiv, aber lösbar.“ Gemeinderat Potočnik: „Ich möchte betonen, dass diese 15 Millionen Euro in unseren Augen eine super Investition sind. Das kommt ganz sicher zurück. Das ist überhaupt nicht das Problem. Das unterstützen wir grundsätzlich voll und ganz und aus ganzem Herzen. Es ist nur so, wie Bernhard Seeber gerade gesagt hat, dass aus unserer Sicht der Prozess nicht korrekt oder sauber ist. Die Gestaltung beginnt schon jetzt mit dem Abbruch. Man muss sich jetzt schon überlegen, was man abbricht bzw. ob man alles abbricht. Diese Arbeiten, die jetzt erfolgen sollen, sind de facto schon Teil einer Auftragserweiterung von Herrn Architekt Stögmüller. Eigentlich sollte das nicht so sein. Das sind schon gestalterische Aufgaben, die den ursprünglichen Auftrag des Generalplanervertrages übersteigen.“ Bürgermeister Luger: „Ich bitte Sie nur mit Begrifflichkeiten wie ,die Vorgangsweise sei nicht korrekt und sauber‘ ein bisschen vorsichtiger umzugehen. Ich kann verstehen, dass Sie inhaltlich andere Zugänge haben, als ich. Ein anderer Zugang heißt aber nicht, dass die Vorgangsweise, für die ich und die Geschäftsführung stehen, nicht korrekt und sauber ist. Ich bitte Sie, das in Zukunft ein bisschen exakter abzuwägen.“ Gemeinderat Potočnik: „Ja, danke für den Hinweis!“ Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Prammer: „Ich ersuche um Zustimmung.“ Der Vorsitzende lässt nun über beide Anträge abstimmen. Der Antrag M 1 wird bei Stimmenthaltung von Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Der Antrag M 2 wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von Die Grünen (9) und NEOS (3) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Bürgermeister Luger übergibt den Vorsitz an Vizebürgermeisterin Hörzing. Gemeinderätin Wessela berichtet über M 3 Verkauf von 37554/1000000 Anteile der Liegenschaft EZ 154, KG Kleinmünchen (Kremplstraße 1) um den Verkaufspreis von 290.000 Euro und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „1. Die Stadt Linz verkauft an Nagim und Besir Maksutoski, beide wohnhaft Ahornstraße 10, 4481 Asten, die ihr gehörenden 37554/1000000 Anteile der Liegenschaft EZ 154, KG Kleinmünchen, bestehend aus dem Erdgeschoß, W 191 und W 192, des so genannten Westkiosk des Objektes Kremplstraße 1 mit einem Ausmaß von 210 Quadratmetern um den Kaufpreis von 290.000 Euro und zu den im beiliegenden Kaufvertrag festgehaltenen Bedingungen. 2. Sämtliche mit der Errichtung und grundbücherlichen Durchführung des Kaufvertrages verbundenen Kosten, Steuern, Gebühren und Abgaben gehen zulasten der Käufer. Die für die Stadt Linz zur Vorschreibung gelangende Immobilienertragssteuer im Betrag von voraussichtlich 10.150 Euro sowie die Kosten für deren Berechnung sind von der Stadt Linz zu tragen. 3. Die Verrechnung der Einnahmen in Höhe von 290.000 Euro erfolgt auf VASt 6.8530.010000, Verkauf von Gebäuden. 4. Die Verrechnung der Ausgaben in Höhe von voraussichtlich 10.150 Euro erfolgt auf der VASt 1.8530.710100, Immobilienertragsteuer privates Gut.“ Ich ersuche um Zustimmung.“ Wortmeldung Gemeinderätin Mag.a Grünn: „Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin, ich möchte bei M 3, wie bei M 5 und M 6 meine Stimmenthaltung bekannt geben. Dabei geht es um Grundverkäufe. Ich werde mich auch bei M 4 der Stimme enthalten. Unsere Haltung gegenüber den Parkmünzen ist bekannt. Bei den nächsten vier Punkten gibt es von mir eine Stimmenthaltung zu M 3, M 4, M 5 und M 6. Danke.“ Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Grünen-Fraktion (9) und Frau Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Vizebürgermeister Wimmer berichtet über M 4 Linzer City Ring – Parkmünzenaktion „Gratisparken in Linz“; Verlängerung der Vereinbarung für ein weiteres Jahr für 1. Jänner 2018 bis 31. Dezember 2018 und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage für den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „Die Vereinbarung, welche mit Gemeinderatsbeschluss vom 1. Dezember 2016 beschlossen wurde, wird für ein weiteres Jahr beginnend mit 1. Jänner 2018 bis einschließlich 31. Dezember 2018 in abgeänderter Form abgeschlossen. Dementsprechend wird die beiliegende Rahmenvereinbarung mit dem Linzer City Ring beschlossen. Die Einnahmen durch den Verkauf der Parkmünzen erfolgt auf VASt 2.9200.842001, Gebührenpflichtiges Parken, Parkmünzen.“ Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Rosenmayr: „Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin, sehr geehrte Herr Vizebürgermeister, wir werden diesen Antrag mittragen, allerdings mit einer Träne, denn es ist ein starker Rückschritt. Das wissen Sie auch. Für die Wirtschaft und insbesondere für den Handel sind die Zeiten nicht so rosig, dass eine Ausgabe von Parkmünzen schon als Förderung bezeichnet werden kann. Davon sind wir doch ein bisschen meilenweit entfernt. Dennoch hoffen wir sehr stark, dass unter Ihrer Planung eine Neuordnung und ein neuer Vorschlag kommt, der dann vielleicht den Namen einer Förderung wieder verdient und der die Handelstreibenden in der Stadt gegenüber den Zentren am Stadtrand wieder ein bisschen besser stellt.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderat Mag. Seeber: „Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin, es ist aus meiner Sicht bedenklich, zuzustimmen und wir werden uns, wie bereits angekündigt, der Stimme enthalten. Nicht, weil wir grundsätzlich dafür sind, für die Linzer Gewerbebetriebe und den Linzer Handel eine Subvention für eine schwierige Situation zu erreichen, sondern weil es vor allem darum geht, dass man schon seit fast einem Jahrzehnt an einer Mobilitätskarte arbeitet, die für 2018 versprochen, angekündigt oder was immer wurde. Die gibt es noch immer nicht. Sie ist mittlerweile, glaube ich, schon das fünfte Mal angekündigt worden. Wenn eine derartige Subvention offensichtlich eine weitere Verzögerung für dieses wichtige Instrument für den Linzer Standort bedeutet, kann man nicht dafür sein. Beim Antrag M 5 stimmen wir zu und bei M 6 werden wir uns der Stimme enthalten. Bitte hier auch getrennt abzustimmen.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderätin Leitner-Rauchdobler: „Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Besucherinnen und Besucher auf der Galerie, wir haben, wie bereits angekündigt, ein Déjà-vu. Insofern hat sich unsere Wortmeldung gegenüber vom 1. Dezember 2016 nicht wesentlich verändert. Wir verstehen und unterstützen es, dass man die Linzer Wirtschaft stützen will. Das ist auch unser Anliegen. Ich persönlich finde auch, dass man zu wenig macht. Es gehört viel mehr gefördert und Bürokratie abgebaut. Wir haben eine Reihe an Forderungen. Aber in Zeiten der Sparmaßnahmen ist es nicht einzusehen, den Status quo fortzusetzen, ohne sich Gedanken darüber zu machen, wie das Geld in diesem Zusammenhang effizienter und effektiver eingesetzt werden könnte. Ich bin dafür, generelle Überlegungen anzustreben, wie Einkaufen in Linz attraktiver gemacht werden kann. Beispielsweise durch öffentliche Einkaufsboxen zur Aufbewahrung von Einkäufen, ein Gesamtkonzept für den öffentlichen Verkehr oder die Parkraumbewirtschaftung. Ich denke, das ist schon lange überfällig. Wesentlich dabei ist aber, dass es eine Hilfe und Unterstützung für alle Betriebe gibt. Natürlich für die Betriebe, die dem City Ring angehören, aber natürlich auch für die in der Rahmenvereinbarung genannten Mitglieder von Interessensgemeinschaften. Speziell die kleineren Wirtschaftstreibenden, die nicht in Interessensgemeinschaften zusammengeschlossen sind, brauchen eine Unterstützung. Man könnte auch direkt die Mobilitätskarte unterstützen. Auch das wäre eine Möglichkeit, um endlich Schwung hineinzubringen und zur Umsetzung beizutragen. Wir finden, dass es kreativere Lösungen für die Linzerinnen und Linzer und für die Linzer Wirtschaft geben würde. Wir enthalten uns deswegen der Stimme. Danke.“ Die Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Vizebürgermeister Wimmer: „Danke für die Wortmeldungen. Um ein Missverständnis auszuräumen, die Mobilitätskarte, also diese alternativen Mittel, von denen hier immer die Rede ist, werden nicht von der Stadt Linz bearbeitet. Die verschiedenen Überlegungen werden von betroffenen Kaufleuten, seitens des City Rings angestellt. So sehe ich die Rolle jedenfalls. Wir befinden uns nicht in einem planwirtschaftlichen System. Ich glaube, es ist wichtig, dass man zusammenarbeiten kann. Ich sehe es nicht so, dass der Ball bei der Stadt Linz liegt und die Innenstadtbetriebe mit einem bestimmten Konzept versorgt werden müssen. Ich glaube, das würde am Ziel völlig vorbeigehen. Es wäre fehlgeleitet, wenn die Anforderung ein Konzept zu entwickeln an uns gehen würde. Der City Ring und die Innenstadtkaufleute arbeiten schon seit geraumer Zeit an einem Konzept. Sie müssen sich, glaube ich, nicht von einer kleineren Fraktion im Gemeinderat unterstellen lassen, dass sie sich keine Gedanken gemacht hätten und der Status quo fortgeschrieben wird. Das ist sowieso nicht der Fall. Seit Jahren ist ein großes Bemühen vorhanden. Im Gegenzug versucht man aber, Verschiedenes unter einen Hut zu bringen. Es ist sehr kompliziert, wenn man hier im Gemeinderat nicht nur mit Worthülsen jonglieren möchte, sondern sich wirklich damit auseinandersetzt. Es steht auch der NEOS-Fraktion offen, sich beim CityRing zu erkundigen, was genau geplant ist. Die Auskunftsfreudigkeit wird hoch sein. Vielleicht kann man dann wirklich Hilfe leisten und nicht nur so tun, als ob. Darüber hinaus wird der Status quo nicht fortgeschrieben. Wie am Anfang bereits erwähnt, geht es darum, den Status quo Schritt für Schritt in die gewünschte Richtung zu adaptieren, sodass es eine alternative Lösung gibt. Es wäre doch einigermaßen bösartig, wenn man nicht nur die Förderung einstellt, sondern es darüber hinaus sogar unmöglich macht die Parkmünzen als solche zu nutzten. Ich glaube, soweit kann man sich schon durchringen. Ansonsten zeigen sicher wieder einmal unterschiedliche Meinungen. Dem einen ist es zu wenig, dem anderen ist es zu viel. Mir ist es wichtig, dass das, was sich der City Ring bzw. die Innenstadtkaufleute wünschen, hier durchgeht. Insofern danke ich allen, die die Zustimmung avisiert haben. Vielen Dank.“ (Beifall FPÖ) Die Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von Die Grünen (9) und NEOS (3) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Gemeinderat Mag. Hajart berichtet über M 5 Grundverkauf in der KG Linz (Humboldtstraße) um den Verkaufspreis von 419.500 Euro und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe „1. Die Stadt Linz verkauft an die BIG Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H., Hintere Zollamtstraße 1, 1030 Wien, das Grst. 1190/4, KG Linz, mit einem Katasterausmaß von 839 Quadratmetern um den Kaufpreis von 500 Euro pro Quadratmetern, insgesamt 419.500 Euro und zu den im beiliegenden Kaufvertrag festgehaltenen Bedingungen. 2. Sämtliche mit der Errichtung und grundbücherlichen Durchführung des Kaufvertrages verbundenen Kosten, Steuern, Gebühren und Abgaben gehen zulasten der Käuferin. Die für die Stadt Linz zur Vorschreibung gelangende Immobilienertragsteuer im Betrag von voraussichtlich 14.682,50 Euro sowie die Kosten für deren Berechnung sind von der Stadt Linz zu tragen. 3. Die Verrechnung der Einnahmen in Höhe von 419.500 Euro erfolgt auf VASt 6.8400.001000, Grundverkauf privates Gut. 4. Die Verrechnung der Ausgaben in Höhe von voraussichtlich 14.682,50 Euro erfolgt auf der VASt 1.8400.710100, Immobilienertragsteuer privates Gut.“ Der Antrag wird bei Stimmenthaltung von Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Gemeinderat Steiger berichtet über M 6 Grundverkauf in der KG Linz (Nähe Limonigasse 8) um den Verkaufspreis von 119.350 Euro und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „1. Die Stadt Linz, als Verwalterin des öffentlichen Gutes, verkauft an Herrn Walter Freller, Stelzhamerstraße 10, 4222 Luftenberg, das Grst. 2695/13, KG Linz, mit einem Katasterausmaß von 217 Quadratmetern um den Kaufpreis von 550 Euro pro Quadratmeter, somit um den Gesamtkaufpreis von 119.350 Euro. 2. Im Übrigen erfolgt die Realisierung dieses Rechtsgeschäftes zu den im beiliegenden Kaufvertrag festgelegten Bedingungen. 3. Allfällige Lastenfreistellungskosten und die zur Vorschreibung gelangende Immobilienertragsteuer hat die Stadt Linz zu tragen. Alle übrigen, mit der Errichtung und grundbücherlichen Durchführung des Kaufvertrages verbundene Kosten, Steuern, Gebühren und Abgaben gehen zu Lasten des Käufers. 4. Die Verrechnung des Kaufpreises in der Höhe von 119.350 Euro für das Rechnungsjahr 2017 erfolgt auf der VASt 6.8401.001000, Unbebaute Grundstücke, Verkauf ÖG. Die Verrechnung der Immobilienertragsteuer in Höhe von max. 5000 Euro hat auf der VASt 1.8401.710100, Immobilienertragsteuer ÖG, zu erfolgen.“ Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Grünen-Fraktion (9) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. N ANTRAG DES AUSSCHUSSES FÜR WIRTSCHAFT, MÄRKTE, STADTGRÜN UND STRASSENBETREUUNG Vizebürgermeister Baier berichtet über N 1 Änderung des Schwerpunktprogrammes der Stadt Linz – Regionale Wirtschaftsinitiativen für den Zeitraum von 1. September 2017 – 31. Dezember 2020 und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „1. In Abänderung des Gemeinderatsbeschlusses vom 3. März 2016, Beschlusspunkt 1, Schwerpunktprogramm der Stadt Linz-Regionale Wirtschaftsinitiativen wird genehmigt, dass die beiliegenden, im Punkt ,Hinweise für die Antragstellung‘, 3. Absatz, geänderten Richtlinien für das Schwerpunktprogramm der Stadt Linz Regionale Wirtschaftsinitiativen für den Zeitraum von 1. September 2017 bis 31. Dezember 2020 in der nunmehr vorliegenden Form in Kraft treten. 2. Die übrigen Beschlussinhalte bzw. Beschlusspunkte des zitierten Gemeinderatsbeschlusses vom 3. März 2016 zum Thema ,Verlängerung der Wirtschaftsförderungsrichtlinien sowie der zugehörigen Schwerpunktprogramme für den Zeitraum von 1. Jänner 2016 bis 31. Dezember 2020‘ bleiben vollinhaltlich aufrecht.“ Der Antrag wird einstimmig angenommen. O ANTRÄGE DES AUSSCHUSSES FÜR INFRASTRUKTUR; STADTENTWICKLUNG UND WOHNBAU Stadtrat Hein berichtet über O 1 Ausschreibung eines kostenneutralen, durch Werbung finanzierten, öffentlichen Fahrradverleihsystem (FVS) für die Stadt Linz; Grundsatzgenehmigung und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „Grundsatzgenehmigung Folgendes Vorhaben wird grundsätzlich genehmigt: Einleitung eines Dienstleistungskonzessionsvergabeverfahrens nach § 8 in Verbindung mit § 11 BVergG 2006 mit dem Ziel, einen geeigneten Betreiber eines öffentlichen Fahrradverleihsystems (FVS) für die Stadt Linz zu beauftragen. Das FVS soll hauptsächlich durch Werbung und nur im geringen Maße durch Einnahmen aus dem Verleih der Fahrräder finanziert und betrieben werden, weshalb für die Stadt Linz keine Kosten anfallen. Das wirtschaftliche Risiko soll zur Gänze beim Betreiber liegen. Das Tarifsystem wird in Kooperation der Stadt und dem Betreiber festgelegt. Der Magistrat der Landeshauptstadt Linz, Planung, Technik und Umwelt, wird mit der Umsetzung dieses Beschlusses einschließlich der Abwicklung des Vergabeverfahrens nach den Bestimmungen des Bundesvergabegesetzes 2006 und Ausarbeitung eines Vergabevorschlages beauftragt. Vor einer konkreten Vergabe (Zuschlagserteilung) ist der Gemeinderat erneut zu befassen. “ Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderätin Sommer: „Wir würden uns über eine breite Zustimmung zu diesem Antrag freuen, da das schon seit langem ein großes Anliegen der ÖVP ist. Wir wünschen uns ein unkompliziertes, leicht händelbares System. Die notwendige Eigenwerbung des Betreibers muss sich auf jeden Fall gut in das Stadtbild einfügen und soll nicht dominieren. Beschrieben ist ein objektives Ausschreibungsverfahren, auf das wir vertrauen. Wie gesagt, wir stimmen zu.“ Gemeinderat Grininger, MSc: „Geschätzte Frau Vizebürgermeisterin, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, auch wir begrüßen, dass wir hoffentlich endlich ein Radverleihsystem in Linz bekommen werden. Wir wünschen uns eine niedrige Zugangsschwelle, damit das neue Angebot von den Linzerinnen und Linzern wirklich breit genutzt werden kann. Wir freuen uns auf eine rasche Umsetzung und hoffen auf eine breite Zustimmung.“ (Beifall Die Grünen) Die Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort: Stadtrat Hein: „Frau Gemeinderätin Sommer, nachdem es sich hierbei um ein EU-weites Verfahren handelt, können Sie davon ausgehen, dass es natürlich, wie alle anderen Verfahren, objektiv sein wird. Wir streben natürlich auch ein sehr einfaches Fahrradverleihsystem an, ohne große finanzielle Einstiegsschwellen. Uns schwebt hier eine kostenlose Nutzung bis zu etwa einer Stunde vor – ähnlich wie es ‚Citybike‘ in Wien macht. Uns geht es darum, mit dem Fahrradverleihsystem nicht an und für sich Geld zu verdienen, sondern mit der Werbung. Die Werbung soll dieses System tragen. Ich danke für die avisierte Zustimmung und freue mich, wenn wir dieses Projekt endlich umsetzen können.“ Die Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird einstimmig angenommen. Gemeinderat Benedik berichtet über die Anträge O 2 und O 3 und stellt nach Darlegung der Sachverhalte laut Vorlagen an den Gemeinderat folgende Anträge: O 2 Bebauungsplanänderung N 35-11-01-02 sowie Aufhebung eines Teilbereiches des Bebauungsplanes N 35-11-01-00, KG Katzbach (Mostnystraße) Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend Bebauungsplanänderung N 35-11-01-02, Aufhebung eines Teilbereiches des Bebauungsplanes N 35-11-01-00, Mostnystraße, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 21. September 2017 betreffend Bebauungsplanänderung N 35-11-01-02, Aufhebung eines Teilbereiches des Bebauungsplanes N 35-11-01-00, Mostnystraße Nach § 33 Oö. Raumordnungsgesetz 1994 wird verordnet: § 1 Gemäß § 33 Oö. Raumordnungsgesetz 1994 wird die Bebauungsplanänderung N 35-11-01-02 (Aufhebung eines Teilbereiches des Bebauungsplanes N 35-11-01-00) beschlossen. § 2 Der Wirkungsbereich der Bebauungsplanänderung (Aufhebung) wird wie folgt begrenzt: Norden: Mostnystraße Osten: Mostnystraße 18 Süden: A7 Mühlkreisautobahn Westen: Mostnystraße 12 Katastralgemeinde Katzbach Die Bebauungsplanänderung (Aufhebung) liegt vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an in der Bau- und Bezirksverwaltung des Magistrates Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, Info-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Die Bebauungsplanänderung (Aufhebung) tritt mit dem ihrer Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Der Aufhebungsplan wird überdies während 14 Tagen nach seiner Kundmachung an der Amtstafel der Bau- und Bezirksverwaltung, 4041 Linz, Hauptstraße 1-5, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ O 3 Erweiterung der Verkehrslichtsignalanlage an der Kreuzung Kapuzinerstraße / Im Weizenfeld und Errichtung eines Fahrbahnteilers; Vergabe der Arbeiten; insgesamt maximal 160.000 Euro; Genehmigung einer Kreditübertragung Der Gemeinderat beschließe: „1. Grundsatzgenehmigung: Folgendes Vorhaben wird mit einem maximalen Kostenrahmen von 160.000 Euro inkl. USt grundsätzlich genehmigt: Herstellung eines Fahrbahnteilers in einer Gesamtlänge von zehn Metern und einer Breite von 2,50 Metern im Zuge der Erweiterung der VLSA im Kreuzungsbereich Kapuzinerstraße - Im Weizenfeld. 2. Zuschlagsentscheidung / Vergabe: Nach dem Ergebnis des nach dem Bundesvergabegesetz 2006 durchgeführten Vergabeverfahrens wird der Bauauftrag wie folgt vergeben: 2.1 Straßenbaumaßnahmen: Für den Zuschlag vorgesehener Bieter / Auftragnehmer: Zamponi und Stallinger BaugesmbH, Schwarzaiststraße 3, 4332 Naarn im Machlande Auftragssumme: Angebotspreis (inkl. USt): 23.887,80 Euro Das Angebot dieses Unternehmens ist als das Angebot mit dem niedrigsten Preis (Billigstbieterangebot) nach § 130 Abs. 1 Bundesvergabegesetz 2006 zu bewerten. Als Aufmaßreserve und für unvorhergesehene Vergaben wird ein Betrag bis zu einer Höhe von 3112,20 Euro (inkl. USt) bewilligt. 2.2 VLSA Kapuzinerstraße – Im Weizenfeld, Bauliche Vorkehrungen: Für den Zuschlag vorgesehener Bieter / Auftragnehmer: Zamponi und Stallinger BaugesmbH, Schwarzaiststraße 3, 4332 Naarn im Machlande Auftragssumme: Angebotspreis (inkl. USt): 34.490,70 Euro Als Aufmaßreserve und für unvorhergesehene Vergaben wird ein Betrag bis zu einer Höhe von 3509,30 Euro (inkl. USt) bewilligt. 2.3 VLSA Kapuzinerstraße – Im Weizenfeld, Installationsarbeiten: Für den Zuschlag vorgesehener Bieter / Auftragnehmer: Siemens AG, MO MM ITS, Wolfgang-Pauli-Straße 2, 4020 Linz Auftragssumme: Angebotspreis (inkl. USt): 92.761,26 Euro Als Aufmaßreserve und für unvorhergesehene Vergaben wird ein Betrag bis zu einer Höhe von 2238,74 Euro (inkl. USt) bewilligt. 3. Bedeckung / Verrechnung: Der Magistrat der Landeshauptstadt Linz, Gebäudemanagement und Tiefbau, wird mit der Umsetzung dieses Beschlusses (Zuschlagserteilung) beauftragt. Die Verrechnung der Kosten für die Straßenbaumaßnahmen in der Höhe von 27.000 Euro erfolgt auf der VASt 5.6121.002598, Kapuzinerstraße. Die Verrechnung der Kosten für den Umbau der VLSA Kapuzinerstraße – Im Weizenfeld, Bauliche Vorkehrungen in der Höhe von 38.000 Euro und Installationsarbeiten in der Höhe von 95.000 Euro erfolgt auf der VASt 5.6400.050000, Erweiterung und Erneuerung Verkehrssignalanlagen. Zur Finanzierung der Maßnahmen für die Verkehrslichtsignalanlage wird eine Kreditübertragung in Höhe von 105.000 Euro von der VASt 5.6400.050001, Erweiterung und Erneuerung Parkscheinautomaten auf die VASt 5.6400.050000, Erweiterung und Erneuerung Verkehrssignalanlagen genehmigt. Soweit eine anderweitige Bedeckung fehlt, erfolgt die Finanzierung dieses Projektes durch Fremdmittel. Die konkrete Beschaffung von Fremdmitteln im Rahmen des städtischen Finanzmanagements bedarf der Zustimmung des zuständigen Kollegialorgans. Die Verrechnung erfolgt auf den jeweiligen Voranschlagsstellen in den entsprechenden Teilabschnitten. Rechtsgeschäfte über die Aufnahmen von Fremdmittel bedürfen (im Falle der Überschreitung der relevanten Wertgrenzen und der Erfüllung der sonstigen relevanten Kriterien des § 58 StL 1992), bei sonstiger Unwirksamkeit, der vorherigen Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde.“ Beide Anträge werden einstimmig angenommen. Gemeinderat Strigl berichtet über O 4 und O 5 und stellt nach Darlegung der Sachverhalte laut Vorlagen an den Gemeinderat folgende Anträge: O 4 Neuplanungsgebiet Nr. 2 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, KG Waldegg (Glimpfingerstraße) Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend Neuplanungsgebiet Nr. 2 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr.4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, Glimpfingerstraße, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 21. September 2017 betreffend Neuplanungsgebiet Nr. 2 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, Glimpfingerstraße Nach § 45 Abs. 1 Oö. Bauordnung 1994 wird verordnet: § 1 Das nachfolgend abgegrenzte Stadtgebiet wird zum zeitlich befristeten Neuplanungsgebiet erklärt. § 2 In diesem Gebiet sind die im angeschlossenen Flächenwidmungsplan und zum Örtlichen Entwicklungskonzept dargestellten Änderungen beabsichtigt. Die Pläne liegen vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an in der Bau- und Bezirksverwaltung des Magistrats Linz, Hauptstraße 1-5, Neues Rathaus, 4. Stock, Info-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Der Gültigkeitsbereich des Neuplanungsgebiets wird wie folgt begrenzt: Norden: Berufsschule Linz 10 Osten: Berufsschule Linz 5 Süden: Glimpfingerstraße Westen: östlich Muldenstraße Katastralgemeinde Waldegg § 4 Die Erklärung zum Neuplanungsgebiet hat die Wirkung, dass für das angeführte Stadtgebiet Bauplatzbewilligungen (§ 5 leg. cit.), Bewilligungen für die Änderung von Bauplätzen und bebauten Grundstücken (§ 9 leg. cit.) und Baubewilligungen - ausgenommen Baubewilligungen gemäß § 24 Abs. 1 Zif. 4 leg. cit. - nur ausnahmsweise erteilt werden dürfen, wenn nach der jeweils gegebenen Sachlage anzunehmen ist, dass die beantragte Bewilligung die Durchführung des künftigen Flächenwidmungsplanes nicht erschwert oder verhindert. § 5 Die Erklärung zum Neuplanungsgebiet tritt mit dem ihrer Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Die dem Neuplanungsgebiet zugrunde liegenden Pläne werden überdies während 14 Tagen nach der Kundmachung an der Amtstafel der Bau- und Bezirksverwaltung, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ O 5 Verordnung nach § 11 Abs. 1 und 3 Oö. Straßengesetz 1991, KG Ufer (Bebauungsplanänderung 16-017-01-01, östlich Moosfelderstraße); Erklärung von Grundflächen zur Gemeindestraße und zum Radfahr- und Fußgängerweg - Widmung für den Gemeingebrauch; Auflassung von Verkehrsflächen – Entziehung des Gemeingebrauchs Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung gemäß § 11 Abs. 1 und 3 Oö. Straßengesetz 1991, Bebauungsplanänderung 16-017-01-01, östlich Moosfelderstraße, KG Ufer, Erklärung von Grundflächen zur Gemeindestraße und zum Radfahr- und Fußgängerweg – Widmung für den Gemeingebrauch sowie die Auflassung von Verkehrsflächen – Entziehung des Gemeingebrauchs, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 21. September 2017 gemäß § 11 Abs. 1 und 3 Oö. Straßengesetz 1991, Bebauungsplanänderung 16-017-01-01, östlich Moosfelderstraße, KG Ufer, Erklärung von Grundflächen zur Gemeindestraße und zum Radfahr- und Fußgängerweg – Widmung für den Gemeingebrauch sowie die Auflassung von Verkehrsflächen – Entziehung des Gemeingebrauchs Nach § 11 Oö. Straßengesetz 1991 wird verordnet: § 1 Gemäß § 11 Abs. 1 und 3 Oö. Straßengesetz 1991 wird die im Straßenplan zur Bebauungsplanänderung 16-017-01-01 der Planung, Technik und Umwelt vom 16. Jänner 2017, der einen wesentlichen Bestandteil dieser Verordnung bildet, dargestellte Erklärung von Grundflächen zur Gemeindestraße und zum Radfahr- und Fußgängerweg und deren Widmung für den Gemeingebrauch sowie die Auflassung von Verkehrsflächen mit Entziehung des Gemeingebrauchs genehmigt. § 2 Die Lage und das Ausmaß der zur Gemeindestraße und zum Radfahr- und Fußgängerweg erklärten Grundflächen sowie der als Verkehrsfläche aufzulassenden Grundflächen sind aus dem beim Magistrat Linz, Bau- und Bezirksverwaltung, Neues Rathaus, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, 4. Stock, Zimmer 4021, während der Amtsstunden vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an zur öffentlichen Einsicht aufliegenden Plan ersichtlich. § 3 Die Verordnung tritt mit dem ihrer Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Der zu Grunde liegende Plan wird überdies während 14 Tagen nach seiner Kundmachung an der Amtstafel der Bau- und Bezirksverwaltung, Neues Rathaus, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ Beide Anträge werden einstimmig angenommen. Gemeinderätin Weiss berichtet über O 6 und O 7 und stellt nach Darlegung der Sachverhalte laut Vorlagen an den Gemeinderat folgende Anträge: O 6 Bebauungsplanänderung 10-013-01-02, KG Waldegg (Losensteinerstraße) Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend die Bebauungsplanänderung 10-013-01-02, Losensteinerstraße, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 21. September 2017 betreffend die Bebauungsplanänderung 10-013-01-02, Losensteinerstraße Nach § 33 Oö. Raumordnungsgesetz 1994 wird verordnet: § 1 Die Bebauungsplanänderung 10-013-01-02 wird erlassen. § 2 Der Wirkungsbereich der Bebauungsplanänderung wird wie folgt begrenzt: Norden: Losensteinerstraße 53 Osten: westlich Kuefsteinerstraße Süden: Wallseerstraße 58 Westen: Losensteinerstraße Katastralgemeinde Waldegg Die Bebauungsplanänderung liegt vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an in der Bau- und Bezirksverwaltung des Magistrates Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, Info-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Mit der Rechtswirksamkeit der Bebauungsplanänderung 10-013-01-02 werden sämtliche in diesem Bereich bisher rechtswirksame Bebauungspläne aufgehoben. § 4 Die Bebauungsplanänderung tritt mit dem ihrer Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Der Plan wird überdies während 14 Tagen nach seiner Kundmachung an der Amtstafel der Bau- und Bezirksverwaltung, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ O 7 Bebauungsplanänderung 16-017-01-01, KG Ufer (östlich Moosfelderstraße) Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend die Bebauungsplanänderung 16-017-01-01, östlich Moosfelderstraße, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 21. September 2017 betreffend die Bebauungsplanänderung 16-017-01-01, östlich Moosfelderstraße Nach § 33 Oö. Raumordnungsgesetz 1994 wird verordnet: § 1 Die Bebauungsplanänderung 16-017-01-01 wird erlassen. § 2 Der Wirkungsbereich der Bebauungsplanänderung wird wie folgt begrenzt: Norden: Erschließungsstraße Osten: Heliosallee Süden: Mühlbach Westen: Moosfelderstraße Katastralgemeinde Ufer Die Bebauungsplanänderung liegt vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an in der Bau- und Bezirksverwaltung des Magistrates Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, Info-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Mit der Rechtswirksamkeit der Bebauungsplanänderung 16-017-01-01 werden sämtliche in diesem Bereich bisher rechtswirksame Bebauungspläne aufgehoben. § 4 Die Bebauungsplanänderung tritt mit dem ihrer Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Der Plan wird überdies während 14 Tagen nach seiner Kundmachung an der Amtstafel der Bau- und Bezirksverwaltung, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ Beide Anträge werden einstimmig angenommen. Gemeinderat Kleinhanns berichtet über O 8 und O 9 und stellt nach Darlegung der Sachverhalte laut Vorlage an den Gemeinderat folgende Anträge: O 8 Änderungspläne Nr. 111 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, KG Ufer (Fischerfeldstraße) Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend Änderungspläne Nr. 111 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, Fischerfeldstraße, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 21. September 2017 betreffend Änderungspläne Nr. 111 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, Fischerfeldstraße Nach § 33 Oö. Raumordnungsgesetz 1994 wird verordnet: § 1 Die Änderungspläne Nr. 111 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2 werden erlassen. § 2 Der Wirkungsbereich der Verordnung wird wie folgt begrenzt: Norden: Fischerfeldstraße 24, 26a-c Osten: Traundorfer Straße 73 Süden: Traundorfer Straße Westen: Fischerfeldstraße Katastralgemeinde Ufer Die Pläne liegen vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an in der Bau- und Bezirksverwaltung des Magistrates Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, Info-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Mit der Rechtswirksamkeit der Verordnung werden der Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und das Örtliche Entwicklungskonzept Linz Nr. 2 im Wirkungsbereich der Änderungspläne Nr. 111 aufgehoben. § 4 Die Verordnung tritt mit dem ihrer Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Die Pläne werden überdies während 14 Tagen nach ihrer Kundmachung an der Amtstafel der Bau- und Bezirksverwaltung, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ O 9 Änderungspläne Nr. 105 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, KG Kleinmünchen (Bäckermühlweg 59) Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend Änderungspläne Nr. 105 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, Bäckermühlweg 59, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 21. September 2017 betreffend Änderungspläne Nr. 105 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, Bäckermühlweg 59 Nach § 33 Oö. Raumordnungsgesetz 1994 wird verordnet: § 1 Die Änderungspläne Nr. 105 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2 werden erlassen. § 2 Der Wirkungsbereich der Verordnung wird wie folgt begrenzt: Norden: Im Breitland Osten: Neubauzeile Süden: Bäckermühlweg 63/Neubauzeile 106 – 108a Westen: Bäckermühlweg Katastralgemeinde Kleinmünchen Die Pläne liegen vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an in der Bau- und Bezirksverwaltung des Magistrates Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, Info-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Mit der Rechtswirksamkeit der Verordnung werden der Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und das Örtliche Entwicklungskonzept Linz Nr. 2 im Wirkungsbereich der Änderungspläne Nr. 105 aufgehoben. § 4 Die Verordnung tritt mit dem ihrer Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Die Pläne werden überdies während 14 Tagen nach ihrer Kundmachung an der Amtstafel der Bau- und Bezirksverwaltung, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ Wortmeldung Gemeinderätin Weiss: „Frau Vizebürgermeisterin, bei O 9 möchte ich mich aus persönlicher Befangenheit der Stimme enthalten, das war auch im Ausschuss so. Die anderen Kollegen haben natürlich zugestimmt.“ Der Antrag O 8 wird einstimmig angenommen. Der Antrag O 9 wird einstimmig angenommen. Gemeinderätin Weiss, SPÖ, stimmt aufgrund Befangenheit nicht mit. Gemeinderat Pfeffer berichtet über die Anträge O 10 und O 11 und stellt nach Darlegung der Sachverhalte und der Einwendungen laut Vorlagen an den Gemeinderat folgende Anträge: O 10 Bebauungsplanänderung S 25-17-01-02, KG Ufer (Am Aubach – Moosfelderstraße, ehemaliges Areal der Firma Christ Lacke) sowie Aufhebung des Teilbereiches des Bebauungsplanes S 25-17-01-00. Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend Bebauungsplanänderung S 25-17-01-02 - Aufhebung eines Teilbereiches des Bebauungsplanes S 25-17-01-00, Am Aubach - Moosfelderstraße, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 21. September 2017 betreffend Bebauungsplanänderung S 25-17-01-02 - Aufhebung eines Teilbereiches des Bebauungsplanes S 25-17-01-00, Am Aubach – Moosfelderstraße Nach § 33 Oö. Raumordnungsgesetz 1994 wird verordnet: § 1 Gemäß § 33 Oö. Raumordnungsgesetz 1994 wird die Bebauungsplanänderung S 25-17-01-02 (Aufhebung eines Teilbereiches des Bebauungsplanes S 25-17-01-00) beschlossen. § 2 Der Wirkungsbereich der Bebauungsplanänderung (Aufhebung) wird wie folgt begrenzt: Norden: Neufelderstr. 20-38 Osten: Moosfelderstraße Süden: Am Aubach Westen: Neufelderstr. 12b u. 14 Katastralgemeinde Ufer Die Bebauungsplanänderung (Aufhebung) liegt vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an in der Bau- und Bezirksverwaltung des Magistrates Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, Info-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Die Bebauungsplanänderung (Aufhebung) tritt mit dem ihrer Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Der Aufhebungsplan wird überdies während 14 Tagen nach seiner Kundmachung an der Amtstafel der Bau- und Bezirksverwaltung, 4041 Linz, Hauptstraße 1-5, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ O 11 Neuerfassung (Stammplan) des Bebauungsplanes N 35-08-01-00, KG Katzbach (Katzbachweg – Freistädter Straße) und Aufhebung von Teilbereichen des Bebauungsplanes NO 117/2 Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend Bebauungsplan N 35-08-01-00, Katzbachweg – Freistädter Straße, Neuerfassung (Stammplan), und Aufhebung von Teilbereichen des Bebauungsplanes NO 117/2, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 21. September 2017 betreffend Bebauungsplan N 35-08-01-00, Katzbachweg – Freistädter Straße, Neuerfassung (Stammplan) und Aufhebung von Teilbereichen des Bebauungsplanes NO 117/2 Nach § 33 Oö. Raumordnungsgesetz 1994 wird verordnet: § 1 Der Bebauungsplan N 35-08-01-00 und Aufhebung von Teilbereichen des Bebauungsplanes NO 117/2 wird erlassen. § 2 Der Wirkungsbereich des Bebauungsplanes wird wie folgt begrenzt: Norden: Widmungsgrenze zum Grünland Osten: Freistädter Straße Süden: Freistädter Straße Westen: Katzbachweg Katastralgemeinde Katzbach Der Bebauungsplan liegt vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an in der Bau- und Bezirksverwaltung des Magistrates Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, Info-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Mit der Rechtswirksamkeit des neu erstellten Bebauungsplanes N 35-08-01-00 werden sämtliche in diesem Bereich bisher rechtswirksamen Bebauungspläne aufgehoben sowie der Bebauungsplan NO 117/2 in den gekennzeichneten Aufhebungsbereichen aufgehoben. § 4 Der Bebauungsplan tritt mit dem seiner Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Der Plan wird überdies während 14 Tagen nach seiner Kundmachung an der Amtstafel der Bau- und Bezirksverwaltung, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ Beide Anträge werden einstimmig angenommen. Gemeinderätin Sommer berichtet über die Anträge O 12 und O 13 und stellt nach Darlegung der Sachverhalte und der Einwendungen laut Vorlagen an den Gemeinderat folgende Anträge: O 12 Bebauungsplanänderung 02-072-01-01, KG Urfahr (Blütenstraße – Wildbergstraße) Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend die Bebauungsplanänderung 02-072-01-01, Blütenstraße - Wildbergstraße, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 21. September 2017 betreffend die Bebauungsplanänderung 02-072-01-01, Blütenstraße - Wildbergstraße Nach § 33 Oö. Raumordnungsgesetz 1994 wird verordnet: § 1 Die Bebauungsplanänderung 02-072-01-01 wird erlassen. § 2 Der Wirkungsbereich der Bebauungsplanänderung wird wie folgt begrenzt: Norden: Blütenstraße Osten: Wildbergstraße Süden: Reindlstraße Westen: Blütenstraße 28 Katastralgemeinde Urfahr Die Bebauungsplanänderung liegt vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an in der Bau- und Bezirksverwaltung des Magistrates Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, Info-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Mit der Rechtswirksamkeit der Bebauungsplanänderung 02-072-01-01 werden sämtliche in diesem Bereich bisher rechtswirksame Bebauungspläne aufgehoben. § 4 Die Bebauungsplanänderung tritt mit dem ihrer Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Der Plan wird überdies während 14 Tagen nach seiner Kundmachung an der Amtstafel der Bau- und Bezirksverwaltung, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ O 13 Bebauungsplanänderung 08-015-01-01, KG Lustenau (BBRZ – Raimundstraße) Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend die Bebauungsplanänderung 08-015-01-01 BBRZ - Raimundstraße, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 21. September 2017 betreffend die Bebauungsplanänderung 08-015-01-01, BBRZ – Raimundstraße Nach § 33 Oö. Raumordnungsgesetz 1994 wird verordnet: § 1 Die Bebauungsplanänderung 08-015-01-01 wird erlassen. § 2 Der Wirkungsbereich der Bebauungsplanänderung wird wie folgt begrenzt: Norden: Wiener Str. 47 Osten: Raimundstr. 11 Süden: Raimundstraße Westen: Wiener Straße Katastralgemeinde Lustenau Die Bebauungsplanänderung liegt vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an in der Bau- und Bezirksverwaltung des Magistrates Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, Info-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Mit der Rechtswirksamkeit der Bebauungsplanänderung 08-015-01-01 werden sämtliche in diesem Bereich bisher rechtswirksame Bebauungspläne aufgehoben. § 4 Die Bebauungsplanänderung tritt mit dem ihrer Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Der Plan wird überdies während 14 Tagen nach seiner Kundmachung an der Amtstafel der Bau- und Bezirksverwaltung, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ Beide Anträge werden einstimmig angenommen. Gemeinderat Grininger, MSc, berichtet über O 14 Abschluss eines Vertrages über Infrastrukturkosten in Höhe von insgesamt 336.000 Euro im Zusammenhang mit der Änderung des Flächenwidmungsplanes Linz Nr. 4 und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „1. Der Abschluss des Vertrages über die 336.000 Euro Infrastrukturkostenbeitrag zwischen der Stadt Linz und der GIWOG, WAG und NEUEN HEIMAT wird genehmigt. 2. Die Verrechnung der Einnahmen in Höhe von 336.000 Euro erfolgt auf der VASt 2.0300.817006 (Ersätze für sonstige Verwaltungsleistungen).“ Der Antrag wird einstimmig angenommen. Bürgermeister Luger übernimmt wieder den Vorsitz. P ANTRAG DES AUSSCHUSSES FÜR SOZIALES, JUGEND, FAMILIE, INTEGRATION UND SPORT Vizebürgermeisterin Hörzing berichtet über P 1 Förderung der Vereine Tagesmütter und Tagesväter für 2017 entsprechend der Oö. Tagesmütter- bzw. Oö. Tagesväter-Verordnung 2014 – Nachtrag für das Rechnungsjahr 2017 (Abänderung des Gemeinderatsbeschlusses vom 18. Mai 2017) und Beschlussfassung künftige Rahmenförderung und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „1. Der Gemeinderatsbeschluss vom 18. Mai 2017 wird dahingehend abgeändert, dass die Förderung für Tagesmütter- bzw. Tagesvätervereine in Höhe von 75.000 Euro für das Jahr 2017 auf maximal 110.000 Euro erhöht wird. 2. Ab 2018 wird die Förderung in Form einer Rahmenförderung abgewickelt. Für jedes betreute Kind wird ein von der Verordnung der Oö. Landesregierung über die Bewilligungsvoraussetzung und der Förderung von Tagesmüttern und Tagesvätern vorgegebener Mindestbeitrag von derzeit Euro 1,77 Euro (jährlich valorisiert) pro Betreuungsstunde geleistet. Soferne eine budgetäre Abdeckung nicht aus den jeweils vorhandenen Mitteln erfolgen kann, ist eine finanzielle Bedeckung durch das zuständige Organ gesondert zu erwirken. 3. Der Geschäftsbereich Soziales, Jugend und Familie wird mit der Abwicklung der Förderung und Auszahlung des Mindestbeitrages gemäß der oben angeführten Verordnung beauftragt. Die Auszahlung erfolgt nach Vorlage der Auflistung der betreuten Linzer Kinder. 4. Die Verrechnung der jährlichen Förderung erfolgt auf der VASt 1.4010.757200, Laufende Transferzahlungen an private Institutionen.“ Der Antrag wird einstimmig angenommen. Q ANTRAG DES AUSSCHUSSES FÜR FRAUEN, UMWELT, NATURSCHUTZ UND BILDUNG Gemeinderätin Hochedlinger berichtet über Q 1 Kreditübertragung für die Leistung von Beiträgen zur Erhaltung der öffentlichen Berufsschulen in Höhe von 800.000 Euro und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „Auf der FIPOS 5.2290.771000, Kapitaltransfers an Land, Bau- und Einrichtungsbeitrag, wird eine Kreditüberschreitung in Höhe von 800.000 Euro genehmigt. Die Bedeckung erfolgt durch Mehreinnahmen auf der FIPOS 2.9410.860300, Lfd. Transferzahlungen vom Bund nach § 5 Finanzausgleichsgesetz (FAG).“ Bürgermeister Luger: „Ich darf dazu anmerken, dass niemand – zumindest ich nicht - die Höhe und den Inhalt dieses Zusatzbedarfes in Frage stellt. Wir wurden aber im Vorhinein nicht einmal darüber informiert, dass das auf uns zukommt, wir hatten es einfach zu bezahlen. Dies nur, damit auch der Gemeinderat diese Information hat und das nicht Herrschaftswissen bleibt.“ Der Antrag wird einstimmig angenommen. R FRAKTIONSANTRÄGE UND FRAKTIONSRESOLUTIONEN NACH § 12 STL 1992 Gemeinderätin Hahn berichtet über den von der SPÖ-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag R 1 Neugestaltung Südbahnhofmarkt – Einbindung ehemaliges Bahnhofsgebäude – Antrag und Resolution und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Kolleginnen und Kollegen im Linzer Gemeinderat, mit dem vorliegenden Antrag und der Resolution möchte die SPÖ-Fraktion zu einer weiteren Attraktivierung des Linzer Südbahnhofmarktes beitragen. Wie wir alle wissen, ist der Markt selbst der beliebteste Wochen- und Frischmarkt der Stadt, der mit seinen Ständen nicht nur Einkaufsmöglichkeiten bietet, sondern auch ein wichtiger gesellschaftlicher Treffpunkt ist. Unmittelbar neben diesem Südbahnhofmarkt befindet sich das ehemalige Bahnhofsgebäude der Pferdeeisenbahn. Wir möchten dieses Gebäude aus dem Dornröschenschlaf wecken, den Vorplatz neu nutzen und besser in den Markt einbinden. Als Nutzung stellen wir uns eine Markthalle vor, die unseres Erachtens den gesamten Markt aufwerten würde. Uns ist es wichtig, ein Miteinander mit den Marktbeschickerinnen und Marktbeschickern anzustreben. Wir wollen keinesfalls eine Konkurrenzsituation schaffen, sondern wir wollen mit der Einbindung vor allem dazu beitragen, dass neue NutzerInnengruppen erschlossen werden. Das historische Pferdeeisenbahngebäude wurde 1877 von der Stadt gekauft. Die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz GmbH bewirtschaftet dieses Gebäude im Fruchtgenuss. Wenn der Antrag und die Resolution heute vom Linzer Gemeinderat angenommen werden wird, soll im Dialog mit den Marktstandbetreiberinnen und Marktstandbetreibern und ExpertInnen ein Konzept erarbeitet werden, das meiner eben ausgeführten Intentionen entspricht. Der Gemeinderat beschließe: ,1. Antrag: Die Stadt Linz bekennt sich zur Erhaltung des Flairs und der Einzigartigkeit des Linzer Südbahnhofmarktes. Durch eine stärkere Einbindung des historischen Pferdeisenbahnhof-Gebäudes (Khevenhüllerstraße 4) in das Marktensemble soll dies weiterentwickelt und nachhaltig gestärkt werden.‘ 2. Resolution: ‚Die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz wird ersucht, im Dialog mit den Marktstand-Betreiberlnnen und ExpertInnen ein Konzept für eine Markthalle im ehemaligen Bahnhofsgebäude zu erarbeiten, das dem Ziel der Stärkung des Marktensembles entspricht und zugleich alternative bzw. sinnvoll ergänzende Marktangebote ermöglicht.‘ Ich hoffe auf eine breite Zustimmung im Linzer Gemeinderat. Vielen Dank.“ (Beifall SPÖ) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Gabriel: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Kollegen des Gemeinderates, wie Kollegin Hahn schon gesagt hat, ist der Südbahnhofmarkt einer der beliebtesten Wochen- und Frischmärkte und unter anderem ein Treffpunkt für Jung und Alt. Wenn man das Bahnhofsgebäude miteinbindet und daraus eine Markthalle macht, ist das sicher eine enorme Aufwertung für den Südbahnhofmarkt. Man soll aber nicht vergessen, dass man die bestehenden Kojen etwas saniert oder attraktiviert, nachdem bisher außer bei den Kojen der Firmen Heuschober und Kowalski und jetzt beim ehemaligen Café Luna nicht viel geschehen ist. Ich wünsche mir, dass man auf die alten Kojen schaut. Wir werden dem Antrag zustimmen. Danke.“ (Beifall FPÖ) Vizebürgermeister Mag. Baier: „Sehr geschätzte Damen und Herren, es ist zweifelsohne so, dass wir mit dem Südbahnhofmarkt eine besondere Perle in Linz haben, einen Genussmarkt, der weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. Attraktivierungen sind in diesem Zusammenhang in Zukunft absolut wichtig. Neue Ideen werden immer unterstützt, das ist immer gut. Auch die Erweiterung rund um das Pferdeeisenbahn-Gebäude, das Bahnhofsgebäude ist ein interessanter Ansatz. Vorher bedarf es aber noch – das möchte ich dem Gemeinderat nicht verheimlichen und ist bereits bei meinem Vorredner angeklungen – wichtiger Maßnahmen am bestehenden Markt. Wir haben die Aufgabe der Oberflächengestaltung zu lösen, sowohl im Bereich des Marktgeländes, als auch am Freiplatz. Das ist weniger eine große Planungs- oder Gestaltungsaufgabe, als mehr ein großer finanzieller Aufwand. Wir sprechen hier nur vom Freigelände. Wenn Sie am Südbahnhofmarkt auf die freie Marktfläche blicken, also rechts von den Kojen von der Raiffeisen Landesbank aus gesehen, sprechen wir für die Oberflächengestaltung von einem Finanzierungsvolumen von in etwa 800.000 Euro bis einer Million Euro. Dazu kommt noch die Gestaltung der Oberfläche im Inneren des Marktes und natürlich notwendige Leitungssanierungen und –adaptierungen. Genau diesen Umstand prüfen wir gerade. Ich möchte an dieser Stelle nicht gegen diese Idee reden, aber bei dieser Gelegenheit in Erinnerung rufen, dass wir zuerst diese Maßnahmen setzen müssen und zu finanzieren haben. Ganz sicher werden wir im Sinne einer Prioritätensetzung zuerst diese Punkte umsetzen und erst dann können wir über weitere Investitionen reden. Wenn wir ganz zufällig das große finanzielle Füllhorn ausschütten, dann wird man alle Maßnahmen auf einmal umsetzen können. So wie ich aber derzeit die Budgetverhandlungen miterlebe, wird es so wohl nicht sein. Daher ersuche ich schlichtweg um Verständnis, dass ich die Sichtweise der Marktstandbetreiber bzw. Kojenbetreiber am Südbahnhofmarkt unterstütze. 35 Unternehmerinnen und Unternehmer des Südbahnhofmarktes haben mir eine Unterschriftenliste überreicht und gesagt: ‚Der Südbahnhofmarkt soll auch in Zukunft erste Anlaufstelle für vielfältige, frische und regionale Produkte sein. Folgende Aspekte sollen dabei seitens der Linzer Stadtpolitik unbedingt Berücksichtigung finden: Erstens, Priorität der Oberflächengestaltung und Kojenadaptierung vor neuen Projekten wie einer Markthalle, zweitens, Sicherung eines vielfältigen Angebotes durch Kernöffnungszeiten für alle Beschicker an Markttagen und drittens, Sicherung der Oberflächenparkplätze am Freigelände. Auch das ist ein wichtiger Punkt. Ich stelle der Antragstellerin diese Unterschriftenliste gerne zur Verfügung, weil ich der Meinung bin, dass wir mit viel Bedacht und Fingerspitzengefühl vorgehen müssen. Das heißt, wenn die Finanzierung etwaiger Maßnahmenvorschläge im Rahmen der Stadt stattfinden soll – das geht aus dem Antrag nicht hervor –, dann sind von meiner Seite sicher die Aktivitäten prioritär zu sehen, die ich bereits genannt habe. Wenn diese Maßnahmen nicht von Seiten der Stadt gesetzt werden sollen, sondern von der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz – das weiß ich nicht –, dann kann ich nicht abschließend beurteilen, ob das rechtlich überhaupt möglich ist. Das wird sich die Antragstellerin aber sicher überlegt haben. Im Übrigen möchte ich den Vorsitzenden darauf hinweisen, dass für diesen Antrag kein Bedeckungsvorschlag gegeben ist. Das wird man wahrscheinlich bei der Zulässigkeitsprüfung möglicherweise auch übersehen haben. Ich kann für meine Fraktion jedenfalls festhalten, dass wir uns vor dem Hintergrund des heute Gesagten der Stimme enthalten werden. Wir wollen eine Entwicklung und Weiterentwicklung des Südbahnhofmarktes erreichen. Wir stellen ganz bewusst und ganz klar auf die bestehenden Kojen ab, auf die notwendigen Baumaßnahmen, die wir in diesem Zusammenhang bereits besprochen haben und der Bürgermeister auch schon öfter angekündigt und zugesagt hat. In einem nächsten Schritt kann man dann über alle anderen Maßnahmen reden. Es gilt aber auch für das jetzt Anstehende eine klare Priorität für die jetzt notwendigen Maßnahmen in Bezug auf den Südbahnhofmarkt zu setzen.“ (Beifall ÖVP) Bürgermeister Luger: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, erstens, ist es beeindruckend, wie lange Herr Kollege Baier gesprochen hat, um einer Idee, die nicht so schlecht, aber nicht von ihm ist, eine gewisse Abwertung zukommen zu lassen. Zweitens, ich halte es für nicht fair zu behaupten, dass der Antrag nicht zugelassen werden hätte können, weil ein Bedeckungsvorschlag fehlt. Fakt ist, dass das im Resolutionsbereich tatsächlich mit Kosten verbunden ist. Für eine Resolution habe ich in diesem Haus mein Leben lang noch keinen Bedeckungsvorschlag bringen müssen, denn dann hätten wir kaum Resolutionen in diesem Haus. Eine Kostenauswirkung beim reinen Antragstext ist nicht erkennbar und deswegen ist das so korrekt, wie es ist. Jetzt noch eine Anmerkung zum Inhaltlichen: Seit mehr als einem Jahr bin ich mit den Veränderungen am Jahrmarkt befasst, weil in der Vergangenheit zum Beispiel die angesprochene Frage der Lösung nach den Öffnungszeiten bislang noch immer ungeregelt ist. Ich kenne auch bis zum heutigen Tag kein konkretes Projekt seitens der Abteilung Wirtschaft und EU, wie diese Neugestaltung des Marktes auf den Freiflächen aussehen sollte, worum es da wirklich gehen soll. Ich glaube nur, dass das eine das andere nicht ausschließt. Ich halte es für notwendig, eine längst notwenige Modernisierungsmaßnahme nachzuholen. Das Wirtschafts- und Marktressort hat über Jahre, um nicht zu sagen, mindestens zehn Jahren keine Initiativen gesetzt. Ich bin froh, wenn es in diesem Ressort jetzt anders ist. Das schließt aber nicht aus, dass man ein bisschen weiterdenkt. Wir haben Entscheidungen über das Gebäude zu treffen, das am Südbahnhofmarkt ist. Stellen wir uns das umgekehrt vor. Die SPÖ hätte möglicherweise das Marktressort und die ÖVP käme auf die Idee, ein Gebäude, das zu sanieren ist, in die Überlegungen mit einzubringen. Die ÖVP hätte heute wahrscheinlich einen Zusatzantrag eingebracht und wahrscheinlich gesagt, dass die SPÖ viel zu kleinkariert und nicht im großen Umfang denkt. So aber hat offensichtlich aus Sicht der ÖVP die falsche Fraktion diesen Antrag eingebracht. Ich nehme das politisch so zur Kenntnis. Mein Ziel ist es jedenfalls, mich um beides zu bemühen, den Markt endlich zu modernisieren und schon lange, lange, lange notwendige Verbesserungsarbeiten zu ermöglichen und gleichzeitig neue, kreative Überlegungen mit einzubringen. Ich bin deswegen über diesen Antrag durchaus froh.“ (Beifall SPÖ) Vizebürgermeister Mag. Baier: „Ich hätte nicht vorgehabt, mich ein zweites Mal zu Wort zu melden. Nachdem aber von Ihnen so viel gesagt worden ist, das einer Berichtigung bedarf, möchte ich das hiermit machen. Erstens, habe ich am Beginn meiner Wortmeldung unmissverständlich klar gemacht, dass ich guten und neuen Ideen vollkommen offen gegenüber stehe. Ich habe überhaupt nicht lange herumgeredet, das war ganz am Anfang mein erster Satz. Sie haben es vielleicht überhört, weil Sie mit einer anderen Sache beschäftig waren. Das möchte ich Ihnen nicht vorwerfen. Aber ich möchte das in diesem Zusammenhang nur klarstellen. Das Zweite ist, Sie sagen, Sie kennen kein konkretes Projekt, das kann ich mir nicht erklären. Mehrere Abteilungen des Magistrats untersuchen diese Oberflächengestaltung. Es gibt natürlich für die Freifläche ein konkretes Projekt. Sie sind ab heute auch Finanzreferent. Sie haben sicher schon in Ihren Vorgesprächen mit dem Finanzdirektor zum Budget festgestellt, dass dafür schon finanzielle Mittel für das nächste und das übernächste Jahr vorgesehen sind. Aus meiner Sicht reichen diese finanziellen Mittel aber nicht aus. Das werden wir bei unseren Budgetverhandlungen, die wir erst führen - das ist an dieser Stelle auch kein Vorwurf -, zu besprechen haben. Eines ist klar, meine sehr geehrten Damen und Herren, ganz egal, welche Fraktion welches Resort in diesem Haus führt, ist jede Maßnahme mit finanziellen Mitteln verbunden. Daher wird es am Finanzreferenten liegen - Sie haben jetzt die Agenden in Ihrer Hand -, diese finanziellen Mittel für diese Verbesserungsmaßnahmen ganz schlicht und ergreifend zur Verfügung zu stellen. Das ist ganz einfach geklärt und dann können wir rasch mit den Umbaumaßnahmen beginnen. Das Dritte, was ich in diesem Zusammenhang sagen möchte ist, hören wir auf, meine sehr geehrten Damen und Herren, den Südbahnhofmarkt schlecht zu reden. Hören wir damit auf, immer so zu tun, als ob am Südbahnhofmarkt in den letzten zehn Jahren nichts geschehen wäre, nicht etwas weiter gegangen wäre, irgendwelche Modernisierungen nicht passiert wären und die Öffnungszeiten nicht geregelt werden. Sie sind durch Bescheid geregelt, den im Übrigen Sie ausstellen oder unterschreiben. Das sind Rahmenöffnungszeiten, die immer gleich praktiziert worden sind. Tun Sie nicht so, als wüssten Sie das nicht alles. Wenn man in der Zukunft eine Änderung in diesem oder einem anderen Punkt herbeiführen will, gibt es dafür jedenfalls von mir als Marktreferent die vollste Unterstützung. Ich bin zu jeder Zusammenarbeit bereit. Wir haben mit dem Südbahnhofmarkt ein wirkliches Aushängeschild in der Stadt. Er ist bei den Menschen sehr, sehr beliebt. Wir haben einen guten Branchenmix, der sich durch die neuesten Kojenvergaben, bei der wir auch eine gute Zusammenarbeit hatten, verbessert. Der Branchenmix ist durch die letzten Vergaben verbessert worden. Dass man Dinge weiterentwickeln muss, ist gar keine Frage, aber krankreden, brauchen wir den Südbahnhofmarkt ganz sicher nicht.“ (Beifall ÖVP) Der Vorsitzende erteilt der Berichterstatterin das Schlusswort. Gemeinderätin Hahn: „Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister Baier, ich bin ein bisschen verwundert, weil Sie am Anfang Ihrer zweiten Wortmeldung gesagt haben, Sie verschließen sich keiner guten Idee und ob wir denn nicht alle zugehört haben. Ich stelle jetzt die Gegenfrage. Meine Wortmeldung hat damit begonnen, zu sagen, wie wichtig der Südbahnhofmarkt ist. Von einem Krankreden ist bei Weitem keine Rede gewesen, darum verstehe ich das jetzt nicht ganz. (Beifall SPÖ) Die SPÖ ist mit dieser Idee bereits im Juli an die Öffentlichkeit gegangen, weil es uns sehr wichtig ist, das mit den Marktbeschickerinnen und Marktbeschickern im Dialog machen zu können. Ich brauche diese Unterschriftenlisten nicht, weil ich mit den Beschickerinnen und Beschickern natürlich vorher persönlich gesprochen habe. Auch in diesen Gesprächen wurden diese Bedarfe mir gegenüber artikuliert. Ich denke, genau dieser Teil aus der Resolution soll bekräftigen das gemeinsam zu machen, die Bedarfe für den Markt sozusagen mit zu erledigen und mit zu denken. Ich sehe das genauso, wie unser Bürgermeister, das ist kein Ausschließungsgrund, sondern beides geht gemeinsam. Man kann ein Konzept entwickeln, das dem Markt dann tatsächlich zugutekommt. Die Bezeichnung ,Krank reden‘ verstehe ich auch nicht. Sie haben Unterschriftenlisten erwähnt, in denen die Marktbetreiberinnen und –betreibern die Öffnungszeiten direkt thematisieren. Es geht also nicht um ein ,Krank reden‘, sondern es geht darum, darüber zu reden, was sie wirklich wollen. Ich ersuche das in diesem Prozess zu machen. Ich möchte jetzt noch einmal den Bedeckungsvorschlag erwähnen. Es gibt einen Antrag und eine Resolution. Der Antrag ist eine Willenserklärung, sich zum Markt zu bekennen und ihn zu erweitern beziehungsweise attraktivieren zu wollen. Die Resolution an die GWG – wie Herr Bürgermeister Luger schon gesagt hat - benötigt keinen Bedeckungsvorschlag, soviel dazu. Ich ersuche alle noch einmal zuzustimmen, auch vielleicht Sie, Herr Vizebürgermeister Baier beziehungsweise die ganze ÖVP-Fraktion. Wenn Sie sich einer guten Idee nicht verschließen möchten, geben Sie sich einen Ruck und stimmen Sie der guten Idee zu. Setzen wir das gemeinsam um. Vielen Dank.“ (Beifall SPÖ) Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der ÖVP-Fraktion (11) mit Stimmenmehrheit angenommen. Vizebürgermeisterin Hörzing berichtet über den von der SPÖ-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag R 2 Stadtentwicklungsplan für Linz und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen, Linz ist eine moderne Stadt, mit guter Industrie und Technologie. Wir können mit Fug und Recht sagen, dass wir ein sehr guter Bildungsstandort sind. Unsere Stadt ist für neue Firmen und neue Entwicklungen sehr attraktiv und entwickelt sich in Richtung ‚Start ups‘. Linz soll eine Stadt der Innovation werden. Aus unserer Sicht gehört braucht es dazu aber auch einen Stadtentwicklungsplan. Im Moment basiert die Entwicklung auf einem Örtlichen Entwicklungskonzept, das relativ eingeschränkt ist und das mit der dynamischen Entwicklung unserer Stadt nicht mithalten kann. Wien und Graz haben beispielsweise einen Stadtentwicklungsplan und sogar St. Pölten, das dreimal kleiner ist als Linz, hat einen, Linz nicht. In einem künftigen Stadtentwicklungsplan geht es darum, die Lebenswelten und die dynamische Entwicklung der Linzerinnen und Linzer nachzuvollziehen, der demokratischen Entwicklung einen entsprechenden Wert einzuräumen, sich mit der neuen Mobilität auseinander zu setzen und den technologischen Fortschritt mit zu betrachten. Wir stellen daher den Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ,Der Bürgermeister und der Planungsreferent werden ersucht, auf Basis aktueller Erkenntnisse über zukünftige Anforderungen an urbane Räume in Zusammenarbeit mit Expertinnen, Stakeholdern und den Bürgerinnen einen zeitgemäßen, zukunftsgewandten Stadtentwicklungsplan (StEP) für Linz zu erarbeiten und in Folge dem Gemeinderat vorzulegen.‘ Ich ersuche um Annahme dieses Antrages.“ (Beifall SPÖ) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderätin Roschger: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin, bevor ich zu diesem Antrag inhaltlich etwas sage, muss ich mein Erstaunen zur Vorgehensweise ausdrücken. Es ist schon relativ ungewöhnlich, dass die heute neu gewählte Vizebürgermeisterin den eigenen Bürgermeister und natürlich auch den zuständigen Planungsreferenten, beauftragt. Das mögt ihr so machen, wenn ihr das so wollt. Du hast es kritisiert, dass Linz keinen Stadtentwicklungsplan hat und angemerkt wie furchtbar das ist. Ich habe jetzt nicht nachgerechnet, aber ich glaube, es sind mehr als zehn Jahre oder mehrere zehn Jahre, in denen die SPÖ das Planungsressort innegehabt hat. Somit frage ich mich, warum man diese gute Idee - ich halte das wirklich für einen spannenden Ansatz - nicht schon lange angegangen ist. Außerdem frage ich mich, warum Initiativen von allen anderen Fraktionen bezüglich Stadtentwicklung ignoriert wurden. Aber es soll so sein. Wie gesagt, inhaltlich halte ich es für einen spannenden Ansatz, dass man jetzt im Großen denken will und offensichtlich einen Prozess dazu starten will. Der vorliegende Antragstext birgt aber schon noch viele Fragezeichen. Wenn wir oder eine andere Fraktion so einen allgemeinen Antrag formuliert hätten, wäre sicher der Vorwurf gekommen, dass das viel zu unpräzise ist. Das würde ich wahrscheinlich sogar verstehen, weil ich mich das auch gerade gefragt habe. Wenn man so einen Prozess einleitet, stellt sich die Frage, was z.B. die Leitlinien sind, nach denen man so einen Prozess angeht? Wer ist konkret eingebunden? Um welche Themenbereiche geht es. Wenn man das wirklich so groß denkt, wie ich vermute, dann ist das ein ziemlich riesiges Ding. Das braucht eine transparente Verfahrensweise, sodass alle gut eingebunden sind. Wie ist das mit den Fraktionen, wie sind die eingebunden. Wie passt das mit einem zukünftigen Örtlichen Entwicklungskonzept 2023, das verpflichtend, alle zehn Jahre zu entwickeln ist zusammen? Warum haben wir in der Diskussion bei der Magistratsreform z.B. die Stadtentwicklung gerade weg- und eingespart? Jetzt wird das Gott sei Dank offensichtlich wieder wichtiger. Es gibt eine Reihe von Fragen. Deswegen wünschen wir uns, dass in den zuständigen Ausschüssen noch einmal sehr detailliert über den Plan berichtet, damit alle gut dabei sind. Das ist das eine. Jetzt kann ich leider nicht anders, ich muss auf die vorher angesprochene Bedeckung zurückkommen. Welche Ausrede gibt es, dass der Antrag keine Bedeckung hat. Man mag da auf einem Thema herumreiten, aber es ist uns allen - außer der SPÖ, glaube ich - schon so gegangen, dass Anträge auf Grund von fehlenden Bedeckungsvorschlägen nicht auf die Tagesordnung gekommen sind. Und jetzt ist es nicht notwendig? Man kann sich das heute anschauen, alle anderen Anträge haben einen Bedeckungsvorschlag, nur die zwei SPÖ-Anträge nicht. Das spielt offensichtlich keine Rolle. Nicht einmal ein Mindestmaß an formaler Korrektheit im Umgang miteinander ist möglich. Das finde ich sehr schade. Aber zur Sache: Grundsätzlich unterstützen wir das. Wir haben eine Reihe an Fragen. Wir glauben, dass wir das Recht haben, mehr zu erfahren, wie der Plan ausschaut und ersuchen, das in die zuständigen Ausschüsse zu verweisen.“ (Beifall Die Grünen, ÖVP) Gemeinderat Steiger: „Geschätzte Kolleginnen und Kollegen, ich teile sehr vieles, was du, liebe Uschi Roschger, gesagt hast. (Zwischenrufe) Zwischenruf Gemeinderätin Roschger: „Nicht Uschi, bitte!“ Gemeinderat Steiger weiter: Okay, liebste Ursula. Ich bin auch ganz erstaunt. 70 Jahre Planungsreferent in der SPÖ und jetzt die großartige Entdeckung, dass wir einen Stadtentwicklungsplan brauchen. Seit Jahren macht die ÖVP Vorschlag um Vorschlag zum Thema integrierte Stadtplanung, zum Thema Modellregion Linzer Osten, fahrradfreundliche Innenstadt, Entwicklung Universitätsviertel, bis hin zur Wiedereinsetzung eines Stadtbaudirektors. Ich will das jetzt gar nicht noch weiter ausführen. Zahlreiche Initiativen auch der anderen Fraktionen haben eines gemeinsam, sie wurden von der SPÖ negiert und von der SPÖ ‚weggestimmt‘. Heute bekommen wir von der SPÖ einen ganz kurzen Antrag, der aus meiner Sicht vor allem noch eine ganz wesentliche Schwäche hat. Wo kommen in diesem Antrag die Fraktionen vor? Die kommen nicht mehr vor. Der Bürgermeister soll beauftragt werden, der Planungsreferent und der Gemeinderat als solches. Die Fraktionen werden ganz am Ende nur mehr befasst, wenn alles diskutiert wurde oder wie auch immer aus der Wundertüte gezaubert wird. Daher stelle ich folgenden Abänderungsantrag: Der Gemeinderat beschließe: ‚Der Bürgermeister und der Planungsreferent werden ersucht, auf Basis aktueller Erkenntnisse über zukünftige Anforderungen an urbane Räume unter Einbeziehung der im Gemeinderat vertretenen Fraktionen und in Zusammenarbeit mit ExpertInnen, Stakeholdern und den BürgerInnen einen zeitgemäßen, zukunftsgewandten Stadtentwicklungsplan (StEP) für Linz zu erarbeiten und in Folge dem Gemeinderat vorzulegen.‘ Ich bitte um Zustimmung zum Abänderungsantrag.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderat Potočnik: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen, wir enthalten uns der Stimme, obwohl es ein bisschen weh tut, weil es eine sinnvolle Geschichte wäre. Es gibt aber sieben Punkte, die dagegen sprechen. Ich habe sie mir extra aufgeschrieben, damit ich nichts vergesse. 1. Wir verstehen diesen Schritt nicht wirklich. Er kommt sehr plötzlich und unvermittelt. Das wurde heute schon gesagt. 2. Die Daten und dieser Antrag bzw. die Pressemeldungen, gerade von Ihnen, Herr Bürgermeister, passen irgendwie nicht zusammen. 3. Es gibt seit 2013 ein gültiges, hier im Gemeinderat beschlossenes, wahrscheinlich von einigen, die hier sitzen, sogar mitbeschlossenes Örtliches Entwicklungskonzept. So ein Konzept ist langfristig – für zehn Jahre - gedacht. Für uns gilt das schlicht und einfach. Es ist überhaupt nicht veraltet, im Gegenteil. Vieles darin bekommt gerade erst die letzten zwei Jahre besondere Gültigkeit und besondere Bedeutung. 4. Wir arbeiten an einer Zukunftswerkstatt. Das wissen Sie, Herr Bürgermeister. Wo ist der Unterschied zwischen dem Stadtentwicklungsplan und der Zukunftswerkstatt bzw. warum schließen wir diese Baustelle nicht ab, bringen die Zukunftswerkstatt zuerst auf Schiene und dann kümmern wir uns um das Nächste? 5. Ein StEP, wie hier vorgeschlagen, dauert zwei bis drei Jahre, eher drei. Ist das allen hier bewusst? Das heißt, er wird 2020 gültig. 6. Ein StEP, wie hier vorgeschlagen, bedarf hauptsächlich externer Experten. Das kann unmöglich aus den internen Ressourcen passieren. Das wäre auch nicht Sinn und Zweck eines StEPs. Das heißt, ich schätze das auf 300.000, eher 500.000 Euro. Ist das politische Commitment vorhanden, das zu zahlen. Es ist wünschenswert. Ich frage das deswegen, weil bei der Zukunftswerkstatt ebendiese Finanzierung das Problem ist. Das wissen wir. Und weil es natürlich fatal wäre, so einen StEP auf den Weg zu bringen, dafür vielleicht nur 100.000 Euro zu budgetieren oder dahinzuarbeiten - das sage ich jetzt einmal ein bisschen gemein. Das wäre ein Schuss nach hinten, der sich auch gegen die Linzerinnen und Linzer wenden könnte. Das heißt, es ist gefährlich, so einen StEP auf den Weg zu bringen, ohne ein politisches Commitment und eine großzügige oder entsprechende Finanzierung. 7. Wozu dient der StEP wirklich? Da sind wir oder ich persönlich schon ein bisschen vorsichtig geworden. Dient er womöglich dazu, das Örtliche Entwicklungskonzept oder gar die Flächenwidmung aufzuweichen? Ich glaube, das sollte es nicht sein. Wenn man den Antrag zwischen den Zeilen liest - sehr ausführlich ist er nicht -, dann muss man fast zu dem Schluss kommen, dass er genau dazu dienen soll. Aus diesem Grund enthalten wir uns der Stimme. Wenn er in drei Jahren gut ist, spricht nichts dagegen, zuzustimmen.“ (Beifall NEOS) Gemeinderat Pfeffer: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, meine sehr geehrten Damen und Herren, lieber Lorenz, deine Ausführungen haben tatsächlich etwas für sich, vor allem wenn man bedenkt, dass aufgrund der Vorschriften der Oberösterreichischen Raumordnung das Örtliche Entwicklungskonzept und die Flächenwidmungspläne, die auf dem Entwicklungskonzept fußen, ohnedies zehnjährig zu überarbeiten sind. Das heißt, wenn wir bereits jetzt - mit der Sicht in die Zukunft – beginnen, so etwas wie einen Stadtentwicklungsplan zu erarbeiten, dann wären wir auf dem richtigen Weg. Das schließt das Örtliche Entwicklungskonzept nicht aus, sondern beinhaltet bzw. interpretiert oder stellt es genauer dar. Etwa 2020 oder spätestens zu Beginn der nächsten Legislaturperiode muss mit der zehnjährigen Überarbeitung begonnen werden. Das heißt, wir wären dann schon frühzeitig und auf dem richtigen Weg. Ich sehe das schon positiv, weil Teile dieses Stadtentwicklungskonzeptes bzw. Stadtentwicklungsplanes mit der Hiller-Kaserne Ebelsberg, mit den Sommergründen und mit anderen Projekten bereits stehen. Das ist nicht mehr extra abzuarbeiten, das ist schon vorhanden und muss nur in ein entsprechendes Konzept eingearbeitet werden. Zum Abänderungsantrag der ÖVP-Fraktion kann ich sagen, dass man den Gemeinderat und die Fraktionen natürlich mit einbeziehen sollte, wobei das ohnedies passiert. Immer dann, wenn es in den entsprechenden Ausschüssen besprochen bzw. bearbeitet wird, sind die Fraktionen mit im Boot. Ich denke schon, dass das in den Ausschüssen besprochen wird. Im Ausschuss für Infrastruktur, Stadtentwicklung und Wohnbau ist das logischerweise ein vordergründiges und wichtiges Ziel, das dort zu besprechen. Zu den Bedeckungsvorschlägen äußere ich mich jetzt nicht. Wir haben ohnedies die für Stadtentwicklung zuständigen Magistratsabteilungen die Angelegenheiten bearbeiten. Sollten tatsächlich weitere Mittel notwendig sein, muss ein entsprechender Antrag gestellt werden. Wird dem Antrag zugestimmt, ist das ein Willensbeschluss und der Beginn eines Weges in die richtige Richtung. Daher ersuche ich um Annahme des Antrages und des Abänderungsantrages der ÖVP.“ (Beifall FPÖ) Gemeinderat Grininger, MSc: „Geschätzter Herr Bürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen, Linz wächst, Linz entwickelt sich. Nur die Frage ist immer, was es braucht. Wir brauchen ein Bild, wohin wir wollen und eine Vision, wie sich unsere Stadt entwickeln soll. Das ist ganz wichtig, ohne dabei Kreativität zu blockieren. Ich möchte wiederholen, dass die Einsicht der SPÖ sehr bemerkenswert ist. Sie hat es in den letzten Jahrzehnten der Zuständigkeit - immerhin waren Sie, Herr Bürgermeister, jahrelang dafür zuständig - nicht geschafft hat, eine Vision zu entwickeln. Leider wurde in dieser Zeit auch der Posten des Baudirektors bzw. der Baudirektorin abgeschafft, was sehr, sehr schade ist. Die Frage ist nur, ob dieses Konzept nun eine Änderung herbeiführen wird. Leider stehen in diesem Antrag weder Inhalte, noch Ziele und Leitlinien oder Ähnliches. Er ist sehr, sehr schwammig formuliert, wenn nicht sogar ein Blankoantrag. Planung hinter verschlossenen Türen, das ist sehr schade. Wir werden daher dem Abänderungsantrag der ÖVP mit Nachdruck - wir finden den sehr, sehr gut - zustimmen. Den Antrag auf Zuweisung hat meine Kollegin schon eingebracht. Ich hoffe auf rasche Klärung und anschließend auf rasche Umsetzung, damit die notwendigen Planungen endlich angegangen werden können. Wenn das umgesetzt wird, können Sie sich auf viele Fragen im Ausschuss, im Gemeinderat und darüber hinaus einstellen. Die Antworten werden wir mit Nachdruck einfordern. Danke.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderätin Mag.a Grünn: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, ich kann mich der Skepsis meiner VorrednerInnen über diesen Antrag nur anschließen. Ich denke aber, dass es schon einmal eine wichtige Erkenntnis ist, dass es viel zu tun gäbe. Ich denke an das, was in den letzten Jahren in Linz nicht so gut gelaufen ist, z.B. an die Platzgestaltung und an den immer kleiner werdenden öffentlichen Raum. Was macht man mit den Investorenbauten und der Macht der Investoren in Linz und was macht man mit den angekündigten Hochhäusern. Da gibt es viel zu tun. Was ist mit der Gentrifizierung in der Innenstadt. Es gibt dazu viele offene Fraugen, die meiner Meinung nach bis jetzt unzureichend beantwortet worden sind. Das Ganze geht oft auch in die Gegenrichtung. Zum Zweiten denke ich, dass dieser angekündigter Demokratisierungsprozess und dass man die Entscheidungen breiter aufstellen möchte, zu begrüßen ist. Ich bin noch etwas skeptisch, ob das wirklich so gedacht ist, und werde mich deswegen jetzt noch einmal der Stimme enthalten. Danke.“ Bürgermeister Luger: „Ich melde mich hiermit auch zu Wort, um nicht der Versuchung zu unterliegen, auf Polemik zu reagieren. Es ist nämlich Polemik, wenn man behauptet, dass man mit dem Vorschlag eines Stadtentwicklungsplanes das Örtliche Entwicklungskonzept aushebeln möchte. Es ist auch Polemik vorzuwerfen, dass damit ein Eingeständnis eines Versagens oder Nichthandelns über Jahrzehnte gegeben sei. Offensichtlich ist es in einem demokratischen Diskurs sehr schwierig zu respektieren, dass sich die Anforderungen an eine Stadt in den letzten Jahren stark geändert haben, und zu respektieren, welches Geisteskind das Örtliche Entwicklungskonzept ist. Das Örtliche Entwicklungskonzept - trifft schon alleine von der Begrifflichkeit her nicht unbedingt eine urbane Kernaussage - ist ein legitimes, vom Land Oberösterreich geschriebenes, raumordnungstechnokratisches Instrument. Dieses Örtliche Entwicklungskonzept ist alle zehn Jahre zu beschließen. Es war über lange Zeit, als Stadtentwicklung relativ linear, in relativ einfachen Strukturen, in einer Gesellschaft, die sich nicht dramatisch verändert hat, erfolgte, ein korrektes Instrument. Die Flächenwidmung ist ein demokratisches Recht des Gemeinderates, das vom Örtlichen Entwicklungskonzept abgeleitet, ein Instrument ist, das offensichtlich nicht einmal für die Stadt ein Jahr lang gilt. Sonst gäbe es nicht in jeder Sitzung immer wieder Änderungen auf Flächenwidmungsplänen. All das sind Beispiele für Dynamik. Wenn man darüber diskutiert, wie Digitalisierung - nur um ein Beispiel zu nennen - diese Gesellschaft nicht nur technisch und technologisch und in der Produktionssphäre verändern wird, sondern sich Städte durch die Digitalisierung nachhaltig verändern, dann werden Sie das in keinem Örtlichen Entwicklungskonzept abbilden können. Das ist nicht das Instrument. Das ist so, als würden Sie die Reparatur eines Autos mit Volltanken bekämpfen wollen. Es hat etwas mit Auto zu tun, aber nicht mit Reparatur. Deswegen sind wir der Meinung dass wir andere Instrumentarien brauchen, um eine Stadt inhaltlich weiter zu entwickeln - dazu steht die Sozialdemokratie. Dieser Stadtentwicklungsplan soll Strukturen einer Stadt klären. Viele von Ihnen - das ist legitim -, haben sehr kleinräumige Konzeptionen für eine Stadt. Linz in etwa in der Größe von Floridsdorf - von den Einwohnern her liegen wir ein wenig vorne -, hat im Vergleich beispielsweise zu diesem größten Wiener Bezirk eine Vielzahl an kleinräumiger Organisation. Wir diskutieren das öfters. Wir diskutieren über Stadtteilidentitäten. Es wird offensichtlich nicht zur Kenntnis genommen, dass 18 Prozent aller Haushalte während eines Kalenderjahres von Menschen neu besiedelt werden, Menschen hin und her ziehen, wegziehen, in der Stadt umziehen. Das können sie in einem Örtlichen Entwicklungskonzept nicht abbilden. In einem Örtlichen Entwicklungskonzept können Sie abbilden, wo Sie in den nächsten zehn Jahren gedenken, einen Wohnbedarf zu erfüllen. Sie können auch mit den klassischen Raumordnungskonzepten Bedürfnisse einer Gesellschaft, die sich verändern, auch in der Art der Erfüllung von Dienstleistungen einer Stadt - das hat Auswirkungen auf die Stadtplanung - nicht mit einem Flächenwidmungsinstrumentarium begegnen. Die Frage ist nicht, wo wir einen Kindergarten bauen, sondern welche Betreuungseinrichtungen, in welcher Art und Qualität es an Orten benötigt, die möglicherweise nicht wohnsitzgebunden sind, um nur ein weiteres Beispiel zu nennen. Wenn wir über Mobilität sprechen, dann haben wir im Örtlichen Entwicklungskonzept ausgesprochen oberflächliche Aussagen. Darum ist es einstimmig beschlossen worden. Für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs ist wohl jeder in diesem Raum. Wenn es aber konkret wird, welche Art des öffentlichen Verkehrs, wird es schon ein bisschen komplizierter, selbst in dieser Frage. Hier wären Aussagen in einem Stadtentwicklungskonzept von Nöten, ist der Schwerpunkt auf E-Mobilität, auf einer Stadt der kurzen Wege zu Fuß, mit dem Fahrrad oder ist das ein Mix. Wenn ja - das meiste sind heute Mischformen -, in welcher Form? Dann gibt es einen zweiten Grund, neben dem, dass viele inhaltliche Fragen nicht mehr durch alte Instrumentarien abgeklärt werden können. Wenn ich die Diskussion in den letzten Jahren Revue passieren lasse, dann haben Sie sehr Recht, dass im Gemeinderat immer wieder Anträge zu Fragen der Stadtplanung und Stadtentwicklung gestellt worden sind. Das ist völlig richtig. Es vergeht kein Gemeinderat ohne ein Konzept da, ein Konzept in Dornach, eines in der Innenstadt, eines für Ebelsberg, eines für den Osten, eines für die Mitte oder eines für dort. Ich frage mich nur, wie das funktionieren sollte? Irgendwann wird einmal das ganze Stadtgebiet mit seinen 100 Quadratkilometern abgegrast sein und man kann wieder von vorne beginnen. Gleichzeitig stoßen wir in Gesprächen über konkrete Projekte in dieser Stadt zum Teil auf sehr, sehr einfache Diskussionsschienen. Sobald sich etwas zu entwickeln oder zu verändert beginnt, wird diskutiert. Wollen wir ein Hochhaus, ja oder nein? Was ist wichtiger, drei Bäume oder eine Tiefgarage? Ich glaube, dass wir gut beraten sind, Diskussionen in dieser Stadt nicht punktuell zu führen. Das ist meine tiefe Überzeugung. Es geht nicht darum, ob es einen Hochhausplan gibt. Es geht nicht darum, ob in einem Stadtteil eine Tiefgarage notwendig sei oder nicht. Es geht um ein Gesamtes und um ein Ganzes. Es geht auch nicht darum, dass man einen Grünraumplan vorschlägt, der drei Straßenzüge mit Bäumen in einer Alleeform versieht. Das ist schnell gezeichnet, das findet in den Medien schnell Widerhall, das kommt relativ gut an. Aber das ist doch keine Strategie im 21. Jahrhundert in einer boomenden Stadt, die relativ dicht verbaut ist, die 100 Quadratkilometer groß ist und in der Menschen zuziehen. Ich verstehe manchen Konflikt in dieser Stadt damit begründet, dass für die Bürgerinnen und Bürger der große Entwurf einer Stadtentwicklung derzeit nicht erkennbar ist. Das ist wegen Eigeninteressen die es vor Ort gibt und die zum Teil egoistisch sind, verständlich - aber nicht nur. Diese Tendenz gibt es, weil viele Menschen zwar grundsätzlich für gewisse Projekte sind, aber nicht dort, wo sie gerade selbst sind. Dieser Diskurs und Widerspruch wird auch in diesem Haus geführt. Der Grund, warum die Sozialdemokratie diesen Antrag eingebracht hat, ist der Versuch, ein Ganzes zu zeichnen, das über diese banalen Diskussionen hinausgeht. Diese Diskussionen sind sehr markant. Man kann sie sehr locker und mit allen möglichen Unterstellungen führen. Sie beantworten aber die Frage - und das kann auch ein Örtliches Entwicklungskonzept nicht - wie sich eine Stadt wohin entwickeln soll nicht. Darum geht es. Deswegen bin ich sehr hoffnungsfroh, dass wir nach einem Prozess, nachdem ein Stadtentwicklungsplan breit diskutiert worden ist, einen Konsens in dieser Stadt finden, der nie alle erfassen wird. Aber der Diskussionen, wie sie derzeit geführt werden und politische Agitation, ein wenig im Bann hält und wieder das Gesamtentwicklerische in den Vordergrund stellt. Mit dem Abänderungsantrag der ÖVP wird in Wirklichkeit nur etwas nachvollzogen, was völlig klar ist. Gemeinderat Pfeffer hat richtigerweise darauf hingewiesen, wo wir denn sonst diskutieren und arbeiten sollten, als im Ausschuss für Infrastruktur, Stadtentwicklung und Wohnbau und in Ausschüssen die in Folge davon betroffen wären? Dass die Fraktionen eingebunden sind, ist selbstverständlich, dem kann ich mich anschließen. Parteien gehören zur Demokratie, das ist so. Wir können trotz der polemischen Untergriffe - wir sind nicht nachtragend, denn da müsste man sich anders verhalten, trotz der Unterstellung, die es vor allem von der ÖVP-Fraktion gegeben hat - Ihrer Intention locker zustimmen. Wir schließen niemanden aus und unterstellen niemandem etwas, auch nicht in die Richtung, dass manche nur kritisieren und wenig für die Zukunft beitragen können. In diesem Sinn bitte ich um Zustimmung.“ (Beifall SPÖ) Vizebürgermeister Mag. Baier: „Danke, meine sehr geehrten Damen und Herren, nach diesen sehr salbungsvollen Ausführungen möchte ich aber schon noch einmal auf das Gesagte eingehen. Erstens einmal, habe ich hier keine Polemik festgestellt. Es ist eigenartig, wenn eine Fraktion, ganz egal welche, die Mehrheitsfraktion im Gemeinderat kritisiert, dann ist das sofort polemisch. Umgekehrt ist das nie Polemik, sondern immer nur sachlich geäußerte Kritik, die in einer Demokratie sein darf. Wir haben heute die Friedenserklärung verabschiedet. Das wollen wir uns bzw. ich mir in der Debatte zu Herzen nehmen. Sie haben davon gesprochen, dass es im Gemeinderat zu manchen Anträgen von Fraktionen eine banale Diskussion gab. Das kann ich so nicht nachvollziehen. Ich muss alle anderen Antragsteller - ohne dass die das brauchen, aber ich mache es trotzdem -, die hier in der letzten Zeit Anträge zur Stadtplanung und zur Stadtentwicklung gestellt haben, schlicht und ergreifend in Schutz nehmen. Das stimmt so nicht. (Beifall ÖVP) Das war auch nicht banaler, als der Antrag, den Sie hier heute vorgestellt haben. Wenn man sagt, dass das alles banal war, was wir in letzter Zeit diskutiert haben, dann ist das mindestens genauso banal. Mindestens genauso banal und nicht durchdacht, indem Sie nicht einmal die Einbindung der Gemeinderatsfraktionen oder des zuständigen Ausschusses mitgedacht haben. Sie können jetzt sagen, natürlich, wer soll es denn sonst tun. Natürlich ist es hier vergessen worden. Wir haben hier einige, wie ich meine, nennenswerte Initiativen und Diskussionen geführt. Ich erinnere nur an den Antrag von dir - das hast du heute schon angesprochen - zu dieser Zukunftswerkstatt. Der ist, glaube ich, im Gemeinderat sogar beschlossen worden. Das war ähnlich, wie hier gelagert, genau in diese Richtung gehend. Wie lange ist das jetzt her? Ein Jahr? Wir haben aber andere Diskussionen darüber geführt. Sie haben den Hochhausentwicklungsplan angesprochen. Wir haben diesen Antrag im Dezember 2015 schon gestellt. Dabei ist es nicht darum gegangen, ob da oder dort ein Hochhaus entstehen soll oder keines mehr gebaut werden soll, sondern wir haben vorgeschlagen, sich zu überlegen, in welchen Bereichen und unter welchen Voraussetzungen Hochhäuser gebaut werden sollen oder nicht. Andere Städte machen das auch. Vom zuständigen Planungsreferenten wurde in der Debatte gesagt, dass wir einen Zehn-Punkte-Plan haben und wir doch gar keine gesamthafte Entwicklung brauchen, denn wir haben das alles. Ich frage mich, wenn wir das alles haben, warum brauchen wir das dann heute? Ich bin nicht dagegen. Ich möchte aber das was in der Debatte vorher ganz klar gesagt worden ist schon unterstreichen. Auch das Thema der integrierten Stadtplanung mit der Quartiersentwicklung - nicht nur auf einen Teil, sondern selbstverständlich auf das ganze Stadtgebiet - haben wir immer wieder diskutiert. Daher soll man nicht so tun, als ob es diese Debatte in den letzten Jahren nicht gegeben hätte. Selbstverständlich hat es sie gegeben und zwar auf einem gleich guten – vor mir aus auch - auf einem weniger guten Niveau, wie heute. Es war von einer anderen politischen Richtung, daher hat es schlicht und ergreifend keine Mehrheit gefunden. Heute kommt es von der SPÖ ganz ohne Bedeckungsvorschlag - damit sind wir wieder einmal beim Thema - und dann ist es selbstverständlich in Ordnung. Hier muss man schon darüber nachdenken, wer möglicherweise ein eigenartiges Demokratieverständnis hat.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderätin Roschger: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, du hast in deiner Wortmeldung vorher Polemik vorgeworfen und Respekt eingefordert. Ich möchte schon noch einmal sagen, dass Fragen zu stellen, weil ein Antrag nicht klar ist, nichts mit Polemik zu tun hat. Umgekehrt täte ich dich ersuchen zu respektieren, dass andere Fraktionen, die in diese Antragsstellung nicht eingebunden waren und die nicht in deinen Kopf hineinschauen können und deine Vorstellungen bzw. deinen Plan zu diesem Antrag nicht kennen, noch Fragen haben. Von jenen Parteien und Fraktionen, die eine Enthaltung angekündigt haben, haben wir durch die Bank gehört, dass das grundsätzlich der richtige Weg ist oder es in diese Richtung gehen soll. Damit aber alle auf dem gleichen Stand sind, gibt es viel zu besprechen. Ich ersuche dich deswegen noch einmal eindringlich, dem Prozess die Chance zu geben. Wir möchten in einem gemeinsamen Ausschuss Fragen klären, um das gemeinsam auf breite Beine stellen zu können. Ich ersuche dich wirklich, diesen Schritt im Sinne dieser Sache noch einzulegen. Du musst schon selber zugeben, dass der Antragstext sehr allgemein ist und sich hunderte Fragen ergeben, wenn man das liest. Z.B. wie wird das organisiert, wie kann man das finanzieren, wie kommen wir zu den ExpertInnen, wie soll der Prozess ausschauen und wie lange dauert das? Man sollte einen gemeinsamen Wissensstand schaffen und das Ding im Idealfall gemeinsam machen. Also ersuche ich dich, das noch einmal im Ausschuss zu behandeln. (Beifall Die Grünen, ÖVP) Stadtrat Hein: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, dass wir in diesem Bereich Diskussionsbedarf haben, zeigt uns erstens diese Diskussion und zum anderen jede Gemeinderatssitzung. Wir haben immer wieder irgendein Einzelthema das mit Stadtentwicklung zu tun hat. Ob das jetzt ein Hochhausplan ist, ein kooperatives Verfahren irgendwo im Univiertel ist oder ob das ein kooperatives Verfahren im Winterhafen ist. Das schreit nahezu danach, dass wir natürlich im Größeren denken müssen und uns dann zusammensetzen müssen, wohin denn die Reise der Stadt zukünftig gehen soll. Es ist schon klar, dass vielleicht dem Einen oder Anderen ein paar Themen abgraben werden, wenn man mit einem Antrag eine all umfassende Lösung anstrebt. Welchen Vater dieses Kind hat, ist mir egal. Im Prinzip geht es darum, was wir mit dieser Stadt zukünftig machen wollen. Ich habe von einigen Fraktionen gehört, dass es grundsätzlich eine tolle Sache ist, einen Stadtentwicklungsplan anzustreben. Dann kommt jedoch das große ,Aber‘ und eine Neiddiskussion ist entstanden. Wer hat wann, welche Idee gehabt die nicht durchgekommen ist und diese Idee kommt jetzt durch. Der Großteil von uns ist schon einige Jahre im Gemeinderat und wir wissen ganz genau, wie das System funktioniert. Dieser Antrag ist aus meiner Sicht als Grundsatzbeschluss zu verstehen. Ohne Bedeckung und ohne Amtsantrag gibt es sowieso kein Geld. So ein Stadtentwicklungsplan wird sicher jenseits der 100.000 Euro kosten. Dazu muss es einen konkreten Antrag für die Umsetzung geben. In der Diskussion wurde das ja fast so dargestellt, als ob das schon beschlossene Sache wäre. Der Bürgermeister und ich setzen uns zusammen, tauschen unsere Ideen aus, lachen, weil wir die Fraktionen nicht eingebunden haben und sagen, wir haben etwas Tolles gemacht. Nein, das funktioniert so nicht, dass weiß jeder hier im Haus. Das heißt, es wird diese Diskussionen im Ausschuss sehr wohl geben müssen. Jeder Antrag, der mit Ausgaben verbunden ist, muss durch einen Ausschuss. Zwischenruf Gemeinderat Mag. Hajart: „Dann brauchen wir bei einem Fraktionsantrag nirgends mehr einen Bedeckungsvorschlag!“ Stadtrat Hein weiter: Das muss in einem Amtsantrag enden! Zwischenruf Gemeinderat Mag. Hajart: „Ja, aber dann brauchen wir bei keinem Fraktionsantrag einen Bedeckungsvorschlag!“ Stadtrat Hein weiter: Wir können jetzt drei Stunden über die Notwendigkeit eines Bedeckungsvorschlages diskutieren. Die Frage ist, ob uns das jetzt weiterbringt. Natürlich können wir diese Diskussion führen, aber ich glaube, dass uns diese Diskussion nicht weiterbringt. (Zwischenrufe) Die Angst, dass der Stadtentwicklungsplan das Örtliche Entwicklungskonzept aushebeln kann, ist schlichtweg unnötig. Das Örtliche Entwicklungskonzept ist die Rechtsgrundlage. (Zwischenrufe) Das heißt, ein Stadtentwicklungsplan kann das Örtliche Entwicklungskonzept nicht aushebeln. Wenn man aber in die Zukunft schaut, könnten Erkenntnisse aus diesem Stadtentwicklungsplan in das zukünftige Örtliche Entwicklungskonzept fließen. Das heißt, es ist nicht mehr sehr viel Zeit, wenn man bedenkt, dass das Örtliche Entwicklungskonzept 2023 beschlossen werden soll. Das heißt, wir müssen rechtzeitig auf die dynamische Entwicklung der Stadt eingehen und wir müssen schauen, welche Maßnahmen oder Beschlüsse wir 2013 getroffen haben und ob die auch in der Zukunft noch gültig sind. Ich verstehe die Aufregung wirklich nicht. Im Prinzip geht es darum, dass ein Stadtentwicklungsplan gemacht wird, egal welchen Vater dieses Kind hat oder wer der Ideengeber ist. Ich gehe das ganz pragmatisch an. Ich finde, dass es die Stadt Linz notwendig hat, sich allumfassende Gedanken zu machen, in welche Richtung die Reise gehen sollte. Wir werden daher diesem Antrag unsere Zustimmung erteilen, egal von welcher Seite er gekommen ist.“ Gemeinderat Grininger, MSc: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte KollegInnen, Herr Stadtrat Hein, es steht genau das im Antrag, was Sie gesagt haben, dass nicht passiert. Natürlich steht hier, dass der Bürgermeister und der Planungsreferent ersucht werden, gemeinsam darüber zu befinden und dann zu erarbeiten und zu machen. Das sagt genau, dass sich Herr Bürgermeister und Herr Planungsstadtrat zusammensetzen und hinter verschlossenen Türen etwas erarbeiten. Darum war der Antrag der ÖVP entsprechend wichtig. Uns zu unterstellen, dass es uns darum ginge, wer welche Ideen wann gehabt hat, ist nicht richtig. Darum geht es überhaupt nicht. Wir haben Fragen, wir wollen wissen wohin der StEP geht und was passiert. Ich muss schon noch sagen, dass wir diesem Antrag am Beginn der Debatte sehr positiv gegenüber gestanden sind. Wir haben gesagt, gut, klären wir die Fragen und dann werden wir entsprechend zustimmen. Jetzt ist die Diskussion aber entglitten und es passiert genau das, was wir befürchtet haben. Sie beide setzen sich zusammen und machen etwas. Entsprechend überlegen wir eine Stimmenthaltung und ein Warten auf den Amtsantrag. Schauen wir dann ob das Richtige im Amtsantrag steht und riskieren wir nicht, dass ihr euch hinter verschlossenen Türen irgendetwas ‚ausmauschelt‘. Danke. (Beifall Die Grünen, ÖVP) Bürgermeister Luger: „Ich melde mich ein zweites Mal zu Wort. Herr Gemeinderat Grininger, es gibt in einem Kollegialorgan Kompetenzen. Es gibt einen direkt gewählten Bürgermeister und einen Planungsstadtrat. Wenn die beiden ein Konzept erarbeiten und sich Gedanken machen, dann ist das keine Arbeit hinter verschlossenen Türen. Ich bitte Sie, in der Wortwahl ein bisschen korrekter zu sein. Das ist eine Unterstellung, die ich zutiefst zurückweise. Das ist ausgesprochen unkorrekt. Das bin ich von den Grünen in dieser Form normalerweise nicht gewohnt, aber möglicherweise gibt es andere Gründe, warum das derzeit so ist. Jedenfalls werden wir - das hoffe ich - nach Beschlussfassung am heutigen Tag beweisen, dass wir etwas zu Stande bringen und wir für Linz einen ordentlichen Stadtentwicklungsplan machen. Dazu werden die Fraktionen und dieses Haus eingebunden sein.“ (Beifall SPÖ) Gemeinderat Mag. Hajart: „Meines Erachtens hat die Diskussion eine gewisse Wende in der Thematik gebracht. Es wurde gesagt, dass das nur ein Grundsatzbeschluss ist und kein Bedeckungsvorschlag notwendig ist, weil noch ein Amtsantrag kommt. Das ist die übliche Vorgangweise. Wenn man so eine wesentliche Geschichte in die Wege leitet, macht man das über einen Amtsantrag und - so gebietet es an und für sich der politische Anstand – akkordiert man die Vorgangsweise mit den anderen Fraktionen. Das ist zumindest mein Zugang. Vor diesem Hintergrund und aufgrund dieser Wende in der Diskussion werden auch wir uns der Stimme enthalten. Danke.“ (Beifall ÖVP) Der Vorsitzende erteilt der Berichterstatterin das Schlusswort. Vizebürgermeisterin Hörzing: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen, es geht gerade darum, eine dynamische Entwicklung nicht zu verschlafen. Es ist keine Schande keinen Stadtentwicklungsplan zu haben. Es wäre aber schlecht, wenn man sich in der Zukunft nicht damit auseinander setzt, weil sich gerade in letzter Zeit viel ziemlich schnell verändert hat. Es geht auch nicht um eine Planung hinter verschlossenen Türen. Ich verstehe das nicht. Wenn man den Antragstext bis zum Ende liest, merkt man, dass der StEP natürlich in Zusammenarbeit mit ExpertInnen, StakeholderInnen und BürgerInnen erarbeitet werden soll. Warum das hinter verschlossenen Türen stattfinden sollte, entzieht sich meiner Kenntnis. Das verstehe ich gar nicht. Es geht wirklich darum, in Zukunft das große Ganze zu sehen und Visionen für die Zukunft von Linz zu entwickeln. Das, was in diesem Bereich schon mehrfach gekommen ist, war ein kleinräumiges Denken, einmal den Fokus in Richtung Wirtschaft zu legen, einmal in Richtung Modellregion, dann wieder in Richtung Fahrradfreundlichkeit, wie auch immer. Grundsätzlich waren das wichtige Intentionen, aber nie in einer Gesamtheit. Genau darum geht es. Natürlich sind alle Betroffenen - selbstverständlich auch die Fraktionen - immer mit eingebunden. Es ist ohnedies Usus, derart wichtige Entwicklungen im Ausschuss für Infrastruktur, Stadtentwicklung und Wohnbau bzw. im Stadtsenat zu beraten. In diesem Sinne ersuche ich, den Weg für Visionen für die Zukunft frei zu machen und ein großes Ganzes in den Fokus zu stellen. Ich ersuche um Annahme dieses Antrages. Danke schön.“ (Beifall SPÖ) Gemeinderat Steiger zur Geschäftsordnung: „Aufgrund der Entwicklung der Diskussion und der angekündigten Stimmenthaltung ziehen wir unseren Abänderungsantrag zurück.“ Bürgermeister Luger: „Kann ich auch nichts machen. Bleibt der Antrag auf Zuweisung der Grünen, als der aus meiner Sicht weitergehende. Gemeinderätin Roschger: „Ihr habt nicht gesagt, was ihr damit macht!“ Bürgermeister Luger: „Es geht nicht darum, etwas zu tun oder nicht zu tun. Der Antrag auf Zuweisung ist objektiv der weitergehende, er wurde gestellt und den habe ich als erstes zur Abstimmung zu bringen. So habe ich das in jeder Gemeinderatssitzung praktiziert.“ (Zwischenrufe, Unruhe) „Die Zuweisung an den Bürgermeister gibt es nicht. Das kann nur heißen an den Stadtsenat und an den Ausschuss für Infrastruktur, Stadtentwicklung und Wohnbau.“ Gemeinderätin Roschger: „Nein, an den Finanzausschuss.“ (Zwischenrufe, Unruhe) Bürgermeister Luger: „Ich versuche, wie immer so vorzugehen, wie bei allen Anträgen. Wenn der Antrag jetzt nach intrafraktioneller schwarz/grün Diskussion auf Zuweisung zum Ausschuss für Infrastruktur, Stadtentwicklung und Wohnbau lautet, ..Unruhe… dann habe ich diesen Antrag vor dem Ursprungsantrag zur Abstimmung zu bringen, weil der Antrag auf Zuweisung weitergehend ist und das mache ich hiermit auch.“ Der Vorsitzende lässt nun über die Zuweisung des Antrages und anschließend über den Antrag abstimmen. Die Zuweisung des Antrages an den Ausschuss für Infrastruktur, Stadtentwicklung und Wohnbau wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (19) und FPÖ (14) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von ÖVP (11), Die Grünen (9) und NEOS (3) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Der Abänderungsantrag der ÖVP-Fraktion wird nicht mehr abgestimmt, weil er zurückgezogen wurde. Gemeinderat Grabmayr berichtet über den von der FPÖ-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag R 3 Urfahraner Grünmarkt attraktiveren und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, in einem vorher eingebrachten Antrag haben wir uns mit neuen Investitionen auf Linzer Märkten beschäftigt. Ich möchte kurz eine bereits getätigte Investition zur Diskussion stellen: Der Urfahraner Grünmarkt besteht seit über 40 Jahren, 2011 wurde er für 3,7 Millionen Euro neu gestaltet. Damals war man sich darüber einig, dass mit dem neuen einladenden Markt ein riesen Schritt Richtung Attraktivierung der Kunden geschehen sei. Besonders das damalige Konzept schien sehr erfolgversprechend zu sein. Leider haben aber seit damals die Besucherzahlen des Marktes eine sinkende Tendenz, die immer noch weitergeht. Daher ist es notwendig zu hinterfragen, wie man ein Konzept entwickeln kann, dieses Areal zukünftig wieder besser zu nutzen. Vielleicht wäre es förderlich gewesen, wenn damals angedachte Konzepte, wie die Aufnahme des Urfahraner Grünmarktes in das Linzer Adventkonzept verwirklicht worden wären. Die Anbindung des Marktes an den öffentlichen Verkehr und die Parkplatzregelung kann es jedenfalls nicht sein, denn es gibt kaum einen Linzer Markt, der so günstig gelegen ist, wie der Urfahraner Grünmarkt. Unsere Forderung ist daher eine Attraktivierung des Marktes, um die 3,7 Millionen Euro, die aus Linzer Steuergeldern bezahlt wurden, nicht im Sand verlaufen zu lassen. Die FPÖ Linz stellt daher folgenden Antrag: Der Gemeinderat der Stadt Linz beschließe: ‚Der Wirtschaftsreferent und die zuständigen Stellen der Stadt Linz werden beauftragt, ein Maßnahmenpaket zur Attraktivierung des Urfahraner Grünmarktes zu erstellen und dem Ausschuss für Wirtschaft, Märkte, Stadtgrün und Straßenbetreuung zur weiteren Beratung vorzulegen.‘ Bedeckungsvorschlag: Die Bedeckung anfallender Kosten ist durch Umschichtungen im Voranschlag 2017 sowie durch Berücksichtigung in kommenden Voranschlägen sicherzustellen.‘ Ich danke.“ (Beifall FPÖ) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Stadträtin Fechter: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, Märkte erfreuen sich nicht nur bei der Linzer Bevölkerung großer Beliebtheit, sondern offensichtlich auch im Gemeinderat. Es gibt zu dieser Thematik heute sogar drei Anträge. Neben der Initiative zur Neugestaltung des Südbahnhofmarktes, folgt dieser Antrag zur Attraktivierung des Grünmarktes in Urfahr und dann später noch ein weiterer zur Neuerrichtung eines Wochenmarktes am Lunaplatz. Wir werden beiden Anträgen die Zustimmung geben, damit sich einerseits in Stadtteilen, wie in der solarCity, etwas neu entwickeln kann, andererseits aber damit Maßnahmen gesetzt werden können, um die an sich gute neue Infrastruktur am Grünmarkt in Urfahr zu beleben und zu attraktivieren. Danke.“ (Beifall SPÖ) Vizebürgermeister Mag. Baier: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich darf auf die Systematik hinweisen, die wir auf den Märkten, aber auch bei regionalen Wirtschaftsinitiativen, bei so genannten Interessensgemeinschaften, haben. Das bedeutet, dass immer nur eine Initiative von Kaufleuten gefördert wird, sei es bei Märkten, die sozusagen feste und dauerhafte Einrichtungen haben, aber auch andere Märkte, wenn sie keine dauerhaften und festen Einrichtungen haben, wie z. B. der Stadtmarkt am Hauptplatz. Es mag sein, dass das in der breiten Öffentlichkeit und im Gemeinderat so nicht bekannt ist. Faktum aber ist, dass es z. B. am Südbahnhofmarkt einen Verein gibt, der sich ARGE Südbahnhofmarkt nennt. Diese ARGE Südbahnhofmarkt wird von der Einkaufsstraßenbetreuung begleitet, die wir gemeinsam zwischen Stadt, Land und der Wirtschaftskammer finanzieren. Maßnahmen, die hier erarbeitet oder vorgeschlagen werden, werden dann im Rahmen der Förderungen der Stadt unterstützt. Das ist am Bindermichl genauso, wie am Stadtmarkt am Hauptplatz und auch am Grünmarkt in Urfahr. Das bedeutet – zu dem kommen wir vielleicht dann später noch in der solarCity –, es ist sozusagen ein Eigenengagement der Marktbeschickerinnen und Marktbeschicker und ein Programmvorschlag notwendig, damit Förderungen bzw. Unterstützungsmaßnahmen fließen können. Das ist deswegen ganz wichtig, weil wir keine städtische Marktmarketingabteilung haben, mit Persönlichkeiten, die dafür da wären, um Marketingaktivitäten in dem Sinne zu machen, sondern wir haben, wie ich schon gesagt habe, als Unterstützung für diese Vereinigungen diese Einkaufsstraßenbetreuung gemeinsam mit dem Land und der Wirtschaftskammer. Warum ist das wichtig? Es ist deswegen wichtig, weil ich noch einmal verdeutlichen möchte, dass wir in Zukunft und auch in der Vergangenheit, soweit ich das beurteilen kann, den Grünmarkt in seinen Außendarstellungen und Wirkungen selbstverständlich unterstützt haben und unterstützen werden. Es müssen aber natürlich auch Eigeninitiative gemacht werden. Der zweite Punkt ist, dass es bei der Verwaltung und Belegung der Kojen tatsächlich gewisse Schwierigkeiten gibt. Beim vielgepriesenen Umbau – ich weiß nicht, wer in diesem Gemeinderat daran beteiligt war, vielleicht der Bürgermeister, aber jedenfalls einige Wenige hier nicht - ist nicht die optimale Planung gelungen und damit die entsprechende Ausführung. Wir haben in den Kojen große Schwierigkeiten bei wechselnden Nutzungen. Ich führe ein Beispiel an, damit man weiß, was ich damit meine: Wenn eine Koje frei wird, die bisher ein Gemüseverkaufsladen war und man jetzt lieber eine Gastronomie möchte, dann hat eine Gastronomie natürlich ganz andere Anforderungen wie z.B. die Fläche oder Lüftung usw. Diese Einbauten sind am Grünmarkt durch die Gestaltung, so wie er ist, ganz einfach nicht durchführbar. Vor diesem Problem stehen wir immer wieder. Wir müssen Interessenten abweisen, weil wir die entsprechenden Baumaßnahmen nicht setzen können. Das heißt, das Gebäude ist zwar schön, aber nicht sehr funktionell. Das erschwert – wenn man so will – diese Situation noch zusehends. Nichtsdestotrotz will ich den Grünmarkt voll und ganz unterstützen. Es ist jetzt gelungen, die zwei Leerstände zumindest teilweise schon einmal zu beheben. Ein erster Leerstand ist behoben, in dem das ab Mitte September neu vergeben wird. Mit einem zweiten Interessenten für den zweiten Leerstand sind wir in sehr intensiven Verhandlungen, dabei geht es aber wieder um diese Lüftungsthematik. Ich würde gerne den Ausschuss darüber informieren. Ich könnte mir also vorstellen, dass wir den Antrag zuweisen. Wenn die Zuweisung nicht gewollt ist, kann man das aber gerne auch so machen, zumal der Antrag ohnehin darauf abzielt, die Überlegungen im Ausschuss vorzustellen und zur Beratung vorzulegen.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderat Mag. Seeber: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, vielen Dank. Ich nehme es gleich vorweg, wir plädieren auch für eine Zuweisung an den Ausschuss für Wirtschaft, Märkte, Stadtgrün und Straßenbetreuung. Wir erachten es als den richtigeren Vorgang. Seit Jahren ist bekannt, dass das nicht ganz zufriedenstellend ist. Ich glaube, es wäre gescheiter, dzuerst im Ausschuss zu diskutieren und es dann wieder in den Gemeinderat einzubringen. In diesem Sinne möchten wir unterstützen, was Herr Vizebürgermeister Baier gesagt hat.“ (Beifall Die Grünen) Bürgermeister Luger zur tatsächlichen Berichtigung: „Bei der Umgestaltung des damaligen Urfahraner Grünmarktes hat es einen Architektenwettbewerb gegeben, bei dem damals sowohl Frau Stadträtin Wegscheider als auch ich in der Jury gesessen sind und ein anderes Projekt bevorzugt haben. Eine Mehrheit hat sich aber für dieses Projekt entschieden. Das zur tatsächlichen Berichtigung.“ Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Grabmayr: „Ich danke der SPÖ für die Zustimmung und bedanke mich bei Herrn Vizebürgermeister Baier für seine Analyse, warum es am Urfahraner Grünmarkt bisher nicht funktioniert hat. Dennoch ist es, glaube ich, politischer Wille der Mehrheit in diesem Haus das Problem anzugehen. Auf den kleineren Märkten sind die Beschicker unzufrieden, was dazu führt, dass diese kleineren Märkte dann gemieden werden und anschließend auch die Kunden diese Märkte meiden. Aus dieser negativen Spirale müssen wir am Beispiel des Urfahraner Grünmarktes heraus. Ich bitte Sie, Herr Vizebürgermeister, dafür ein Konzept zu erarbeiten. Wenn dieses Konzept dann fertig ist, reden wir gerne im Ausschuss darüber. Danke.“ (Beifall FPÖ) Der Vorsitzende lässt nun über die Zuweisung des Antrages und anschließend über den Antrag abstimmen. Die Zuweisung des Antrages an den Ausschuss für Wirtschaft, Märkte, Stadtgrün und Straßenbetreuung wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (19) und FPÖ (14) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Gemeinderätin Leitner-Rauchdobler und Gemeinderat Eypeltauer, beide NEOS, sind bei der Abstimmung nicht anwesend. Der Antrag wird einstimmig angenommen. Gemeinderätin Leitner-Rauchdobler und Gemeinderat Eypeltauer, beide NEOS, sind bei der Abstimmung nicht anwesend. Gemeinderätin Neubauer berichtet über den von der FPÖ-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag R 4 ‚Mitdenkende‘ Solar-Mülleimer und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, beim vorliegenden Antrag geht es um ein Thema, das dieses Haus schon öfter beschäftigt hat. Bislang konnte aber noch keine befriedigende Lösung gefunden werden. Es geht darum, dass an neuralgischen Stellen im innerstädtischen Bereich, vor allem Landstraße, Hauptplatz, Donaulände, wo sehr viele Passanten sind, die Müllbehälter laufend überquellen. Das Umfeld wird verschmutzt und es kommt gerade in der Nähe von der so genannten Systemgastronomie zu entsprechenden Mehrbelastungen. An heißen Sommertagen sind damit auch Geruchsbelästigungen verbunden. Wenn es sehr heiß ist, haben wir mit Wespen zu kämpfen, die nicht für jeden ungefährlich sind. In vorangegangenen Anträgen hat man uns schon öfters erklärt, dass dieses Problem deshalb nicht besser bearbeitet werden kann, weil es an Personal, Geld und Gelegenheit mangelt. Jetzt gibt es einen neuen Ansatz. Wenn man das Entleerungsintervall nicht erhöhen kann, gibt es in anderen Städten schon Ideen. Linz ist offenbar nicht die einzige Stadt, die mit diesem Problem zu kämpfen hatte. Kluge Köpfe haben Mülleimer erfunden, die eine integrierte Müllpresse haben und deswegen das Siebenfache an Müll aufnehmen. Das Ganze ist noch dazu durch eine integrierte Solarzelle betrieben und damit energieautark und kostet keinen Strom. Das Intelligente an diesen Mülleimern ist, dass sie durch eine Netzverbindung sogar selber Bescheid geben können, wie der Füllstand ist und wann sie voll sind und entleert werden müssen. Damit können die Entleerungsintervalle entsprechend koordiniert werden. Die Anschaffungskosten liegen zwar durchaus höher, aber sie amortisieren sich damit. Nicht umsonst stehen solche Geräte nicht nur in großen Städten wie in München oder in Hamburg, sondern auch in kleinen österreichischen Gemeinden, wie in Gmunden oder Wals-Siezenheim. Wir sind der Meinung, dass solche ‚Mitdenkenden‘ Mülleimer vielleicht endlich eine Lösung für das latente Problem sein könnten. Sie würden dem Ruf der Stadt Linz als innovative, digitale Stadt sehr gut entsprechen. Wir stellen deshalb folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ‚Das zuständige Stadtsenatsmitglied der Stadt Linz wird ersucht, das Abfallmanagement an stark frequentierten Stellen in der Stadt Linz, insbesondere im Umfeld so genannter Systemgastronomie durch den Einsatz von solarbetriebenen, ‚intelligenten‘ Mülleimern zu optimieren sowie mit betroffenen Unternehmen in Verhandlungen hinsichtlich einer Kostenbeteiligung zu treten.‘ Die Bedeckung allfällig anfallender Kosten soll durch Umschichtungen im Budget sowie durch Berücksichtigung in kommenden Voranschlägen und durch Sponsoring erfolgen. Ich ersuche um Annahme dieses Antrages.“ (Beifall FPÖ) Bürgermeister Luger übergibt den Vorsitz an Vizebürgermeisterin Hörzing. Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Mag. Hajart: „Meine sehr geehrte Damen und Herren, es ist total interessant, welche Neuerungen es aufgrund des technologischen Wandels gibt. Wir schlagen eine Zuweisung in den zuständigen Ausschuss vor, weil es eine kritische Stellungnahme der zuständigen Fachabteilung gibt. Von den Expertinnen und Experten wird z.B. die Einwurfsystematik kritisch gesehen, weil dieser Korb händisch herausgezogen werden muss. Das wird ab einer gewissen Verschmutzung von den Konsumentinnen und Konsumenten nach einer gewissen Zeit nicht mehr so gerne gemacht werden. Das ist aber nur ein Punkt. Ich denke, dass man aufgrund der relativ hohen Kosten dieser Modelle und vor dem Hintergrund des möglichen Vandalismus hier keine Schnellschussaktion machen sollte, sondern die Bedenken noch einmal diskutieren sollte. Vor diesem Hintergrund hätten wir gerne eine Zuweisung in den Ausschuss. Danke.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderätin Köck: „Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin, ich mache es ganz kurz. Wir haben den Antrag gelesen und vertreten die Meinung, dass das etwas für die Stadt Linz sein könnte, weil die Situation mit den Entleerungsintervallen an diesen hochfrequentierten Plätzen wirklich schwierig ist. Ich habe diese Mülleimer selbst schon einmal in Krems gesehen und habe mir damals schon gedacht, dass das eigentlich eine geschickte Sache ist. Insofern werden wir dem Antrag zustimmen. Danke.“ (Beifall SPÖ) Die Vorsitzende erteilt der Berichterstatterin das Schlusswort. Gemeinderätin Neubauer: „Ich danke für die zwei Stichworte, die von Herrn Gemeinderat Hajart gekommen sind. Das Stichwort Vandalismus ist recht interessant. In Wals-Siezenheim gibt es in einer Ökologiezeitung eine Stellungnahme. Diese Mülleimer wurden dort gerade deswegen angeschafft, weil es im Bereich einer Berufsschule das massive Probleme gab, dass die klassischen, herkömmlichen Mülleimer permanent zerstört wurden. Um das zu verhindern wurden die ‚mitdenkenden‘ Mülleimer angeschafft und seither gibt es keine Probleme mehr. Ich bin aber noch weit mehr dankbar dafür, dass der Aspekt der Kosten angesprochen wurde. Damit haben Sie jetzt öffentlich dargelegt - das wird im Protokoll dokumentiert - was man vom neuen Stil der neuen ÖVP zu halten hat. Auf der einen Seite gibt es einen Bettelbrief an Bezieher von Mindestpensionen, das nennt sich dann Crowdfunding. Der Antrag beinhaltet den Vorschlag, dass man mit den Verursachern des Mistes, den so genannten Schachtelwirten in Kontakt treten soll und die Mülleimer als Werbeflächen zur Anmietung anbieten soll. Es gibt mehrere Anbieter und Modelle um das zu nutzen. In München wurde z.B. gemeinsam mit einem Fast Food Restaurant ein Mülleimer aufgestellt. Die Kostenfrage kann es nicht sein, denn man kann die Verursacher in die Pflicht nehmen. Das greift meines Erachtens nicht. Das steht im Widerspruch zu dem, was wir heute schon mehrfach zitiert haben, dass neue Ideen immer unterstützt werden und dass man neuen Ideen, offen gegenübersteht. In diesem Sinne ersuche ich um Annahme. Probieren wir es doch einfach.“ (Beifall FPÖ) Die Vorsitzende lässt nun über die Zuweisung des Antrages und anschließend über den Antrag abstimmen. Die Zuweisung des Antrages an den Ausschuss für Wirtschaft, Märkte, Stadtgrün und Straßenbetreuung wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (19) und FPÖ (14) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, ist bei der Abstimmung nicht anwesend. Der Antrag wird einstimmig angenommen. Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, ist bei der Abstimmung nicht anwesend. Gemeinderat Stumptner berichtet über den von der FPÖ-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag R 5 Wochenmarkt am Lunaplatz und bessere Pflege des Areals und führt aus: „Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin, sehr geehrte Damen und Herren, ich ordne mich jetzt in die Reihe der Marktanträge ein. Der Lunaplatz im Herzen der solarCity ist prinzipiell sehr gut angelegt und versprüht beinahe Urlaubsflair, wenn man sich das so anschaut. Obwohl der Stadtteil mit knapp 8000 Einwohnern nicht gerade der kleinste ist, tut sich dort leider relativ wenig. Gewerbetreibende siedeln ab, Geschäftslokale stehen leer und zwischen den Platten des Bodenbelags wächst zum Teil Moos und Gras. Seitens der Stadt setzte man große Hoffnungen in den neuen Stadtteil, wie eine Presseaussendung aus dem Jahr 2003 beweist. Damals teilte man stolz mit, dass das Herzstück der solarCity bald fertig gestellt werde und den Bewohnern ein breiter Branchenmix mit Gütern des täglichen Bedarfs zur Verfügung stehen werde. Die heutige Situation - Sie wissen es wahrscheinlich - sieht ein bisschen anders aus. Von einem breiten Branchenmix kann man wohl eher nicht sprechen. Man hat nicht gerade das Gefühl, dass sich die Stadt dort besonders um die Belebung des Areals bemüht. Da es eine gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr gibt und ausreichend Parkplätze vorhanden sind, wäre das Areal ausgezeichnet für Veranstaltungen geeignet. Das beweisen private Initiatoren, die dort verschiedene Märkte und diverse Feste wie z.B. Perchtenumzüge veranstalten, die sich regen Zuspruchs erfreuen. Zahlreiche Besucher aus Nah und Fern kommen und wer dort schon einmal bei einem Maibaumfest, einem Oktoberfest oder einem Perchtenfest war, der sieht, welches Potenzial dort gegeben ist. Städtische Veranstaltungen sucht man aber leider vergebens. Dabei hätte man das Potenzial bereits 2004 erkannt. In einer weiteren städtische Presseaussendung war damals zu lesen: ‚Der Lunaplatz wäre ausgezeichnet für Wochenmärkte geeignet‘. Daher sind wir der Meinung, dass man die Chance endlich ergreifen sollte, um das Areal endlich zu attraktivieren und dort endlich einen Wochenmarkt einzurichten. Wenn man diese Wochenmärkte von den privaten Initiatoren beobachtet, wird das angenommen und die Leute freuen sich, wenn sie regional einkaufen können. Auch das Erscheinungsbild sollte durch vermehrte Pflege verbessert werden. So könnte es unserer Meinung nach mit überschaubarem Aufwand gelingen, das Zentrum des aufstrebenden Stadtteils zu einem Juwel zu machen. Wir stellen daher den Antrag: Der Gemeinderat beschließe: 1. Der Linzer Gemeinderat ersucht das zuständige Mitglied des Stadtsenates, die Einrichtung eines Wochenmarktes am Lunaplatz zu veranlassen. Es soll dabei ein besonderes Augenmerk auf die Regionalität der zu verkaufenden Waren gelegt werden. 2. Das zuständige Mitglied des Stadtsenates wird ersucht, für vermehrte Reinigungs- und Pflegearbeiten am Lunaplatz Sorge zu tragen. Bedeckungsvorschlag: Die Bedeckung anfallender Kosten ist durch Umschichtungen im Voranschlag 2017 sowie durch Berücksichtigung in kommenden Voranschlägen sicherzustellen. Ich bitte um Zustimmung.“ (Beifall FPÖ) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Mag. Seeber: „Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin, werter Kollege Stumptner, grundsätzlich kann man die Intention dieses Antrages ja nur begrüßen. Dass dort Bewegung hineingehört, ist klar, das wird aber schon gemacht. Das werden Sie nicht wissen, Sie waren noch nie draußen, wie ich höre. Sie haben offensichtlich mit der gerade in Gründung befindlichen Interessensgemeinschaft noch keinen Kontakt aufgenommen, weil Sie sonst wissen würden, dass dort am 14. Oktober der nächste Bauernmarkt stattfindet. Man testet gerade wie das angenommen wird. Es wäre schon schön, wenn Sie sich der Sache ein bisschen genauer annehmen würden und dort mit den Leuten sprechen würden. Ich würde mir wünschen, dass wir diese Sache im Ausschuss diskutieren. Ich bin mir ganz sicher, dass Herr Vizebürgermeister Baier schon aktiv war und dass es zur Gründung der Interessensgemeinschaft einen aktuellen Status gibt. Es gibt Zusagen, hier Aktivitäten zu unterstützen. Ich schlage daher vor, dass wir den Antrag zuerst zuweisen und dann darüber weiter diskutieren. Vielen Dank.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderätin Sommer: „Sehr geehrte Damen und Herren, es stimmt, dass es einige Leerstände gibt. Das Problem ist, dass sich die Geschäftslokale in privater Hand befinden. Es wurden schon mehrfach Gespräche mit den Eigentümern geführt, aber das Interesse der Eigentümer an einer Vermietung ist eher gering. Die zuständige Abteilung wird die Suche nach Mietern im Rahmen ihrer Möglichkeiten natürlich unterstützt. Aber man kann einen Besitzer nicht zu einer Mietreduktion zwingen. Es stimmt, im Juli erfolgte eine Gründung einer Interessensgemeinschaft. Diese Interessensgemeinschaft wird von der Einkaufsstraßenbetreuung unterstützt. Die Interessensgemeinschaft ist bereits aktiv. Sie erstellt derzeit einen Jahresplan für die künftigen Aktivitäten. Ein Teil der Überlegungen ist auch die Abhaltung eines regelmäßigen Bauernmarktes in kürzeren Abständen und nicht quartalsweise. Zur Optik des Platzes möchte ich sagen, dass die Reinigung des Platzes täglich erfolgt. Es liegt in der Natur der Sache, dass gepflasterte Plätze ohne Fugenversiegelung eine Vegetation begünstigen. Wenn Sie eine sterile Betonfläche wünschen, dann ist der Einsatz von Chemie unumgänglich. Ich glaube, ich spreche im Namen aller hier im Gemeinderat, dass wir auf das tunlichst verzichten wollen. Ich glaube es stört niemanden, wenn ein paar grüne Grashalme stehen. Wir ersuchen um Zuweisung zum Ausschuss.“ (Beifall ÖVP) Vizebürgermeister Mag. Baier: „Ich habe mich jetzt doch auf die Rednerliste gesetzt, weil ich zur Berichterstattung etwas sagen muss. Herr Gemeinderat Stumptner, ich schätze Sie und Ihre Beiträge, die Sie im Gemeinderat machen, auch Ihren Einsatz für den Linzer Süden und für diesen Stadtteil. Ich darf aber schon das eine oder andere ein bisschen zurechtrücken. Erstens einmal, machen wir als Stadt in keinem Stadtteil städtische Veranstaltungen. Es gibt wohl große Veranstaltungen, die die Stadt organisiert. Zum Beispiel das Pflasterspektakel aber auch andere. Die Stadtteilaktivitäten sind aber nie städtische Veranstaltungen, sondern immer nur Veranstaltungen von Interessensgemeinschaften, Kaufmannschaften und ähnlichen Zusammenschlüssen. Ich habe das heute schon einmal beim Grünmarkt erwähnt. Es ist ganz wichtig, das zu wissen. Wenn der Gemeinderat sagt, dass die Stadt ab jetzt selbst Veranstaltungen in den Stadtteilen machen soll – ganz egal, in welchen, dann kann man darüber diskutieren. Dann müssen wir uns aber im Klaren darüber sein, dass wahrscheinlich jene, die das bis jetzt eigeninitiativ machen, dazu erstens nicht mehr bereit sein werden und es zum Zweiten natürlich auch ein Thema der Finanzierung ist. Es gibt zahlreiche private Initiativen, die funktionieren und so soll es sein. Ihr Vizebürgermeister und Parteiobmann hat vorhin beim Cityring und bei den Parkmünzen gesagt, dass er nicht für ein planwirtschaftliches System, bei dem die öffentliche Hand alles für die Privaten übernimmt und eine Mobilitätskarte für den Linzer Cityring erarbeitet, eintritt. Da hat er nicht unrecht. Wenn der Linzer Cityring meint, dass er eine Mobilitätskarte will, dann ist er aufgefordert, daran zu arbeiten und die Stadt soll ihn dabei unterstützen. Genauso darf ich Sie daran erinnern, dass die Kaufleute die für mehr Veranstaltungen am Lunaplatz sind, diese eigenständig machen sollten und wir sie dabei gerne unterstützen. Genau das mache ich und das hat Herr Gemeinderat Seeber ganz korrekt dargestellt. Er hat die Informationen, ich glaube, Sie haben sie natürlich auch. Es ist gelungen, eine Interessensgemeinschaft zu gründen, das war nicht ganz einfach. Zum Zweiten ist es mir auch gelungen, bei den Beiträgen von diesen Kaufleuten von Seiten des Gebäudeeigentümers eine Mitfinanzierung zu bekommen. Der Gebäudeeigentümer verdoppelt sozusagen den Eigenbeitrag der Kaufleute. Damit hat man einen finanziellen Grundstock. Darauf aufbauend, können wir eine städtische Förderung geben, nämlich 50 Prozent. Diese 50 Prozent setzen sich aus 33 Prozent Stadtmitteln und der Anschlussfinanzierung des Landes mit 16 Prozent zusammen. Damit kann man natürlich schon aktiv werden. Jetzt bin ich beim Punkt Aktivität vor Ort: Ich bin sehr optimistisch, dass die Kaufleute das machen. Es gibt hier schon erste Probeläufe mit Überlegungen, das in einer höheren Taktung zu machen. Ich bin mir sicher, dass es dann vor Ort noch mehr Frequenz geben wird. Ich warne aber davor, dass wir hier als Stadt eigene Veranstaltungen machen. Das sehe ich ganz einfach nicht als unsere Aufgabe. Zur Sauberkeit kann ich Ihnen sagen, dass ich den Lunaplatz im Zuge der Bemühungen, die ich die letzten Monate in der solarCity getätigt habe, fünfmal besucht habe. Es ist natürlich richtig, dass kein Platz und keine Straße in der Stadt besenrein sind. Wenn irgendjemand glaubt, es gibt eine besenreine Stadt, dann ist das eine Utopie. Aber die Sauberkeit des Platzes ist nicht so, wie Sie das in Ihrem Antrag schreiben. Vielleicht haben Sie das überspitzt, das kann schon einmal zulässig sein. Jedenfalls leisten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtgärten und Straßenreinigung dort eine gute Arbeit. Wenn einmal irgendwo etwas liegt, dann heißt das noch lange nicht, dass keiner reinigt. Vielleicht sollten wir einmal darüber nachdenken, dass Menschen vieles unachtsam wegwerfen. Man kann nicht immer hinten nach kehren, das ist ganz einfach so. Die tägliche Reinigung ist Faktum und das sollte man ganz einfach auch sagen. Auch zum vorigen Antrag wegen der Mülleimer möchte ich noch sagen, dass man nicht immer so tun soll, als ob unsere städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht ordentlich arbeiten, zu langsam sind und ihre Arbeit nicht ordentlich erledigen würden. Fas ist nicht der Fall. Das Gegenteil ist der Fall, sie machen es sehr, sehr gut und ich sage dafür auch ein großes Danke schön.“ (Beifall ÖVP) Die Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Stumptner: „Zur Wortmeldung von Gemeinderat Seeber möchte ich noch sagen, dass ich nicht weiß, woher Sie diese Informationen haben. Wie Sie vielleicht aber nicht wissen, wohne ich im Stadtteil und hole dort z. B. immer meine Post und gehe einkaufen. Ich halte am Lunaplatz des Öfteren auch Bürgerstände ab und habe dort ein Büro. Ich war bei den Gesprächen, die es im Vorfeld mit der Interessensgemeinschaft gegeben hat, zum Teil dabei. Ich möchte mich bei Vizebürgermeister Baier für sein Engagement bedanken, es ist wirklich löblich, denn ich weiß, wie schwierig die Rahmenbedingungen waren, dass man endlich eine Interessengemeinschaft zu Stande bringt. Bei der Reinigung geht es nicht um den Einsatz von Chemie oder sonst etwas, sondern darum, dass man ab und zu einmal das Unkraut zupft, wenn z. B. Moos oder etwas Ähnliches wächst. Der Vorwurf, dass die Mitarbeiter nicht ordentlich arbeiten, ist auf keinen Fall gegeben, weder im vorigen Antrag, noch in diesem Antrag. Das möchte ich noch einmal klarstellen. Wir attestieren den Mitarbeitern sehr gute Arbeit. Wir sind nicht für eine Planwirtschaft, sondern die Stadt sollte unterstützend eingreifen. Man muss sich fragen, warum es diese Leerstände gibt. Dieses Areal ist relativ unattraktiv. Warum? Es tut sich relativ wenig. Ich glaube, dass die Geschäftslokale für potentielle Mieter durch Belebungsmaßnahmen attraktiver würden. Die Mieten sind dort – wie Sie wahrscheinlich wissen – nicht besonders günstig. Zum Abschluss möchte ich mich noch für die avisierte Zustimmung der SPÖ bedanken. Ich habe gehört, dass Sie, Herr Vizebürgermeister Baier, am 7. Oktober beim Oktoberfest in Pichling sind. Vielleicht können wir dann noch einmal darüber reden. Danke.“ (Beifall FPÖ) Die Vorsitzende lässt nun über die Zuweisung des Antrages und anschließend über den Antrag abstimmen. Die Zuweisung des Antrages an den Ausschuss für Wirtschaft, Märkte, Stadtgrün und Straßenbetreuung wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (19) und FPÖ (14) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Der Antrag wird einstimmig angenommen. Bürgermeister Luger übernimmt wieder den Vorsitz. Gemeinderat Ing. Casny berichtet über den von der ÖVP-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag R 6 Optimierung der Fahrradinfrastruktur im Hafenviertel (von der Anschlussstelle Süd bei der Voest-Brücke über den Bereich Winterhafen bis zur Industriezeile) und führt aus: „Sehr geehrte Damen und Herren, beim gegenständlichen Antrag geht es um die Optimierung der Fahrradinfrastruktur im Hafenviertel. Im Linzer Hafengebiet und im Umfeld befinden sich derzeit einige Projekte in unterschiedlichen Phasen. Während die Wohnbebauung im Winterhafen bereits seit einigen Jahren realisiert ist, befindet sich die Weiterentwicklung der nahe gelegenen Industriezeile bzw. des dortigen Handelshafens noch in einem frühen Stadium. Ein weiteres Projekt ist die Generalsanierung der Voest-Brücke wo auch Bypassbrücken errichtet werden. So konkret die Pläne für die Errichtung der Bypassbrücken und vor allem der Grundstücksübertragungen schon sind, so wenig ist im Bereich der Anschlussstelle Süd bei der Voest-Brücke über die optimale und ganzheitliche Einbindung der Fahrradinfrastruktur in das lokale Linzer Radwegenetz bekannt. Die genannten Projekte sollten als Grundlage für eine gesamtheitliche Verkehrsplanung mit einem Fokus auf die Forcierung der sanften Mobilität - insbesondere des Fahrradverkehrs - gesehen werden. Bei der Entwicklung und Realisierung der Wohnbebauung am Winterhafen wurde die Ein- und Anbindung an das örtliche Radwegenetz zur Gänze vernachlässigt. Wir stellen daher den Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ‚Der städtische Infrastrukturreferent wird ersucht, 1. Szenarien zur optimalen Einbindung der Fuß- und Radwege bei den Bypassbrücken zur Voest-Brücke (Anschlussstelle Süd) in das städtische Verkehrsnetz zu erarbeiten und vorzulegen; 2. Eine Anbindung der (Wohn)-Bebauung am Winterhafen an die städtische Fahrradinfrastruktur zu ermöglichen; 3. Darauf aufbauend, ein Verkehrs- und Mobilitätskonzept für den Bereich von den Bypassbrücken zur Voest-Brücke (Anschlussstelle Süd) über den Winterhafen bis zur Industriezeile zu erstellen, wo unter anderem hervorgeht, wie zum Beispiel das Projekt ,Neuland – Hafenentwicklung‘ in die bestehende Verkehrsinfrastruktur eingebunden ist. All dies soll im zuständigen Ausschuss vorgestellt und im Gemeinderat zur Beschlussfassung gebracht werden.‘ Bedeckungsvorschlag: Die Bedeckung allenfalls entstehender Kosten soll durch Umschichtungen im laufenden Budget bzw. durch Berücksichtigung in kommenden Voranschlägen erfolgen. Ich ersuche um Annahme.“ (Beifall ÖVP) Dazu liegen nachstehende Wortmeldungen vor: Stadtrat Hein: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, zu diesem Antrag muss man ein paar Dinge erwähnen. Zu Punkt 1 des Antrages hat uns die ASFINAG die Baustelle präsentiert. Diese Unterlagen habe ich im letzten Ausschuss für Infrastruktur, Stadtentwicklung und Wohnbau ausgeteilt. Auf Seite 12 ist ersichtlich, dass es geplant ist, den Radweg auf der Dammkrone mit der Abfahrtsrampe der Bypassbrücke zu verbinden. Damit würde die Einmündung auf der nördlichen Seite der Straße Am Winterhafen erfolgen, die Anbindung selber in die Industriezeile ist zurzeit der optimale Weg über die Donaupromenade. Alles andere, was die Kreuzung Gallanderstraße betrifft, ist von der Verkehrsabteilung – das war aber schon lange vor meiner Zeit – sehr intensiv untersucht worden. Wenn man diese Anschlussstelle beziehungsweise diese Kreuzung optimieren will, muss die Kreuzung komplett neu konfiguriert werden. Wir haben zwischen Gallanderstraße und der Straße Am Winterhafen eine versetzte Kreuzung, die sich auch durch eine Verkehrslichtsignalanlage nicht verbessern lassen würde. Es gibt dort Platzprobleme. Die einzige Lösung wäre, das Eckhaus zwischen Hafenstraße und Am Winterhafen abzureißen, das heißt, es müsste abgelöst werden. Der Eigentümer hat aber kein Interesse daran, dass man ihm dieses Haus ablöst. Somit können wir diese sicher wesentlich bessere und optimalere Lösung nicht umsetzen. Auf der östlichen Seite haben wir ein ähnliches Problem, bei der ÖSWAG gibt es ein gelbes Häuschen. Wenn man dort Verbesserungen machen würde, müsste man dieses Häuschen ablösen. Auch das wurde weit vor meiner Zeit geprüft. Auch hier ist es so, dass der Eigentümer kein Interesse daran hat. Zwischenruf Gemeinderat Ing. Casny: „Die Stadt hat kein Geld mehr!“ Stadtrat Hein weiter: Ob die Stadt kein Geld hat oder nicht, das weiß ich nicht. Mein Wissensstand ist, dass es an dieser Bebauung scheitert. (Zwischenruf) Man muss aber festhalten, dass ohnedies eine attraktive Verbindung in Planung ist und bald realisiert wird. Wir haben vor, im Hafen und in der Industriezeile entlang der ehemaligen Bahntrasse neue Radwegachsen zu errichten. Diese Verbindung wird wesentlich attraktiver und zielführender sein und die Kosten sind überschaubar. Herr Vizebürgermeister Baier hat vorher gemeint, dass das jemand bezahlen muss. Eine Hausablöse wird Kosten verursachen und man muss schon auch eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufstellen. Ich glaube, dass diese neuen geplanten Radwege entlang der ehemaligen Bahntrasse keine Umwege sein werden und eine ganz tolle Lösung werden. Beim Projekt ,Neuland‘ wird vorgeschlagen, ein Mobilitätskonzept zu erstellen. Lieber Peter, du bist um ein paar Jahre zu spät dran. Das Mobilitätskonzept ist schon vor meiner Zeit ausgearbeitet worden. Es ist geplant, die Industriezeile im Rahmen des Projektes ,Neuland‘ vierspurig mit begleitenden kombinierten Geh- und Radwegen auszubauen. Dieses Projekt steht kurz vor dem straßenpolizeilichen Verfahren, sprich, der Antrag ist aus meiner Sicht zum einen obsolet und zum anderen sind die Forderungen nicht umsetzbar. Die Konzepte gibt es. Ich habe aber nichts vom besten Konzept, wenn ich es baulich nicht umsetzen kann. Deswegen werden wir uns bei diesem Antrag der Stimme enthalten.“ (Beifall FPÖ) Gemeinderat Grininger, MSc: „Geschätzter Herr Bürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen, der neue, sehr gute Radweg über die Bypassbrücke geht auf eine Initiative der Grünen zurück. Es ist auch klar – das haben wir immer wieder einmal aufgezeigt –, dass es gerade in diesem Bereich und in diesem Stadtteil große Probleme mit Radwegen gibt. Letztes Jahr haben wir zum Beispiel im Radverkehr an die hundert Problemstellen aufgezeigt, das war ein Teil davon. Daher begrüßen wir diese Initiative und nehmen sie sehr, sehr gerne an. Sie, Herr Stadtrat, sagen, es passiert sowieso etwas. Dann kann man sehr gerne zustimmen, weil das dann ja kein Thema mehr ist. Eines möchte ich Ihnen auch noch einmal sagen, wir haben jetzt noch knapp drei Jahre Zeit, unser Ziel von 15 Prozent Radverkehrsanteil zu erreichen. Darum ist jede Maßnahme dringendst notwendig um dieses Ziel, das wir uns selbst gesteckt haben, zu erreichen. Wenn wir uns selber ernst nehmen, müssen wir unsere Anträge umsetzen und die Ziele, die wir uns setzen, entsprechend angehen. Also los, packen wir es an, dieser Antrag kann ein Teil davon sein.“ (Beifall Die Grünen) Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Ing. Casny: „Ich bedanke mich für die avisierte Zustimmung der Grünen. Lieber Stadtrat Markus Hein, du hast in deiner Wortmeldung versucht, das eine oder andere Problem zu lösen. Wenn es schon Teilkonzepte gibt, dann ist das umso besser, dann kann man das durchaus im Ausschuss für Infrastruktur, Stadtentwicklung und Wohnbau behandeln und im Anschluss dem Gemeinderat vorlegen. Ich glaube, der Fahrradverkehr ist zu wichtig, um hier zu versuchen, aufgezeigte Probleme im Gemeinderat sofort zu lösen. Es bedarf einer tieferen Betrachtung. Ich bitte daher um Zustimmung zu diesem Antrag.“ (Beifall ÖVP) Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (19) und FPÖ (14) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Gemeinderat Mag. Hajart berichtet über den von der ÖVP-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag R 7 Sport in die Wohnquartiere und führt aus: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, es ist Zeit für Neues, auch im Bereich der Linzer Sportpolitik. (Zwischenrufe) Vor diesem Hintergrund stelle ich den folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ‚Das für die Sportangelegenheiten zuständige Mitglied des Linzer Stadtsenats wird ersucht, ein Modell für ein breiteres Sportangebot vor Ort in den Wohnquartieren zu entwickeln und im zuständigen gemeinderätlichen Ausschuss zu präsentieren. Ein Ansatz soll dabei die temporäre Aufstellung mobiler Multi-Sportanlagen sein.‘ Bedeckungsvorschlag: Die Bedeckung allenfalls entstehender Kosten soll durch Umschichtungen im laufenden Budget bzw. durch Berücksichtigung in kommenden Voranschlägen erfolgen. Meine sehr geehrte Damen und Herren, es gibt international sehr interessante Modelle in anderen Städten. Es gibt natürlich gewisse Dinge, wie zum Beispiel die Lärmproblematik zu beachten. Mit dieser Thematik muss man umgehen. Es gibt aber sehr innovative, interessante Ideen, die man sich näher ansehen sollte. Unser Vorschlag ist ganz einfach, wie zitiert, dass wir uns im Ausschuss für Soziales, Jugend, Familie und Sport damit auseinander setzen. Das beantrage ich hiermit. Wir sollten, meine sehr geehrten Damen und Herren, nicht irgendwelche Gründe suchen, warum etwas nicht geht, sondern wir sollten versuchen, innovative Ideen im Sinne der Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen umzusetzen. Daher ersuche ich um Zustimmung. Danke schön.“ (Beifall ÖVP) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Stumptner: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, Klubobmann Hajart hat in seiner Wortmeldung schon angesprochen, was für uns ein wesentlicher Punkt ist, warum wir nicht mitgehen können und uns der Stimme enthalten werden. Die Lärmbelastung ist noch nicht geklärt und das sich daraus ergebende Konfliktpotential ist unserer Meinung nach riesen groß. Außerdem wissen wir nicht, wie viel das kosten wird. Wir werden uns daher der Stimme enthalten.“ (Beifall FPÖ) Gemeinderat Strigl: „Die sozialdemokratische Fraktion wird sich wegen der Kostenfrage bei diesem Antrag auch enthalten. Es ist zwar von Umschichtung im Budget die Rede, aber wo sollen wir umschichten. Die ÖVP redet zwar immer vom Sparen, bringt aber immer wieder neue Ideen ein, die Geld kosten. Das Zweite ist – es wurde auch schon angesprochen –, dass ich nicht glaube, dass die Bewohnerinnen und Bewohner in den Wohnquartieren sehr erfreut sind, wenn man ihnen etwas vor die Nase setzt, das Lärm verursacht. Ich glaube, das ist keine gute Idee. Außerdem haben wir in den einzelnen Stadtteilen genug Vereine wie ASKÖ, Union und so weiter, die ein gutes und breites Angebot anbieten. Ich denke, das wird sehr gut angenommen. Ich finde, dass das ausreichend ist. Wir werden uns deswegen bei diesem Antrag der Stimme enthalten.“ (Beifall SPÖ) Gemeinderätin Mag.a Ekova-Stoyanova: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Besucher, wir Grünen begrüßen immer alle zusätzlichen Ideen und Projekte, die unsere städtischen Sportlandschaften bereichern. Es ist natürlich Aufgabe der Stadt, weit in die Zukunft zu blicken und der Bevölkerung eine Möglichkeit zur gesunden Bewegung in verschiedenen Formen anzubieten. Das ist keine Kritik an der aktuellen Entwicklung im Sportbereich unserer Stadt, es ist nur ein Wunsch, weiter in eine kreative Richtung und zukunftsorientierte Projekte zu arbeiten. Die Möglichkeit, Multisportanlagen zu gestalten, ist ein Teil davon. Dieses Thema ist ganz wichtig und braucht eine gewisse Kompetenz. Der zuständige Ausschuss ist eine gute Möglichkeit, das zu thematisieren und weiter zu entwickeln. Lieber Martin, ich bedanke mich herzlich für deine Unermüdlichkeit, in unserer Stadt im Sportbereich etwas zu ändern und zu erarbeiten. Mit den alten Methoden gestalten wir keine Zukunft. Vor einer Stunde haben wir ein großes Thema - die Stadtentwicklung von Linz - angesprochen. Wieso entwickeln wir uns nicht im Sportbereich. Warum sollen wir immer auf einer Stelle stehen und sagen, dass wir unsere Strukturen haben. Wann arbeiten wir für unsere Zukunftsentwicklung im Sportbereich der Stadt Linz. Deswegen noch einmal danke. Wir Grünen-Linz sind für eine Zuweisung in den zuständigen Ausschuss. Danke.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderätin Roschger: „Ich weiß, ich bin jetzt ein bisschen kleinlich, aber ich will das trotzdem aufzeigen. Klaus, du hast in deiner Argumentation beklagt, dass in diesem Antrag nicht genau steht wieviel das kostet. Ihr habt heute ein riesen Projekt beschlossen, bei dem ein Bedeckungsvorschlag nicht einmal ansatzweise angegeben wurde. Vielleicht könnte man auf Augenhöhe miteinander umgehen und alle gleich behandeln, das wäre schon ziemlich super.“ (Beifall Die Grünen, ÖVP) Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Mag. Hajart: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, in erster Linie danke ich den Grünen erstens, für die avisierte Zustimmung und zweitens, für die unterstützenden Argumente. In Richtung SPÖ und Freiheitlichen möchte ich sagen: Ich kenne das Argument, dass spielende Kinder Lärm machen, das ist aber nicht mein Zugang. Das ist eine Grundsatzfrage, über die man länger diskutieren könnte. Ich nehme aber zur Kenntnis, dass es keinen Willen dieser beiden Fraktionen gibt, sich im zuständigen Sportausschuss mit der Thematik auseinander zu setzen. Nichts anderes verlangen wir mit diesem Antrag. Aber auch dafür gibt es keine Bereitschaft. Wie auch immer, wir werden in der Sportpolitik trotzdem weiterarbeiten und nicht locker lassen. Danke schön.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderat Strigl zur tatsächlichen Berichtigung: „Ich habe nicht gesagt, dass Kinder durch ihren Lärm stören, das habe ich nicht gesagt!“ (Zwischenrufe) Bürgermeister Luger: „Was heißt bravo, das hat er nicht gesagt. Ich, als Vorsitzender des Gemeinderates, bitte ein bisschen genauer zuzuhören und differenzierter zu argumentieren. So ist es.“ (Zwischenrufe, Unruhe) Der Vorsitzende lässt nun über die Zuweisung des Antrages und anschließend über den Antrag abstimmen. Die Zuweisung des Antrages an den Ausschuss für Soziales, Jugend, Familie und Sport wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (19) und FPÖ (14) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (19), FPÖ (14) und NEOS (3) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Gemeinderat Mag. Hajart berichtet über den von der ÖVP-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag R 8 Beibehaltung der Mäharbeiten auf Vereinssportplätzen und führt aus: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, die Problematik der Mäharbeiten auf den Vereinssportplätzen ist bekannt. Vor einiger Zeit haben FPÖ und SPÖ beschlossen, dass diese eingestellt werden sollten. Vor dem Hintergrund eines ÖVP-Gemeinderatsantrages ist es zu einem gewissen Kurswechsel gekommen, sodass wir diese Mäharbeiten im Jahr 2017 fortführen werden. Dankenswerterweise ist das so geschehen. Jetzt haben wir den vorliegenden Antrag eingebracht und fordern, dass das auch in Zukunft fortgeführt werden sollte. Der Antrag lautet im Konkreten: Der Gemeinderat beschließe: ,Die Stadt Linz bekennt sich zur bestmöglichen Unterstützung der Linzer Sportvereine, die in der bisherigen Form auch weiterhin unter anderem durch die Übernahme der Mäharbeiten auf den Vereinssportplätzen erfolgen soll.‘ Bedeckungsvorschlag: Die Bedeckung entstehender Kosten soll durch Berücksichtigung in kommenden Voranschlägen erfolgen. Erfreulicherweise habe ich vorige Woche einige Tag nach der Einbringung des Antrags eine Presseaussendung von Frau Vizebürgermeisterin Hörzing, damals noch Stadträtin gelesen. Darin hat es geheißen, dass die Mäharbeiten auf den Vereinssportplätzen über das Projekt 20.000 fortgeführt werden können. Das freut mich sehr. Ich darf allerdings gleich dazusagen, dass die Aktion 20.000 auf zwei Jahre befristet ist. Daher haben wir uns gefragt, was mit den Folgejahren ist? Dazu gab es dann unterschiedliche Aussagen von Ihnen. Schließlich aber doch die Zusage, dass das über die zwei Jahre hinaus fortgeführt werden soll. Beschlossen ist nach wie vor, dass die Mäharbeiten eingestellt werden sollen, wie es bisher war, dass es aber - das war der zweite Beschluss - eine Fortführung für das Jahr 2017 geben soll. Vor diesem Hintergrund ist unser Antrag nach wie vor aufrecht und sollte heute beschlossen werden. Die Vereine sollen sich auch für die Zeit danach darauf verlassen können, dass die Mäharbeiten fortgeführt werden. Das bedeutet eine gewisse Planungssicherheit für die Vereine. Vor diesem Hintergrund ersuche ich um Zustimmung. Danke.“ (Beifall ÖVP) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Vizebürgermeisterin Hörzing: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen, aus meiner Sicht ist dieser Antrag aus mehreren Gründen obsolet. Es ist korrekt und richtig, dass wir im Rahmen der Konsolidierung den Auftrag hatten, von den 137.000 Euro die die Stadt Linz zur Verfügung stellt 100.000 Euro einzusparen. Ich habe lange intensive Gespräche geführt, wie man die Mäharbeiten auf den Vereinssportanlagen neu organisieren könnte. Ich bedanke mich bei den Vertreterinnen und Vertretern der Vereine für den konstruktiven Zugang. Ich darf ein bisschen ausholen. Wir haben darüber diskutiert, ob Mähtraktoren zur Verfügung gestellt werden könnten. Das scheiterte an den Personalressourcen der Vereine. Wir haben völlig unterschiedliche Strukturen. Viele Vereinssportanlagen werden als Hobbyanlagen genutzt. Wir haben aber auch Vereine mit Fußballbetrieb, die wegen Vorschriften anders zu betrachten sind. Wir haben über Alternativmodelle wie z.B. Mähroboter diskutiert. Seitens der Stadt Linz wurde avisiert, zwei Drittel der Finanzierung zu übernehmen. Das war, glaube ich, ein sehr gutes Angebot. Dabei wurde festgestellt, dass das für viele Vereine kein tragbarer Weg ist, weil ihnen die finanziellen Ressourcen einfach fehlen. Es war nicht die Intention oder der Antrag der ÖVP neue Entwicklungen oder Tendenzen einzureichen, sondern ich habe mit Herrn Bürgermeister Luger - in seiner neuen Funktion als Finanzreferenten - Gespräche geführt. Wir wollten klären wie wir das Problem künftig lösen könnten und gleichzeitig diese Einsparung zu treffen, aber dieses Service in Zukunft auch aufrechtzuerhalten. Es gibt die Aktion 20.000, die im Moment auf zwei Jahre befristet ist. Darauf hat Kollege Hajart korrekterweise schon hingewiesen. Ich würde mir wünschen, dass die zukünftige Bundesregierung diese sehr wichtige Aktion für Menschen, die über 50 sind und die in der Langzeitarbeitslose waren, in Zukunft weiterführt. Das Projekt bietet diesen Menschen tatsächlich eine Perspektive. Sie haben wieder einen Arbeitsplatz, werden wieder gebraucht und bekommen Wertschätzung und finanzielle Mittel für ihre Tätigkeit. Ich würde mir wirklich wünschen, dass wir dieses Service über diese Aktion viel länger in Anspruch nehmen oder aufrechterhalten könnten. Das wäre ganz wichtig. Ich weiß nicht, wer diese Unterschiedlichkeit aufgebracht hat. Aus meiner Sicht und mit der Aussendung von Bürgermeister Klaus Luger und mir war es ganz klar, dass diese Servicearbeiten über diese Aktion 20.000 hinaus nachhaltig abgesichert sind. Die Vereine können nach wie vor mit diesen Servicearbeiten rechnen, auch wenn es die Aktion 20.000 nicht mehr gibt, wobei ich aber hoffe, dass es sie weiterhin gibt. Das heißt, es braucht keinen Antrag. Deshalb werden wir uns der Stimme enthalten, weil wir das auf langfristige Sicht auch so weiter durchführen werden. In diesem Sinne bedanke ich mich. Ich hätte mich gefreut, wenn seitens der ÖVP - wie das mehrfach angekündigt worden ist - mit mir Kontakt aufgenommen worden wäre. Ich halte fest, dass - auch wenn es die Möglichkeit gegeben hätte - mit mir nicht direkt Kontakt aufgenommen wurde. Wir haben das Thema nur über die Anträge abgehandelt. Sei es, wie es sei. Der Antrag ist für uns obsolet und ich empfehle meiner Fraktion die Enthaltung. Vielen herzlichen Dank.“ (Beifall SPÖ) Gemeinderätin Roschger: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin, du hast dir in deiner Wortmeldung von der Bundesregierung was die Aktion 20.000 betrifft, sehr viel gewünscht. Ich wünsche mir auch etwas, nämlich dass der Sinn von Konsolidierungsmaßnahmen, die von Rot und Blau gemeinsam beschlossen werden, im Vorfeld überprüft wird. Das war jedenfalls ein Musterbeispiel dafür, dass man etwas beschließt und im Nachhinein feststellt, dass es nicht praktikabel ist und teurer wird. Letztendlich macht man es - auf Druck der Vereine und der anderen Fraktionen - wieder so, wie man es vorher gemacht hat. Ich verstehe den Zugang zu sagen, dass es einen gültigen Beschluss gibt, der noch nicht garantiert, dass die Mäharbeiten fortgeführt werden. Deswegen werden wir dem Antrag der ÖVP unsere Zustimmung erteilen.“ (Beifall Die Grünen) Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Mag. Hajart: „Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin Hörzing, es freut mich, dass wir, was die Mäharbeiten betrifft, nun wieder an einem Strang ziehen, dass diese fortgeführt werden. Die Intention ist also wieder dieselbe, insofern denke ich mir, dass man auch zustimmen könnte. Ich finde es etwas kleinkariert, mit dem Argument, dass die Mäharbeiten sowieso gemacht werden, nicht zuzustimmen. Aber wie auch immer. Ihre Wortmeldung in der Sie sagen, dass diese Mäharbeiten auch über die Zeit nach der Aktion 20.000 hinaus durch die Stadt Linz durchgeführt werden, ist jetzt protokolliert. Insofern ist das zumindest schriftlich und somit sehe ich es als fix an und bedanke mich jedenfalls, wenn auch nicht für eine Zustimmung, dann dafür. Danke.“ (Beifall ÖVP) Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (19) und FPÖ (14) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Gemeinderätin Polli, BEd, berichtet über den von der ÖVP-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag R 9 Optimierung der städtischen Integrationsarbeit und führt aus: „Vor mittlerweile siebeneinhalb Jahren, haben wir das Maßnahmenpaket Integration beschlossen und sechs Jahre ist es her, dass wir das ‚Sozialprogramm neu‘, das sich zum Großteil mit Migration beschäftigt, bearbeitet und niedergeschrieben haben. Das ist eine ziemlich lange Zeit, in der sich in unserer Stadt sehr viel geändert hat. Wir hatten starke Flüchtlingsströme. Wir haben dadurch massiv Zuwanderung aus anderen Kulturkreisen bekommen, aus Kulturkreisen, die in ihrer Heimat unter ganz anderen Lebensumständen gelebt haben. Es bedarf jetzt wirklich einiger Maßnahmen. Es geht uns darum, dass diese Menschen wissen, welche Regeln bei uns gelten, welche Werte und Traditionen und dass wir nicht nur eine Stadt sind, die Geld verteilt. Wir haben die Devise ‚Fördern, aber auch Fordern‘ immer schon gelebt. Deshalb stelle ich diesen Antrag zum wiederholten Mal. Der Gemeinderat beschließe: ‚Das für Integration zuständige Mitglied des Stadtsenats wird ersucht, die städtischen Integrationsbemühungen und Aktivitäten insbesondere unter folgenden Gesichtspunkten zu optimieren: Anerkennung unserer bestehenden Werteordnung, Rechte sowie Traditionen als Leitkultur Erlernen der deutschen Sprache durch Inanspruchnahme bestehender Angebote als elementare Grundvoraussetzung für Integration Fördern und Fordern: Einschränkung (bzw. im Wiederholungsfall Einstellung) städtischer Leistungen bei Verweigerung von Integrationsmaßnahmen Aktives Angebot von ehrenamtlichem Engagement in Vereinen als Möglichkeit gelebter Integration‘ Bedeckungsvorschlag: Die Bedeckung allenfalls entstehender Kosten soll durch Umschichtungen im laufenden Budget bzw. durch Berücksichtigung in kommenden Voranschlägen erfolgen. Der Bedeckungsvorschlag fehlt bei uns nicht. (Beifall ÖVP) Ich ersuche um Annahme.“ (Beifall ÖVP) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Stadträtin Fechter: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Cornelia, ich möchte zuerst auf die Punkte des Antrags eingehen, in denen eine Optimierung gefordert wird. Da heißt es ‚Anerkennung unserer bestehenden Werteordnung‘.Werte werden gerade durch Vorleben vermittelt. Es stellt sich nur die Frage, welche Werte gemeint sind. Nehmen wir einmal ganz unumstrittene z.B. die Werte der Europäischen Union aus dem Artikel 2 des Vertrags von Lissabon. Da steht: ‚Pluralismus, Nichtdiskriminierung, Toleranz, Gerechtigkeit, Solidarität, Gleichheit von Mann und Frau‘. Es wäre im Sinne der Integration schön, wenn wir alle beginnen würden, dies vorzuleben, z.B. manches Mal auch hier im Gemeinderat. (Beifall SPÖ) Das Erlernen der deutschen Sprache - da gebe ich dir vorbehaltlos Recht - ist tatsächlich eine elementare Grundvoraussetzung für Integration. Genau deswegen gibt es in der Stadt auch zahlreiche Angebote, angefangen von der Sprachförderung im Kindergarten über die Nachhilfemaßnahmen im Wissensturm, bis zu den bekannten Sprachkursen ‚Mama lernt Deutsch‘. Selbstverständlich unterliegen diese einer kontinuierlichen Evaluierung und werden demnach ständig optimiert. Besser, glaube ich, geht es kaum. Der nächste Punkt ,Fördern und Fordern‘: Ja, auch das ist wichtig und dazu stehen wir, denn wer bestimmte Auflagen der Mindestsicherung nicht erfüllt, bekommt eine geringere Leistung. Der Spielraum, der durch den Rechtsstaat und die Gesetze gegeben ist, wird dabei bereits in diesem Sinne genutzt. Als Integrationsstadträtin werde ich schauen, dass das so bleibt. Der letzte Punkt, das aktive Angebot von ehrenamtlichem Engagement: Das sind Vereine, die sich nichts vorschreiben lassen werden. Bei der Ehrenamtlichkeit ist es die Freiwilligkeit. Zudem gibt es sehr viele Vereine, bei denen bereits außerordentlich viel Integration passiert. Wenn man sich etwa die hohe Beteiligung am Tag der Sprachen anschaut oder die Zusammensetzung so mancher Sportvereine. An dieser Stelle sei aber erwähnt, dass offenbar nicht jedes ehrenamtliche Engagement gleich geschätzt wird, denn anders ist es nicht zu erklären, dass jemand beispielsweise viel Zeit und Einsatz als Vorsitzende des Integrationsbeirates opfern darf, ihr aber politische Mitsprache und Gestaltungsmöglichkeiten verwehrt bleiben sollen. Damit schließt sich der Kreis zum ersten Punkt, nämlich den Werten. Zur Wiederholung: Pluralismus, Nichtdiskriminierung und Toleranz wären drei davon gewesen. Ganz allgemein zum Vorspann des Antrags: Das letzte Maßnahmenpaket stammt aus dem Jahr 2010. Ich war damals auch bei der Erarbeitung dabei und es hat sich seither sehr viel getan. Auf diese neuen Herausforderungen muss reagiert werden. Ich habe das als neue Integrationsstadträtin vor, aber ganz sicher nicht im Sinn einer Schwarz-Weiß-Malerei, sondern im Gedanken des Zusammenlebens in Respekt, auch im Sinne der heute vorgetragenen Friedenserklärung als wechselseitiger Prozess mit klaren, definierten Regeln. Das ist für mich in diesem, vermutlich ein bisschen dem Wahlkampf geschuldeten Antrag nicht zu erkennen, daher werden wir uns der Stimme enthalten. Danke.“ (Beifall SPÖ) Gemeinderat Mag. Langer, MSc: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, der Antrag kommt uns bekannt vor. Wir haben natürlich Verständnis dafür, dass man Themen, die einem wichtig sind, forciert, vielleicht wiederholt und in verschiedenen Facetten einbringt. Ich möchte trotzdem vor allem auf die diskursive Ebene des Antrags eingehen, nämlich auf die Leitkultur oder Leitkulturdebatte Die ist an sich nichts Neues und wird seit sicher über 20 Jahren von Konservativen geführt und betrieben. Aus unserer Sicht hat sie bis dato nichts gebracht. Die Debatte hat niemanden versöhnt, zusammengebracht oder integriert. Das Problem der Leitkulturdebatte ist, dass es eine Dialogebene von vornherein ausschließt. Das wäre allerdings das Wesen von Integration, wie wir es verstehen, nämlich das Führen eines Dialoges mit und zwischen den verschiedenen Gruppen. Man kann sich ein Beispiel am Entstehungsprozess der ‚Wiener Charta‘ nehmen. Hier wurden Rahmenbedingungen für einen Dialog geschaffen, der alle Betroffene mit einbezieht. Jede Interessengruppierung hat die Chance erhalten, ihre normativen Vorstellungen zu artikulieren und hat so eine Grundlage bzw. einen Vertrag geschaffen, der in einem Diskurs auf Augenhöhe entstanden ist. Das ist doch bitte ein qualitativer Sprung im Vergleich zur einseitigen Festmachung eines Leitkulturbegriffes. Wir müssen auch gar nicht nach Wien schauen. Wie Sie sicherlich wissen, beschäftigt sich ein Teil des Linzer Kulturentwicklungsplanes mit der Anerkennung von Interkulturalität als Teil der Gesellschaftspolitik. Dabei ist Interkulturalität nicht nur, wie manche meinen, ein abstrakter und naiver Gutmenschenbegriff, sondern es lassen sich daraus ganz konkrete kommunalpolitische Maßnahmen ableiten, die Sie im Kulturentwicklungsplan nachlesen können und sicher kennen. Ich bin mir sicher, dass diese Maßnahmen, die zum einen schon größtenteils in Umsetzung sind, vom neuen zuständigen Stadtsenatsmitglied berücksichtigt und gelebt werden. Wenn wir jetzt von der Diskursebene auf die Maßnahmenebene wechseln - dazu hat meine Vorrednerin schon sehr viel erwähnt – gibt es Maßnahmen, die bereits umgesetzt werden. Sprachförderung braucht man nicht noch einmal extra erwähnen, weil sie ohnehin selbstverständlich ist. Linz ist aus unserer Sicht auf einem guten Weg. Für weitergehende Maßnahmen ist es aus unserer Sicht empfehlenswert, bestehende Institutionen, wie zum Beispiel das Integrationsbüro zu stärken, höher zu dotieren oder die politischen Teilnahmemöglichkeiten zu stärken. In diesem Sinne verstehen wir Ihre Vorgehensweise und den Kurs, den Sie einschlagen, teilen sie aber nicht. Schlussfolgernd gibt es zu diesem Antrag von uns keine Zustimmung.“ (Beifall Die Grünen). Gemeinderat Grabmayr: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, die Integration von Zuwanderern, egal ob als Asylanten oder aus wirtschaftlichen Gründen, ist grundsätzlich eine Bringschuld des neuen Mitbürgers. Die Integration ist für uns kein Prozess zur Änderung unserer Werte. Natürlich ist es möglich, mit Hilfe des aufnehmenden Teils der Gesellschaft, in unserem Fall also der Stadt Linz, Hilfen zu gewähren. Leider muss man aber sagen, dass der Erfolg dieser Maßnahmen eher überschaubar war, wie der tragische Doppelmord eines nach außen hin gut integrierten Tunesiers an einem Linzer Pensionistenpaar im vergangenen Sommer zeigte. Die Vorschläge der Österreichischen Volkspartei gehen sicherlich in eine richtige Richtung, doch für uns fehlt angesichts der Realität in der österreichischen Wirklichkeit ein wichtiger Aspekt. In den vergangenen 20 Monaten sind laut Bundesasylbehörde 11.477 Menschen, die Asyl begehrt haben, verschwunden. Diese Menschen haben offensichtlich keine Perspektive bei uns und gleiten häufig in die Kriminalität ab. Spätestens hier wird dies ein kommunales Thema, wie die zahllosen Debatten, die wir in den letzten Jahren über die Zukunft der Linzer Parks, des Linzer Bahnhofs und anderer Hotspots, wie diverser Kinderspielplätze und Unterführungen geführt haben. Es ist daher sowohl für die Sicherheit der Linzer Bürger, als auch für die Zukunft vieler Gestrandeter von großem Vorteil, wenn die Stadt Linz ihre Kapazitäten zur Beratung dieser Fremden nutzt, die in der europäischen Wirklichkeit nicht Tritt fassen können. Ich erlaube mir daher nochmals in Ergänzung zu den Vorschlägen der Österreichischen Volkspartei folgenden Zusatzantrag zu stellen: Der Gemeinderat beschließe: ,Das zuständige Mitglied der Stadtregierung wird ersucht, im jeweiligen Verantwortungsbereich eine Beratungsstelle für rückkehrwillige Zuwanderer einzurichten.‘ Zum Grundantrag der ÖVP stellen wir den Antrag auf Zuweisung in den betreffenden Ausschuss. Danke.“ (Beifall FPÖ) Gemeinderat Eypeltauer: „Herr Bürgermeister, sehr geehrte Stadträtin, liebe Cornelia, du sprichst in deinem Antrag in Wahrheit die ganz grundlegende Frage an, wie wir als Stadt Linz zu uns Kommenden aus anderen Kulturen begegnen wollen. Weil das einerseits so grundlegend ist und andererseits, weil wir hier gerade eine neue Integrationsstadträtin haben. Ich würde diese Gelegenheit gerne nutzen, um diese grundlegenden Fragen im Ausschuss zu diskutieren. Ein dritter Grund, warum ich das gerne machen würde ist, dass wir - da hat mein Vorredner Helge Langer schon völlig richtig Stellung genommen - als NEOS ein gewisses Problem mit dem Begriff Leitkultur haben und nicht unbedingt wissen, was mit Werteordnung oder Traditionen gemeint ist. Ich bin mir zum Beispiel sehr sicher, dass die Werteordnung, die ich als Bürger der Stadt Linz vertrete, nicht hundertprozentig mit der Werteordnung, die zum Beispiel mein Vorredner, Kollege Grabmayr, vertritt, übereinstimmt. Von daher ist es wirklich schwierig, von einer allgemeinen Werteordnung zu sprechen. Ich glaube, dass es uns gut täte, darüber im Ausschuss zu diskutieren. Ich beantrage die Zuweisung des Antrages.“ Gemeinderat Balihodzic: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, ich schließe mich der Wortmeldung von Frau Stadträtin Fechter an und möchte hier nur einige Punkte ergänzen. Sie haben im ersten Absatz Ihres Antrages schon Recht, dass Linz heute zu rund einem Drittel von Menschen bewohnt wird, die entweder im Ausland geboren oder ausländische Staatsbürger sind. Das ist aber nur die halbe Wahrheit, denn viele Bürger der Stadt Linz mit ausländischen Wurzeln haben bereits die Staatsbürgerschaft. Mittlerweile sind Menschen in Linz herangewachsen, die tatsächlich in Linz geboren sind. Ein Drittel der Bevölkerung sind Migranten, teilweise in erster, teilweise in zweiter und/oder dritter Generation. Sie sind hier in Linz zu Hause und haben sich ein Leben aufgebaut. Sie sind erfolgreich und besser integriert, als man denkt. Viele von den Migranten, mich eingeschlossen, sind hauptberuflich Österreicher und nur hobbymäßig Ausländer. (Heiterkeit, Beifall SPÖ, Die Grünen) Bedauerlicherweise ist es aber genau dieses Drittel, von dem in Ihrem Antrag die Rede ist, in der Kommunalpolitik, das heißt, im Gemeinderat immer noch nicht adäquat vertreten ist. Jedoch ist es egal, was man tut, es ist egal, was man erreicht, es ist egal, wieviel man von sich gibt, es ist egal, wieviel man für die Gesellschaft und die Heimat Österreich leistet, es wird - so hat es den Anschein in den Augen mancher - nie genug sein. Den Migrantenstempel bekommt man nicht weg. Kaum schafft es jemand, sich zu erheben, sich zu zeigen und gesehen zu werden, schlussendlich auch als Kandidat auf einer Liste aufgestellt zu werden, schon wird einem die Zugehörigkeit zu ausländischen Nationalisten unterstellt. Wir werden sehr oft darauf reduziert, dass unsere Eltern oder zumindest ein Elternteil oder wir selbst im Ausland geboren sind. Sie ahnen schon, worauf ich mit dem gerade Gesagten hinaus möchte, und ja, Sie haben Recht. Ich möchte diesen Antrag hier direkt und ohne Umwege hernehmen und mit den aktuellen Medienberichten, die seit Samstag in Umlauf gebracht wurden, kombinieren. In diesem Antrag sind einige Gesichtspunkte zur Optimierung der städtischen Integrationsarbeit aufgelistet. Nennen wir diese Punkte der Einfachheit halber das Gütesiegel gelungener Integration nach Auslegung der ÖVP. Ich lese vor: 1. Anerkennung unserer bestehenden Werteordnung, Rechte sowie Tradition als Leitkultur. 2. Lernen der deutschen Sprache durch Inanspruchnahme bestehender Angebote als elementare Grundvoraussetzung für Integration. 3. Aktives Angebot ehrenamtliche Engagements in Vereinen als Möglichkeit gelebter Integration. Sehr geehrte Damen und Herren, soll ich Ihnen verraten, wer all diese Kriterien, die hier in diesem Antrag der ÖVP aufgelistet sind, vollkommen und zur Gänze erfüllt? Sie sitzt rechts neben mir, Frau Arzu Büyükkal. Als Senior Operational Excellance Manager beim international tätigen Logistikunternehmen Schenker und Co AG angestellt, absolvierte sie berufsbegleitend das Bachelorstudium in internationalen Logistikmanagement an der Fachhochschule Steyr. Frau Arzu Büyükkal war jahrelang Vorsitzende im Migrations- und Integrationsbeirat der Stadt Linz. Sie hat sich das Gütesiegel der ÖVP erarbeitet und verdient. Nur es nützt ihr trotzdem nichts, denn es gibt immer und überall einen Herrn, der es anderes sieht und mediale Unwahrheiten verbreitet. Ihre türkische Abstammung ist ein Segen und ein Fluch gleichzeitig. Sie kann diese Eigenschaft nicht ablegen und all der Erfolg ist plötzlich irrelevant geworden. Man wird täglich auf seine Herkunft reduziert, auf sein Aussehen und auf all das, was anders ist. Nimmt man die Aussagen von Herrn Klubobmann Hajart, dann ist der Antrag R 9 ein Widerspruch in sich und damit obsolet. Denn was nützt Frau Büyükkal das verdiente Gütesiegel der ÖVP, wenn das, was hier im Antrag geschrieben ist, sich nicht mit dem, was gesagt und praktiziert wird, deckt. Der Antrag R 9 ist nicht nur obsolet wegen dem Widerspruch, sondern auch wegen der geschmacklosen Heuchlerei, die an den Tag gelegt wird. Gerade vor ein paar Stunden hat Klubobmann Hajart eine Presseaussendung gemacht, in der die ehemalige Aktivmitgliedschaft von Frau Büyükkal kritisiert wird. Im Hinblick auf dieses Thema möchte ich nun einige Namen vorlesen, um zu verdeutlichen, warum sich die ÖVP als glaubwürdige Partei disqualifiziert hat. Ich lese vor, ihr müsst euch die Namen nicht mitschreiben und auch nicht merken. Selfet Yilmaz, Hasan Vural, Güler Bilgic-Cankurtaran, Mehmet Altuntas, Volkan Kahraman, Zekeriya Eser, Asdin el Habbassi, Mustafa Iscel, Ergün Kuzugüdenli, Neci Gönay und viele, viele andere. All die erwähnten Personen sind offensichtlich vom Namen her und faktisch türkisch-stämmige Österreicher, die wahrscheinlich niemand von euch kennt, doch haben alle Personen zwei Gemeinsamkeiten. Erstens, sie alle hatten bzw. haben einen Bezug zu ATIB, waren bzw. sind ATIB-Vorsitzende, Vorstandsmitglieder oder ATIB-nahe. Zweitens, das Interessantere ist, dass alle erwähnten Personen, also Personen mit ATIB-Bezug, nachweislich auf der ÖVP-Kandidatenliste österreichweit vorzufinden sind. (Zwischenrufe, Beifall SPÖ) Ja, es ist so, die Journalisten recherchieren anscheinend nicht so gut, wie ich. Einige als FunktionärInnen, einige als KandidatInnen für die Nationalratswahl, einige sogar als GeschäftsführerInnen innerhalb der ÖVP. Das ist auch gut so, das ist nichts Schlechtes, damit wir uns richtig verstehen. Wir werfen das der ÖVP nicht vor. Obwohl man das weiß, wird trotzdem eine gewaltige mediale Kampagne gegen eine Person der SP-Fraktion, Frau Arzu Büyükkal, geführt. Das kann ich überhaupt nicht verstehen. Wenn man diese Meinung hat, die Herr Klubobmann vertritt und in den Medien verbreitet, dann soll man das ernst nehmen. Das, was die ÖVP macht, ist heuchlerisch und scheinheilig, wirklich heuchlerisch und scheinheilig. (Beifall SPÖ) Die SPÖ ist und war schon immer gegen Vorverurteilung von Personen und pauschale Ausgrenzung von Menschen und zeigt offen, was die beiden Wörter ‚gelebte Integration‘ Ihres Antrages tatsächlich in der Praxis bedeuten. Danke schön.“ (Beifall SPÖ) Gemeinderätin Mag.a Hartig: „Werter Herr Bürgermeister, werte KollegInnen, ich möchte mir die Zeit nehmen und die Integrationsvereinbarung, die schon seit 2001 Bestand hat, vorlesen. Vielleicht kennt meine werte Kollegin Polli die Vereinbarung nicht. Sie ist nach wie vor aktuell, daran hat sich nichts geändert. Jeder, der straffällig wird, ist genau nach denselben Rechten und Pflichten, wie jeder andere Bürger oder jede andere Bürgerin, zur Rechenschaft zu ziehen. Zudem gelten die Integrationsvereinbarungen primär für Drittstaatsangehörige, da EU-BürgerInnen gleiche Rechte genießen, wie ÖsterreicherInnen. Ich möchte einmal anfangen, weil ich mir denke, andere nehmen sich hier im Haus auch die Zeit. Das ist ein wichtiges Thema, es kommt immer wieder auf die Tagesordnung. Ich möchte festhalten, dass wir seit der neuen Zusammensetzung des Gemeinderates viele derartige Anträge gehabt haben. Ich beginne mit dem Antrag vom 3. März 2016, Asyl-Chaos stoppen: Rückführungsabkommen, weiter geht es am 22. September 2016 mit der Schaffung der Rückkehr-Beratungsstelle im Integrationsbüro. Zwischenruf Gemeinderätin Polli, BEd: „Die Partei dazusagen, nicht, dass das alles an uns hängen bleibt.“ Gemeinderätin Mag.a Hartig weiter: Gut, ich nenne die Partei dazu, das kann ich gerne fürs Protokoll machen, Cornelia. Am 28. Jänner 2016 gab es den Antrag ,Linz soll Pilotstart im Integrationsbereich werden‘ Ihres Kollegen Gemeinderat Hajart von der ÖVP. Am 3. März 2016 hatten wir einen FPÖ-Antrag zum Thema ‚Rückführung‘, weil das jetzt im Zusatzantrag zu diesem Antrag steht. Dazu hat es am 22. September 2016 einen weiteren FPÖ-Antrag für eine Rückkehr-Beratungsstelle im Integrationsbüro gegeben. Am selben Tag hatten wir von der ÖVP einen Antrag zu Ein-Euro-Jobs für arbeitslose anerkannte Flüchtlinge, die verpflichtete werden sollten für einen Euro pro Stunde zu arbeiten. Das wäre wirklich eine Schlechterstellung und auch eine Gefährdung des Arbeitsmarktes, weil so etwas natürlich zu Lohndumping führt. Aber soweit denkt man in der Grauslichkeit nicht. Dann hat es am 1. Dezember 2016 von der FPÖ einen Antrag zum Thema ,Remigrationslehrgänge statt Übergangsklassen‘ gegeben. Im Prinzip ist es darum gegangen, dass unbegleitete minderjährige Asylwerber keine Möglichkeit haben sollten, ihren Hauptschulabschluss an den hiesigen Schulen zu absolvieren. Weiters hat es am 22. März 2017 von der FPÖ natürlich auch einen Antrag gegeben, dass im Integrationsbüro eine Rückkehrberatungsstelle eingeführt werden soll. Der letzte Antrag diesbezüglich wurde am 29. Juni 2017, unter dem Titel ,Förderungen für Migrantenvereine an Integrationsbedingungen koppeln‘ eingebracht. Das sind schon sehr, sehr viele Anträge in den letzten eineinhalb, zwei Jahre und die wenigsten sind positiv. Ich hätte mich gefreut, wenn es Anträge zu Themen wie ‚Mamma Mia‘, das NachbarInnen-Projekt, die aufsuchende Familienarbeit oder Sozialarbeit zu unterstützen und aufzubauen, gegeben hätte. Jetzt läuft gerade das Projekt ‚DO IT‘ an, das natürlich viel mehr finanzielle Mittel gebrauchen könnte. Von eurer Seite gibt es aber keine Unterstützung, dass die Projekte, die wirklich gut laufen und gut angenommen werden, weiter unterstützt werden. (Zwischenruf) Nein, ich habe diesbezüglich in den letzten zwei Jahren keinen einzigen Antrag gesehen. Nein, so ist es leider. Von Ihnen ist in den letzten zwei Jahren nichts Positives gekommen, außer Repressalien und Restriktionen und ein Schlechtdarstellen von Personen mit Migrationsgeschichte, unabhängig, ob die freiwillig oder unfreiwillig gewandert sind. Ich würde mich sehr freuen, wenn die laufenden Projekte im nächsten Sozialausschuss unterstützt werden würden. Leider sitze ich nicht mehr im Ausschuss, weil er gesplittert ist. Mein Kollege Helge wird mich - wie soll man sagen - würdevoll vertreten. Ich würde mich freuen, wenn die laufenden Projekte die Unterstützung bekommen würden. Bei euch geht es nur um Evaluation. Wir sollten schon um die 30.000 Euro für ein Monitoring-Projekt in die Hand nehmen. Das ‚DO-IT-Projekt‘ ist speziell für Jugendliche, die nicht in Ausbildung sind. Es gibt aber bis zum 18. Lebensjahr die Ausbildungspflicht. Wir haben das Problem, dass wir viele funktionale Analphabeten ausbilden, sprich, Jugendliche, die weder ausreichend lesen, noch schreiben können. Ich denke wir sollten wirklich alle Energie hineinstecken und diese Jugendlichen unterstützen, aber ich sehe keinen diesbezüglichen Antrag von euch. Noch einmal zur Integrationsvereinbarung, vielleicht wird dann ein bisschen klarer, was bundesweit schon seit mehr als 15 Jahren geregelt ist. Man muss zwei Module absolvieren. Im ersten Modul ist die deutsche Sprache, schon vor dem Zuzug auf A1-Niveau zu erwerben, nach der Ankunft hat man noch zwei Jahre um die Deutsch-Kenntnisse auf A2-Niveau zu verbessern. Natürlich gibt es Ausnahmen bezüglich Rot-Weiß-Rot-Karte. Manche inkludieren das schon, andere nicht, aber so detailliert möchte ich nicht darauf eingehen. Von Gesetzesänderungen, wie der Kürzung der Mindestsicherung oder der Koppelung der Mindestsicherung an gewissen Bedingungen sind natürlich auch Autochthone betroffen. In Niederösterreich beispielsweise musste eine Österreicherin Deutschkenntnisse nachweisen, weil sie länger im Ausland gelebt hat. Damit sieht man, welche Früchte solche Regelungen tragen können. Das heißt, man muss den Integrationskurs besuchen, den Nachweis vom Österreichischen Integrationsfonds. Diese Kurse können nur an bestimmten Sprachinstitutionen stattfinden. 2006 ist eine Regelung in Kraft getreten, mit der viele Institute nicht mehr zum Zug gekommen sind beziehungsweise deren Zertifikate seitens des Österreichischen Integrationsfonds nicht mehr anerkannt wurden. Im ersten Modul muss man also innerhalb von zwei Jahren rudimentäre Deutschkenntnisse nachweisen. Das zweite Modul sieht eine weitere Vertiefung der Sprachkenntnisse auf B1-Niveau vor und ist Voraussetzung für einen Daueraufenthalt in Österreich beziehungsweise wenn man die Staatsbürgerschaft erwerben möchte. Wir sehen, dass die Politik der letzten Jahre dafür gesorgt hat, dass natürlich viel weniger Menschen eingebürgert worden sind. Wegen der sehr restriktiven Gesetze haben wir natürlich mehr Ausländer und Ausländerinnen. Österreich ist eines der Länder mit den restriktivsten Zuwanderungsgesetzen, Aufenthaltsgesetzen und Staatsbürgerschaftsgesetzen. Ich glaube, das das wirklich schon so restriktiv, dass nicht mehr viel mehr geht. Ich finde es sehr traurig, dass Menschen hier geboren sind, hier zur Welt kommen und es trotzdem nicht selbstverständlich ist, dass sie die Staatsbürgerschaft erhalten. Ich weiß, dass es noch andere Zeiten gegeben hat. Ich selbst bin - damit ich nichts Falsches sage - im Dezember 1987 nach Österreich gekommen und habe eineinhalb Jahre später die österreichische Staatsbürgerschaft bekommen. Ich sitze im Gemeinderat und bin bestens integriert, weil man mir auch sehr wohlwollend entgegengekommen ist und mir die Möglichkeiten eröffnet hat, die viele Jugendliche heutzutage nicht haben. Ich denke, ich bin eine Befürworterin von Forderung und Förderung, das unterschreibe ich. Ich kann mich noch so sehr bemühen, wenn das nicht akzeptiert wird. Ich lade euch ein, einen Tag mit mir durch die Stadt Linz zu gehen und zu erleben, wie das ist, als Dunkelhäutige in dieser Stadt zu leben. Ich lade Sie wirklich dazu ein. Es ist kein Spaß. Integration ist keine Einbahnstraße. Ich erwarte mir auch, wenn ich alles gebe, wenn ich die Sprache erlerne, wenn ich die Ausbildung habe, dass ich die Chancen bekomme, die mir aber verwehrt werden. Das ist leider bittere Realität. Die Antidiskriminierungsstelle auf Landesebene ist von der schwarz-blauen Politik geschwächt worden. Der Vorfall im Sommer ist tragisch und ich verurteile das aufs Tiefste. Mord ist Mord und gehört verurteilt. Jede Person die so etwas tut, gehört vor Gericht gestellt und der Richter wird die Entscheidungen treffen. Ich finde es aber sehr bedauerlich, dass durch solche Einzeltaten andere unter Generalverdacht stehen. Davor möchte ich mich hüten. Genau das machen Sie aber. Meine KollegInnen haben es schon ausgeführt, was es bedeutet, wenn man mit unterschiedlichen Maßen misst - Stichwort ATIB. Ich möchte aber noch das Bundesamt für Asyl- und Fremdenrecht (BFA) erwähnen. Wir haben eine Zentrale in der Derfflingerstraße und es ist so ‚geschickt‘, dass das im Polizeiviertel ist. Dort ist die Stadtpolizeidirektion, die Landespolizeidirektion und Kriminalpolizei situiert. Damit sind die Menschen dort ,recht gut bewacht‘. So sehen das zumindest jene, die diese Personen bewacht sehen wollen. Was macht das Bundesamt für Asyl- und Fremdenrecht? Das Bundesamt für Asyl- und Fremdenrecht ist für Vieles zuständig und sehr effizient. Das ist ein One-Stop-System. Die Zuständigkeit reicht vom ersten Asylantrag bis zur Abschiebung, Duldung und alles, was damit zusammenhängt, Aufenthalt, Rückführung, Abschiebung und Beratung. Es gibt also eine Stelle, die diese Kompetenzen hat und die professionell arbeitet. Im Integrationsbüro sind gerade einmal drei MitarbeiterInnen glaube ich- ich habe das aufgrund von Karenz etc. jetzt nicht genau im Kopf. Ich freue mich für alle, die Mamis werden. Wir - damit meine ich das Integrationsbüro, haben weder die Kompetenzen, noch das Knowhow. Das Bundesamt für Asyl- und Fremdenrecht ist erste Instanz der Bundesbehörde im Asylverfahren und zuständige Behörde im Dublin-Verfahren sowie für die Grundversorgung, entscheidet über Aufenthaltstitel und berücksichtigt natürlich die ‚Dublin-Kriterien‘. Diese Stelle ist für den Vollzug fremdenrechtlicher, den Aufenthalt beendender Maßnahmen inklusive Einreiseverbot oder freiwillige Ausreise zuständig. Wie sollen wir im Integrationsbüro ein Einreiseverbot ausstellen? Das meine ich jetzt wirklich ernsthaft, wie sollen wir Duldungskarten ausstellen? Ich frage mich schon, wie sinnhaft solche Forderungen sind, wenn es eine Institution gibt, die für all das zuständig ist. Wir können diesem Antrag deshalb nicht zustimmen. Wenn der Antrag das nächste Mal kommt, dann werde ich mir noch mehr Texte holen und auch noch die Menschenrechte auspacken. Ich kann das, ich bin geduldig. Ich lebe tagtäglich mit diesen Anfeindungen. Das ist genau diese Politik, die diesen Wind macht. Ich würde Sie ersuchen, davon ein bisschen mehr Abstand zu nehmen. Danke schön. (Beifall Die Grünen) Vizebürgermeister Mag. Baier: „Sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderates, Frau Kollegin Hartig, Sie haben zum Schluss gesagt, es sei diese Politik, die wir machen, die dafür verantwortlich ist, dass Sie beispielsweise angefeindet werden. Ich finde, das ist ziemlich starker Tobak, den Sie servieren. Ich kann verstehen, dass Sie dadurch natürlich sehr, sehr persönlich betroffen sind. Es tut mir auch Leid. Zumindest meiner Fraktion ist es niemals daran gelegen, irgendeine Stimmung zu verbreiten, die zu so etwas führen kann und sollte. Das ist der Punkt, das möchte ich sagen. Ich finde es daher zumindest etwas gewagt, wenn Sie die Theorie in den Raum stellen, dass es unsere Politik ist, die genau diese Früchte zeitigt. Das sehe ich nicht so. Ich würde Sie ersuchen, dass man, wenn man sachlich über ein Thema diskutiert, nicht zu solchen Rückschlüssen kommt. Es ist Ihnen unbenommen, Ihre persönliche Meinung zu bilden. Ich glaube aber, man könnte schon darüber nachdenken, ob Sie hier möglicherweise nicht den Bogen überspannt haben. So wie Sie heute Ihre ganz persönliche Meinung dargelegt haben, darf ich Ihnen auch hier ganz in Ruhe meine persönliche Meinung sagen. Sie können sich vielleicht vorstellen, dass wir durch das, was Sie uns schildern natürlich betroffen sind. Ich glaube, Sie werden uns oder mir zubilligen, dass Sie nicht glauben, dass mir das gefällt oder dass ich es für gut befinde, wenn Ihnen so etwas passiert. Da sind Sie sich nicht sicher. Sie glauben, mir gefällt das, wenn Sie angefeindet werden. Ich hoffe nicht, dass Sie dieses Bild von mir haben. Ansonsten weiß ich nicht, wie Sie zu diesem Bild kommen. Ich jedenfalls kann Ihnen sagen, mir gefällt das ganz und gar nicht. Ich würde nie und nimmer und keine Sekunde an welchem Tag und zu welcher Minute und in welcher politischen Debatte irgendjemanden in diesem Raum unterstellen, dass ihm das gefallen würde. Das Zweite, was ich zu dem noch sagen möchte ist, – ich bin jetzt ziemlich betroffen, ich muss mich kurz noch ein wenig sammeln -, was Sie zur politischen Debatte und zu den Anträgen, die wir gestellt haben, gesagt haben. Sie haben gesagt, dieser Antrag mit den einen Euro-Jobs für Asylwerber ist eine ‚Grauslichkeit‘. Wir wissen, dass dieser Antrag abgelehnt und nicht angenommen wurde, er hat keine Mehrheit gefunden. Man wollte diesem Modell nicht näher treten. Ein halbes Jahr später, ist man diesem Antrag näher getreten und hat mittlerweile genau dieses Modell übernommen. Die Asylwerber sind im Bereich der Stadt im zuständigen Geschäftsbereich im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten auch im Reinigungsdienst unterwegs. Ich habe immer wieder Kontakt mit diesen Menschen. Die finden das gar nicht ‚grauslich‘, sondern gut. Sie haben mir gesagt, sie haben in dieser Zeit, in der sie da sind, eine Beschäftigung. Sie empfinden das als sinnvolle Beschäftigung und können sich damit einen gewissen Teil ihres Taschengeldes aufbessern. In einer politischen Debatte, in der man anderer Meinung ist, könnte es durchaus einen sinnvollen Ansatz geben, so ist es auch im Bereich der Integrationspolitik. Ich denke, niemand hier in diesem Raum wird leugnen, dass wir im Bereich der Integration noch wirklich Großes vor uns haben und zu leisten haben. Das ist eine ganz große Herausforderung. Das sollte niemand auf die leichte Schulter nehmen. Genau in diese Richtung geht unser Appell, was die städtische Integrationspolitik anlangt. Wir wollen keine Polemik oder Ähnliches verbreiten, sondern es geht uns hier um ein ehrliches Ansinnen. Wir wollen hier im Sinne dieser großen politischen Herausforderungen Schritte nach vorne kommen, damit es noch zu einer besseren, gelungeneren Integration kommt, als es vielleicht jetzt schon ist. Sie und viele andere in diesem Raum sind durchaus Beispiele dafür, wie das gehen kann. Zum letzten Punkt darf ich sagen, dass es aber abseits aller Debatten über Integrationspolitik – das wurde heute angesprochen - auch eine Frage gibt, wie wir möglicherweise mit Einflussfaktoren aus dem Ausland umgehen sollen, müssen, wollen und wie wir uns diesen Themen stellen. Das ist etwas, was im Gemeinderat bzw. in einer politischen Debatte gemacht werden muss. Am 15. Juli 2016 ist in der Türkei etwas passiert, was nicht nur Auswirkungen auf die Türkei hatte, sondern auf viele Länder in Europa gewisse Auswirkungen zeitigt. Da geht es nicht nur darum, wie viele Menschen in der Türkei inhaftiert sind - über 50.000 -, wie viele Professoren und Richter man entlassen hat, wer dort aller eingesperrt ist, welche Journalisten. Das kann und wird in diesem Hause niemand gut finden, ganz sicher nicht, da bin ich mir hundertprozentig sicher. Die Frage ist aber, welchen Einfluss dieses Regime in der Türkei durch ein staatlich gelenktes Netzwerk auf unsere Länder und Gesellschaften ausübt. Heute wurde der Verein ATIB angesprochen. Es ist nicht unbekannt, dass ATIB immer eine starke staatliche Bindung in die Türkei hatte. Das ist keine große Überraschung, das wussten wir immer. Die Frage ist nur, wer dort gerade die Zügel in der Hand hatte. Daher muss es wohl unser aller Interesse sein, hier zu sagen, wenn es eine Steuerung gibt und dieser Verein bei uns in Linz entsprechend aktiv ist und Mitglieder oder ehemalige Mitglieder dieses Vereines hier im Gemeinderat angelobt wurden, wie sich diese Menschen, diese Personen hier stellen und wie sie sich davon differenzieren. Darum ist es uns gegangen. Herr Kollege, Sie können sich ganz sicher sein, ich kenne einige Namen, die Sie aufgezählt haben, sehr gut. Selbstverständlich führen wir diesen Diskus auch in unseren eigenen Reihen. (Unruhe) Selbstverständlich, denn wenn man will, dass die Welt ein wenig sauberer wird, dann muss man bekanntlich auch vor der eigenen Türe kehren und das tun wir. Wir fordern es aber auch von der Linzer Sozialdemokratie ein. Ich glaube, dass das für die Linzer Sozialdemokratie eine gute Gelegenheit ist, dieses Verhältnis zu klären und diese Differenzierung herbeizuführen. Darum geht es uns als ÖVP. Diese Stellungnahme wollte ich heute ganz klar abgeben, denn wir sind uns unserer Verantwortung sehr wohl bewusst. Wir wollen hier niemanden für etwas verantwortlich machen, was irgendwo im Ausland passiert, niemals, überhaupt nicht. Es geht darum, ein Engagement, eine Mitgliedschaft oder wie auch immer, die man hier in Linz in gewissen Vereinen hat, zu hinterfragen. Darum geht es. Wenn ATIB gerade vom Bundeskanzleramt wegen verbotener Auslandsfinanzierung überprüft wird - das wissen wir alle -, dann sind wir auf das Ergebnis schon sehr gespannt. Es wäre daher gut und ich hätte mir auch gewünscht, Frau Kollegin, dass Sie sich jedenfalls hier ganz klar differenzieren, vielleicht kommt das noch. Das ist unser Anliegen, das ich Ihnen heute hier ganz unaufgeregt und sachlich vortragen möchte. Vielleicht können Sie diesem Anliegen folgen und dem etwas abgewinnen und uns nicht im Ungewissen zurücklassen, sondern eine ganz klare Stellungnahme abgeben. Vielen herzlichen Dank.“ (Beifall ÖVP) Bürgermeister Luger: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich habe mich auf die Rednerliste gesetzt. Ich bin einigermaßen irritiert, wie Herr Vizebürgermeister Baier seine Rede beendet hat. Vorher haben Sie sich bemüht - ich sage aus meiner Sicht bemüht, das ist mein subjektiver Eindruck -, nicht anklagend und nicht fordernd zu sein. Inwieweit das jeder oder jede, die das gehört hat, tatsächlich so empfindet, sei dahingestellt, das obliegt nicht meiner Beurteilung. Aber genau der letzte Passus ist das, worum es geht. Sie fordern von einer Gemeinderätin, die heute angelobt worden ist, die auf die Verfassung, die Landesgesetze geschworen hat, sämtliche Verordnungen einzuhalten, sich in diesem Staat genauso bewegt, wie jedes andere der 61 Mitglieder des Gemeinderates, sich hier zu erklären. Das ist das, wo ich behaupte, dass Sie ausgrenzen. (Beifall SPÖ) Darin steckt das wirkliche Problem. Man kann salbungsvoll sprechen. Wo aber ist das Gift in dieser Gesellschaft in den letzten Jahren gewesen? Es gibt unterschiedliche Quellen, aus denen dieses, aus meiner Sicht, gesellschaftliche Gift, nämlich das Gift, Menschen pauschal zu verurteilen, wieder stärker geworden ist. Das war in dieser Gesellschaft immer vorhanden, es wurde manchmal stärker artikuliert, manchmal brutaler, manchmal wenig freundlicher und manchmal ein wenig weniger offensiv. Fakt ist, dass die Aussendungen, die die ÖVP in den letzten Tagen in Zusammenhang mit der Angelobung von Frau Arzu Büyükkal gemacht hat, einen Generalverdacht unterstellen. Dieser Generalverdacht heißt ATIB. Ich gehe jetzt einen ganz klaren Schritt weiter, was das inhaltlich heißt. Dieser Verein ist seit 15 Jahren in dieser Stadt und wurde von Politikern aller Couleurs besucht und wird bis zum heutigen Tag umgarnt. In diesem Verein gibt es auch österreichische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger, die wahlberechtigt sind. Wir haben die Namen gehört, die auf ÖVP-Listen kandidieren oder kandidierten. Ich selbst erinnere mich an führende Funktionäre von ATIB, die noch im Wahlkampf 2003 und 2009 von der ÖVP als wesentliche Kandidaten angeworben wurden. Es gibt sogar ein Foto eines ATIB-Mitgliedes vor dem Adventkranz als besonderes Zeichen der Integration, das im Volksblatt zu finden ist. Das ist damals als der Schritt in Richtung Integration gesehen worden. Dieser Verein, ist objektiv ein religiöser und mag möglicherweise - das ist subjektiv - auch im religiösen Sinn konservativ sein. Das gibt es wohl in jeder Religionsgemeinschaft. Aber heute sind Mitglieder dieses Vereines stigmatisiert worden. Heute trifft es diesen Verein, in der Vergangenheit traf es schon andere und wer weiß, wen es in Zukunft treffen wird, wenn er den ideologischen, inhaltlichen Vorstellungen einer Parteizentrale nicht entspricht. Davor warne ich. Ich habe mich als Bürgermeister und früher als Integrationsreferent stets bemüht, mit möglichst vielen Zuwanderinnen und Zuwanderern in ihren Organisationen in Kontakt zu sein. Egal aus welcher Nation, mit welcher Hautfarbe oder welcher Religion und durchaus mit welcher ideologischen Einstellung diese Menschen hier leben, wir haben das zu respektieren so wie ich unterschiedliche Meinungen der ÖVP respektiere. Ich bin mir nicht sicher, ob alle Werte zwischen den Vertretern der ideologischen Richtungen wirklich so ähnlich wären, wenn wir in diesem Raum über Wertehaltungen diskutieren würden. Es mag auch in diesem Raum Menschen geben, die sehr religiös und sehr gläubig sind, möglicherweise katholisch. Es mag aber auch Atheisten geben und ich weiß nicht, wie viele Agnostiker oder Gemeinderatsmitglieder in deren Köpfen und Herzen anderen Religionsgemeinschaften sind. Möglicherweise sind meine Wertvorstellungen vom Zusammenleben zwischen Männern und Frauen oder zwischen gleichgeschlechtlich liebenden Menschen von Ihren unterschiedlich. Aber bei den Zuwanderern kennen wir die Werte, das ist ihr Zugang und das sind ihre Werte. Davor kann ich nur warnen. Unsere Werte in einer offenen und demokratischen Gesellschaft haben einen Rahmen, das ja. Er heißt Gleichberechtigung, Religionsfreiheit und respektvoller Umgang. Aber es kann jedenfalls nicht so funktionieren, dass man pauschalverdächtigt und von einer Gemeinderätin, die angelobt worden ist, coram publico verlangt, dass sie sich erklären soll. (Beifall SPÖ) Lassen Sie mich noch eines sagen, in dieser Stadt leben 40.000 Menschen mit einer nicht österreichischen Staatsbürgerschaft. Wahrscheinlich leben hier noch weitere 15.000 bzw. 20.000 Menschen, die nach OECD-Definition einen Migrationshintergrund haben. Das bedeutet, dass entweder sie selbst oder zumindest ein Elternteil im Ausland geboren ist. Aber in den letzten Tagen ist im Umgang mit Frau Büyükkal - aus meiner Sicht - dabei geht es nicht mehr um Politik, dabei geht es um den Umgang in einer Gesellschaft - ein verheerendes Zeichen gesetzt worden. Egal, wie man dazu stehen mag, welche Religion und welche Gedanken man hat. Aber wenn hier jemand Migrationshintergrund hat und sich nicht bloß integriert, sondern in dieser Gesellschaft eine Leistungsträgerin ist, wenn sich jemand empor gearbeitet und studiert hat und über Jahre ehrenamtlich im Migrations- und Integrationsbeirat gearbeitet, dann verdient das höchsten Respekt. Ich weiß, dass es nicht einfach ist, unterschiedliche Strömungen zusammenzuhalten und zusammenzufassen. Das könnte man damit umschreiben, dass es sich um eine Frau handelt, die Sozialkompetenz besitzt. Mein Zugang ist, dass so ein Mensch unabhängig von der politischen Zugehörigkeit höchsten Respekt verdient. Das ist ein Musterbeispiel für Menschen, die, wenn sie Chancen haben, fleißig sind, diese nutzen und positiv arbeiten wollen, etwas leisten wollen. Anstatt das anzuerkennen, muss sich diese Frau erklären. Das ist der wahre Skandal an all diesen Meldungen der letzten Wochen. (Beifall SPÖ) Ich wünsche mir nur - auch wenn mir der politische Glaube ein wenig fehlt -, dass diese Form von Untergriffigkeit nach dem 15. Oktober wieder ein wenig weniger wird. Mir fehlt aber der Glaube. Ich habe immer mehr den Eindruck, dass in einigen Parteien in den letzten Jahren und besonders im letzten Jahr jene Kräfte die Oberhand gewonnen haben, denen es nicht darum geht, respektvoll miteinander umzugehen. In Sonntagsreden, ja, in sich erklärenden Verteidigungsreden, ja, aber im Innersten ihres Herzens und in der politischen Strategie wird dort die Spaltung der Gesellschaft vorangetrieben. Das macht mir mehr Sorgen, als ein Antrag, der mit Verlaub, so oberflächlich, wie kaum ein anderer am heutigen Tag gewesen ist. Das ist die Aufgabe, die wir vor uns haben. Wir müssen diesen Spalt, auch wenn er rhetorisch schöngeredet wird, aufzeigen. Wir müssen mit dem Finger darauf zu zeigen, wenn Menschen stigmatisiert werden und es Pauschalverdächtigungen gibt. All das gefährdet letztlich eine Integration auf Dauer und dividiert unsere Gesellschaft auseinander. Es gibt es nur eines, den Anfängen zu wehren.“ (Beifall SPÖ) Gemeinderätin Mag.a Hartig: „Ich möchte mich kurz halten und nur auf die Wortmeldungen von Herrn Vizebürgermeister Baier replizieren. Mein subjektives Empfinden kann ich nur mit Studien aus der Rassismusforschung unterlegen und belegen. Es ist leider ein Faktum, dass Rassismus wirkt. Das ist leider sehr negativ, aber es wirkt. Das ist nicht mein subjektives Empfinden. Die Johannes Kepler Universität hat sich bei den letzten Wahlen die Wahlplakate der wahlwerbenden Parteien angeschaut und deren Auswirkungen beispielsweise auf die Leistung der Kinder untersucht. Das Ergebnis war, dass es wirkt wenn in den Medien ständig über Mord, Vergewaltigung, Überschwemmungen etc. gesprochen wird. Diese Dinge wirken. Das sage ich als Psychologin und das ist mit Studien untermauert. Es ist nicht nur mein subjektives Empfinden, sondern es ist leider eine Tatsache, dass so etwas wirkt. So wie man nicht nicht kommunizieren kann, so wirken solche Meldungen, die Darstellung oder diese Art der Politik natürlich auch. Zu den Ein-Euro-Jobs möchte ich noch sagen, Sie, Herr Vizebürgermeister Baier, können sich sicher noch an das Fest auf der Wiener Straße im Jahr 2003 erinnern, weil Sie es eröffnet haben und dort gesprochen haben. Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass die Stadt Linz damals schon anerkannte AsylwerberInnen engagiert hat, die mehr als einen Euro bekommen haben. Das ist der Unterschied. Diese Maßnahmen hat es schon vor 2006 gegeben und diese Aktion ist gut gelaufen. Mir ist es um diesen einen Euro gegangen, um diese mangelnde Wertschätzung den Menschen gegenüber. Danke schön.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderätin Roschger: „Herr Vizebürgermeister Baier kann rhetorisch hervorragend agieren, genauso wie Herr Bürgermeister Luger. Ich habe mir bei deiner Betroffenheitsansprache fast gedacht, ‚na jetzt‘, aber nur fast. Du hast die Anschuldigungen oder die subjektiven Empfindungen der Kollegin Hartig in sehr freundlichen Worten, aber doch sehr vehement zurückgewiesen. Ich will der ÖVP noch einmal sagen, dass ich persönlich die Anschuldigungen und subjektiven Empfindungen der Kollegin teile. Ich verstehe schon, wenn man sagt, dass die Politik der ÖVP und der FPÖ in Sachen Integration, Miteinander und respektvoller Umgang zum Teil dazu führt, dass wir nicht dort sind, wo wir Grünen gerne sein wollen. Es ist nachweislich, dass ÖVP und FPÖ nicht die fortschrittlichsten, progressivsten Kräfte und engagiertesten Parteien sind, wenn es darum geht, gut miteinander zu leben. Sie verbreiten eine Stimmung und tragen dazu bei um die Gesellschaft zu spalten. Es gibt unzählige Beispiele. Zum Beispiel jetzt auf Landesebene der Beschluss über die Mindestsicherung und, und, und. Ich würde das so unterstreichen. Bürgermeister Luger klingt in seinen Ansprache immer sehr salbungsvoll und so, als würde er die Wahrheit 100 prozentig kennen. Wir haben aus meiner Sicht auch bei der SPÖ Abgrenzungsprobleme, zum Beispiel zu den ,Grauen Wölfen‘. Ich glaube auch – wie Vizebürgermeister Baier gemeint hat - dass wir, was die ausländischen und nationalistischen Einflüsse betrifft, sehr aufpassen müssen. Ich habe große Sorge über nationalistische Einflüsse, die wir auch innerhalb Österreichs haben. Wir beschäftigen uns beispielsweise viel zu wenig mit rechtsextremen Strömungen und damit wie wir uns davor abgrenzen können. Ich bin dafür, dass wir uns mit allen Nationalismen beschäftigen, diese thematisieren und dagegen ankämpfen. Zurzeit findet eine sehr wahlkampfbedingte Stimmungsmache statt. Es wird einseitig Stimmung gemacht, die wirklich nicht angebracht ist. Ich täte mir wünschen, dass wir in der Diskussion tatsächlich ehrlich sein würden, wo du und Herr Bürgermeister angeblich seid. Ich erlebe das in der Praxis nicht so.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderätin Mag.a Grünn: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, ich bin hier unverdächtig, dass ich eine Anhängerin der österreichischen Leitkultur Schnitzel, Bier und Kruzifix bin. Ich gehöre als Kommunistin in Österreich einer kleinen Minderheit an. Ich kann mich gut einfühlen, wie es für Minderheiten ist, ein wenig anders zu denken und zu sein. Das ist für mich nichts Neues. Für mich ist in den Fragen der Integration, die Frage der politischen und sozialen Rechte der Menschen, die hier herkommen und die einen Migrationshintergrund haben, das Wichtigste. Wir haben Nationalratswahlen vor uns. In Österreich werden ungefähr eine Million Menschen nicht wählen dürfen, weil sie nicht den richtigen Pass haben. Ich denke, das sind die wichtigen Fragen, die sich beim Thema Integration stellen - soziale und politische Rechte für diese Menschen, die hier leben. Kritische Anmerkung: Ich teile die Ansicht unseres Bürgermeisters nicht. Die neue Kollegin sitzt neben mir. Wobei ich sagen muss, dass mir das schon ein wenig komisch vorkommt, dass alle SPÖ-Neuankömmlinge am Anfang immer neben mir sitzen müssen und dann relativ schnell verschwinden. (Heiterkeit) Das fällt mir schon auf, aber ich komme wieder zum Thema zurück. Ich halte es durchaus für legitim, politische Haltungen von Menschen mit Migrationshintergrund zu kritisieren. Meine Grundhaltung ist: achte den Menschen, aber politische Haltungen und Taten dürfen kritisiert werden. Meine Partei ist auch so. Wir haben eine sehr kritische Haltung gegenüber ATIB, und Avrasya und eine kritische Haltung darüber, wie der Migrationsbeirat zusammengesetzt ist. Wir halten es nicht für demokratisch, dass der Migrationsbeirat durch den Bürgermeister besetzt wird und nicht durch eine demokratische Wahl der Menschen in Linz, die zugewandert sind. Unsere Positionen sind ganz klar. Ich kenne die politischen Haltungen meiner Nachbarin, Frau Büyükkal, noch nicht. Ich kenne nur die Geschichte darüber wo sie vereinsmäßig organisiert war. Für mich ist ganz klar, dass der ATIB ein Verein ist, der nationalistisch ausgerichtet ist. Das ist so. Da brauchen wir nicht herumdiskutieren, es gibt ganz klare Haltungen und das verbirgt der Verein auch nicht. Das ist offen. Ich persönlich habe eine sehr kritische Haltung zu den Vorgängen in der Türkei. Ich kenne Menschen, die dort inhaftiert sind und Menschen, die unter dem Regime, das Erdogan jetzt aufbaut, leiden. Das sind für mich schon ganz wichtige politische Fragen, über die man diskutieren darf und soll. Ich halte das für wichtig und man soll das nicht unter den Teppich kehren. Aber das ist ganz klar davon zu trennen, wie die SPÖ-Fraktion entschieden hat, den frei werdenden Platz wieder nach zu besetzen. Eure momentane Haltung sei euch unbenommen. Die neue Gemeinderätin ist auf der Liste gestanden und gewählt worden. Es ist Sache der Fraktion, wie sie nachbesetzt. Wir werden uns im Gemeinderat kennenlernen und Haltungen austauschen. Ich halte es aber für wichtig, dass es legitim ist, politische Haltungen zu diskutieren. Es ist aber immer die Frage, wie man das macht. Für mich ist es dann nicht legitim, wenn damit Menschen verletzt werden. Ich kritisiere Haltungen, die mir zuwider sind. Das sind Nationalismus, Rassismus, Frauenfeindlichkeit und Sexismus. Diese Werte sind mir wichtig. Das zu kritisieren, nehme ich mir heraus. Die Haltung und die Menschen, die dahinter stehen, achte ich. Ich denke, diese Haltung kann sich jeder nehmen. Wenn ich dabei grantig werden würde und hier im Gemeinderat nationalistische Haltungen kritisieren müsste, gäbe es andere auch, wo ich das auch machen kann und auch mache. Das ist keine Sonderstellung von Menschen, die neu dazugekommen sind und wo ich noch nicht weiß, wie sie sich verhalten werden. Abschließend wollte ich noch sagen, dass ich mich immer freue, wenn ich neue SitznachbarInnen bekomme. Danke.“ (Beifall Die Grünen) Bürgermeister Luger: „Bevor ich der Berichterstatterin das Schlusswort erteile, möchte ich mich noch ganz herzlich beim Migrations- und Integrationsbeirat der Stadt Linz bedanken, auch bei Ihnen, Frau Balint, und allen Mitgliedern, die heute gekommen sind, um diese Diskussion zu verfolgen. Danke für Ihre Arbeit. Ich bitte Sie für den Zusammenhalt in dieser Stadt auch in Zukunft so weiterzuarbeiten, wie Sie das bisher gemacht haben.“ (Beifall SPÖ) Der Vorsitzende erteilt der Berichterstatterin das Schlusswort. Gemeinderätin Polli, BEd: „Ich sitze seit ungefähr 2004 im Migrationsbeirat und kenne die Herrschaften sehr gut. Ich komme zum ursprünglichen Antrag zurück. Marie, du hast sehr viele Anträge aufgezählt. Ich möchte nur einige herauspicken. Der Großteil davon stammt von der FPÖ. Dabei ging es immer um die Rückführung. Ein Antrag beschäftigte sich damit, dass die Jugendlichen keine Möglichkeit haben sollen, eine weiterführende Ausbildung, sprich einen Schulabschluss zu machen. Wenn du im Protokoll nachliest, habe ich mich vehement dagegen ausgesprochen und eine Lanze für diese Kurse, die zum Beispiel in der Harbachschule und in der Polytechnischen Schule in Urfahr stattgefunden haben, gebrochen,. Ich habe diese Rückführungsstelle immer abgelehnt, weil es eben – wie du gesagt hast -, das BFA gibt. Auch darüber haben wir gesprochen. Wir waren nicht wirklich die Bösen, so wie du uns ursprünglich hingestellt hast. Dieser Antrag hat nicht die Intention, MigrantInnen pauschal ganz schlecht zu machen und die Bevölkerung auseinander zu dividieren, so wie das manchmal durchgekommen ist, sondern gewisse Dinge einzufordern. Das hat auch unsere Integrationsstadträtin angesprochen. Bei der Gleichstellung von Mann und Frau hapert es bei manchen noch gewaltig. Ich erlebe das wirklich tagtäglich. Ich glaube, es ist ein Anliegen aller, dass Mann und Frau in unserer Gesellschaft gleichgestellt sind. Der Respekt wurde immer wieder angesprochen. Selbstverständlich wurde gesagt, dass Integration keine Einbahnstraße ist. Ich weise darauf hin, dass Respekt von beiden Seiten kommen muss. Wenn das nicht der Fall ist, dann sollte es gewisse Sanktionen geben. Es werden immer nur diejenigen angesprochen, die eine Bringschuld haben. Wer nicht gewillt ist, die Gleichstellung von Mann und Frau und den nötigen gegenseitigen Respekt einzubringen, der muss einen Einschnitt bei den Sozialleistungen der Stadt Linz in Kauf nehmen. So steht es in diesem Antrag und da muss man ansetzen. Wir fordern mit diesem Antrag nicht mehr und nicht weniger. Wir wollen die Gesellschaft nicht auseinander dividieren und wir sagen auch nicht, dass alle Zuwanderer böse sind und alle Menschen mit Migrationshintergrund sowieso. Das wird uns unterstellt. Ich möchte noch einmal ausdrücklich darauf verweisen, dass das nicht unsere Intention ist. Deshalb ersuche ich Sie alle, diesen Antrag mitzutragen. Vielen herzlichen Dank.“ (Beifall ÖVP) Der Vorsitzende lässt nun über die Zuweisung des Antrages und anschließend über den Antrag abstimmen. Die Zuweisung des Antrages in den Ausschuss für Liegenschaften und Integration wird bei Stimmenthaltung der SPÖ-Fraktion (19) und bei Gegenstimmen der Grünen-Fraktion (9) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit abgelehnt. (Zwischenrufe) Bürgermeister Luger: „Wie das geht? Das geht ganz einfach, von den 61 Mandataren fehlen vier mit Stimmrecht, davon zwei Mitglieder der FPÖ-Fraktion, ein Mitglied der ÖVP-Fraktion und ein Mitglied der SPÖ-Fraktion. Wenn Sie das berücksichtigen, dann werden Sie mit mir einer Meinung sein, dass es am heutigen Tag 29 zu 28 für diejenigen steht, die gegen eine Zuweisung gewesen sind.“ (Zwischenrufe) Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (19) und NEOS (3) sowie bei Gegenstimmen der Grünen-Fraktion (9) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Der Zusatzantrag der FPÖ-Fraktion wird nicht mehr abgestimmt. Der Antrag R 10 wird zurückgezogen. Bürgermeister Luger übergibt den Vorsitz an Vizebürgermeister Hörzing. Gemeinderat Grininger, MSc, berichtet über den von der Gemeinderatsfraktion der Grünen eingebrachten Antrag R 11 Verbesserung der Wartesituation an Haltestellen in Linz und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, beim vorliegenden Antrag geht es um die Verbesserung der Wartesituation an einer Haltestelle in Linz, genau gesagt in Pichling. Wie wir alle wissen, ist der öffentliche Verkehr das Rückgrat der Mobilität in unserer Stadt. Es ist wichtig, entsprechend gute Wartemöglichkeiten auf die öffentlichen Verkehrsmittel zu haben. Ich habe schon einmal einen Antrag eingebracht, dass man sich den Postbushaltestellen in Linz grundsätzlich widmen soll. Wir haben im Gemeinderat beschlossen, dass man die Postbusse in der Stadt auch mit dem Linz AG-Ausweis im Rahmen des Oberösterreichischen Verkehrsverbundes verwenden darf. Das ist ein gutes Angebot, weil es auch Schnellbuslinien sind. Leider ist der Antrag damals abgelehnt worden. Vor einiger Zeit hat ein Gemeinderatsmitglied der zuständigen Stadtsenatsfraktion in den sozialen Medien gemeint, dass die FPÖ die Errichtung eines Wartehäuschens an dieser Haltestelle nicht blockieren wird. Das wäre sehr, sehr wichtig. Die Haltestelle liegt direkt neben der Bundesstraße 1, an der der Verkehr vorbei rast. Wenn es regnet, spritzt das Wasser, was natürlich sehr, sehr unangenehm ist. Für gute öffentliche Verkehrsmittel braucht es also adäquate Wartemöglichkeiten. Daher stellen wir folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ‚Der zuständige Stadtrat Dipl.-Ing. Markus Hein wird ersucht, umgehend die Postbus-Haltestellen Pichlingerstraße/B 1 mit einer Wartehütte auszustatten.‘ Die Bedeckung anfallender Kosten soll durch Umschichtung im Rahmen des Budgets erfolgen bzw. in kommenden Voranschlägen berücksichtigt werden.‘ Wortmeldung Gemeinderat Stumptner: „Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin, sehr geehrte Damen und Herren, an der Verbesserung der Wartesituation an Haltestellen ist grundsätzlich nichts auszusetzen. Die Errichtung von Wartehütten würde den öffentlichen Verkehr attraktivieren. Bevor man das macht, sollte aber erhoben werden, wie viele Menschen dort fahren und ob wirklich ein Bedarf gegeben ist. Außerdem müsste bei der Planung und Errichtung das Einvernehmen bzw. die Zustimmung des Straßenverwalters, des Landes Oberösterreich als Grundbesitzer, eingeholt werden. Bevor mir wieder vorgeworfen wird, ich würde nicht wissen, wo das ist, möchte ich festhalten, dass ich dort täglich vorbeifahre. Ich frage mich nur, was Die Grünen als Nächstes beantragen, vielleicht die Setzung eines Stopp-Schildes. Beantragen wir jetzt jedes einzelne Verkehrszeichen? Ich weiß nicht, worum es geht.“ (Unruhe) Schlusswort Gemeinderat Grininger, MSc: „Herr Gemeinderat Stumptner, zu Ihren Ausführungen, wir sind ein Gemeinderat, wir sind für die Kommunalpolitik da und da fällt auch die Ausstattung einer einzigen Haltestelle darunter. Das ist sehr wichtig. Dabei geht es um Menschen, die von dieser Haltestelle wegfahren und das genau ist die Aufgabe der Kommunalpolitik. Herr Stumptner, ich weiß ganz genau, dass Sie dort wahrscheinlich täglich vorbeifahren und dass Sie wissen, wie es da aussieht. Sie sind einer von hundert Personen, die die Initiative für das Wartehäuschen unterschrieben haben. Darum ist Ihr Abstimmungsverhalten heute umso verwunderlicher. Den Leuten draußen versprechen Sie, dass Sie sich dafür einsetzen und im Gemeinderat sagen Sie nein. Das ist klassische FPÖ-Politik. Erst etwas groß ankündigen aber dann, wenn es um das Eingemachte geht, zurückziehen. Das ist genau das Problem an der ganzen Sache. Daher bitte ich noch einmal, schauen wir uns das an und errichten wir das Wartehäuschen dort draußen. Es ist wirklich mühsam, dort zu stehen und zu warten. Die Leute kämpfen seit über einem Jahr für die Wartehütte. Man steht an der Bundesstraße 1, der Regen und im Winter der Schnee verärgern die wartenden Leute. Herr Stadtrat, Sie haben selber gesagt, dass gerade im Linzer Süden der Umstieg auf den öffentlichen Verkehr, auf sanfte Mobilität sein, die einzige Möglichkeit sein wird. Jede einzelne Person, die auf den öffentlichen Verkehr umsteigt, bringt uns weiter und hilft. Herr Stumptner, Sie haben es selber gesagt, dass wir noch darüber diskutieren müssen und dass wir uns das anschauen. Ich gebe Ihnen jetzt die einmalige Chance, schauen wir uns das im Ausschuss noch einmal an. Ich beantrage eine Zuweisung. Ich gehe davon aus, weil gesagt wurde, dass man noch einmal darüber diskutieren muss, dass Sie auch zustimmen. Danke.“ (Beifall Die Grünen) Die Vorsitzende lässt nun über die Zuweisung des Antrages und anschließend über den Antrag abstimmen. Die Zuweisung des Antrages an den Ausschuss für Infrastruktur, Stadtentwicklung und Wohnbau wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (19) und FPÖ (14) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (19) und FPÖ (14) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Gemeinderat Grininger, MSc, berichtet über den von der Gemeinderatsfraktion Die Grünen eingebrachten Antrag R 12 Taktverdichtung Pöstlingberg und führt aus: „Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin, werte Kolleginnen und Kollegen, auch bei diesem Antrag geht es um eine Verbesserung des öffentlichen Verkehrs, der uns Grünen seit jeher ein Herzensanliegen ist. Im vorliegenden Antrag geht es um den Pöstlingberg, auch um die Pöstlingbergbahn, die in unserer Landeshauptstadt ein sehr, sehr gutes und beliebtes touristisches Highlight ist, aber auch ein unverzichtbarer Bestandteil des öffentlichen Verkehrsnetzes. Viele Bewohnerinnen und Bewohner des Pöstlingbergs nutzen die Bahn als umweltfreundliches Fortbewegungsmittel sehr gerne, wenn sie in die Stadt fahren bzw. legen sie ihre täglichen Wege damit zurück. Leider fährt die Pöstlingbergbahn derzeit nur im 30-Minuten-Takt. Vor der Modernisierung hatten wir ein 20-Minuten-Intervall und man konnte ein Fahrrad mitnehmen. Bei nur zwei Fahrten pro Stunde ergeben sich zum Teil natürlich sehr lange Wartezeiten, so lange, wie in keinem anderen Stadtteil. Leider wird der Takt durch das Angebot des Oberösterreichischen Verkehrsverbundes mit den Postbussen, die wir schon vorher thematisiert haben, nicht verbessert. Die Abfahrtszeiten unterscheiden sich teilweise nur um zwei bis drei Minuten von jenen der Pöstlingbergbahn. Die Haltestellen liegen zu weit auseinander und ein kurzfristiges wechseln ist nicht möglich. Daher braucht das Gebiet des Pöstlingbergs eine bessere öffentliche Anbindung. Die Pöstlingbergbahn sollte in dichterem Takt fahren bzw. sollte der Takt der Busse des Oberösterreichischen Verkehrsverbundes entsprechend angeglichen werden, damit man – wie es in unserer Stadt üblich ist – zum Beispiel ein 15-Minuten-Intervall zusammenbringt. Daher stellen wir folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ‚Das zuständige Stadtsenatsmitglied wird ersucht, mit den Linz AG Linien und dem Oberösterreichischen Verkehrsverbund in Verhandlung zu treten, um eine Taktverdichtung für die BewohnerInnen am Pöstlingberg sicherzustellen. Es soll ein 15-Minutentakt angestrebt werden.‘ Die Bedeckung anfallender Kosten soll durch Umschichtung im Rahmen des Budgets erfolgen bzw. in kommenden Voranschlägen berücksichtigt werden. Vielen Dank.“ (Beifall Die Grünen) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Eypeltauer: „Sehr geehrte Damen und Herren, lieber Klaus Grininger, als ehemaliger Anrainer am Pöstlingberg kann ich deinen Befund nur bestätigen und mich deinem Lösungsvorschlag anschließen. Es ist tatsächlich schade, dass wir auf der einen Seite eine nicht mehr ganz so jüngst modernisierte Pöstlingbergbahn haben, auf der anderen Seite aber einen sehr langen Takt. Ich kann für mich und auch für viele Anrainerinnen und Anrainer am ganzen Berg sprechen. Es macht tatsächlich einen Unterschied, ob ein Verkehrsmittel – in diesem Fall die Pöstlingbergbahn – alle 30 Minuten oder alle 20 Minuten fährt. In diesem Sinne würde ich die anderen Fraktionen ersuchen, diesen Antrag ernst zu nehmen und ihm die Zustimmung zu geben. Unsere Zustimmung hat der Antrag auf jeden Fall. Wenn wir in Linz immer davon sprechen, dass wir die Schadstoff-Emissionen reduzieren und den öffentlichen Verkehr stärken wollen, dann ist das hier ein ganz klarer und einfacher Ansatzpunkt, bei dem man sehr viel erreichen könnte.“ (Beifall NEOS, Die Grünen) Gemeinderat Benedik: „Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin, lieber Kollege Grininger, in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit möchte ich versuchen, mich kurz zu halten, möchte aber trotzdem einiges sagen. Ich möchte dir zu deiner Analyse im Eingangstext zum Antrag gratulieren. Es stimmt, dass der Pöstlingberg sowie die Pöstlingbergbahn selbst, eine hervorragend angenommene touristische Attraktion ist. Das hat mir insofern sehr gefallen, als wir eine Fraktion im Haus haben, die die Modernisierung dieser Pöstlingbergbahn vehement bekämpft hat – auch dafür danke. Natürlich ist sie ein öffentliches Verkehrsmittel nicht nur für die Bewohnerinnen und Bewohner am Berg, sondern auch für die Studierenden der Bruckner Universität. Das war auch eine Intention, warum man sich neben der Barrierefreiheit dazu entschlossen hat, die Pöstlingbergbahn zu erneuern. Es ist aber ganz wichtig zu sagen, dass das Intervall der Pöstlingbergbahn nicht willkürlich festgelegt wird, sondern ein Prozess vorangegangen ist, Du kennst diesen Prozess, denn du bist selbst Aufsichtsratsmitglied der Linz Linien GmbH. Als es im Juni um den Ferienplan der Straßenbahnen und Busse gegangen ist, wurde uns ganz penibel erklärt bekommen, wie so ein Fahrplan entsteht. Dabei wird auf die Fahrgastzahlen, Anschlüsse und Jahreszeiten sowie Ferien Rücksicht genommen. Ein ganz wichtiger Faktor sind auch die Kosten. Wenn ich höre, dass es angeblich bis zu 800.000 Euro kostet, um den Takt zu halbieren, dann ist das nichts anderes, als würde man die Kosten verdoppeln. Das doppelte Personal, die doppelt zurückgelegten Wege, doppelte Betriebskosten, höhere Instandhaltungskosten und wahrscheinlich die Notwendigkeit einer früheren Nachbeschaffung sind Gründe, die für uns als SPÖ-Fraktion dafür sprechen, dass wir uns bei diesem Antrag nicht anschließen, sondern uns leider nur der Stimme enthalten können. In einer Zeit, in der sich alle in der Stadt dazu bekannt haben zu sparen, geht es im Grunde genommen um eine Frage der Mittelverteilung und vor allem um eine Frage der Mittelabwägung. In Unternehmungen wie der Linz AG Linien stehen künftige Investitionen an, die zweite Straßenbahnachse soll gebaut werden und das Siedlungsgebiet im Süden soll auch mit dem öffentlichen Verkehr erfasst werden. In diesem Zusammenhang ist es ein pragmatischer Zugang. Wir werden uns aber trotzdem für die Stimmenthaltung entschließen.“ (Beifall SPÖ) Gemeinderat Schilchegger: „Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, Herr Kollege Grininger, ich darf kurz an den vorherigen Antrag anschließen. Ich glaube, Sie haben die Kritik meines Kollegen Stumptner etwas falsch verstanden. Er hat nicht gemeint, dass nicht jede einzelne Haltestelle wichtig ist. Jede einzelne Haltestelle ist wichtig und auch jeder einzelne Takt ist wichtig. Die Kritik zielte mehr auf die Frage ab, ob es wirklich notwendig ist, zu jeder einzelnen Haltestelle oder jedem einzelnen Fahrplan einen eigenen Gemeinderatsantrag zu stellen. Man kann beim zuständigen Verkehrsunternehmen anfragen oder im Aufsichtsrat der Linz AG die Frage stellen. Zum Antrag betreffend Pöstlingberg liegt uns bereits eine Antwort der Linz AG vor, die diese Kritik ernst nimmt. Im Ferienfahrplan ist der Takt mit einer halben Stunde festgelegt. In Zukunft werden Verbesserungen vorgenommen, aber es ist nicht angedacht, einen Viertel-Stunden-Fahrtakt zu realisieren, weil die durchschnittliche Belegung bei nur 37 Prozent liegt. Das ist eine ohnehin schon unrentable Linie. Es ist wie bereits gesagt betriebswirtschaftlich notwendig, gewisse Schwerpunkte zu setzen, wo man einen wirklich ganz dichten Takt braucht und man entsprechend der viel, viel geringeren Nachfrage, ich sage einmal, mit längeren Taktzeiten arbeiten kann. Das ist der sachliche Hintergrund aufgrund von ganz klaren Analysen und automatisierten Fahrgastzähleinrichtungen. Die Linz AG ist auf dem neuesten technischen Stand und die Analyse ist sehr glaubwürdig und uns schlüssig. Es werden Verbesserungen angestrebt. Wir werden uns bei diesem Antrag aber trotzdem der Stimme enthalten, auch wenn uns diese Linie sehr am Herzen liegt. Wir glauben aber, dass es nicht notwendig ist, dass man den Gemeinderat mit derartigen Fragen befasst, nachdem doch die Linz AG zuständig ist und auch sehr gute Arbeit leistet. Danke.“ (Beifall FPÖ) Gemeinderat Ing. Casny: „Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin, liebe Kolleginnen und Kollegen, ich glaube, in unserer Zeit muss es Ziel sein den öffentlichen Verkehr zu attraktivieren. Ich glaube, dass es nicht sein kann, dass die Wirtschaftlichkeit beim öffentlichen Verkehr das wesentlichste Kriterium sein kann, denn dann gäbe es viele Bahnen und viele Strecken nicht. Vor dem Verkehrsdilemma, das wir in unserer Stadt haben, kann es nur zukunftsweisend sein, den öffentlichen Verkehr zu attraktivieren., wo immer wir eine Möglichkeit sehen. Wenn ich höre, dass in Zukunft Verbesserungen geplant sind, dann ist es nur gut, wenn wir diesen Antrag unterstützen und wir tun das. Danke.“ (Beifall ÖVP) Die Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Grininger MSc: „Erstens, ich möchte auf Gemeinderat Schilchegger eingehen. Sie haben zum vorherigen Antrag noch gesagt, dass es sehr wohl wichtig, dass wir uns damit beschäftigen, wenn bei einer Postbushaltestelle nichts passiert und die Leute draußen im Regen stehen. Das ist genau das Thema, das uns im Gemeinderat etwas angeht, egal, ob es um zwei LinzerInnen oder um hundert LinzerInnen geht. Das muss uns schon einmal bewusst sein. Wir sind das Gremium, das genau solche Sachen behandelt. Zur Pöstlingbergbahn und zu den Ausführungen von SPÖ und FPÖ: Ich weiß nicht, ob Sie den Antrag gelesen haben. Es geht dabei nicht nur darum, dass die Pöstlingbergbahn eine Taktverdichtung macht. Ich habe explizit in den Antrag geschrieben, dass man auch mit dem Oberösterreichischen Verkehrsverbund reden soll und versuchen soll eine Taktung für die Pöstlingbergbahn zusammenzubringen. In diesem statistischen Bezirk fast 4800 Linzer und Linzerinnen. Wo, wenn nicht hier, ist das zu . Es ist nicht die Aufgabe der Linz AG, dass sie mit dem Verkehrsverbund redet und sagt, dreht euren Postbustakt um. Es ist unser Job als Stadt Linz das zu machen. Darum ist das absolut nicht nachvollziehbar, warum man nicht zustimmen kann. Es ist absolut eigenartig, wenn man mit einer Linz AG und einem Verkehrsverbund nicht einmal Gespräche führen will, sich aber nachher herstellt und sagt, dass man schauen muss, dass die Leute auf den öffentlichen Verkehr umsteigen. Tut mir Leid, das ist völlig absurd. Genau darum geht es. Nehmen wir uns selbst ernst, wenn wir in den Sonntagsreden schreiben, ja zum öffentlichen Verkehr und alle Leute sollen umsteigen. Die PendlerInnen bzw. alle sollen auf den öffentlichen Verkehr umsteigen. Wir, als Stadt Linz, sind nicht einmal fähig, mit dem Verkehrsverbund und der Linz AG gemeinsam eine Lösung zu finden, damit wir den Pöstlingberg besser anbinden. Dabei geht es um 4800 Leute, das ist ja nicht nichts. Danke. Ich bitte um Zustimmung.“ (Beifall Die Grünen) Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (19) und FPÖ (14) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Gemeinderätin Hochedlinger berichtet über den von der Gemeinderatsfraktion Die Grünen eingebrachten Antrag R 13 Vereinfachung der Ticket-Tarife der Linzer Museen für Junge LinzerInnen und führt aus: „Sehr geehrter Gemeinderat, sehr geehrte Damen und Herren, bei diesem Antrag geht es um die Vereinfachung der Tickettarife für junge LinzerInnen und um die weitere Öffnung der Linzer Museen. Es ist auf jeden Fall so, dass in den letzten Jahren schon sehr viele Barrieren, die Linzer Kultureinrichtungen betreffend, abgebaut worden sind. Wir sagen aber, da geht eindeutig noch mehr. Sogar die SPÖ Landespartei hat im Landtag einen Antrag gestellt, der beinhaltet hat, dass sogar der Eintritt für junge Menschen frei ist, so wie es zum Beispiel im Landesmuseum für die SeniorInnen der Fall ist. Wir wollen mit diesem Antrag jetzt nur einen Schritt in diese Richtung machen. Wir sagen, dass es eigentlich reichen sollte, das Alter nachzuweisen, um eine Ermäßigung zu bekommen, genauso wie es bei den Linzer Museen für die SeniorInnen der Fall ist. Man würde dadurch die jungen Linzerinnen und Linzer einschließen, die vielleicht momentan weder eine Schule oder eine Universität besuchen oder momentan gerade keine Lehre machen. Der Gemeinderat beschließe: ,Die zuständige Kulturreferentin wird ersucht, die nötigen Schritte einzuleiten, um die Ermäßigung für junge Menschen in den Linzer Museen unabhängig von Schülerinnen-, Studierenden- und Lehrlingsausweis geltend zu machen und damit allen bis inklusive dem 27. Lebensjahr den ermäßigten Zugang möglich zu machen.‘ Die Bedeckung anfallender Kosten soll durch Umschichtung im Rahmen des Budgets erfolgen bzw. in kommenden Voranschlägen berücksichtigt werden. Da mir schon zu Ohren gekommen ist, dass der Antrag leider keine Zustimmung finden wird, würde ich an dieser Stelle vorschlagen, dass man den Antrag im Ausschuss weiter bespricht. Danke schön.“ (Beifall Die Grünen) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Stadträtin Lang-Mayerhofer: „Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Linzer Museen haben bereits jetzt eine sehr ausgewogene Tarifstruktur - ich glaube, das kann man so sagen - auch mit vielen zielgerichteten Ermäßigungen. Grundsätzlich bekommen alle, die nicht voll erwerbstätig sind beziehungsweise nur ein geringeres Einkommen haben, eine Ermäßigung zum Beispiel über den Aktivpass und das ganz ohne Altersbegrenzung. Das heißt, es sind über 40.000 Linzerinnen und Linzer, die eine Ermäßigung bekommen. Es gibt auch den Kulturpass unter dem Motto ,Hunger auf Kunst und Kultur‘. Das heißt, wer zum Beispiel nur von der Mindestsicherung lebt, hat die Möglichkeit, die Museen komplett gratis zu besuchen, auch wieder ohne Altersbeschränkung. Als drittes gibt es für alle jungen Menschen, die sehr oft in ein Museum gehen, die Linzer Kulturcard 365, auf die wir sehr stolz sind. Damit kann man mit einer günstigen Jahreskarte zum Beispiel alle Stadt- und Landesmuseen das ganze Jahr gratis besuchen und bekommt noch eine Vielzahl an weiteren Ermäßigungen. Man sieht also, dass wir hier ein wirklich umfassendes Angebot haben. Prinzipiell gilt für uns der Grundsatz, dass jemand, der voll im Erwerbsleben steht und ein entsprechendes Einkommen hat, den Normaltarif zahlt. Wir werden uns bei diesem Antrag der Stimme enthalten. Vielen Dank.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderat Weixelbaumer: „Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin, werte Kolleginnen und Kollegen, Frau Kulturstadträtin Lang-Mayerhofer hat schon einiges vorweg genommen. Ich denke, es ist grundsätzlich Aufgabe der Stadt Linz, dafür zu sorgen, den jungen Linzerinnen und Linzern - ich nehme an, darauf zielt der Antrag ab, zumindest steht es in der Überschrift des Antrages, im Antragstext schaut es ein bisschen anders aus - den Zugang zu Kultur bzw. zu Museen kostengünstig zu ermöglichen. Die Frage ist, was dafür notwendig ist. Frau Stadträtin Lang-Mayerhofer hat schon gesagt, dass es eine Menge Aktivitäten bzw. Möglichkeiten gibt, die verbilligt in Anspruch genommen werden können. Der Aktivpass wurde bereits genannt und kann ab 18 Jahren unter gewissen Voraussetzungen in Anspruch genommen werden. Lentos, AEC und das Nordico bieten in diesem Zusammenhang entsprechend vergünstigte Tarife an. Es gibt Kombitickets zum Beispiel für das Nordico und das Lentos, das dann zu einem speziellen Preis gesucht werden kann. Es gibt zum Beispiel im AEC die Möglichkeit einer Jahreskarte mit sehr günstigen Tarifen. Die Kulturcard ist wirklich eine ganz, ganz tolle Einrichtung. Man muss sich das einmal vorstellen, elf Museen auf Linzer Stadtgebiet, freier Eintritt 365 Tage im Jahr und das Ganze um 49 Euro beziehungsweise ermäßigt - für alle unter 26 Jahren - um 30 Euro. Wenn ich davon ausgehe, dass drei bis vier große Ausstellungen pro Jahr pro Museum kuratiert werden, sind das 30 bis 40 Ausstellungen und dafür zahlt man 30 Euro. Ein Eintritt kostet damit nicht einmal einen Euro. Mit dem was hier angeboten wird, bewegen wir uns da im Cent-Bereich. Der Kulturpass ist ebenfalls schon angesprochen worden, ,Hunger auf Kunst und Kultur‘ ist einkommensabhängig und Gratiseintritte gibt es bei so genannten Kulturpartnern und AEC, Lentos und Nordico sind Kulturpartner. In diesem Zusammenhang möchte ich noch ein Spezialformat erwähnen, das ist z.B. das ,Museum Total‘, das heuer im Frühling recht erfolgreich angelaufen ist. Dabei geht es um ein Ticket für neun Linzer Museen an vier Tagen und das Ganze für zehn Euro. Das heißt, wenn ich mir jedes Museum und jede Ausstellung anschaue, vielleicht eine zwei-, dreimal, dann bin ich wieder genau bei zirka einem Euro Eintrittsgeld. Zusammenfassend denke ich, dass die Stadt Linz sehr viele Möglichkeiten anbietet, Jugendlichen einen sehr günstigen oder einen Gratiseintritt zu verschaffen. Wir werden uns aus diesem Grund der Stimme enthalten.“ (Beifall SPÖ) Die Vorsitzende erteilt der Berichterstatterin das Schlusswort. Gemeinderätin Hochedlinger: „Danke für die Wortmeldungen. In Richtung ÖVP, es gibt junge Menschen, die zwar nicht in Linz wohnhaft sind, aber den Großteil ihres Lebens in Linz verbringen. Es gibt auch junge Menschen, die noch kein eigenes Einkommen und somit noch nicht die Möglichkeit haben, an einen Aktivpass zu kommen. Zur SPÖ: Ihre KollegInnen am Land haben bei einer Landtagssitzung vor gar nicht allzu langer Zeit beantragt, dass der Zutritt für Jugendliche in alle Museen der oberösterreichischen Gemeinden gratis ist. An dieser Stelle ein nett gemeinter Tipp an die SPÖ, dass sie sich vielleicht in Zukunft intern ein bisschen besser abspricht, damit sie sich auf Landes- und Stadtebene in Zukunft nicht mehr in ihrem Abstimmungsverhalten widerspricht. Ich finde es sehr schade, dass ein sinnvoller Antrag, der in seiner Umsetzung obendrein wirklich minimalen Aufwand erfordern würde, ein weiteres Mal verhindert wird. Ich finde, kooperativ ist etwas anderes. Danke schön.“ (Beifall Die Grünen) Die Vorsitzende lässt nun über die Zuweisung des Antrages und anschließend über den Antrag abstimmen. Die Zuweisung des Antrages an den Ausschuss für Kultur und Tourismus wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (19), FPÖ (14) und ÖVP (11) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (19), FPÖ (14) und ÖVP (11) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Bürgermeister Luger übernimmt wieder den Vorsitz. Gemeinderätin Roschger berichtet über den von der Gemeinderatsfraktion Die Grünen eingebrachten Antrag R 14 Strategie zum Schutz und Ausbau der innerstädtischen Park- und Grünanlagen und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, der Sommer 2017 war der drittwärmste Sommer seit Messbeginn 1767. Nur 2003 und 2015 war es noch heißer. Im Zeitraum 2000 bis 2017 erlebte Österreich elf der wärmsten Sommer der 251- jährigen Messgeschichte. Gerade in dicht bebautem Gebiet ist es bei einer Hitzewelle nochmals deutlich heißer und drückender. Asphalt, Beton und Dächer sorgen dafür, dass die Temperaturen im direkten Umfeld noch weiter steigen. Es entstehen städtische Hitzeinseln (Urban Heat Islands). Vor allem an den vielen Hitzetagen merken die Linzerlnnen, wie wichtig Bäume und innerstädtische Grün- und Parkanlagen sowie Fassadenbegrünungen und grüne Innenhöfe für das Stadtklima sind: Die Luft wird befeuchtet und dadurch abgekühlt, was insbesondere bei Hitze als angenehm empfunden wird. Innerstädtische Park- und Grünanlagen sind somit unsere natürlichen Klimaanlagen, Luftfilter und Schattenspender. Da die Temperaturen durch den globalen Klimawandel in den nächsten Jahren noch weiter steigen, bedarf es Maßnahmen gegen das Phänomen der städtischen Hitzeinseln von Seiten der Stadt Linz. Als Vorbild kann der ‚Urban Heat Islands Strategieplan Wien‘ dienen. Hier wurden viele Maßnahmen insbesondere zur Begrünung der Stadt festgeschrieben. Ein erster wichtiger Schritt in Linz wäre ein klares Bekenntnis zum umfassenden Schutz der innerstädtischen Parkanlagen. Derzeit sind sowohl der Andreas-Hofer- Park als auch der Schillerpark durch private Tiefgaragenprojekte bedroht. Die unterzeichneten Gemeinderätlnnen stellen daher folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ‚Der Gemeinderat ersucht den Bürgermeister unter Einbeziehung aller zuständigen Referentlnnen die Koordination für die Entwicklung eines ‚Urban Heat Islands Strategieplans‘ nach dem Vorbild der Stadt Wien zu übernehmen. Umzusetzen sind dabei insbesondere Maßnahmen zum umfassenden Schutz der innerstädtischen Park- und Grünanlagen, zur Attraktivierung von Fassaden- und Dachbegrünungen sowie der Schutz und die Erhaltung der grünen Innenhöfe.‘ Die Bedeckung anfallender Kosten soll durch Umschichtung im Rahmen des Budgets erfolgen bzw. in kommenden Voranschlägen berücksichtigt werden. (Beifall Die Grünen) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Strigl: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Ursula Roschger, wir haben vor einigen Stunden sehr heftig über den SPÖ-Antrag, einen Stadtentwicklungsplan für Linz zu beschließen, debattiert. Nach dieser Debatte wurde er dann beschlossen. Ihr und die ÖVP haben sich der Stimme enthalten und haben diesen Antrag nicht mit beschlossen. Wir glauben, dass das der richtige Weg ist. Ich sehe bei allen anderen, auch bei den NEOS, bei euch und der ÖVP schon den Willen dazu, das gemeinsam zu machen. Ich glaube, die Wege werden zusammenfinden. Wir werden das machen. Bei diesem Antrag werden wir uns der Stimme enthalten, weil wir glauben, der Stadtentwicklungsplan wird das alles einschließen, daher warten wir bitte auf diesen gemeinsam erarbeiteten Stadtentwicklungsplan., Lieber Lorenz, wir werden uns bei deinen Anträgen R 16 und R 17 der Stimme enthalten. Wir sind auch bei diesen Themen der Meinung, dass sie in diesen Stadtentwicklungsplan passen, noch dazu, wo auch in deinen Anträgen die Bürgerbeteiligung enthalten ist, die Bestandteil unseres Stadtentwicklungsplanes sein soll. Darum werden wir uns als sozialdemokratische Fraktion bei diesen drei Anträgen der Stimme enthalten. Danke schön.“ (Beifall SPÖ) Gemeinderätin Riha: „Die sommerlichen Hitzeinseln in den Städten sind auf jeden Fall ein Problem. Der ‚Urban Heat Islands Strategieplan‘ der Stadt Wien ist durchaus positiv, aber auch die Stadt Linz hat nicht geschlafen. Bereits in den Grünflächenplänen 1985 und 2001 finden sich wesentliche Teile dieses Plans und diese Ziele werden bereits umgesetzt. Fassaden- und Dachbegrünungen sowie Schutz und Erhaltung der grünen Innenhöfe, werden in den Verbauungsplänen regelmäßig verbindlich festgelegt. Der ‚Urban Heat Islands Strategieplan‘ der Stadt Wien ist bereits vorhanden und kann auch für Linz als Anregung und Entscheidungshilfe bei der Entwicklung des neuen Stadtentwicklungsplans dienen. Daher ist es nicht notwendig, jetzt einen neuen Detailplan zu erstellen. Wir werden uns daher der Stimme enthalten.“ (Beifall FPÖ) Der Vorsitzende erteilt der Berichterstatterin das Schlusswort. Gemeinderätin Roschger: „Das war ein gutes Beispiel dafür, dass es gut gewesen wäre, wenn wir über den Stadtentwicklungsplan noch weiter gesprochen hätten. Die SPÖ hat gerade signalisiert, dass das ein Thema sein wird. Frau Riha hat mir gerade gesagt, dass wir darüber nicht diskutieren brauchen, weil es genug gibt. Das habe ich gemeint. Was wird bei diesem Stadtentwicklungsplan passieren? Wie gesagt, ich hoffe, dass das ein wichtiger Teil sein wird. Wenn ich mir die Diskussion anschaue, dann habe ich ein bisschen Zweifel daran. Es ist schon so, dass wir momentan aus den verschiedensten Gründen immer wieder um Grünflächen kämpfen müssen, ob das den Baumschutz oder unsere Parkanlagen betrifft. Ich bin davon überzeugt, dass wir in urbanen Räumen, wie Linz einer ist, tatsächlich eine Strategie brauchen, wie wir mehr Grünflächen erhalten und nicht weniger. Das ist wichtig. Ich erhoffe mir Zustimmung. Danke.“ (Beifall Die Grünen) Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (19) und FPÖ (14) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Gemeinderätin Leitner-Rauchdobler berichtet über den von der NEOS-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag R 15 Sommer-Programmier- und Technikkurse für Kinder und Jugendliche und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Besucherinnen und Besucher auf der Galerie, wir müssen die kommenden Generationen auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten. Dazu gehören sowohl die Vermittlung von digitaler Kompetenz, als auch von Kenntnissen im IT-Bereich, sowie ein Basiswissen im Programmieren. In Österreich hinken wir mit der Vermittlung neuer Technologien an unseren Schulen etwas hinterher, obwohl gerade das Programmieren als Sprache der Zukunft einen großen Einfluss auf das zukünftige Berufsleben der heutigen Kinder und Jugendlichen haben wird. In anderen Ländern ist das Schulfach Programmieren bereits auf der Tagesordnung. Ich habe im Antrag einige Beispiele angeführt. Wir in Österreich, führen zumindest mit diesem Schuljahr an 169 Neuen Mittelschulen und AHS Unterstufen die verbindliche Übung ‚Digitale Grundbildung‘ ein. Ich denke, die Stadt Linz kann im Sinne einer innovativen und mutigen Stadt mit einem Konzept für die Einführung von Programmier- und Technikkursen für Kinder und Jugendliche in den Sommermonaten Zeichen setzen. Aktuell beinhaltet das ,Aktiv-Tage‘ Ferienprogramm der Stadt Linz für Kinder und Jugendliche insgesamt mehr als 160 Kurse, Workshops und Ausflugswochen. Zusätzlich zu Klassikern, wie den Sport- und Kreativangeboten, bedarf es für 2018 einer Reihe von Programmier- und Technikkursen. In Linz haben wir das Glück, eine Vielzahl von Firmen, Vereinen, Schulen und Universitäten zu haben, die sich mit dem Zukunftsbereich der Digitalisierung auseinander setzen. Beispielsweise werden solche Kurse vom AEC angeboten, die Kinderuni möchte ich erwähnen oder auch Firmen, wie KEBA, die sehr viel machen. Hier könnte man gute Kooperationen finden. Es geht nicht darum, zusätzlich etwas zu machen, schon auch zusätzlich, aber das in das ,Aktiv-Tage‘ Programm einzubinden und dadurch verstärkte Aufmerksamkeit zu erreichen, damit Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen den Umgang mit dem Computer und neuen Technologien erlernen können und das Programmieren spielerisch vermittelt bekommen. Ich denke, wenn wir Linz zur innovativsten Stadt von Österreich machen wollen, müssen wir die Digitalisierung vorwärts treiben. Wir stellen somit den Antrag: Der Gemeinderat der Stadt Linz beschließe: ‚Die zuständige Stadträtin wird ersucht zu prüfen, ob und in welcher Form ein Konzept für die Einführung von Programmier- und Technikkursen für Kinder und Jugendliche in den Sommermonaten möglich ist. Diese Kurse können entweder durch das Kinder- und Jugendbüro selbst organisiert, durch die Mitglieder der Unternehmensgruppe Stadt Linz durchgeführt (beispielsweise Ars Electronica Center (AEC) oder Tabakfabrik (TFL)) oder über Kooperationen mit Vereinen, Firmen, Schulen oder Universitäten angeboten werden. Ein entsprechendes Konzept soll im Bildungsausschuss beraten und dem Gemeinderat zum Beschluss vorgelegt werden.‘ Bedeckungsvorschlag: Die Bedeckung anfallender Kosten soll durch Umschichtung im Rahmen des Budgets erfolgen. Wir ersuchen um Zustimmung.“ (Beifall NEOS) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderätin Roschger: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Elisabeth, in diese Richtung gibt es bereits eine Reihe von Angeboten, ob das die Kinderuni oder auch das Ferienprogramm des AEC oder die Medienwerkstatt Linz ist. Ich glaube, dass wir da auf gar keinem schlechten Weg sind. Stadträtin Schobesberger hat unter dem Motto ‚Besser geht‘s immer‘ gemeint, sie wäre sehr gerne bereit zu überprüfen, wo man das Angebot noch erweitern und verbessern kann. Wir werden deswegen dem Antrag zustimmen. (Beifall NEOS) Gemeinderat Schörgendorfer: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen, Frau Leitner-Rauchdobler, Ihr Antrag ist prinzipiell sicherlich gut gemeint. Es steht natürlich außer Frage, dass der Umgang mit und der Einsatz von digitalen Medien einen festen Bestandteil unseres täglichen Lebens darstellt. Digitale Medien sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Ich möchte aber schon festhalten, dass die Stadt Linz trotz Zeichen des Sparens in den Jahren 2016 bis 2018 ca. 2,8 Millionen Euro in den Ausbau der IT-Infrastruktur an Linzer Pflichtschulen investiert, damit die Schülerinnen und Schüler die nötigen Kompetenzen und den sicheren Umgang mit digitalen Technologien erwerben können. Wie Sie wahrscheinlich wissen, wurde das Schuljahr 2017/2018 zum Jahr der digitalen Bildung ausgerufen. Die dafür zuständigen Stellen, sprich, das Land Oberösterreich und der Landesschulrat Oberösterreichs sind sich dieser Wichtigkeit bewusst und arbeiten bereits an einer Umsetzung. Aus diesen Gründen werden wir uns der Stimme enthalten.“ (Beifall FPÖ) Der Vorsitzende erteilt der Berichterstatterin das Schlusswort. Gemeinderätin Leitner-Rauchdobler: „Ich bin mir jetzt noch nicht ganz sicher, wie abgestimmt wird, ich habe noch ein paar Fragezeichen. (Zwischenruf) Ich möchte noch einmal zusammenfassen. Ich bin mir bewusst, dass es in diesem Bereich in Linz schon ein vielfältiges Angebot gibt, das habe ich in meinem Text auch angeführt. Es geht nicht darum, zusätzliche Kosten zu verursachen, sondern das in die von der Stadt Linz angebotene Broschüre kompakt einzufügen, damit den Kindern und Jugendlichen bewusst ist, dass sie dieses Angebot nutzen können. Es geht um einen Mehrwert. Auch wenn jetzt in der Schule angefangen wird, Digitalisierung zum Thema zu machen, sollte diese Möglichkeit den Kindern in den Ferien zur Verfügung stehen. Ich freue mich, wenn es eine breite Zustimmung gibt, damit wir in diesem Bereich im Sommer ein breites Angebot für die Zukunft unserer Kinder haben.“ Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (19) und FPÖ (14) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Gemeinderat Potočnik berichtet über den von der NEOS-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag R 16 Stadtentwicklung Dreieck Kapuzinerstrasse/Hopfengasse/Stifterstrasse und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen, die aktuellen Planungen auf dem Grundstück des ehemaligen Klostergartens, Kapuzinerstraße 38, lenken die Aufmerksamkeit auf ein künftig sehr interessantes Gebiet. Das ist das Dreieck Kapuzinerstraße, Stifterstraße und Hopfengasse. Dieses Grundstück ist zum größten Teil im Besitz der Stadt. Wir sehen da städtebaulichen Handlungsbedarf. Zur Erinnerung, dort gibt es eine Entwicklung mit einem kleinen Hochhaus von Arbor Immobilienentwicklung und Architekt Stögmüller. Das lenkt die Aufmerksamkeit auf das Ganze. Hier sind wir der Meinung, dass das Pferd wieder einmal von hinten aufgezäumt wird. Zuerst erfolgt die Anlassplanung und dann kommt später womöglich etwas. Das ist aus fachlicher Sicht kein sauberer Zugang. Ich lerne dazu. Unsere Bitte wäre, zuerst von städtischer Seite her die zukünftige städtebauliche Entwicklung zu bearbeiten und dann erst kleine Grundstücke, wie den Klostergarten, zu bearbeiten. Wir stellen daher folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ,Der zuständige Referent (Infrastruktur und Stadtentwicklung) möge für dieses Areal einen städtebaulichen Ideenwettbewerb oder ein kooperatives Verfahren mit Anrainern (insbesondere der Schule und der KAPU) in die Wege leiten. Es wird vorgeschlagen, den Antrag dem entsprechenden Ausschuss zuzuweisen.‘ Bedeckungsvorschlag: Etwaige Kosten für ein kooperatives Verfahren oder einen städtebaulichen Wettbewerb können teilweise durch den Bauwerber getragen werden bzw. durch Umschichtungen im Budget gedeckt werden. Die Michael Reiter Schule ist eine sehr sensible Schule mit 230 Schülern, von denen rund ein Drittel annähernd taub oder blind ist. Ich bitte um Zustimmung.“ (Beifall NEOS) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Grininger MSc: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geschätzte Kolleginnen und Kollegen, werte ZuhörerInnen auf der Galerie, gleich vorweg, wir werden diesem Antrag zustimmen. Mir ist nur wichtig darauf hinzuweisen, dass wir Grünen bereits bei der Umwidmung dieses Gebietes davor gewarnt haben, dass dort entsprechende Entwicklungen passieren können. Nun ist genau das eingetreten, was wir nicht wollten, nämlich Planungen, die nicht mit den städtischen Zielen vereinbar sind. Der Gestaltungsbeirat hat entsprechend bewertet. Wir haben in Ebelsberg gesehen, wie es gehen sollte. Wir müssen uns zuerst klar werden, was wir als Stadt dort haben wollen und dann den Flächenwidmungsplan und erlassen am besten gleichzeitig einen Bebauungsplan, damit so etwas nicht passiert. Danke.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderat Kleinhanns: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, Damen und Herren des Gemeinderates, beim Kreuzungsbereich Kapuzinerstraße, Sandgasse, Limonigasse und Stifterstraße handelt es sich um einen umgestalteten Bereich im Stadtbild. Es ist wahrscheinlich noch der letzte, erbärmlich kleine, aber noch grüne, unbebaute Rest des ehemaligen fast bis zur Landstraße reichenden Kapuzinerfeldes. Daher muss dieser kleine Platz allen Architekten, Baulöwen und Stadtverdichtern als gewinnträchtiges Betätigungsfeld ins Auge stechen. Dort könnte man sicher eine interessante Architekturmasse ‚hineinquetschen‘, die die Master- und Detailplanungskosten leicht wieder hereinspielt. Auch wenn wir Planungen machen, kostet das etwas. Das wurde von dir, lieber Lorenz, klugerweise nicht miterwähnt. Dort wurde aber in der letzten Zeit zweimal ein Hochhausprojekt eingebracht und vom Gestaltungsbeirat wieder ‚nach Hause geschickt‘. Das spricht für die Funktionalität des Gestaltungsbeirates. Die Eigentümerin denkt für die denkmalgeschützte Baugruppe - dabei geht es nicht nur um den Kirchturm oder um das KAPU, sondern um den ganzen Klosterbezirk - gerade eine Neunutzung, wahrscheinlich eine museale Nutzung an, die noch gar nicht entwickelt ist. Die Stadt hat für diesen Standort bereits die Errichtung eines Seniorenheimes angedacht, aber noch nicht zu Ende geprüft. Die Erteilung eines kostspieligen Stadtentwicklungsplans für dieses kleine Zentrum des Kapuzinerviertels ist derzeit verfrüht. Man muss jetzt die Interessen der einzelnen Eigentümer abwarten, erst dann kann man darüber verfügen. Alles andere wäre das Bauen von Luftschlössern. Unsere Sichtweise stützt sich auf die aktuelle Beurteilung durch die betroffenen Planungsstellen und der Direktion für Planung, Technik und Umwelt im Magistrat der Landeshauptstadt Linz. Lieber Kollege Grininger, wenn du im Gestaltungsbeirat ein bisschen zuhören würdest, hättest du das dort alles miterlebt. Das kannst du daher nicht wissen. Daher wird sich die freiheitliche Fraktion der Stimme enthalten. Danke.“ (Beifall FPÖ) Gemeinderat Ing. Casny: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen, das ist ein sehr sensibler Bereich. Das wurde auch schon von meinen Vorrednern angeführt. Lieber Günther Kleinhanns, du hast selber gesagt, es ist aus wirtschaftlichen Gründen sehr, sehr wertvoll und es ist gefährlich dass hier die falsche Planung gemacht wird. Im Gestaltungsbeirat wurde es bereits zweimal abgelehnt. Es wundert mich, wenn du meinst, dass es derzeit verfrüht ist, sich Gedanken über die Planung dieses Dreieckes zu machen. Es kann nie verfrüht sein, sich Gedanken zu machen, wie ein sensibles Grundstück der Stadt Linz verwertet werden soll. Wir werden daher diesem Antrag zustimmen.“ (Beifall ÖVP) Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Potočnik: „Danke für die Zustimmung der diversen Fraktionen. Günther, ich glaube, dass der Prozess nicht so kostspielig ist. Abgesehen davon, kann man das zum Teil zumindest durchaus auf die Projektbetreiber abschieben. Ich sehe vor allen Dingen die Chance. Wir alle reden vom Verdichten, von Platzmangel und von Grundstücksmangel, das Dreieck wird schon - um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht so genau,– ca. 10.000 Quadratmeter haben, der Klostergarten ist ca. 1600 Quadratmeter und das Dreieck dort wird ungefähr ein Hektar haben. Da gibt es einiges Potential in bester Lage, da könnte man schon etwas machen, das wäre für die Stadt schon interessant. Ich kann es nur noch einmal betonen – es wäre die richtige Reihenfolge zuerst mit diesem stadtentwicklerischen Maßstab zu beginnen und dann erst die Arbor-Immobiliengesellschaft arbeiten zu lassen. Das was wir jetzt haben, ist eine reine Anlassplanung. Danke.“ Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (19) und FPÖ (14) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Gemeinderat Potočnik berichtet über den von der NEOS-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag R 17 Hochhäuser – Schutzzone Innenstadt und führt aus: „Mein letzter Versuch zu den Hochhäusern, dann gibt es von meiner Seite Ruhe. (Heiterkeit) Linz hat 205.000 oder 203.000 Einwohner, wächst, ist dynamisch, hochdynamisch und wurde vor ein paar Jahren von internationalen Investoren entdeckt und hat gerade sechs Hochhäuser in Bau bzw. in Planung. Vielleicht sind es weniger oder ein bisschen mehr, ungefähr die Größenordnung, vielleicht kenne ich auch ein paar nicht. Es gibt aber keine Strategie für Hochhäuser, geschweige denn für qualitative Verdichtung. Wir haben keine Vision in Bezug auf Hochhäuser, das passt nicht zusammen. Also hochdynamisch, Wachstum, innovative Stadt- und Hochhäuser bauen, aber keine Vision. Das Einzige, was wir haben, ist dieser - ich möchte fast sagen - läppische Zehn-Punkte-Plan, der von den Projektbetreibern abgearbeitet wird. Diesen Begriff habe nicht ich erfunden, der wird im Magistrat immer wieder so benannt und die Projektbetreiber verwenden ihn. Da wird etwas abgearbeitet. Wir wissen aber, dass Stadtentwicklung nicht abgearbeitet wird, sondern das etwas mit Entwicklung, Zukunft und Gestaltung zu tun hat. Das heißt, dieser Zehn-Punkte-Plan ist maximal ein Notprogramm. Wir haben einen Gestaltungsbeirat, der erstaunlich gut funktioniert. Das muss ich immer wieder feststellen und immer wieder bekunden, auch zuletzt, wie du richtig gesagt hast. Trotz der guten Funktionsweise sind wir uns, glaube ich, einig, dass er nicht für Hochhäuser gedacht ist. Hochhäuser sind für den Gestaltungsbeirat zu groß, das sieht man in den Entscheidungen immer wieder. Das heißt, da brauchen wir etwas anderes. Jetzt taucht dieses Projekt, dieser Plan bzw. diese Vision mit dem Hochhaus im Schillerpark auf und bringt aus unserer Sicht das Fass zum Überlaufen. Da ist etwas neu, ganz neu. Bis jetzt waren die Hochhäuser irgendwo in Urfahr oder in der Friedhofstraße bzw. der Grünen Mitte usw., also in Gegenden, in denen man sich das durchaus vorstellen kann. Ich kann mir das sogar sehr gut vorstellen und ich bin für Hochhäuser. Dieser Antrag ist nicht gegen Hochhäuser, sondern er dient der Qualitätssicherung. Neu ist, dass wir ein Hochhaus in der inneren Stadt haben und das ist natürlich doppelt heikel. Da gibt es unmittelbare Anrainer, entsprechende Schattenwürfe, Winde, Verkehr, der angezogen wird und noch dazu diese Tiefgarage, die dort zerstörerische Wirkung hätte. Das heißt, der Antrag zielt darauf ab, eine Atempause zu schaffen. Wir müssen nachdenken, ob wir diese Hochhäuser in der Innenstadt wollen. Wenn wir sie wollen, ja wie denn? Das heißt, das gehört in Wirklichkeit debattiert, auch öffentlich debattiert. Dieser Antrag zielt darauf, hier einmal eine Atempause zu schaffen. So, wie wir in kleinem Maßstab eine Bausperre oder ein Neuplanungsgebiet verhängen, ist der Vorschlag, dass wir aus diesem Hochhaustrip die Innenstadt ausnehmen und sagen, wir machen einmal ein zwei Jahre Atempause und denken darüber nach, wie wir das mit den Hochhäusern machen wollen. Wir stellen daher den Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ‚Die Linzer Innenstadt ist vorläufig, bis zur Erstellung einer Hochhaus-Strategie, durch eine ausgewiesene Zone für die Errichtung von Hochhäusern (>22 Meter) zu sperren. Der zuständige Planungsreferent wird ersucht eine entsprechende Strategie unter Einbeziehung externer Experten und der Linzer Bevölkerung zu erstellen und den konkreten Bereich der Schutzzone zu definieren.‘ Bedeckungsvorschlag: Es entstehen praktisch keine Kosten, falls doch können diese durch Umschichtungen im Budget gedeckt werden. (Beifall die NEOS) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Pfeffer: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, lieber Lorenz, ich sehe in Linz vorerst keinen Hochhaustrip. Die Errichtung von Hochhäusern in Linz erfolgt auch nicht beliebig, weil diese doch immer mit der Projektvorlage beim Gestaltungsbeirat - was du angesprochen hast - und einer Änderung des Bebauungsplanes, welcher bekannter weise im Gemeinderat beschlossen wird, verbunden ist. Linz folgt den Prinzipien des diskursiven und nicht des normativen Städtebaus. Das ist für die freiheitliche Fraktion so in Ordnung. Wir werden uns daher bei deinem Antrag der Stimme enthalten.“ (Beifall FPÖ) Gemeinderat Grininger, MSc: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Kollegen und Kolleginnen, lieber Lorenz, der Wildwuchs an Hochhäusern ist nicht akzeptabel. Es ist auch nicht gut, dass so viel in Planung ist, da sind wir ganz deiner Meinung. Unsere Meinung ist es aber auch, dass die Situation durch diesen Antrag nicht besser wird. Warum das so ist, würde ich gerne ein bisschen ausführen. Die ‚Hochhaus-Strategie‘, wie du das formuliert hast oder wie es schon einmal beantragt worden ist, ein Hochhaus-Entwicklungsplan, bewirkt unserer Meinung nach nämlich nur eine Spekulationsblase um die Grundstücke. Das ist genau das, was wir nicht wollen, das haben wir in der Sitzung im Jänner 2016 schon einmal klar dargelegt und dabei bleiben wir auch. Zur Sperrzone: Führen wir einmal aus, was so eine Sperrzone bedeuten würde. Der Gemeinderat sagt quasi, dass er in einem gewissen Gebiet, auf einem gewissen Grundstück kein Gebäude, das über eine gewisse Höhe hinaus geht, will. Das klingt recht fein. Es ist aber klar, dass der Gemeinderat so einen Beschluss jederzeit - auch für kleine Gebiete - rückgängig machen kann. Somit wird die Sperrzone kein einziges Hochhaus verhindern. Der Gemeinderat kann eine Sperrzone jederzeit für ein gewisses Gebiet wieder aufheben. Beim Durchdenken des Konzepts hat mich das Ganze nämlich an ein Instrument erinnert, das gesetzlich verankert ist. Wir ändern das in jeder Sitzung beziehungsweise passen das an, nämlich die Bebauungspläne. Liebe Kolleginnen und Kollegen, Bebauungspläne schreiben in einem gewissen Gebiet vor, was gebaut werden darf und das ohne jegliche Rechtsunsicherheit. Für uns ist es daher nicht notwendig, ein zusätzliches Instrument einzuführen. Schauen wir lieber, dass gute Bebauungspläne zustande kommen und wir die Ziele der Pläne entsprechend verfolgen und wir ohne Anlassgesetzgebung irgendwo einfach ein Hochhaus hinstellen. Ich möchte auch noch klarstellen, dass ein Nein zu diesem Antrag nicht bedeutet, dass wir die Intention des Antrags nicht unterstützen. Wir sind - wie ich am Anfang gesagt habe - gegenüber dem Wildwuchs der Hochhäuser skeptisch. Und ja, wir wollen eine optimale Planung haben. Diese Intention unterstützen wir. Wir glauben nur nicht, dass der Antrag das richtige Instrument dafür ist. Danke.“ (Beifall Die Grünen) Bürgermeister Luger: „Ich möchte mich ebenfalls kurz zu Wort melden. Ich möchte betonen, dass die Frage, wie die Stadt ihre Höhenentwicklung definiert, aus meiner Sicht eine der strategischen Fragen ist. Es schließt auch an den Antrag an, wie wir mit den Grünflächen umgehen wollen. In der modernen Stadtplanung gibt es nicht nur in der Horizontalen Grünflächen, sondern es gibt sie bekanntlich auch in der Vertikalen. Das halte ich für sehr strategische, entscheidende Fragen. Die Frage, wie wir in dieser Stadt mit Hochhäusern umgehen, ist für mich eine zentrale sowie andere Fragen der Mobilität. Wir haben heute darüber diskutiert - Sie haben große Skepsis, vor allem Nichtglauben artikuliert -, dass wir in diesem Stadtentwicklungsplan vorhaben, genau diese Fragen korrekterweise strategisch zu entscheiden. Das ist der Unterschied zu Ihrem Antrag, Herr Gemeinderat. In so einem Stadtentwicklungsplan ist natürlich nicht genau auf die Parzelle abgestimmt und auch nicht exakt definiert, wo etwas stattfinden solle, aber wohin die Reise strategisch hinführt. Ich glaube, dass wir uns in zwei Jahren leichter tun, wenn Grundsatzentscheidungen getroffen sind, die über das Entwicklungskonzept hinausgehen. Wir können dann die Diskussion um Hochhäuser tatsächlich qualitätsvoller führen und nicht nur standortbezogen oder die Frage, wer gerade Investor ist und weswegen man dann dafür oder dagegen ist. Das scheint ab und zu im Hintergrund zu stehen - was ich Ihnen nicht unterstelle, sondern mein Eindruck in der Diskussion ist. Für heute wird sich meine Fraktion der Stimme enthalten. Ich habe jedoch für den grundsätzlichen Zugang tiefes Verständnis dafür, dass wir diese Frage auf sehr gutem städtebaulichem Niveau zu beantworten haben.“ Gemeinderat Ing. Casny: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen, im Jänner 2016 hat die ÖVP bereits einen Hochhausentwicklungsplan gefordert. Leider Gottes hat sich zum Thema Hochhaus nicht viel geändert. Es ist ein Faktum, dass es durchaus möglich ist, dass Investoren mit einem Plan eines Hochhauses im Gestaltungsbeirat abgelehnt werden. Wenn das zwei-, dreimal passiert und sie die notwendige Hartnäckigkeit und finanziellen Polster haben, dann machen sie einen Wettbewerb. Im Nachhinein muss die Stadt Linz den Bebauungsplan ändern. Grundsätzlich stehen wir dann an, den Bebauungsplan zu ändern und Bürgerinitiativen zu überzeugen, die sich gegen derartige Hochhäuser aussprechen. Die Stadt Linz hat grundsätzlich keine Aussage, wo Hochhäuser hinkommen können oder sollen. Daher ist es dringend notwendig und wichtig - ob es über einen Städtebauentwicklungsplan oder über eine Hochhausstrategie passiert -, dass sich die Stadtplanung über dieses Thema Gedanken macht und es einer Lösung zuführt. Das ist, glaube ich, für die Zukunft ein wichtiger Punkt. Daher werden wir diesem Antrag auch zustimmen. (Beifall ÖVP) Stadtrat Hein: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, Gemeinderat Grininger hat es an und für sich schon richtig gesagt. Wo ein Hochhaus gebaut wird, entscheidet der Gemeinderat. Wenn ein Investor - das ist für viele anscheinend eine ganz böse Macht - kommt und ein Projekt vorlegt, dann mag es sein, dass es im Gestaltungsbeirat durchfällt. Es mag sein dass es noch einmal durchfällt und man einen Wettbewerb macht. Aber auch ein Wettbewerb ist keine Garantie dafür, dass dieses Hochhaus den Vorstellungen einzelner Mandatare im Gemeinderat entspricht. Es wäre mir neu, dass die Stadt dann verpflichtet wäre, diesen Bebauungsplan für dieses Hochhaus zu ändern. Diese Entscheidung trifft dieses Gremium und bekanntlich muss in so einer Sache eine Mehrheit im Gemeinderat gegeben sein. Wenn es Aufregung über Hochhäuser und über die fehlende Strategie der Stadt Linz dazu gibt, verstehe ich das nicht. Aus meiner Sicht ist das nicht so, denn wir haben wirklich ein sehr aufwändiges Programm. Das Zehn-Punkte-Programm würde ich nicht als Notfallplan bezeichnen. Dort muss die städtebauliche Komponente und die Frage ob ein Standort für ein Hochhaus geeignet ist, sehr wohl genau analysiert werden. Wir wollen keinen Hochhausplan, weil er der Bodenspekulation Tür und Tor öffnen würde. Es ist völlig klar, dass die Grundstückspreise ins Unendliche steigen werden, wenn Grundstücke eingegrenzt werden auf denen ein Hochhaus gebaut werden darf. Jedes in Linz gebaute Hochhaus, hat hier im Gemeinderat die Mehrheit gefunden. Es kann auch das beste Verfahren kein Schutz sein. Wenn sich eine Mehrheit im Gemeinderat findet, die davon überzeugt ist, dass dieser Standort geeignet ist, dann wird das so umgesetzt. Ohne diese Mehrheit wird das nicht umgesetzt. Ich wollte nur klarstellen, dass die Stadt sicher nicht verpflichtet ist, wenn vom Gestaltungsbeirat oder aus einem Wettbewerb heraus irgendeine Entscheidung kommt, der im Sinne oder nicht im Sinne des Gemeinderates ist. Der Gemeinderat hat sicher mit keinem Investor einen Vertrag abgeschlossen, dem er zustimmen muss. (Beifall FPÖ) Gemeinderat Grininger, MSc: „Ich habe mich jetzt noch einmal kurz zu Wort melden müssen. Herr Casny, das hat mich jetzt nämlich schon ein bisschen geschreckt. Sie haben gesagt, dass wir im Gemeinderat Bebauungsplanänderungen zustimmen müssen. Ich hoffe wirklich, dass die ÖVP dem Bebauungsplan nicht aufgrund finanzieller Interessen von irgendjemandem zustimmt. (Zwischenruf) Vielen Dank.“ Da der Berichterstatter auf sein Schlusswort verzichtet, lässt der Vorsitzende nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (19), FPÖ (14) und Die Grünen (9) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Bürgermeister Luger übergibt den Vorsitz an Vizebürgermeisterin Hörzing. Stadträtin Fechter berichtet über den von der SPÖ-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag R 18 Aktion 20.000 für alle oberösterreichischen Gemeinden ermöglichen – Resolution und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, bei der Aktion 20.000 sollten in Österreich 20.000 Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose über 50 in öffentlicher Hand oder in gemeinnützigen Institutionen mit 100 Prozent Kostenübernahme durch das Sozialministerium geschaffen werden. Die Unternehmensgruppe Linz stellt in der Pilotphase bereits 150 Arbeitsplätze zur Verfügung. Um vor Ort helfen zu können, würden an dieser ,Aktion 20.000‘ auch andere Gemeinden gerne mitmachen. Der Haken dabei ist, dass Abgangsgemeinden nicht mitmachen dürfen, weil keine Personalaufnahmen außerhalb der starren Dienstpostenpläne gemacht werden dürfen, trotz vollständiger Kostenübernahme durch das Arbeitsmarktservice und deutlich festgelegter darauf befristeter Beschäftigungsverhältnisse. Wir stellen daher folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ‚Die im Oberösterreichischen Landtag und in der oberösterreichischen Landesregierung vertretenen Parteien werden ersucht, die Durchführung der ,Aktion 20.000‘ in den oberösterreichischen Gemeinden zu ermöglichen. Dazu bedarf es des Abbaus bürokratischer Hürden, damit auch Abgangsgemeinden der geförderten Zielgruppe in Form der für sie kostenlosen Arbeitskräfte eine neue Perspektive bieten können und Personalaufnahmen im Rahmen dieser Aktion außerhalb der Dienstpostenpläne erfolgen können.‘ Ich bitte um Annahme.“ (Beifall SPÖ) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor. Gemeinderat Mag. Hajart: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, die ,Aktion 20.000‘ hatte grundsätzlich eine positive Intention, was die Altersgruppe der 50 plus betrifft. Hier macht die Stadt Linz bekanntlich sehr viel als eine der beiden Pilotregionen neben Urfahr-Umgebung. Dieser Antrag scheint aber vorwiegend dem Populismus untergeordnet zu sein, nachdem er sich überhaupt nicht auf die Stadt Linz, sondern auf die Gemeinden laut Gemeindeordnung bezieht, die einen Abgang im Haushalt haben. Es hat rein gar nichts mit der Stadt Linz zu tun. Vor diesem Hintergrund enthalten wir uns hier der Stimme. Danke schön.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderat Eypeltauer: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, auf die Gefahr hin, ideologische Diskussionen und Grundsatzdiskussionen auszulösen, möchte ich mir kurz Zeit nehmen um zu begründen, warum wir diesen Antrag ablehnen werden. Die ,Aktion 20.000‘ hat bundesweit ein Volumen von 778 Millionen Euro. Es geht darum, ältere Langzeitarbeitslose wieder zumindest temporär in Beschäftigung zu bringen. Das Problem, das wir NEOS grundsätzlich an dieser Aktion haben und schon auf Nationalratsebene kundgetan haben ist, dass Minister Stöger nicht auf die Rekordzahl an offenen Stellen zurückgreift, die de facto in der Privatwirtschaft bestehen, sondern einen neuen Arbeitsmarkt schafft. Das ist aus unserer Sicht nicht nur reine Symptombekämpfung, sondern statistische Schönrechnerei und eine Verschärfung der bestehenden arbeitsmarktpolitischen Probleme. Der Punkt ist, dass wir hier 55.530 offene Stellen beim Arbeitsmarktservice registriert haben. Das ist eine Steigerung von 40 Prozent gegenüber den Rekordwerten vom letzten Jahr. Trotzdem ist das Einzige, was der Bundesregierung oder in dem Fall dem Sozialminister einfällt, für 20.000 Menschen einen künstlichen Sekundärarbeitsmarkt zu schaffen, einen Bedarf zu schaffen, der in Wahrheit künstlich ist, der gar nicht besteht und der das grundliegende Problem überhaupt nicht löst. Der Zugang, den wir NEOS zu der ganzen Arbeitsmarktproblematik haben, ist der, dass man in erster Linie den Faktor Arbeit entlasten sollte, gerade bei den Lohnnebenkosten. Man sollte Betriebe durch Entbürokratisierungen und durch Investitionsanreize stärken und Langzeitarbeitslose vor allem nach dem tatsächlich am Arbeitsmarkt bestehenden Bedarf schulen. Wie gesagt, 55.530 freie Stellen. Die ,Aktion 20.000‘ besteht darin, dass man einen neuen Arbeitsmarkt schafft und nicht versucht, die Menschen in diese bestehenden freien Stellen zu führen. Aus dem Grund unterstützen wir weder die ,Aktion 20.000‘, noch diesen Antrag, ungeachtet der Kritikpunkte, die Kollege Hajart jetzt schon aufgebracht hat.“ Gemeinderätin Mag.a Hartig: „Frau Vizebürgermeisterin, das fühlt sich richtig gut an, wenn man Frau Vizebürgermeisterin sagen darf. Wir haben schon lange keine Frau mehr gehabt. (Heiterkeit) Ich möchte kurz auf dich, Martin Hajart, replizieren. Du hast sicher vergessen, dass auch LinzerInnen außerhalb von Linz berufstätig sind, oder? Das wollte ich noch dazu sagen. (Zwischenruf) Es sind auch LinzerInnen betroffen. Ich weiß das aus erster Hand, weil ich selbst in einer AMS-Maßnahme arbeite und meine Schützlinge begleite und unterstütze, in dieser Berufsaktion 20.000 Fuß zu fassen. Ich weiß welche Personen davon betroffen sind, weil ich mit diesen Personen arbeite. Dir, lieber Felix, muss ich auch ein bisschen widersprechen, weil ich sehr wohl der Meinung bin, dass jetzt ganz viele Menschen wieder eine Möglichkeit haben beruflich wieder Fuß zu fassen. Meine Schützlinge sind teilweise schon seit sechs, sieben, acht Jahren oder länger nicht mehr am Arbeitsmarkt bzw. nicht mehr beruflich tätig oder tun sich in der beruflichen Integration schwer. Ich finde es sehr wohl sinnvoll, dass diese Personen am Magistrat oder in NGOs arbeiten, weil genau das Institutionen sind, bei denen das Gemeinwohl im Vordergrund steht. Ich verwehre mich dagegen, dass diese Aktion für den Privatmarkt geöffnet wird. Das wäre wieder eine Umverteilung von unten nach oben.“ (Beifall Die Grünen, SPÖ) Gemeinderat Eypeltauer: „Liebe Maria-Edwige, ich muss kurz auf deine Replik replizieren, weil du mich missverstanden hast. Die NEOS wollen nicht, dass die ,Aktion 20.000‘ auch für private Unternehmen geöffnet wird. Die NEOS wollen, dass die ,Aktion 20.000‘ überhaupt nicht passiert. Wir wollen natürlich, dass Langzeitarbeitslose die sechs, sieben, acht Jahre keine Arbeit haben, wieder eine Arbeit finden. Nur ich will, dass die das nachhaltig bekommen und nicht nur befristet für ein oder zwei Jahre. Ich will, dass die Bundesregierung dazu gezwungen ist, endlich Maßnahmen zu ergreifen, damit solche Menschen gar nicht erst arbeitslos werden. Wir sind uns im Ziel wahrscheinlich einig, ich finde nur das Instrument einer kommunistischen planwirtschaftlichen Aktion nicht richtig. (Zwischenrufe, Unruhe) Die Vorsitzende erteilt der Berichterstatterin das Schlusswort. Stadträtin Fechter: „Die gute Wirtschaftslage bringt tatsächlich einen Rückgang der Arbeitslosigkeit, insbesondere bei Jugendlichen. Aber trotz freier Stellen und trotz der wachsenden Konjunktur, ist die Arbeitslosigkeit bei 50 plus weiter gestiegen. Zu den ,nur‘ zwei Jahren möchte ich sagen, dass es grundsätzlich mehr Sinn macht, für Beschäftigung und nicht für Arbeitslosigkeit zu zahlen, ganz abgesehen von der - wie Edwige gesagt hat - persönlichen Perspektive, die diese Menschen erhalten. In diesen zwei Jahren kann sich sehr viel tun. Möglicherweise entsteht ein Pensionsanspruch oder aber ein Startvorteil bei der Bewerbung. Es ist immer noch leichter aus einer Beschäftigung, als aus einer Arbeitslosigkeit Bewerbungen zu verfolgen. Durch Jobs, die der Markt nicht schafft, wird mit der ,Aktion 20.000‘ dafür gesorgt, dass der Aufschwung überall ankommt und die Langzeitarbeitslosigkeit halbiert wird. Dadurch entsteht sowohl für die Betroffenen, als auch für die Gemeinden eine Win-Win-Situation, die zusätzliche Leistungen für die BürgerInnen bieten können. Ich bitte daher noch einmal um Annahme.“ (Beifall SPÖ) Die Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der ÖVP-Fraktion (11) sowie bei Gegenstimmen der NEOS-Fraktion (3) mit Stimmenmehrheit angenommen. Vizebürgermeister Wimmer berichtet über den von der FPÖ-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag R 19 Endlich mehr Polizei für Linz – Resolution und führt aus: „Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin, gerade kurz vor einer Nationalratswahl häufen sich (plötzlich?) Bekenntnisse unterschiedlicher wahlwerbender Parteien zu mehr Sicherheit. Für eine notwendige personelle Aufstockung der Polizei muss angesichts breiter Zustimmung kein Wahlergebnis abgewartet und kein Sicherheitsrisiko eingegangen werden, sondern kann die Bundespolitik parteienübergreifend unverzüglich handeln. Die Gründe liegen auf der Hand: Einerseits wegen der stetig wachsenden Bevölkerung unserer Stadt bei gleich bleibender oder teils sinkender Zahl der verfügbaren Exekutivbeamten, andererseits auch wegen eingeschränkter Präsenz der am Papier verfügbaren Kräfte durch Karenzen und Dienstzuteilungen, weshalb die theoretisch vorhandene Zahl an Einsatzkräften in der Praxis nicht verfügbar ist. Der schon vor Jahren angekündigte ‚Flexipool‘, aber auch die seit kurzem verfügbaren neuen flexiblen Kräfte scheinen hier nicht die gewünschte Abhilfe zu schaffen. Gerade in bestimmten Stadtteilen des Linzer Südens ist der Ruf nach mehr Polizeipräsenz besonders laut. Die schon absehbaren Maßnahmen in der Stadtentwicklung werden dazu beitragen, dass vor allem der Linzer Süden künftig noch dichter besiedelt ist. Es macht daher Sinn, bereits jetzt und nicht allenfalls erst im Nachhinein durch sicherheitspolitische Vorkehrungen auf diese neue Entwicklung einzugehen. Der Gemeinderat beschließe: ,Resolution an den Herrn Bundesminister für Inneres sowie die im Parlament vertretenen Klubs: 1. Herr Bundesminister für Inneres wird ersucht, der Landeshauptstadt Linz nicht zuletzt aufgrund ihrer deutlich steigenden Bevölkerungszahl (binnen weniger Jahre von etwa 190.000 auf 205.000 Hauptwohnsitze) und der ‚Unterbesetzung‘ bestehender Stellen im Sinn der Antragsbegründung zumindest 150 zusätzliche Polizistinnen und Polizisten zuzuweisen, womit nicht Abgänge kompensiert, sondern der tatsächlich verfügbare Personalstand aufgestockt werden soll. 2. Darüber hinaus wird darum gebeten, speziell in Stadtteilen mit höherem Sicherheitsbedürfnis und ohne Polizeiwachzimmer, wie beispielsweise Auwiesen, ‚Alt-Ebersberg‘ (mit Ennsfeld) und Bindermichl entweder durch Planung eines künftigen Wachzimmers (beispielhaft am ehemaligen Kasernenareal Ebelsberg) oder zumindest durch verstärkte Präsenz von Streifen die Sicherheitslage zu verbessern. 3. Subsidiär werden die im Parlament vertretenen Klubs ersucht, dieses Anliegen auf breiter Basis zu unterstützen und im hoffentlich unwahrscheinlichen Fall der Untätigkeit ehestmöglich auf eine entsprechende Umsetzung zu drängen.‘ Ich bitte um Annahme dieses Antrags.“ (Beifall FPÖ) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderätin Schmid: „Werte Kolleginnen und Kollegen, wir hätten hier gern wieder eine getrennte Abstimmung. Wir werden dem Punkt 1 und 3 zustimmen, wie immer. Die Polizei ist die Organisation, die für die Sicherheit zuständig ist. Wenn man sich die Dienstzeiten ansieht, ist es so, dass wir mehr Polizisten und Polizistinnen brauchen können. Beim Punkt 2 werden wir uns der Stimme enthalten, weil wir davon überzeugt sind, dass die Polizei das sehr gut weiß, wo sie ihre Einsatzgebiete hat. Danke.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderätin Eilmsteiner: „Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin, werte Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderates, die SPÖ wird diesem Antrag ihre Zustimmung geben, weil die Sache wichtig ist. Es ist mehr Polizei notwendig. Wir haben nicht nur jetzt sondern auch in den letzten Jahren immer wieder gefordert, dass die Planstellen endlich aufgefüllt werden müssen. In den letzten zehn Jahren wurden diese Anträge von allen Fraktionen immer wieder gestellt, bis dato ist aber leider nichts passiert. Ich möchte schon dazusagen, dass von 2000 bis 2006 natürlich sehr schlechte Ausbildungszeiten waren. 2001 – man weiß ganz genau, wer in dieser Zeit Innenminister war bzw. wer das Ressort gehabt hat – wurde in Oberösterreich gar keine Ausbildung durchgeführt. Das wirkt sich natürlich stark aus und hängt nach, wenn man bedenkt, dass es 2001 keine Ausbildung gab, die Polizei generell aber 83 Abgänge hatte. Das wieder aufzuholen dauert seine Zeit, weil eine Ausbildung zwei Jahre in Anspruch nimmt. Wir unterstützen daher diesen Antrag sehr wohl und mit Freude, damit es endlich wieder mehr Polizei in Linz gibt.“ (Beifall SPÖ, FPÖ) Gemeinderat Eypeltauer: „Sehr geehrte Frau Vorsitzende, liebe Kolleginnen und Kollegen, ich erspare Ihnen und euch den sicherheitspolitischen Exkurs, den ich jetzt gebracht hätte und beschränkte mich auf die Kerngründe, warum wir diesem Antrag zustimmen wollen. Wir haben in der österreichischen Polizei bundesweit einen regelrechten Überstundenmarathon. 2014 waren es sechs Millionen Überstunden, 2015 mehr als 7,3 Millionen Überstunden. Die Polizei ist an der Belastungsgrenze angelangt und es ist ein vollkommen nüchtern, akzeptierbarer Fakt, dass wir die Anzahl der PolizistInnen in Linz der gestiegenen Bevölkerung schlicht und ergreifend irgendwann einmal anpassen müssen. Gleichzeitig ist es ein vollkommen nicht nüchtern, akzeptables Faktum. Das Einzige, was wirklich für mehr Sicherheit sorgt, gerade im Wohnviertel, sind schlicht und ergreifend Polizistinnen und Polizisten - keine Videokameras, keine Bundestrojaner, was auch immer. In diesem Sinne sind wir sicherheitspolitisch vollkommen der Meinung des Linzer Sicherheitsreferenten Detlef Wimmer und unterstützen diesen Antrag.“ (Beifall NEOS) Die Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Vizebürgermeister Wimmer: „Ich bedanke mich besonders für die avisierte vollständige Zustimmung, aber auch bei den Grünen für die teilweise Zustimmung.“ Die Vorsitzende lässt nun punkteweise über den Antrag abstimmen. Punkt 1 des Antrages wird bei Stimmenthaltung von Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Punkt 2 des Antrages wird bei Stimmenthaltung der Grünen-Fraktion (9) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Punkt 3 des Antrages wird bei Stimmenthaltung von Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Gemeinderat Svoboda berichtet über den von der Gemeinderatsfraktion Die Grünen eingebrachten Antrag R 20 Frauenvolksbegehren 2.0 und führt aus: „Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin, sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen, geschätzte Besucherinnen und Besucher auf der Galerie, vor mittlerweile etwas über 20 Jahren, als mein politisches Bewusstsein leicht erwacht ist, haben in Österreich über 700.000 Menschen das damalige Frauenvolksbegehren unterzeichnet und es somit zu einem der absolut erfolgreichsten Volksbegehren in Österreich gemacht. Es ist auf jeden Fall in den ‚Top ten‘ ungefähr auf Platz acht. Trotz dieser großen Unterstützung wurden gerade einmal zwei der damaligen elf Forderungen überhaupt umgesetzt, weswegen sich in letzter Zeit wieder InitiatorInnen zusammengefunden haben, um eine Neuauflage dieses Frauenvolksbegehrens mit dem modernen Titel ‚Frauenvolksbegehren 2.0‘ zu starten. An dieser Stelle soll diesen InitiatorInnen ganz herzlich für ihre Arbeit gedankt sein. Nachdem im Bereich der Gleichstellung zwischen Männern und Frauen noch mehr als genug zu tun ist, ist es unserer Meinung nach höchst an der Zeit, dass das Volksbegehren ein voller Erfolg wird und diese Forderungen auch umgesetzt werden. Da ist es natürlich wünschenswert, dass sich die Stadt Linz zu den Forderungen dieses Volksbegehrens in drei frauenpolitischen Kernbereichen bekennt, nämlich Arbeit und Wirtschaft, Familie und Gesundheit sowie auch politische Teilhabe und Mitsprache. Die Forderungen lauten: JEDES KIND HAT SEINEN PLATZ Jedes Kind hat nach Ablauf der Mutterschutzfrist einen Rechtsanspruch auf ganztägige, kostenlose, flächendeckende, qualitativ hochwertige Betreuung. SICHER LEBEN - SICHER WOHNEN Gewaltschutzzentren und Frauenhäuser sollen bundesweit ausgebaut und deren staatliche Finanzierung für Gewaltprävention jährlich auf 210 Millionen Euro erhöht werden, um der bereits ratifizierten Istanbul Konvention zu entsprechen. Der Zugang zu Frauenhäusern für asylsuchende Frauen und Frauen mit prekärem Aufenthaltsstatus soll sichergestellt werden. SELBSTBESTIMMT STATT FREMDGESTEUERT Für Mädchen und Frauen soll bundesweit eine kostenlose, anonyme Beratung sowie ein kostenloser, anonymer Zugang zu Verhütungsmitteln, Schwangerschaftstests und zu rechtlich zulässigem Schwangerschaftsabbruch ermöglicht werden. Der Zugang soll an zumindest einer öffentlichen Krankenanstalt pro Bundesland und bei Frauenärztinnen und Frauenärzten möglich sein. GLEICHES RECHT FÜR ALLE KINDER Der Anspruch auf den Unterhaltsvorschuss besteht in der Höhe der Regelbedarfssätze und wird an die Dauer des Bezugs von Familienbeihilfe bei sofortiger Streichung der § UVG 16 und § UVG 19 gekoppelt. SELBSTSTÄNDIG DURCH DIE KARENZ Um erfolgreiches UnternehmerInnentum zu fördern und adäquat auf Herausforderungen hinsichtlich Vereinbarkeit für Personen in Selbstständigkeit zu reagieren, fordern wir eine Aussetzung der SVA Pflichtversicherungsbeiträge für alle Selbstständigen, die Kinderbetreuungsgeld beziehen. Eine überinstitutionelle Beratungsstelle soll Informationen und unterschiedliche Modelle gebündelt zur Verfügung stellen, um eine optimale Vereinbarkeit zu garantieren. MENSCHLICHE BEDINGUNGEN FÜR MENSCHLICHE PFLEGE Wir fordern die Einstufung der 24-Stunden-Betreuung als unselbstständige Arbeit und damit die Anerkennung geltenden Arbeits- und Sozialrechts, wie etwa eine Bezahlung nach geltendem Kollektivvertrag für Pflege- und Betreuungskräfte, Arbeitnehmerinnenschutz und gewerkschaftliche Interessensvertretung. ÖKONOMISCHE UNABHÄNGIGKEIT IST KEIN LUXUS Die Höhe der Berechnung der Notstandshilfe und der Mindestsicherung der Länder erfolgt individuell. Das Einkommen der Partnerin oder des Partners darf nicht hinzugerechnet werden und darf den Anspruch daher nicht schmälern. Selbiges soll auch für die Ausgleichszulage der Pensionen gelten. GLEICHER LOHN FÜR GLEICHWERTIGE ARBEIT Die Einkommensschere muss durch Maßnahmen wie Einkommensberichte, die neue Kriterien und Standards enthalten, geschlossen werden. Darin sollen Prämien, Zulagen, Pauschalen, Überstunden, die Unterscheidung zwischen Teil- und Vollzeit und die prozentuale Angabe von Entgeltdifferenzen sichtbar gemacht werden. UMVERTEILT STATT UNBEZAHLT Aufgrund des hohen Frauenanteils bei Teilzeitbeschäftigung und zur gerechteren Aufteilung von unbezahlter Arbeit zwischen beiden Partnerinnen fordern wir eine Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich. JEDE ARBEIT HAT IHREN WERT Vom Gehalt sollen alle leben können. Daher fordern wir einen abgesicherten Mindestlohn von 1750 Euro brutto. WERTGESCHÄTZT STATT PLAKATIERT Um den öffentlichen Raum Frauen gegenüber wertschätzend zu gestalten und medial konstruierte Rollen- und Geschlechterbilder aufzubrechen, fordern wir ein Verbot sexualisierter Werbung ohne Produktbezug sowie von Produkten, Werbeinhalten und Marketingstrategien, die Mädchen oder Buben eine limitierende Geschlechterrolle zuweisen. DABEI VON ANFANG AN Wir fordern durchgängige Angebote und einen niederschwelligen Zugang zu Beratung, Kompetenzfeststellung und Kinderbetreuung für asylsuchende Frauen und die Möglichkeit, schon während des Spracherwerbs einer Beschäftigung nachgehen zu können. Frauen sollen vor allem über den Ablauf des Asylverfahrens und die Möglichkeit informiert werden, unabhängig von ihrem Ehemann einen Asylantrag stellen zu können. FRAUEN AUF ALLEN EBENEN Wir fordern eine 50-prozentige Frauenquote in Leitungsgremien staatlicher und börsennotierter Unternehmen und entsprechender Sanktionen bei Nicht-Einhaltung. Bei Nichtbeachtung oder Nichterfüllung der Geschlechterquote bei neu zu besetzenden Aufsichtsratsplätzen wird die Wahl aufgrund der Quotenwidrigkeit für nichtig erklärt und die Posten bleiben unbesetzt. Sollte demnach keine Frau nominiert werden, muss das Kontrollgremium verkleinert werden. RAUS AUS DER ROSA-BLAU-FALLE Wir fordern vielfältige Buben-, Mädchen- und Geschlechterbilder. Jedes Kind hat ein Recht auf Entfaltung der eigenen Potentiale, ohne konstruierte Geschlechterstereotypen. Bildung und Lehrmaterialen auf allen Ebenen müssen frei sein von sexistischen und homofeindlichen Beispielen. Pädagoginnen und Pädagogen in allen Einrichtungen benötigen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen einen geschlechtersensiblen Blick, daher fordern wir eine Reformierung der pädagogischen Ausbildung im Sinne einer kritischen und queren Pädagogik. MIT DABEI STATT MITGEMEINT Wo politische Entscheidungen getroffen werden, müssen Frauen gleichermaßen an Entscheidungsprozessen beteiligt sein. Die Parteienförderung soll daher gestaffelt ausbezahlt werden, wobei der Höchstbetrag an die Beteiligung von 50 Prozent Frauen in gewählten Positionen aller Gremien geknüpft wird. Gleiches soll auch für die Klubförderung gelten. Wir stellen folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ‚Die Stadt Linz erklärt sich solidarisch mit den 15 Forderungen der Initiatorinnen des neuen, österreichweiten Frauenvolksbegehrens 2.0 und setzt sich zum Ziel, nach ihren Möglichkeiten und Zuständigkeiten aktiv zur Umsetzung der Forderungen beizutragen. Weiters wird der Bürgermeister ersucht, den Oö. Landtag, den Nationalrat sowie die Bundesregierung über den Beschluss dieser Resolution zu informieren und um Unterstützung der dadurch zum Ausdruck gebrachten Anliegen zu ersuchen.‘ Die Bedeckung eventuell anfallender Kosten soll durch Umschichtung im Rahmen des Budgets erfolgen bzw. in kommenden Voranschlägen berücksichtigt werden. Vielen Dank.“ (Beifall Die Grünen) Vizebürgermeisterin Hörzing übergibt den Vorsitz an Vizebürgermeister Wimmer. Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderätin Kaltenhuber: „Sehr geehrte Damen und Herren, das Frauenvolksbegehen ist ein Zeichen direkter Demokratie. Das heißt, die Menschen sollen sich selbst ihre Meinung bilden über den Inhalt und brauchen mit Sicherheit keine Bevormundung durch die Linzer Politik. Sie sollen unterschreiben oder auch nicht. Es braucht daher explizit keine inhaltliche Auseinandersetzung im Linzer Gemeinderat und auch keine ganz guten Wünsche an irgendwelche Stellen. Wir enthalten uns deshalb der Stimme.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderat Huber: „Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, ich habe erstens große Sympathie für die Inhalte des Frauenvolksbegehrens, wie viele in meiner Fraktion. Zweitens glaube ich, dass wir gerade in der Stadt Linz auf vieles verweisen können, wo wir punktuell schon an den Forderungen des Volksbegehrens arbeiten, beispielsweise die Kinderbetreuung, bei der wir sehr nahe an der Vollversorgung sind und seit Jahren einen riesigen Investitionsschwerpunkt setzen. Im Bereich der Pflege, das vom Volksbegehren thematisiert wird, ermöglicht die Stadt Linz nicht nur allen Pflegebedürftigen einen Pflegeplatz, sondern die Pflegerinnen und Pfleger - wobei es hauptsächlich Pflegerinnen sind - natürlich kollektivvertraglich entlohnt werden, was genau dort gefordert wird und alle Arbeitnehmerrechte haben. Was auch bemerkenswert ist, Linz ist eine Industriestadt, Linz hat mehr Arbeitsplätze, als Einwohner. Diese Fakten sind bekannt. Weniger bekannt ist, dass ungefähr jeder zweite Arbeitsplatz von einer Frau eingenommen wird. Das ist für eine Industriestadt einzigartig und ein Beitrag zur Gleichberechtigung. Zum Antrag selbst bzw. zum Volksbegehren, werden wir dem Antrag aus formalen Gründen nicht zustimmen, weil die Stadt bei Volksbegehren unserer Einschätzung nach eine Behördenfunktion hat. Es geht nicht darum, was wir als Gemeinderäte meinen, tun, unterschreiben oder nicht unterschreiben. Darum geht es in dem Antrag nicht. Wir finden, eine Behördenfunktion ist nicht vereinbar, damit ein Volksbegehren zu unterstützen, weil es jetzt gerade hoffentlich einer Mehrheit opportun erscheint. Ich würde mich freuen, wenn das Volksbegehren möglichst viele Parteien, möglichst viele Funktionäre, Mandatarinnen und Mandatare unterschreiben. Als Gemeinderat brauchen wir uns meines Erachtens nach im Namen der Stadt Linz nicht beteiligen.“ (Beifall SPÖ) Gemeinderätin Leitner-Rauchdobler: „Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, liebe Kolleginnen und liebe Kollegen, liebe Besucherinnen und Besucher auf der Galerie, das neue Frauenvolksbegehren ist ein guter Startpunkt für einen neuen und offenen Diskurs über Gleichstellungspolitik. Ich finde es erschreckend, wie wenig sich seit dem ersten Volksbegehren vor 20 Jahren in dieser Hinsicht getan hat. Ich mache aber allerdings auch keinen Hehl daraus, dass wir NEOS mit Teilen der Forderungen nichts anfangen können, vor allem mit den vielen Forderungen am Arbeitsmarkt, im sozialpolitischen Bereich, etwa die Arbeitszeitverkürzung und die Erhöhung des Mindestlohns. Wenn es darum geht, Geschlechterstereotypen und Rollenzuschreibungen entgegenzuwirken oder Gewaltschutz und reproduktive Rechte sicherzustellen, hat das Volksbegehren mit uns sicher starke Partnerinnen und Partner. Für die konkrete Umsetzung von Möglichkeiten in Linz gibt es vielfältige Handlungsalternativen und beschlossene Anträge. Ich möchte zum Ersten einmal auf das Genderbudgeting verweisen, dazu gibt es einen einstimmigen Gemeinderatsbeschluss vom 24. Mai 2007. Das Thema ist jahrelang im Voranschlag der Stadt Linz zu finden, Art. 13 Abs. 3 BVG und wird die Gleichstellung von Frauen mit Männern als Staatszielbestimmung definiert. Das heißt, Bund, Länder und Gemeinden haben bei der Haushaltsführung die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern anzustreben. Hier mangelt es in vielen Bereichen und Geschäftsfeldern an der Umsetzung. Zweitens, bei der Erfüllung der Barcelona-Kriterien fehlen noch immer ca. 1000 Plätze bei der Betreuung für unter Dreijährige, um eine tatsächliche Vereinbarung von Beruf und Familie für Väter und Mütter zu ermöglichen. Auch hier gab es meinerseits in der Vergangenheit schon entsprechende Anträge. Eine weitere Möglichkeit wäre die Umsetzung im Dienstposten- und Stellenplan im Magistrat. Da gibt es einen Beschluss vom 10. April 2014 im Linzer Gemeinderat, wo das Programm ‚Gleiche Rechte – Gleiche Chancen‘ beschlossen wurde und für die meisten Unternehmen der Unternehmensgruppe Linz, die erste verbindliche Vorgabe zur Gleichstellung bzw. zur Frauenförderung. Der Magistrat, die Unternehmensgruppe der Stadt Linz und ihre Führungskräfte bekennen sich hier klar zur verbindlichen Umsetzung des Frauenförder- und Gleichstellungsprogramms. Etwas aus der kürzeren Vergangenheit: Wir haben am 3. März 2016 mehrheitlich die Europäische Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene beschlossen. Mit der Unterzeichnung dieser Charta verbunden, ist die verpflichtende Erstellung eines Gleichstellungsaktionsplanes, der jeweils einen Zeitraum von zwei Jahren umfasst und danach evaluiert werden muss. Diese Charta umfasst sieben Handlungsfelder, um das noch einmal ins Gedächtnis zu rufen. Arbeit und Beschäftigung, Wirtschaft, Kampf gegen Rollenstereotype, Bildung, Gesundheit und soziale Sicherheit, gleichberechtigter Zugang zu Dienstleistungen und Förderungen, Sicherheit und Schutz vor Gewalt und interne Gleichstellungsförderung. Ich freue mich schon auf einen aktuellen Bericht dazu. Das sind nur ein paar Beispiele. Ich denke, es gibt für uns viel zu tun. Wir freuen uns trotz aller Kritik auf eine neue Möglichkeit, frauenpolitische Themen breit zu diskutieren, aber bei diesem Antrag werden wir uns der Stimme enthalten. Ich möchte hier ganz klar auf die Erfüllung der bestehenden Beschlüsse appellieren, damit wir in dieser Hinsicht vorwärts kommen. Danke“ (Beifall NEOS) Gemeinderätin Neubauer: „Sehr geehrter Herr Vorsitzender, sehr geehrte Damen und Herren, bei diesem Frauen-Volksbegehren klingt schon einmal die Überschrift gut. Wenn man sich dann aber die einzelnen Forderungen durchliest, schießen die teilweise soweit über das Ziel hinaus, dass sie nicht einmal mehr gut gemeint sind. Ich möchte als Beispiel genau den ersten Punkt herausnehmen. Es wird gefordert, dass gleich anschließend nach dem Mutterschutz eine ganztägige Betreuung angeboten wird, man soll einen Rechtanspruch darauf haben. Das heißt, man verlangt, dass acht Wochen alte Säuglinge in Einrichtungen abgegeben werden. Dazu muss ich ganz ehrlich sagen, dass das für mich nicht nach Volksbegehren 2.0 klingt, sondern nach Babyklappe 2.0. Außerdem steht das konkret im Widerspruch zu anderen. Da gibt es Fraktionen, die fordern ganz vehement, am liebsten einen verpflichtenden Papa-Monat. Das heißt, für die ersten vier Wochen ist es ganz, ganz wichtig, dass das Neugeborene beide Elternteile hat, dann haben wir noch vier Wochen, wo gerade noch die Mami da ist, und nach acht Wochen soll das Kind dann irgendwo abgegeben werden. Das ist für mich das Beispiel, dass diese Forderungen nicht durchdacht und zum Teil völlig überzogen sind – nicht alles, aber sehr, sehr vieles. Wir sind deshalb der Meinung, dass das Frauen-Volksbegehren das bleiben soll, was es ist, ein Volksbegehren. Jeder Mandatar aus diesem Haus soll für sich selber entscheiden, ob er das unterschreiben möchte oder nicht. Wir stimmen gegen diesen Antrag. Wir sind dagegen, dass die Umsetzung Ziel des Gemeinderates und der Gemeinde sein sollen und wir dazu verpflichtet werden. (Beifall FPÖ) Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Svoboda: „Ich bedanke mich natürlich für die Wortmeldungen, die durchaus eine inhaltliche Sympathie für alle oder einzelne Forderungen gezeigt haben. Nach einem Volksbegehren muss im Nationalrat natürlich diskutiert werden wie damit umgegangen wird und vielleicht kommt die eine oder andere Sache heraus. Ich bin mir sicher, dass unsere Frauenstadträtin Eva Schobesberger im Bereich der Stadt Linz weiterhin genau darauf schauen wird – unabhängig davon ob dieser Antrag durchgeht oder nicht, ich nehme an, er wird nicht durchgehen -, dass wir in diesen wichtigen Bereichen ein paar Schritte weiterkommen. Ich verstehe ehrlich gesagt das Argument nicht ganz, dass sich der Gemeinderat – weil das ein Volksbegehren ist – nicht inhaltlich festlegen möge. Ich kann mich daran erinnern, dass wir im Gemeinderat 2010 eine Debatte rund um das Euratom-Volksbegehren geführt haben. Das war damals ein FPÖ-Gemeinderatsantrag, wenn ich mich richtig erinnere. In diesem Antrag ist es sogar darum gegangen, dass wir das Volksbegehren nicht nur inhaltlich unterstützen, sondern in den Medien der Stadt besonders bewerben und dazu aufrufen hinzugehen. Damals hat es, wie ich finde, durchaus gewichtige Bedenken gegeben, das nicht zu tun. Wir haben das im Rückblick auf diese Diskussion in unserem Antrag ganz bewusst nicht gefordert. Wir hätten auch schreiben können, die Stadt Linz soll Plakate aufstellen oder das mit Pressearbeit besonders bewerben, das zu einer Eintragungswoche, die irgendwann im nächsten Jahr stattfinden wird, das wissen wir ja noch nicht einmal. Ich finde es ehrlich gesagt ein bisschen ein schwaches Argument, würde uns aber wahrscheinlich relativ viel Debatte verunmöglichen, wenn man als Gemeinderat nichts mehr erklären darf, was irgendwie ein Thema von einem Volksbegehren werden könnte. Ich erinnere an das Volksbegehren Anfang dieses Jahres gegen TTIP und CETA. Wir haben die eine oder andere Resolution – zugegebenermaßen von meiner Fraktion - gehabt. Es hat ein Volksbegehren zur Bildungsinitiative gegeben, wo wir die eine oder andere Resolution gehabt haben. Ganz klassisch, das Volksbegehren ‚Stopp dem Postraub‘ hat es auch gegeben. Dann diverse FPÖ-Volksbegehren, die ich nicht groß erwähnen möchte. Es ist immer wieder so, dass es zu allen möglichen Themen Volksbegehren gibt. Wenn wir immer wieder sagen, dass wir nicht mehr darüber reden dürfen, weil etwas bald Thema eines Volksbegehrens werden könnte, dann wird es irgendwie schwierig. Nichtsdestotrotz hoffe ich – obwohl der Antrag heute keine Mehrheit findet –, dass viele hier das Volksbegehren unterschreiben werden und wir uns auf den unterschiedlichsten politischen Ebenen, auf denen wir jetzt und in Zukunft tätig sein werden, für die Umsetzung dieser Forderungen einsetzen. Vielen Dank.“ (Beifall Die Grünen) Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (19), ÖVP (11) und NEOS (3) sowie bei Gegenstimmen der FPÖ-Fraktion (14) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Der Antrag wird mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Der Antrag R 21 wird von der Tagesordnung abgesetzt. Bürgermeister Luger berichtet über den von der SPÖ-, FPÖ-, ÖVP-, Die Grünen- und NEOS-Gemeinderatsfraktion sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, gemeinsam eingebrachten DRINGLICHKEITSANTRAG Forcierung des Ausbaus öffentlicher Verkehrsmittel und attraktiver Park-and-ride-Anlagen zur Verkehrsentlastung im Zentralraum und führt aus: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich darf mich angesichts der Uhrzeit ganz kurz halten. Es ist ein Antrag, der von allen Fraktionen beziehungsweise Parteien-Vertretern eingebracht worden ist. Der Gemeinderat beschließe: 1. Resolution: ,Die im Oberösterreichischen Landtag und in der oberösterreichischen Landesregierung vertretenen Parteien werden ersucht, die vorhandenen Konzepte für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs nach und aus Linz sowie die Pläne für die Attraktivierung bestehender beziehungsweise die Schaffung neuer Park-and-ride Anlagen ehestmöglich in Umsetzung zu bringen. 2. Resolution Die Linz Linien werden ersucht, mit dem Oö. Verkehrsverbund sowie den regionalen Verkehrsanbietern in Kontakt zu treten, um die Umstiegsknotenpunkte zu attraktivieren, damit gegebenenfalls Wartezeiten beim Umsteigen minimiert werden. 3. Antrag Die nun beginnende Sperre des Urfahraner Jahrmarktgeländes wird den Parkdruck in den anliegenden Wohngebieten spürbar erhöhen. Der zuständige Referent wird ersucht, entsprechende Maßnahmen (z.B. Ausweiten des Bewohnerparkens) zum Schutz der ortsansässigen Bevölkerung vorzubereiten und dem Ausschuss zur Diskussion vorzulegen.‘ Ich brauche, glaube ich, nicht um Zustimmung ersuchen, nachdem das von allen Parteien beantragt worden ist. Ich bedanke mich dafür.“ Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Grininger, MSc: „Geschätzter Herr Bürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen, ich mache es sehr, sehr kurz. Es freut uns natürlich sehr, dass die FPÖ jetzt die Notwendigkeit von Park-and-ride erkannt hat. Letztes Jahr ist im Oktober ein Auftrag an Herrn Stadtrat Hein noch mit Gegenstimme der FPÖ zustande gekommen. Es freut uns sehr, dass sich das jetzt geändert hat. Es ist mir noch ganz wichtig zu ergänzen, nämlich an die ÖVP und an die FPÖ: Bitte, wendet euch auch an eure Landtagsfraktionen und versucht sie zu überzeugen. Immerhin ist heute im Landtag ein Antrag vom ehemaligen Gemeinderat Mayr, der genau das zur Intention gehabt hat und von eben diesen Fraktionen von ÖVP und FPÖ abgelehnt worden – inklusive den ÖVP-BürgermeisterInnen, die auch aus dem Umland im Landtag sitzen. Bitte nutzt euren Einfluss, denn der Beschluss vom Landtag verlängert die Staumisere in unserer Stadt. Das haben wir in Linz längst erkannt. Wir müssen mit gutem Beispiel vorangehen – sei es bei der angegebenen Taktverdichtung im Punkt 2 oder bei Punkt 1, bei dem es um Anlagen am Linzer Stadtrand geht, damit wir schnellstmöglich handeln und die Dinge umsetzen können. Wirkt bitte auf eure Landtagsfraktionen ein. Herr Stadtrat, Sie haben mit diesem Antrag viele Möglichkeiten, zu übertragen und zu handeln. Nutzen Sie diese bitte. Danke.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderätin Sommer: „Wir stimmen diesem Antrag inhaltlich natürlich zu. Ich möchte allerdings ergänzen, dass wir nicht kategorisch ausschließen, dass es auch innerhalb der Stadtgrenzen am Stadtrand Flächen für Park-and-ride Möglichkeiten gibt. Wir ersuchen den zuständigen städtischen Verkehrsreferenten und den Referenten des Landes gemeinsam ihrer Koordinationsfunktion für dieses Park-and-ride-Netz nachzukommen und es entsprechend zügig voranzutreiben.“ (Beifall ÖVP) Stadtrat Hein: „Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Gemeinderat Grininger, ich möchte dem vehement widersprechen, dass ich mich gegen Park-and-ride-Anlagen ausgesprochen habe. Ihr damaliger Antrag war nicht so überzeugend, denn darin wurde gefordert, dass ich mit dem Landesrat Gespräche und Verhandlungen führen soll. Ich führe diese Gespräche und Verhandlungen regelmäßig. Dazu brauche ich keinen Auftrag der Grünen. Es liegt in meiner Ressortverantwortung, dass ich natürlich auch mit einer übergeordneten Stelle – das ist nun einmal das Land Oberösterreich, in dem Fall Landesrat Steinkellner - in Kontakt bin. Bei diesem Antrag haben wir an der Formulierung maßgeblich mitgearbeitet. Es ist ein sinnvoller Antrag, weil er an die Landesregierung geht. Auch ein Landesrat kann nichts machen, wenn er von seinem Finanzreferent kein Geld bekommt. (Zwischenruf) Ich habe sehr gut argumentiert, weil man ohne Geld nicht bauen kann. Es ist halt sehr virtuell. Man kann die Pläne zeichnen, aber ohne Geld, wird man wahrscheinlich nicht einmal einen Quadratmeter asphaltieren können. Man muss sagen, wenn man es ganz vernünftig angehen würde, müsste man normalerweise eine Resolution an die Umlandgemeinden versenden. Eines ist auch klar, das Land Oberösterreich kann ohne Umlandgemeinden gar nichts umsetzen. Es gibt einen ganz genau definierten Schlüssel, wie die Kostenbeteiligung bei Park-and-ride-Anlagen auszusehen hat und wer die Grundstücke zur Verfügung stellen muss. Das sind die Umlandgemeinden in Zusammenarbeit mit den öffentlichen Verkehrsanbietern. Das Land Oberösterreich gewährt eine Subvention zur Errichtung. Das Konzept erstellt das Land Oberösterreich, das ist auch - soweit ich weiß - schon sehr weit fortgeschritten. Zu Gemeinderätin Sommer, die innerstädtische Park-and-ride-Anlagen fordert. Das ist Verkehrspolitik aus der Steinzeit. Denn was passiert, wenn wir innerstädtische Park-and-ride-Anlagen errichten? Das könnten wir vernünftigerweise nur dort machen, wo wir eine gute Verkehrsverbund-Anschließung haben. In Linz ist das hochrangigste Verkehrsmittel die Straßenbahn. Wir können jetzt stationsweise von der Universität in Urfahr bis zum Urfahraner Jahrmarkt gehen. Nennen Sie mir bitte eine Fläche, die Sie kennen, weil Sie meinen, wir haben genug Flächen. Entlang dieser Straßenbahnlinie gibt es keine einzige freie Fläche, auf der Park-and-ride möglich wäre. Die einzig sinnvolle Fläche gäbe es beim Bahnhof Pichling. Dort würde es erst dann Sinn machen, wenn die Taktverdichtung der ÖBB einmal kommen wird. Das wird aber erst dann möglich sein, wenn der viergleisige Ausbau zur Verfügung steht. Am Franzosenhausweg war auch immer eine Park-and-ride-Anlage im Gespräch, die habe ich in meinem Ressort verworfen, weil es ein absoluter Humbug wäre. Hier bauen wir auf die grüne Wiese und versiegeln wertvolle landwirtschaftliche Flächen in der Stadt. Wir müssten dorthin eine Straßenbahn bauen, damit das Angebot dieser Straßenbahn vielleicht zwei bis drei Leute nützen würden. Mit der Straßenbahn wäre die Wegzeit ungefähr zwei- oder gar dreimal so lange, als mit dem Auto. Kein normaler Mensch würde diese Park-and-ride-Anlage verwenden. Eine Park-and-ride-Anlage bei der Lederfabrik ist schon ewig in Diskussion. Durch den Haselgraben fahren täglich rund 13.000 Autos. Die Park-and-ride-Anlage würde eine Kapazität von maximal 200 bis 300 Stellplätzen bieten, damit haben wir sicher sehr viel gewonnen. 13.000 minus 200 bis 300, da bleiben noch immer sehr viel übrig. Dann müssten wir die Linie 33 erweitern, weil die Park-and-ride-Anlage idealerweise durch den öffentlichen Verkehr erschlossen sein sollte. Welche Motivation hat jemand, der aus dem Mühlviertel über den Haselgraben nach Linz kommt, sich dort einen Parkplatz sucht, aussteigt, auf den Bus wartet, in diesen dann einsteigt und dann eventuell nicht wesentlich schneller ist. Es geht - auch wenn man eine Busspur macht - um zwei bis drei Minuten Zeitvorteil. Die Linie 38 wird nicht unbedingt das gewünschte Endziel des Pendlers sein, das heißt, er muss noch einmal umsteigen. Dem gegenüber stehen Kosten von fünf bis sechs Millionen Euro. Man muss schon auch einmal eine Kosten/Nutzenrechnung anstellen. Es wäre hingegen vernünftig, eine Busspur durchgehend im Haselgraben zu errichten. Das Land ist mittlerweile schon so weit, dass an der Einreichplanung gearbeitet wird. Eine größere Park-and-ride-Anlage sollte irgendwo in der Glasau bzw. Hellmonsödt gebaut werden. Da würde es noch genügend Fläche geben. Wo wäre die Problemlösung, wenn man in der Stadtnähe Park-and-ride-Anlagen baut? Die Einfahrtstraßen wären ohnehin verstopft, der Verkehr ist dann schon entstanden. Niemand ist mit der Stausituation zufrieden, nur weil man jetzt auf einmal wieder einen Parkplatz bekommt. Im Prinzip gehören Park-and-ride-Anlagen sehr wohl ausschließlich in den Umlandgemeinden realisiert und dann natürlich so nahe, wie möglich, am Wohnort des jeweiligen Pendlers. Der Verkehr muss vermieden werden, bevor er groß wird. Das kann nur draußen passieren und nicht in der Stadt. Ein anderes Extrembeispiel ist der Linzer Süden. Über die Bundesstraße 1 und die Autobahn 1 pendeln täglich 40.000 Fahrzeuge ein. Wie groß müsste eine Park-and-ride-Anlage im stadtnahen Bereich sein, dass wir das annähernd spüren würden. Das müssten einige Tausend Parkplätze sein. Wo würde es wieder stauen? Das wird dann an den Zu- und Abfahrten dieser Park-and-ride-Anlage passieren. Dort fehlt eine vernünftige öffentliche Verkehrsanbindung. Also bitte nehmen Sie, sehr geehrte Mandatare der ÖVP, vorwiegend Ihre Umlandbürgermeister in die Pflicht. Die sollen sich endlich beim Ausbau von Park-and-ride-Anlagen beteiligen. Bitte aber nicht hier sagen, dass wir innerstädtische Park-and-ride-Anlagen brauchen.“ (Beifall FPÖ) Gemeinderat Grininger, MSc: „Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, es tut mir Leid, aber ich habe mich jetzt noch einmal zu Wort melden müssen. Herr Stadtrat Hein, recht positiv stimmt mich das nicht, wenn Sie uns jetzt zehn oder 15 Minuten lang erklären, was alles nicht geht. Ich habe nicht einmal gehört, was funktionieren würde. Sie haben vom Linzer Süden von der Bundesstraße 1 gesprochen. Genau Ihre Fraktion hat vorher eine Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs im Linzer Süden verhindert. Danke.“ (Beifall Die Grünen) Stadtrat Hein: „Herr Grininger, Sie wissen, wir sitzen im Gemeinderat und ich bin Mitglied der Stadtregierung der Stadt Linz. Ich könnte selbst vielleicht ein paar Krampen und Schaufeln auspacken und irgendwo im Umland zu graben beginnen, aber das ist, glaube ich, trotzdem nicht meine Zuständigkeit. Wenn Sie hier vorgaukeln wollen, dass ich für den Ausbau von Park-and-ride-Anlagen im Umland zuständig wäre, dann muss ich Ihnen mitteilen, dass meine Kompetenz nach der Ortstafel Linz-Ende endet. Das liegt in den Kompetenzen der Umlandgemeinden, die sind dafür zuständig. Sie sprechen vom Ausbau des öffentlichen Verkehrs, von einer Bahn, die zu knapp 37 Prozent ausgelastet ist, stellen dem gegenüber Kosten von 800.000 Euro und teilen mit, dass 4000 Leute am Pöstlingberg wohnen, dann mag das schon sein. (Zwischenruf) Jetzt zählen Sie einmal die Leute, die entlang des Einflussbereiches der Haltestellen wohnen. Da sind wir von 4000 Menschen weit weg. Mit 800.000 Euro kann ich innerstädtisch wesentlich mehr umsetzen, als nur den Takt der Pöstlingbergbahn zu verdichten. Das wäre ein Umweltprojekt. Man würde frische Luft vom Pöstlingberg in die Stadt und schlechte Luft aus der Stadt hinaus bringen. Das könnten wir machen, weil beim Großteil der Fahrten nur Luft transportiert wird und nicht wirklich Fahrgäste, so wie Sie das gerne darstellen wollen. Danke schön.“ (Beifall FPÖ) Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Bürgermeister Luger: „Ich bin von der vielschichtigen Diskussion dermaßen beeindruckt, dass ich auf das Schlusswort verzichte.“ Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird einstimmig angenommen. Die Tagesordnung der 18. Sitzung des Gemeinderates ist damit erledigt. Bürgermeister Luger dankt für die Mitarbeit, wünscht einen schönen Abend und schließt die Sitzung. Ende der Sitzung: 21.19 Uhr 20 1