Beilage zum Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz Folge 3/2017 PROTOKOLL über die 15. Sitzung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz am Donnerstag, 6. April 2017, 14 Uhr, im Gemeinderatssaal des Alten Rathauses Anwesende: Vorsitzender: SPÖ Bürgermeister Klaus Luger Die VizebürgermeisterInnen: ÖVP Mag. Bernhard Baier SPÖ Christian Forsterleitner FPÖ Detlef Wimmer Die StadträtInnen: FPÖ Markus Hein SPÖ Karin Hörzing GRÜNE Mag.a Eva Schobesberger ÖVP Doris Lang-Mayerhofer Die GemeinderätInnen: FPÖ Mia Åkerblom SPÖ Markus Benedik ÖVP Ing. Peter Casny SPÖ Helga Eilmsteiner GRÜNE Mag.a Rossitza Ekova-Stoyanova NEOS Felix Eypeltauer SPÖ Regina Fechter-Richtinger FPÖ Manfred Gabriel SPÖ Stefan Giegler FPÖ Wolfgang Grabmayr SPÖ Johannes Greul GRÜNE Klaus Grininger, MSc KPÖ Mag.a Gerlinde Grünn ÖVP Josef Hackl SPÖ Claudia Hahn ÖVP Mag. Martin Hajart GRÜNE Mag.a Marie Edwige Hartig FPÖ Harald Hennerbichler GRÜNE Sophia Hochedlinger SPÖ Jakob Huber SPÖ Carmen Janko SPÖ Erich Kaiser ÖVP Waltraud Kaltenhuber FPÖ Günther Kleinhanns FPÖ Ute Klitsch SPÖ Miriam Köck FPÖ Martina Krendl SPÖ Wolfgang Kühn GRÜNE Mag. Helge Langer, M.A. ÖVP Mag.a Veronika Leibetseder SPÖ Franz Leidenmühler NEOS Elisabeth Leitner-Rauchdobler ÖVP Maria Mayr FPÖ Anita Neubauer FPÖ Werner Pfeffer ÖVP Cornelia Polli, Bed NEOS Lorenz Potočnik FPÖ Manfred Pühringer FPÖ Brigitta Riha GRÜNE Ursula Roschger ÖVP Michael Rosenmayr FPÖ Michael Schilchegger GRÜNE Alexandra Schmid FPÖ Michael Schörgendorfer GRÜNE Bernhard Seeber, Mag. ÖVP Michaela Sommer ÖVP Markus Spannring ÖVP Wolfgang Steiger SPÖ Klaus Strigl FPÖ Peter Stumptner GRÜNE Michael Svoboda SPÖ Regina Traunmüller FPÖ Susanne Walcher SPÖ Tanja Weiss SPÖ Gerhard Weixelbaumer SPÖ Paulina Wessela SPÖ Erika Wundsam Die Magistratsdirektorin: Dr.in Martina Steininger Der Abteilungsleiter des Präsidiums: MMag. Andreas Atzgerstorfer Tagesordnung A MITTEILUNGEN DES BÜRGERMEISTERS B ANFRAGEN AN STADTSENATSMITGLIEDER C ANTRÄGE NACH § 47 ABS. 5 STATUT DER LANDESHAUPTSTADT LINZ (STL) 1992 GEGEN NACHTRÄGLICHE GENEHMIGUNG DURCH DEN GEMEINDERAT C 1. Beratungsleistungen von Fremdfinanzierungen – Änderung des Prozedere bei der Abwicklung; Vergabe des Auftrages und Genehmigung einer Kreditübertragung in Höhe von 171.000 Euro C 2. Vorschreibung der Lustbarkeitsabgabe – Äußerung an den Verfassungsgerichtshof C 3. Gewährung einer Subvention an die ARGE Urfahraner Markt (Werbeaktivitäten und Veranstaltungen im Rahmen des Frühjahrsmarktes 2017 und unter Berücksichtigung des 200-Jahr-Jubiläums); 81.300 Euro; Genehmigung von Kreditübertragungen D ANTRÄGE DES STADTSENATES D 1. Implementierung bzw. Gründung Holdinggesellschaften D 2. Gewährung einer Subvention an Blau Weiß Linz (Leistungssportförderung) - Abänderung des Gemeinderatsbeschlusses vom 3. März 2016; jeweils 130.000 Euro für 2017 und 2018 (sofern 2018 Klassenerhalt erreicht wird) D 3. Gewährung einer Förderung nach den Förderungsrichtlinien – Stadterneuerung (Lifteinbau) für die Objekte Prechtlerstraße 72, 74, 76, 78, 80 und 82; maximal 285.312,30 Euro, verteilt auf die Jahre 2017 bis 2031 in Form eines Annuitätenzuschusses von jährlich 19.020,82 Euro D 4. Gewährung einer Förderung nach den Förderungsrichtlinien – Stadterneuerung (Lifteinbau) für die Objekte Wiener Straße 300, 300a, 300b, 304, 306, 308, 312 und Brunnenfeldstraße 2 und 4; maximal 283.615,50 Euro, verteilt auf die Jahre 2017 bis 2031 in Form eines Annuitätenzuschusses von jährlich 18.907,70 Euro D 5. Gewährung einer zusätzlichen Subvention an das Theater des Kindes, Langgasse 13 (teilweise Abdeckung der laufenden Aufwendungen des Jahres 2016); 110.000 Euro, insgesamt 153.000 Euro D 6. Auflassung der Bibliothekszweigstellen Ebelsberg und Einsteinstraße sowie Erweiterung der Bibliothekszweigstelle Auwiesen zu einem Bibliothekscenter Linz-Süd E ANTRÄGE DES AUSSCHUSSES FÜR FINANZEN E 1. Bestbieterprinzip bei der Auftragsvergabe nach dem Bundesvergabegesetz 2006 E 2. Kepler Universitätsklinikum (KUK) – Investitionsfinanzierung und Finanzierungsvereinbarung 2017 E 3. Novellierung der Lustbarkeitsabgabeordnung der Landeshauptstadt Linz E 4. Grundverkauf in der KG Lustenau (Am 25er Turm / Ehrensteinweg) um den Verkaufspreis von 218.550 Euro F ANTRÄGE DES AUSSCHUSSES FÜR INFRASTRUKTUR, STADTENTWICKLUNG UND WOHNBAU F 1. Neuplanungsgebiet Nr. 737 zum Bebauungsplan-Entwurf 01-050-01-01, KG Linz (Baumbachstraße - Hafnerstraße) - Verbalergänzung F 2. Änderungsplan Nr. 94 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4, KG Linz (Landstraße 12 / Taubenmarktarkade) F 3. Landesstraße 1501 (Altenberger Straße); Abschluss eines Übereinkommens zwischen der Stadt Linz und dem Land Oberösterreich sowie Abgabe einer Stellungnahme an das Amt der Oberösterreichischen Landesregierung zu den eingelangten Einwendungen F 4. Änderungspläne Nr. 81 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, KG Waldegg / Kleinmünchen (Europastraße) F 5. Änderungspläne Nr. 98 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, KG Lustenau (Estermannstraße 7) F 6. Verordnung nach § 11 Abs. 3 Oö. Straßengesetz 1991; Auflassung von Verkehrsflächen (Neufelderstraße, KG Ufer) - Entziehung des Gemeingebrauchs F 7. Verordnung nach § 11 Abs. 1 und 3 Oö. Straßengesetz 1991; Erklärung von Grundflächen zur Gemeindestraße (Neue Donaubrücke Linz) - Widmung für den Gemeingebrauch sowie Auflassung von Verkehrsflächen - Entziehung des Gemeingebrauchs F 8. Änderungspläne Nr. 84 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, KG Kleinmünchen (Magerbach) F 9. Änderungspläne Nr. 88 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, KG Pichling (Pichlinger Straße) F 10. Bebauungsplanänderung 14-006-01-01, KG Lustenau (Derfflingerstraße - Industriezeile) - Verbaländerung F 11. Bebauungsplanänderung SW 114/9 und Aufhebung eines Teilbereiches des Bebauungsplanes SW 114/4, KG Waldegg (Seeauerweg - Landwiedstraße) F 12. Bebauungsplanänderung 06-019-01-01, KG Linz (Holzstraße – Lederergasse) - Verbaländerung G ANTRÄGE DES AUSSCHUSSES FÜR SOZIALES, JUGEND, FAMILIE, INTEGRATION UND SPORT G 1. Verbesserung des Betreuungsangebotes an Horten privater Träger; Erledigung des Antrages der FPÖ-Gemeinderatsfraktion vom 26. Jänner 2017 G 2. Monitoring für bedarfsorientierte Mindestsicherung; Erledigung des Antrages der ÖVP-Gemeinderatsfraktion vom 28. Jänner 2016 G 3. Verbesserung von Kinderbetreuungseinrichtungen für Kinder mit Beeinträchtigung; Erledigung des Antrages der FPÖ-Gemeinderatsfraktion vom 22. September 2016 G 4. Beschluss des Ausschusses Soziales, Jugend, Familie, Integration und Sport - Erledigung des Antrages der SPÖ-Gemeinderatsfraktion vom 2. März 2017 „Neues Mindestsicherungsgesetz“ - Resolution H ANTRAG DES AUSSCHUSSES FÜR FRAUEN, UMWELT, NATURSCHUTZ UND BILDUNG H 1. Abänderung des Punktes 1 des Gemeinderatsbeschlusses vom 20. November 2014 zur Durchführung der Bildungsprojekte „Basisbildung / Grundkompetenzen“ und „Kompetenzorientierter Pflichtschulabschluss“ sowie „Du kannst was – DKW“ in den Jahren 2015 bis 2017 an der Volkshochschule Linz I ANTRAG DES KONTROLLAUSSCHUSSES I 1. Jahresbericht des Kontrollamtes über die erfolgte Prüfungstätigkeit im Jahr 2016 J FRAKTIONSANTRÄGE UND FRAKTIONSRESOLUTIONEN NACH § 12 STL 1992 J 1. ATTRAKTIVIERUNG DES LINZER WINTERHAFENS J 2. AUFWERTUNG DES UNIVERSITÄTS-VIERTELS - NEUGESTALTUNG HALTESTELLE „JKU-UNIVERSITÄT“ J 3. WINTERDIENST AUF FAHRRADWEGEN VERBESSERN J 4. LAGERRAUM FÜR OBDACHLOSENHILFSAKTION J 5. LÄRMMESSUNG PICHLING J 6. VORÜBERGEHENDES ALKOHOLVERBOT AM HESSENPLATZ UND IM HESSENPARK (GEMEINSAMER ANTRAG DER FPÖ- UND ÖVP-GEMEINDERATSFRAKTION) J 7. INFORMATION ÜBER DIE ADAPTIERUNG DER IT-INFRASTRUKTUR AN LINZER PFLICHTSCHULEN J 8. AUSBAU DES VERKEHRSNADELÖHRS IM LINZER SÜDEN J 9. TRANSPARENZ BEI LANDES- UND BUNDESINFRASTRUKTURPROJEKTEN J 10. GEMÜTLICHE SITZMÖBEL FÜR DEN PFARRPLATZ UND DIE ALTSTADT - GESTALTET VON STUDIERENDEN DER KUNSTUNIVERSITÄT LINZ J 11. DIGITALE AGENDA LINZ - DIE IKT-STRATEGIE DER STADT LINZ PARTIZIPATIV ERSTELLEN J 12. LINZER BILDUNGSCROWDFUNDING J 13. ENTWICKLUNGSKONZEPT UNIVERSITÄTSVIERTEL (GEMEINSAMER ANTRAG DER ÖVP- UND NEOS-GEMEINDERATSFRAKTION) J 14. PRÜFUNG DER MITARBEITERKRANKENFÜRSORGE LINZ DURCH DAS KONTROLLAMT J 15. ABTEILUNG BEBAUUNGSPLANUNG - RASCHE PERSONELLE NACHBESETZUNG UND AUFSTOCKUNG J 16. LINZER LUFTBROSCHÜRE - MIT SAUBERER LUFT ZU BESSERER LEBENSQUALITÄT (GEMEINSAMER ANTRAG DER FPÖ- UND NEOS-GEMEINDERATS-FRAKTION) J 17. PRIMÄRVERSORGUNGSEINRICHTUNG - RESOLUTION J 18. DROGENFREIE ZONE IM UMKREIS VON SCHULEN SICHERSTELLEN - RESOLUTION J 19. ERSTELLUNG EINES KINDERBETREUUNGSKONZEPTES FÜR DAS AREAL DER TABAKFABRIK LINZ ENTWICKLUNGS- UND BETRIEBSGESELLSCHAFT MBH - RESOLUTION UND ANTRAG J 20. WIMHÖLZEL-HINTERLAND - AUSLOBUNG WETTBEWERB FÜR UMFASSENDE SANIERUNGSSTRATEGIE - RESOLUTION J 21. DURCHGÄNGIGKEIT FUSSGÄNGER – RESOLUTION Beginn der Sitzung: 14:05 Bürgermeister Luger eröffnet die 15. Sitzung des Gemeinderates, begrüßt die Anwesenden und stellt die ordnungsgemäße Einberufung und die Beschlussfähigkeit des Gemeinderates fest. Weiters begrüßt Bürgermeister Luger die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Linz der Ausbildungsmodule 1 und 3. (Beifall) A MITTEILUNGEN DES BÜRGERMEISTERS Bürgermeister Luger teilt mit, dass zwei Dringlichkeitsanträge eingebracht wurden. 1. Dringlichkeitsantrag der SPÖ-Gemeinderatsfraktion betreffend Glücksspiel, Parteienstellung für Standortgemeinden – Resolution 2. Dringlichkeitsantrag der ÖVP-Gemeinderatsfraktion betreffend Drogen-Gesamtstrategie und –Aktionsplan für Linz Bürgermeister Luger schlägt vor, den Anträgen die Dringlichkeit zuzuerkennen und sie am Ende der Tagesordnung zu behandeln. Der Vorschlag des Bürgermeisters wird vom Gemeinderat einstimmig angenommen. Weiters verweist Bürgermeister Luger auf die den Mitgliedern des Gemeinderates vorliegenden Mitteilungen über jene Stadtsenatsbeschlüsse, mit denen Kreditüberschreitungen und Kreditübertragungen bewilligt wurden, und ersucht um Kenntnisnahme. 1. Kreditüberschreitungen: Der Stadtsenat hat in der Zeit vom 1. Jänner 2017 bis 27. März 2017 für das Rechnungsjahr 2017 keine Kreditüberschreitungen genehmigt. 2. Kreditübertragungen: Der Stadtsenat hat in der Zeit vom 15. Februar 2017 bis 27. März 2017 für das Rechnungsjahr 2017 folgende Kreditübertragungen genehmigt: In der Zeit vom 1. Jänner 2017 bis 27. März 2017 wurden vom Stadtsenat für das Rechnungsjahr 2017 Kreditübertragungen in der Höhe von 92.500 Euro genehmigt. Davon wurden dem Gemeinderat in bereits vorangegangenen Sitzungen 36.000 Euro zur Kenntnis gebracht. Gemäß § 54 Abs. 2 StL 1992 in Verbindung mit Verordnung des Gemeinderates vom 29. November 1979 obliegt die Beschlussfassung der Kreditübertragungen, wenn der Betrag im Einzelfall 29.069 Euro nicht übersteigt, und bei Kreditüberschreitungen, wenn der Betrag im Einzelfall 50.000 Euro nicht übersteigt, dem Stadtsenat, solange die bereits vom Stadtsenat beschlossenen Kreditüberschreitungen nicht die Höhe von insgesamt eins von Hundert der gesamten veranschlagten Ausgaben übersteigen. Der maßgebliche Höchstbetrag 2017 für Kreditüberschreitungen beträgt somit 9,532.225 Euro und wurde nicht überschritten. 3. Nachtragsvoranschlag: Für das Rechnungsjahr 2017 haben die vom Gemeinderat und Stadtsenat bis zum 27. März 2017 genehmigten Kreditüberschreitungen null Euro und die Kreditübertragungen 374.800 Euro betragen. Gemäß § 54 Abs. 2 letzter Satz StL 1992 ist ein Nachtragsvoranschlag erforderlich, wenn die Kreditüberschreitungen 7,5 Prozent der Einnahmen des ordentlichen Voranschlages, das sind 50,250.382,50 Euro übersteigen. Für Kreditübertragungen gilt das Gleiche. Diese Grenzen wurden nicht überschritten. Ein Nachtragsvoranschlag für 2017 ist daher nicht erforderlich. B ANFRAGEN AN STADTSENATSMITGLIEDER Bürgermeister Luger bringt zur Kenntnis, dass elf Anfragen in die heutige Sitzung eingebracht wurden; sechs an seine Person, drei an Vizebürgermeister Forsterleitner und zwei an Stadträtin Mag.a Schobesberger. Bürgermeister Luger übergibt den Vorsitz an Vizebürgermeister Forsterleitner. 1. Anfrage von Gemeinderätin Mag.a Grünn an Bürgermeister Luger: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, in Wien gibt es eine Initiative der ,Sektion 8‘ der Wiener SPÖ, die Entnahmeboxen für Gratiszeitungen zu verbieten, weil deren Aufstellung im öffentlichen Raum und insbesondere in den U-Bahnstationen mit entsprechenden Reinigungskosten durch weggeworfene Gratiszeitungen verbunden ist. Es handelt sich dabei um Gratiszeitungen, deren Existenz neben kommerzieller Werbung überwiegend nur durch Regierungsinserate aus Steuergeldern gesichert werden kann. Als inhaltliche Begründung wird dazu angeführt, dass sich die dort angebotenen Gratiszeitungen dem journalistischen Ehrenkodex des Presserates verweigern und ,anstatt einer umfassenden, faktenbasierten oder zumindest korrekten Berichterstattung finden sich Alarmismus, Hetze gegen Minderheiten, Suggestion und oftmals schlicht falsche Artikel‘ in den betroffenen Gratiszeitungen. Auch in Linz ist bei im öffentlichen Raum, insbesondere bei Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel, zahlreich aufgestellten derartigen Entnahmeboxen für Gratiszeitungen die Problematik ähnlich wie in Wien. Ich stelle daher laut Statut Linz § 12 nachstehende Anfrage: 1. Welche Vereinbarungen bzw. Genehmigungen der Stadt oder städtischer Unternehmen gibt es für die Aufstellung von Entnahmeboxen für Gratiszeitungen im Linzer Stadtgebiet? 2. Wie hoch war 2016 die Zahl derartiger Entnahmeboxen aufgeschlüsselt nach Gratiszeitungen? 3. Wie hoch war die Summe der dafür geleisteten Abgaben im Jahr 2016 aufgeschlüsselt nach Gratiszeitungen? 4. Gibt es Angaben über die im Zusammenhang mit weggeworfenen Gratiszeitungen anfallenden Reinigungskosten und wenn ja, wie hoch waren diese 2016? 5. Gibt es Überlegungen die Aufstellung solcher Entnahmeboxen zu untersagen?“ Dazu Bürgermeister Luger: „Zu 1: Für derartige Einrichtungen gibt es vertragliche Regelungen. Naturgemäß sind das privatrechtliche Grundeigentümerzustimmungen zwischen den jeweiligen Verlagen und der Stadt Linz. Damit gibt es auch mit keinen städtischen Unternehmen Vertragsbeziehungen. Zu 2: Dazu kann ich sagen, dass für das Medienprodukt ,Heute‘ 84 Entnahmeboxen und für das Medium ,Österreich‘ dieselbe Anzahl bewilligt worden sind. Zu 3: Nachdem beide gleich viele Entnahmeboxen haben, sind die Beträge ident. Wir haben im Vorjahr von jedem dieser Unternehmen Einnahmen in der Höhe von jährlich 40.501,44 Euro lukriert. Zu 4: Ich möchte vorausschicken, dass schon vor Jahren mit den jeweiligen Verlagen vereinbart worden ist, dass die einzelnen Medienprodukte geheftet werden, um damit eine noch größere Auswirkung von Verwehungen der einzelnen Blätter durch den Wind zu minimieren. Der Geschäftsbereich Stadtgrün und Straßenbetreuung teilt mir mit, dass die Kosten, die explizit für diese Art von Reinigungen anfallen, nicht quantifiziert werden können. Zu 5: Meine Position ist, dass ich das, was bisher vertraglich geregelt war, in Zukunft einhalten möchte. Es soll weder zusätzliche noch weniger Entnahmeboxen geben.“ 2. Anfrage von Frau Gemeinderätin Roschger an Bürgermeister Luger: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, zahlreiche Bibliotheksstandorte in Linz fungieren auch als BürgerInnenservicestellen und bieten somit den BewohnerInnen wichtige Serviceleistungen direkt im Stadtteil an. Zum Beispiel werden an Bibliotheksstandorten Aktivpässe ausgestellt, Hundean- und -abmeldungen abgewickelt, BewohnerInnenparkkarten vergeben, oder auch Meldebestätigungen ausgestellt. Im Zuge der Budgetkonsolidierung werden auch Bibliotheksstandorte geschlossen bzw. zusammengelegt. In diesem Zusammenhang ersuche ich um Beantwortung folgender Fragen: 1. An welchen Bibliotheksstandorten werden bzw. wurden konkret welche Leistungen des Bürgerinnenservices angeboten? 2. Wie viele BürgerInnen nutzten in den Jahren 2014, 2015 und 2016 welche Leistungen des BürgerInnenservices - gegliedert nach den jeweiligen Bibliotheksstandorten? 3. Wie sieht die Arbeitsaufteilung der MitarbeiterInnen in den Bibliotheken aus, wenn man darstellen möchte, wieviel Zeit die MitarbeiterInnen in den Bibliotheken für Serviceleistungen des BürgerInnenservice aufwenden? 4. Sind nach der Schließung des Standortes Neue Heimat und der geplanten Schließungen der Standorte Ebelsberg und Einsteinstraße in den kommenden Jahren weitere Schließungen bzw. Zusammenlegungen von Bibliotheksstandorten geplant? 5. Bei welchen Bibliotheksstandorten ist im Falle einer Schließung mit Zusatzkosten in welcher Höhe bzw. Zusatzaufwand in welcher Art aufgrund von längerfristigen Bestandsverträgen oder sonstigen längerfristigen Verträgen zu rechnen? 6. Wie wird berücksichtigt, dass z.B. der Standort Einsteinstraße erst im Jahr 2013 neu eröffnet wurde? Wie hoch waren die Investitionskosten für diesen Standort (bauliche Investitionen, Möbel, usw.) 7. Kosten in welcher Höhe sind für die Erweiterung der Bibliothek Auwiesen (zukünftiges Bibliothekscenter Linz Süd) veranschlagt? Dazu Bürgermeister Luger: „Zu 1: Die Leistungen des BürgerInnenservices werden aktuell in folgenden Stadtbibliotheken angeboten: Auwiesen, Dornach, Einsteinstraße, Ebelsberg, Keferfeld-Oed, Kepler-Uni-Klinikum Standort AKh, in Pichling und im Wissensturm. Bis zum 31. Dezember letzten Jahres - darauf bezieht sich die Frage - gab es diese Serviceleistungen noch in der Stadtbibliothek Neue Heimat. Zu 2: Ich kann diese Frage nicht beantworten, weil mir keine Daten über die Anzahl von Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen, sondern bestenfalls Leistungsübersichten. Die sind jedoch nicht auf Personen fassbar, weil manche Leistungen mehrfach und mehrere Leistungen von einer Person in Anspruch genommen worden sind. Wir verfügen über keine Statistiken darüber. Das tut mir Leid, denn diese Frage hätte ich selbst ganz gerne beantwortet gehabt. Das zeigt mir, dass wir bei einem heute noch auf der Tagesordnung stehenden Antrag zum Thema ‚Optimierung der IT-Leistungen in der Stadt‘ tatsächlich Aufholbedarf haben. Zu 3: Auch hier ist es natürlich nicht so einfach, das auf den Punkt genau zu beantworten. Nach Schätzung - diese Schätzung basiert auf Anfallzeiten und Kalkulationen, die man in der Personalbewirtschaftung hat - dürften in den vorher angeführten Zweigstellen rund 8400 Arbeitsstunden angefallen sein. In Relation zu den anderen Bibliotheksleistungen dürften in den Standorten im Schnitt zwischen zehn und zwölf Prozent des Arbeitsanfalls für Leistungen des Bürgerservices angefallen sein. Es gibt noch eine weitere Schätzung, weil ich nach den Standorten gefragt worden bin. Von den Mengengerüsten, die wir nicht auf Personen, aber auf Leistungskennzahlen herabrechnen können, dürfte beinahe die Hälfte dieser Leistungen am Standort Wissensturm angefallen sein. Das ergibt im Gesamtgefüge einen gewissen Sinn. Ob das 45 oder 55 Prozent sind, kann ich nicht genau sagen. Zu 4: Diese Frage werde ich sinnvollerweise dann beantworten können, wenn wir beim heutigen Tagesordnungspunkt D 6 die weitere Vorgangsweise entschieden haben. Grundsätzlich ist natürlich alles berechenbar, wenn ich weiß, was geschieht. Zu 5: Ich kann das beantworten, wenn wir exakt wissen, welche Standorte betroffen sind. Es macht natürlich einen Unterschied, wenn es wie beispielsweise bei der Einsteinstraße, Verträge mit der Wohnungsgesellschaft WAG gibt. Das ist eine andere finanzielle Gestion, als wenn es sich um Räumlichkeiten handelt, die sich direkt im Eigentum der Stadt befinden. Ich bin gerne bereit, die Frage zu beantworten, wenn ich weiß, um welchen Standort es sich am Ende des Tages handeln wird. Zu 6: Nachdem das sehr einfach zu errechnen ist, möchte ich, unabhängig davon, ob der Standort beschlossen ist, jetzt schon bekanntgeben, dass in der Einsteinstraße Materialkosten von 2000 Euro angefallen sind. Es wurde alles in der hauseigenen Tischlerei unseres Geschäftsbereiches Gebäudemanagement und Tiefbau erarbeitet. Das sind die tatsächlich quantifizierbaren Kosten. Zu 7: Meines Wissens nach, wurden derzeit noch keine Kosten veranschlagt. Ich gehe davon aus, dass Veranschlagungen erst dann erfolgen, wenn die Beschlüsse vorbereitet sind. Wir werden heute sehen, wie dieser entsprechende Antrag D 6 behandelt wird.“ Zusatzfrage Gemeinderätin Roschger: „Du hast gesagt, dass du den Teil der Frage 5, betreffend die Entstehung von Zusatzkosten im Falle der Schließung von Bibliotheksstandorten dann beantworten kannst, wenn wir wissen, welche Filialen geschlossen werden. Das heißt, könntest du das heute noch beantworten?“ Bürgermeister Luger: „Nein, weil ich nicht weiß, was heute beschlossen wird.“ Gemeinderätin Roschger: „Wann wirst du es beantworten?“ Bürgermeister Luger: „Ich gehe davon aus, dass die zuständige Referentin all diese Fakten auf den Tisch legt, wenn der Gemeinderat diesen heutigen Antrag D 6 beschlossen hat. Ich würde bitten, die zuständige Referentin zu befragen und nicht mich.“ Gemeinderätin Roschger: „Zur Frage 6, zum Standort Einsteinstraße, hast du gesagt, dass Materialkosten von 2000 Euro angefallen sind, sonst nichts. Das heißt, ihr berechnet keine Arbeitszeit und Arbeitsstunden, die man vielleicht für eine komplette Neurenovierung einer Bibliothekszweigstelle braucht.“ Vizebürgermeister Forsterleitner: „Ich bin mir nicht sicher, ob das noch im Rahmen der Zusatzfrage ist und ob in diesem Fall der Bürgermeister der richtige Adressat für die Frage ist.“ Gemeinderätin Roschger: „Den Bürgermeister kann man alles fragen.“ (Heiterkeit) Bürgermeister Luger: „Ich kann nur sagen, das ist statutarisch richtig. Bei den Anfragen, die in der heutigen Sitzung an mich gerichtet wurden, entspricht mein Eindruck auch deiner Wortmeldung, dass man mich alles fragen kann. Was man nicht machen kann, ist zwei Zusatzfragen zu stellen. Das Statut sieht eine Zusatzfrage vor und nicht zwei, das wäre dann eine ‚Aktuelle Stunde‘.“ Gemeinderätin Roschger: „Wir nehmen zur Kenntnis, dass du unsere Anfragen nicht gerne beantwortest.“ Bürgermeister Luger: „Das ist eine Unterstellung, die ich zurückweisen möchte.“ Vizebürgermeister Forsterleitner: „Es geht auch ohne Unterstellungen bitte. Wir sind bei den nächsten Anfragebeantwortungen.“ 3. Anfrage von Gemeinderätin Hochedlinger an Bürgermeister Luger: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, anlässlich der Vermietung des Volkshauses Ebelsberg an den Verein ‚Staatenbund Österreich‘ bitte ich um die Beantwortung folgender Fragen: 1. Nach welchen Kriterien erfolgt die Vermietung der Volkshäuser? 2. Wer entscheidet über die Vergabe? 3. Wer entscheidet über die Vergabe bei Anfragen von ‚strittigen‘ Vereinen, wie zum Beispiel bei demokratiefeindlichen Vereinen wie ‚Avrasya‘ oder ‚Staatenbund Österreich‘? 4. Inwiefern werden die anfragenden Vereine oder Personen vor der Vermietung geprüft? 5. Was kann die Stadt bzgl. der Vermietung von Räumlichkeiten verändern bzw. verbessern, damit antidemokratische Gruppierungen bei Anfragen keine Zusagen mehr bekommen? 6. Werden Sie als Bürgermeister etwas unternehmen, damit demokratiefeindliche bzw. extremistische Vereine keine der Linzer Räumlichkeiten mehr für Veranstaltungen nutzen können? Danke für die Beantwortung der Fragen.“ Dazu Bürgermeister Luger: „Zu 1: Die Vergabe von Veranstaltungsräumen, Frau Gemeinderätin, erfolgt grundsätzlich nach der Reihenfolge der Datierung. Das heißt, nach dem Einlangen der Reservierungen. Wer zuerst eine Veranstaltung anmeldet, an den wird ein entsprechender Raum vermietet. Zu 2: Das ist der Geschäftsbereich Gebäudemanagement und Tiefbau. Zu 3 und 4: Es gibt eine ganz klare Vorgehensweise unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Grundsätzlich wird das Vereinsregister abgefragt und grundsätzlich wird das Einvernehmen mit dem Verfassungsschutz bei der Bundespolizeidirektion hergestellt. Wenn die Abfrage bzw. die Auskunft der Polizei lautet, dass es sich um sicherheitsgefährdende Veranstaltungen handelt, dann werden solche Anfragen für die Vermietung nicht geprüft. Niemand in diesem Haus und auch ich nicht als Person, macht eigene Kriterien wer demokratiegefährdend ist oder nicht, zur Basis für Vermietungen. Das bedarf einer objektiven Institution. Die eigene politische oder ideologische Meinung, darf nicht ausschlaggebend dafür sein, wer öffentliche Räume benutzt. Noch einmal, Kriterien sind der Verfassungsschutz und die Abfrage im Vereinsregister. Zu 5: Ich verweise auf die Beantwortung der vorherigen Frage. Konkret, das interpretiere ich jetzt auch mit Frage 6. Zu 6: Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind dazu sensibilisiert, dass sie an Organisationen, wie beispielsweise den ‚Staatenbund Österreich‘, keine Räumlichkeiten vermieten. Wir haben eine solche Anfrage dieser - lockerer formuliert – Staatsverweigerer, die einen Raum für eine Veranstaltung reservieren wollten, die vorgestern im Volkshaus Ebelsberg hätte stattfinden sollen, abgelehnt. Sie beziehen sich auf den Vorfall von Anfang März dieses Jahres, als eine Person die Räumlichkeiten im Volkshaus Ebelsberg als Privatperson mit dem Veranstaltungstitel ‚Reisebericht und geschlossene Gesellschaft‘ mieten wollte. Das hat sich im Nachhinein tatsächlich als eine Veranstaltung dieses ‚Staatenbundes Österreich‘ herausgestellt. Solche unkorrekten Vorgangsweisen wird man nie ganz ausschließen können. Wichtig ist, dass wir sensibilisiert sind. Wenn aber jemand unter privatem Namen, wo nichts aufliegt, eine Veranstaltung anmeldet und dann etwas anderes macht, dann kann das auch in Zukunft das eine oder andere Mal geschehen. Das wird von uns sanktioniert. Das ist aber der Preis der Demokratie und dass es den völligen Überwachungsstaat nicht gibt.“ 4. Anfrage von Gemeinderätin Roschger an Bürgermeister Luger: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, einem Bericht der Tageszeitung ‚Der Standard‘ zufolge ist im Frühjahr 2019 auf Grund einer Pistensanierung eine mehrwöchige Totalsperre des Flughafens Salzburg geplant. Dazu heißt es wörtlich: ‚Während der Sperre (...) sollen Flugpassagiere mit Bussen nach München oder Linz gebracht werden. Am Konzept wird noch getüftelt.‘ (online abrufbar unter: http://www.derstandard.at/2000054444274/Airport-Salzburg-sucht-Generalunternehmer-fuer-Pistensanierung). Im Jahr 2016 wurde der Flughafen Salzburg von vier Mal so vielen Passagieren genutzt wie der Flughafen Linz. Es erscheint somit naheliegend, dass die offensichtlich angedachte Nutzung des Flughafens Linz als Ausweichflughafen mit einer Erhöhung der Anzahl der Flugbewegungen einhergehen würde. In diesem Zusammenhang ersuche ich um die Beantwortung folgender Fragen: 1. Haben Sie als Bürgermeister bzw. Eigentümervertreter der Flughafen Linz GesmbH Kenntnis darüber, ob es bereits konkrete Pläne hinsichtlich einer möglichen Zunahme der Flugbewegungen im Frühjahr 2019 gibt? a) Wenn ja, ist mit einer Zunahme zu rechnen und wenn ja, in welchem Ausmaß? b) Wenn nein, werden Sie dieses Thema gegenüber dem Land Oberösterreich als Bürgermeister und Miteigentümer bzw. gegenüber der Flughafen Linz GesmbH ansprechen und die Öffentlichkeit entsprechend informieren? 2. Hat die Stadt Linz ein Mitsprache- bzw. Informationsrecht hinsichtlich der Festlegung der für An- und Abflüge am Flughafen Linz genutzten Flugrouten? Wann und in welchem Zusammenhang wurden diese Rechte zuletzt in Anspruch genommen? Dazu Bürgermeister Luger: „Zu 1, 1a) und 1b): Nachdem in Salzburg die Sanierung der Startbahn geplant ist, ist das Management des Flughafens in Salzburg derzeit natürlich aktiv, um Alternativen für den Charter- und Linienverkehr zu prüfen. Fakt ist, dass die Flughäfen München und Linz in der engeren Auswahl sind. Das wird aus geografischer Sicht nicht sehr überraschen. Fakt ist, dass es erstmals im Herbst 2017 konkrete Gespräche mit unserem Flughafenmanagement geben wird. Das wurde avisiert. Nachdem der Flughafen mit 50 Prozent im Eigentum der Stadt Linz steht, bin ich gerne bereit, Ihnen über diese ersten Ergebnisse zu berichten. Mehr gibt es bisher nicht. Zu 2: Fakt ist - das haben wir vor einigen Jahren bei einer Anflugänderung aus Richtung Westen, sprich, bei unseren vielen Flugverbindungen vom Flughafen Frankfurt schon erlebt -, dass die Anflugrouten, genauso wie die Abflugrouten von der Austro Control - das ist eine 100-Prozent Tochter des Bundesministeriums für Verkehr und Infrastruktur -, gemeinsam mit dem Ministerium festgelegt werden. Weder der Flughafen, noch die Stadt Linz als Eigentümerin, haben das Recht, eingebunden zu sein. Wir haben – das werden wir gegebenenfalls auch in Zukunft tun – Anregungen und Wünsche an die Austro Control eingebracht. Ich darf daran erinnern, dass die letzte Änderung, was die Einflugschneise über die Stadtteile Ebelsberg betrifft, mit einem Änderungswunsch der Stadt versehen worden ist. Die Austro Control hat dem aber nicht stattgegeben. Das Management des Flughafens Salzburg geht davon aus, dass die Sperre des eigenen Flughafens drei bis fünf Wochen betragen wird. Es gibt also keine längeren Ausfälle und es werden damit keine Verschiebungen, wo auch immer hin, erwartet.“ Bürgermeister Luger übernimmt wieder den Vorsitz. 5. Die Anfrage von Gemeinderat Steiger an Bürgermeister Luger betreffend Swap: Veröffentlichung Disziplinarerkenntnisse und Ersatz von Anwaltskosten wird schriftlich oder in der nächsten Sitzung beantwortet. 6. Die Anfrage von Gemeinderat Mag. Hajart an Bürgermeister Luger betreffend Förderungen im Integrations- und Migrationsbereich wird schriftlich oder in der nächsten Sitzung beantwortet. 7. Die Anfrage von Gemeinderätin Mag.a Grünn an Vizebürgermeister Forsterleitner betreffend Oberwirt wird schriftlich beantwortet. 8. Die Anfrage von Gemeinderat Eypeltauer an Vizebürgermeister Forsterleitner betreffend Zukunft und Finanzierung der MKF Linz wird schriftlich beantwortet. 9. Die Anfrage von Gemeinderätin Åkerblom an Vizebürgermeister Forsterleitner betreffend geplanter Wahlkampfauftritt der türkischen Partei AKP wird schriftlich beantwortet. 10. Die Anfrage von Gemeinderat Stumptner an Stadträtin Mag.a Schobesberger betreffend Einsatz von freiwilligen Hilfskräften an Kinderbetreuungseinrichtungen wird schriftlich beantwortet. 11. Die Anfrage von Gemeinderat Schörgendorfer an Stadträtin Mag.a Schobesberger betreffend Volkshochschule Linz wird schriftlich beantwortet. C ANTRÄGE NACH § 47 ABS. 5 STL 1992 GEGEN NACHTRÄGLICHE GENEHMIGUNG DURCH DEN GEMEINDERAT Vizebürgermeister Forsterleitner berichtet über C 1 Beratungsleistungen von Fremdfinanzierungen – Änderung des Prozedere bei der Abwicklung; Vergabe des Auftrages und Genehmigung einer Kreditübertragung in Höhe von 171.000 Euro und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „1. In Umsetzung des in der Amtsvorlage gezeigten Prozedere wird der Vertrag (Beilage 1) mit dem Vertragspartner Independent Capital GmbH genehmigt. 2. Die Verrechnung der hieraus entstehenden Kosten erfolgt auf der Voranschlagsstelle 1.9001.642000, Beratungskosten. 3. Zudem wird eine Kreditübertragung in Höhe von 171.000 Euro von der VASt 5.9500.728000, Sonstige Leistungen, auf die VASt 1.9001.642000, Beratungskosten, genehmigt.“ Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Eypeltauer: „Herr Vorsitzender, sehr geehrte Damen und Herren, ich möchte beim Antrag C1 unsere Enthaltung avisieren. Das hat damit zu tun, dass wir schlicht und ergreifend zu wenig Beurteilungssubstrat haben, um zu sagen, ob das wirklich die richtige Firma ist und ob das wirklich notwendig ist oder nicht. Ich bitte um Verständnis, dass wir als nicht in der Stadtregierung vertretene Fraktion keine Verantwortung übernehmen können. Danke.“ Gemeinderätin Mag.a Grünn: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, ich habe eine ähnliche Argumentation, wie der Kollege von den NEOS. Ich finde es ein wenig seltsam, dass man so eine Entscheidung nachträglich im Gemeinderat abstimmen lässt. Ich denke, Linz hat mit dem Finanzmarkt nicht so gute Erfahrungen gemacht. Es wäre wünschenswert, wenn solche Entscheidungen breiter diskutiert werden würden. Daher werde ich nicht zustimmen. Danke.“ Bürgermeister Luger: „Grundsätzlich haben wir alle nicht mit allen Teilen des Finanzmarktes die besten Erfahrungen gemacht, aber deswegen muss man sich seiner trotzdem bedienen.“ Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Vizebürgermeister Forsterleitner: „Ich darf erklärend hinzufügen, dass es sich hier um Kreditgeschäfte handelt, die wir zur Finanzierung unserer laufenden Kreditverbindlichkeiten aufnehmen. Das ist ein ganz normaler Ablauf. Das Problem, das wir manchmal haben ist, dass Investoren nicht warten können, bis eine Gemeinderatssitzung stattfindet. Deshalb macht es Sinn, in bestimmten Fällen zur Vorberatung ein ebenso befugtes Gremium zu wählen. Die Vorberatung kann entweder im Finanzausschuss oder im Stadtsenat erfolgen. In diesem Fall ist sie aus Zeitgründen im Stadtsenat erfolgt. Grundsätzlich gehen wir sorgfältig damit um. Ich kann Ihnen versichern, dass eine normale Kreditaufnahme kein exotisches Geschäft ist. Ich kann Ihnen auch versichern, dass wir hier mit dem Steuergeld - sowohl ich, als auch die Finanzverwaltung - sehr sorgfältig umgehen. Ich verstehe die Enthaltung, wenn man nicht im Stadtsenat ist. Ich darf mich aber bei den anderen für die Zustimmung bedanken.“ Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der NEOS-Fraktion (3) und bei Gegenstimme von Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Vizebürgermeister Wimmer berichtet über C 2 Vorschreibung der Lustbarkeitsabgabe – Äußerung an den Verfassungsgerichtshof und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „Beiliegende Äußerung an den Verfassungsgerichtshof wird erstattet.“ Der Antrag wird einstimmig angenommen. Vizebürgermeister Mag. Baier berichtet über C 3 Gewährung einer Subvention an die ARGE Urfahraner Markt (Werbeaktivitäten und Veranstaltungen im Rahmen des Frühjahrsmarktes 2017 und unter Berücksichtigung des 200-Jahr-Jubiläums); 81.300 Euro; Genehmigung von Kreditübertragungen und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „1. Die Stadt gewährt der ARGE Urfahraner Markt, Neues Rathaus ,4041 Linz, für Werbeaktivitäten und Veranstaltungen im Rahmen des Frühjahrsmarktes 2017 und unter Berücksichtigung des 200-Jahr-Jubiläums eine Subvention in der Höhe von maximal 81.300 Euro. Die Stadt Linz gewährt die Förderung mit der Bedingung der Einhaltung der allgemeinen bzw. speziellen Förderungsrichtlinien. 2. Die Verrechnung der Kosten in Höhe von maximal 81.300 Euro hat auf der VASt  1.7890.755001, Lfd. Transferzahlungen an Unternehmungen, 200 Jahre Urfahraner Markt, zu erfolgen. Die Auszahlung der Förderung erfolgt in zwei Teilzahlungen, wobei 50 Prozent der maximalen Förderung, also maximal 40.650 Euro als Akontozahlung nach Beschlussfassung und der Restbetrag in der Höhe von maximal 40.650 Euro nach Vorlage der endgültigen Abrechnung geleistet werden. Allfällige Kostenüberschreitungen werden nicht berücksichtigt. 3. Kreditübertragungen in Höhe von 20.000 Euro von der VASt 1.7890.755000, Laufende Transferzahlungen an Unternehmungen, regionale Wirtschaftsinitiativen, und in der Höhe von 61.300 Euro von der VASt 1.8590.728000, Märkte, sonstige Leistungen, jeweils auf die VASt  1.7890.755001, Lfd. Transferzahlungen an Unternehmungen, 200 Jahre Urfahraner Markt, werden genehmigt.“ Der Antrag wird einstimmig angenommen. D ANTRÄGE DES STADTSENATES Vizebürgermeister Forsterleitner berichtet über D 1 Implementierung bzw. Gründung Holdinggesellschaften und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, es ist tatsächlich ein wichtiger Schritt, der heute zur Beschlussfassung vorliegt. Wir haben in diesem Haus schon mehrfach über die geplante Gründung einer Holding für die Unternehmen der Stadt Linz diskutiert und beraten und sorgfältig einen Schritt nach dem anderen gewählt. Heute steht die Gesellschaftsgründung tatsächlich auf der Tagesordnung. Diese Holdinggesellschaft der Stadt Linz verfolgt das Ziel, die Unternehmen der Stadt, die ganz oder teilweise im Eigentum der Stadt stehen, besser zu koordinieren, die Zusammenarbeit zu verstärken, die Kooperation zu verbessern und damit für die Bürgerinnen und Bürger in dieser Stadt letztendlich noch bessere, effizientere Serviceleistungen erbringen zu können. Wir haben uns selbstverständlich an die in diesem Haus bereits diskutierte Struktur gehalten. Die wesentliche Idee ist die Gründung einer Gesellschaft, deren Aufsichtsrat durch die Stadtregierung plus Arbeitnehmervertreter repräsentiert wird, die auch zwei Branchenholdings hat, die Unternehmen mit ähnlichem Unternehmenszweck, die inhaltlich zusammenpassen, bündelt und zusammenfasst. Durch diese inhaltliche Bündelung erwarten wir uns eine bessere Kooperation und Synergien und natürlich für die gesamte Holding eine steueroptimale Vorgangsweise im Sinne der Stadt Linz. Wir erwarten uns für die Stadt im Gesamten positive Effekte über mehrere Jahre im Ausmaß von vielen Millionen Euro. Die genauen Zahlen lassen sich erst durch die konkrete Arbeit präzisieren und werden dann selbstverständlich an den Gemeinderat rückgekoppelt. Es ist ein großer Schritt, den wir heute vorhaben. Wir werden eine Unternehmensgruppe schaffen, die über 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inklusive dem Magistrat und ihrer Unternehmungen koordiniert und die eine Bilanzsumme von weit über fünf Milliarden Euro verwalten wird. Das heißt, wir haben den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern gegenüber eine gewisse Verantwortung. Ich glaube, das Ganze mit dem hier vorliegenden Beschluss sehr sorgfältig und gut vorbereitet zu haben. Ich möchte mich explizit für die konstruktive Arbeit bedanken, die diesem Beschluss vorausgegangen ist. Wir haben diesen Antrag aufgrund der zeitlichen Dimension im Stadtsenat vorberaten und versucht, noch einige Änderungen und Vorschläge einzuarbeiten. Ich selbst habe einen Abänderungsantrag, den ich noch einbringen werde. Ich möchte diesen aber vorher noch etwas präzisieren und erläutern, wie es dazu gekommen ist. Dabei geht es um den Titel der Branchenholding. Der Ursprungsantrag lautet: Der Gemeinderat beschließe: ‚1. Die Implementierung der ,Unternehmensgruppe der Stadt Linz Holding GmbH‘ mit einem Stammkapital von 100.000 Euro sowie die Gründung der beiden Branchenholdings ,Stadtentwicklung und Immobilien der Stadt Linz Holding GmbH‘ und ,Innovation, Kultur und Veranstaltung der Stadt Linz Holding GmbH‘ mit einem Stammkapital von je 35.000 Euro wird unter Berücksichtigung bzw. Umsetzung nachstehender Punkte genehmigt: a) Die Mitglieder der Linzer Stadtregierung sind gleichzeitig Aufsichtsratsmitglieder der Unternehmensgruppe der Stadt Linz Holding GmbH. b) Der Erwerb, die Veräußerung und die Verpfändung von Beteiligungen und Unternehmen sowie die Stilllegung von Unternehmen als auch der Erwerb und die Veräußerung von Liegenschaften, soweit dies nicht zum gewöhnlichen Geschäftsbetrieb gehört, durch die ,Unternehmensgruppe der Stadt Linz Holding GmbH‘, die ,Stadtentwicklung und Immobilien der Stadt Linz Holding GmbH‘ oder durch die ,Innovation, Kultur und Veranstaltung der Stadt Linz Holding GmbH‘ bedürfen einer vorherigen Zustimmung durch den Gemeinderat der Stadt Linz. 2. Die Verrechnung der Gründungskosten von 170.000 Euro (Stammkapital) und von 60.000 Euro (Sonstige Kosten) für das Rechnungsjahr 2017 erfolgt auf der VASt 5.9140.080000, Erwerb von Beteiligungen, bzw. auf der VASt 1.9001.640100, Rechtskosten. Die Bedeckung der sonstigen Kosten in Höhe von 60.000 Euro erfolgt mittels Kreditübertragung von der VASt 1.9001.640000, Rechtskosten, Verfahren BAWAG auf die VASt 1.9001.640100, Rechtskosten. Soweit eine anderweitige Bedeckung fehlt, erfolgt die Finanzierung des Beteiligungserwerbs durch Fremdmittel. Die konkrete Beschaffung von Fremdmitteln im Rahmen des städtischen Finanzmanagements bedarf der Zustimmung des zuständigen Kollegialorganes. Die Verrechnung erfolgt auf den jeweiligen Voranschlagsstellen in den entsprechenden Teilabschnitten. Rechtsgeschäfte über die Aufnahme von Fremdmitteln bedürfen (im Falle der Überschreitung der relevanten Wertgrenzen und der Erfüllung der sonstigen relevanten Kriterien des § 58 StL 1992), bei sonstiger Unwirksamkeit, der vorherigen Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde.‘ Ich ersuche um Verständnis dafür, dass ich das ausführen und auch im Detail kommunizieren möchte, damit das wirklich formal korrekt ist: Ganz konkret bringe ich selbst eine Abänderung beim Beschlusspunkt 1 ein. Bei diesem Punkt soll es eine kleine Änderung, nämlich eine namentliche Änderung geben, so dass dieser Name der Zwischenholding nicht lauten wird ‚Innovations-, Kultur- und Veranstaltungsholding‘, sondern ‚Kreativität-, Kultur- und Veranstaltungsholding‘. In meinen Augen ist das eine vertretbare Eingabe und damit auch ein Punkt, den wir gerne mit aufnehmen. Der Beschlusspunkt 1 lautet neu: Der Gemeinderat beschließe: ,1. Die Implementierung der ,Unternehmensgruppe der Stadt Linz Holding GmbH‘ mit einem Stammkapital von 100.000 Euro sowie die Gründung der beiden Branchenholdings ,Stadtentwicklung und Immobilien der Stadt Linz Holding GmbH‘ und ,Kreativität, Kultur und Veranstaltung der Stadt Linz Holding GmbH‘ mit einem Stammkapital von je 35.000 Euro wird unter Berücksichtigung bzw. Umsetzung nachstehender Punkte genehmigt:‘ Daraus ergibt sich, dass in der Vorlage an den Gemeinderat zum betreffenden Antrag die verwendete Firmenbezeichnung ,Innovation, Kultur und Veranstaltung der Stadt Linz Holding GmbH‘ jeweils durch die Firmenbezeichnung ,Kreativität, Kultur und Veranstaltung der Stadt Linz Holding GmbH‘ ersetzt wird. Eine zweite Änderung ist bei Punkt 2, die aber heute nicht Teil der Beschlussfassung ist. Ich möchte es aber auf jeden Fall auch heute zu Protokoll geben, weil die Finanzverwaltung dann eine entsprechende Änderung in den Beilagen vornehmen muss, was auch so akkordiert ist und wir selbstverständlich im Anschluss an diesen Beschluss sofort vornehmen werden: 2. Änderung Pkt. 2 des Amtsberichtes Punkt 2 des Amtsberichtes des betreffenden Gemeinderatsantrags lautet bisher: ‚Stadtentwicklung und Immobilen der Stadt Linz Holding GmbH Gegenstand bzw. Zweck des Unternehmens ist die Verwaltung von Unternehmensbeteiligungen, deren Tätigkeitsbereich Stadtentwicklung und Infrastruktur, sozialer Wohnbau, Immobilienentwicklung und –verwaltung sowie Standortentwicklung und –marketing umfasst. Dabei soll die Hebung von Synergien eine wesentliche Zielsetzung sein.‘ Dabei geht es um den Gegenstand und Zweck des Unternehmens. Darin ist die Stadtentwicklung und Infrastruktur, sozialer Wohnbau, Immobilienentwicklung und Verwaltung sowie Standortentwicklung und Marketing enthalten und dass dadurch die Hebung von Synergien die Zielsetzung ist. Hier soll in der Beilage 4 der Punkt ‚Standortentwicklung und -marketing‘ des betreffenden Gemeinderatsantrages gestrichen werden. Aufgrund der Streichung des Punktes 2.1.1 lit. d) (Gegenstand des Unternehmens – Standortentwicklung und –marketing) in der Beilage 4 des betreffenden Gemeinderatsantrages lautet Punkt 2 des Amtsberichtes des betreffenden Gemeinderatsantrages nunmehr: ‚Stadtentwicklung und Immobilen GmbH der Stadt Linz Holding GmbH Gegenstand bzw. Zweck des Unternehmens ist die Verwaltung von Unternehmensbeteiligungen, deren Tätigkeitsbereich Stadtentwicklung und Infrastruktur sowie sozialen Wohnbau, Immobilienentwicklung und -verwaltung umfasst. Dabei soll die Hebung von Synergien eine wesentliche Zielsetzung sein.‘ Ich ersuche das auch genauso in das Protokoll mit aufzunehmen. Ich werde selbstverständlich den Text gleich übergeben, damit er genau im Wortlaut aufgenommen werden kann. Der tatsächlich notwendige Beschluss lautet dann wie folgt - das ist die Abänderung zum Beschluss: ‚1. Die Implementierung der ,Unternehmensgruppe Linz der Stadt Linz Holding GmbH‘ mit einem Stammkapital von 100.000 Euro sowie die Gründung der beiden Branchenholdings ,Stadtentwicklung und Immobilien der Stadt Linz Holding GmbH‘ und ,Kreativität, Kultur und Veranstaltung der Stadt Linz Holding GmbH‘ mit einem Stammkapital von je 35.000 Euro wird unter Berücksichtigung bzw. Umsetzung nachstehender Punkte genehmigt:‘ Ich ersuche die Abänderung mit zu beschließen. Ich möchte mich bei diesem wichtigen Punkt bei den Fraktionen noch herzlich für die konstruktiven und positiven Gespräche bedanken. Ich weiß es zu schätzen, dass wir bei so einem Thema, das für die Stadt eine hohe, wichtige und positive Auswirkung hat, auch an einem Strang ziehen. Der Gemeinderat und viele Parteien haben signalisiert, dass wir hier an einem Strang ziehen. Ein herzliches Danke für diese konstruktive Zusammenarbeit.“ (Beifall SPÖ) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Svoboda: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen, geschätzte Besucherinnen und Besucher auf der Galerie, wie Herr Vizebürgermeister Forsterleitner ganz richtig gesagt hat, war die Holding in diesem Gremium tatsächlich schon mehrfach Thema, unter anderem im Mai 2016, wo die Grüne-Fraktion einen Antrag mit einigen Rahmenbedingungen, wie wir uns diese Holding vorstellen, gestellt hat. Der Antrag hat damals leider keine Mehrheit gefunden. Nichtsdestotrotz sind unseres Erachtens die wesentlichen Forderungen in diesem Holding-Papier durchaus umgesetzt worden. Ganz oben in der Struktur steht sicherlich, dass die Dachholding keine AG werden soll. Das ist ein ganz entscheidender Punkt, weil das die Einflussmöglichkeit des demokratisch gewählten Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz sicherstellt. Ebenso ist erfreulich, dass in der Satzung der Holding das Frauenförder- und Gleichstellungsprogramm der Stadt Linz entsprechend verankert wurde. Das war ein wichtiger inhaltlicher Schritt für die zukünftige Holding. Entscheidend ist auch, dass uns zugesichert worden ist, dass für die bestehenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - das sind Tausende, die in diesem Unternehmen sehr engagierte Arbeit leisten - keine Verschlechterungen vorgesehen sind. Ebenso freuen wir uns, dass der Aufsichtsrat der Dachholding gemäß dem Beschluss grundsätzlich dem Stadtsenat entsprechen soll. In dem Zusammenhang ist das eine wichtige Sache, damit die Transparenz und Gestaltungsmöglichkeit der Politik in der Holding gewahrt bleiben. Wir sind noch nicht ganz dort, wo wir unserer Ansicht nach hin sollen. Das betrifft den Punkt der Transparenz gegenüber dem Gemeinderat, insbesondere gegenüber den beiden Parteien, die in diesem Gremium vertreten sind, die aber nicht gleichzeitig einen Sitz im Stadtsenat haben. Aus diesem Grund haben wir einen Zusatzantrag formuliert, der den Fraktionen auch schon ausgeteilt wurde. Ich darf ihn kurz vorlesen. Der Gemeinderat beschließe: ‚Um die notwendige Transparenz und die Einbindung des Gemeinderats und der in ihm vertretenen Parteien sicherzustellen, ist zumindest zweimal jährlich die Anwesenheit der Geschäftsführung der Unternehmensgruppe der Stadt Linz Holding GmbH im Ausschuss für Finanzen sicherzustellen, um aktuelle Themen zu diskutieren und den anwesenden Mitgliedern des Gemeinderats die Möglichkeit zu geben, Fragen zu stellen. Bei einem dieser beiden Termine ist zeitnah zur Fertigstellung die Präsentation des Jahresabschlusses der UGL Holding vorzusehen. Der Vorsitzende des Ausschusses für Finanzen wird ersucht, im Sinne des § 40 (5) StL für die Beiziehung von GemeinderätInnen, die selbst nicht Mitglieder des Ausschusses sind, dahingehend Sorge zu tragen, dass für die betreffenden Sitzungen zumindest ein Mitglied jeder im Gemeinderat vertretenen Partei mit Rederecht teilnehmen kann.‘ Ich glaube, das ist ein bisschen umständlich formuliert, sollte aber soweit rechtlich korrekt sein. Es soll sozusagen klar sein, dass jede Partei, die von den Linzerinnen und Linzern in den Gemeinderat gewählt wurde, auch im Finanzausschuss sein kann, sich das anhören und Fragen stellen kann. Ich freue mich natürlich, wenn dieser Antrag die Zustimmung findet, damit ich dann viel grüne Begleitung in diesem Ausschuss haben werde. Liebe KollegInnen, ich darf euch jetzt schon herzlich einladen und um Zustimmung ersuchen. Danke schön.“ (Beifall Die Grünen) Bürgermeister Luger: „Ich werde im Haus für die entsprechende Raumreservierung sorgen, damit alle Platz finden werden.“ Gemeinderätin Mag.a Grünn: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, eine Entwicklung die schon länger währt, nimmt heute den Abschluss, indem diese Holding endgültig gegründet wird. Ich habe meine Position dazu schon in den Gemeinderatssitzungen im Jänner 2016 und im Mai 2016 dargelegt und das abgelehnt. Der Umbau der Stadt in eine Firma ist nicht das, was ich mir von einer öffentlichen Körperschaft vorstelle. Die Kritikpunkte habe ich schon ausführlich dargelegt. Ein Kritikpunkt ist, dass die Stadt damit nach privatwirtschaftlichen Kriterien aufgestellt wird und so agieren soll. Ich denke, sie hätte eigentlich eine andere Aufgabe. Der zweite Kritikpunkt - das hat schon Kollege Svoboda angesprochen - ist die Frage der Demokratie. Auch wenn der Zusatzantrag der Grünen von sehr viel gutem Willen getragen ist, wird das nichts daran ändern, dass der Gemeinderat von wichtigen Entscheidungen weiter ferngehalten wird und nicht mehr mitsprechen kann. Daher werde ich nicht zustimmen. Danke schön.“ Vizebürgermeister Mag. Baier: „Sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderates und auf der Besuchergalerie, grundsätzlich möchte ich festhalten, dass es sie nicht überraschen wird, dass wir von der ÖVP-Fraktion heute diesem Antrag unsere Zustimmung geben werden. Es geht uns darum, dass wir sowohl in der Verwaltung, aber auch in den Gesellschaften in den ausgelagerten Bereichen eine möglichst effiziente, möglichst finanzschonende Vorgangsweise haben und die Organisation alle Möglichkeiten der Effizienzsteigerung ausnützen muss. Wir werden daher heute diesem Antrag, mit diesen von uns eingebrachten Änderungen, die bereits vorgetragen worden sind, zustimmen. Diese Änderungen sind deswegen besonders zentral, weil wir mit dem Bekenntnis zu dieser Holding gleichzeitig eingefordert haben, dass es zu keiner funktionalen Aufblähung des Apparates kommen darf, indem in dieser Holding oder in den Zwischenholdings mehrere oder neue Aufgaben gemacht werden. Da bestünde für uns die Gefahr, dass es zu Doppelgleisigkeiten kommen kann und damit die zu Recht und richtigerweise lukrierten Finanzmittel, die man durch Effizienzsteigerungen erzielt, auf der anderen Seite wieder verpuffen könnten. Dem ist Rechnung getragen worden und daher können wir diesem Antrag heute inhaltlich voll und ganz zustimmen. Der zweite Punkt, den ich noch kritisch anmerken möchte ist, dass wir uns gewünscht hätten, dass man ein Einsparungsvolumen, ein Ziel, ein mögliches Potential beziffert hätte. Das war im Vorfeld Gegenstand der Diskussionen. Wir hoffen sehr, dass in der weiteren Folge dargelegt werden kann, welche Steigerungen und Einsparungspotentiale durch diesen Schritt gesetzt werden können. Dritter Punkt: Zur zu Recht eingeforderten Transparenz und Einbindung des Gemeinderates, möchte ich aus meiner Sicht Folgendes sagen: Es ist natürlich eine Gradwanderung, wenn man Einheiten aus einem öffentlichen, aus einem hoheitlichen Bereich in den Gesellschaftsbereich und damit in den gesellschaftsrechtlichen Bereich überlagert oder auslagert. Bei dieser Vorgangsweise stelle ich aber eine sehr, sehr korrekte Art und Weise fest, bei der es nach allen Möglichkeiten, vor allem rechtlichen Möglichkeiten gelungen ist, die entsprechende demokratische Kontrolle des obersten Organes, des Gemeinderates, sicherzustellen. Es ist aber natürlich - und das bleibt es - eine Einheit, die sich im Gesellschaftsrecht bewegt und daher anderen Voraussetzungen und Normen unterworfen ist, als die, wenn es sich sozusagen in einem demokratischen Umfeld bewegt. Nichtsdestotrotz ist aus meiner Sicht dieser Spagat sauber, ordentlich und sehr transparent gelungen. Daher werden wir diesem Antrag heute unsere Zustimmung geben.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderat Eypeltauer: „Danke, Herr Vorsitzender, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, ich möchte mich meinen Vorrednern anschließen, wenn ich sage, dass das ein sicher sehr großer Schritt für unsere Stadt ist. Ich möchte mich dem Vertrauen meiner VorrednerInnen insofern anschließen, als wir glauben, dass das hier eine richtige und wichtige Lösung ist. Zu diesem Schritt möchte ich auch explizit Herrn Finanzreferent Christian Forsterleitner gratulieren. Ich glaube, dass das etwas ist, was für unsere Stadt langfristig und nachhaltig sinnvoll ist. Es geht dabei um Effizienz im Umgang mit den Stadtfinanzen. Das ist etwas, was wir NEOS immer eingefordert haben und hier wirklich in vorbildlicher Art und Weise ausgeführt wird. Ich möchte aber noch einmal auf einen Punkt eingehen, der schon vorher angesprochen wurde und zwar die demokratiepolitische Brisanz der Verlagerung von öffentlichen Aufgaben in Gesellschaftsformen. Das birgt natürlich das Problem, dass man als Oppositionsfraktion, als nicht im Stadtsenat vertretene Fraktion einer Blackbox gegenüber steht. Wir haben es vorher gehört, fünf Milliarden Euro Bilanzsumme, 11.000 Mitarbeiter. Wir haben in der UGL ein Milliardenvermögen, auch bereits jetzt schon. Das Gesellschaftsrecht, das Privatrecht bringt es, dass man als nicht im Stadtsenat und nicht im Aufsichtsrat vertretene Fraktion de facto nichts oder viel zu wenig weiß. Wenn wir uns das Leistungsportfolio anschauen das in der Linz Holding stattfinden soll - da ist die Rede von Stadtentwicklung, Infrastruktur, sozialem Wohnbau, Standortentwicklung, Sportkultur, Geschichte, Messen, Kongressen, Kunsttechnologie, Förderungen und Entwicklung der Kreativwirtschaft usw. -, dann sehen wir, dass ganz wesentliche Aufgaben der Stadt Linz ausgelagert werden. Ich kann mich dem Zusatzantrag der Grünen anschließen und dafür plädieren, diesen anzunehmen. Wir brauchen in dieser Holding, in der UGL eine größtmögliche Transparenz. Soweit das gesellschafts- und zivilrechtlich möglich ist, ist es ganz dringend angezeigt, das wahrzunehmen und entsprechend zu gestalten. Was den Abänderungsantrag von dir, Christian, mit der ‚Kreativität‘ statt ‚Innovation‘ betrifft, den nehmen wir an. Es sei dahingestellt, welche Überlegungen dahinter sind. Ich vertraue darauf, dass es sinnvoll ist, die Gesellschaft so und nicht anders zu nennen. Das ist ein großer Schritt. Ich glaube, das ist uns allen bewusst. Es ist ein Schritt, den wir mittragen und mitgehen wollen.“ (Beifall NEOS) Bürgermeister Luger: „Ich bedanke mich. Ich habe mich selbst auf die Rednerliste gesetzt, um mich erstens bei allen Fraktionen dieses Hauses für die Zustimmung zu bedanken, das ist nicht selbstverständlich. Ich interpretiere das als den Wunsch, dass wir möglichst viel zusammenarbeiten und an einem Strang in die richtige Richtung ziehen. Es ist mir schon sehr wichtig hervorzuheben und zu betonen, dass die Gründung einer Holding tatsächlich das Ergebnis einer bestimmten Entwicklung ist, wie sich die Stadt, unser Aufgabenbereich und unsere Organisationsformen, objektiv gesehen, über Jahrzehnte verändert haben. Von Ämtern, die hauptsächlich im hoheitsrechtlichen Segment tätig waren, sind wir heute DienstleisterInnen und Dienstleister geworden. In vielen Feldern gibt es keine Monopole mehr, weder für die Linz AG in weiten Teilen ihrer Leistungserbringung, noch für Dienstleistungen, die die Stadt Linz selbst in eigenen Unternehmungen oder in den Geschäftsbereichen für die Linzer Bevölkerung erbringt. Es ist nicht zufällig, dass sich mit dieser Veränderung hin zu einer Dienstleistungsorganisation schon über die Jahre durch Ausgliederungen - beispielsweise durch die Zusammenlegung der SBL mit der ESG zur Linz AG, mit der Strukturierung der LIVA, mit der gemeinsamen Aufgabenbündelung von Unternehmen - die Zusammenarbeit als große Herausforderung und als wichtige Aufgabe, die nicht unbedingt in der politischen Leitungsführung zu erbringen ist, erwiesen haben. Ich glaube, es ist uns allen bewusst geworden, egal, wie man zur Magistratsreform gestanden ist – die haben wir im Jahr 2015 vereinbart -, dass es innerhalb der Unternehmensgruppe viel mehr Überschneidungen gibt, dass wir Kooperationen anstreben können, effizienter sein können - das sage ich ganz offen - und auch Kosten sparen können. Mit dieser Holding setzen wir aus meiner Sicht den nächsten Schritt, um die Organisationsform, die wir für die Art der Erbringung unserer Leistungen benötigen, zu schaffen. Dass das noch andere physikalische Vorteile haben kann, wird von uns sicherlich niemand als negativ empfinden. Wir haben aber damit eine Organisationsform, die zeitgemäß und modern ist und mit der wir unsere Aufgaben erfüllen. Aus meiner Sicht schwebt über all diesen durchaus betriebswirtschaftlichen Zielvorstellungen ein großes Ziel: Dass wir trotz aller harten Konkurrenzverhältnisse, die wir mit unseren Betrieben, mit unseren Leistungserbringungen haben, diese in Zukunft von der Stadt Linz aus der öffentlichen Hand erledigen können. Das wird nur dann absicherbar sein, wenn wir möglichst effizient organisiert sind. Aus meiner Sicht ist damit die Gründung einer Holding die Grundvoraussetzung dafür, dass das Ziel, dass unsere Unternehmen, so wie sie heute in unserem Eigentum stehen, mit möglichst großer Selbstständigkeit und möglichst effizient in Zukunft im Eigentum der Stadt bleiben können. Damit können wir die Leistungserbringung politisch, gesellschaftspolitisch, demokratisch legitimiert im Gemeinderat treffen und die Umsetzung, so wie das jetzt schon über weite Strecken der Fall ist, noch effizienter über diese Holding erbringen. Das ist der wesentliche Schritt, den wir am heutigen Tag setzen. Das ist mit Sicherheit ein Schritt, der mittel- und langfristig die Existenz unserer Unternehmen zum Wohle der Bevölkerung absichert. Dafür nochmals ein herzliches Dankeschön.“ (Beifall SPÖ) Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Vizebürgermeister Forsterleitner: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, zuerst einmal zum Zusatzantrag der Grünen. Es ist für mich klar, dass eine Berichterstattung für den Gemeinderat stattfinden soll. Darum begrüße ich diesen Antrag. Wir stimmen dieser Abänderung natürlich zu. Bei dieser Struktur, die euch heute vorliegt, sieht es so aus, dass sich am demokratischen Zugang des Gemeinderates nichts verschlechtern darf. Darum die Wahl der Gesellschaftsform als GmbH und nicht als AG, darum der Stadtsenat in der Holding als Aufsichtsrat und die Arbeitnehmereinbindung. Das alles sind Schritte in Richtung Demokratie. Uns ist wichtig, dass wir bei dem Ganzen eine schlanke Struktur haben. Wir wollen mit der Holding unsere Struktur nicht aufblähen oder zusätzliche Strukturen schaffen, sondern möglichst effizient arbeiten. Natürlich gehört es dazu, die Potenziale zu heben, die wir in der Folge für die Stadt lukrieren können. Das wird selbstverständlich dann zu berichten sein. Vielleicht noch ein abschließender Gedanke. Wenn man die Unternehmen unserer Stadt betrachtet und sie vielleicht mit einer Flotte vergleicht, dann haben wir hier sehr unterschiedliche Unternehmen. Wir haben Schnellboote, wir haben Tanker und wir haben Lastschiffe. Was für den einen gut ist und für den einen sehr viel Sinn machen kann, muss aber nicht zwingend für alle gemeinsam einen Sinn machen. Es macht aus Sicht einer Stadt und aus Sicht des Gemeinderates Sinn, diese Flotte, diesen flotten Verband entsprechend zu koordinieren und ein gemeinsames Ziel vorzugeben, damit wir alle dieselbe Richtung und dasselbe große Gesamtziel mit vielen, vielen Unterzielen, die wir alle sehr gut in Gesellschaften erledigen können, weiterverfolgen, aber dass trotzdem das große Ganze, das Interesse der Stadt Linz und damit die Willensbildung über den Gemeinderat nicht verloren geht. Ich glaube, diesem Gedanken tragen wir mit dieser Holding Rechnung. Noch einmal ein herzliches Danke für die Zustimmung. Ich freue mich auf die konkrete Umsetzungsarbeit.“ (Beifall SPÖ) Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag inklusive der Abänderung und anschließend über den Zusatzantrag der Grünen abstimmen. Der Antrag inklusive der Abänderung wird bei Gegenstimme von Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Der Zusatzantrag wird bei Gegenstimme von Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Bürgermeister Luger: „Damit haben wir die Weichen für die Holding gestellt.“ (Beifall) Stadträtin Hörzing berichtet über D 2 Gewährung einer Subvention an Blau Weiß (Leistungssportförderung); Abänderung des Gemeinderatsbeschlusses vom 3. März 2016 jeweils 130.000 Euro für 2017 und 2018 (sofern 2018 Klassenerhalt erreicht wird) und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „1. In Abänderung des Gemeinderatsbeschlusses vom 3. März 2016 über die Mehrjahreszuteilung der Leistungssportförderung für Blau Weiß Linz wird unter Berücksichtigung der bisherigen Förderpraxis für die 1. Fußballliga die Gewährung einer Leistungssportförderung für 2017 in Höhe von 130.000 Euro genehmigt. Für 2018 wird eine Leistungssportförderung in gleicher Höhe genehmigt, diese aber von der Spielberechtigung für die 1. Fußballliga des Österreichischen Fußballbundes abhängig gemacht. Sollte der Verein den Klassenhalt in der 1. Fußballliga nicht erreichen, ist für 2018 wieder der Subventionsbeschluss vom 3. März 2016 umzusetzen. 2. Die Stadt Linz gewährt die Förderung mit der Bedingung der Einhaltung der allgemeinen bzw. speziellen Förderungsrichtlinien. 3. Die Verrechnung der monetären Förderung erfolgt auf der VASt 1.2690.757002, Lfd.Transferzahlungen – priv. Institutionen; Spitzensportförderung.“ Wortmeldung Gemeinderat Eypeltauer: „Herr Vorsitzender, um einer Verwirrung vorzubeugen, möchte ich bei diesem Tagesordnungspunkt die Enthaltung meiner Fraktion avisieren.“ Bürgermeister Luger: „Mir blutet das Herz, aber ich nehme es zur Kenntnis.“ Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der NEOS-Fraktion (3) mit Stimmenmehrheit angenommen. Stadträtin Lang-Mayerhofer berichtet über die Anträge D 3 bis D 5 und stellt nach Darlegung der Sachverhalte laut Vorlagen an den Gemeinderat folgende Anträge: D 3 Gewährung einer Förderung nach den Förderungsrichtlinien – Stadterneuerung (Lifteinbau) für die Objekte Prechtlerstraße 72, 74, 76, 78, 80 und 82 maximal 285.312,30 Euro, verteilt auf die Jahre 2017 bis 2031 in Form eines Annuitätenzuschusses von jährlich 19.020,82 Euro Der Gemeinderat beschließe: „1. Der Förderwerberin EBS Wohnungsgesellschaft mbH Linz, Ziegeleistraße 37, 4020 Linz, wird eine Förderung in Höhe von maximal 285.312,30 Euro für den nachträglichen Lifteinbau bei den Objekten Prechtlerstraße 72, 74, 76, 78, 80 und 82 gewährt. Die Stadt Linz gewährt die Förderung in Form eines Annuitätenzuschusses, auszubezahlen verteilt über die Jahre 2017 bis 2031 in Höhe von jährlich 19.020,82 Euro – soferne der Gemeinderat für die Jahre 2018 bis 2031 jeweils ausreichend Mittel zur Verfügung stellt – mit der Bedingung der Einhaltung der ,Allgemeinen Förderungsrichtlinien‘ bzw. der ,Förderungsrichtlinien-Stadterneuerung‘ mit folgender Auflage: Der Geschäftsbereich Planung, Technik und Umwelt, Abt. Bebauungsplanung, ist jeweils der bankmäßige Eingang jedes vom Land Oö. (halbjährlich) überwiesenen Annuitätenzuschussbetrages nachzuweisen. 2. Die Verrechnung der Kosten in Höhe von jährlich 19.020,82 Euro für die Rechnungsjahre 2017 bis 2031 erfolgt auf der VASt 5.3630.775002, Kapitaltransfers an sonstige Unternehmen – Stadterneuerung, Lifteinbau. Soweit eine anderweitige Bedeckung fehlt, erfolgt die Finanzierung dieser Förderung durch Fremdmittel. Die konkrete Beschaffung von Fremdmitteln im Rahmen des städtischen Finanzmanagements bedarf der Zustimmung des zuständigen Kollegialorgans. Die Verrechnung erfolgt auf den jeweiligen Voranschlagsstellen in den entsprechenden Teilabschnitten. Rechtsgeschäfte über die Aufnahmen von Fremdmitteln bedürfen (im Falle der Überschreitung der relevanten Wertgrenzen und der Erfüllung der sonstigen relevanten Kriterien des § 58 StL 1992), bei sonstiger Unwirksamkeit, der vorherigen Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde.“ D 4 Gewährung einer Förderung nach den Förderungsrichtlinien – Stadterneuerung (Lifteinbau) für die Objekte Wiener Straße 300, 300a, 300b, 304, 306, 308, 312 und Brunnenfeldstraße 2 und 4; maximal 283.615,50 Euro verteilt auf die Jahre 2017 bis 2031 in Form eines Annuitätenzuschusses von jährlich Euro 18.907,70 Euro Der Gemeinderat beschließe: „1. Der Förderwerberin LAWOG; Gemeinnützige Landes-Wohnungsgenossenschaft für Oö., Garnisonstraße 22, 4021 Linz, wird eine Förderung in Höhe von maximal 283.615,50 Euro für den nachträglichen Lifteinbau bei den Objekten Wiener Straße 300, 300a, 300b, 304, 306, 308 und 312 sowie Brunnenfeldstraße 2 und 4 gewährt. Die Stadt Linz gewährt die Förderung in Form eines Annuitätenzuschusses, auszubezahlen verteilt über die Jahre 2017 bis 2031 in Höhe von jährlich 18.907,70 Euro – soferne der Gemeinderat für die Jahre 2018 bis 2031 jeweils ausreichend Mittel zur Verfügung stellt – mit der Bedingung der Einhaltung der ,Allgemeinen Förderungsrichtlinien‘ bzw. der ,Förderungsrichtlinien-Stadterneuerung‘ mit folgender Auflage: Der Geschäftsbereich Planung, Technik und Umwelt, Abt. Bebauungsplanung, ist jeweils der bankmäßige Eingang jedes vom Land Oö. (halbjährlich) überwiesenen Annuitätenzuschussbetrages nachzuweisen. 2. Die Verrechnung der Kosten in Höhe von jährlich 18.907,70 Euro für die Rechnungsjahre 2017 bis 2031 erfolgt auf der VASt 5.3630.775002, Kapitaltransfers an sonstige Unternehmen – Stadterneuerung, Lifteinbau. Soweit eine anderweitige Bedeckung fehlt, erfolgt die Finanzierung dieser Förderung durch Fremdmittel. Die konkrete Beschaffung von Fremdmitteln im Rahmen des städtischen Finanzmanagements bedarf der Zustimmung des zuständigen Kollegialorgans. Die Verrechnung erfolgt auf den jeweiligen Voranschlagsstellen in den entsprechenden Teilabschnitten. Rechtsgeschäfte über die Aufnahmen von Fremdmitteln bedürfen (im Falle der Überschreitung der relevanten Wertgrenzen und der Erfüllung der sonstigen relevanten Kriterien des § 58 StL 1992), bei sonstiger Unwirksamkeit, der vorherigen Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde.“ D 5 Gewährung einer zusätzlichen Subvention an das Theater des Kindes, Langgasse 13 (teilweise Abdeckung der laufenden Aufwendungen des Jahres 2016); 110.000 Euro, insgesamt 153.000 Euro Der Gemeinderat beschließe: „1. Die Stadt gewährt dem Theater des Kindes, Langgasse 13, 4020 Linz, eine zusätzliche Förderung in der Höhe von maximal 110.000 Euro zur teilweisen Abdeckung der laufenden Aufwendungen des Jahres 2016. Die Gesamtförderung der Stadt beträgt dann unter Anrechnung der Förderung aus Kulturmitteln in Höhe von 43.000 Euro insgesamt maximal 153.000 Euro. Die Stadt Linz gewährt die Förderungen mit der Bedingung der Einhaltung der allgemeinen bzw. speziellen Förderungsrichtlinien. 2. Die Verrechnung der Subvention in der Höhe von maximal 110.000 Euro erfolgt auf der VASt 1.0610.757700, Laufende Transferzahlungen an private Institutionen.“ Die Anträge D 3 bis D 5 werden einstimmig angenommen. Stadträtin Lang-Mayerhofer berichtet über D 6 Auflassung der Bibliothekszweigstellen Ebelsberg und Einsteinstraße sowie Erweiterung der Bibliothekszweigstelle Auwiesen zu einem Bibliothekscenter Linz Süd und führt aus: „Im Oktober des letzten Jahres hat der Gemeinderat im Zuge des Sparpakets beschlossen, dass im Bereich der Bibliotheken heuer 60.000 Euro und ab 2018 in Summe jährlich 120.000 Euro eingespart werden müssen. Natürlich sind das für mich, als zuständige, neue Referentin in diesem Ressort, aber vor allem für alle Betroffenen sehr unerfreuliche budgetäre Vorgaben. Deswegen ist das keine einfache Angelegenheit. Die ÖVP hat sich im Sinne einer Gesamtverantwortung, die den eigenen Zuständigkeitsbereich betreffen, zu diesen Einsparungen bekannt. Mein Ziel als neue Referentin war es, nicht nur eine möglichst schonende Lösung zu finden, sondern mit dem Konzept des Bibliothekscenters ein offensives Konzept vorzulegen, das Verbesserungen für die Bibliotheken bringt und in Teilbereichen das Service und die Aktivitäten sogar ausgebaut werden können. Ich habe mit diesem Antrag, der in Abstimmung mit Vizebürgermeister Forsterleitner erarbeitet wurde und auch gemeinsam unterschrieben wurde, ein Konzept vorgelegt, das auch die soziale Stadtentwicklung, die Bevölkerungsentwicklung mit berücksichtigt und einen Schwerpunkt für den Linzer Süden setzt. Wir wollen ganz bewusst den Standort Auwiesen zu einem Bibliothekscenter mit 400 Quadratmeter ausbauen und inhaltlich aufwerten. Wir wollen im Bibliothekscenter Linz-Süd dem Trend zum digitalen Lesen Rechnung tragen und dort analog zum ‚eReading-Kompetenzzentrum‘, das es bereits im Wissensturm gibt, eine Zweigstelle der digitalen Bibliothek einrichten. Das heißt, die Kunden könnten dann dort unter fachkundiger Betreuung des Bibliothekspersonals zahlreiche E-Books testen und verschiedene elektronische Lesegeräte sowohl ausprobieren, als auch ausleihen. Die Linzer Stadtbibliotheken setzen in den letzten Jahren sehr stark auf den Ausbau des elektronischen Buches. Gemeinsam mit der Landesbibliothek, bieten die Linzer Stadtbibliotheken zum Beispiel die ‚Media to go-Schiene‘ an. Dieser Bereich boomt, und weist enorme Zuwächse auf. Im Vorjahr wurden von den etwas mehr als eine Million Entlehnungen, bereits 87.000 Entlehnungen als E-Book abgewickelt. Das ist eine sehr interessante Information. In den letzten zwei Jahren lag dieser Zuwachs bei den Entlehnungen bei über 50 Prozent. Die virtuelle Bibliothek mit den E-Books ist nach der Hauptbücherei im Wissensturm und dem Bibliothekscenter in Urfahr nach den Entlehnzahlen im übertragenen Sinne bereits der drittgrößte Standort in Linz. Genau dieses boomende Service wollen wir mit dem ‚E-Reading-Kompetenzcentrum im Linzer Süden‘ noch verstärken. Die Linzer Stadtbibliotheken sind mit diesem Service längst eine Bibliothek 3.0 - als Hinweis zum angekündigten Zusatzantrag der FPÖ, der den Ausbau zur Stadtbibliothek 2.0 zum Thema hat. Ich glaube, hier sind die Stadtbibliotheken bereits einen Schritt weiter, einen Schritt fortschrittlicher, als manche politische Vorschläge, die hier eingebracht werden. In diesem Sinne bedanke ich mich gleich bei der hervorragenden und engagierten Arbeit des Teams der Stadtbibliotheken. Dass es in Linz über eine Million Entlehnungen gibt, ist der aktiven Arbeit der Stadtbibliotheken mit einer Unzahl an Veranstaltungen und der aktiven Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten zu verdanken. Ein Großteil der Entlehnungen entfällt auf den Kinder- und Jugendbereich, was übrigens in meinem Kulturressort der Jahresschwerpunkt ist. Um die Bibliotheken angesichts des gekürzten Budgets wieder zukunftsfit zu machen, ist nach dem Auflassen des Standorts in der Neuen Heimat, die Auflassung der Standorte Ebelsberg und Einsteinstraße notwendig. Das wurde von mir nach einer eingehenden Analyse durch den Geschäftsbereich Kultur und Bildung vorgeschlagen und das ist Hauptbestandteil dieses Antrags. In Diskussion stand aber auch ein vierter Standort, der geschlossen werden muss. Es wurde festgestellt, dass es nicht notwendig ist, einen vierten Standort zu schließen. Ich betone, es ist nicht notwendig, einen vierten Bibliotheksstandort zu schließen, um das Einsparungsziel von 120.000 Euro, das vereinbart wurde, zu erreichen. Konkret geht es um die Schließung des Bibliotheksstandortes Keferfeld-Oed. Das ist nicht notwendig und darum gibt es keinen Grund, diesen zu beschließen. Wenn die SPÖ und FPÖ diesen Standort schließen wollen, dann sollen sie es offen sagen. Es ging aber nie um die Anzahl von Standorten, sondern immer nur darum, das vereinbarte Einsparungsziel von 120.000 Euro zu erreichen. Wenn die SPÖ und die FPÖ aber nun in einem Abänderungsantrag sagen, dass der KDZ-Vorschlag umgesetzt werden muss, dann müsste eigentlich, wenn ich das nachlese, theoretisch sogar der Standort solarCity Pichling geschlossen werden, denn das KDZ hat damals vorgeschlagen, diesen eher schwachen Standort zu schließen. Eigentlich wären Herr Forsterleitner und ich aber zu einer gemeinsamen tollen Gesamtlösung gekommen, die im besten Sinne der Bevölkerung und im Sinne der vereinbarten Einsparungsmaßnahmen gewesen ist. Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich möchte von ganzen Herzen noch einmal betonen, dass ich mich als neue Kulturstadträtin voll engagiert habe, mit bestem Wissen und Gewissen alles genau errechnen zu lassen, was wir einsparen können und trotzdem das beste Ergebnis für die Bevölkerung zu erzielen. Ich habe sogar beim Umbau von Auwiesen prüfen lassen, so wenig Kosten wie möglich zu verursachen, was diesen Ausbau zu diesem großen Center betrifft. Auch da konnte ich mich dafür einsetzen, die Kosten zu senken. Ich bin über die Vorgangsweise ein bisschen irritiert, dass die SPÖ bei einem gemeinsam eingebrachten Antrag nun eine Kehrtwende macht und so kurzfristig sagt, was sie will. Das ist keine gute sachliche Arbeit und nicht im Sinne der Linzer Bevölkerung, für die ich mich mit meinem Antrag sehr eingesetzt habe. Der Gemeinderat beschließe: „1. Die Verwaltung wird beauftragt, die Auflassung der Bibliothekszweigstellen Ebelsberg und Einsteinstraße per 1. Juli 2017 unter Einholung eventuell erforderlicher weiterer Gremialbeschlüsse zu veranlassen. 2. Der Geschäftsbereich Gebäudemanagement und Tiefbau wird beauftragt, im Einvernehmen mit dem Geschäftsbereich Kultur und Bildung die Planungen für eine Erweiterung der Bibliothekszweigstelle Auwiesen (252 Quadratmeter) zu einem Bibliothekscenter Linz Süd (ca. 400 Quadratmeter) durchzuführen und unter Einholung eventuell erforderlicher weiterer Gremialbeschlüsse im Jahr 2017 umzusetzen.“ Ich ersuche daher dem Antrag in der vorliegenden Grundform zuzustimmen.“ (Beifall ÖVP) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Vizebürgermeister Forsterleitner: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, um die Aufregung ein bisschen herauszunehmen, möchte ich aus meiner Sicht dazu ein paar Erläuterungen anbringen. Das Erste ist, ich bin Finanzreferent der Stadt und habe mich selbstverständlich gerne in die Diskussion miteingebracht. Auch wenn es grundsätzlich die Zuständigkeit von Frau Stadträtin ist, beteilige ich mich gerne an diesen Punkten, weil auch Gebäude mitbetroffen sind. Grundsätzlich ist es nicht meine Aufgabe als Finanzreferent, die Anzahl oder das Ausmaß der Standorte festzulegen. Ich habe aber selbstverständlich versucht, mich konstruktiv einzubringen. Anhand der Mappe sieht man, wie viele Anträge ich mit unterschreibe. Ich glaube, praktisch ist auf jedem Antrag meine Unterschrift, weil es meine Aufgabe als Finanzreferent ist, die Anträge mit zu prüfen. Das habe ich in diesem Fall gemacht und ich stehe zu dem Antrag. (Zwischenruf) Ich möchte gleich zu den positiven Dingen kommen. Vorher möchte ich aber noch dazu die Genese berichten. Wir haben im letzten Herbst gemeinsam darüber diskutiert, welche Sparmaßnahmen wir in der Stadt umsetzen können. Es sind sehr viele Vorschläge des KDZ zur Diskussion gestanden. Ich glaube, es erfüllt keinen von uns mit einer besonderen Begeisterung, Einsparungen vorzunehmen. Wir haben aber alle mit anerkannt, dass es eine Notwendigkeit ist. Wir haben sogar ein Einsparungsziel von rund 20 Millionen Euro definiert. Wir haben in diesem Raum schon öfter darüber diskutiert und wir haben unterschiedliche Ansätze, wie wir zu diesen 20 Millionen Euro kommen sollen. Unbestritten ist, dass wir die 20 Millionen Euro erreichen sollen und damit sind Sparbeiträge aus allen Ressorts notwendig und wünschenswert. Konkret sind bei den Bibliotheken im Herbst verschiedene Varianten vorgelegen. Das KDZ hat sogar einen Vorschlag vorbereitet, bei dem am Ende nur drei Bibliotheken übriggeblieben wären. Der Kulturbereich selbst hat damals einen Vorschlag zur Diskussion eingebracht, bei dem fünf Standorte genannt worden sind. Zur Erinnerung, zu diesem Zeitpunkt gab es noch zehn Bibliotheksstandorte. Inzwischen ist – das haben wir mitgetragen – der Standort in der Neuen Heimat geschlossen worden. Wir reden jetzt also noch von neun Standorten. Ein Standort ist das Kepler-Universitätsklinikum. Das heißt, beim Kepler-Universitätsklinikum gibt es kein Personal, sondern da werden meines Wissens nur Sachmittel eingebracht. Das heißt, das ist kein Standort, der personalintensiv ist. Wir haben laut KDZ vorliegende Zahlen von drei Standorten oder laut Vorschlag vom Kulturbereich fünf Standorte gehabt. Bei diesem Vorschlag haben wir gesagt, wir einigen uns jetzt nicht, wir sagen jetzt keine Zahl, sondern die zuständige Referentin wird beauftragt, ein entsprechendes Konzept vorzulegen und darüber zu diskutieren. Das hast du gemacht, das erkenne ich an. Das ist konstruktiv diskutiert worden. Ich begrüße ausdrücklich deinen Vorschlag, im Linzer Süden in Auwiesen ein Bibliothekscenter einzuführen und einen Ausbau vorzunehmen. Das ist eine sinnvolle Sache, weil die Bibliotheken damit den veränderten Rahmenbedingungen, die du richtigerweise genannt hast, Rechnung tragen. Du hast selbst gesagt - das ist unbestritten -, die E-Books und E-Reader werden immer mehr. Ich finde das ausgesprochen erfreulich, weil das nicht nur negative Folgen hat, sondern für die Bürgerinnen und Bürger einen Freiheitsgrad bringen kann. Es ist ausdrücklich zu begrüßen, dass in diesem ausgebauten Standort im Linzer Süden die Kompetenz im Umgang mit diesen neuen Materialien vermittelt werden soll. Das ist gut und richtig und wird von uns mit unterstützt. Auch die Grundstrategie, hier eine Einsparung vorzunehmen und dass sich der Kultur- und Bildungsbereich daran beteiligt, ist zu begrüßen und wird von uns mitgetragen. Wenn man sich die veränderten Rahmenbedingungen mit der Zunahme von E-Readern und den digitalen Medien ansieht, kommen wir nicht nur bei den Bibliotheken, sondern bei vielen Bereichen zur Diskussion, ob es die Anzahl der Standorte noch braucht. Das ist nicht der einzige Punkt. Wir diskutieren nicht nur über Bibliotheken, sondern über Standorte von Sozialeinrichtungen. Wir haben auch dort entsprechende Adaptierungen vorgenommen. Ich schließe mich selbstverständlich daran an. Ich glaube, dass die Bibliotheken eine sehr gute Arbeit machen, insbesondere in Form der Einbindung der Kinder, der Schulen und Kindergärten. In den Bibliotheken wird eine sehr gute Arbeit geleistet. Ich glaube, dass man das durch eine Konzentration auf weniger Standorte sogar noch fördern kann und an den bestehenden Standorten ein besseres Konzept anbieten kann. Diesen Schwerpunkt, der im Linzer Süden mit der solarCity und Auwiesen gesetzt wird, halte ich für richtig, weil erstens hier jetzt schon sehr viele Menschen arbeiten und zweitens, die Stadt in diesen Bereichen noch weiter wachsen wird. Das heißt, hier einen Schwerpunkt zu setzen, ist durchaus begrüßenswert und wird auch von uns mitgetragen. Die einzige Diskussion, die wir haben, ist die Anzahl der Standorte. Dabei geht es in Wirklichkeit um einen Standort. Aus meiner Sicht werden 90 Prozent des Antrages mitgetragen. Ich ersuche um Verständnis, dass das sozusagen von unserer Seite etwas Verwunderung ausgelöst hat. Es war nicht so, dass das von dir in unseren Gesprächen kommuniziert worden ist, um wie viele Standorte es sich letztendlich handelt. Ich bin immer davon ausgegangen, dass wir uns im Rahmen zwischen drei und fünf Standorten bewegen. Wir wollen aber keine Vorschreibung machen, welche Standorte das sind. Das liegt natürlich selbstverständlich in deinem Zuständigkeitsbereich. In diesem Sinne ersuche ich um Verständnis. Wir werden dem Grundantrag mit einer Abänderung, die noch präsentiert wird, zustimmen.“ (Beifall SPÖ) Vizebürgermeister Mag. Baier: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich wollte mich eigentlich nicht zu Wort melden, aber die Ausführungen von dir, lieber Kollege Forsterleitner, haben mich dazu bewogen, ein paar Klarstellungen zu treffen. Wie Sie wissen, war ich bis zum 15. Dezember 2016 für diesen Aufgabenbereich zuständig. Ich weiß daher ganz genau und exakt, was tatsächlich diskutiert, vorgelegt und beschlossen wurde. Erstens, es ist richtig, dass das Zentrum für Verwaltungsforschung dem Stadtsenat eine Reihe von Vorschlägen vorgelegt hat, die dann in mehreren Runden bei so genannten Sparklausuren diskutiert wurden. Man hat versucht, Lösungen und Punkte zu finden, für die sich demokratische Mehrheiten bilden lassen. Es ist daher korrekt, dass das KDZ einen Vorschlag gemacht hat, bei den Bibliotheksstandorten eine entsprechende Reduzierung vorzunehmen. Was aber nicht korrekt ist, ist zweitens, dass wir im Stadtsenat bzw. in diesen Runden eine Anzahl von Standorten beschlossen hätten. Es war schlicht und ergreifend so, dass die Diskussion so gelaufen ist, dass man zum damaligen Zeitpunkt nicht beantworten konnte, wie viele Standorte geschlossen werden. Daher haben wir uns in dem Beschluss, der übrigens im Gemeinderat zur Abstimmung gekommen ist, auf ein Einsparungsvolumen von 120.000 Euro geeinigt. Dieser Betrag wird bei den Bibliotheken eingespart. Wir haben darüber diskutiert, ob das jetzt drei, vier, fünf, sechs oder gar sieben Bibliotheken sind. Faktum war, dass wir 120.000 Euro einsparen wollen. Darum ist es gegangen. Ich habe von Seiten der Kulturverwaltung zu keinem Moment einen Vorschlag für fünf Standorte vorgelegt. Warum konnte ich das gar nicht? Wir waren mitten in der Prüfung und es war überhaupt nicht klar, wo wir das Bibliothekscenter Süd errichten können. Mein Wunschstandort für das Bibliothekscenter Süd, war immer das Volkshaus Kleinmünchen. Wir haben in der Diskussion anerkannt, dass dieses Volkshaus dermaßen gut ausgebucht ist. Die räumliche Konfiguration ist so gegeben, dass das erstens nur durch einen ganz großen Umbau möglich wäre, der wieder viel Geld kosten würde und zum Zweiten die Belegung der Räume und die Vereine vor Ort vor große Schwierigkeiten gestellt hätte. Zu diesem Zeitpunkt war die Anzahl der Standorte überhaupt nicht klar. Es war immer nur das Ziel, wie man das Einsparungsvolumen lukrieren kann. Ich verstehe die Haltung der Sozialdemokratie überhaupt nicht, dass dieser Antrag heute nicht mitgetragen und abgeändert wird, denn es ist uns gelungen, dass die zuständige Referentin eine Lösung vorlegt, bei der der Gemeinderatsbeschluss auf Punkt und Beistrich und daher die Anforderung erfüllt wird. Wäre es damals schon klar gewesen, dass es der SPÖ um die Anzahl der Standorte geht und um das Zusperren und nicht um die Effizienzsteigerung, hätten wir damals diesem Antrag überhaupt nicht zugestimmt. Wenn das heute so beschlossen wird, ist das für uns daher im Nachhinein der Wegfall der Geschäftsgrundlage. Wir fühlen uns ganz klar und deutlich hintergangen. Wir wären diesen Weg nie mitgegangen, wenn von Anfang an klar gewesen wäre, dass es hier um die Anzahl von Standorten geht und nicht um das Erreichen eines Einsparungsvolumens. (Beifall ÖVP) Wenn das heute so beschlossen wird, dann werden wir uns in Zukunft sehr genau überlegen, wo wir noch gemeinschaftlich aus den Ressorts heraus etwas mittragen können, wenn dann im Nachhinein die Dinge nicht mehr gelten, meine sehr geehrten Damen und Herren.“ (Beifall ÖVP) Stadträtin Mag.a Schobesberger: „Wir haben diese Diskussion schon bei unterschiedlichen Anlässen geführt. Es ist mir aber jetzt trotzdem wichtig, noch einmal die Position meiner Fraktion darzulegen, die lautet: Wir meinen, Einsparungen im Bildungsbereich gehen in die völlig falsche Richtung. Wir tragen daher, wie schon in der Vergangenheit, den Schließungsantrag für Bibliotheken nicht mit. Zur aktuellen Diskussion möchte ich schon anmerken, dass ich die Welt nicht mehr verstehe. Wenn der Gemeinderat beschließt, dass bei den Bibliotheken 120.000 Euro einzusparen sind – in der VHS sind es im Übrigen 155.000 Euro, nur damit wir den zweiten Aspekt aus dem Bildungsbereich hinzuholen – und die Frau Kollegin es schafft, diese 120.000 Euro mit der Schließung von drei, anstatt fünf Zweigstellen einzusparen, dann verstehe ich nicht, dass sich die Schließungsbefürworter nicht darüber freuen, dass man nicht alle angedachten fünf zusperren muss, um das Ziel zu erreichen. Wie gesagt, aus unserer Sicht sind auch drei Standorte zu viel. Aber dass man dann sagt, das reicht nicht und es müssen fünf sein, obwohl die 120.000 Euro eingespart wurden, verstehe ich überhaupt nicht mehr. (Beifall Die Grünen, ÖVP) Der Grund, warum wir meinen, dass man keinen einzigen Standort schließen sollte ist, dass gerade die Bibliotheken einen sehr niederschwelligen Zugang zu Büchern und zum Lesen bieten. Das betrifft in erster Linie die Zweigstellen für jene Bevölkerungsgruppe, die nicht eigenständig mobil ist. Das sind in erster Linie Kinder und ältere Menschen, die dann den Weg aus dem Stadtteil mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Wissensturm entweder noch nicht alleine oder vielleicht aufgrund von körperlichen Gebrechen nicht mehr alleine zurücklegen können. Dass man ausgerechnet diese Bildungseinrichtungen schließt und dort den Sparstift ansetzt, geht aus unserer Sicht tatsächlich in die völlig falsche Richtung. Wir wissen, dass das Lesen eines der Hauptprobleme ist, die wir in unserem Schulsystem zu verzeichnen haben. Mittlerweile sind zwischen ein Viertel bis ein Drittel der Jugendlichen, die aus unserem Pflichtschulsystem kommen – das variiert ein bisschen je nach Studie, aber es spielt sich jede Studie in diesem Segment ab –, nicht in der Lage, ausreichend sinnerfassend zu lesen. Ich halte es für fatal, als Stadt niederschwellige Bildungseinrichtungen, wie Bibliothekszweigstellen zu schließen. (Beifall Die Grünen, ÖVP) Jetzt kann man sagen, die Stadt muss sparen. Ja, das stimmt. Bei allem Verständnis für das Sparen, das wir in vielen Bereichen auch mittragen, soll aber nicht an der Zukunft gespart werden. Auf der anderen Seite wird immer noch Geld ausgegeben, bei dem ich mir denke, das gibt es nicht. Wir sparen jetzt mit der Schließung von drei Bibliothekszweigstellen 120.000 Euro ein, damit wir auf der anderen Seite bei den Repräsentationsmitteln, zum Beispiel des Bürgermeisters, um 140.000 Euro mehr ausgeben können. Das ist für mich etwas, was in der Gesamtschau so unerträglich ist. Wir nehmen also auf der einen Seite der Bevölkerung von drei Stadtteilen die Bibliotheksstandorte weg, was nicht nur die Bibliotheken an sich im engeren Sinn sind, sondern auch – was wir heute schon gehört haben – die Zugänge zu den Serviceleistungen der Stadt vor Ort, nämlich den BürgerInnen-Service-Leistungen. Das nehmen wir der Wohnsitzbevölkerung in den Stadtteilen weg, damit wir auf der anderen Seite für Repräsentation, also Empfänge 140.000 Euro mehr ausgeben. Alleine der Budgetposten, der ‚Gastgeschenke‘ heißt, ist von 75.000 Euro auf das Doppelte, auf 150.000 Euro gestiegen. Das heißt, im Monat werden in der Stadt für Gastgeschenke 12.500 Euro ausgegeben. Auf der anderen Seite nehmen wir den Leuten in den Stadtteilen die Bibliotheken weg. Das tragen wir nicht mit. Aus unserer Sicht ist dieses Sparen völlig verkehrt.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderätin Mag.a Grünn: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, zum Hickhack zwischen der SPÖ und der ÖVP, welche Zweigstelle am besten geschlossen werden soll, ist Folgendes zu sagen: Ihr habt die Büchse der Pandora des Sparens in einem Bereich aufgemacht, der etwas heikler ist, als man gedacht hat. Es ist natürlich Fakt, dass die Bibliothek in der solarCity weiter bleibt. In Auwiesen hat es sehr viel damit zu tun, dass die Menschen, die dort wohnen, für diese Einrichtung gekämpft und Unterschriften gesammelt haben. Das beweist wiederum, dass man etwas erreichen kann, wenn sich Menschen zusammenschließen und mit Sparmaßnahmen nicht einverstanden sind. Ich habe in diesen Fragen von Anfang an immer die Position vertreten, dass das Sparen im Bildungsbereich – so ähnlich, wie Frau Stadträtin Schobesberger – ein Bereich ist, der zum Sparen nicht geeignet ist. Es ist immer eine Frage der Gewichtung, wie man glaubt, sparen zu können und zu müssen. Frau Stadträtin Schobesberger hat zu Recht darauf verwiesen, dass auf der einen Seite eingespart wird und auf der anderen Seite das Geld wieder für Sachen ausgegeben wird, die man nicht so gut finden kann. Ich meinem Fall möchte ich noch die Stadtwache anmerken. Zu der konkreten Situation: Was bedeutet es, dass es nicht die solarCity und nicht Auwiesen trifft. Jetzt trifft es Ebelsberg. Dazu hat es in den Oberösterreichischen Nachrichten einen sehr netten Leserbrief einer Frau aus Ebelsberg gegeben. Sie schreibt darin: ‚Mit großem Unverständnis habe ich über die wahrscheinliche Schließung des Standortes Bücherei Ebelsberg gelesen. Diese Bücherei ist bestens sortiert und sehr gut besucht. Von Schülern der drei Schulen in unmittelbarer Umgebung, von vielen Müttern mit ihren Kindern und nicht zuletzt auch von mir und Literaturbegeisterten zur regelmäßigen Buchbesprechung. In Ebelsberg werden in den nächsten Jahren 3500 Wohnungen auf dem ehemaligen Gelände der Kaserne gebaut, laut Verkehrsstadtrat Hein soll der Ortskern von Ebelsberg gestärkt werden. Dazu nur so viel: der Polizeiposten wurde zugesperrt, danach die Post, weiters ein gut frequentierter BIPA und die einzige chemische Reinigung auf dieser Seite der Traun. Eine Bücherei stellt ein Zentrum der Begegnung dar, ist für Vielleser, wie mich, eine ergiebige Quelle, und zudem ist diese Bücherei eine Bürgerservice-Anlaufstelle, die sehr genutzt und benötigt wird! Ich ersuche die Verantwortlichen, dieses Vorhaben im Hinblick auf den zukünftigen Zuzug und die Lebensqualität des Stadtteils Ebelsberg zu überdenken!‘ Ich denke, das ist eine solide vorgetragene, nachvollziehbare Sicht auf die Dinge, die diese Frau macht. Ich denke, bei allen Vorschlägen und Begeisterung für die heutigen digitalen Möglichkeiten, die es gibt – ich glaube, von den Freiheitlichen kommt noch der Vorschlag, dass man das Ganze durch Fernleihe kompensieren kann -, ist schon noch dazu zu sagen, dass Menschen nicht nur im virtuellen Raum schweben, sondern Menschen vor allem Kontaktmöglichkeiten zu anderen Menschen brauchen. Diese Büchereien, die gleichzeitig teilweise auch Bürgerservice-Stellen sind, sind ein sehr wichtige Treffpunkt für Menschen, besonders für ältere Menschen, aber auch für junge. Ein wichtiger Beitrag dazu ist, dass in den Stadtteilen der Isolation entgegengewirkt wird. Ich denke, man sollte doch noch einmal überlegen, ob diese 120.000 Euro, die man einsparen kann, das wert sind, dass man etwas zerstört, was schon da ist. Im Gemeinderat ist immer so viel die Rede von Attraktivierung von Stadtteilen. Es ist sehr seltsam, wenn man das, was schon attraktiv ist, abschaffen will. Ich werde daher allen vier vorgeschlagenen Möglichkeiten nicht zustimmen. Ich denke, in dieser Frage wäre eine Kehrtwende höchst notwendig.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderat Kleinhanns: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, meine Damen und Herren des Gemeinderates, es wurden sehr viele positive Fakten aufgezählt. Es schmerzt vielleicht viele, dass auch bei Kultureinrichtungen gespart werden muss. Wir bekennen uns konsequent zu unserem Sparprogramm. Es hilft nichts und es hat auch bei offenen Bibliotheken nichts geholfen, dass die Lesequalität der Kinder zugenommen hätte. Sie hat nicht zugenommen. Aber wir wollen uns da sicher bemühen. Ich sehe Kinder, die vielleicht lesen können, aber einen gewaltigen Schuldenberg ihrer Heimatstadt vor sich herschieben müssen. Wir belasten zurzeit die nächste und übernächste Generation. Ich muss sagen, wir werden weiterhin konsequent hinter dem Sparprogramm stehen. Ich sehe es aber auch nicht so einzementiert, wie es dargestellt wurde. Das Ganze hat einen Zeitfaktor. Ich glaube, wir müssen nicht nur für uns, sondern als Signal für diejenigen, die uns beobachten oder mitleiden, zum Beispiel der Linzer Bevölkerung vorzeigen, dass wir bereit sind, uns den Kopf über verbesserte Standorte, Weiterentwicklungen und so weiter zu zerbrechen und den Gürtel enger zu schnallen. Ich hoffe, dass wir vielleicht in einer überschaubaren Zeit - zwei, drei Jahre - so weit sein werden, dass wir wieder investieren können, was wir auch müssen. Frau Kollegin Grünn, Sie haben gerade Ebelsberg angeführt. Wir alle wissen und der Zug fährt schon mit hoher Geschwindigkeit im kooperativen Verfahren, dass sich der Schwerpunkt dieses Siedlungskerns vom alten engen Ortszentrum Ebelsberg hinauf auf die Hochterrasse, auf das Hillergebiet bzw. die Sommergründe verlagern wird. Dann wird es sehr klug sein, gleich in dieser Planung neue Standorte einzuplanen und anzudenken. Momentan ist also Sparen angesagt. Um eine Strategie nach vorne zu entwickeln, haben wir einen Zusatzantrag vorgesehen, der in Richtung auf eine moderne Stadt hinführen soll. Wir haben unter anderen 350.000 Monatskarten und wir bauen und investieren stark bei den Linz Linien. Das heißt, es ist für Großeltern mit Enkelkindern und so weiter kein Problem mehr, mit einem öffentlichen Verkehrsmittel alle möglichen Ziele im Stadtgebiet zu erreichen. Wenn sich das mit den Möglichkeiten der Fernleihe direkt auf die Geräte zuhause verlagern sollte, meinen wir, dass diese Entwicklung von der Stadtbibliothek 2.0 über 3.0 über 4.0 weiterführen soll - das wäre mit dem Blick auf die Industrie auch schon recht -, dass wir diesen Standpunkt und diesen Standort Auwiesen Linz-Süd besonders vorteilhaft und zukunftsweisend ausbauen, um ein Angebot zu schaffen. Ich bin davon überzeugt, dass wir nach einer gewissen Zeit des Sparens, wieder die Gelegenheit haben werden, in Jugend- und Kultureinrichtungen zu investieren, die dann neu auftauchen und sich verschieben und verändern. Wir versuchen jetzt durch Einsparungen und Überlegungen, die schon lange nicht angestellt wurden, weil alles irgendwie gelaufen ist, mit dem Möglichen auszukommen. Das ist lange Zeit so geblieben. Wir sind jetzt in einer Phase, in der wir zu Innovation angeregt werden. Mit unserem Zusatzantrag unterstützen wir den Vorschlag. Der Gemeinderat beschließe: Punkt 3. ,Die Möglichkeiten zur Fernleihe sollen im Wege einer Entwicklung zur ,Stadtbibliothek 2.0‘ ausgebaut werden, um insbesondere berufstätigen und weniger mobilen Menschen unabhängig vom Wohnort und vom Standort der nächsten Zweigstelle die Leistungen der Stadtbibliothek kostengünstig und effizient anbieten zu können.‘“ (Beifall FPÖ) Vizebürgermeister Forsterleitner: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, zuerst zu Herrn Vizebürgermeister Baier. Ich muss mich noch einmal melden, weil insgesamt mehrere Wortmeldungen in die Richtung oder vor allem deine in Richtung Täuschung abgezogen haben. Ich finde das schon relativ stark. Ich möchte meine Sicht einbringen, weil ich das wirklich nicht fair finde. (Zwischenruf) Ich werde das gleich erläutern. Das Erste ist, das wäre eigentlich eine tatsächliche Berichtigung. Im Gespräch mit dem KDZ ist in der Diskussion um die Sparvorschläge des Kulturbereichs ein Vorschlag mit fünf Standorten eingebracht worden. Das ist Faktum. Nicht von dir als Referent, sondern im Gespräch des Kulturbereichs mit dem KDZ, das ist ein Faktum. Zwischenruf Vizebürgermeister Mag. Baier: „Entschuldigung, der Referent muss schon noch miteinbezogen werden!“ Vizebürgermeister Forsterleitner weiter: „Darum haben wir die Diskussion in der Stadtsenatsklausur geführt. Ich lasse mir aber jetzt nicht unterstellen, dass wir über fünf, sieben oder zehn Standorte geredet haben, sondern es ist immer zwischen drei und fünf gegangen. Korrekt, wir haben gesagt, das kann man jetzt nicht machen, Faktum eins. Faktum zwei, nachdem ich mich nicht fair behandelt fühle, muss ich, glaube ich, noch ein paar Dinge sagen. Du hast dich für den Ausbau dieses Zentrums in Auwiesen eingesetzt. Ich trage das mit, ich finde das richtig. Ich finde es auch richtig, dass wir Geld in die Hand nehmen müssen. Man muss aber dazusagen, dass dieser Umbau - es ist gut, dass du Vorschläge miteingebracht hast - ungefähr 80.000 Euro kosten wird. Das wissen wir noch nicht genau, weil es jetzt noch keine präzise Kostenschätzung gibt. Das heißt - damit wir es hier einmal gesagt haben -, das, was wir heuer an Einsparungen erwarten, wird bei Weitem durch den Umbau, den wir dort machen müssen, überkompensiert. Im heurigen Jahr gibt es gar keine Einsparung, nur dass wir das einmal auf den Tisch legen. Ich bitte wirklich um Fairness und bitte keine ÖVP-Kindesweglegung. Ein bisschen herunter vom Gas, was man so hereinwirft und hereinschreit. Wir haben ein paarmal miteinander gesprochen. Dabei ging es um die Anzahl der Standorte. Ich habe dich gefragt, ob Keferfeld-Oed dabei ist. Du hast mir keine eindeutige Auskunft gegeben. Dann hast du mich beim nächsten Mal angerufen und der Satz hat gelautet: ,Ich weiß, das ist nicht das, was wir vereinbart haben, aber…‘. Man urteile jetzt selbst, was das bedeutet und wer was tut. Ich wollte das gar nicht ausbreiten. Wenn wir aber von Täuschung sprechen, dann müsst ihr intern darüber reden, wie ihr intern redet und was mit mir ausgemacht oder nicht ausgemacht ist. Ich sehe das als meinen demokratischen Auftrag. Als der Antrag gekommen ist, habe ich dir gesagt, das ist jetzt nicht das, was wir ausgemacht haben. Ich unterschreibe ihn aber trotzdem, weil ich den Antrag jetzt nicht behindern möchte. Ihr ward schon sehr nervös, ob ich das überhaupt mache. Ich habe das aber trotzdem gemacht, weil das im Grunde - das möchte ich noch einmal betonen - die Richtung ist, die wir vereinbart haben, mit einer Ausnahme. Es geht schon um die Anzahl der Standorte. Theoretisch kann ich 20 Standorte mit fünf Stunden Öffnungszeiten machen. Du hast selbst zu mir gesagt, Keferfeld-Oed würde nur mehr mit reduzierten Öffnungszeiten übrigbleiben. Jetzt frage ich mich, ist das wirklich der Weisheit letzter Schluss, damit man dann dort hinkommt. Ich glaube, dass es so nicht ganz fair ist. Das war eine gemeinsame Intention. Ich ersuche nicht, sich davon so klammheimlich zu verabschieden und auf einmal bei ,wir schließen keine Bildungsstandorte‘ laut zu klatschen. Entschuldigung, das war schon eine gemeinsame Geschichte. Martin Hajart, ich schaue dich an, weil du bei ,wir schließen keine Standorte‘ geklatscht hast. Standorte zu schließen, ist nicht von mir gekommen. Das ist das eine. Dann möchte ich noch etwas zu den Gastgeschenken und zu dieser Verknüpfung sagen. Ich finde das nicht ganz fair. Es ist tatsächlich so, dass wir in der Stadt keine Gastgeschenke mehr hatten. Wir hatten nicht einmal mehr ein Linz-Buch, das wir verschenken konnten. Das ist einer 200.000 Einwohner Stadt, die internationale Kontakte hat, unwürdig, dass man nicht einmal mehr ein Buch über die eigene Stadt oder ein minimales Gastgeschenk verschenken kann. Den Unterschied zu den Kosten bei einer Bibliothek muss man auseinander halten. So wie die Investition in Auwiesen und die dauerhaften Kosten für eine Bibliothek nicht dasselbe sind, ist es auch nicht dasselbe, ob sozusagen einmalig in ein Buch oder in andere Gastgeschenke investiert wird, oder ob dauerhaft ein laufender Betrieb einer Einrichtung zu finanzieren ist. Ich appelliere noch einmal - das ist meine Bitte -, dass wir die Emotionen vielleicht wieder ein bisschen herausnehmen können. Es geht darum, dass wir ein gemeinsames Sparziel vereinbart haben. Das wird man nicht dadurch erreichen, dass man Bereiche gegeneinander aufrechnet und man sagt, da nicht, dort nicht. Es geht um konkrete Dinge, die zu entscheiden sind. Dann muss man Verantwortung übernehmen. Ich bemerke es positiv, dass Frau Stadträtin Lang-Mayerhofer Verantwortung in ihrem Bereich übernommen und diesen Antrag vorgelegt hat. Vielleicht noch eine kleine Anmerkung. Wir haben Unannehmlichkeiten. Beim Umbau Auwiesen müssen wir auch für den Seniorenklub eine Lösung finden. Die Räumlichkeiten, die bisher vom Seniorenclub genutzt worden sind, müssen anders adaptiert werden. Das heißt, auch da ist eine Flexibilität notwendig. Wir werden aber eine Lösung finden, weil wir das konstruktiv machen wollen. Wir wollen nicht einfach sagen, nur weil wir jetzt für den Seniorenclub eine Lösung finden müssen, die wir finden werden - die ist auch wichtig, weil man auf die Senioren nicht vergessen darf -, machen wir das unmöglich. Wir haben vorher gehört, dass Kleinmünchen die Präferenz vom Vizebürgermeister Baier war. Meine Präferenz war ein größerer Standort in der solarCity, weil ich dorthin die Entwicklung der Stadt sehe. Ich habe aber auch in Gesprächen anerkannt, dass das Argument für Auwiesen gut ist und trage das deshalb mit. Ich ersuche, dass wir das trotzdem im Sinne unserer gemeinsamen Sparbemühungen - bei allen Themen, obwohl uns das nicht leicht fällt - trotzdem entsprechend beschließen.“ (Beifall SPÖ). Gemeinderätin Roschger: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, wehrte Kolleginnen und Kollegen, es ist ein bisschen absurd, wenn man der Diskussion zuhört, weil sich jetzt die ÖVP und die SPÖ darüber streiten, wer mehr Bibliotheksstandorte zusperren will. Das ist aus unserer Sicht doppelt absurd. Wie bekannt, haben wir unsere Priorität nicht dorthin gelegt, Bibliotheksstandorte zuzusperren. Man kann sagen, man soll Dinge nicht aufrechnen. Es geht aber nicht um das Aufrechnen, sondern darum, den Standpunkt klarzumachen, bei dem Die Grünen bereit sind, Sparmaßnahmen mitzutragen und bei dem Die Grünen nicht bereit sind, Sparmaßnamen mitzutragen. Man muss aushalten, dass diese Diskussion für alle, die das beschließen, offensichtlich unangenehm ist. Es ist nicht witzig, dass man Menschen in Stadtteilen ein niederschwelliges Bildungsangebot nimmt und dass man ihnen nicht, wie versprochen, mehr Sozialeinrichtungen in Form von Stadtteilarbeit anbietet. Man sieht das heute ganz eindeutig, dass das nicht witzig und angenehm ist. Es geht darum - das dürfen wir sagen und wir bleiben dabei -, dass es aus unserer Sicht nicht gut ist, in diesem Bereich einzusparen. Ganz im Gegenteil. Wie alle wissen, hätten wir uns eher einen Ausbau dieser niederschwelligen Angebote in den Stadtteilen gewünscht, zu denen es leider jetzt nicht kommt. Man kann natürlich wieder sagen, das soll man nicht aufrechnen. Wenn wir gefragt werden, wo wir sparen wollen, dann kommen Dinge wie z. B. diese Gastgeschenke. Wenn du jetzt sagst, wir hatten keine Gastgeschenke mehr, dann stimmt das so nicht. In den letzten Jahren war immer ein Posten vorhanden. In den letzten Jahren sind immer 75.000 Euro abgerechnet worden. Jetzt zu sagen, es gab nichts mehr, stimmt nicht. Wie auch immer. Der Posten wurde jetzt verdoppelt. (Zwischenruf) Aber das ist nur ein Beispiel. Es gibt andere Beispiele, wie z.B. den Ordnungsdienst. Den würden wir uns gerne nicht leisten, dafür mehr Sozialarbeit. Oder wir sponsern nach wie vor und rücken davon nicht ab, dass wir zum Beispiel mit einem Blankoscheck Bundesprojekte der ASFINAG für einen Westring unterstützen. (Zwischenrufe) Deswegen die Gastgeschenke als Beispiel. Wir sagen, dass das genau der verkehrte Bereich ist, in Bibliothekschließungen Energie hineinzustecken, und dass dann noch so hier abzuliefern. Es ist absurd, dass ihr euch mit der ÖVP streitet, wer mehr Bibliotheksstandorte zusperren darf, kann, soll, muss. Dann wird es wirklich unangenehm. Dann fragt man sich zu Recht, welcher Spargedanke dahinter steckt. Zu Ebelsberg und zur Grundlage der Schließungen noch ein Wort. Wir haben versucht, heute mit einer Anfragebeantwortung herauszufinden, was für die BürgerInnen neben den Bibliotheksleistungen an Bürgerserviceleistungen in den Bibliotheksstandorten in den Stadtteilen erbracht wird. Offensichtlich gibt es keine Zahlen, zumindest konnten uns vom Bürgermeister keine Zahlen genannt werden. Da frage ich mich, ist das gescheit, wenn man nicht einmal weiß, was man den Menschen, abgesehen von den Bibliotheksleistungen, an Bürgerserviceleistungen nimmt, ohne eine Grundlage zu haben und dann zu sagen, wir sperren alles zu. Das ist aus unserer Sicht sehr unverantwortlich, was da gemacht wird. Das ist sparen an der Zukunft par excellence.“ (Beifall Die Grünen) Vizebürgermeister Mag. Baier: „Als Zeitzeuge der damaligen Diskussion und Debatte, meldet sich der Alt-Kulturreferent zum zweiten Mal. Zurück zum Ernst der Lage. Nachdem das Frau Roschger noch einmal ganz verständlich aufgegriffen hat, und versucht hat, das diskursiv, politisch zu verwerten, ist es mir wichtig zu sagen, dass ich das natürlich verstehe. Es ist uns und mir überhaupt nie ums Zusperren gegangen. Mein Plan war, eine Qualitätsverbesserung im Bibliotheksnetzwerk zu erlangen. Es gibt zwei Möglichkeiten. Erstens, ich kann ein breites Netz aufrechterhalten, habe aber dafür zu wenig Personal und wenig Ankaufsbudget, und daher keine aktuellen Buchtitel und keine entsprechenden guten Öffnungszeiten. Oder ich kann einen anderen Weg gehen. In Zeiten, in denen man mit dem Zug in 1 Stunde 50 Minuten von Linz in Wien ist, kann man sagen, ich fasse zwei oder drei Standorte, die im Umkreis von 1,5 Kilometern liegen, zu einem großen Bibliothekscenter zusammen. Ich schaffe dort eine bessere Ausstattung, ein größeres Bibliothekscenter, neue oder mehrere Medien und so weiter. Liebe Ursula, auch wenn das von dir nicht so angenommen werden kann, war es immer meine Intention und meine Absicht, dass wir im Süden unter Zusammenziehung von zwei bis drei Standorten für Linz-Süd ein neues, großes Bibliothekscenter schaffen. Der Linzer Süden ist aber groß, wie wir wissen. Die anwesenden Gemeinderäte aus dem Linzer Süden wissen das. Es galt daher darüber hinaus ein ausgeklügeltes System zu finden. Deswegen habe ich dafür gekämpft, dass keine Anzahl an Standorten beschlossen wird, sondern ein Einsparungsziel. Dass wir dafür auch Investitionen brauchen, lag immer und jederzeit auf der Hand. Das musste jedem klar sein, dass das etwas kostet. Insofern ist es korrekt, wenn man es betont, aber es ist jetzt keine große Überraschung. Das darf auch niemanden an dieser Stelle überraschen. Das war meine Intention. Ich finde das, was Kollegin Lang-Mayerhofer vorgelegt hat, vollzieht diese Intention voll und ganz nach, auch wenn man irgendwo geringfügig Veränderungen vorgenommen hat. Was ich überhaupt nicht verstehen kann ist, dass man von Seiten der Sozialdemokratie sagt, ‚Moment jetzt müssen noch mehr geschlossen werden, weil es uns um das Zusperren geht und nicht mehr um das Sparen.‘ Das verwundert mich, denn so haben wir überhaupt nie diskutiert. Wenn heute schon interne Gespräche und Telefonate dargelegt werden, kann ich das auch machen, lieber Christian. Immer, wenn wir darüber gesprochen haben, hast du meine Intention gekannt und gewusst. Ich habe das von Anfang an immer auf den Tisch gelegt. Zu sagen, die Kulturverwaltung hat das vorgelegt, um damit zu suggerieren, dass das auch der Kulturreferent war, ist schlicht und ergreifend nicht richtig. Wenn du Fairness einforderst, kann ich das auch machen und mache das jetzt an dieser Stelle. Du weißt, wie der Prozess mit dem KDZ abgelaufen ist. Das waren interne Workshops, vorab mit den zuständigen Abteilungen und Direktionen. Die zuständigen Referenten wissen es und haben nicht einmal die Vorschläge und Inhalte gekannt, sondern das waren konspirative Gesprächsrunden auf Beamtenebene. Das soll so sein. Meine sehr geehrten Damen und Herren, dann ist es aber in einer politischen Debatte im Gemeinderat unzulässig, das einzubringen, denn dafür muss niemand eine politische Verantwortung übernehmen. Man soll durch das Hereinnehmen dieser Tatsache nicht so tun, als ob das möglicherweise doch politisch abgesegnet war. Das war es nicht, zu keinem Moment. Ich kann es deswegen so gut unterstreichen, weil das KDZ die Hauptbibliothek im Wissensturm auch als einen Standort gesehen hat. Das KDZ wollte überhaupt nur den Wissensturm haben, einen im Süden und einen im Norden. Da ist bei mir, ehrlich gesagt, der Ofen völlig aus gewesen. Das kam natürlich überhaupt nicht in Frage. Deswegen haben wir ein anderes Konzept mit der Intention, die ich jetzt beschrieben habe, ausgearbeitet. Aber zurück. Es ist ganz einfach. Ich sehe es auch so, dass man dieses Projekt gemeinsam zu Ende bringen sollte. Daher kann ich nur an die Vernunft und auch an die Pakttreue der SPÖ appellieren, diesen Antrag, der heute vorliegt, ganz klar nach dem Motto ‚Pacta sunt servanda‘ zu beschließen.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderat Giegler: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, Vizebürgermeister Baier hat sich schon als Zeitzeuge geoutet. Wir haben jetzt eine historische Genese der Diskussion zu der Situation in den Bibliotheken erfahren. Wir könnten wahrscheinlich noch sehr lange weiterdiskutieren. Heute geht es aber darum, Entscheidungen zu treffen und Lösungen zu finden. Ich halte fest, dass es in diesem Haus ein Commitment gibt, ein Commitment zu sparen, die Finanzen entsprechend zu konsolidieren und in Ordnung zu bringen, das ist das eine. Ich glaube, dass wir uns alle darin einig sind, dass wir aus diesem Grund die Stadt nicht auf null stellen, sondern, dass wir die Stadt weiterentwickeln, weiter dynamisieren und modernisieren wollen, auch das ist ein Commitment. Ich glaube, dass man sich unter diesen Voraussetzungen ansehen muss, ob Konzepte und Institutionen, die in den 60er-, 70er- und 80er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts Gültigkeit gehabt haben, noch zeitgemäß sind oder ob es nicht modernere Strukturen gibt, die der neuen Zeit entsprechen. Die Lesegewohnheiten der Menschen haben sich verändert, die Mobilität der Menschen hat sich verändert und auch die Verhaltensweisen der Menschen haben sich in vielen anderen Bereichen verändert. Wir hatten vor wenigen Wochen in diesem Haus die Diskussion darüber, ob die Jugendarbeit, die in den 70er-Jahren konzipiert wurde, noch der heutigen Zeit entspricht. Auch hier muss man Änderungen vornehmen, sich der Zeit anpassen und modernisieren. Das Gleiche gilt auch für die Senioren. Auch hier wurden im verantwortlichen Ressortbereich Entscheidungen getroffen. Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen und daher Entscheidungen zu treffen, um den neuen Strukturen gemäß Maßnahmen zu setzen und zu modernisieren. Ich glaube, dass es notwendig ist, die Bevölkerung entsprechend zu unterstützen, um diese neuen Herausforderungen zu bewältigen und mit diesen neuen Methoden im digitalen Zeitalter umzugehen. Dazu muss es entsprechend Angebote geben. Ich hatte vor wenigen Tagen die Gelegenheit, die Zentralbibliothek in Tiflis zu besuchen. Das ist die modernste Bibliothek, die es derzeit in Europa gibt. Wenn das, was in Tiflis möglich ist, nicht bei uns auch möglich sein sollte, nämlich eine Digitalisierung, eine Fernleihe, eine entsprechende Betreuung der Bevölkerung, um auf das riesen große Angebot, das in dieser Stadt vorhanden ist, zuzugreifen, dann denke ich, dass wir als Stadt der Moderne, der Dynamik, der Digitalisierung entsprechende Maßnahmen setzen können. Ich glaube, dass das notwendig ist. Daher begrüße ich den Ausbau des Zentrums in Auwiesen. Ich begrüße alle Initiativen, die in diese Richtung abzielen. Ich glaube, dass es notwendig ist, diese Bibliothek – heute wurde schon der Begriff 2.0 genannt - auf jeden Fall Richtung 3.0, 4.0 und nach oben hin offen, weiterzuentwickeln. Vizebürgermeister Baier, du hast es vollkommen richtig gesagt, es geht hier nicht alleine und ausschließlich um das Zusperren, sondern darum, Bibliotheken zu modernisieren und weiterzuentwickeln. Es geht aber auch um die Vorschläge, die von Expertinnen und Experten des KDZ gemacht wurden. Es geht heute darum, diese beiden Aspekte miteinander zu verbinden. Darum sollten wir eine entsprechende Entscheidung treffen. Daher stellen wir folgenden Abänderungsantrag: Der Gemeinderat beschließe: ‚1. Die Verwaltung wird beauftragt, nach Maßgabe der zuständigen Kulturreferentin die Auflassung von insgesamt zumindest so vielen Bibliothekszweigstellen per 1. Juli 2017, unter Einholung eventuell erforderlicher weiterer Gremialbeschlüsse zu veranlassen, wie dies hinsichtlich der Anzahl von Standorten (maximal fünf) vom Zentrum für Verwaltungsforschung (KDZ) empfohlen wurde. 2. Der Geschäftsbereich Gebäudemanagement und Tiefbau wird beauftragt, im Einvernehmen mit dem Geschäftsbereich Kultur und Bildung die Planungen für eine Erweiterung der Bibliothekszweigstelle Auwiesen (252 Quadratmeter) zu einem Bibliothekscenter Linz Süd (ca. 400 Quadratmeter) durchzuführen und unter Einholung eventuell erforderlicher weiterer Gremialbeschlüsse im Jahr 2017 umzusetzen.‘ Ich bitte, diesem Abänderungsantrag die Zustimmung zu geben. Danke.“ (Beifall SPÖ) Der Vorsitzende erteilt der Berichterstatterin das Schlusswort. Stadträtin Lang-Mayrhofer: „Danke für die vielen Wortmeldungen zu diesem doch sehr wichtigen und offensichtlich brisanten Thema. Ich möchte noch einmal ganz kurz zu den Fakten kommen und die Fakten betonen. Lieber Christian Forsterleitner, wir hatten einen gemeinsamen Antrag. Ich bezeichne ihn trotzdem so. Wir haben uns immer gut abgestimmt. Den hast du auch unterzeichnet, bevor er in den Stadtsenat ging. Bevor du ihn unterzeichnest, hättest du mir sagen können, Keferfeld kann unter gar keinen Umständen drinnen stehen, sonst unterzeichnest du ihn nicht. Du hast ihn unterzeichnet und der Antrag ging so in den Stadtsenat. Die SPÖ hat sich dann beim eigenen Antrag enthalten, das möchte ich noch einmal betonen. Zweiter Fakt, meiner Meinung nach - das sieht man aus dieser Diskussion – geht es der SPÖ ausschließlich nur darum, möglichst viele Standorte an Bibliotheken zu schließen und um sonst gar nichts. Der dritte Fakt ist, dass die FPÖ im Stadtsenat mitgestimmt hat - das kann man alles im Protokoll nachlesen - und dazu jetzt plötzlich auch eine andere Meinung hat. Das sind ganz klar die Fakten. Was die Umbaumaßnahmen des Bibliothekcenters-Süd in Auwiesen betrifft, wurde vom Gebäudemanagement vorgegeben, dass der Umbau 270.000 Euro kosten würde. Ich habe versucht, gemeinsam natürlich mit dem Kulturamt eine Möglichkeit zu finden, die Kosten zu senken. Vielleicht kommen wir auf 80.000 Euro. Das wird, wie du richtig gesagt hast, noch genau errechnet. Aber es kostet wahrscheinlich statt 270.000 Euro, nur 80.000 Euro. Das ist, glaube ich, ein tolles Ergebnis. Beim Abänderungsantrag der SPÖ zu Punkt 1 gehen wir natürlich nicht mit, das ist ganz klar. Zum Zusatzantrag der FPÖ, wo es um die Fernleihen ging, möchte ich mich noch kurz zu Wort melden. Wenn wir schon von Einsparungsmaßnahmen sprechen, frage ich mich nur, wer denn diese Fernleihen finanzieren soll? Ich wüsste nicht wie, denn wir bräuchten zusätzliches Personal. Ich habe bereits erwähnt, dass wir sehr stark auf die E-Books plädieren werden, wo sich die Gäste in der Bibliothek oder von zu Hause dann viele Bücher downloaden können. Ich bitte nochmals um Ihre Zustimmung zu diesem Grundantrag. Danke.“ (Beifall ÖVP) Vizebürgermeister Forsterleitner zur tatsächlichen Berichtigung: „Dieser Antrag ist bei mir kurzfristig und unter Zeitdruck und Drängen vom Büro von Frau Lang-Mayerhofer kurzfristig vor dem Versand eingelangt. Ich habe gesagt, dass es nicht so vereinbart ist, was hier drinnen steht und dass ich es trotzdem unterschreiben werde, damit der Antrag weitergehen kann. Wir müssen das aber in der Fraktion noch beraten. Das ist tatsächlich das, was passiert ist.“ Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag, anschließend über den Abänderungsantrag der SPÖ und dann über den Zusatzantrag der FPÖ abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20) und FPÖ (16) und bei Gegenstimmen der Grünen-Fraktion (9) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Der Abänderungsantrag der SPÖ wird bei Stimmenthaltung der NEOS-Fraktion (3) und bei Gegenstimmen der Fraktionen von ÖVP (12) und Die Grünen (9) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Der Zusatzantrag der FPÖ wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von ÖVP (12), Die Grünen (9) und NEOS (3) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. E ANTRÄGE DES AUSSCHUSSES FÜR FINANZEN Vizebürgermeister Forsterleitner berichtet über E 1 Bestbieterprinzip bei der Auftragsvergabe nach dem Bundesvergabegesetz 2006 und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „1. Der Gemeinderat hat bereits mit mehreren Beschlüssen regionale, soziale und ökologische Kriterien für die Stadt Linz und die UGL-Unternehmen festgelegt, wie z.B. den Öko-Leitfaden, die Berücksichtigung des Nationalen Aktionsplans zur nachhaltigen Beschaffung und FAIRTRADE etc. sowie die Einführung des Linzer Modells zur Koppelung von Auftragsvergaben an Frauenförderung. 2. Die Vergabestellen werden beauftragt, bei der Wahl des Vergabeverfahrens im Rahmen der gesetzlichen Grundlagen die Möglichkeit der Beteiligung von klein- und mittelständischen Unternehmen (KMUs) besonders zu berücksichtigen. Eine Infobox im Unternehmensgruppe Linz (UGL) - Intranet soll verfügbare Kriterienkataloge einzelner Branchen, Fachverbände, Interessenvertretungen bzw. der SozialpartnerInnen in der jeweils aktuellsten Version leicht zugänglich zur Verfügung stellen. Personal und Zentrale Services (PZS) / Abt. Zentraler Einkauf wird beauftragt, diese Infobox umzusetzen. 3. Die von einzelnen Branchen, Fachverbänden, Interessenvertretungen bzw. SozialpartnerInnen als Empfehlung herausgegebenen Muster-Kriterienkataloge sollen von den städtischen Vergabestellen als Grundlagen für die Formulierung von Ausschreibungskriterien herangezogen werden. 4. Bei den Vergabeverfahren ohne Bekanntmachung sind insbesondere regionale Klein- und Mittelunternehmen am Vergabeverfahren zu beteiligen. Unter diesen Gesichtspunkten soll die Auswahl erfolgen und sollen die aufzufordernden Unternehmen so häufig wie möglich gewechselt werden. 5. Das PZS / Abteilung Zentraler Einkauf wird beauftragt, auf www.linz.at die Beschlüsse des Gemeinderats zum Ausbau eines ökosozialen Beschaffungskonzeptes für mögliche AnbieterInnen ersichtlich zu machen. 6. Der Magistrat wird beauftragt, jährlich einen Bericht an den Finanzausschuss über die Anzahl der Vergabeverfahren, die Anzahl der eingeladenen KMUs und der KMUs, die den Zuschlag erhalten haben, zu erstellen. In kompakter Form soll darin auch zur Berücksichtigung der ökosozialen Kriterien Stellung genommen werden. 7. Die GeschäftsführerInnen der ausgegliederten Unternehmungen sowie der Vorstand der Linz AG werden ersucht, bei ihren Beschaffungen die vorstehenden Punkte 1. bis 6. so weit als möglich zu berücksichtigen.“ Nachdem die Technik zur Aufzeichnung der Sitzung neu gestartet werden muss, wird die Sitzung für zwei Minuten unterbrochen. Wortmeldung Gemeinderat Mag. Seeber: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Gemeinderätinnen und Gemeinderäte, nachdem es jetzt nicht um das Sparen geht, sondern um das Geld ausgeben, gehe ich davon aus, dass der Diskussionsverlauf ein bisschen harmonischer wird. Ist die Stadt eine Firma? Die Frage stellt sich mir, nachdem wir heute schon einiges über Firmen und die Größe der Stadtholding gesprochen haben. Natürlich ist die Stadt keine Firma, aber in Summe mit allen beteiligten Unternehmen mit mehreren Tausend MitarbeiterInnen und einer Bilanzsumme von mehreren Milliarden Euro, ist die Stadt Linz auf jeden Fall ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Als Initiator dieses Antrages freut es mich natürlich ganz besonders, dass es nun gelungen ist, einen Ansatz zu entwickeln, bei dem es um die Stärkung der regionalen Wirtschaft geht, wenn es um die Beschaffungsaktivitäten in der Stadt, um die Stärkung von kleinen und mittleren Unternehmen und letztendlich um eine Stärkung des Nachhaltigkeitsgedankens in der Stadt geht. Ich habe beobachtet, dass ein sehr engagiertes Arbeitsteam oder eine Arbeitsgruppe unter Zuziehung von Experten ein Konzept entwickelt hat, das aus meiner Sicht sehr schön, ausgereift und definitiv beschlussfähig ist. Aufgrund der hohen Komplexität des Sachverhaltes, war die Herausforderung auf jeden Fall eine gute Lösung zu finden. Ich möchte ganz kurz die für uns wesentlichen Dinge zusammenfassen, die letztendlich das Kernstück dieses Beschlusses rund um das Bestbieterprinzip darstellen: Erstens ist es ein klares Bekenntnis der Stadt zu einer sozioökonomischen nachhaltigen Wirtschaft. Zweitens ist es eine umfassende Umsetzung des Bestbieterprinzips und zwar deutlich umfassender, als es von der Gesetzeslage heute angestrebt oder vorgelegt wird. In diese Thematik sollen alle Verfahren mit einbezogen werden und zum Beispiel auch solche, ohne Bekanntmachung. Das heißt, wo es öffentlich nicht unbedingt nachvollziehbar ist, was denn ganz genau passiert. Innerhalb dessen, wurde ein pragmatischer Rahmen gefunden, dass das Bestbieterprinzip umgesetzt wird: Erstens, das Aufbauen der vielen Themen und Dinge, die bereits in der Vergangenheit passiert sind. Es wurden auch Gemeinderatsbeschlüsse miteinbezogen. Es ist aber auch gelungen, einen pragmatischen Ansatz in Bezug auf den Verwaltungsaufwand oder den Aufwand für die bietenden Unternehmen zu finden. Als vierten großen Bereich möchte ich anführen, dass es sehr wohl gelungen ist, ein transparentes System vorzuschlagen, dass es Veröffentlichungen aller Beschlüsse und eine Darstellung von Kriterien gibt, nach welchen Angeboten von der Stadt beschafft wird. Und es ist letztendlich gelungen, einmal im Jahr ein Reporting zu machen, welche Firmen nach welchen Kriterien die Zuschläge bekommen haben. In diesem Sinne freut es mich sehr, dass die Initiative – ich möchte jetzt ganz besonders zu dir hinüberschauen – von uns, von den Grünen und der ÖVP, auch unter der Mitwirkung von vielen, vielen externen Beteiligten zur Umsetzung kommen kann. Natürlich ist es noch ein Weg, den man zu gehen hat. Das ist der Charme dieses Konzeptes, dass man nicht dogmatisch herangeht, sondern sehr pragmatisch einen Rahmen vorgibt. Wir werden uns sehr bemühen, dass wir alle Unterstützungen von unserer Seite dafür liefern – ich bin mir sicher, auch von vielen anderen –, dass dieser Nachhaltigkeitsgedanke zum Wohle der Stadt, der Region und der Wirtschaft umgesetzt werden kann. Vielen Dank.“ (Beifall Die Grünen) Schlusswort Vizebürgermeister Forsterleitner: „Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Ich kann mich inhaltlich anschließen und mich dafür bedanken.“ Der Antrag wird einstimmig angenommen. Gemeinderat Huber berichtet über E 2 Kepler Universitätsklinikum (KUK) – Investitionsfinanzierung und Finanzierungsvereinbarung 2017 und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Finanzierungsvereinbarung wird genehmigt. Die Verrechnung des entsprechend der Finanzierungsvereinbarung seitens der Stadt Linz zu tragenden Betrages in Höhe von insgesamt max. 872.785 Euro erfolgt auf der VASt 5.9140.775001, Kapitaltransfers an Unternehmungen, KUK. Soweit eine anderweitige Bedeckung fehlt, erfolgt die Finanzierung durch Fremdmittel. Die konkrete Beschaffung von Fremdmitteln im Rahmen des städtischen Finanzmanagements bedarf der Zustimmung des zuständigen Kollegialorganes. Die Verrechnung erfolgt auf der jeweiligen Voranschlagsstelle im entsprechenden Teilabschnitt. Rechtsgeschäfte über die Aufnahme von Fremdmitteln bedürfen (im Falle der Überschreitung der relevanten Wertgrenzen und der Erfüllung der sonstigen relevanten Kriterien des § 58 StL 1992), bei sonstiger Unwirksamkeit, der vorherigen Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde.“ Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderätin Mag.a Grünn: „Unsere Haltung zum Kepler Universitätsklinikum ist bekannt. Ich werde mich daher der Stimme enthalten.“ Gemeinderat Eypeltauer: „Unsere Haltung zum Kepler Universitätsklinikum ist auch eine ablehnende. Nur ist das Kepler Universitätsklinikum nun da und da sind solche Finanzierungsvereinbarungen schlicht und ergreifend nötig. Daher stimmen wir dem Antrag zu, auch wenn wir grundsätzlich gegen das Kepler Universitätsklinikum waren und sind.“ Bürgermeister Luger: „Ich bedanke mich. In der deutschen Philosophie wurde diese Haltung als Einsicht in die Notwendigkeit definiert.“ Nachdem der Berichterstatter auf sein Schlusswort verzichtet, lässt der Vorsitzende nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung von Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Vizebürgermeister Wimmer berichtet über E 3 Novellierung der Lustbarkeitsabgabeordnung der Landeshauptstadt Linz und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „1. Die Novelle zur Lustbarkeitsabgabeordnung der Landeshauptstadt Linz vom 28. Jänner 2016, kundgemacht im Amtsblatt Nr. 3/2016, idgF wird in der beiliegenden Fassung erlassen. 2. Diese Verordnung tritt mit 1. Mai 2017 in Kraft. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 6. April 2017, mit der die Lustbarkeitsabgabeordnung der Landeshauptstadt Linz vom 28. Jänner 2016, ABl Nr. 3/2016, idgF geändert wird. Aufgrund des § 17 Abs. 3 Z 1 des Bundesgesetzes, mit dem der Finanzausgleich für die Jahre 2017 bis 2021 geregelt wird und sonstige finanzausgleichsrechtliche Bestimmungen getroffen werden (Finanzausgleichsgesetz 2017 – FAG 2017), BGBl. I Nr. 116/2016, sowie aufgrund des Landesgesetzes über eine Gemeindeabgabe für Lustbarkeiten (Oö. Lustbarkeitsabgabegesetz 2015 – Oö. LAbgG 2015), LGBl. Nr. 114/2015, zuletzt geändert durch LGBl. Nr. 58/2016, wird wie folgt verordnet: Artikel I 1. In § 2 Abs. 1 Z 2 wird die Formulierung ,Lustbarkeiten, die überwiegend der außerschulischen Jugenderziehung dienen, sofern weder alkoholische Getränke verabreicht werden noch eine Tanzveranstaltung damit verbunden ist‘ durch die Wendung ,Kinderfeste; Jugendfeste, sofern weder alkoholische Getränke verabreicht werden noch eine Tanzveranstaltung hiermit verbunden ist‘ ersetzt. 2. In § 2 Abs.1 Z. 7 wird die Formulierung ,Schülerbälle‘ durch die Wendung ,Schüler- und Debütantenbälle‘ ersetzt. 3. In § 2 Abs. 1 Z 9 wird die Formulierung ,2015 (LGBl. Nr. 134/2015)‘ durch die Wendung ,2016 (LGBl. Nr. 21/2016, idgF)‘ ersetzt. 4. In § 2 Abs. 1 wird nach ,11. Zirkusvorführungen‘ die Formulierung ,12. Schifffahrten mit Musik und/oder Tanz; Tanzschifffahrten;‘ angefügt. 5. In § 2 Abs. 2 wird die Formulierung ,Auf Antrag der Veranstalterin/des Veranstalters sind Lustbarkeiten von der Lustbarkeitsabgabe zu befreien, deren Gewinn ausschließlich und unmittelbar für bereits im Rahmen der Anmeldung abschließend anzugebende gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke verwendet wird. Der Nachweis der zweckentsprechenden Gewinnverwendung ist auf Grund geordneter Buchführung und/oder ordnungsgemäßer Belege binnen vier Wochen ab Durchführung der Lustbarkeit zu erbringen.‘ durch nachstehend angeführte Wendung ersetzt: ,Auf Antrag der Veranstalterin/des Veranstalters sind Lustbarkeiten im Sinne des § 1 Abs. 1 von der Lustbarkeitsabgabe zu befreien, wenn das Doppelte der auf diese Lustbarkeit entfallenden Abgabe einem in Linz ansässigen Dritten für von diesem in Linz ausschließlich und unmittelbar verfolgte gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke zufließt. Die Absicht, die Mittel entsprechend spenden zu wollen, ist dem Magistrat spätestens am Tag vor Durchführung der Veranstaltung abschließend bekannt zu geben. Der Nachweis der zweckentsprechenden Mittelverwendung ist auf Grund geordneter Buchführung und/oder ordnungsgemäßer Belege binnen sechs Wochen ab Durchführung der Lustbarkeit zu erbringen.‘ 6. In § 3 wird als neue Ziffer 10. die Formulierung ,10. „Debütantenball‘: ein von einer behördlich bewilligten Tanzschule durchgeführter Ball, welcher anlässlich des Abschlusses einer Tanzausbildung für Tanzanfänger durchgeführt wird;‘ eingefügt und in der Folge die Nummerierungen ersetzt wie folgt: ,10.‘ nunmehr ,11.‘, ,11.‘ nunmehr ,12.‘, ,12.‘ nunmehr ,13.‘, ,13.‘ nunmehr ,14.‘, ,14.‘ nunmehr ,15.‘ 7. In § 4 Abs. 2 wird die Formulierung ,Für die Entrichtung der Abgabe haften‘ durch die Wendung ,Unbeschadet sonstiger Haftungsbestimmungen haften für die Entrichtung der Abgabe‘ ersetzt. 8. In § 4 Abs. 3 wird die Formulierung ,(§ 224 BAO)‘ zwischen den Worten ,Haftungsverfahrens‘ und ,erteilten‘ eingefügt, sodass diese Passage künftig lautet ,…eines Haftungsverfahrens (§ 224 BAO) erteilten Auskunft…‘. 9. In § 8 Abs. 2 wird die Formulierung ,Zum Eintrittsgeld im Sinne einer Kartenabgabe zählen‘ durch die Wendung ,Zum Eintrittsgeld zählen insbesondere‘ ersetzt. 10. In § 9 wird in der Überschrift die Formulierung ,bei Kartenabgabe‘ durch die Wendung ,für Veranstaltungen nach § 1 Abs. 1‘ ersetzt. 11. In § 9 Abs. 2 Z. 2 wird zwischen den Formulierungen ,wie‘ und ,Tanz-,‘ die Wendung ,z.B.‘ eingefügt, sodass diese Passage künftig lautet: ,wie z.B. Tanz-,‘. 12. In § 9 Abs. 2 Z 4 wird die Formulierung ,wie Karusselle, Autodrome‘ durch die Wendung ,Jahrmarktveranstaltungen wie z.B. Fahrgeschäfte aller Art, Schau- und Schießbuden‘ ersetzt, sodass diese Passage lautet ,Jahrmarktveranstaltungen wie z.B. Fahrgeschäfte aller Art, Schau- und Schießbuden und sonstige Marktveranstaltungen drei Prozent‘ 13. In § 9 Abs. 2 Z 5 entfällt die Formulierung ,Schifffahrten mit Musik und/oder Tanz; Tanzschifffahrten acht Prozent‘. 14. In § 9 Abs. 2 Z 7 wird die Formulierung ,Laser-‚‘ zwischen den Worten ,Airsoft-‘ sowie ,und‘ eingefügt, sodass dieser Tatbestand künftig lautet ,Paintball-, Airsoft-, Laser- und Archery-Tag-Veranstaltungen udgl.‘ 15. In § 9 Abs. 2 Z 9 wird der angeführte Prozentsatz von ,zwölf Prozent‘ auf zukünftig ,zehn Prozent‘ geändert; darüber hinaus wird zwischen den Formulierungen ,wie‘ und ,Bälle‘ die Wendung ,z.B.‘ eingefügt, sodass diese Passage künftig lautet: ,wie z.B. Bälle‘. 16. In § 10 wird in der Überschrift die Formulierung ,bei Pauschalabgabe‘ durch die Wendung ,für Veranstaltungen nach § 1 Abs. 2‘ ersetzt; weiters wird die Formulierung ,Die Pauschalabgabe‘ durch ,Die Lustbarkeitsabgabe‘ ersetzt. 17. In § 10 Z 2. wird der Eurobetrag ,150‘ durch den Eurobetrag ,170‘ ersetzt. 18. In § 11 Abs. 2 wird die Formulierung ,(Karten)Abgabe‘ durch die Wendung ,Abgabe für Veranstaltungen nach § 1 Abs. 1‘ ersetzt und in Satz 2 die Formulierung ,Abgabenschuld‘ durch die Wendung ,Abgabe‘ ersetzt. 19. In § 11 Abs. 3 wird die Formulierung ,(Pauschal)Abgabenschuld‘ durch die Wendung ,Abgabe für Veranstaltungen nach § 1 Abs. 2‘ ersetzt und in Satz 2 die Formulierung ,Abgabenschuld‘ durch die Wendung ,Abgabe‘ ersetzt. Artikel II Diese Verordnung tritt mit 1. Mai 2017 in Kraft.“ Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderätin Leitner-Rauchdobler: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Kolleginnen und liebe Kollegen, liebe Besucherinnen und liebe Besucher auf der Galerie, wir NEOS haben uns bereits 2016 gegen die Einführung der Lustbarkeitsabgabeverordnung in Linz ausgesprochen. Das Land hat durch die Abschaffung der verpflichtenden Einhebung der Lustbarkeitsabgabe einen notwendigen Schritt in Richtung Bürokratieabbau gesetzt und die Stadt Linz verspielt hier diesen Bonus wieder. Die Vergnügungssteuer ist ein Relikt aus anderen Zeiten und steht im Widerspruch zu einem unternehmerfreundlichen Klima. Es ist mir schon klar, dass die Linzer Finanzen darniederliegen, aber ich denke, man kann das nicht kompensieren, indem man immer wieder mit neuen Steuern in die Tasche der Bürgerinnen und Bürger greift. Ich wiederhole mich zwar, möchte das aber trotzdem noch einmal erwähnen. Wenn in Linz die Parteien auf der Suche nach Geld sind, dann sollten sie am besten bei sich selbst anfangen, etwa durch die Senkung der Parteienförderung oder durch die Abschaffung der unnötigen Vize-, Vize- und Vize-Vize-Vize-Bürgermeister. Ich fordere deswegen die ersatzlose Abschaffung der Lustbarkeitsabgabe und stelle folgenden Abänderungsantrag: Der Gemeinderat beschließe: ‚Die Lustbarkeitsabgabeordnung der Landeshauptstadt Linz vom 28. Jänner 2016 wird ersatzlos aufgehoben und tritt mit Wirkung 1. Mai 2017, null Uhr, außer Kraft.‘ Ich ersuche um Zustimmung. Danke.“ Bürgermeister Luger: „Das können Sie mir nicht antun, dass so etwas am Tag der Arbeit in Kraft tritt, Frau Gemeinderätin, aber wir werden das später abstimmen.“ Gemeinderat Mag. Hajart: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir, von Seiten der ÖVP-Fraktion, werden heute dem Grundantrag zustimmen und uns beim Abänderungsantrag der NEOS der Stimme enthalten. Ich möchte ganz kurz erläutern, warum. Wenn Sie an die Novelle der Lustbarkeitsabgabe zurückdenken, da hatten wir eine sehr kontrovers geführte Debatte. Wir waren und sind ganz einfach der Ansicht, dass dieses sehr komplexe System der Lustbarkeitsabgabeordnung wesentlich vereinfacht werden könnte, indem man einige große Haupttatbestände definiert und andere auslässt. Die heutige Novelle, die Herr Vizebürgermeister Detlef Wimmer vorgestellt hat, stellt aus unserer Sicht eine deutliche Verbesserung gegenüber der ursprünglichen Version dar. Darum stimmen wir auch zu. Beim Abänderungsantrag der NEOS enthalten wir uns aber, weil wir uns seitens der ÖVP-Fraktion bei gewissen Bereichen schon ganz klar dazu bekennen, eine Lustbarkeitsabgabe einzuführen. Ich nenne hier z.B. die Spiel- und Wettapparate, bei der schon eine gewisse gesellschaftspolitische Steuerung zu erfolgen hat oder den Bereich der Erotikaufführungen usw. Wenn Sie diese genannten Punkte nicht besteuern oder regulieren möchten, dann sagen Sie das bitte ganz klar, das ist durchaus legitim. Wir stimmen aber diesem Abänderungsantrag nicht zu. Also ÖVP-Zustimmung beim Grundantrag, weil es eine Verbesserung ist und eine Enthaltung beim NEOS-Abänderungsantrag, weil eine gesellschaftspolitische Steuerung durch Abgaben in gewissen Bereichen, z.B. bei Erotikaufführungen und bei Spielapparaten usw. doch Sinn macht. Danke.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderat Svoboda: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen, Die Grünen haben bei der letzten Novelle der Lustbarkeitsabgabeordnung eine sehr kritische Position eingenommen. Es ist uns um die kleinen Kinos gegangen, die zusätzlich belastet wurden. Die heutige Novelle der Novelle ist grundsätzlich im Großen und Ganzen in Ordnung, deswegen können wir zustimmen. Beim Abänderungsantrag der NEOS können wir nicht zustimmen. Nicht so sehr wegen der möglichen Gültigkeit ab dem 1. Mai, sondern weil durch den Entfall der Verpflichtung der Einhebung der Lustbarkeitsabgabe in Wirklichkeit die Möglichkeit für einen Standortwettbewerb geschaffen wurde - nicht ein Standortwettbewerb zwischen Kontinenten oder Staaten oder gar Bundesländern, sondern eigentlich zwischen Gemeinden. Der Sinn ist für mich nicht ersichtlich. Z.B. würde bei einem Wettterminal, der irgendwo in Leonding an der Stadtgrenze zu Linz steht, keine Abgabe anfallen. 100 Meter weiter würden dann im nächsten Lokal Abgaben anfallen. Das wollen wir auf gar keinen Fall. Wien hat sich mit der Abschaffung der Lustbarkeitsabgabe oder dortigen Vergnügungssteuer natürlich leichter getan, weil man von einem ganzen Bundesland gesprochen hat. Wir stimmen dem Antrag zu und werden uns beim Abänderungsantrag der Stimme enthalten.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderat Eypeltauer: „Herr Bürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen, für den Fall, dass unser Abänderungsantrag nicht angenommen wird, möchte ich nur, um späterer oder gleich folgender Verwirrung vorzubeugen, avisieren, dass Kollege Potočnik und ich dem Grundantrag aus einem einfachen Grund sehr wohl zustimmen werden. Wenn etwas, was wir zwar grundsätzlich ablehnen, ein bisschen besser wird und wie wir auch schon vorher gehört haben, wenn man es nicht ändern kann, dann muss man in den kleinen Schritten, in denen es besser wird, mitgehen. Die Äußerung von Klubobmann Martin Hajart, dass er sich eine gesellschaftspolitische Steuerung wünscht, was Erotikfilme betrifft, habe ich spannend gefunden. Das liegt vielleicht am Weltbild der ÖVP. Aus meiner Sicht ist es nicht gesellschaftspolitisch zu steuern, ob irgendwo Erotikfilme gezeigt werden oder nicht. Danke.“ Bürgermeister Luger: „Ich bedanke mich für die Klarstellung und die damit offensichtlich indirekte Differenzierung zwischen Pornographie und Erotik.“ Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Vizebürgermeister Wimmer: „Zunächst bedanke ich mich für die erfolgten konstruktiven positiven Wortmeldungen. Ich glaube, hier eint uns die grundsätzliche Verbesserungsmöglichkeit, die es im Finanzierungsbereich insgesamt geben könnte. Ich danke aber auch für die Zustimmung einer sehr breiten Mehrheit zu dieser heutigen Novellierung der Lustbarkeitsabgabe. Die Betroffenen waren miteingebunden und konnten sich entsprechend melden. Sie haben dies zum Teil gemacht. Wie gesagt, wir haben dem insofern Rechnung getragen. Ich darf kurz auf die wenigen kritisch geäußerten Punkte eingehen. Zunächst wurden Dinge vermischt, die nicht unbedingt zusammengehören. Seitens der ersten Rednerin der NEOS-Gemeinderatsfraktion wurde darauf hingewiesen, dass man doch woanders quasi sparen und die Lustbarkeitsabgabe generell abschaffen könnte und dieser Antrag in eine falsche Richtung geht. Das wurde ohnehin schon durch einige Wortmeldungen kompensiert. Wenn Sie heute den Antrag ablehnen - darauf ist schon hingewiesen worden - , sind Sie in weiten Bereichen für eine höhere Lustbarkeitsabgabe. Das heißt, das Stimmverhalten würde bei einer Ablehnung dazu führen, dass genau - wenn das jeder so machen würde - alles so bleibt, wie es ist. Insofern danke ich dem zweiten Redner der NEOS-Gemeinderatsfraktion, der das in eine Richtung klargestellt hat. Wenn man schon einerseits zwar dagegen ist, aber andererseits eine Verbesserung will, könnte das Stimmverhalten natürlich nur so sein, dass man der Novellierung zustimmt und bei einer Sache, die in die eigene Richtung gehen würde, keine Fundamentalopposition betreibt. Das wäre etwas verwirrend, macht aber nichts. Eine andere Sache ist auch verwirrend. Sie haben hier zwei Dinge miteinander verglichen, einerseits die Lustbarkeit und Einsparungen im Bereich der politischen Struktur. Ich darf auf die Gefahr hin, mich ebenfalls zu wiederholen, so wie Sie es gemacht haben, noch einmal denjenigen, die vielleicht nicht dabei waren und heute auf der Galerie sind oder im Protokoll nachlesen, mitteilen, dass dies gerade die NEOS-Gemeinderatsfraktion bei anderen einmahnt. Sie hat im Vorfeld der Gemeinderatswahl das Wahlziel gehabt hat, in die Stadtregierung einzuziehen. Dieses Wahlziel wurde bekanntlich verfehlt, dieses Faktum ist hinzunehmen. Nachdem dieses Wahlziel verfehlt wurde, kommt jetzt ein besonders starker Angriff in diese Richtung. Man möchte die Stadtregierung, die man zuerst nicht erreicht hat, plötzlich verkleinern, warum auch immer. Hätte man sie vorher verkleinert, wäre natürlich die Hürde viel, viel größer gewesen. Bei einem von acht Sitzen ist es leichter, den arithmetisch zu erreichen, als bei einem von sieben oder von sechs Sitzen in der Regierung. Es kann sich jeder selbst seinen Reim daraus machen, warum es zuerst so war und dann anders. Im Bereich der Förderung in der Politik war es auch so, dass vor der Wahl angekündigt wurde, zumindest auf einen Teil der politischen Förderung zu verzichten. Nach der Wahl hat aber dann die NEOS-Gemeinderatsfraktion meines Wissens 2016 und wieder 2017 ihre Förderungen in voller Höhe beantragt. So viel dazu. Bitte zunächst im eigenen Bereich etwas umsetzen oder gleichzeitig dann mit dem Finger nicht auf andere zeigen und dann so tun, als hätte man den Stein der Weisen gefunden. Ihnen ist es aber vielleicht selbst unangenehm, wir haben das heute schon erkannt. Ihr T-Shirt, das gegen bestimmte Vertreter der Stadtpolitik gerichtet ist, haben Sie heute schon teilweise verdeckt. Das ist schon ein Schritt in die richtige Richtung, wie die Novellierung der Lustbarkeitsabgabe. Vielleicht wird einmal dieser Text auf Ihrem T-Shirt, der unangebracht ist, ganz verschwinden. Zur Sache selbst bitte ich, wie gesagt, um Zustimmung. Ich glaube, dass das für die Wirtschaft eine Entlastung bringt. Man kann als Wirtschaftspartei eigentlich nur dafür sein. Ich hoffe, dass das so umgesetzt wird. Vielen Dank.“ (Beifall FPÖ) Der Vorsitzende lässt nun über den Abänderungsantrag der NEOS und anschließend über den Antrag abstimmen. Der Abänderungsantrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20), FPÖ (16), ÖVP (12) und Die Grünen (9) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung von Gemeinderätin Leitner-Rauchdobler, NEOS, mit Stimmenmehrheit angenommen. Gemeinderat Kleinhanns berichtet über E 4 Grundverkauf in der KG Lustenau (Am 25er Turm / Ehrensteinweg) um den Verkaufspreis von 218.550 Euro und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „1. Die Stadt Linz verkauft an die BH-BeteiligungsGmbH, Hafenstraße 24, 4020 Linz, das Grundstück 1174/42, KG Lustenau, mit einem Katasterausmaß von 705 Quadratmetern um den Kaufpreis von 310 Euro pro Quadratmeter, insgesamt sohin 218.550 Euro und zu den im beiliegenden Kaufvertrag festgehaltenen Bedingungen. 2. Sämtliche mit der Errichtung und grundbücherlichen Durchführung des Kaufvertrages verbundenen Kosten, Steuern, Gebühren und Abgaben gehen zulasten der Käuferin. Die für die Stadt Linz zur Vorschreibung gelangende Immobilienertragssteuer im Betrag von voraussichtlich 7649,25 Euro sowie die Kosten für deren Berechnung sind von der Stadt Linz zu tragen. 3. Die Verrechnung der Einnahmen in Höhe von 218.550 Euro erfolgt auf VASt 6.8400.001000, Unbebaute Grundstücke – Verkauf privates Gut. 4. Die Verrechnung der Ausgaben in Höhe von voraussichtlich 7649,25 erfolgt auf der VASt 1.8400.710100, Immobilienertragsteuer privates Gut.“ Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Mag. Langer, M.A.: „Ich erkläre mich beim gegenständlichen Antrag für befangen. Danke.“ Gemeinderat Svoboda: „Im Sinne der Effizienz ganz kurz. Wir werden sich – Entschuldigung – uns natürlich, wie immer, bei solchen Tagesordnungspunkten enthalten. Danke. (Zwischenruf) Ich habe gestern Abend ein Fußballspiel im Österreichischen Rundfunk gesehen, man verzeihe mir grammatische Schwächen.“ Bürgermeister Luger: „Das mag tatsächlich einiges erklären, aber nicht alles entschuldigen, Herr Kollege.“ Gemeinderätin Mag.a Grünn: „Ich enthalte mich auch der Stimme.“ Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Grünen-Fraktion (8) und Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Gemeinderat Mag. Langer, M.A., stimmt aufgrund Befangenheit nicht mit. F ANTRÄGE DES AUSSCHUSSES FÜR INFRASTRUKTUR, STADTENTWICKLUNG UND WOHNBAU Stadtrat Hein berichtet über F 1 Neuplanungsgebiet Nr. 737 zum Bebauungsplan-Entwurf 01-050-01-01, KG Linz (Baumbachstraße – Hafnerstraße) – Verbalergänzung und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend Neuplanungsgebiet Nr. 737, Bebauungsplan-Entwurf 01-050-01-01, Baumbachstraße – Hafnerstraße, Verbalergänzung, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 6. April 2017 betreffend Neuplanungsgebiet Nr. 737, Bebauungsplan-Entwurf 01-050-01-01, Baumbachstraße – Hafnerstraße, Verbalergänzung Nach § 45 Abs. 1 O.ö. Bauordnung 1994 wird verordnet: § 1 Das nachfolgend abgegrenzte Stadtgebiet wird gemäß § 45 Abs. 1 Oö. Bauordnung 1994 zum zeitlich befristeten Neuplanungsgebiet erklärt. § 2 In diesem Gebiet sind die im angeschlossenen Bebauungsplan-Entwurf 01-050-01-01 dargestellten Änderungen beabsichtigt. Der Plan liegt vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an in der Bau- und Bezirksverwaltung des Magistrats Linz, Hauptstraße 1-5, Neues Rathaus, 4. Stock, Info-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Der Gültigkeitsbereich des Neuplanungsgebiets wird wie folgt begrenzt: Norden: Baumbachstraße Osten: Hafnerstraße Süden: Stifterstraße Westen: Hopfengasse Katastralgemeinde Linz § 4 Die Erklärung zum Neuplanungsgebiet hat die Wirkung, dass für das angeführte Stadtgebiet Bauplatzbewilligungen (§ 5 leg. cit.), Bewilligungen für die Änderung von Bauplätzen und bebauten Grundstücken (§ 9 leg. cit.) und Baubewilligungen - ausgenommen Baubewilligungen gemäß § 24 Abs. 1 Zif. 4 leg. cit. - nur ausnahmsweise erteilt werden dürfen, wenn nach der jeweils gegebenen Sachlage anzunehmen ist, dass die beantragte Bewilligung die Durchführung des künftigen Bebauungsplans nicht erschwert oder verhindert. § 5 Die Erklärung zum Neuplanungsgebiet tritt mit dem ihrer Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Der dem Neuplanungsgebiet zugrunde liegende Plan wird überdies während 14 Tagen nach der Kundmachung an der Amtstafel der Bau- und Bezirksverwaltung, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ Der Antrag wird einstimmig angenommen. Gemeinderat Benedik berichtet über F 2 Änderungsplan Nr. 94 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4, KG Linz (Landstraße 12 / Taubenmarktarkade) und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend Änderungsplan Nr. 94 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4, Landstraße 12/Taubenmarktarkade, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 6. April 2017 betreffend Änderungsplan Nr. 94 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4, Landstraße 12 /Taubenmarktarkade Nach § 33 Oö. Raumordnungsgesetz 1994 wird verordnet: § 1 Der Änderungsplan Nr. 94 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 wird erlassen. § 2 Der Wirkungsbereich des Flächenwidmungsplan-Änderungsplanes wird wie folgt begrenzt: Norden: Landstraße 4 - 10 Osten: Landstraße Süden: Spittelwiese Westen: Promenade 11 Katastralgemeinde Linz Der Flächenwidmungsplan-Änderungsplan liegt vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an in der Bau- und Bezirksverwaltung des Magistrates Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, Info-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Mit der Rechtswirksamkeit der Verordnung wird der Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 im Wirkungsbereich des Änderungsplanes Nr. 94 aufgehoben. § 4 Der Flächenwidmungsplan-Änderungsplan tritt mit dem seiner Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Der Plan wird überdies während 14 Tagen nach seiner Kundmachung an der Amtstafel der Bau- und Bezirksverwaltung, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ Der Antrag wird einstimmig angenommen. Gemeinderat Strigl berichtet über die Anträge F 3 und F 4 und stellt nach Darlegung der Sachverhalte und der Einwendungen laut Vorlagen an den Gemeinderat folgende Anträge: F 3 Landesstraße 1501 (Altenberger Straße); Abschluss eines Übereinkommens zwischen der Stadt Linz und dem Land Oberösterreich sowie Abgabe einer Stellungnahme an das Amt der Oberösterreichischen Landesregierung zu den eingelangten Einwendungen Der Gemeinderat beschließe: „I. „Der Gemeinderat nimmt das beiliegende Übereinkommen zur L 1501 Altenberger Straße als Voraussetzung für deren Übernahme als Gemeindestraße zur Kenntnis. II. Die beiliegende Stellungnahme zu den eingelangten Einwendungen betreffend die Landesstraße 1501 (Altenberger Straße) im Rahmen des straßenrechtlichen Verordnungsverfahrens ST160022 wird genehmigt und an das Amt der Oö. Landesregierung abgegeben.“ F 4 Änderungspläne Nr. 81 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, KG Waldegg / Kleinmünchen (Europastraße) Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend Änderungspläne Nr. 81 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, Europastraße, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 6. April 2017 betreffend Änderungspläne Nr. 81 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, Europastraße Nach § 33 Oö. Raumordnungsgesetz 1994 wird verordnet: § 1 Die Änderungspläne Nr. 81 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2 werden erlassen. § 2 Der Wirkungsbereich der Verordnung wird wie folgt begrenzt: Wirkungsbereich: KG Kleinmünchen Östliche Begrenzung: Norden: Ferdinand Hüttner Schule Osten: Landwiedstraße Süden: Landwiedstraße 140a Westen: Albert-Schöpf-Straße Wirkungsbereich: KG Waldegg/Kleinmünchen Westliche Begrenzung: Norden: Wieningerstraße Osten: Ferdinand Hüttner Schule Süden: Kokoschkastraße 5-11 Westen: Schiffmannstraße Die Pläne liegen vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an in der Bau- und Bezirksverwaltung des Magistrates Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, Info-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Mit der Rechtswirksamkeit der Verordnung werden der Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und das Örtliche Entwicklungskonzept Linz Nr. 2 im Wirkungsbereich der Änderungspläne Nr. 81 aufgehoben. § 4 Die Verordnung tritt mit dem ihrer Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Die Pläne werden überdies während 14 Tagen nach ihrer Kundmachung an der Amtstafel der Bau- und Bezirksverwaltung, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Grininger, MSc, zu F 3 und F 4: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, zu F 3 möchte ich sagen, dass aus unserer Sicht wieder ein weiteres unrühmliches Kapitel der Linzer Stadtpolitik durchgezogen wird. Die Abfahrt Dornach ist weder notwendig, noch wird sie irgendwelche Verbesserungen bringen. Dafür werden wir für ein Bundesprojekt über eine Million Euro investieren, welches nicht in unserem Zuständigkeitsbereich liegt. Ich muss schon sagen, seien wir mutig, sagen wir nein und steigen wir aus diesen Autobahnverträgen aus. Zu F 4 möchte ich vorausschicken, dass wir die Neuentwicklung des Stadtteils Oed begrüßen. Es ist jedoch so, dass zum wiederholten Male eine Parkfläche als Abstellfläche für KFZ genutzt werden soll. Liebe Kolleginnen und Kollegen, scheinbar hat sich unser Bürgermeister unter Mithilfe des Stadtrates für Stadtentwicklung dazu entschlossen, unsere Parks durch KFZ-Abstellplätze zu ersetzen. Sagen wir nein zu solchen Entwicklungen, bekennen wir uns zu unseren Grünräumen und somit zu Lebensqualität in unserer Stadt. Wenn Sie meinen, ich übertreibe, möchte ich nur den Andreas-Hofer-Park oder erst den heute kommunizierten Schillerpark in Erinnerung rufen. Drei Parks in einem Jahr, sind schon ein starkes Stück. Danke.“ (Beifall Die Grünen) Bürgermeister Luger: „Ich verzichte auf eine tatsächliche Berichtigung, weil es sich nicht einmal um Tatsachen handelt.“ (Heiterkeit) Gemeinderätin Mag.a Grünn zu F 3 und F 4: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, ich kann die Wortmeldung meines Vorredners, Herrn Gemeinderat Grininger nur bestärken. Auch wir sind der Ansicht - das ist bekannt -, dass die Abfahrt Dornach ein unnötiges Projekt ist. Auch das, was Herr Grininger zum Thema in Oed gesagt hat, ist prinzipiell eine gute Sache. Es ist gut, dass man dort etwas macht. Es stellt sich auch hier wieder die Frage, wie die Stadt mit dem Autoverkehr umgeht. Wie geht man damit um, dass man für zusätzliche Autoparkplätze Flächen opfert, die für andere Dinge gedacht sind. Ich denke, es ist langsam an der Zeit, dass wirklich etwas geschieht. Wir haben zuerst den Antrag wegen der Hafnerstraße gehabt, da ist die ganze Sache für die EinwohnerInnen gut ausgegangen. Sie haben sich organisiert und verhindert, dass im Innenhof eine Tiefgarage hinkommt. Ich frage mich, warum der Umgang, der mit dem neuen Planungsgebiet Hafnerstraße gepflegt worden ist, nicht auch woanders möglich ist. Im Amtsbericht kann man ganz deutlich lesen, dass versucht wird, darauf zu verweisen, dass es die Anbindung an den öffentlichen Verkehr gibt. Es ist durchaus nicht notwendig, ständig Flächen für parkende Autos zu verschwenden. Noch eine zusätzliche Anmerkung zur Tiefgaragenmanie, die in dieser Stadt herrscht. Ich habe heute in der Kronen Zeitung lesen müssen, dass unser Herr Bürgermeister momentan eine Tiefgarage am Schillerparkplatz überdenkt bzw. darüber nachdenkt, das zu ermöglichen. Ich denke, es wäre höchst an der Zeit, in sich zu gehen und von diesen Dingen Abstand zu nehmen. Danke.“ (Beifall Die Grünen) Bürgermeister Luger: „Das sind manchmal schon eigenwillige Textinterpretationen, die hier erfolgen.“ Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Strigl: „Ich ersuche um Abstimmung der Punkte F 3 und F 4. Danke.“ Der Vorsitzende lässt nun über beide Anträge abstimmen. Der Antrag F 3 wird bei Stimmenthaltung der Grünen-Fraktion (9) und bei Gegenstimme von Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Der Antrag F 4 wird bei Stimmenthaltung der Grünen-Fraktion (9) und Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Gemeinderätin Weiss berichtet über F 5 Änderungspläne Nr. 98 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, KG Lustenau (Estermannstraße 7) und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend Änderungspläne Nr. 98 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, Estermannstraße 7, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 6. April 2017 betreffend Änderungspläne Nr. 98 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, Estermannstraße 7 Nach § 33 Oö. Raumordnungsgesetz 1994 wird verordnet: § 1 Die Änderungspläne Nr. 98 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2 werden erlassen. § 2 Der Wirkungsbereich der Verordnung wird wie folgt begrenzt: Norden: Pummererstraße 4a - 8 Osten: Estermannstraße 9 Süden: Estermannstraße Westen: Industriezeile 55 Katastralgemeinde Lustenau Die Pläne liegen vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an in der Bau- und Bezirksverwaltung des Magistrates Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, Info-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Mit der Rechtswirksamkeit der Verordnung werden der Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und das Örtliche Entwicklungskonzept Linz Nr. 2 im Wirkungsbereich der Änderungspläne Nr. 98 aufgehoben. § 4 Die Verordnung tritt mit dem ihrer Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Die Pläne werden überdies während 14 Tagen nach ihrer Kundmachung an der Amtstafel der Bau- und Bezirksverwaltung, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ Der Antrag wird einstimmig angenommen. Bürgermeister Luger übergibt den Vorsitz an Vizebürgermeister Forsterleitner. Gemeinderat Kleinhanns berichtet über F 6 Verordnung nach § 11 Abs. 3 Oö. Straßengesetz 1991; Auflassung von Verkehrsflächen (Neufelderstraße, KG Ufer) – Entziehung des Gemeingebrauchs und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung gemäß § 11 Abs. 3 Oö. Straßengesetz 1991, Neufelderstraße, KG Ufer, Auflassung von Verkehrsflächen – Entziehung des Gemeingebrauchs, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 6. April 2017 gemäß § 11 Abs. 3 Oö. Straßengesetz 1991, Neufelderstraße, KG Ufer, Auflassung von Verkehrsflächen – Entziehung des Gemeingebrauchs Nach § 11 Oö. Straßengesetz 1991 wird verordnet: § 1 Gemäß § 11 Abs. 3 Oö. Straßengesetz 1991 wird die im Plan ST160024 der Planung, Technik und Umwelt vom 31.10.2016, der einen wesentlichen Bestandteil dieser Verordnung bildet, dargestellte Auflassung von Verkehrsflächen mit Entziehung des Gemeingebrauchs genehmigt. § 2 Die Lage und das Ausmaß der als Verkehrsfläche aufzulassenden Grundflächen sind aus dem beim Magistrat Linz, Bau- und Bezirksverwaltung, Neues Rathaus, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, 4. Stock, Zimmer 4021, während der Amtsstunden vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an zur öffentlichen Einsicht aufliegenden Plan ersichtlich. § 3 Die Verordnung tritt mit dem ihrer Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Der zu Grunde liegende Plan wird überdies während 14 Tagen nach seiner Kundmachung an der Amtstafel der Bau- und Bezirksverwaltung, Neues Rathaus, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ Der Antrag wird einstimmig angenommen. Gemeinderat Pfeffer berichtet über die Anträge F 7 bis F 9 und stellt nach Darlegung der Sachverhalte und der Einwendungen laut Vorlagen an den Gemeinderat folgende Anträge: F 7 Verordnung nach § 11 Abs. 1 und 3 Oö. Straßengesetz 1991; Erklärung von Grundflächen zur Gemeindestraße (Neue Donaubrücke Linz) – Widmung für den Gemeingebrauch sowie Auflassung von Verkehrsflächen – Entziehung des Gemeingebrauchs Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung nach § 11 Abs. 1 und 3 Oö. Straßengesetz 1991, Neue Donaubrücke Linz, Erklärung von Grundflächen zur Gemeindestraße – Widmung für den Gemeingebrauch, Auflassung von Verkehrsflächen – Entziehung des Gemeingebrauchs, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 6. April 2017 nach § 11 Abs. 1 und 3 Oö. Straßengesetz 1991, Neue Donaubrücke Linz, Erklärung von Grundflächen zur Gemeindestraße – Widmung für den Gemeingebrauch, Auflassung von Verkehrsflächen – Entziehung des Gemeingebrauchs Nach § 11 Oö. Straßengesetz 1991 wird verordnet: § 1 Gemäß § 11 Abs. 1 und 3 Oö. Straßengesetz 1991 werden die im Plan ST160026 der Linz AG vom 15. November 2016, der einen wesentlichen Bestandteil dieser Verordnung bildet, dargestellte Erklärung von Grundflächen zur Gemeindestraße und deren Widmung für den Gemeingebrauch sowie die Auflassung von Verkehrsflächen mit Entziehung des Gemeingebrauchs genehmigt. § 2 Die Lage und das Ausmaß der zur Gemeindestraße erklärten Grundflächen sowie der als Verkehrsfläche aufzulassenden Grundflächen sind aus dem beim Magistrat Linz, Bau- und Bezirksverwaltung, Neues Rathaus, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, 4. Stock, Zimmer 4021, während der Amtsstunden vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an zur öffentlichen Einsicht aufliegenden Plan ersichtlich. § 3 Die Verordnung tritt mit dem ihrer Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Der zu Grunde liegende Plan wird überdies während 14 Tagen nach seiner Kundmachung an der Amtstafel der Bau- und Bezirksverwaltung, Neues Rathaus, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ F 8 Änderungspläne Nr. 84 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, KG Kleinmünchen (Magerbach) Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend Änderungspläne Nr. 84 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, Magerbach, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 6. April 2017 betreffend Änderungspläne Nr. 84 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, Magerbach Nach § 33 Oö. Raumordnungsgesetz 1994 wird verordnet: § 1 Die Änderungspläne Nr. 84 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2 werden erlassen. § 2 Der Wirkungsbereich der Verordnung wird wie folgt begrenzt: Nordost: Traunauweg 12 (Einmündung Jauckerbach) Südwest: Traunauweg 90 (Kleingartenanlage Kleinwört) Katastralgemeinde Kleinmünchen Die Pläne liegen vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an in der Bau- und Bezirksverwaltung des Magistrates Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, Info-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Mit der Rechtswirksamkeit der Verordnung werden der Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und das Örtliche Entwicklungskonzept Linz Nr. 2 im Wirkungsbereich der Änderungspläne Nr. 84 aufgehoben. § 4 Die Verordnung tritt mit dem ihrer Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Die Pläne werden überdies während 14 Tagen nach ihrer Kundmachung an der Amtstafel der Bau- und Bezirksverwaltung, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ F 9 Änderungspläne Nr. 88 zum Flächenwidmungsplan Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, KG Pichling (Pichlinger Straße) Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend Änderungspläne Nr. 88 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, Pichlinger Straße, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 6. April 2017 betreffend Änderungspläne Nr. 88 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, Pichlinger Straße. Nach § 33 Oö. Raumordnungsgesetz 1994 wird verordnet: § 1 Die Änderungspläne Nr. 88 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2 werden erlassen. § 2 Der Wirkungsbereich der Verordnung wird wie folgt begrenzt: Norden: Pichlinger Straße 59 Osten: Raffelstettner Straße 22b Süden: Grünland Westen: Pichlinger Straße 64 Katastralgemeinde Pichling Die Pläne liegen vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an in der Bau- und Bezirksverwaltung des Magistrates Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, Info-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Mit der Rechtswirksamkeit der Verordnung werden der Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und das Örtliche Entwicklungskonzept Linz Nr. 2 im Wirkungsbereich der Änderungspläne Nr. 88 aufgehoben. § 4 Die Verordnung tritt mit dem ihrer Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Die Pläne werden überdies während 14 Tagen nach ihrer Kundmachung an der Amtstafel der Bau- und Bezirksverwaltung, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ Bürgermeister Luger übernimmt wieder den Vorsitz. Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderätin Mag.a Grünn zu F 7: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, Herr Gemeinderat Pfeffer hat in seiner Berichterstattung schon darauf hingewiesen, dass in diesem Amtsbericht die Stellungnahme der Oberösterreichischen Umweltanwaltschaft zum Projekt enthalten ist. Man muss sagen, dass diese Stellungnahme eine ausgesprochen harsche Kritik an der Linzer Politik enthält. Wenn man diese genauer liest – ich glaube nicht, dass man das nur als Privatmeinung abtun kann –, stellt diese Stellungnahme der Oberösterreichischen Umweltanwaltschaft, was die Planung der Brücke und der Vorhaben bedeutet, der Stadt Linz nicht unbedingt ein gutes Zeugnis aus. Z.B. heißt es in der Stellungnahme, dass es an einer Stadtplanung mangelt, die aus der Sicht der Umweltanwaltschaft angesichts der Bedeutung der neuen Donauquerung und der zentralen Lage des Vorhabens in der Landeshauptstadt unverständlich und unpassend ist und dergleichen mehr. Ich frage mich, warum so eine Stellungnahme der Oberösterreichischen Umweltanwaltschaft zu einem Projekt nicht ernster genommen wird. Ich werde daher bei diesem Antrag dagegen stimmen. Danke.“ Gemeinderat Grininger, MSc, zu F 9: „Wir werden uns bei diesem Antrag der Stimme enthalten.“ Stadtrat Hein zu F 7: „Ich möchte noch ein paar Worte über den Bericht der Umweltanwaltschaft verlieren. Der zuständige Umweltanwalt hat sich schon sehr weit aus dem Fenster gelehnt, denn er ist nicht die Oberinstanz des Linzer Städtebaues. Ob die Brücke jetzt seiner Meinung nach zur Tabakfabrik oder zur etwaig geplanten Erweiterung des Parkbades passt, ist nicht Angelegenheit der Umweltanwaltschaft. Die Kritik, dass wir nicht auf die Einbindung der seit Jahrzehnten im Gespräch befindlichen Regiotram von Gallneukirchen geachtet hätten, ist völlig klar, weil es nicht einmal eine Trasse gibt, die verordnet wurde. Wenn wir somit auf diese Sachen warten würden, dann haben wir die Brücke in den nächsten 30 Jahren noch nicht. Von dem her kann ich nur bestätigen, was Herr Gemeinderat Pfeffer gesagt hat, dass das größtenteils eine Privatmeinung der Umweltanwaltschaft ist. Die Punkte, die ihn wirklich betreffen würden, die aufgelistet wurden, werden seitens der Stadt zu 100 Prozent erfüllt und das ist das Wichtige. Das heißt, der Themenkreis, der die Umweltanwaltschaft betrifft, wird erfüllt. Der Rest, was die Stadtplanung betrifft, ist nicht Aufgabe der Umweltanwaltschaft.“ Nachdem der Berichterstatter auf sein Schlusswort verzichtet, lässt der Vorsitzende nun über die Anträge abstimmen. Der Antrag F 7 wird bei Gegenstimme von Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Der Antrag F 8 wird einstimmig angenommen. Der Antrag F 9 wird bei Stimmenthaltung der Grünen-Fraktion (9) mit Stimmenmehrheit angenommen. Gemeinderat Ing. Casny berichtet über F 10 Bebauungsplanänderung 14-006-01-01, KG Lustenau (Derfflingerstraße – Industriezeile) – Verbaländerung und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend die Bebauungsplanänderung 14-006-01-01, Derfflingerstraße – Industriezeile, Verbaländerung, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 6. April 2017 betreffend die Bebauungsplanänderung 14-006-01-01, Derfflingerstraße – Industriezeile Nach § 33 Oö. Raumordnungsgesetz 1994 wird verordnet: § 1 Die Bebauungsplanänderung 14-006-01-01 wird erlassen. § 2 Der Wirkungsbereich der Bebauungsplanänderung wird wie folgt begrenzt: Norden: Derfflingerstraße Osten: Industriezeile Süden: Industriezeile 68 Westen: Mühlkreisautobahn Katastralgemeinde Lustenau Die Bebauungsplanänderung liegt vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an in der Bau- und Bezirksverwaltung des Magistrates Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, Info-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Mit der Rechtswirksamkeit der Bebauungsplanänderung 14-006-01-01 wird der Bebauungsplan O 102/9 geändert. § 4 Die Bebauungsplanänderung tritt mit dem ihrer Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Der Plan wird überdies während 14 Tagen nach seiner Kundmachung an der Amtstafel der Bau- und Bezirksverwaltung, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ Der Antrag wird einstimmig angenommen. Gemeinderätin Sommer berichtet über F 11 Bebauungsplanänderung SW 114/9 und Aufhebung eines Teilbereiches des Bebauungsplanes SW 114/4, KG Waldegg (Seeauerweg - Landwiedstraße) und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend Bebauungsplanänderung SW 114/9 - Aufhebung eines Teilbereiches des Bebauungsplanes SW 114/4, Seeauerweg - Landwiedstraße, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 6. April 2017 betreffend Bebauungsplanänderung SW 114/9 - Aufhebung eines Teilbereiches des Bebauungsplanes SW 114/4, Seeauerweg - Landwiedstraße Nach § 33 Oö. Raumordnungsgesetz 1994 wird verordnet: § 1 Gemäß § 33 Oö. Raumordnungsgesetz 1994 wird die Bebauungsplanänderung SW 114/9 (Aufhebung eines Teilbereiches des Bebauungsplanes SW 114/4) beschlossen. § 2 Der Wirkungsbereich der Bebauungsplanänderung (Aufhebung) wird wie folgt begrenzt: Norden: Seeauerweg Osten: Landwiedstraße Süden: Thürheimerstraße Westen: Seeauerweg Katastralgemeinde Waldegg Die Bebauungsplanänderung (Aufhebung) liegt vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an in der Bau- und Bezirksverwaltung des Magistrates Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, Info-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Die Bebauungsplanänderung (Aufhebung) tritt mit dem ihrer Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Der Aufhebungsplan wird überdies während 14 Tagen nach seiner Kundmachung an der Amtstafel der Bau- und Bezirksverwaltung, 4041 Linz, Hauptstraße 1-5, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ Der Antrag wird einstimmig angenommen. Gemeinderat Grininger, MSc, berichtet über F 12 Bebauungsplanänderung 06-019-01-01, KG Linz (Holzstraße – Lederergasse) – Verbaländerung und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend die Bebauungsplanänderung 06-019-01-01, Holzstraße – Lederergasse, Verbaländerung, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 6. April 2017 betreffend die Bebauungsplanänderung 06-019-01-01, Holzstraße – Lederergasse, Verbaländerung Nach § 33 Oö. Raumordnungsgesetz 1994 wird verordnet: § 1 Die Bebauungsplanänderung 06-019-01-01 wird erlassen. § 2 Der Wirkungsbereich der Bebauungsplanänderung wird wie folgt begrenzt: Norden: Lederergasse Osten: Bahntrasse Süden: Holzstraße 13 Westen: Holzstraße Katastralgemeinde Linz Die Bebauungsplanänderung liegt vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an in der Bau- und Bezirksverwaltung des Magistrates Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, Info-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Mit der Rechtswirksamkeit der Bebauungsplanänderung 06-019-01-01 wird der Bebauungsplan O 116/1 geändert. § 4 Die Bebauungsplanänderung tritt mit dem ihrer Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Der Plan wird überdies während 14 Tagen nach seiner Kundmachung an der Amtstafel der Bau- und Bezirksverwaltung, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ Der Antrag wird einstimmig angenommen. G ANTRÄGE DES AUSSCHUSSES FÜR SOZIALES, JUGEND, FAMILIE, INTEGRATION UND SPORT Stadträtin Hörzing berichtet über die Anträge G 1 bis G 4 und stellt nach Darlegung der Sachverhalte laut Vorlagen an den Gemeinderat folgende Anträge: G 1 Verbesserung des Betreuungsangebotes an Horten privater Träger; Erledigung des Antrages der FPÖ-Gemeinderatsfraktion vom 26. Jänner 2017 Der Gemeinderat beschließe: „Aus den in der Vorlage genannten Gründen wird der Antrag der FPÖ-Gemeinderatsfraktion vom 9. Jänner 2017 nach Beratung im Ausschuss für Soziales, Jugend, Familie, Integration und Sport am 27. März 2017 nicht weiter verfolgt.“ G 2 Monitoring für bedarfsorientierte Mindestsicherung; Erledigung des Antrages der ÖVP-Gemeinderatsfraktion vom 28. Jänner 2016 Der Gemeinderat beschließe: „Aus den in der Vorlage genannten Gründen wird dem Antrag der ÖVP-Gemeinderatsfraktion vom 26. Jänner 2016 nach Beratung im Ausschuss für Soziales, Jugend, Familie, Integration und Sport am 27. März 2017 zugestimmt.“ G 3 Verbesserung von Kinderbetreuungseinrichtungen für Kinder mit Beeinträchtigung; Erledigung des Antrages der FPÖ-Gemeinderatsfraktion vom 22. September 2016 Der Gemeinderat beschließe: „Aus den in der Vorlage genannten Gründen wird der Antrag der FPÖ-Gemeinderatsfraktion vom 5. September 2016 nach Beratung im Ausschuss für Soziales, Jugend, Familie, Integration und Sport am 27. März 2017 nicht weiter verfolgt.“ G 4 Beschluss des Ausschusses für Soziales, Jugend, Familie, Integration und Sport - Erledigung des Antrages der SPÖ-Gemeinderatsfraktion vom 2. März 2017 „Neues Mindestsicherungsgesetz“ – Resolution Der Gemeinderat beschließe: „Der Antrag der SPÖ-Gemeinderatsfraktion vom 16. Februar 2017 gem. § 12 StL 1992 ,Neues Mindestsicherungsgesetz – Resolution‘ wird nach Beratung im Ausschuss für Soziales, Jugend, Familie, Integration und Sport auf folgenden Text abgeändert: Der Oberösterreichische Landtag wird ersucht, bei der laufenden Beratung über eine Novellierung des oberösterreichischen Mindestsicherungsgesetzes den Städtebund Landesgruppe Oberösterreich einzubinden. Dabei sollen besonders die Erfahrungen der Statutarstädte als Vollzugsbehörden und wesentliche Kostenträger des Systems der Bedarfsorientierten Mindestsicherung berücksichtigt werden.“ Die Anträge G 1 bis G 4 werden einstimmig angenommen. H ANTRAG DES AUSSCHUSSES FÜR FRAUEN, UMWELT, NATURSCHUTZ UND BILDUNG Stadträtin Mag.a Schobesberger berichtet über H 1 Abänderung des Punktes 1 des Gemeinderatsbeschlusses vom 20. November 2014 zur Durchführung der Bildungsprojekte „Basisbildung / Grundkompetenzen“ und „Kompetenzorientierter Pflichtschulabschluss“ sowie „Du kannst was – DKW“ in den Jahren 2015 bis 2017 an der Volkshochschule Linz und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „1. Der Grundsatzbeschluss vom 20. November 2014 betreffend die Projekte ,Kompetenzorientierter Pflichtschulabschluss‘ und ,Du kannst was – DKW‘ wird aufgrund der Erhöhung der Projektbudgets für das Jahr 2017 abgeändert. Pflichtschulabschluss: Das Projektbudget wird aufgrund der zusätzlichen Förderzusage des Landes Oö. vom 19. Dezember 2016 um 89.998 Euro erhöht – somit ergibt sich ein max. Projektvolumen von 736.998 Euro. ,Du kannst was‘: Das Projektbudget wird um 7380 Euro erhöht. Somit ergibt sich ein max. Projektvolumen von 84.924 Euro. 2. Der Punkt 3 des Grundsatzbeschlusses wird dahingehend abgeändert, dass sich die Ausgaben und Einnahmen in gleicher Höhe nunmehr aufgrund der angeführten Änderungen auf 1,499.922 Euro statt auf 1,402.555 Euro inkl. USt belaufen. Die Verrechnung der Ausgaben und Einnahmen erfolgt auf den entsprechenden VASten innerhalb des Deckungsringes D0850.“ Der Antrag wird einstimmig angenommen. Bürgermeister Luger: „Es liegt nun als Nächstes der Bericht über die Jahrestätigkeit des Kontrollamtes vor. Ich darf auf der Galerie den Direktor des Kontrollamtes, Herrn Dr. Gerald Schönberger, herzlich in unserer Mitte begrüßen. Am Wort ist der Vorsitzende dieses Ausschusses, Herr Gemeinderat Eypeltauer.“ I ANTRAG DES KONTROLLAUSSCHUSSES Gemeinderat Eypeltauer berichtet über I 1 Jahresbericht des Kontrollamtes über die erfolgte Prüfungstätigkeit im Jahr 2016 und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrter Herr Kontrollamtsdirektor Schönberger, liebe Kolleginnen und Kollegen, der vorliegende Jahresbericht des Kontrollamtes zeigt uns einmal mehr, wie essentiell diese Institution für unsere Stadt ist. Nicht nur, weil die Wirkungskontrolle einen extrem hohen Umsetzungsgrad der Empfehlungen des Kontrollamts im Magistrat und in der Unternehmensgruppe Stadt Linz zeigt, sondern auch, weil der von der Stadtregierung beschlossene Pfad zur Budgetkonsolidierung in großen Teilen die Prüfempfehlungen des Kontrollamts in irgendeiner Art und Weise beinhaltet. Die hohe Anzahl an Sonderprüfungen im Berichtsjahr 2016 spricht ebenso eine deutliche Sprache. Die Stadt Linz braucht ihr Kontrollamt. Diese Umstände machen deutlich, dass die personelle Situation hochgradig angespannt ist. Das möchte ich an dieser Stelle noch einmal explizit erwähnen. Jede Sonderprüfung verzögert den Prüfplan. Gleichzeitig sind die Sonderprüfungen aber natürlich ein wichtiges, essentielles Instrument der schnellen Reaktion auf Probleme und der Aufklärung von Verbesserungspotenzialen. Führt man sich vor Augen, dass der Linzer Gemeinderat von seinem statutarischen Recht, eine Sonderprüfung von sich aus zu beantragen, so gut wie nie Gebrauch macht, wird die Unterbesetzung des Linzer Kontrollamts meiner Ansicht nach umso evidenter. Im Übrigen ist davon auszugehen, dass sich jede Investition in eine weitere Prüferstelle durch das erhöhte Prüfpensum und das entsprechende Umsetzungspensum drei- bis fünfmal rentiert. Es ist besonders erfreulich, dass die unsichere Zukunft einer offenen PrüferInnenstelle im vergangenen Jahr so gelöst werden konnte, dass sie nunmehr besetzt werden wird. Angesichts dieses Berichts möchte ich das ausgeglichene Verhältnis von Frauen und Männern in der Belegschaft des Kontrollamts explizit positiv hervorheben. Als Vorsitzender des gemeinderätlichen Kontrollausschusses bedanke ich mich bei Herrn Kontrollamtsdirektor Dr. Schönberger für die gute Zusammenarbeit und an dieser Stelle beim gesamten Kontrollamt für die ausgezeichnete Arbeit für unsere Stadt. Liebe Kolleginnen und Kollegen, Sie können die Details aus dem Jahresbericht entnehmen. Den muss ich jetzt nicht referieren. Der Bericht liegt in gewohnt hoher Qualität vor und ist überaus interessant. Ich möchte Ihnen die Lektüre des Berichts auf jeden Fall ans Herz legen und schließe mit einem noch einmal wiederholten Danke an das Kontrollamt für seine Arbeit. Danke.“ Der Bericht wird einstimmig zur Kenntnis genommen. J FRAKTIONSANTRÄGE UND FRAKTIONSRESOLUTIONEN NACH § 12 STL 1992 Gemeinderätin Eilmsteiner berichtet über den von der SPÖ-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag J 1 Attraktivierung des Linzer Winterhafens und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderates, werte BesucherInnen auf der Galerie, die Linzer Bevölkerung nimmt die Attraktivierung des Linzer Winterhafens sowie die Belebung des Donauraumes positiv auf, wie das Beispiel des Projekts ,Sandburg‘ zeigt. Viele freizeitsuchende Linzerinnen und Linzer nutzen neben der Donaulände den Winterhafen im Sinne eines urbanen Naherholungs- und Freizeitareals. Zudem ist der Winterhafen Sitz zahlreicher Wassersportvereine. Durch die Errichtung der Wohnanlage Donaupromenade und die Wiederherstellung der Schotterbank stromabwärts nach der Voestbrücke, wurden weitere fortschrittliche Akzente im Areal Winterhafen gesetzt. Trotz bzw. aufgrund des bestehenden Nutzungsmixes sollen Überlegungen angestrebt werden, um das Erscheinungsbild und die Nutzungsmöglichkeiten weiter zu verbessern. Der Gemeinderat beschließe: ‚Der Gemeinderat bekennt sich zu einer Attraktivierung des Linzer Winterhafens. Dementsprechend werden der Bürgermeister der Stadt Linz, der Planungsreferent, die Sportreferentin sowie die Tourismusreferentin ersucht, ein städtebauliches, kooperatives Verfahren einzuleiten.‘ Ich ersuche um Zustimmung.“ (Beifall SPÖ) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor. Gemeinderat Grininger, MSc: „Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, ein städtebauliches Verfahren für eine Freizeitfläche kann unter Umständen etwas problematisch sein. Wie bereits heute erwähnt, müssen wir sehr vorsichtig agieren, welche Intention dahintersteht, sonst haben wir am Ende des Tages das nächste Tiefgaragen- oder Stellplatzprojekt. Wir werden daher im Verfahren sehr darauf achten, freuen uns auf den Diskurs und auf eine baldige Attraktivierung des Winterhafens.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderat Mag. Hajart: „Meine hoch geschätzten Kolleginnen und Kollegen, wir haben von Seiten der ÖVP-Fraktion am 28. Mai 2015 einen Antrag eingebracht, der auf Attraktivierung des Linzer Winterhafens lautete. Ich habe ein kurzes Déjà-vu gehabt, weil aktuell wieder ein SPÖ-Antrag mit demselben Titel eingelangt ist. Das ist aber sehr zu begrüßen, weil natürlich jeder gute Vorschläge einbringen kann. Da sind wir gerne dabei und stimmen selbstverständlich zu. Nachdem es sich bei den zahlreichen dort ansässigen Vereinen, um Vereine aus dem Bereich eines Wassersportzentrums handelt, hoffen wir, dass wir den Winterhafen als Wassersportzentrum weiter entwickeln können. Wir von der ÖVP wünschen uns insbesondere eine Entwicklung oder Attraktivierung in dem Sinne, dass die Vereine bei ihrer Arbeit unterstützt werden. Das soll quasi die Dachmarke werden. Wenn jemand gefragt wird, wo das Linzer Wassersportzentrum ist und wo man die verschiedenen Sportangebote nützen kann, muss jedem sofort in den Sinn kommen, dass das der Linzer Winterhafen ist. Es freut uns, dass die SPÖ hier jetzt ‚Gas‘ gibt. Wir hätten uns das schon früher gewünscht, aber besser jetzt, als nie. Geben wir zur Attraktivierung des Linzer Winterhafens gemeinsam ‚Gas‘.“ (Beifall ÖVP) Bürgermeister Luger: „Eine forsche Wortmeldung, wenn man alle Hintergründe kennt. Aber es geht hier um die Sache. Ich gratuliere zur Forschheit. Ich werde der Versuchung nicht unterliegen, über alles zu reden, was mir gerade in meinem Kopf herumgeistert. Gemeinderat Kleinhanns: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, meine Damen und Herren des Gemeinderates, natürlich sollen nicht nur die Wassersportler in den Vordergrund gerückt werden, es geht auch um die Fußgänger. Es ist eine lange und eine der schönsten Promenaden von Linz - zwei Kilometer ab der neuen alten Eisenbahnbrücke gerechnet. In der Kombination kann das etwas sehr Schönes werden. Ich möchte noch kurz daran erinnern, dass der Gemeinderat vor 15 Jahren noch nicht soweit war. Da ging es darum, dass wir die denkmalgeschützte Stahlbau-Anlegestelle der DDSG hinunter versetzen wollten. Die voestalpine hat sich damals dazu bereit erklärt, diesen Stahlbau, der unter Denkmalschutz stand und überall in der österreichischen Architekturgeschichte angeführt ist – Stichwort ‚Achleitner‘ - für umgerechnet 900.000 Euro dort hinunter zu transportieren. Diese Anlegestelle sollte an den Spitz gestellt werden, und für die Spaziergänger ein attraktives Ziel sein. Der Gemeinderat war nicht dafür zu gewinnen. Der damalige Herr Bürgermeister hat das rundweg abgelehnt und gar nicht weiter verfolgt. So ist dieser Stahlbau, ebenso wie spätere Stahlbauten zugrunde gegangen und verschwunden. Also liegt es sozusagen schon 15 Jahre in unserem Sinne, da etwas zu machen. Wir sind darüber sehr froh, dass endlich etwas weitergeht. Wir werden das sehr unterstützen. Danke. (Beifall FPÖ) Der Vorsitzende erteilt der Berichterstatterin das Schlusswort. Gemeinderätin Eilmsteiner: „Zum Kollegen Hajart muss ich schon kurz etwas sagen. Der Antrag wurde im Mai 2015 gestellt und dem Ausschuss für Kultur, Tourismus und Wohnungswesen und dem Verfassungs-, Raumplanungs- und Baurechtsausschuss zugewiesen. Ich glaube aber, dass man es früher hätte machen können. Das hätten Sie auch Vizebürgermeister Baier sagen können, weil der für Tourismus zuständig war. Die Telefonate sind geführt worden, aber es hat sich nicht recht viel bewegt. Jetzt haben wir den Antrag noch einmal und jetzt passiert es, danke für eure Zustimmung.“ (Beifall SPÖ) Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird einstimmig angenommen. Bürgermeister Luger: „Wir haben vereinbart, dass die Tagesordnungspunkte J 2 und J 13 gemeinsam diskutiert werden sollten, weil es doch gewisse Überschneidungspunkte gibt. Sie sind nicht ganz ähnlich, aber man kann damit gewisse Effizienzen lukrieren.“ Gemeinderat Giegler berichtet über den von der SPÖ-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag J 2 Aufwertung des Universitätsviertels – Neugestaltung Haltestelle „JKU-Universität“ und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, es geht um eine weitere Attraktivierung. Die Johannes Kepler Universität hat im letzten Jahr das 50-jährige Bestehen gefeiert. Wir alle in diesem Haus sind uns darüber einig, dass diese Universität die österreichische Hochschullandschaft in den vergangenen Jahren entsprechend bereichert hat und eine starke Aufwertung erfahren hat. Das erste vollständige Multimedia-Studium Österreichs wurde eingeführt und innovative Studienrichtungen, wie z.B. Informationselektronik, Kunststofftechnik, Webwissenschaften wurden implementiert. Der Science-Park wurde neu gebaut, die Mensa wurde erweitert und die Repräsentationsräume wurden saniert. Die Johannes Kepler Universität entwickelt sich permanent weiter. Seitens der Bundesimmobiliengesellschaft wurden weitere Investitionen in Höhe von 26 Millionen Euro zugesagt. Damit wird die Bibliothek neu gestaltet. Das heißt, die JKU ist ein Aushängeschild für die Stadt Linz und es sollte alles unternommen werden, um die Rahmenbedingungen rund um diesen Campus entsprechend positiv zu gestalten. Konkret geht es um ein Gestaltungsprojekt und zwar um die Endhaltestelle Dornach-Auhof der Linz Linien. Das ist sozusagen das Tor zum Campus der Universität. Da gibt es - darüber sind wir uns sicherlich alle einig - einen entsprechenden Verbesserungsbedarf. Die Grünflächengestaltung und die Gastronomie fallen darunter und dieser Würstelstand, der dort beheimatet ist, könnte modernisiert bzw. verbessert werden. Es könnte ein leistungsfähiges WLAN implementiert werden. Die Werbeflächen, die dort vorhanden sind, diese Vielzahl von Schaukästen, könnte man entsprechend vereinheitlichen. Das Erscheinungsbild im Gesamten, auch was die WC-Anlage betrifft, ist hoch verbesserungswürdig. Hier sollte die Stadt Linz gemeinsam mit der Linz AG, mit der Johannes Kepler Universität und mit der Bundesimmobiliengesellschaft eine entsprechende Initiative setzen. Die sozialdemokratische Gemeinderatsfraktion stellt daher folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ,Die für Liegenschaften, für Stadtplanung und für Grünflächen zuständigen Mitglieder des Stadtsenates werden beauftragt, ein Konzept zur Modernisierung und Attraktivierung des Haltestellenbereiches ,JKU/Universität‘ auszuarbeiten und umzusetzen. Neben der Stadt Linz sollen auch die Linz AG, die Johannes Kepler Universität und die Bundesimmobiliengesellschaft in das Konzept einbezogen werden. Für Kosten, die bei der Stadt Linz anfallen, soll die Bedeckung im Rahmen des beschlossenen Voranschlages des jeweiligen Geschäftsbereiches erfolgen und dort - falls erforderlich - durch Umschichtungen sichergestellt werden.‘ Ich ersuche um Zustimmung zu diesem Antrag.“ (Beifall SPÖ) Gemeinderat Eypeltauer berichtet über den gemeinsam von der ÖVP- und NEOS-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag J 13 Entwicklungskonzept Universitätsviertel und führt aus: „Danke Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, ich kann vorweg für meine Fraktion avisieren, dass wir dem Antrag der SPÖ zustimmen werden. Es gibt aber einen guten Grund, warum wir bereits einmal gemeinsam mit der ÖVP und heute wieder ein gesamtheitliches Entwicklungskonzept für das Universitätsviertel fordern. Ich möchte heute noch einmal mahnen, dass man Stückwerk betreibt, wenn man sich nur auf die Haltestelle Universität konzentriert, anstatt die Dinge grundsätzlich anzugehen. Wie wohl erfreut es mich und meine Fraktion, dass von einer Stadtregierungsfraktion eine Idee und Anregung der NEOS aufgegriffen wird und aller Voraussicht nach in Umsetzung kommen wird. Als relativ frisch gebackener JKU-Absolvent ist mir die Situation an der Straßenbahnhaltestelle Universität aus den vergangenen Jahren meines Universitätsalltags reichlich bekannt. Da fällt natürlich auf, wenn man da hinausfährt und aus der Straßenbahn aussteigt, dass die Haltestelle nicht sehr ansehnlich ist. Deshalb ist es völlig richtig, einen Ansatz zu wählen und diese Haltestelle in irgendeiner Art und Weise zu modernisieren. Gleichzeitig hatten wir jetzt ein 50-Jahr-Jubiläum an der JKU, bei dem die Bundesimmobiliengesellschaft einen Architektur- und Realisierungswettbewerb mehr oder weniger gesponsert hat. Es wäre angebracht gewesen, sich als Stadt Linz gleich zu überlegen, in ein gesamtörtliches Entwicklungskonzept zu gehen. Das ist nicht ganz passiert. Es ist aber nicht zu spät, hier gemeinsame Schritte zu setzen. Man sieht im Universitätsviertel gibt es viel Potential. Es ist ein Viertel mit sehr vielen jungen Menschen, ein Viertel mit sehr vielen Studentenheimen, aber auch ein Wohnviertel für alle anderen Generationen, auf die natürlich Rücksicht genommen werden muss. Deshalb ist auch ein Teil unseres Antrags, in diese Entwicklung gemeinsam mit den Anrainerinnen und Anrainern zu gehen. Da gibt es viel zu tun. Wie mein Vorredner, Stefan Giegler, schon gesagt hat, ist die Universitätshaltestelle das Tor zur Uni und soll entsprechend repräsentativ sein. Wir haben aber ein hochgradig unattraktives Radverkehrsnetz und sehr viele brachliegende Grünflächen. Wir haben ein unzureichendes Angebot an Sport und an Freiluftsportmöglichkeiten, wobei die JKU gerade in die Campusentwicklung geht. Kurz gesagt, es gibt einiges zu tun. Es wäre wichtig, dass sich die Stadt gemeinsam mit der Universität an den Tisch setzt und nachhaltig ein lebendiges und vielfältiges Stadtviertel aus dem Dornröschenschlaf hebt. Vor diesem Hintergrund erfolgt dieser Antrag gemeinsam mit der ÖVP. Ich bitte um Zustimmung.“ Der Gemeinderat beschließe: ,Das für Planungsangelegenheiten zuständige Mitglied des Linzer Stadtsenats wird ersucht, in Koordination mit der Campusentwicklung der JKU einen Stadtteil-Entwicklungsplan des Universitätsviertels Auhof / Dornach vorzulegen, der unter anderem Verbesserungen im Bereich des Rad- und Fußgängerwegnetzes, der Freizeitnutzung des öffentlichen Raumes bzw. der Nutzung und Gestaltung von Freiflächen beinhaltet. Zur Erstellung des Konzeptes sollen unabhängige, externe Experten wie Stadtplaner, Architekten und Verkehrsplaner beigezogen werden und sind die Anrainer von Anfang an im Sinne einer integrierten Stadtplanung einzubeziehen. Ziel des Plans soll sein, den Stadtteil gesamtheitlich und nachhaltig zu entwickeln und als attraktives Universitätsviertel langfristig zu etablieren.‘ Bedeckungsvorschlag: Die Bedeckung allenfalls entstehender Kosten soll durch Umschichtungen im laufenden Budget erfolgen. Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Grininger, MSc: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, zu J 2 muss ich sagen, dass die SPÖ gemeinsam mit der FPÖ die Schließung des Klub ,Aktiv‘ in Dornach beschlossen hat - die Schließung des Jugendzentrums und damit die Schließung gut eingeführter Infrastruktur. Jetzt fangen wir wieder an und attraktiveren wieder. Zudem ist schon erwähnt worden, dass die ÖVP und die NEOS letzten April bereits einen Antrag zur Attraktivierung des Univiertels eingebracht haben. Damals hat sich die SPÖ der Stimme enthalten. Wenn die SPÖ in Zukunft vermehrt Anträge anderer aufgreift, hätten wir auch ein paar Antragsideen, die die SPÖ auch gern noch einmal einbringen kann. Zu J 13 möchte ich zu den AntragsstellerInnen sagen, dass es schon ein bisschen fragwürdig ist, Projekte, wie das Studentenheim oder die Umwidmung in der Sombartstraße oder die Abfahrt in Dornach mitzutragen, hier Bauprojekte ohne Gesamtprojekt zu unterstützen und dann nach einem Gesamtprojekt und Gesamtkonzept zu rufen. Daher möchte ich unsere langjährige Forderung wiederholen, dass es Ideen und Visionen für die Stadtteile und für unsere Stadt braucht. Wir können damit sehr gerne in Dornach beginnen.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderätin Mag.a Hartig: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte KollegInnen und liebe ZuhörerInnen auf der Galerie, ich kann mich meinem Kollegen und Vorredner nur anschließen. Ich habe aber ein paar wenige Punkte. Ich habe im Herbst mit einer netten Bekannten, die in einem Rollstuhl sitzt, eine Begehung gemacht. Dabei haben wir festgestellt, dass die Haltestelle an der JKU nicht barrierefrei ist. Man kann ohne fremde Hilfe nicht zusteigen und die Straßenbahn nicht verlassen, weil die Haltestelle in der Kurve liegt und ein ebenerdige Zu- und Aussteigen nicht möglich ist. Es wäre begrüßenswert, wenn beispielsweise der Radweg nicht im Vorgarten des Auhofs mündet weil damit Kollisionen von FußgängerInnen und RadfahrerInnen vorprogrammiert sind. Es ist schön, wenn man die Werbetafeln neu macht. Es wäre aber auch wirklich schön, wenn ein barrierefreies Bleiben möglich wäre - also barrierefrei im Sinne für RollstuhlfahrerInnen oder für Personen mit anderen Beeinträchtigungen. Sie sollten sich dort gut aufhalten können. Soeben wurde von der Gastronomie gesprochen. Ich war mit der Dame im Rollstuhl auch im Science Park. Dort wollten wir auf einen Kaffee gehen und haben dann entsetzlicherweise feststellen müssen, dass es gar keine Tische in normaler Höhe gibt, weil man so cool und hipp ist und nur Barhocker hinstellt - bis auf einen einzigen Tisch in der Cafeteria. Vielleicht sollte man auch an solche Dinge denken, wenn man erneuert und renoviert. Es ist geplant, auch die Gastronomie aufzuwerten und all diese Dinge zu verschönern. Man sollte auch Menschen berücksichtigen, die nicht gerade gehen oder stehen können. Z.B. sollten die Automaten barrierefrei sein, weil zum Beispiel nicht alle Automaten in Linz barrierefrei sind. Das wäre zu berücksichtigen, wenn man schon umgestaltet. Man sollte bedenken, dass nicht alle Menschen zwei gesunde Beine und zwei gesunde Arme haben und nicht alle Menschen 1,50 Meter oder größer sind usw. Vielen Dank.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderat Rosenmayr: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat, ich danke der SPÖ, dass sie diesen Antrag einbringt und auch dem Kollegen Grininger, dass er schon das Archiv bemüht hat. Ja, wir haben so einen Antrag schon eingebracht. Es ist schön zu sehen, dass sich gute Ideen auf lange Sicht durchsetzen. Allerdings sollte man das konsequent zu Ende denken. Das, was im Antrag noch nicht enthalten ist - ich kann alle Punkte unterschreiben und dementsprechend haben wir sie intern durchdiskutiert und werden zustimmen -, ist die Beteiligung der Bürger und Bürgerinnen. Es steht zwar, dass es für die Bevölkerung attraktiver gemacht werden soll, aber es steht leider im Antrag J 2 noch nicht, dass sie einbezogen werden soll. Das halte ich aber für eine absolute Notwendigkeit, wenn man dort eine gedeihliche Entwicklung mit der JKU vorantreiben möchte. Das ist der eine Punkt. Auf den zweiten Punkt, auf den ich hinweisen möchte, glaube ich, könnte man noch draufkommen. Seit Februar gibt es ein vom Land Oberösterreich erlassenes Raumordnungsprogramm, bei dem die Trasse der Regiotram dementsprechend gesichert wird. Ich glaube, dass es in diesem Zusammenhang notwendig wäre, diese Haltestelle, die momentan eine Endhaltestelle ist, umfassend zu denken. Die Idee einer Regiotram kann nicht an der Stadtgrenze Linz enden. Danach bescheiden wir uns damit, in den Medien zu lesen, dass es noch gar keine Trassenführung gibt und wo die verlaufen soll. Dann planen wir mit, denn das macht Sinn. Es wird niemand umsteigen. Wir können als Stadt nicht behaupten, dass wir den öffentlichen Nahverkehr forcieren wollen und danach nicht dementsprechend Planungen vorantreiben, wo wir eine Regiotram einbinden könnten, in welcher Form auch immer. Prinzipiell werden wir daher diesem Antrag zustimmen. Wir haben uns darauf verlassen - heute wurde schon die Philosophie der einsichtigen Wendigkeit erwähnt -, dass man diese zwei Punkte noch mit hineinnehmen kann. Der Antrag zielt darauf ab, dass sich alle Parteien und alle Beteiligten in diese Diskussion einmengen können. Daher haben wir uns einen Zusatzantrag erspart. Der zweite Antrag, den wir gemeinsam mit den NEOS eingebracht haben, geht aber noch einen Schritt weiter. Es geht nicht nur um die Endhaltestelle in diesem Viertel, sondern tatsächlich um eine wirkliche Planung. Es wird schön langsam Zeit, dass man in die Gänge kommt. Es darf ruhig in diesem Viertel begonnen werden, das ist in Ordnung. Da kommen wir gerne zu Rande. Es muss aber wirklich geplant werden, wohin sich einzelne Stadtteile entwickeln und nicht punktuell immer dann, wenn sich ein Loch auftut - mag es vielleicht auch ein Tiefgaragenloch sein -, dann dem kurzfristig mit Neuplanungsgebieten und anderen Überlegungen einen Riegel vorzuschieben. Ich glaube, dass es höchst an der Zeit ist, über eine umfassende Planung und über eine umfassende Ansiedlungspolitik in allen Stadtteilen nachzudenken. Wir bitten daher im Sinne dieser einsichtigen Philosophie natürlich um Zustimmung zu unserem gemeinsamen Antrag auch der anderen Fraktionen, die sich vielleicht bis jetzt noch verwehren.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderätin Åkerblom: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, ich bin selber eine Bewohnerin dieses Stadtviertels und stimme dem zu, dass etwas gemacht gehört. Die Haltestelle muss unbedingt aufgewertet werden, weil sie im Moment nicht so einladend ist - um das nett auszudrücken. Wir stimmen deswegen dem Antrag J 2 zu. Zum Antrag J 13: Im Funktionsplan und im Themenziel- und Maßnahmenkatalog des Örtlichen Entwicklungskonzeptes wurden grundlegende Überlegungen und Planungsziele für diesen Stadtteil festgelegt. Im Mai 2013 hat man das im Gemeinderat beschlossen. Deshalb sehen wir einen weiteren umfangreichen Stadtteilentwicklungsplan als wenig zielführend. Punkt 1. Mehrere Verbesserungen und Entwicklungen laufen bereits. Mit einer Realisierung des Autobahnhalbanschlusses gibt es Gelegenheiten, den Raum zu verbessern – Punkt 2. Das Radwegenetz wird nach Maßgabe der Möglichkeiten regelmäßig überarbeitet und verbessert. Ich könnte mehrere Punkte nennen, aber ich würde sowieso zum selben Schluss kommen. Wir enthalten uns bei dem Antrag J 13 der Stimme.“ (Beifall FPÖ) Der Vorsitzende erteilt den beiden Berichterstattern das Schlusswort. Gemeinderat Giegler: „Es ist nicht nur ein Schlusswort zu J2, sondern auch eine Stellungnahme zum Antrag J 13, wenn es mir gestattet ist. Zu J 2: Natürlich freut es mich ganz besonders, dass diese umfassende Zustimmung avisiert wurde. Wenn Projekte konkret sind, dann werden sie auch umgesetzt, und dann gibt es eine entsprechend hohe Zustimmung. Zu J 13: Frau Kollegin Hartig, du hast dich über das Thema der Gastronomie geäußert. In unserem Antrag ist es tatsächlich so, dass der Gastronomiebereich bei der Haltestelle gemeint war, und zwar dieser Würstelstand, und nicht der Gastronomiebereich im Universitätsgelände. Das ist eine Angelegenheit der Universität, da ist das Rektorat entsprechend gefordert. Herr Kollege Rosenmayr, Sie haben die Regiotram erwähnt. Das jetzt schon mitzubedenken, ist durchaus nicht unvernünftig. Trotzdem ist es, glaube ich, notwendig. Wenn die Regiotram einen entsprechenden Zeithorizont hat, wie der Autobahnanschluss Dornach-Auhof, dann werden wir darauf noch relativ lange warten können. Umso wichtiger ist es, die Attraktivierung des Bereiches bei der Umkehrschleife der Endhaltestelle JKU so schnell wie möglich voranzutreiben. Die Zustimmung wurde bereits avisiert. Der Antrag J 13 suggeriert, es gebe für diesen Stadtteil kein Entwicklungskonzept. Das ist nicht richtig. Faktum ist - das wurde schon von Kollegin Åkerblom erwähnt -, dass es ein Örtliches Entwicklungskonzept mit einem entsprechenden Themenziel und Maßnahmenkatalog gibt, der im Gemeinderat beschlossen wurde. Hier werden die entsprechenden Maßnahmen sowohl im Stadtentwicklungsbereich, als im Verkehrsbereich ununterbrochen weiterentwickelt. Es findet eine sehr enge Kooperation vor allem mit der JKU und mit der Bundesimmobiliengesellschaft statt - ob das das Freizeitangebot oder die freie Zugänglichkeit auf den Campus betrifft. Alle Maßnahmen, die gesetzt werden, werden von der Abteilung Stadtentwicklung und von der Verkehrsabteilung im Magistrat der Stadt Linz mit der JKU laufend abgestimmt und weiterentwickelt. Externe Experten wieder einzuladen und ein externes Verfahren zu planen, ist zum einen mit finanziellen Kosten verbunden, die gerade in Zeiten des Sparens zu hinterfragen sind. Das ist nicht notwendig, weil die Abteilungen die Weiterentwicklung des Stadtteils in enger Kooperation vorantreiben. Zusammenfassend freue ich mich über die avisierte Zustimmung zu unserem Antrag, die Endhaltestelle Dornach-Auhof, also JKU Universität betreffend. Beim Antrag J 13 wird sich die sozialdemokratische Fraktion der Stimme enthalten.“ (Beifall SPÖ) Gemeinderat Eypeltauer: „Danke, Herr Bürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen, ich möchte noch kurz auf meinen Vorredner eingehen. Es kam wieder einmal das Argument, irgendetwas sei zu konkret oder zu allgemein. Das ist immer das Totschlagargument. Ich finde das schade, aber so ist nun einmal. Inhaltlich wird damit argumentiert, dass das Örtliche Entwicklungskonzept ausreichen würde. Allerdings sprechen die Fakten eine klare Sprache, dass das nicht ausreicht. Man kann nicht allen Ernstes glauben, dass man eine Stadt oder ein Stadtviertel mit einem Örtlichen Entwicklungskonzept allein mit einer Vision entwickeln kann. Das ist schlicht und ergreifend zu wenig. Die Fakten sprechen für sich. Es ist schade, dass unser gemeinsamer Antrag mit der ÖVP aufgrund der FPÖ und SPÖ keine Mehrheit finden wird. Aber vielleicht kommt in ein oder zwei Jahren ein Antrag der SPÖ mit diesem Inhalt, das würde mich freuen. Wir würden dem dann auch zustimmen. Bis dahin ist es natürlich begrüßenswert, dass die Magistratsabteilungen mit der JKU zusammenarbeiten. Allerdings ist es fraglich, wie gut oder wie intensiv das passiert. Wenn ich mir anschaue, dass die JKU plant, hunderte Parkplätze im Univiertel zu streichen, es aber gleichzeitig keinerlei Parkplatzkonzept oder irgendetwas in diese Richtung gibt, dann sieht man wieder ganz deutlich, dass es hier ein langfristiges und visionäres Konzept bräuchte. Ich wünsche sowohl der JKU, als auch den Magistratsabteilungen alles Gute und hoffe das Beste für das Univiertel. Vielleicht ist es künftig einmal möglich, hier einen größeren Schritt zu machen.“ Der Vorsitzende lässt nun über beide Anträge abstimmen. Der Antrag J 2 wird einstimmig angenommen. Der Antrag J 13 wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20) und FPÖ (16) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Gemeinderätin Krendl berichtet über den von der FPÖ-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag J 3 Winterdienst auf Fahrradwegen verbessern und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Damen und Herren, die Fahrrad-Infrastruktur wird laufend verbessert und ausgebaut und trägt somit wesentlich zur Entlastung des täglichen Verkehrs bei. Beim ‚Radforum‘ am 9. März wurden eklatante Missstände aufgezeigt. Radinteressensvertretungen haben insbesondere die schlechte Räumung im vergangenen Winter beanstandet. Um die vorhandene Fahrrad-Infrastruktur auch in den Wintermonaten besser nutzen zu können, wird der zuständige Referent für Stadtgrün und Straßenbetreuung aufgefordert, ein Konzept zu erarbeiten, das eine deutliche Verbesserung der Situation zum Ziel haben soll. Deshalb stellen wir folgenden Antrag. Der Gemeinderat beschließe: ‚Der zuständige Referent für Stadtgrün und Straßenbetreuung wird aufgefordert, ein zeitgemäßes Konzept zur Verbesserung des Winterdienstes auf Fahrradwegen zu erarbeiten. In diesem Zusammenhang soll zusätzlich ein Plan erarbeitet werden, der geräumte und sichere Fahrradwege kennzeichnet, und den Linzerinnen und Linzern aktuell und öffentlich abrufbar zur Verfügung steht.‘ Bedeckungsvorschlag: Die Bedeckung anfallender Kosten ist durch Umschichtungen im Voranschlag 2017 sowie durch Berücksichtigung in kommenden Voranschlägen sicherzustellen. Ich bitte um Zustimmung.“ (Beifall FPÖ) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Vizebürgermeister Mag. Baier: „Sehr geehrte Damen und Herren, ich darf Sie darüber informieren, dass die zuständigen Abteilungen des Magistrates und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die gesetzlichen Anforderungen in Zusammenhang mit dem Winterdienst, auch im vergangenen Winter, voll und ganz erfüllt haben. Insofern kann sich das oberste Organ der Stadt völlig sicher sein, dass daraus keine haftungsrechtlichen Konsequenzen resultieren würden. Zweitens, wenn es aber Anregungen gibt, dann kann man sich diesen Anregungen durchaus nähern. Allerdings schlage ich vor, das schon in einer differenzierten Art und Weise zu tun und sozusagen nicht gleich das Kind mit dem Bade auszuschütten. Warum sage ich das? Weil eine massive Steigerung der Räumtätigkeit, was das Radwegenetz anlangt, natürlich automatisch einen sprunghaften Anstieg bei den Fahrzeugen und Personaleinheiten zur Folge hätte. Vor diesem Hintergrund ist es mir ein wichtiges Anliegen, diesen Antrag in die richtige Richtung zu lenken, damit es nicht umgekehrt zu einem Bumerang-Effekt kommt, bei dem wir dann plötzlich im Zuge der Budgeterstellung feststellen, dass hier ein doch deutlich größerer finanzieller Mehrbedarf gegeben wäre. Ich bringe daher heute einen Abänderungsantrag ein, der wie folgt lauten soll. Der Gemeinderat beschließe: ‚Die für Infrastruktur und Stadtentwicklung beziehungsweise für Stadtgrün und Straßenbetreuung zuständigen Mitglieder des Linzer Stadtsenats, definieren Hauptrouten im Linzer Radwegenetz und legen in Abstimmung mit der Radlobby Oberösterreich, im Rahmen der zur Verfügung stehenden Ressourcen jene Routen fest, die vom Winterdienst bevorzugt betreut und entsprechend öffentlich publiziert werden sollen.‘ Der Hintergrund dieses Antrages ist schlicht und ergreifend der, dass wir in etwa 150 Kilometer Radwegenetz in Linz haben und es daher absolut notwendig ist, gewisse Prioritäten zu setzen und zu sagen, wo in Zukunft verstärkt oder prioritär geräumt werden soll. Das braucht noch eine vertiefte Diskussion. Ich würde daher den Gemeinderat ersuchen, heute diesen Abänderungsantrag zu beschließen und anzunehmen.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderat Grininger, MSc: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, es ist gut zu sehen, dass der jahrzehntelange Kampf der Grünen für den Radverkehr in unserer Stadt nun scheinbar mit großer Verzögerung bei der FPÖ gewirkt hat. Ich bin gespannt, ob es sich um eine Eintagsfliege handelt. Den Abänderungsantrag der ÖVP können wir auf jeden Fall unterstützen. Danke.“ (Beifall Die Grünen) Der Vorsitzende erteilt der Berichterstatterin das Schlusswort. Gemeinderätin Krendl: „Ich nehme gleich vorweg, wir können auch mit dem Abänderungsantrag leben und werden zustimmen.“ Der Vorsitzende lässt nun über den Abänderungsantrag der ÖVP abstimmen. Der Abänderungsantrag wird einstimmig angenommen. Gemeinderat Pühringer berichtet über den von der FPÖ-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag J 4 Lagerraum für Obdachlosenhilfsaktion und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderates, ,Die Obdachlosigkeit wird ein immer drängenderes Problem - obdachlos werden immer mehr Menschen und es kann jeden treffen‘, ist unter anderem auf der Homepage der ,Obdachlosenhilfsaktion.at‘ zu lesen. Der Verein ‚Obdachlosenhilfsaktion.at‘, unter Administrator und Obmann Walter Kreische, beliefert 14 Einrichtungen in Oberösterreich mit Spenden, die über das ganze Jahr gesammelt werden. In Linz profitieren sieben Einrichtungen von dieser Aktion, auch aktive Betreuung und Hilfe für Obdachlose werden durchgeführt. Ab Ende April steht dem Verein die bisher genutzte Lagerhalle in Traun leider nicht mehr zur Verfügung. Um die Zwischenlagerung der Sachspenden in Zukunft zu gewährleisten, wird dringend ein geeigneter Lagerraum von ca. 100 bis 150 Quadratmetern benötigt. In diesem Zusammenhang stellt die FPÖ-Gemeinderatsfraktion folgenden Antrag. Der Gemeinderat beschließe: ‚Die zuständigen Mitglieder des Stadtsenates werden ersucht, in ihrem Zuständigkeitsbereich geeignete Lagerräume, mit einer Größe von ca. 100 bis 150 Quadratmetern, seitens der Stadt Linz dem Verein ‚Obdachlosenhilfsaktion.at‘ zur Verfügung zu stellen. Bedeckungsvorschlag: Die Bedeckung anfallender Kosten ist durch Umschichtungen im Voranschlag 2017 sowie durch Berücksichtigung in kommenden Voranschlägen sicherzustellen.‘ Ich bitte um Ihre Zustimmung.“ (Beifall FPÖ) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderätin Roschger: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen, ich möchte dazu grundsätzlich erklären, warum wir uns bei diesem Antrag der Stimme enthalten werden. Ich glaube, wir kennen alle unzählige Vereine, die Räumlichkeiten suchen. Es ist problematisch, wenn man willkürlich einen Verein herausnimmt und beantragt, dass die Stadt Räume zur Verfügung stellt. Man müsste darüber diskutieren, ob die Stadt grundsätzlich will, dass man Räume zur Verfügung stellt oder ob man Vereine nicht mit Subventionen unterstützt soll. Man müsste sich zuerst überlegen, ob man das will und dann überlegen, in welcher Form. Dazu bräuchte es wahrscheinlich Kriterien usw. Ich fände diese Vorgehensweise gegenüber all den anderen hunderten Vereinen in Linz, die vielleicht Räumlichkeiten suchen, nicht ganz fair und nicht sauber. Deswegen werden wir uns bei diesem Antrag der Stimme enthalten.“ (Beifall Die Grünen) Vizebürgermeister Forsterleitner: „Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Ursula Roschger, ich kann mich dem, was du gesagt hast, vollinhaltlich anschließen, das ist auch meine Meinung. Ich möchte ergänzen, dass es mit dem konkreten Verein schon mehrmals Kontakt gegeben hat. Die Stadt hat versucht Räumlichkeiten zu finden. Damals sind sogar welche besichtigt worden. Allerdings waren keine den Anforderungen entsprechenden Räume vorhanden. Wir haben auch bei der GWG angefragt und ich habe die Information bekommen, dass man dort auch keine gefunden hat. Wir haben nur eine bestimmte Anzahl an Räumlichkeiten. Wie Kollegin Roschger richtig gesagt hat, wählen wir in vielen Fällen den Subventionsweg. Allerdings können wir nicht allen Vereinen Subventionen oder Räumlichkeiten, wie sie es gerne hätten, zur Verfügung stellen. Dafür ersuche ich um Verständnis und würde bitten, dass wir nicht einzelne Vereine herausgreifen. Es ist richtig, dass es in Linz wahrscheinlich mehrere hundert Vereine gäbe, die eine Räumlichkeit der Stadt am besten kostenlos nutzen würden. Wenn wir irgendwie helfen können, dann helfen wir gerne. Wir haben aber keine Räumlichkeiten. Ich ersuche um Verständnis.“ (Beifall SPÖ) Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Pühringer: „Es bleibt mir nichts anderes übrig, als das natürlich zur Kenntnis zu nehmen. Ich gebe nur zu bedenken, dass dieser Verein ,Obdachlosenhilfe.at‘ sieben Vereine in Linz unterstützt, die sich für Obdachlose einsetzen. Das ist nicht - so wie Herr Vizebürgermeister sagt - irgendein Verein, den wir herausgreifen, das ist schon klar. Ich persönlich habe ihn mir nicht herausgegriffen, sondern ich setze mich selber gerne für Obdachlose ein. Ich werde das so weitergeben. Es tut mir für den Verein Leid. Wir werden schon irgendwo Räumlichkeiten finden. Danke.“ (Beifall FPÖ) Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen SPÖ (20), ÖVP (12), Die Grünen (9) und NEOS (3) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Gemeinderat Stumptner berichtet über den von der FPÖ-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag J 5 Lärmmessung Pichling und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, im Stadtteil Pichling gibt es einen entscheidenden Faktor, der die Lebensqualität beeinträchtigt. Hierbei handelt es sich um die Lärmbelastung, verursacht durch die Westautobahn, welche entlang des benachbarten Gemeindegebietes von St. Florian verläuft. Das Paradoxe daran ist, dass der Bereich St. Florian durch Lärmschutzmaßnahmen versehen worden ist, der Bereich Pichling allerdings nicht, wenngleich auch der Pichlinger Bereich wesentlich dichter besiedelt ist. Aus diesem Grund hat die FPÖ-Fraktion schon voriges Jahr eine Resolution an die ASFINAG eingebracht und Lärmschutzmaßnahmen für diesen Bereich gefordert. Diese Resolution wurde vom Gemeinderat wohlgemerkt einstimmig angenommen. Die ASFINAG teilte daraufhin in einer Stellungnahme mit, dass im Bereich Pichling einzelne Grenzüberschreitungen gemäß Lärmkataster vorliegen. Das Erfordernis von Lärmschutzmaßnahmen kann allerdings nur in Form einer lärmtechnischen Untersuchung festgestellt werden, was allerdings an eine Kostenbeteiligung von 50 Prozent gebunden ist. Um für die Bevölkerung in Pichling eine Steigerung der Lebensqualität zu erreichen, sollte eine solche Untersuchung angestrebt werden. Um allerdings sicher zu stellen, dass die nötigen Werte erreicht werden und um unnötige Kosten zu sparen, sollte vom zuständigen Geschäftsbereich des Magistrats eine Vorabmessung durchgeführt werden. In diesem Zusammenhang stellen wir folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ‚Das zuständige Mitglied des Stadtsenates wird ersucht, eine Lärmmessung durch den zuständigen Geschäftsbereich des Magistrates, im Bereich der Westautobahn (A 1) auf Höhe von Kilometer 164 im Stadtteil Pichling, zu veranlassen. Sollten die Ergebnisse dieser Messung eine Grenzüberschreitung des Lärmpegels, welcher Lärmschutzmaßnahmen erfordert, bestätigen, werden die zuständigen Stellen beauftragt, die ASFINAG um Veranlassung einer lärmtechnischen Untersuchung zu ersuchen.‘ Bedeckungsvorschlag: Die Bedeckung anfallender Kosten ist durch Umschichtungen im Voranschlag 2017 sowie durch Berücksichtigung in kommenden Voranschlägen sicherzustellen. Ich bitte um Annahme.“ (Beifall FPÖ) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderätin Sommer: „Vom Geschäftsbereich Planung, Technik und Umwelt liegt bereits eine Stellungnahme zu diesem Gemeinderatsantrag vor. Wir stellen den Antrag auf Zuweisung zum Ausschuss für Frauen, Umwelt, Naturschutz und Bildung, damit die weitere Vorgehensweise von fachlicher Seite geprüft werden kann, da es zu erheblichen Kosten für die Stadt Linz kommen würde.“ (Beifall ÖVP) Stadträtin Mag.a Schobesberger: „Danke, Frau Gemeinderätin Sommer hat es schon auf den Punkt gebracht, wo das Problem liegt. Aus meiner Sicht würde ich gerne den Lärm aus der ganzen Stadt verbannen. Ich glaube, dass wir in gewissen Bereichen Konsens finden würden, in anderen wieder nicht. Im Grunde heißt das dann, dass man zumindest den motorisierten Individualverkehr auf ein deutliches Maß reduzieren muss. Mit meinen Vorschlägen bleibe ich alleine. In diesem konkreten Fall ist das Problem, das Frau Sommer angesprochen hat, für all diejenigen, denen die Stellungnahme vielleicht nicht vorliegt, folgendes: Es ist völlig richtig, dass es den Antrag der FPÖ gegeben hat. Der wurde einstimmig beschlossen und ist als Resolution an die ASFINAG geschickt worden. Die ASFINAG hat rückgemeldet, dass sie bereit sind, erstens Lärmmessungen durchzuführen und zweitens für die Errichtung einer Lärmschutzwand zu sorgen, allerdings nur unter Kostenbeteiligung der Stadt. Das heißt, bei der Lärmmessung muss sich die Stadt beteiligen. Das ist noch alles vertretbar und die Kosten der Lärmmessung sind überschaubar. Die sind, glaube ich, mit 8000 bis 12.000 Euro beziffert. Das haben Sie selbst im Antrag angeführt. Was Sie aber nicht mehr angeführt haben ist, dass die ASFINAG sehr klare Regeln hat, unter welchen Voraussetzungen sie Lärmschutzwände auf ihre Kosten errichtet. Das Problem ist, dass es eine Grenze der ASFINAG gibt, wo sie das macht. Wenn Einzelschutzmaßnahmen, also Lärmschutzfenster usw. günstiger kommen, dann finanziert die ASFINAG maximal das Dreifache der Kosten in Form von Lärmschutzwänden. Im konkreten Beispiel heißt das, dass die Lärmschutzwände von der Dienststelle geschätzte ca. 1,6 Millionen Euro kosten würden und der dreifache Wert der Einzelschutzmaßnahmen in etwa bei 400.000 Euro liegt. Das heißt, die Stadt müsste für diese Lärmschutzwand 1,2 Millionen Euro aufbringen. Wenn man der Meinung ist, dass das vertretbar ist, bin ich natürlich die allerletzte, die sich dagegen verwehrt. In weiterer Folge heißt das aber, dass wir natürlich nicht nur in Pichling, sondern überall dort, wo es aus Sicht der Bewohnerinnen und Bewohner den Bedarf nach einer Lärmschutzwand gibt, eine solche finanzieren müssen. Es kann nicht sein, dass wir das nur in dem Stadtteil machen, in dem zufällig der Kollege Stumptner wohnt. Also wenn, dann müssen wir das natürlich im gesamten Stadtgebiet machen. Wir haben z. B. an der Pyhrnbahnstrecke ein ähnliches Problem, wo sich die BewohnerInnen das dringend wünschen, aber die ÖBB das nach den Regelungen der ÖBB nicht finanziert. Wie gesagt, ich bin die Letzte, die sich dagegen verwehrt, ganz im Gegenteilt. Wenn man der Meinung ist, dass man das Geld aufbringen kann, würde das unsere beiden Finanzreferenten betreffen. Das würde schätzungsweise für das gesamte Stadtgebiet für die nächsten Jahre zumindest fünf bis zehn Millionen Euro jährlich kosten, damit wir den Bedürfnissen nachkommen können. Ich bin gerne dafür, dass wir das nicht nur messen, sondern auch umsetzen. Ich bin der gleichen Meinung wie Frau Kollegin Sommer, dass es vernünftig ist, das noch einmal im Ausschuss zu diskutieren und uns das noch einmal gesamtheitlich anzuschauen. Ich bin gerne bereit das Grundanliegen zu unterstützen. Es muss einem aber bewusst sein, welche Konsequenzen das perspektivisch finanzieller Natur hat. Ich unterstütze das Ansuchen, das im Ausschuss noch einmal ausführlich zu besprechen, bevor wir eine Entscheidung treffen.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderätin Janko: „Danke, Herr Bürgermeister, meine beiden Vorrednerinnen haben schon die Bedenken geschildert, die auch wir haben. Ich beschränke mich darauf zu avisieren, dass wir der Zuweisung zustimmen werden.“ (Beifall SPÖ) Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Stumptner: „Ich möchte festhalten, dass bei diesem Antrag nicht konkrete Maßnahmen oder bauliche Maßnahmen gefordert werden. Dabei geht es lediglich um die Messung. Mir ist schon klar, dass man ein Problem unter den Teppich kehrt und nicht einmal eine Lärmmessung macht, wenn man von einem Problem nichts wissen möchte. Bei diesem Antrag geht es, wie gesagt, nicht um die baulichen Maßnahmen. Frau Schobesberger, es ist schon richtig, ich wohne in Pichling. Ich bin aber persönlich nicht von diesem Lärm, der durch die Autobahn verursacht wird, betroffen. Wir sind aber trotzdem damit einverstanden, dass wir im Ausschuss über die Vorgehensweise diskutieren, um noch weitere Maßnahmen zu besprechen. Es wäre z. B. eine Möglichkeit, die Lärmschutzwand auf der gegenüberliegenden Seite zu entfernen, weil dadurch der Schall z. B. zurückgeworfen wird und das das Problem für Pichling verstärkt. Aber wie gesagt, ich kann mit dieser Zuweisung sehr gut leben und freue mich, wenn wir im Ausschuss noch einmal darüber reden. Danke.“ (Beifall FPÖ) Der Vorsitzende lässt nur über die Zuweisung des Antrages abstimmen. Der Antrag wird einstimmig dem Ausschuss für Frauen, Umwelt, Naturschutz und Bildung zugewiesen. Vizebürgermeister Wimmer berichtet über den gemeinsam von der FPÖ- und ÖVP-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag J 6 Vorübergehendes Alkoholverbot am Hessenplatz und im Hessenpark und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Damen und Herren, ich darf Sie nun bitten, mich vom äußersten Süden der Stadt Linz direkt ins Zentrum, nämlich an den Hessenplatz und in den Hessenpark zu begleiten. Es geht darum am Hessenplatz und im Hessenpark ein vorübergehendes Alkoholverbot einzuführen. Einigen wird dieser Antrag bekannt vorkommen. Allerdings ist es in diesem Fall kein Fremdplagiat, sondern wenn man so möchte, ein Eigenplagiat. Die beiden antragstellenden Fraktionen ÖVP und FPÖ haben bereits vor rund einem Jahr einen ähnlich gelagerten Antrag gestellt und versucht am Hessenplatz und im Hessenpark ein Alkoholverbot durchzusetzen. Warum wäre das wichtig? Den Meisten ist bekannt, wie wir argumentieren. Einerseits gibt es gesetzliche Handhaben gegen Straftaten nach dem Strafgesetzbuch (StGB), gegen Sachbeschädigung, Raufereien und dergleichen mehr. Es geht aber gar nicht nur darum, irgendwelche schädliche oder kriminelle Handlungen zu ahnden. Ich glaube, es wäre viel wichtiger, einen Teil dieses Unfriedens, des Lärms und des Mülls, der dort zurückgelassen wird, zu verhindern, indem man den teilweise sehr stark übermäßigen Alkoholkonsum, insbesondere in dieser Parkanlage eindämmt. Neben den anderen Maßnahmen, die bereits gesetzt wurden, wie z.B stärkere Kontrollen oder jenen Maßnahmen die noch gesetzt werden, wie der Ausbau von Prävention und Sozialarbeit und dergleichen, soll auch ein sicherheitspolitisches Zeichen gesetzt werden. Dadurch soll für eine höhere Lebensqualität im Park und für einen Park, der für die Menschen rundherum und für die Anrainerinnen und Anrainer da ist, gesorgt werden. Es soll nicht so sein, dass bestimmte Personengruppen mit teilweise sehr hohem Alkoholkonsum diesen Park belagern und eine Nutzung durch die Allgemeinheit, im bestimmungsgemäßen Sinn verhindern. Lange Rede, kurzer Sinn, es gibt bereits eine Vielzahl von Regeln. Diese Regel würde aber wirksam dazu beitragen, dass viele andere Regeln gar nicht erst zur Anwendung kommen müssen, weil man nämlich Probleme sozusagen im Keim erstickt. Gleichzeitig sagen wir dazu, dass diese hier vorliegende Verordnung befristet wäre. Es geht uns darum, den Erfolg dieser Maßnahme über den heurigen Sommer bis 19. Oktober 2017 zu evaluieren. Einzelnen Mandatarinnen und Mandataren, die vielleicht Bedenken haben ob man hier Fakten schafft die dann nie wieder aufgehoben werden, kann damit Rechnung getragen werden. Nach dieser Evaluierungsphase kann man dann einen Schluss ziehen, ob dieses zunächst einmal vorübergehende Alkoholverbot verlängert, abgeändert oder wieder völlig abgeschafft wird. Rechtlich konform ist es, das haben wir bereits erläutert. Es gibt ähnliche Regelungen in Innsbruck, die vom Verfassungsgerichtshof beispielhaft bestätigt wurden. Deswegen wäre es, glaube ich, wichtig, wenn wir diesen Schritt heute gemeinsam setzen und etwas dazu beitragen, dass die Lebensqualität, Ordnung und Sicherheit gerade in diesem Herzen von Linz am Hessenplatzpark wieder verbessert wird. Wir lassen nichts unversucht, um einen entsprechenden Beitrag dazu zu leisten. Der Gemeinderat beschließe: ,Die beiliegende ortspolizeiliche Verordnung für ein Alkoholverbot wird erlassen. Die zuständigen Stellen der Stadt Linz werden die temporäre Regelung mit der Polizei und der im Umfeld lebenden Bevölkerung laufend evaluieren, sodass die Verordnung bedarfsgerecht angepasst, verlängert oder per Fristablauf eingestellt werden kann. Bedeckungsvorschlag: Die Bedeckung allenfalls anfallender Kosten ist durch Umschichtungen im Rahmen des Budgets bzw. durch Aufnahme von Fremdmitteln vorzunehmen. Alkoholverbot am Hessenplatz und im Hessenpark Gemeinderatsbeschluss vom 6. April 2017 Gemäß § 46 Abs. 1 Ziffer 3 in Verbindung mit § 44 Abs. 4 des Statuts für die Landeshauptstadt Linz, LGBI. Nr. 7/1992, zuletzt geändert durch das Gesetz LGBI. Nr. 34/2014, wird zur Beseitigung bestehender, das örtliche Gemeinschaftsleben störender Missstände wie folgt verordnet: § 1 Im Hessenplatz-Park und dem diesen umschließenden Straßenring (Hessenplatz) sind der Konsum und die Mitnahme von alkoholischen Getränken verboten. Die Planbeilage bildet einen integrierenden Bestandteil dieser Verordnung. Ausgenommen sind: 1. Der Konsum und die Mitnahme alkoholischer Getränke a) in behördlich genehmigten Gastgärten während der Betriebszeiten b) im Rahmen und im Umfang von behördlich erlaubten öffentlichen Veranstaltungen und bewilligten Gelegenheitsmärkten 2. Die Mitnahme alkoholischer Getränke a) in Kraftfahrzeugen b) in ungeöffneter Verpackung des herstellenden oder vertreibenden Unternehmens § 2 Wer den Bestimmungen des § 1 zuwiderhandelt, begeht eine Verwaltungsübertretung und ist gemäß der einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen zu bestrafen. § 3 Diese Verordnung tritt mit dem der Kundmachung folgenden Tag in Kraft und tritt mit Ablauf des 19. Oktober 2017 außer Kraft.‘ Bitte stimmen Sie zu.“ (Beifall FPÖ) Dazu liegen folgenden Wortmeldungen vor: Gemeinderätin Leitner-Rauchdobler: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Besucherinnen und Besucher auf der Galerie, ich denke, mein Abstimmungsverhalten ist bereits bekannt. Ich habe bereits am 22. Juni 2016 gegen diesen Antrag gestimmt und seither meine Meinung nicht geändert. Daher sage ich weiterhin nein zu diesem Antrag.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderätin Schmid: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen, auch unsere Position ist bekannt. Wir sind prinzipiell gegen Verbote dieser Art, weil sie keine Probleme lösen. Wir haben in den letzten Gemeinderatssitzungen verschiedenste Lösungsvorschläge eingebracht. Wenn man sich der Probleme wirklich annehmen möchte, muss man die Sachen ernst nehmen, mit Sozialarbeitern hingehen und schauen, woher die Probleme wirklich kommen. Das heißt, man muss das Ganze an den Wurzeln anpacken. Das ist unsere Aufgabe. Wir, als Stadt, können es anders machen und vielleicht auf unsere Parteien auf Landes- und Bundesebene einwirken, eine andere Politik zu machen. Mir ist wichtig darauf hinzuweisen, dass solche Verbote nicht nur jene Menschen treffen, die Probleme mit Alkohol oder mit Drogen etc. haben und die man durch solche Verbote aus dem öffentlichen Raum verdrängen will. Es betrifft alle Menschen, die wir damit in der Nutzung des öffentlichen Raums einschränken würden. Ich glaube, es braucht genau das Gegenteil, nämlich eine Rückeroberung des öffentlichen Raums. Der öffentliche Raum ist ein Stück des erweiterten Wohnzimmers von uns, die wir in der Stadt wohnen. Man kann nicht nur Leute aus den Parks hinausdrängen, sondern man muss die Leute in die Parks hineindrängen. Das Problem ist, dass wir mit Verboten recht schnell da sind, es aber mit richtigen Lösungen oder Ähnlichem immer hakt. Ich denke, wir haben schon vor langer Zeit beschlossen, dass es eine Umgestaltung des Parks geben sollte. Das ist aber noch nicht passiert. Wenn man solche Maßnahmen setzt, ist es zum Beispiel wichtig, dass man auch die Bevölkerung miteinbezieht. Das soll nicht nur in der Planung geschehen, sondern zum Beispiel auch im Tun, indem man gemeinsam Hand anlegt und etwas selber mitgestalten kann. Es gibt solche Modelle und die funktionieren tatsächlich gut. Dadurch bringt man die Leute wieder in den Park, diese fühlen sich dann verantwortlich und es kann dadurch viel besser funktionieren. Das gibt es, das kann man sich ansehen. In diese Richtung sollte man gehen. Verbote sind dafür ungeeignet.“ (Beifall Die Grünen) Auf der Besuchertribüne wird gepfiffen. Bürgermeister Luger: „Pfeifen hat in der Demokratie noch selten Argumente ersetzt!“ Vizebürgermeister Mag. Baier: „Hoher Gemeinderat, meine sehr geschätzten Damen und Herren, es ist ein sehr wichtiges und stückweit emotionales Thema, das verstehe ich. Ich möchte aber die Gelegenheit ergreifen, um eine gewisse Ruhe einzumahnen, damit wir dieses wichtige Thema ernsthaft diskutieren können. Es ist bekannt – das wurde schon ausgeführt –, dass wir schon vor einigen Monaten einen ersten Anlauf gemacht haben. Man sagt üblicherweise ‚alle guten Dinge sind drei‘ und dies ist erst der zweite Anlauf. Es könnte aber schon jetzt gelingen. An dieser Stelle möchte ich daher schon an alle appellieren, die hier guten Willen sind, an Lösungen zu arbeiten. Beschließen wir heute dieses vorübergehende, temporär beschränkte Alkoholverbot am Hessenplatz im Hessenpark. Worum geht es im Kern? Meine sehr geehrten Damen und Herren, im Kern geht es darum, dass der Hessenpark kein Gestaltungsproblem hat - an dieser Stelle möchte ich meiner Vorrednerin widersprechen -, der Hessenpark hat ein Sicherheits-, Drogen- und Sozialproblem. Genau diese Probleme wird man mit einer noch so tollen Umgestaltung nicht in den Griff bekommen können, wenn man nicht andere Maßnahmen ergreift und diese flankierend, unterstützend oder vorauswirkend einsetzt, damit im nächsten Schritt ein Neustart mit einer Umgestaltung funktionieren kann. Es ist meine tiefste Überzeugung und als Grünreferent stehe ich dazu, dass die Abfolge der Schritte daher unbedingt notwendig ist. Das heißt, wir brauchen im ersten Schritt eine Lösung dieser Probleme im Park und können erst dann in einem nächsten Schritt eine Umgestaltung vornehmen, sodass der Neustart gut gelingen kann. Warum ist das wichtig? Es ist deswegen wichtig, weil Sie, so wie ich, die Verantwortung für diese Maßnahme übernehmen müssen. Sie müssen sich vorstellen, dass eine Umgestaltung des Parks so in etwa acht bis zwölf Euro pro Quadratmeter kostet. In dieser Bandbreite haben wir die letzten Parkraumgestaltungen vorgenommen. Der Hessenpark hat eine Fläche von 8000 Quadratmetern. Sie können sich jetzt bei einer mittleren Größe ausrechnen, was diese Neu- und Umgestaltung kosten wird. Ich frage Sie, meine sehr geehrten Damen und Herren, wenn ich gemeinsam mit der zuständigen Abteilung nach dem schon definierten Prozess mit der Bürgereinbindung im Spätherbst dieses Jahres ein Konzept vorlegen würde, worin es um die Umgestaltung geht, können Sie dann mit einem guten Gewissen auch dieser Umgestaltung zustimmen, wenn Sie wissen, dass dieses Geld über mehrere 100.000 Euro möglicherweise nicht effektiv eingesetzt wird, weil die Probleme, nämlich die Drogen-, Sozial- und die Sicherheitsprobleme weiterhin fortbestehen. Ich sage Ihnen, ich bin nicht dazu bereit, dieses Geld einzusetzen, denn damit lösen wir nichts, sondern schaffen in dem Zusammenhang nur noch neue Schwierigkeiten. Wir würden als Politik dann gefragt werden, warum wir in einem Bereich, wo es eigentlich um ganz andere Dinge geht, mehrere 100.000 Euro verbauen und die Situation nachher genau so sein wird, wie sie vorher war. Genau diesen Fragen müssen wir uns stellen und versuchen, mit Maßnahmen – jeder in seinem Bereich – Schritte zu setzen, damit es zu Verbesserungen kommt. Ich möchte betonen, dass wir diese Maßnahmen setzen und möchte an die Vorrednerin anknüpfen. Es werden Maßnahmen im Sozialbereich gesetzt. Gerade heute wurde beispielsweise im Stadtsenat ein entsprechender von der Sozialreferentin eingebrachter Antrag beschlossen. Wir setzen Maßnahmen aus dem Grün-Bereich, es werden Maßnahmen gesetzt, wo es darum geht, die Lokalität am Park durch den zuständigen Liegenschaftsreferenten in den Griff zu bekommen. Wir und der Sicherheitsreferent setzen Maßnahmen. Gemeinsam versuchen wir, Schritte vorwärts zu kommen. Aber was es braucht, damit man wirklich alles letztlich versucht und hier in die Waagschale wirft, ist auch das Alkoholverbot. Es geht nicht nur um das Drogenproblem oder um soziale Randgruppen psychisch kranker Menschen, sondern um viele alkoholkranke Menschen, die anderen ein Verweilen im Park unmöglich machen. Es wurde vorhin davon gesprochen, dass wir überlegen sollten, Menschen in den Park hineinzudrängen und nicht andere hinauszudrängen. Dazu möchte ich Ihnen sagen, dass ich mir derzeit schwer vorstellen kann, dass ich Menschen dort in den Park hineindränge, weil ich mir um die Sicherheit dieser Menschen größte Sorgen machen müsste. (Beifall ÖVP) Ich habe beim Schritt, die Sperre des Spielplatzes mit einer baulichen Maßnahme wieder aufzuheben, lange mit mir gerungen und überlegt, ob das der richtige Schritt ist. Ich bin aber zur Erkenntnis gelangt, dass es kein Dauerzustand sein kann und dass die Politik die Verantwortung dafür nicht übernehmen kann. Man kann den Familien und den Kindern nicht dauerhaft einen Spielplatz entziehen, nur weil eine Gruppe von Menschen - ich kann es nicht anders ausdrücken – ihr Unwesen treibt, und damit die Freiheit anderer Menschen deutlich beschränkt. Genau dieser Freiheitseinschränkung müssen wir entgegenwirken und das kann man unter Abwägung verschiedener Argumente - das ist natürlich eine Interessensabwägung - in Form eines Alkoholverbotes tun. Wir müssen uns hier im Gemeinderat die Frage stellen und abwägen, was schwerer wiegt. Meine sehr geehrten Damen und Herren, insbesondere von der SPÖ, ich weiß nicht, wer von Ihnen in den letzten Tagen oder Wochen einmal durch den Hessenpark gegangen ist. Vielleicht haben Sie in Vorbereitung auf die Gemeinderatssitzung dort einen Spaziergang gemacht und werden die Situation gesehen haben. Wenn Sie jetzt abwägen und sich fragen müssen, was Ihnen wichtiger ist, die Freiheit der Menschen die dort im Umkreis wohnen, die dort arbeiten, die dort täglich durch den Park gehen müssen, die Freiheit von Schulkindern, Kindergartenkindern, Familien mit Kindergartenkindern? Oder ist Ihnen die Freiheit derer wichtiger, die sich im Park betrinken, ungebührlich benehmen, den Park verunreinigen, verschmutzen, vermüllen und sich nicht an unsere Regeln halten. Ich frage Sie, was Ihnen wichtiger ist. Es ist eine Interessensabwägung. Sie können heute mit der Abstimmung beantworten, ob Sie für oder gegen dieses Alkoholverbot sind. Ich sage Ihnen, ich stehe dazu. Die Interessen der Familien, der Anwohner, der Bewohner rund um den Hessenpark, der Mitarbeiter sind für mich um ein Vielfaches wichtiger. (Beifall ÖVP) Ich weiß aus vielen Kulissengesprächen, dass das in anderen Fraktionen durchaus auch so gesehen wird. Ich beantrage daher zu diesem Punkt eine geheime Abstimmung. Ich habe den Antrag und die Unterschriften an den Vorsitzenden bereits ausgehändigt. Dieser ist ausreichend, wie ich meine, unterstützt. Daher können Sie jetzt die Gelegenheit nutzen, durch eine geheime Abstimmung Ihre eigene freie Meinung in diesem Punkt, ganz ohne Fraktionszwang auszuüben. Der Gemeinderat beschließe: ,Wenn es ein Drittel der anwesenden Stimmberechtigten verlangt und gesetzliche Bestimmungen dem nicht entgegenstehen, ist jedenfalls geheim mit Stimmzettel abzustimmen.‘ Aufgrund dieser Bestimmung ist eine Abstimmung mit Stimmzetteln durchzuführen. Lassen Sie uns damit einen großen Schritt in Richtung Verbesserung der Sicherheit im Hessenpark setzen.“ (Beifall ÖVP, FPÖ) Gemeinderätin Mag.a Hartig: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte KollegInnen, wenn wir davon überzeugt wären, dass ein Alkoholverbot Sinn machen würde, wären wir die Letzten, die sich dagegen stellen würden. (Unruhe) Die Herausforderungen im Park sind nicht erst seit einem, zwei oder drei Jahren bekannt. Es hat schon vor vielen Jahren Sicherheitskonferenzen mit der Exekutive und den beteiligten NGOs, also auch vom B 37 gegeben. Wir sind froh darüber, dass beim B 37 endlich auch die Stunden für Sozialarbeit und Streetwork, nach weiß ich nicht wie vielen Jahren, aufgestockt worden sind. Alle, die sich ernsthaft damit beschäftigen wissen, dass es zu einer Verdrängung kommt und dass so etwas schwierig zu sanktionieren ist. Viele dieser Menschen haben nicht nur ein Problem mit dem Alkohol, sondern mit ganz anderen Substanzen, die verboten sind. Dennoch konsumieren sie diese Substanzen, weil wir das auch kaum einschränken können. Die Sanktionierungen eines Alkoholverbotes sind nicht gratis. Das kostet alles etwas. Die Strafverfolgung kostet, das Anzeigen kostet, wenn man die Leute noch verhaftet, kostet das und die Haftunterbringung kostet auch etwas. Nichts ist gratis. Wir von den Grünen, sind in dieser Arbeitsgruppe, in der an verschiedenen Stellen geschraubt wird, nicht direkt eingebunden. Ich habe schon damals den Vorschlag zur BügerInneninitiative gemacht. Es ist wirklich nur ein Vorschlag. Für mich würde es schon mehr Sinn machen, wenn man dort z.B. mehr Sportgeräte aufbauen könnte, einen Platzwart engagiert, der tagsüber dort ist und die Leute betreut. Das würde auf jeden Fall kostengünstiger sein und wäre auf jeden Fall sinnvoller. Die Leute fühlen sich dann unwohl, wenn sich dort ganz viele Menschen sportlich betätigen und Sport betreiben. (Unruhe, Klingel) Ich habe auch viele Gespräche mit StreetworkerInnen geführt. Beim Magistrat ist Herr Mag. Helmut Mitter, der Direktor der Sozialabteilung, auch der Meinung, dass Streetworker vor Ort wenig machen können. Aber die Streetworker sind anderer Meinung, weil sie speziell für diese Klientel geschult sind. Auch wenn es hier für Familien und mit Kleinkindern gefährlich sein mag, Streetworker können das. Das kommt uns wesentlich günstiger, als wenn wir das mit Repressionen bewältigen. Vielen Dank.“ (Beifall Die Grünen) Auf der Tribüne wird gepfiffen. Bürgermeister Luger: „Ich ersuche jetzt dieses Pfeifen zu beenden, sonst bitte ich die Mitarbeiter des Magistrates dafür zu sorgen, dass das nicht mehr erfolgt. Das Zweite ist, es haben bisher sämtliche Gemeinderätinnen und Gemeinderäte, die möglicherweise eine andere Meinung vertreten als die Antragsteller, sehr korrekt zugehört, um die Argumente zu hören. Ich bitte, diesen Lärmpegel, den ich bei der letzten Wortmeldung nicht in den Griff bekommen konnte, aus Respekt vor der Meinung Andersdenkender einzustellen.“ (Beifall) Gemeinderätin Mag.a Grünn: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, die Haltung der KPÖ zu dieser Frage ist bekannt. Es ist noch dieselbe, wie vor einem Jahr. Ich kann es kurz machen. Die Vorrednerin, Frau Hartig, hat schon sehr richtige Dinge gesagt. Zwei davon sind wichtig. Die Verdrängung von stigmatisierten Gruppen aus dem öffentlichen Raum löst keine Probleme, weil Menschen mit ihren Bedürfnissen nicht einfach verschwinden, sondern irgendwo Platz brauchen und finden. Das Zweite, die Kriminalisierung von Suchtkranken ist keine Lösung, sondern es braucht soziale Maßnahmen und Angebote, die jetzt, wie man hört, im Laufen sind. Daher gibt es von mir auch diesmal wieder ein klares Nein zu einem Alkoholverbot. Danke.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderätin Roschger: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen, geschätzte ZuhörerInnen auf der Galerie, ich kann den Unmut wirklich verstehen. Ich kenne den Hessenplatz sehr gut, weil ich in der Nähe wohne, ich bin dort öfters unterwegs. Ich möchte nur noch einen Aspekt einbringen. Ich weiß, dass es kein Verständnis für die grüne Position gibt. Es gibt aber ein paar Dinge, die ich noch gerne erklären oder zumindest festhalten möchte. Ich möchte darauf eingehen, was es bedeutet, in einer Stadt so ein Verbot in einem kleinen Bereich - auch wenn es nur vorrübergehend geplant ist – zu erlassen. Wenn man so einen Beschluss einmal fasst, ist es naheliegend, dass man das Verbot auch in anderen Bereichen, wo es zurzeit auch Probleme gibt oder künftig mit manchen Menschen oder Gruppen von Menschen Probleme geben wird, fordert. Als Grüne ist es mir ein Anliegen, dass wir als Stadt nicht dahin kommen, unsere Probleme nur durch solche Verbote lösen zu können. Ich weiß jetzt schon, dass das für die betroffenen BewohnerInnen in der aktuellen mittlerweile sehr aufgeschaukelten Situation am Hessenplatz nicht sehr befriedigend ist. Unsere Position und unsere Wertehaltung ist es, viel mehr in die Prävention zu investieren. Das versuchen wir seit Jahren umzusetzen. Es gibt aber keine Mehrheiten dafür. Die Probleme am Hessenpark gibt es schon länger. Ich weiß, dass Ihnen das nichts nutzt, aber von Seiten der zuständigen ReferentInnen ist relativ spät damit begonnen worden, dort konkret Maßnahmen zu setzen. Das ist aus unserer Sicht verabsäumt worden. Das hat dazu geführt, dass wir jetzt da sind, wo wir sind, wo man zu Maßnahmen greift, die aus unserer Sicht in eine Richtung gehen, die wir für die gesamte Stadt nicht wollen. Wenn wir das Verbot jetzt umsetzen, dann wird das vielleicht zu Recht von anderen BewohnerInnen gefordert werden. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir nicht dorthin kommen sollen, Probleme nur mit Verboten und Überwachung zu lösen. Deswegen ist das unsere grundsätzliche Haltung, auch wenn ich das größte Verständnis für den Ärger der AnrainerInnen des Hessenparks habe. Es geht nicht darum, dass man das nicht versteht, aber das ist uns grundsätzlich ganz wichtig. Bernhard, du hast gesagt, die Umgestaltung des Parks löst das Problem nicht. Das haben wir nie behauptet. (Zwischenruf) Wenn man zuhört, geht es um ein Bündel an Maßnahmen. Es war schon immer eine Möglichkeit, eine Intervention in den Park zu setzen, indem man ihn umgestaltet. Das macht etwas aus. Wenn man dort anfängt umzugestalten, dann würde sich das womöglich als Intervention eignen. Man muss natürlich - da kommen wir jetzt wieder zum Bündel an Maßnahmen - mit Sozialarbeit und mit der Exekutive begleiten und diese Gruppen betreuen. Viel vernünftiger ist es - da ist die ÖVP heute wirklich auf einem guten Weg -, in Aktionspläne und Konzepte wie man das Drogenproblem für die ganze Stadt in den Griff bekommt, zu investieren. Man muss versuchen, mit Prävention und Sozialarbeit - wieder eine Basis für das Zusammenleben in der Stadt zusammenzubringen, die es nicht mehr nötig macht, dass man mit Verboten kommen muss. Bei aller Emotionalität versuchen wir immer, die andere Seite zu verstehen. Aber das ist unsere Haltung. Ich glaube, dass das wichtig ist, um hier nicht Tür und Tor zu öffnen, damit wir die ganze Stadt dann mit Verboten und Überwachung belegen. Danke.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderat Eypeltauer: „Danke, Herr Vorsitzender, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, liebe Ursula Roschger, ich gebe dir vollkommen Recht, wenn du sagst, dass ein Alkoholverbot am Hessenplatz das Problem, das wir in Linz mit den Drogensüchtigen, Alkoholsüchtigen und Obdachlosen haben, nicht lösen wird. Es wird auch das Problem, das diese Menschen haben, nicht lösen. Das ist vollkommen richtig. Es geht aber nicht darum, dieses Problem mit dieser Maßnahme zu lösen. In diesem Sinn muss ich Bernhard Baier und den Vorrednern widersprechen, die behaupten, das würde zu einer Lösung führen. Darum geht es gar nicht. Aus meiner Sicht - ich kann auch für Kollegen Potočnik sprechen – geht es um das Aufbrechen einer vollkommen eskalierten Situation. Man kennt das aus dem internationalen Vergleich, man kennt das vom Alex in Berlin, man kennt das vom Züricher Platzspitz und man kennt das aus New York. Es hat immer nur dann etwas genützt, wenn weiche und harte Maßnahmen, wenn man so will, in Kombination getroffen wurden. Nur Law and Order allein, wird überhaupt nichts lösen. Das wird lediglich zu einer Verlagerung führen. Sollten wir dieses Alkoholverbot beschließen, glaube ich, dass es beim Hessenplatz zu einer Verlagerung kommen würde. Allerdings braucht es auch andere Maßnahmen. Wir haben heute schon vom Sozialen, von der Sozialarbeit und von der Umgestaltung etc. gesprochen. Das sind alles Dinge, die natürlich geschehen müssen. Ich habe das schon damals, als wir das letzte Mal diskutiert haben, eingemahnt. Ein Antrag, der in die Richtung geht, liegt heute vor. Der ist von der ÖVP. Darin geht es um ein Drogenkonzept. Ich habe das damals in meiner Wortmeldung zum Alkoholverbot auch eingefordert und bin froh, dass das jetzt thematisiert wird. Aber welche Situation haben wir jetzt? Es ist einmal per se überhaupt kein Problem, wenn Menschen in der Öffentlichkeit Alkohol trinken. Es ist auch aus meiner Sicht überhaupt kein Problem, wenn sich Menschen in der Öffentlichkeit betrinken. Das alleine ist okay und das alleine ist etwas, wofür der öffentliche Raum bis zu einem gewissen Grad zur Verfügung stehen muss, übrigens genauso wie fürs Betteln, aber das ist ein anderes Thema. Jetzt haben wir aber das Problem, dass wir am Hessenplatz einen signifikanten Teil einer sehr großen Gruppe haben, die ihre Freiheit, im öffentlichen Raum zu tun und zu lassen, was sie will, missbraucht. Die AnrainerInnen haben sich jetzt vor mehr als einem Jahr zu einer Bürgerinitiative zusammengeschlossen und die bis dahin - das wurde schon gesagt - fast untätige Politik an den Arbeitstisch gebracht. Für dieses in Linz doch noch viel zu selten auftretende Engagement und diese Eigenverantwortung gebührt dieser Bürgerinitiative auf jeden Fall Respekt und Anerkennung. Gleichzeitig ist es beschämend, dass ein Problem erst so virulent werden muss, dass der Leidensdruck der Betroffenen erst so enorm groß werden muss, bis sich etwas bewegt und - was wir bei den Stadtfinanzen erlebt haben oder jetzt gerade erleben -, dass es nicht fünf, sondern schon eins vor zwölf werden muss, bis irgendwas passiert. Das erleben wir auch hier. Wer denjenigen zuhört, die am Hessenplatz wohnen, wer selbst dort hingeht und genau schaut, dem wird die Tragweite des Problems klar werden. In den Hauseingängen befinden sich immer wieder Spritzen, Fäkalien und Erbrochenes. In der Dunkelheit hört man nächtliches Geschrei, das auch nicht näher identifizierbar ist. Die Szenarien in der Dämmerung machen gerade Kindern und älteren Personen Angst, durch den Park zu gehen und den Park zu nutzen. Die Brisanz der Situation wird einem dann ganz klar, wenn man sieht, dass dieser Kinderspielplatz, von dem wir schon vorher gehört haben, seit Jahren abgesperrt ist. Dort sollten in Wahrheit Kinder spielen und sich Eltern treffen. Stattdessen haben wir einen tristen mannhohen Absperrzaun. Wir sehen, die Situation ist festgefahren und eskaliert. Wir wissen, dass die Personen, die uns hier Probleme machen, den Dialog verweigern und dass ihnen die Interessen der Anrainer und aller Linzer, die den Park nutzen wollen, egal sind. Wir wissen, dass sich eine Gruppe von Menschen mehr Freiheit nimmt, als in einem geordneten Zusammenleben in unserer Stadt akzeptabel ist. Als NEOS stehen wir zu dieser Freiheit und darum ist es schwierig, eine Entscheidung zu treffen. Die Schwester der Freiheit, ist die Verantwortung und nicht nur die Verantwortung für sich selbst, sondern auch für andere. Wenn Menschen mit ihrer Freiheit so extrem verantwortungslos umgehen, wie im gegenständlichen Fall, wenn Menschen das Miteinander partout verweigern und die ausgestreckte Hand wegschlagen, dann braucht es in diesem konkreten Einzelfall, angesichts des enorm hohen Leidensdrucks und der starken Konzentration des Problems, dieses Verbot. In der Intensität der Problematik unterscheidet sich diese Causa übrigens von der damaligen Diskussion am Hauptbahnhof. Diese Alkoholverordnung würde keine Probleme lösen, das sage ich ganz klar, aber kurzfristig und im Zusammenspiel mit anderen Maßnahmen würde es helfen und lindern. Es wäre wahrscheinlich irgendwie möglich, dieses Problem in ein paar Jahren ohne eine Alkoholverbotsverordnung zu lösen, allerdings nicht in der notwendigen und gebotenen Geschwindigkeit und Effizienz. Wir wissen - das wiederhole ich noch einmal ganz explizit -, dass Verbote keine Probleme nachhaltig lösen. Und wir wissen, dass es hier höchstwahrscheinlich zu Verdrängungen kommen kann. Gleichzeitig wissen wir auch, dass das Problem am Hessenplatz im Kern die Konzentration ist und eine Verteilung immerhin ein erster Schritt in Richtung Linderung wäre. Ich kann gleich avisieren, dass es für künftige etwaige Anträge von ÖVP und FPÖ ein Schildbürgerstreich wäre, auf Probleme, die durch eine etwaige Verlagerung bestehen, wieder mit Verboten zu reagieren. Denn dann haben wir irgendwann einmal die ganze Stadt mit einem Alkoholverbot belegt. Ich glaube, das will keiner von uns. Mit uns NEOS wird es diesen Dammbruch nicht geben. Wenn bei Rot und Grün niemand umfällt, sind wir zumindest bis zur nächsten Wahl in Linz vor weiteren Verboten sicher. Aber in dem konkreten Fall hat es Jahre, wenn nicht jahrzehntelange Untätigkeit gegeben. Ein Problem ist eskaliert und lässt sich nicht anders lösen, darum braucht es diese Akutmaßnahme. Ich vergleiche das ganz gerne mit der Adrenalinspritze bei einem Schwerverletzten, die nicht nachhaltig ist. Da braucht es andere Behandlungen, da braucht es ärztliche, intensive und fachmännische Behandlung. Aber um jemanden über den Berg zu bringen, ist das notwendig, um eine Genesung überhaupt zu ermöglichen. Der eigentliche Knackpunkt wird die Sozialarbeit, die Polizeipräsenz und eine kommunale Drogenpolitik in Zusammenarbeit mit dem Land sein. Nur so wird der Hessenplatz in Linz wieder allen Linzerinnen und Linzern offen stehen.“ (Beifall NEOS) Vizebürgermeister Forsterleitner: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren, und ich vermute, liebe BewohnerInnen des Hessenplatzes. Ich möchte gleich vorausschicken, dass es uns bei diesem Thema wirklich ernst ist und wir das sehr ernst nehmen. Wir, als SPÖ, haben versucht, uns konstruktiv einzubringen, so wie es viele andere schon versucht haben, zum Beispiel vor einigen Jahren mit dem Vorschlag der Umgestaltung des Parks - in vollem Wissen, dass das nicht die einzige Maßnahme sein kann. Wir nehmen das ernst, wir brauchen ein Bündel an Maßnahmen und wir setzen darauf. Ich darf noch einmal wiederholen, was Kollege Bayer schon richtigerweise gesagt hat. Frau Stadträtin Hörzing hat heute früh im Stadtsenat einen Antrag zur Stärkung der Sozialarbeit eingebracht. Dieser Antrag wurde schon beschlossen. Es gibt im Grünbereich, was die Umgestaltungen betrifft Überlegungen und Bemühungen von Kollegen Bayer. Auch Kollege Wimmer hat gemeinsam mit der Polizei bereits Sicherheitsmaßnahmen überlegt und versucht, einen positiven Beitrag zu leisten. In meinem, zugegebenermaßen bescheidenen Bereich - ich bin für die Immobilien zuständig -, habe ich einen kleinen Erfolg zu vermelden. Von Anrainern und von der Polizei ist immer wieder darauf hingewiesen worden, dass in den Gebäuden, die der Stadt gehören, ein Burgerlokal ist, mit dem es Probleme gibt. Wir konnten mit dem Pächter eine Lösung des Pachtvertrages erreichen, sodass das in die Überlegungen miteinbezogen werden kann und dieses Lokal nicht mehr als Anziehungspunkt für den Kauf von günstigem Alkohol dienen kann. Ich glaube, man braucht ein Bündel an Maßnahmen. Ich möchte aber schon betonen, dass sich an der Position meiner Fraktion nichts geändert hat. Wir sind nach wie vor sehr skeptisch und glauben, dass den Anrainerinnen und Anrainern mit diesem Alkoholverbot eine Art Lösung präsentiert wird, die aber im Endeffekt - das hat Kollege Eypeltauer, der mitstimmen möchte, gesagt - keine Lösung ist. Wir haben zum Teil ein Drogen- und ein Alkoholproblem. Es gibt ein Drogenverbot in unserer Gesellschaft. Trotzdem gibt es Menschen, die dort Drogen konsumieren und das ist schwer in den Griff zu bekommen. Wir haben massive Zweifel, ob ein Alkoholverbot das Problem lösen kann, ob die Polizei oder wer auch immer in der Lage ist, das entsprechend zu kontrollieren und die gewünschte Wirkung überhaupt erzielt werden kann. Das Verhalten dieser Menschen begrüße ich auf keinen Fall, ganz im Gegenteil, ich finde das problematisch, darum setzen wir dieses Bündel an Maßnahmen. Wenn sich Menschen so gar nicht an die Regeln halten, dann hängt das damit zusammen, dass sie drogenkrank und alkoholkrank sind und sich nicht wie andere Bürgerinnen und Bürger unserer Gesellschaft verhalten. Das soll nichts verharmlosen, zeigt aber, dass ich nicht glaube, dass ein Verbot eine Verhaltensänderung von Alkohol- und Drogenkranken bewirken wird. Darauf kann man vielleicht mit Sozialarbeit und den anderen Maßnahmen, die wir setzen, einwirken. In diesem Sinne würde ich dafür plädieren, dass wir es so, wie wir es jetzt schon machen, weitermachen. Wir haben als Gemeinderat erste kleine Schritte gesetzt. Das ist noch keine Lösung des Problems. Wir alle bemühen uns aber. Es ist uns bewusst, dass sich den Anrainerinnen und Anrainern und auch den BesucherInnen des Parks keine akzeptable Situation bietet. Ich ersuche um Verständnis, dass wir nicht glauben, dass ein Alkoholverbot dieses Problem löst.“ (Beifall SPÖ) Bürgermeister Luger: „Ich habe mich selbst auf die RednerInnenliste gesetzt, weil es mir wichtig ist, dass ich nicht nur meine politische Position, sondern auch meine persönliche formulieren kann. Zum Ersten, ich bin davon überzeugt, dass jedes einzelne Mitglied des Gemeinderates und der Linzer Stadtregierung die Zustände, die es im Park beim Hessenplatz gibt, ablehnt. Jeder möchte aus seiner Sicht heraus einen Beitrag dazu leisten, um diese Situation zu verbessern und die dortigen Probleme, zu lösen. Aus meiner Sicht ist es völlig legitim zu sagen, ein temporäres Alkoholverbot kann dieses Problem lösen und kann einen wesentlichen Beitrag zur Entschärfung der Situation leisten. Das ist genauso legitim, wie die andere Position, die ich hier vernommen habe, von jenen, die offensichtlich bereit sind, mitzustimmen, ohnedies gar nicht an die Lösungskraft dieses Verbotes glauben. Man kann noch die Meinung vertreten, dass es demokratiepolitisch durchaus richtig ist, durch ein solches Verbot zu dokumentieren, dass die Stadt das, was sie leisten kann, als erste Hilfsmaßnahme für die Bevölkerung rund um den Hessenplatz ergreift und damit das Vertrauen in den Staat gestärkt wird. Dieses Argument ließe ich mir durchaus noch gefallen, denn so argumentieren wir auch in anderen Zusammenhängen, wenn es um öffentliche Sicherheitsfragen geht. Persönlich bin ich davon überzeugt, dass ein Alkoholverbot, egal an welcher Stelle, leider nichts bringt. Die Entwicklung des Hessenplatzparks ist eine Auswirkung von Maßnahmen an anderen Stellen in dieser Stadt. Herr Vizebürgermeister Forsterleitner hat richtig analysiert, dass es hier nicht nur um alkoholkranke Menschen geht, die tatsächlich gegen Regeln in unserer Gesellschaft verstoßen. Die sind auch für mich nicht akzeptabel. Wir haben hier mehrere Probleme. Eines davon ist die offene Drogenszene, die früher an anderen Orten in der Stadt lokalisiert und beheimatet war und in den Hessenparkplatz gezogen ist. Ich selbst habe den stellvertretenden Landespolizeidirektor und den Stadtpolizeikommandanten darum gebeten, alle polizeilich möglichen Maßnahmen zu ergreifen, um eine offene Drogenszene - egal wo immer, aber in diesem konkreten Fall am Hessenplatzpark - zu zerschlagen. Ich habe gebeten, die Polizei möge dort an vorderster Front ihre Aufgaben erledigen und das prioritär behandeln. Es gibt ganz objektiv bestimmte Erfolge. Die offene Drogenszene ist nicht mehr in dem Ausmaß existent, wie noch vor einem halben Jahr. Das ist ein Erfolg. Gleichzeitig gibt es einen anderen Hotspot, in dem Teile dieser offenen Drogenszene, die es am Hessenpark gegeben hat, nun aktiv sind, nämlich in Urfahr beim Hinsenkampplatz. Vielleicht macht es einen Unterschied, ob man als direkt gewählter Bürgermeister für das Stadtganze verantwortlich ist oder sich - das ist in der Politik legitim - auf Teile des Stadtgebiets konzentriert. Aus meiner Sicht löst es das Problem, das wir in der Stadt haben, keine Sekunde, wenn es an einem Ort weniger wird und an einem anderen Ort, in diesem Fall sogar erstmals in dieser Dimension, stärker wird. Jetzt könnte man noch argumentieren, dass es einen Unterschied in den Maßnahmen gibt, wie man der offenen Drogenszene gegenübertreten kann. Da hat die Polizei tatsächlich ordentliche Kompetenzen und kann viel erreichen. Auch wenn es um Menschen geht, die Alkoholikerinnen und Alkoholiker sind und die Freiheit anderer Menschen beeinträchtigen. Nur ist es da ein bisschen anders. Hier hat die Polizei sogar weniger Handlungsspielraum. Wenn Sie heute diesen Antrag beschließen, was ich mir nicht wünsche, und es zu einem zeitlich befristeten, aber dennoch zu einem klaren Alkoholverbot im Hessenpark kommen sollte, dann warne ich all diejenigen, die mit diesem Gedanken spielen, davor, dass das selbe Problem binnen kürzester Zeit in der Innenstadt neu auftauchen wird. Möglicherweise - das hat es schon gegeben - im Stadtpark zwischen der Martin Luther Kirche, dem Park-Inn-Hotel und dem kaufmännischen Vereinshaus. Als die Polizei die freie Drogenszene im Hessenplatzpark teilweise erfolgreich zerschlagen oder zumindest vertrieben hat, ist sie an den oben erwähnten Orten aufgetaucht. Es ist möglicherweise sehr realistisch, dass diese Menschen, die uns als Alkoholiker im Hessenpark massive Probleme verursachen, dann möglicherweise im Stadtpark an der Huemerstraße, verstärkt am Südbahnhofmarkt oder in anderen Grünanlagen, im Volksgarten oder wieder viel massiver im Schillerpark auftauchen. Deswegen glaube ich, dass es nicht die richtige Antwort ist. Ich gestehe ein, dass ich mir nicht sicher bin, ob die anderen Strategien, zu denen ich mich bekenne, am Ende des Tages so erfolgreich sein werden, wie wir uns das wahrscheinlich alle gemeinsam wünschen. Aber wenn man schon oft gesehen hat, dass es nur zu Verlagerungsprozessen führt, dann stößt diese einfache Antwort des Alkoholverbotes sicherlich bei den Menschen, die rund um den Hessenpark wohnen auf Zustimmung. Ich kann das verstehen, aber aus Stadtsicht löst sich das Problem nicht. Dann möchte ich noch ein letztes Argument anführen, weil es rein juristisch nicht anders sein kann. Sollte der Gemeinderat heute diese von ÖVP, FPÖ und von zwei der drei NEOS gewünschte Mehrheit finden, dann wird die juristische Umsetzung über eine Ortspolizeiliche Verordnung zu erfolgen haben. So ist immerhin die Rechtssituation. Ich möchte darauf hinweisen, dass die Polizei bei Ortspolizeilichen Verordnungen derzeit keine Mitwirkungspflicht besitzt. Sie kann, wenn sie will, aber sie muss nicht. Das ist der Unterschied zu nicht reglementierten Bereichen im öffentlichen Raum, wo die Bundespolizei bei Verstößen zu agieren hat. Das nächste Argument könnte der Ordnungsdienst sein. Selbst wenn man ihn einsetzen möchte, hat er keine wirkliche Handhabe, nachdem er bekanntlich keine Ausweispflicht durchsetzen kann. Es ist legitim, wie ich betonte und dabei bleibe ich, dass wir unterschiedlicher Meinung sind, wie sich mögliche Maßnahmen auswirken oder nicht. Unabhängig von der Einstellung eines jeden Einzelnen von Ihnen argumentiere ich, dass hier möglicherweise etwas beschlossen wird, was am Ende des Tages polizeilich nicht so umsetzbar sein wird. Damit erwecken wir in der Bevölkerung den Eindruck, dass nach großen Diskussionen Verbote beschlossen werden, die am Ende des Tages a) das Problem nicht lösen und b) wir durch die Nichtmitwirkungspflicht der Polizei keine Handhabe haben. Das könnte noch mehr den Eindruck erwecken, dass der Staat nicht handlungsfähig sei. Deshalb bin ich der Meinung, dass wir am bzw. rund um den Hessenplatz weiterhin unter den jetzigen juristischen Möglichkeiten auf die Polizei setzen sollten. Gleichzeitig geht es darum, alkoholkranke Menschen zu einem anderen Verhalten anzuhalten – ich sage bewusst anzuhalten und nicht zu motivieren. Wir sollten die Zusammenarbeit mit dem Ordnungsdienst stärken und vor allem die heute im Stadtsenat beschlossene Aufstockung der Sozialarbeit nutzen. Wir sollten diesen mühsamen, aber objektiv glaubwürdigeren Weg beschreiten. Dieser Weg mag nicht von heute auf morgen erfolgreich sein. Das ist aber der Weg, der auf Dauer vernünftiger ist, als mit Vertreibungen Erwartungen zu wecken, die wir am Ende des Tages alle miteinander nicht erfüllen können. Deswegen bitte ich, diesem Antrag die Zustimmung nicht zu erteilen.“ (Beifall SPÖ) Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Vizebürgermeister Wimmer: „Vielen Dank, es ermöglicht mir sehr gut gleich darauf einzusteigen und anzusetzen, wo die Vorrede geendet hat, nämlich beim handlungsunfähigen Staat. Sehr geehrte Damen und Herren, der Staat, und in diesem Fall die Stadt, ist handlungsunfähig, wenn sie entweder nicht handeln will oder sich selbst im Weg steht. Aber nicht, weil irgendwelche Argumente vorliegen, die sich selbst widersprechen. Wenn man sagt, man könnte das nicht kontrollieren, weil irgendein Ausweiskontrollrecht nicht besteht, dann habe ich dafür eine ganz einfache Lösung. Das kann man sich anschauen und evaluieren. Wenn man feststellt, dass es funktioniert könnte jeder zufrieden sein. Genau das ist aber der Sinn, eine solche zeitlich beschränkte Maßnahme zu prüfen, ob und wenn ja, wie es funktioniert oder warum es nicht funktioniert. Dabei ist jeder Ausgang möglich. Viele Wortmeldungen, die vorher Kritik geübt haben, die Zweifel aufkommen haben lassen, geben unserem Antrag in der Form völlig Recht. Genau wer zweifelt, müsste einen solchen Antrag probieren und sich dafür einsetzen, dass eine Nagelprobe zu Stande kommt, die Karten auf den Tisch gelegt werden und man dann sieht, funktioniert es oder funktioniert es nicht. Denn bis dahin ist klar, es kann jeder behaupten, das brächte alles nichts, es ist nicht zielführend, man kann das nicht kontrollieren, wie auch immer. Genau deshalb, meine Damen und Herren, liegt dieser Antrag in dieser Form vor – ähnlich wie wir es schon bei anderen Dingen gemacht haben. Ein Beispiel ist die Lustbarkeitsabgabe. Wir glauben nicht, dass eine Vorlage völlig perfekt ist, sondern wir können aus dieser Erfahrung heraus weiter daran arbeiten und die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Wenn dieses Argument mit der Verdrängung von einem Ort zum anderen, auch früher gegolten hätte, hätte sich z. B. niemand dafür einsetzen und darüber freuen dürfen, dass problematische Stellen an anderen Orten im Stadtgebiet geschlossen wurden. Ich erinnere mich beispielsweise sehr gut an die Probleme in der Linzer Altstadt. Das hat einigen sehr geholfen. Ich bin froh darüber, dass es dort jetzt weniger Probleme gibt. Sehr viele Politiker, auch aus anderen Parteien, die jetzt über das Alkoholverbot kritisch reden, haben sehr groß angekündigt, dass Problembereiche in der Altstadt geschlossen werden und haben das dann umgesetzt. Ich frage mich, gibt es Stadtteile erster und vielleicht zweiter Klasse? Dazu sage ich ein klares Nein. Wir müssen in jedem einzelnen Bereich, ob dort 100 Menschen oder 10.000 Menschen wohnen, dafür sorgen, dass nach Maßgabe der Möglichkeiten ein möglichst gutes Lebensumfeld bereitgestellt wird. Es wird nirgendwo perfekte Schritte geben, wo immer alles zum Besten ist, wo es gar kein Problem gibt. Das möchten wir nicht versprechen. Ich glaube, ich spreche für die Co-Antragsteller, dass das nicht unser Eindruck ist, den wir erwecken wollen, dass mit diesem Beschluss von heute auf morgen alles automatisch zum Besten werde. Eines ist aber klar, alles, was genannt wurde, alles, was man sonst machen kann, sind mittel- bis langfristige Maßnahmen. Präventionsprogramme gibt es bereits, Sozialarbeit gibt es bereits, vieles ist zusätzlich in der letzten Zeit – einiges davon wurde erwähnt – auf Schiene gebracht worden. Ich glaube, bei einem Punkt sind wir uns einig. Ich glaube, jemand, der am Hessenplatzpark sitzt und lärmt, vielleicht um sich schlägt, Bierflaschen oder Schnapsflaschen rund um sich lagert und Menschen anpöbelt, wird, wenn jemand an ihn herantritt und sagt, könnten Sie bitte damit aufhören, nicht sagen, jetzt, wo Sie es sagen, höre ich sofort damit auf. Er wird seine Sachen nicht zusammenpacken und wird seine Umstände nicht von heute auf morgen verändern. Ich gebe Ihnen Recht, nur weil er abgemahnt wird, nur weil vielleicht eine Strafe ausgesprochen wird, ist die Alkoholkrankheit nicht besiegt und beendet. Man braucht aber beides, nicht nur die Prävention, nicht nur die langfristigen Maßnahmen und nicht nur die kurzfristigen Maßnahmen, die vor Ort wirken, wie Verbote. Ich glaube, so wie es im Drogenbereich genannt wurde, ist es auch hier. Es gibt einerseits die Drogenprävention, den Umgang mit Erstkonsumentinnen und -konsumenten, bei dem einzelne Schwerpunkte schon in letzter Vergangenheit gesetzt wurden und auf Bundesebene schon länger viele Programme bestehen. Hier gibt es die Polizei, die natürlich vor allem den Drogenhandel abstellt und besonders schlimme Maßnahmen eindämmt. Ich sage, machen wir uns hier nicht selbst künstliche Probleme, tun wir nicht so, als wären wir handlungsunfähig. Ob wir handlungsunfähig sind oder nicht, liegt doch allein an uns. Der Punkt ist, wer sagt verdrängen und man muss hier Dinge mitberücksichtigen, natürlich muss man das. Genau deshalb geht es hier um eine Probezeit, um eine Maßnahme, die evaluiert werden soll und wo geschaut werden soll, was am Ende des Tages daraus wird. Alle, die gesagt haben, sie sind dagegen, sind wahrscheinlich sowieso dagegen. Ein Großteil des Gemeinderates sagt aber, entweder man ist dafür oder man zweifelt. Die größte Fraktion, die SPÖ, zweifelt. Ich sage, wer zweifelt, müsste so einen Versuch starten, müsste sich das ansehen, denn sonst ist der Zweifel nicht ernst zu nehmen. Zweifel heißt, weder überzeugt dafür, noch überzeugt dagegen zu sein. Deswegen warten wir nicht länger ab. Jeder, der gesagt hat, es ist schon zu lange gewartet worden, unterstreicht nur, dass jetzt endlich etwas gemacht werden muss. Wer weitere Maßnahmen ablehnt und sagt, alles, was gemacht wurde, reicht aus, es ist alles sehr tragisch und sehr schlimm, aber man kann das nicht verbessern, findet sich mit der Situation ab. Er ist mit der Situation, so wie sie ist, entweder zufrieden oder hat resigniert. Ich sage ganz klar, wir haben nicht resigniert und wir sind nicht zufrieden. Wir werden nicht resignieren und nicht zufrieden sein, so lange eine derartige Situation in einem Linzer Stadtteil gegeben ist, die Menschen in der Nacht nicht schlafen können und Lärm, Belästigungen und Straftaten entstehen. So lange werden wir nicht locker lassen. Meine sehr geehrten Damen und Herren, stimmen Sie bitte dem Antrag zu.“ (Beifall FPÖ) Bürgermeister Luger: „Es liegt ein Antrag auf geheime Abstimmung vor. Dazu ist ein Drittel der Erklärungen des Gemeinderates formalrechtlich notwendig. Laut § 19 Abs. 4 ist der Antrag korrekt eingebracht worden. Deswegen werden wir die geheime Abstimmung jetzt durchführen. Zum Prozedere: Ich werde in alphabetischer Reihenfolge die Mitglieder dieses Hauses aufrufen, von ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen. Ich ersuche, die beiden Schriftführer des heutigen Sitzungstages, Herrn Gemeinderat Greul und Herr Gemeinderat Hennerbichler in Folge diesen Wahlgang durchzuführen, auszuzählen und zu beglaubigen. Ich darf darauf hinweisen, dass auf den Stimmzetteln - das ist eine statuarische Notwendigkeit - nur zwei Felder angegeben sind. Mit ,ja‘ für das Alkoholverbot und ,nein‘ gegen das Alkoholverbot. Es besteht aber laut Präsidium die Möglichkeit, nichts anzukreuzen und den Stimmzettel leer abzugeben. Das gilt als Enthaltung.“ Vizebürgermeister Wimmer zur Geschäftsordnung: „Ich darf mir eine Frage zur Geschäftsordnung erlauben. Danke für die Hinweise auf das Prozedere. Es gibt vier Abstimmungshandlungen, die man im Linzer Gemeinderat setzen kann: eine Fürstimme, eine Gegenstimme, eine Stimmenthaltung. Es könnte aber sein, dass sich ein Gemeinderat, eine Gemeinderätin an der Abstimmung überhaupt nicht beteiligen möchte und keine Stimme bzw. eine ungültige Stimme abgeben möchte. Auch das wäre möglich. Beim Aufzeigen ist es ganz leicht, indem man nicht aufzeigt. Bei einer knappen Abstimmung könnte das theoretisch den Ausschlag geben. Ich erlaube mir die Frage, wie jemand abstimmen muss, der ein Zweifler ist und weder dafür noch dagegen ist. Eine Enthaltung zählt bekanntlich glasklar als Gegenstimme. Das heißt, meiner Meinung nach, wäre ein leerer Stimmzettel als ungültig zu werten.“ Bürgermeister Luger: „Warum ist eine Stimmenthaltung, so wie mir das zuvor gesagt worden ist, nicht möglich?“ Magistratsdirektorin Dr.in Steininger: „Weil das in der Geschäftsordnung nicht vorgesehen ist.“ Bürgermeister Luger: „Dann müssen all diejenigen, die vorhatten, sich der Stimme zu enthalten, wenn sie diesen Antrag verhindern wollen, mit ,Nein‘ stimmen. Ich bin nur über diese Aussage überrascht.“ (Zwischenrufe, Unruhe) Gemeinderat Svoboda: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, der § 19 Abs. 1 StL sagt ausdrücklich, dass eine Stimmenthaltung zulässig ist. Ich darf freundlich darum ersuchen, die Abstimmung so durchzuführen, dass das für alle tatsächlich möglich ist. Danke schön.“ Bürgermeister Luger: „Ich unterbreche die Sitzung für zwei Minuten, weil ich diese Rechtsauskunft bekommen habe und diese in meiner Wortmeldung wiedergab. Ich ersuche die Fraktionsvorsitzenden zu mir zu kommen, um diese Frage vor der Abstimmung zu klären.“ Bürgermeister Luger lässt die Fraktionsvorsitzenden, Frau Magistratsdirektorin und MMag. Atzgerstorfer zu sich an das Pult kommen, um die weitere Vorgehensweise zu beraten. Bürgermeister Luger: “Ich darf die Mitglieder des Linzer Gemeinderates wieder bitten, Platz zu nehmen, damit wir die geheime Abstimmung vornehmen können. Die Besprechung der Fraktionsvorsitzenden mit Frau Magistratsdirektorin und Herrn MMag. Atzgerstorfer hat ergeben, dass meine ursprüngliche Aussage zwischen Ja-Stimmen und Nein-Stimmen im Detail möglicherweise juristisch nicht korrekt war, aber letztlich dieselben Auswirkungen hat. Ich ersuche dich Frau Magistratsdirektorin, dass du diese auf den ersten Blick tatsächlich widersprüchlichen Bestimmungen zwischen dem Statut und der Geschäftsordnung noch einmal klarlegst, damit wir nach der Auszählung keine weiteren Diskussionen haben, egal, wie das Ergebnis ausfällt. Ich bitte dich darum.“ Magistratsdirektorin Dr.in Steininger: „Ich kann zur geheimen Abstimmung folgendes festhalten: Die Geschäftsordnung für den Gemeinderat sieht vor, dass, sofern geheim abzustimmen ist, die Abstimmung durch Abgabe von Stimmzetteln stattfindet, die mit ,Ja‘ oder ,Nein‘ beschriftet sind. So sind die Stimmzettel vorgesehen, die für die heutige geheime Abstimmung verwendet werden sollen. Die Mitglieder des Gemeinderats werden namentlich aufgerufen und eine Abstimmung kann nur entweder mit ,Ja‘ oder mit ,Nein‘ erfolgen oder eine nicht klar oder zweifelsfrei festzustellende Willensäußerung oder ein leerer Stimmzettel. Alle, bei denen die Willensäußerung nicht zweifelsfrei feststellbar ist, so auch bei einem leeren Stimmzettel, gelten als ungültig und somit im Sinne der Geschäftsordnung als Gegenstimme. Das heißt, eine dezidierte Stimmenthaltung als solche ist nicht möglich. Wenn man sich enthalten will, ist entweder in Form einer nicht zweifelsfrei erkennbaren Willensäußerung oder mit einem leeren Stimmzettel abzustimmen.“ Bürgermeister Luger: „Um es auf den Punkt zu bringen: Wer für den Antrag ist, muss sowieso mit ,Ja‘ stimmen. Wer dagegen ist, mit ,Nein‘. Das ist noch relativ logisch. Wer sich bei einer offenen Abstimmung der Stimme enthalten hätte, hat in dem Fall einen leeren Stimmzettel ins Kuvert zu geben, dann ist er ungültig und wird ebenfalls zu den Stimmen, die dagegen sind, dazugezählt, wie eine Enthaltung bei einer offenen Abstimmung.“ Vizebürgermeister Wimmer zur Geschäftsordnung: „Vielen Dank. Kurz noch zur Geschäftsordnung von meiner Seite. Ich schließe mich den Ausführungen grundsätzlich an, darf sie aber noch um einen Punkt ergänzen. Es gibt noch eine dritte Möglichkeit des Stimmverhaltens, nämlich dem gleichkommend, dass man sozusagen an der Abstimmung nicht teilnimmt. Auch diese Möglichkeit gibt es. Das wäre nur dadurch umzusetzen, dass man die Wahlzelle nicht betritt und beim Aufgerufen werden keinen Stimmzettel einwirft, dann zählt die Stimme überhaupt nicht mit. Auch diese Möglichkeit gibt es. Ich darf abschließend noch festhalten, dass nach meiner Sichtweise die Geschäftsordnung für den Gemeinderat, wie sie hier zitiert wurde, gesetzeswidrig ist, da es dem Landesgesetz Statut für die Landeshauptstadt Linz widerspricht und somit sanierungsbedürftig ist.“ Bürgermeister Luger: „Nachdem wir das durch einen Dringlichkeitsantrag in der Minute nicht selbst können, werden wir die Abstimmung, so wie von Frau Magistratsdirektorin juristisch argumentiert, durchführen und dann die Stimmen dementsprechend bewerten.“ Die GemeinderätInnen werden vom Vorsitzenden in alphabetischer Reihenfolge einzeln aufgerufen und geben ihre Stimme mittels Stimmzettel, den sie von den beiden Schriftführern erhalten, in der dafür vorgesehenen Wahlzelle ab. Bürgermeister Luger übergibt bei seiner Stimmabgabe den Vorsitz an Vizebürgermeister Forsterleitner. Nachdem alle stimmberechtigten Anwesenden ihre Stimmzettel abgegeben haben, werden die Stimmzettel von den beiden Schriftführern ausgezählt. Anschließend gibt der Vorsitzende das Ergebnis der geheimen Abstimmung bekannt. Bürgermeister Luger übernimmt wieder den Vorsitz. Bürgermeister Luger: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich darf Ihnen das Ergebnis der geheimen Abstimmung, das im Beisein von Frau Magistratsdirektorin und Herrn MMag. Atzgerstorfer auch von den beiden Schriftführern bestätigt und beglaubigt worden ist, zur Kenntnis bringen. Es lautet wie folgt: 30 Ja-Stimmen, 30 Nein-Stimmen und eine ungültige Stimme.“ Der Antrag wird mit Stimmenmehrheit abgelehnt. (Beifall SPÖ, Die Grünen) Bürgermeister Luger übergibt den Vorsitz an Vizebürgermeister Forsterleitner. Gemeinderätin Polli, BEd, berichtet über den von der ÖVP-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag J 7 Information über die Adaptierung der IT-Infrastruktur an Linzer Pflichtschulen und führt aus: „Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir haben am 2. Juli 2015 einstimmig einen Grundsatzbeschluss zur Modernisierung der EDV-Infrastruktur in den städtischen Pflichtschulen gefasst. Darin ging es um einen Zeitraum von drei Jahren. Alle Schulen sollen neu verkabelt, ein Wireless-LAN installiert und Beamer für alle Klassen angekauft sowie neue Softwarelizenzen angeschafft werden. Alle Schulen warten schon sehr gespannt darauf und freuen sich natürlich. Im ersten Schritt gibt es für alle Neuen Mittelschulen und Polytechnischen Schulen demnächst I-Pads. Wie das an den einzelnen Schulstandorten weitergeht, weiß man nicht so genau. Wenn man nachfragt, bekommt man sehr vage Auskünfte. Eine Stelle weiß nicht, was die andere macht. Deshalb liegt es im Interesse der Schulen nachzufragen, wie es ausschaut und welche Investitionen in nächster Zeit in welchen Schulen gemacht werden, damit man sich ein bisschen darauf einstellen kann. Deshalb möchte ich folgenden Antrag stellen: Der Gemeinderat beschließe: ‚Im zuständigen Ausschuss für Frauen, Umwelt, Naturschutz und Bildung soll quartalsweise detailliert über den aktuellen Zwischenstand sowie den weiteren Zeit- und Kostenplan des Projekts ‚Modernisierung der EDV-Infrastruktur in den städtischen Pflichtschulen‘ berichtet werden, bis das Projekt endgültig abgeschlossen ist.‘ Bedeckungsvorschlag: Allenfalls entstehende Kosten sollen durch Umschichtungen bzw. Berücksichtigung in kommenden Voranschlägen bedeckt werden. Ich darf aber gleich unseren Abänderungsantrag mit einbringen. Wir haben noch einmal darüber diskutiert und befunden, dass eine halbjährliche Berichterstattung reichen würde. Auch damit wäre den Schulen schon gedient, damit sie sich einstellen können. Der Gemeinderat beschließe: ‚Im zuständigen Ausschuss für Frauen, Umwelt, Naturschutz und Bildung soll halbjährlich detailliert über den aktuellen Zwischenstand sowie den weiteren Zeit- und Kostenplan des Projekts ‚Modernisierung der EDV-Infrastruktur in den städtischen Pflichtschulen‘ berichtet werden, bis das Projekt endgültig abgeschlossen ist.‘ Ich ersuche Sie, dem Abänderungsantrag auf halbjährliche Berichterstattung im zuständigen Ausschuss die Zustimmung zu geben. Vielen Dank.“ (Beifall ÖVP) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Stadträtin Mag.a Schobesberger: „Nachdem das eines meiner Lieblingsprojekte ist, komme ich natürlich sehr gerne dem Wunsch nach, regelmäßig darüber zu berichten. Ich muss nur Kollegen Hein um Unterstützung ersuchen, weil alles, was bauliche Maßnahmen betrifft, in die Immobiliengesellschaft ausgelagert ist. Ich kann im Ausschuss natürlich nur über Dinge berichten, die ich selber kenne. Ich muss daher um Unterstützung ersuchen, damit wir die Informationen rechtzeitig austauschen. Wie gesagt, ich komme diesem Wunsch gerne nach - Herr Kollege Hein hat auch schon genickt -, dass wir zweimal im Jahr im Ausschuss darüber berichten und alle über das Projekt am Laufenden halten.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderat Schörgendorfer: „Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Cornelia, deine Intention des Antrages sehen wir natürlich sehr positiv. Natürlich macht es Sinn, Informationen über den Umsetzungsstand und die Adaptierung der IT-Infrastruktur im dafür zuständigen Ausschuss zu erhalten. Wir begrüßen auch, dass du den Abänderungsantrag eingebracht hast. Wir erteilen dir unsere Zustimmung.“ (Beifall FPÖ) Vizebürgermeister Forsterleitner: „Im Sinne der effizienten Sitzungsführung darf ich für meine Fraktion bekunden, nachdem wir das auch immer befürwortet haben und unsere Fraktion das Projekt sehr gut findet, dass wir selbstverständlich auch gerne wissen möchten, wie der Stand ist. In dem Sinne wird die Sozialdemokratie zustimmen.“ Der Vorsitzende erteilt der Berichterstatterin das Schlusswort. Gemeinderätin Polli, BEd: „Ich freue mich natürlich über die Zustimmung aller Parteien, das nehme ich jetzt einmal an, auch von denen, die sich nicht zu Wort gemeldet haben. Ich freue mich, dass diese Sachen, die wir beschlossen haben, möglichst rasch in den Schulen umgesetzt werden. Vielen herzlichen Dank.“ Der Vorsitzende lässt nun über den Abänderungsantrag abstimmen. Der Abänderungsantrag wird einstimmig angenommen. Gemeinderätin Sommer berichtet über den von der ÖVP-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag J 8 Ausbau des Verkehrsnadelöhrs im Linzer Süden und führt aus: „Meine, sehr geehrten Damen und Herren, der Schwerpunkt des Linzer Wohnbaus liegt derzeit im Süden von Linz, wie die Verbauung des Kasernenareals und die angrenzenden Gründe oder große Bauvorhaben in Pichling zeigen. Insgesamt wird erwartet, dass in diesem Stadtteil in den nächsten Jahren mehrere Tausend Wohnungen entstehen und sich dadurch die Bevölkerungszahl um ca. die Hälfte auf ungefähr 30.000 Einwohner erhöht. Die Verkehrserschließung dieses Neubauareals in Ebelsberg, war bereits Thema im kooperativen Verfahren, das diese Woche mit dem letzten Arbeitsworkshop abgeschlossen worden ist. Infrastrukturell ist der Stadtteil Ebelsberg-Pichling nur durch zwei Achsen über die Traun, westlich über die Wiener Straße samt Straßenbahn und östlich über die Westbahn und den Mona-Lisa-Tunnel mit angrenzender Umfahrung Ebelsberg mit dem nördlichen Teil der Stadt verbunden. Da sich diese Übergänge schon jetzt an der Kapazitätsgrenze befinden, stellt sich nun die berechtigte Frage, wie die Verkehrsinfrastruktur ausgebaut und forciert werden kann, damit diese mit der enormen Bautätigkeit im Linzer Süden Schritt halten kann. Schon derzeit ist die Verkehrssituation im Linzer Süden wenig zufriedenstellend und Staus sind hier beinahe schon zur Normalität geworden. Ein großes Problem stellt dar, dass durch den Bau des nur einröhrigen Mona-Lisa-Tunnels ein Nadelöhr geschaffen wurde und es angesichts dessen immer wieder zu langen Verzögerungen kommt. Aber auch um den öffentlichen Verkehr ist es nicht sehr gut bestellt. Wer zum Beispiel vom Bahnhof Ebelsberg bis zum Hauptplatz fährt, benötigt laut Routenplaner der Linz AG 34 Minuten. Das führt wiederum dazu, dass die Bevölkerung vermehrt den motorisierten Individualverkehr benützt. Zur Entschärfung des infrastrukturellen Nadelöhrs sollte unter anderem ein zusätzlicher Übergang über die Traun und den Jauckerbach geprüft werden. Unsere Fraktion stellt daher folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ‚Der städtische Verkehrsreferent wird ersucht, Infrastrukturkorridore (für sämtliche Mobilitätsformen) über die Traun und den Jauckerbach vom Bahnhof Ebelsberg beginnend zu prüfen, an denen sich neue Übergänge realisieren lassen. Ziel dieser Prüfung soll die Entlastung der Verkehrssituation im Linzer Süden vor dem Hintergrund der geplanten Bevölkerungszunahme sein. Die Prüfergebnisse sind dem zuständigen Ausschuss vorzulegen und dort zu debattieren.‘ Bedeckungsvorschlag: Allenfalls entstehende Kosten sollen durch Umschichtungen bzw. Berücksichtigung in kommenden Voranschlägen bedeckt werden. Ich ersuche um Zustimmung.“ (Beifall ÖVP) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Stadtrat Hein: „Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Frau Gemeinderätin Sommer, Sie haben heute beim Vortrag dieses Antrages nur die halbe Wahrheit gesagt, denn Sie haben gemeint, innerhalb des kooperativen Verfahrens wurde nur die innere Erschließung des Kasernenareals betrachtet. Das ist so nicht korrekt und das wissen Sie ganz genau. Es hat dazu regelmäßig Informationsveranstaltungen gegeben. Dazu waren alle Fraktionen eingeladen, auch bei der letzten, wo die äußere Erschließung von Herrn Architekt Dipl.-Ing. Kleboth vorgestellt wurde. Es waren zwar nicht alle Vertreter der Fraktionen anwesend, aber Sie waren anwesend. Herr Architekt Kleboth hat darauf hingewiesen, dass es eine interessante Möglichkeit wäre, hier eine dritte Achse Richtung Norden allerdings nur für Radfahrer und Busse, also sprich, für die sanfte und öffentliche Mobilität zu schaffen. Sie schlagen in Ihrem Antrag vor, dass ein Übergang für sämtliche Mobilitätsformen geprüft werden soll. Das halte ich aus folgendem Grund für Unsinn: Der öffentliche Verkehr wird da draußen eine wesentliche Bedeutung haben, denn die B 1 ist nahezu voll. Das haben Sie in Ihrem Antrag richtig angemerkt. Wir dürfen uns im Linzer Süden nicht nur auf das Areal der Kaserne und die angrenzenden Sommergründe konzentrieren, sondern auch auf die Umlandgemeinden. Denn von dort haben wir einen sehr starken Pendlerverkehr. Was wäre die Konsequenz daraus, wenn wir eine Brücke - sofern sie finanzierbar ist – errichten und eine neue Trasse finden sollten? Wir würden den Verkehr durch ein neues Wohngebiet lenken, welches aber zum Ziel hat, den inneren Verkehr so gering wie möglich zu halten. Das heißt, mit Ihrem Antrag, sprich, mit der Idee der Verkehrsexperten, die im Rahmen des kooperativen Verfahrens entstanden ist, würden Sie aus diesem qualitativ hochwertigen Stadtteil, der dort entstehen würde, einen Durchzugsstadtteil schaffen. Wenn diese Trasse und diese dritte Achse zustande kommt, wird der Ebelsberger Bahnhof plus diese Schnellbusroute eine wesentliche auch überregionale Bedeutung haben. Dann muss man eine riesen große Park-and-ride-Anlage schaffen, um den einpendelnden Verkehr aus dem Süden abfangen zu können. Wenn man über so eine Brücke auch Autos fahren ließe, würde man den Vorteil einer Schnellbuslinie relativ rasch verspielen. Ziel muss es sein, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, mit der sanften Mobilität aus dem Linzer Süden so rasch wie möglich in das Industriegebiet und in die Innenstadt zu kommen. Im Süden wird stark gebaut, das wissen wir. Wir wissen, dass wir ein gewaltiges Problem haben und wir haben auch - und das haben wir nur aus einem Grund gemacht, damit wir irgendwann die Zustimmung der ÖVP haben - die zehn Gebote des Verkehrskonzeptes für den Linzer Süden. Da gibt es ganz klare Vorgaben. Das heißt, eine zentrale Erschließung durch die Straßenbahn auf der einen Seite, ein fahrradfreundliches Umfeld, zentrale grüne Achsen für Fußgeher und Radfahrer, eine Siedlung der kurzen Wege, geordnetes Parken mit Kraftfahrzeugen in Sammelgaragen, damit wir in diesem neuen Stadtteil nicht zu viel Autoverkehr haben, ein vielseitiges Mobilitätsangebot und einen Mobilitätsfond. Ich zeige Ihnen ganz kurz den schemahaften Plan dieses Verkehrskonzeptes. Da sehen Sie auch, dass die Brücke eingezeichnet ist. Das ist Schnee von gestern. Um diese Thematik kümmern wir uns schon lange und um diese Thematik haben sich die Verkehrsexperten innerhalb des kooperativen Verbandes gekümmert. Es ist sehr billig, hier eine Idee, die im Rahmen einer Informationsveranstaltung vorgetragen wird, die nicht von Ihnen ist, als eine solche zu verkaufen. Auch ich maße es mir nicht an, dass es eine Idee von mir war. Das war wirklich eine Idee aus der Gruppe der Verkehrsexperten und so soll es sein. Aus diesem Grund werden wir diesem Ideenplagiat unsere Zustimmung nicht geben und werden uns der Stimme enthalten.“ (Beifall FPÖ) Gemeinderätin Janko: „Danke schön, natürlich wollen wir als SPÖ alles dazu beitragen, dass es für die Menschen in Pichling und Ebelsberg eine Entlastung des Verkehrs gibt. Wir wissen, dass die Lage, so wie sie momentan ist, nicht optimal ist. Wir unterstützen deswegen alle Maßnahmen gegen den Stau. Der zuständige Referent hat jetzt schon darüber berichtet, wie die Arbeiten momentan laufen und hat darüber berichtet, dass die dritte Achse Richtung Norden ein Thema im kooperativen Verfahren ist. Wir glauben, dass es nicht klug ist, sich Einzelmaßnahmen herauszupicken und zu forcieren, sondern wir glauben, dass es besser ist, an diesem Gesamtverkehrskonzept weiter zu arbeiten. Was wir in Pichling und in Ebelsberg wirklich brauchen, ist eine Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs, wie gerade ausgeführt wurde. Z. B. mit einer Schnellbuslinie, die auch mit dem Individualverkehr mithalten kann, mit der man wirklich schnell in die Stadt kommt. Wir wollen außerdem, dass die Pendlerinnen und Pendler zum Umsteigen animiert werden. Wir wollen nicht, dass die Pendlerinnen und Pendler durch unsere Stadtteile im Süden geleitet werden. Darum wird sich unsere Fraktion aufgrund der schon vorgebrachten Bedenken enthalten.“ (Beifall SPÖ) Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderätin Sommer: „Ich möchte noch einmal kurz auf Herrn Stadtrat Hein replizieren, das stimmt, dass ich dabei war. Da war das Thema von der Radbrücke und das Thema Sammelbus, aber nie das Thema, wie der Sammelbus nach Linz kommt. (Unruhe) Außerdem gibt es außer einem Sammelbus, noch eine Möglichkeit: Es muss nicht jeder mit seinem Fahrzeug alleine über eine Brücke fahren. Es gibt in anderen Städten oder auch von Puchenau die Möglichkeit, eine Busspur mit einem voll besetzten Auto zu benützen. Man muss schon andere Sachen überdenken und nicht nur den eingefahrenen Weg wählen - entweder man fährt mit dem Bus oder mit dem Rad. Ich glaube nicht, dass sich das irgendjemand vorstellen kann, einen Zuwachs von 10.000 Personen auf ein Fahrrad oder in einen Bus zu bringen. Ich glaube nicht, dass das funktionieren wird. Das ist wahrscheinlich nicht machbar. Es wird uns nicht ausbleiben, dass wir noch an andere Lösungen denken. (Zwischenruf) Auch die ÖBB, keine Frage, das ist sowieso ein leidiges Thema, aber das liegt nicht immer in der Macht der Stadt, das weiß ich. Es war nie Thema, dass diese Brücke durch das Wohngebiet geht. Ich kann mir sowieso nicht vorstellen, wie das funktionieren würde. Der Mona Lisa-Tunnel führt auch nicht mitten durch das Wohngebiet. Es war nie Thema, dass diese Brücke durch das Wohngebiet gehen soll. Ich weiß nicht, wie das plötzlich auf das Tapet kommt.“ (Beifall ÖVP) Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20), FPÖ (16) und NEOS (3) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Gemeinderat Grininger, MSc, berichtet über den von der Gemeinderatsfraktion Die Grünen eingebrachten Antrag J 9 Transparenz bei Landes- und Bundesinfrastrukturprojekten und führt aus: „Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, werte ZuhörerInnen, in der Stadt Linz werden und wurden mehrfach Infrastrukturprojekte des Bundes und des Landes umgesetzt, die oft nicht unbeträchtliche Auswirkungen auf die Entwicklungen in der Stadt oder auf die Lebensqualität der Linzer Bevölkerung haben. Leider haben bei Bundes- bzw. Landesprojekten BürgerInnen und auch wir, als Gemeinderätlnnen der Stadt Linz, oft nur beschränkten Zugang zu Informationen bzw. erfahren erst im letzten Moment von den Auswirkungen dieser Pläne. So wurden beispielsweise bis jetzt keine Unterlagen zum geplanten A 7-Ausbau und die entsprechenden Auswirkungen auf die Posthofstraße vorgelegt. Durch größtmögliche Transparenz im Vorfeld, könnten wir bereits Missverständnisse ausräumen, klare politische Entscheidungen treffen und in weiterer Folge ein Einvernehmen mit den betroffenen BürgerInnen herstellen. Um diese Ziele zu erreichen, sollte daher der entsprechende Ausschuss frühzeitig über die in Planung befindlichen Infrastrukturprojekte des Landes oder des Bundes in Kenntnis gesetzt werden. Der Gemeinderat beschließe: ‚Das für Infrastruktur und Stadtentwicklung zuständige Mitglied des Stadtsenates wird ersucht, Informationen über Infrastrukturprojekte, welche auf Linzer Stadtgebiet von Landes- oder Bundesseite geplant oder projektiert sind, umgehend dem jeweils zuständigen Ausschuss aufgelistet als Information zur Verfügung zu stellen und so den Mitgliedern des Ausschusses zu ermöglichen, die am Magistrat vorliegenden Details des geplanten Projekts und auch eventuell bereits erhobenen Auswirkungen auf das Linzer Stadtgebiet zu erfragen.‘ Die Bedeckung eventuell anfallender Kosten soll durch Umschichtung im Rahmen des Budgets erfolgen. Danke.“ (Beifall Die Grünen) Bürgermeister Luger übernimmt wieder den Vorsitz. Dazu liegen nachstehende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Grabmayr: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, natürlich ist Information immer wichtig. Hier wird sie allerdings sehr selektiv gefordert. Sind nur die Bundes- und die Landesbehörden bei Infrastrukturprojekten nicht transparent, andere Bundesbehörden schon? Es kann wohl nicht sein, dass nicht der Entscheider, sondern jemand, dem eine Information nur mitgeteilt wird, auskunftspflichtig für die Entscheidung anderer ist. Hier wird offensichtlich eine selektive Doppelstruktur gefordert, die nur für ein Ressort gelten soll. Aus diesem Grund wird die freiheitliche Fraktion diesem Antrag nicht zustimmen.“ (Beifall FPÖ) Gemeinderat Ing. Casny: „Die ÖVP sieht die Transparenz für Bundes- und Landesprojekte durchaus positiv. Wir werden deswegen diesem Antrag zustimmen.“ Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Grininger, MSc: „Gegen Transparenz zu sein, scheint mittlerweile für die SPÖ und FPÖ klassisch zu sein. Herr Stadtrat, wenn Sie fürchten, dass es dadurch zu kontroversen Diskussionen kommt, kann ich Sie beruhigen. Diese Diskussionen hat es in der Vergangenheit gegeben und es wird sie auch in Zukunft mit oder ohne diesem Antrag geben. Scheinbar wollen Sie und Ihre Fraktion diese Diskussion aber nicht auf sachlicher Ebene führen und vor allem nicht frühzeitig. Dass die SPÖ gegen Transparenz bei Bauprojekten auftritt, scheint sich immer stärker heraus zu kristallisieren. Ich denke, dass wir es den Menschen in unserer Stadt schuldig sind, dass jedenfalls die gewählten Vertreterinnen und Vertreter frühzeitig Informationen erhalten. Ich ersuche daher, Ihr Stimmverhalten nochmals zu überdenken und danke der ÖVP für die avisierte Zustimmung. Danke.“ Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20) und FPÖ (16) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Gemeinderätin Hochedlinger berichtet über den von der Gemeinderatsfraktion Die Grünen eingebrachten Antrag J 10 Gemütliche Sitzmöbel für den Pfarrplatz und die Altstadt – gestaltet von Studierenden der Kunstuniversität Linz und führt aus: „Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Gemeinderat, sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher auf der Galerie, es wird langsam wärmer und sehr viele Linzerinnen und Linzer haben Lust, es sich draußen gemütlich zu machen. Wenn man in der Innenstadt wohnt und einen eigenen Garten hat, ist das natürlich sehr einfach. Wenn man sich das aber nicht leisten kann, findet man in unserem öffentlichen Raum leider nicht unbedingt sehr viele Plätze zum Verweilen. Im Sommer gibt es zwar die Donaulände, auf der man es sich auf der unbebauten Fläche, auf der Wiese, gemütlich machen kann, aber sonst sind die Möglichkeiten leider sehr begrenzt, bis nicht vorhanden - abgesehen von den üblichen Parkbänken, die nicht unbedingt dazu einladen, länger darauf sitzen zu bleiben. Es wäre wichtig, gemütliche Sitzmöbel für den öffentlichen Raum zu schaffen. Ich denke, dass es eine wichtige Aufgabe der Stadt ist, Räume ohne Konsumzwang zu schaffen, weil es sich nicht alle Leute leisten können, im Kaffeehaus zu sitzen und ständig zu konsumieren, wenn sie sich mit jemanden treffen oder ihre Freizeit verbringen wollen. Das ist zum Beispiel sicher bei vielen jungen Menschen so. Wir wissen, dass der Raum für junge Menschen immer stärker eingeengt wird. Jugendzentren werden zugesperrt und der Raum wird nicht mehr, sondern weniger. Es wäre für junge Menschen sehr wichtig, im öffentlichen Raum mit den beantragten Sitzmöbeln Räume zu schaffen, wo sie sich aufhalten können, ohne ständig im Zwang zu sein, etwas kaufen zu müssen. Gemütliche Sitzmöbel haben den großen Vorteil, dass man in der Stadt nicht nebeneinander her lebt, sondern ein Miteinander und soziale Interaktion ermöglicht wird und Plätze geschaffen werden, auf denen sich Leute treffen können und nicht nur auf der Straße aneinander vorbeigehen. Ein urbaner Raum braucht, dass das Leben hinter den Mauern und Wänden hervorgeholt wird, damit man den öffentlichen Raum belebt und man das Leben spürt, wenn man durch die Stadt geht. Was natürlich einen besonderen Reiz ausmachen würde wäre, wenn die Kunstuniversität Linz, als sehr wichtige Institution der Stadt, Möbel designen würde, die speziell für den Pfarrplatz oder die Altstadt gestaltet sind, perfekt in den Raum passen und Originale für Linz wären. Ich glaube, das würde schon einen großen Reiz ausmachen. Meine Bitte an alle Mitglieder des Gemeindesrates ist, nutzen wir das ungenützte Potenzial unseres öffentlichen Raums. Ich denke, wir haben zu viele Betonwüsten in der Innenstadt, die Potenzial hätten, das man noch nicht ausgeschöpft hat. Bieten wir Räume an, die zum Verweilen einladen. Der Gemeinderat beschließe: ‚Die zuständigen Stellen der Stadt Linz werden ersucht, die notwendigen Schritte einzuleiten, um mit der Kunstuniversität Linz und den Studierenden der dafür prädestinierten Studienzweige (z.B. Raum und Designstrategien, Architektur …) die Entwicklung von für den öffentlichen Raum geeigneten, mobile und gemütlichen Sitzmöbeln für den Pfarrplatz und die Linzer Altstadt in die Wege zu leiten und umzusetzen.‘ Die Bedeckung eventuell anfallender Kosten soll durch Umschichtung im Rahmen des Budgets erfolgen bzw. in kommenden Voranschlägen berücksichtigt werden. Ich bitte um Zustimmung zu unserem Antrag. Danke schön. (Beifall Die Grünen) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderätin Kaltenhuber: „Zu diesem Antrag gibt es einen gemeinsamen Abänderungsantrag der SPÖ und ÖVP, der lautet: Der Gemeinderat beschließe: ‚Die zuständigen Stellen der Stadt Linz werden ersucht zu prüfen, inwieweit und an welchen öffentlichen Plätzen in den Linzer Stadtteilen zum Beispiel geeignete mobile und gemütliche Sitzmöbel oder andere Gestaltungselemente zur Verbesserung des Stadtbilds und der urbanen Atmosphäre eingesetzt werden können. Das Ergebnis dieser Prüfung soll den entsprechenden Ausschüssen vorgelegt und dort beraten werden.‘ Wir ersuchen um Annahme.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderätin Riha: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen, wir meinen, dass Sitzmöbel im öffentlichen Raum besonders in der Altstadt, aber auch am Pfarrplatz, eine Einladung zum Vandalismus bedeuten würden. Wer, so wie ich, in der Altstadt wohnt, weiß, was in der Nacht abläuft. Diese Orte sind mit dem Museumsquartier in Wien nicht zu vergleichen. Ich könnte mir vorstellen, dass von Studierenden der Kunstuniversität Linz schön gestaltete Sitzmöbel beim Lentos und am OK-Platz passen würden. Vor allem sollten sie der Stadt Linz nichts kosten. Man könnte dafür vielleicht Sponsoren gewinnen. Danke.“ (Beifall FPÖ) Der Vorsitzende erteilt der Berichterstatterin das Schlusswort. Gemeinderätin Hochedlinger: „Vielen Dank für die Wortmeldungen. Wir haben den Abänderungsantrag von SPÖ und ÖVP schon erhalten und können bei diesem Antrag mitgehen. Zur Wortmeldung der FPÖ: Wenn man sich ständig davor fürchtet, im öffentlichen Raum irgendetwas Neues auszuprobieren, weil sofort diese bösen Menschen kommen und alles zerstören und belagern, dann können wir den öffentlichen Raum gleich aufgeben. Ich glaube, wir sollten uns einmal trauen, etwas Neues auszuprobieren. (Beifall Die Grünen) Wie gesagt, wir gehen beim Abänderungsantrag mit. Ich freue mich darauf, im Ausschuss weiter darüber zu diskutieren. Danke schön.“ Der Vorsitzende lässt nun über den Abänderungsantrag abstimmen. Der Abänderungsantrag wird einstimmig angenommen. Gemeinderat Mag. Langer berichtet über den von der Gemeinderatsfraktion Die Grünen eingebrachten Antrag J 11 Digitale Agenda Linz – die IKT-Strategie der Stadt Linz partizipativ erstellen und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, in unserer Initiative geht es um eine Strategieentwicklung in Bezug auf die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien in der Stadt Linz. Wir bekennen uns natürlich zur Nutzung dieser Technologien, die sowohl für die Unterstützung verschiedenster Prozesse in der Verwaltung und der Unternehmen essentiell sind und zugleich mit verschiedenen Angeboten Mehrwerte für die LinzerInnen darstellen. Darüber hinaus ist unser Zugang der, dass technologische Innovationen vor allem dann sinnvoll und begrüßenswert sind, wenn sie sich mit sozial getriebenen Innovationen verknüpfen lassen. Wir möchten daher gegenwärtige und zukünftige Innovationen im IKT-Bereich in eine digitale Agenda einbetten, die in einem gemeinschaftlichen Arbeitsprozess erstellt werden soll, an dem sowohl MitarbeiterInnen der Stadt Linz und ihrer Unternehmungen, als auch interessierte LinzerInnen teilnehmen können. Dazu gibt es erfolgreiche Projekte, die man als Beispiel nehmen kann, wie z.B. die Erstellung des Kulturentwicklungsplans, den wir sehr gut kennen, aber auch die jüngst erstellte IT-Strategie der Stadt Barcelona oder der 2015 ausgezeichnete Prozess der ‚Digitalen Agenda Wien‘. Die Stadt Linz hat sich in der Vergangenheit durch Bemühungen in diesem Bereich ausgezeichnet, wie beispielsweise die Open Commons-Initiative beweist, die sich sehr stark an den Bedürfnissen der Menschen orientiert oder die BürgerInnen-Beteiligungsportale ,Mein Linz‘ oder ,Schau auf Linz‘. Um diese Bemühungen gemeinsam weiterzuentwickeln, möchten wir mit dem vorliegendem Antrag einen Strategieentwicklungsprozess in die Wege leiten. Wir stellen daher folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ‚Der Gemeinderat der Stadt Linz ersucht den Ausschuss für Innovation und Verfassung unter Einbindung magistratsinterner wie -externer ExpertInnen die Vorkehrungen für die Erstellung einer ,Digitalen Agenda‘ für die Stadt Linz zu treffen. Diese Vorkehrungen betreffen die Rahmenbedingungen des Prozesses, wie den zeitlichen Rahmen für eine erste Phase, die verschiedenen Formen der Beteiligung und die Zieldefinitionen. Übergeordnetes Ziel soll die Formulierung einer IKT-Strategie der Stadt Linz sein, die die technologischen Innovationen mit sozial getriebenen Innovationen verknüpft und dabei die Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt stellt. Die ,Digitale Agenda‘ soll dabei als laufender Prozess verstanden werden, der in die Zukunft gerichtet ist.‘ Eine Bedeckung anfallender Kosten soll durch Berücksichtigung im kommenden Voranschlag erfolgen. Bitte um Zustimmung.“ (Beifall Die Grünen) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Rosenmayr: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, verehrte Kolleginnen und Kollegen, eine Strategieentwicklung für die Stadt Linz ist ein Stichwort, das uns in der ÖVP-Fraktion sehr anspricht. Das gefällt uns und insbesondere mir. Wir unterstützen diesen Antrag im Hinblick darauf, dass daraus ganz konkrete Umsetzungsschritte ableitbar werden, wie die Stadt diesen digitalisierungsgetriebenen technologischen Fortschritt selbst und in weiterer Folge vielleicht für Open Government-Anwendungen nutzen kann. Die ÖVP-Fraktion wird daher gerne zustimmen.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderätin Walcher: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, auch wenn der Antrag und seine Zielsetzungen etwas vage formuliert sind, werden wir zustimmen und sehen der Arbeit im Ausschuss mit Spannung entgegen.“ (Beifall FPÖ) Bürgermeister Luger: „Ich möchte für die sozialdemokratische Fraktion ebenso festhalten, dass wir diesem Antrag zustimmen werden. Er zielt in die richtige Richtung, weil er auch Teil des Linzer Innovationsprogrammes ist, an dem gemeinsam zu arbeiten sein wird. Wir müssen die Rahmenbedingungen, wie die neue EU-Vorschrift über den Datenschutz genauso, wie die eigenen Bedürfnisse, die wir mit großen Datenmengen, nicht nur mit Big Data, sondern in Wirklichkeit mit der Entwicklung einer eigenen Data Governance-Strategie belegen. Dieser Antrag zielt aus meiner Sicht absolut in die richtige Richtung, deswegen werden wir zustimmen. Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Mag. Langer: „Ich bedanke mich für die Wortmeldungen und die avisierten Zustimmungen. Der Antrag ist bewusst noch nicht ganz konkret gehalten, da sozusagen die konkreten Ausformungen bzw. die Projekte, die daraus entstehen sollen - es sollen natürlich Projekte daraus entstehen -, offen gehalten werden sollen. Es gilt natürlich einen bestimmten Rahmen einzuhalten und der bewegt sich, wie schon gesagt wurde, im Bereich Open Data, digitale Kluft, Sicherheit, E-Government-Services etc. Ich glaube, es ist sehr sinnvoll, Themenfelder zu erarbeiten, die gemeinsam mit verschiedenen Beteiligten konkretisiert werden. Ich freue mich schon auf die Konkretisierung im Ausschuss. Vielen Dank.“ (Beifall Die Grünen) Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird einstimmig angenommen. Gemeinderat Svoboda berichtet über den von der Gemeinderatsfraktion Die Grünen eingebrachten Antrag J 12 Linzer Bildungscrowdfunding und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen, wir haben heute zu Beginn der Tagesordnung schon einmal über die Finanzierung der Stadt Linz gesprochen. Eine Methode, die bisher in Linz noch nicht angewandt wurde, ist unter dem recht modernen Titel ‚Crowdfunding‘ bekannt. Das machen einerseits Firmen, es wird aber immer öfter für zivilgesellschaftliche Projekte und Initiativen angewandt. Wir haben uns gedacht, es wäre durchaus eine Überlegung wert, so etwas einmal als Stadt Linz in Erwägung zu ziehen und zu prüfen ob nicht ein Teil des städtischen Finanzbedarfs so verwendet werden könnte. Vorbilder dafür gibt es genug. Man kennt das in den USA seit dem frühen 19. Jahrhundert. Auch in Deutschland gibt es Kommunen, die sich das Geld direkt von ihren Bürgerinnen und Bürgern borgen und damit optimalerweise in eine günstige Zinssituation kommen, bei der beide Seiten profitieren. Daher möchten wir heute den Antrag zur Abstimmung stellen, das in Linz einmal für Investitionen im Bildungsbereich optimalerweise zweckgebunden in Erwägung zu ziehen. Ich darf den Antrag kurz vorlesen. Der Gemeinderat beschließe: ‚Die zuständigen Stellen der Landeshauptstadt Linz werden ersucht zu überprüfen, ob und unter welchen Bedingungen Teile des städtischen Finanzierungsbedarfs über so genanntes ,Crowdfunding‘ oder ähnliche Modelle abgedeckt werden können und den zuständigen Gremien darüber zu berichten.‘ Die Bedeckung eventuell anfallender Kosten soll durch Umschichtung im Rahmen des Budgets erfolgen. Ich habe vernommen, dass es leichtes Wohlwollen gibt, sich diese Thematik näher anzusehen. Ich darf daher schon aus Effizienzgründen selbst darum ersuchen, den Antrag dem Ausschuss für Finanzen zuzuweisen.“ (Beifall Die Grünen) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Bürgermeister Luger: „Ich merke, dass gute Vorgespräche zwischen den Fraktionen das Prozedere beschleunigen und in die richtige Richtung lenken.“ Gemeinderat Schilchegger: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, wir Freiheitlichen haben in Linz den Fokus ganz klar auf den Abbau von Altschulden gerichtet und nicht darauf, wie wir die Kreditverbindlichkeiten besser umschichten können. Swap-Währungsgeschäfte lehnen wir kategorisch ab. Man kann nicht neue Risiken eingehen. Allerdings hat das mit diesem vorliegenden Antrag nichts zu tun. Diese Grundidee, neue Finanzierungsmodelle zu überlegen und die Bürger einzubinden, gefällt uns sehr gut. Wir sind ganz klar für diesen Antrag und für die Zuweisung zum Ausschuss. Danke schön.“ (Beifall FPÖ) Gemeinderätin Mag.a Grünn: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, ich sehe das Ganze etwas skeptischer, weil ich glaube, dass es für die Finanzierung von Gebietskörperschaften klare Regeln braucht. Auch wenn die Finanzlage nicht rosig ist, halte ich dieses Instrument, das in der Zivilgesellschaft ganz gut funktioniert hat, für eine Stadt nicht geeignet. Vor allem stört mich daran, dass dann finanzkräftige Menschen - denn nur solche werden in der Lage sein, sich solche Anleihen oder Bons, wie man das nennen will, zu leisten – aus diesen Investitionen sicherlich Ansprüche auf Renditen oder inhaltliche Einflussnahme haben werden. Das ist für mich nicht akzeptabel. Ich werde mich daher der Stimme enthalten. Danke.“ Gemeinderat Mag. Hajart: „Herr Kollege Svoboda, als ich den Zeitungsartikel gelesen habe, bei dem es um die Finanzprobleme der Stadt Linz gegangen ist, musste ich bei der Aussage, warum wir nicht ‚Crowdfunding‘ machen, etwas schmunzeln. Ich glaube, dass die Finanzprobleme der Stadt Linz schon ein bisschen zu groß sind, um mit ‚Crowdfunding‘ gelöst zu werden. Ich glaube, dass ‚Crowdfunding‘ durchaus eine Möglichkeit wäre, projektbezogen angewandt zu werden. Für das eine oder andere Projekt könnte man das angehen und somit natürlich einen gewissen Teil für die Stadt Linz lukrieren, das ist legitim. Vor dem Hintergrund sind wir für eine Zuweisung zum Finanzausschuss, damit man einmal schauen kann, wo so etwas unter welchen Regeln und Voraussetzungen angewandt werden kann.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderat Giegler: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, lieber Michael Svoboda, ich möchte bekräftigen, dass das sanfte Wohlwollen richtig interpretiert wurde. Wir werden dieser Zuweisung zustimmen.“ Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Svoboda: „Ich möchte mich in aller Kürze bei allen bedanken, die diesem Antrag zustimmen möchten. Beim Kollegen Schilchegger habe ich gleich zum Mitschreiben angefangen, um entsprechend dementieren zu können. Sie haben aber in Ihrer Wortmeldung eine derartige überraschende Wendung eingebaut, dass ich umsonst mitgeschrieben habe. Auch hier ein Danke. Liebe Gerlinde Grünn, du hast natürlich etwas angesprochen, was auch mir durch den Kopf gegangen ist, als ich diesen Antrag gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen geschrieben habe. Ich muss aber ehrlich sagen, dass es mir prinzipiell lieber ist, wenn wir die Zinsen an Privatpersonen zahlen, als an große Banken. Ich weiß schon, dass das Zinssystem relativ kompliziert ist. Es gibt immer Profiteurinnen und Profiteure. Ich möchte aber schon eindeutig festhalten, dass der Titel Crowdfunding deswegen gewählt worden ist und nicht so sehr der Fokus auf der Anleihe liegt, weil es natürlich schön wäre, wenn Leute, die ein relativ geringes, aber doch ein Vermögen haben, an so einem Modell partizipieren könnten und nicht nur die Superreichen. Das wäre meines Erachtens die Chance, dass man nicht nur institutionelle Investorinnen und Investoren teilhaben lässt, sondern auch Leute, die vielleicht ein bisschen etwas erspart haben, das sie sich für einen längeren Zeitraum auf die Seite legen wollen und das vielleicht lieber in einen Kindergarten der Stadt Linz anlegen, als auf einem anonymen Sparbuch bei einem großen Finanzkonzern. Das wollte ich noch sagen. Ich bedanke mich herzlich für die Zustimmung und freue mich auf die Diskussion im Ausschuss.“ (Beifall Die Grünen) Der Vorsitzende lässt nun über die Zuweisung des Antrages abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung von Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit dem Finanzausschuss zugewiesen. Gemeinderat Eypeltauer berichtet über den von der NEOS-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag J 14 Prüfung der Mitarbeiterkrankenfürsorge Linz durch das Kontrollamt und führt aus: „Sehr geehrte Damen und Herren, es geht um den Prüfauftrag an das Kontrollamt der Mitarbeiterkrankenfürsorge Linz. Wir wissen bereits, dass die stadteigene Krankenversicherungsanstalt keine neuen Beitragszahlerinnen oder Beitragszahler gewinnt, weil im Magistrat Linz schlicht und ergreifend niemand mehr pragmatisiert wird. Das heißt, die Versichertenstruktur verschlechtert sich graduell. Immer mehr Personen, die hier versichert sind, gehen in Pension und entsprechend fließen keine neuen Finanzen in Form von Dienstgeber- oder Dienstnehmerbeiträgen zu. Das ist versicherungswirtschaftlich langfristig natürlich nicht nachhaltig und nicht tragbar. Wir werden deshalb in absehbarer Zeit vor der Situation stehen, dass wir uns überlegen müssen, wie wir die Magistratskrankenfürsorge beenden können. Eine Anregung dazu hätte meine Fraktion bzw. ich in der letzten Gemeinderatssitzung geliefert. Da ging es darum, sich mit dem Bundes- und Landesgesetzgeber kurz zu schließen und zu veranlassen, dass eine Auflösung und eine Umgliederung der Versicherten möglich wird. Das hat keine Mehrheit gefunden. Das ändert aber nichts daran, dass wir hier auf einer, ich sage, Zeitbombe sitzen, die früher oder später hoch geht. Wir müssen uns das näher anschauen. Vor allem muss für den Gemeinderat als oberstes und verantwortliches Organ ein umfassendes Bild von der Lage der MKF verfügbar werden. Daher dieser Antrag. Ich erachte es für sehr wichtig, dass wir über die Magistratskrankenfürsorge eine informierte Debatte führen und sich das Kontrollamt, das wir heute schon einmal völlig zu Recht gepriesen haben, die Magistratskrankenfürsorge näher anschaut. Aus dem Grund stelle ich den Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ,Dem Kontrollamt der Stadt Linz wird gem. § 39 Abs. 2 StL der Auftrag erteilt, die Krankenfürsorgeanstalt der Stadt Linz (Mitarbeiterkrankenfürsorge, MKF) und die zugehörige Zahnstation einer umfassenden Prüfung zu unterziehen. Dabei ist insbesondere auf die versicherungswirtschaftliche Lage und die mittel- und langfristige finanzielle Zukunft und Tragfähigkeit dieses Krankenversicherungsträgers einzugehen.‘ Bedeckungsvorschlag: Die Bedeckung anfallender Kosten soll durch Umschichtung im Rahmen des Budgets erfolgen. Danke.“ Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderätin Walcher: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, in der Antragsbegründung nehmen Sie Bezug auf Ihren letzten Antrag vom Februar, der in diesem Haus keine Mehrheit gefunden hat und das aus gutem Grund. Damals wurde Ihnen von mehreren Seiten dargelegt, dass die Versicherten der Magistratskrankenfürsorge keinesfalls die Privilegienritter sind, als die Sie sie dargestellt haben und dass die finanzielle Lage der Magistratskrankenfürsorge tatsächlich viel besser ausschaut, als Sie glauben. Sie ist durchaus stabil und das wird sie auch in Zukunft sein. Leider sind diese Fakten bei Ihnen nicht angekommen. Sie stellen heute einen neuen Antrag, in welchem Sie die Magistratskrankenfürsorge wörtlich als Hochrisikogeschäft bezeichnen und in Ihrer Begründung von einer Beendigung der Magistratskrankenfürsorge gesprochen haben. Wir können diesem Antrag nicht zustimmen und das aus mehrerlei Gründen. Ein Grund ist die Kampfrhetorik, die Sie mit Aussagen wie Hochrisikogeschäfte usw. führen. Diese beinhaltet Ihr Wunschergebnis der Prüfung schon in sich. Sie ist daher ein Eingriff in die Unabhängigkeit des Kontrollamtes. Aus diesem Grund werden wir Ihrem Antrag nicht zustimmen.“ (Beifall FPÖ) Gemeinderat Giegler: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, ich darf für die sozialdemokratische Fraktion vorweg festhalten, dass wir diesem Antrag keine Zustimmung geben und uns der Stimme enthalten werden. Aber nicht, weil wir gegen die Tätigkeit des Kontrollamtes sind. Wir sind absolut dafür, Einrichtungen der Stadt durch das Kontrollamt kontrollieren zu lassen. Das ist überhaupt keine Frage. Die letzte Kontrolle der Magistratskrankenfürsorge hat meines Wissens im Jahr 2008 stattgefunden und steht in nächster Zeit turnusmäßig wieder an. Diese Information habe ich erhalten. Ich glaube daher, dass es nicht notwendig ist, das Kontrollamt extra aufzufordern. Diese Kontrolle durch das Kontrollamt wird in Kürze durchgeführt werden. Wir werden uns daher bei diesem Antrag der Stimme enthalten.“ (Beifall SPÖ) Gemeinderätin Mag.a Grünn: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, ich habe den Prüfungstätigkeitsbericht 2016 des Kontrollamtes aufmerksam gelesen. Darin ist festgehalten, so ähnlich wie es schon Gemeinderat Giegler gesagt hat, dass am Ende des Berichtsjahres 2016 neuerlich zwei Sonderprüfungen in den Bereichen Magistratskrankenfürsorge und Seniorenzentren Linz beauftragt wurden. Der Antrag von Kollegen Eypeltauer ist also obsolet. Es ist natürlich legitim, dass der Gemeinderat solche Prüfaufträge macht. Es steht aber eindeutig fest, dass das schon geplant ist. Daher gibt es von mir eine Gegenstimme.“ Gemeinderätin Roschger: „Wenn man sagt, es ist schon etwas in Umsetzung oder es passiert schon etwas, kann man natürlich sagen, wir stimmen dem nicht zu, weil das in Umsetzung ist. Man kann aber auch sagen, wir stimmen dem zu, weil es in Umsetzung ist. Ich würde in diesem Fall für das Zweite plädieren, nämlich dem Antrag zuzustimmen, weil der Prüfauftrag schon kommt. Wie wir wissen, ist Herr Kontrollamtsdirektor in seinem Prüfvorhaben unabhängig, der hat seinen Prüfplan. Es schadet aber nicht, wenn der Gemeinderat das noch einmal bekräftigt. Ich bin auch mit mancher Rhetorik nicht einverstanden, aber darum geht es nicht. Diesen Antrag aufgrund der Rhetorik abzulehnen, würde ich nicht befürworten. Ich habe auch die Information, dass die Prüfung geplant ist. Man kann das als Gemeinderat, aus meiner Sicht, sehr wohl noch einmal bekräftigen. Deswegen werden wir den Antrag unterstützen.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderat Ing. Casny: „Wir haben die Unabhängigkeit des Kontrollamtes zu unterstützen. Da der Prüfplan, so wie angesprochen, bereits vorliegt, werden uns wir der Stimme enthalten. Danke.“ Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Eypeltauer: „Danke, Herr Bürgermeister, ich werde ein bisschen auf meine Vorrednerinnen und Vorredner eingehen. Richtung Kollegin Walcher, es geht mir dabei überhaupt nicht um etwaige Privilegien. Wenn Sie im vorliegenden Antrag meine Rhetorik kritisieren, muss ich Ihnen sagen, dass eine derartige Rhetorik überhaupt nicht vorkommt. Das ist ein absolut sachlich formulierter Antrag und Begründungstext. Das Einzige, woran man sich stoßen könnte ist, dass hier steht, dass es eine Hochrisikounternehmung ist. Das ist schlicht und ergreifend eine Einschätzung, die ich tätige und von der ich mir sicher bin, dass sie stimmt. Dass ich mit dem Begründungstext das Kontrollamt präjudizieren würde, ist eine reichlich absurde Begründung oder Rechtfertigung, denn es geht hier schlicht und ergreifend um den Entschließungstext der unter ,Der Gemeinderat beschließe‘ steht. Darin steht nichts von Hochrisiko oder sonstigem, sondern das ist ein ganz nüchterner Prüfauftrag, aber gut. In Richtung Herrn Casny, der sagt, um die Unabhängigkeit des Kontrollamts zu wahren, soll dieser Prüfauftrag nicht erteilt werden. In § 39 Abs. 2 unseres Stadtstatuts steht, dass wir als Gemeinderat dem Kontrollamt Sonderaufträge, Prüfaufträge erteilen können. Das macht der Gemeinderat viel zu wenig. Herr Bürgermeister hat das vor kurzem gemacht, wir haben das von Frau Kollegin Grünn zitiert bekommen. Im Fall der Zahnstation der MKF, muss ich Kollegin Grünn aufklären. Der Sonderprüfauftrag zur Zahnstation wurde abgebrochen, das heißt, die Sonderprüfung wurde nicht fertig gestellt. Wir, als Gemeinderäte, wissen nicht, welche Ergebnisse der bis dahin laufenden und dann abgebrochenen Sonderprüfung vorliegen. Nicht nur aus diesem Grund wäre es interessant, wenn das Kontrollamt die MKF zeitnah prüfen würde. Wenn mir jetzt entgegengehalten wird, dass das ohnehin auf dem Plan steht, dann möchte ich dem entgegnen, dass ich erstens persönlich nicht weiß, wann das geplant ist. Ich glaube aber, dass es wichtig ist, dass die Prüfung zeitnah beginnt, am besten gestern. Zweitens, ist dieser konkrete Prüfauftrag näher spezifiziert. Dabei geht es insbesondere um die versicherungswirtschaftliche Lage und die mittel- und langfristige finanzielle Zukunft und Tragfähigkeit. Selbst wenn man der Meinung ist, dass das alles schon auf dem Programm steht und dass das sowieso so wie man das möchte durchgeführt wird, könnte man hier zustimmen, weil es um ein ganz konkretes Problem geht, das vielleicht ansonsten in einem Kontrollamtsbericht nicht in der Ausführlichkeit, nicht so eingehend und nicht so genau begutachtet wird. Ich nehme zur Kenntnis, dass Sie sich gegenüber einem großen Problem, das unsere Stadt in den nächsten fünf bis zehn Jahren beschäftigen wird, mit Ignoranz positionieren. Ich hoffe, dass die Verantwortlichen entsprechend tätig werden auch wenn dieser Antrag abgelehnt wird. Danke.“ Bürgermeister Luger: „Bevor ich abstimmen lasse, möchte ich betonen, Herr Gemeinderat Eypeltauer, dass es manchmal schon an der Wortwahl liegt. Ich glaube, die die bei diesem Antrag nicht mitgehen, haben sich nicht verdient, als ignorant bezeichnet zu werden. Nach dem die Prüfung bereits läuft, kann Ihr Antrag als obsolet eingeschätzt werden. Das ist inhaltlich etwas anderes.“ Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20), FPÖ (16) und ÖVP (12) sowie bei Gegenstimme von Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Gemeinderat Potočnik berichtet über den von der NEOS-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag J 15 Abteilung Bebauungsplanung – rasche personelle Nachbesetzung und Aufstockung und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen, bei diesem Antrag geht es um eine ganz einfache Geschichte. Wie Sie sich vorstellen können, bin ich mit Architekten und Projektentwicklern relativ viel in Kontakt. In regelmäßigen Abständen wird mir zugetragen, dass die Erledigung einer Bebauungsplanänderung zu lange dauert. Ich kenne einige Fälle, die zwei Jahre dauern, ich kenne sogar Fälle, die drei Jahre dauern. Das ist nicht nur schmerzhaft kostenintensiv und verschleppend für die Projektbetreiber, sondern das schädigt unseren Standort. Das ist der Grund, warum wir hier aktiv werden. Es gibt zwei Gründe, warum die Bebauungsplanungen zu lange oder länger, als nötig, dauern. Erstens, gibt es Unterbesetzung und eine schon länger nicht nachbesetzte Stelle. Ich glaube, das ist den meisten hier bewusst. Das Zweite ist sozusagen in die Zukunft blickend. Ende 2018 gehen zwei leitende, sehr erfahrene Mitarbeiter in Pension. Wenn wir nicht vorausschauend agieren, droht uns ein Engpass. Nicht nur im Sinn von personell und Arbeitsleistung, sondern in einer sehr komplexen Materie, die sehr viel Erfahrung braucht, droht auch, dass Wissen verlorengeht. Im Sinne des Standorts ist es wichtig, dass wir vorausschauend agieren. Mein Appell ist, an dieser Stelle nicht zu sparen. Das ist für Linz sehr wichtig, gerade weil wir wachsen und weil wir dynamisch sind. In diesem Sinn lautet der Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ,Der zuständige Stadtrat für Personalangelegenheiten möge rasch die nötigen Schritte in Gang setzen, um die Verfahrensdauer der Bebauungsplanungen zu beschleunigen und die Funktionstüchtigkeit und den Wissenstransfer der Abteilung Bebauungsplanung für die Zeit nach 2018 optimal zu gewährleisten. Beides bedarf einer raschen Nachbesetzung des vakanten Postens sowie einer vorausschauenden Aufstockung des Teams.‘ Bedeckungsvorschlag: Etwaige Kosten für die Nachbesetzung und Aufstockung müssen durch Umschichtungen im Budget gedeckt werden. Ich bitte um Zustimmung.“ Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Kleinhanns: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, lieber Kollege Potočnik, was du angeführt hast, stimmt durch die Bank. Die Konsequenz daraus ist unserer Ansicht nach, nicht die entsprechend arbeitenden Abteilungen und Verantwortlichen des Magistrats zu schulmeistern, sondern sich genau zu erkundigen, wie das abläuft. Die nächstes Jahr anstehenden Pensionierungen sind rechtzeitig, zwei Jahre zuvor, angemeldet worden. In der Abteilung wird gerade eine Strukturveränderung vorgenommen. Ein Posten ist nicht nachbesetzt, das ist eine unserer Schmerzstellen bei dem sicher nicht von diesem Gemeinderat verursachten Budgetdefizit. Das ist aber bei 19 Leuten eine kleine Einheit, also eine Person. Die Nachbesetzung wird geplant, muss ausgeschrieben werden und das ist bereits im Laufen. Gleichzeitig läuft eine Umstrukturierung, die diese wirklich ärgerlich langen Bearbeitungsfristen durch Entrümpelung des Ablaufes bzw. des Genehmigungsprozesses beschleunigen soll. Daran arbeiten alle, die eingesetzt und dafür verantwortlich sind. Ich meine, man soll nicht von Seiten der Politik aus eingreifen, schulmeistern und sagen, so gehört es und das sollt ihr machen. Wir lassen sie arbeiten. Wir wissen, dass das alles im Laufen ist. Wir verlassen uns darauf, dass diese sich abzeichnende Lücke rechtzeitig überbrückt wird und dass wir, wenn es uns finanziell wieder besser geht, in der entsprechenden Abteilung, wo es notwendig sein wird, aufbessern können. Daher werden wir uns der Stimme enthalten. Danke.“ Vizebürgermeister Forsterleitner: „Lieber Lorenz, es ist keine Frage, dass wir uns alle wünschen, dass Verfahren schnell, rasch und effizient abgewickelt werden, das unterstütze ich selbstverständlich. Mir gefällt nur nicht, dass der Eindruck erweckt wird, als würden Posten nicht nachbesetzt werden. Das ist nicht richtig. In dem Sinn muss ich dir, Kollege Kleinhanns, widersprechen. Im Antrag sind unrichtige Dinge angeführt. Wir besetzen in dieser Abteilung, von der die Rede ist, nach. Die Abteilung Bebauungsplanung im Geschäftsbereich Planung, Technik und Umwelt hat 19,5 Vollzeitäquivalente. Das ist keine ganz kleine Abteilung, sondern das ist durchaus eine stattliche Abteilungsgröße. Ein Posten ist aufgrund einer Pensionierung vakant, der nachbesetzt wird. Es bestand kein Zweifel daran, dass dieser Posten nachbesetzt wird. Man hätte das direkt mit mir besprechen können. Diese Auskunft hätte ich dir gleich geben können. Wir hätten uns diesen Antrag zum Teil ersparen können. Bei aller Sparsamkeit in dieser Stadt bemühen wir uns selbstverständlich darum, dass wir vitale Funktionen nicht einsparen. Selbstverständlich gibt es laufend Nachbesetzungen. Wir haben im heurigen Jahr bereits rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgenommen und es ist erst Ende März. Natürlich betrifft ein Teil die Kinder- und Jugend-Services der Stadt Linz, aber auch in vielen anderen Bereichen haben wir MitarbeiterInnen quer durch die Bank aufgenommen. Das zeigt, es gibt Personalaufnahmen und wir nehmen weiterhin Personal auf. Das bezieht sich auch ganz konkret auf diesen Posten.“ Bürgermeister Luger: „Ich möchte auch dazu Stellung nehmen, schließe mich den beiden Vorrednern inhaltlich an und ergänze noch um zwei Punkte. Ein wesentlicher Grund, warum Bebauungsplanänderungsverfahren so lange Zeit in Anspruch nehmen, liegt beim Landesgesetzgeber. Es gibt andere Bundesländer, die eindeutig weniger Bürokratie haben und wo die Fristenläufe eindeutig kürzer sind. Wenn Herr Stadtrat Hein ein Bebauungsplanverfahren frei gibt und es läuft, liegen die Akten oft vier bis sechs Wochen – auch wenn es keinen Einspruch gibt. Es gibt keine Möglichkeit, die Verfahren zu beschleunigen. Da müsste man viel mehr anknüpfen. Dazu braucht man kein zusätzliches Personal, sondern man müsste die Regulierungswut des Oberösterreichischen Landtags ein wenig einbremsen. Damit wäre uns mehr geholfen, als mit jeder anderen Maßnahme. Ein zweites, nicht inhaltliches, sondern sehr grundsätzliches Argument ist, dass es keine Willkür-Entscheidung des Personalreferenten ist, ob vakante Dienstposten nachbesetzt werden. In jedem Fall erfolgt eine Prüfung durch die Personalverwaltung im Haus. Sollte – das gab es und wird es immer wieder geben – eine Nachbesetzung für nicht notwendig empfunden werden, dann halte ich es für eine geübte und kluge Praxis, das aus der parteipolitischen Diskussion herauszuhalten. Wir können in jeder Gemeinderatssitzung vortrefflich mehrere Anträge stellen. Auch das hat sich bewährt, dass wir das in den Gremien, wo es hingehört, also Bestellungen im Personalbeirat, Vorprüfungen durch Verwaltung und Personalreferenten, belassen. Deswegen habe ich großes Verständnis dafür, dass sich meine Fraktion der Stimme enthalten wird.“ Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Potočnik: „Ich nehme das zur Kenntnis. Es gibt trotzdem eine Diskrepanz zwischen den Erklärungen und zum Teil sogar eine Zustimmung, dass es lange dauert und zum Teil zu lange dauert. Es mag sein, dass die Analyse falsch war, aber irgendwo gibt es etwas zu tun. Nicht umsonst wird bei erfolgreichen Wirtschaftsstandorten eine kurze Verfahrensdauer immer als Schlüssel zum Erfolg genannt. Danke.“ Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20) und FPÖ (16) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Gemeinderat Potočnik berichtet über den gemeinsam von der FPÖ- und NEOS-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag J 16 Linzer Luftbroschüre - Mit sauberer Luft zu besserer Lebensqualität und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen, es geht um die Linzer Luft. Wir alle wissen, dass die gerade im Winter nicht wahnsinnig gut ist. Das haben wir bei der letzten Sitzung schon besprochen. Wir haben sehr hohe Feinstaubwerte, sehr hohe NOX-Werte, die man leider nicht riecht. Das sind sehr giftige Sachen, die man nicht wirklich mitbekommt. Das heißt, neben gesundheitlichen Schäden und verminderter Lebensqualität, droht uns eine Vertragsverletzung. Das ist ein wesentlicher Grund, warum wir in irgendeiner Form aktiv werden müssen. Wir wissen das seit eineinhalb oder zwei Jahren, aber aus irgendeinem Grund passiert nichts. Drastische Maßnahmen, wie Zonen, in denen bestimmte Autos nicht hineinfahren dürfen, sind politisch nicht gewünscht. Dieser Antrag, der gemeinsam von FPÖ und NEOS erarbeitet wurde, zielt darauf ab, die Eigenverantwortung und die Kräfte, der Bevölkerung zu aktivieren. Sprich, wir können alle sehr viel tun. Wir selbst können viele kleine Maßnahmen setzen, um die Luft zu verbessern. Das geht z.B. beim Fahrstil mit ‚gleiten‘. Ich selbst praktiziere das, wenn ich mit dem Auto meiner Lebensgefährtin fahre. Ich spare locker einen oder zwei Liter auf 100 Kilometer. Ich beobachte sehr, sehr viele Menschen, die in einer Parklücke stehen und den Motor laufen lassen, weil es witzig ist oder weil sie das Auto im Sommer ein bisschen kühlen oder im Winter ein bisschen wärmen wollen. Meinem Empfinden nach, ist das schrecklich. Man könnte bei einem Neukauf an ein Benzinauto denken und das Dieselauto – das in Wirklichkeit schon angezählt ist – weglassen. Man könnte E-Bikes nutzen, zu Fuß gehen oder das Fahrrad verwenden. FPÖ und NEOS schlagen vor eine Broschüre zu erarbeiten. Darin könnten z. B. die zehn einfachsten Tipps zur besseren Luft in Linz enthalten sein. Das wird das Kraut nicht fett machen, das ist ganz klar, da sind wir nicht naiv, aber es wird einen Beitrag dazu leisten und das ist das Ziel dieses Antrages. Ursprünglich sollte der Antrag in das Umweltressort, also zur dir, Eva, gehen. Wir stellen folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ‚1. Der Linzer Gemeinderat bekennt sich zu einer umfassenden Verbesserung der städtischen Luftqualität und insbesondere zur Senkung der Feinstaubwerte sowie der NOX-Werte. Das für Angelegenheiten des Natur- und Umweltschutzes zuständige Mitglied des Linzer Stadtsenats wird daher beauftragt, umgehend mit dem zuständigen Mitglied der Oberösterreichischen Landesregierung in Verhandlungen zu treten, um ein nachhaltiges und umfassendes Konzept zur Verbesserung der Linzer Luftqualität zu erstellen. 2. Das für Angelegenheiten des Natur- und Umweltschutzes zuständige Mitglied des Linzer Stadtsenats, wird weiteres mit der Erstellung einer ,Linzer Luftbroschüre‘ beauftragt, die im Sinne der Antragsbegründung zur Bewusstseinsbildung und Mithilfe der Linzerinnen und Linzer beitragen soll.‘ Bedeckungsvorschlag: Etwaige Kosten können durch Umschichtungen im Budget gedeckt werden. Ich bitte um Zustimmung. Es geht uns alle an und ist ganz, ganz wichtig.“ Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderätin Neubauer: „Sehr geehrte Damen und Herren, dass uns Freiheitlichen eine saubere Luft immer schon ein großes Anliegen war, kann man in den Protokollen vieler Gemeinderatssitzungen nachlesen. Wir haben bereits ähnliche Anträge formuliert und eingebracht, die leider keine Mehrheit fanden. Ich verweise auf die Protokolle vom März 2014 und vom März 2015, wo wir unter anderem das Sonderprogramm nach § 9a Immissionsschutzgesetz-Luft für den Linzer Zentralraum besprochen haben. Dieses Programm wurde 2011 fertiggestellt. In den Diskussionen 2014 und 2015 wurde darauf verwiesen, dass das Programm erst gerade neu hergestellt wurde und man es alle drei Jahre evaluieren muss. Der zuständige Landesrat Anschober hat am 22. Dezember 2016 eine Bilanz-Pressekonferenz zur oberösterreichischen Luftqualität 2016 gehalten, bei der er selber treffend sagt, dass die Europäische Kommission für die A 1 schon ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet hat. Im Bereich des Stickstoffdioxids hat man um Fristverlängerung ersucht. Ganz untätig war er nicht, er hat zumindest um Fristverlängerung ersucht. Diese wurde bis 1. Jänner 2015 gewährt. Die Grenzwerte wurden zwischenzeitig weiter überschritten und nicht erfüllt. Im Pressekonferenzpapier steht, dass jedenfalls die rechtliche Verpflichtung besteht, rasch zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen - das stellt Landesrat Anschober im Dezember 2016 fest, wo die Frist am 1. Jänner 2015 abgelaufen ist. Er berichtet noch, dass er einen fachlichen und politischen Abstimmungsprozess gestartet hat, also zwei Jahre nach dem Fristablauf. Ich fürchte, dass uns Herr Landesrat einen Bären aufgebunden hat – mit den Bären hat er es. Offenbar ist er in anderen Bereichen zu beschäftigt. Deswegen die Intention, die Stadträtin möge doch bitte mit dem zuständigen Landesrat in Verbindung treten. Ich gehe davon aus, dass sie doch eine halbwegs gute Gesprächsbasis haben und im Interesse unserer Stadt etwas erreichen möchten. Zum zweiten Teil, zur Luftbroschüre: Das soll nicht nur weiter delegiert werden. Jeder kann wirklich selbst etwas dazu beitragen. Ich möchte vorschlagen, so wie jedes Umweltthema hauptsächlich die Gesundheit und das Verkehrsthema betrifft, dass man den Punkt 2 des Antrags, diese Luftbroschüre, dem Ausschuss für Frauen, Umwelt, Naturschutz und Bildung, dem Ausschuss für Sicherheit, Gesundheit und Städtekontakte und dem Ausschuss für Infrastruktur, Stadtentwicklung und Wohnbau zuweisen möge. Danke schön.“ (Beifall FPÖ) Stadträtin Mag.a Schobesberger: „Jetzt weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Ich versuche es einmal. Zwischenruf Bürgermeister Luger: „Immer am Anfang.“ Stadträtin Mag.a Schobesberger weiter: Die Frage ist, wo der Anfang ist. Ist der 2011? Darum weiß ich nicht genau, wo ich anfangen soll. Ich versuche es einmal beim Antragsteller der NEOS. Wenn es nicht traurig wäre, wäre es witzig, dass du jetzt darauf kommst, dass wir ein Problem mit der Luft haben, lieber Lorenz Potočnik. Das Ganze hat, wie Frau Kollegin Neubauer ausgeführt hat, schon eine längere Geschichte und steckt in einem Prozess. Es wird gearbeitet. Frau Gemeinderätin Neubauer hat die letzten Arbeitsschritte ausgelassen. Herr Kollege Anschober auf Landesebene, hat nicht nur eine Pressekonferenz gemacht und beklagt, dass alles tragisch ist, sondern er hat sehr wohl gehandelt. Ich versuche jetzt nur, die Eckpunkte aufzuzählen, weil es schon spät ist und auch ich schon müde bin. Er hat z.B. am 15. April 2016 zu einem Termin eingeladen, bei dem Kollege Hein mit war. Wir waren gemeinsam beim Land bei einem Termin. Zwischenruf Stadtrat Hein: „Der ist aber schon lange aus!“ Stadträtin Mag.a Schobesberger weiter: Das sage ich ja. Am 15. April 2016 war das. (Zwischenrufe) Ich erkläre, warum und wann es war. Am 15. April waren Kollege Hein und ich gemeinsam beim Land, wo die Studie des Umweltbundesamtes präsentiert worden ist und verschiedene Maßnahmen vorgestellt wurden. Das wurde auf Initiative von Landesrat Anschober in Auftrag gegeben. Er hat versucht, alle Handelnden zusammen zu bringen und hat Vorschläge präsentiert. Am 3. Mai 2016 haben Kollege Hein und ich zu einem gemeinsamen Ausschuss eingeladen, bei dem wir den Mitgliedern des Umweltausschusses und des Verkehrsausschusses noch einmal berichtet haben. Wir werden die Luftsituation nur mit Verkehrsmaßnahmen in den Griff bekommen, weil der Verkehr, gerade was das Stickstoffdioxid betrifft, der Hauptverursacher schlechthin ist. In erster Linie - das hat Frau Kollegin Neubauer schon richtig gesagt – sind das die Dieselfahrzeuge. Ich glaube, Frau Kollegin, das haben Sie gesagt. Der Vorschlag des Umweltbundesamts, eine Umweltzone einzuführen, ist nicht auf große Gegenliebe gestoßen, auch bei mir selber nicht. Daher erging die Einladung an alle Fraktionen, selbst Vorschläge abzugeben, was man alternativ umsetzen könnte. Interessanterweise haben die NEOS keinen Vorschlag abgegeben. So viel zum Thema, wie wichtig den NEOS die Luft immer schon war. Dann hat es diese Einreichfrist gegeben, bei der die Vorschläge gesammelt und dann beim Land abgegeben worden sind. Herr Landesrat Anschober hat dann das erste Mal für Oktober zu einem Termin eingeladen. Der Plan war es neue alternative Vorschläge gemeinsam mit Land und Stadt zu diskutieren. Dieser Termin wurde auf Ersuchen von Verkehrslandesrat Steinkellner, abgesagt. Er wollte zuerst im Verkehrsbereich Maßnahmen durchrechnen lassen, um aufbauend auf diesen Daten die Umweltprognosen durchrechnen zu können, was grundsätzlich sehr gescheit ist. Der neue Termin wurde im März angesetzt. Allerdings lagen die Verkehrsdaten immer noch nicht vor, was wiederum der Grund für eine neuerliche Terminverschiebung war. (Zwischenrufe) Frau Kollegin, das war aber jetzt nicht Ihr ernst, dass wir, wenn der Westring da ist, keine Luftprobleme mehr haben, oder? Wenn wir auf den Westring warten, können wir sämtliche Bemühungen bis dahin ohnehin einstellen, weil dann sind sämtliche Probleme gelöst – sämtliche Verkehrsprobleme, sämtliche Umweltprobleme, Gesundheitsprobleme, wahrscheinlich, alle anderen Probleme auch. (Zwischenruf, Heiterkeit) Die Schulden fahren dann mit den Autos im Tunnel, verpuffen und sind verschwunden. Ich glaube nicht daran, daher bin ich sehr bemüht, dass wir unabhängig vom Land das tun, was wir können. Nicht nur ich in meinem Ressortbereich bin bemüht, sondern ich habe schon den Eindruck, dass Kollege Hein sehr bemüht ist und schon ein massives Gewicht auf die Förderung des sanften Verkehrs legt. Ich muss anerkennend festhalten, dass ich bei ihm mehr Bemühungen orte, als bei allen Verkehrsreferenten in den letzten Perioden gemeinsam. Es tut mir Leid. Ich habe gesagt, ich orte. Das ist eine sehr subjektive Bewertung, aber aus meiner Sicht ist das so. Ich habe den Eindruck, dass in dieser Periode tatsächlich mehr weitergegangen ist, als in Summe in der letzten. Vielleicht ist das sehr unfair und nur eine subjektive Wahrnehmung, aber ich halte es als solche fest. Ich versuche, in meinem Ressortbereich zu tun, was geht. Nach der Einführung des Umwelttickets - auch wenn man das nicht gerne zur Kenntnis nimmt -, das unheimlich gut wirkt und mittlerweile zu mehr als einer Verdoppelung der JahreskartenbesitzerInnen und damit der regelmäßigen TeilnehmerInnen am öffentlichen Verkehr geführt hat, haben wir z.B. die Lastenfahrradförderung eingeführt usw. Ich bemühe mich, in meinem Ressortbereich, das, was ich kann, umzusetzen. Selbiges orte ich, wie gesagt, beim Kollegen Hein auch. Das Problem ist aber – Lorenz, du hast dich mit dem noch nicht beschäftigt, das nehme ich zur Kenntnis, vielleicht weißt du das nicht, Frau Kollegin Neubauer weiß das aber -, dass nicht die Stadt Linz, sondern das Land Oberösterreich für die Einhaltung der Grenzwerte im Land Oberösterreich und damit in der Stadt Linz zuständig ist. Es ist ein Problem, wenn nicht in allen zuständigen Ressortbereichen auf Landesebene dieselben Anstrengungen unternommen werden. Es wird wahrscheinlich Gründe haben, warum die benötigten Verkehrsdaten nach wie vor nicht im notwendigen Zeitrahmen vorliegen. Solange man keine Daten hat auf die man aufbauende Maßnahmen setzen kann, hat das schlichtweg keinen Sinn. Nichtsdestotrotz habe ich im vorauseilenden Gehorsam den Punkt 1 Ihres Antrags - darum weiß ich das alles - umgesetzt und war gestern bei Landesrat Anschober. Ich bin mit ihm natürlich in regelmäßigem Austausch und kann sagen, dass er im regelmäßigen Austausch mit Herrn Kollegen Steinkellner ist. Aber vielleicht können Sie einmal mit ihm reden. Er wird Ihnen das dann bestätigen, dass er im regelmäßigen Austausch mit Kollegen Steinkellner ist. Das hat dazu geführt, dass mittlerweile ein Teil dieser Daten vorhanden ist. Allerdings fehlt noch der Durchrechnungszeitraum, der bis 2020, 2025 notwendig ist. Ich weiß, das ist jetzt alles recht technisch, aber das kann ich uns trotz der fortgeschrittenen Zeit nicht ganz ersparen, weil das wichtig ist, um zu verstehen, dass in dem Fall, lieber Lorenz, die Welt nicht durch die rosarote Brille analysierbar ist. Ich ersuche wirklich zur Kenntnis zu nehmen, dass es sehr intensive Bemühungen gibt. Es ist nicht möglich, dass man schnippt und alles umgesetzt ist. Wenn das so ginge, dann hätten wir wahrscheinlich schon alles erledigt. Aber so einfach funktioniert es leider nicht. Aus meiner Sicht sind alle Handelnden tatsächlich ernsthaft bemüht, Lösungen herbeizuführen. Was den Punkt 2 betrifft, habe ich überhaupt nichts dagegen, dass wir eine Broschüre machen. Ich frage mich nur, ob das in Relation steht, ob das jetzt besonders viel bringt und ganz besonders sinnvoll ist. Frau Kollegin Neubauer hat schon eine Gemeinderatssitzung von 2014 zitiert, wo das ein Thema war. Ich mache die LinzerInnen seit Jahren mittels Presseaussendungen öffentlich darauf aufmerksam, wenn wir drei Feinstaubüberschreitungstage in Folge haben und ersuche einen Beitrag zu leisten. Genau das, was du jetzt gerne in der Broschüre hättest, lieber Lorenz Potočnik, setzen wir schon längst um. 2014 hat mich Frau Kollegen Neubauer noch massiv dafür kritisiert, dass ich mir erlaube, den Leuten zu sagen, dass sie ihr Auto stehen lassen sollen. Es wurde kritisiert, dass es eine Frechheit ist, keine anderen Lösungen zu finden, sondern den Leuten zu sagen, was sie tun sollen. Ich freue mich, dass es seither offenbar ein Umdenken gegeben hat. Frau Kollegin Neubauer, es freut mich wirklich, dass Sie das auch so sehen, dass es schon einen Sinn macht, wenn man den Leuten sagt, was sie beitragen und was sie selbst leisten können. Es gibt ganz viele Leute, die das möchten und die die Bereitschaft dafür haben. Ich glaube wirklich nicht, dass es notwendig ist, eigens eine Broschüre zu erstellen. Vielleicht ist es in der NEOS-Fraktion nicht ganz gut kommuniziert worden. In der letzten Gemeinderatssitzung hat es schon einen Antrag dazu gegeben, mehr Bewusstseinsbildung zu betreiben. Ich bin wirklich die Letzte, die das aufhalten will, ganz im Gegenteil. Wenn es gewünscht wird, mache ich eine schöne Broschüre. Nur das kostet wieder einen Haufen Geld. Dann stellt sich die Frage, ob wir das Zielpublikum damit tatsächlich gut erreichen. Ich habe nichts dagegen, wenn wir das gemeinsam noch einmal diskutieren. Ich ersuche aber, vielleicht nicht in fünf Ausschüssen zu diskutieren, ob wir eine Broschüre machen oder nicht. Vielleicht genügt es, das in einem Ausschuss zu diskutieren. (Zwischenruf) Die Mehrheit wird entscheiden. Ich sage nur, wenn man den Spargedanken und Effizienzgedanken ein bisschen mitberücksichtigt, genügt es vielleicht, wenn man es in einem Ausschuss diskutiert, nachdem alle Fraktionen in jedem Ausschuss vertreten sind. Ich ersuche wirklich, dass man sich das noch einmal überlegt. Ich mache, wie gesagt, gerne eine Broschüre. Ob die Broschüre wirklich das geeignetste Mittel zur Erreichung des Ziels ist, bezweifle ich. Ich glaube zum Beispiel, dass es sehr zielführend wäre, wenn man in der Dezember-Ausgabe des ,Lebendigen Linz‘ eine Seite einrichtet, auf der Umweltdaten vorkommen. In der Hauptphase in den Wintermonaten, wo es problematisch ist und wir immer Überschreitungstage haben, sollten wir im ,Lebendigen Linz‘ bewusst darauf aufmerksam machen. Da erreichen wir alle Linzerinnen und Linzer, weil sie die Zeitung sowieso zugeschickt bekommen. Man kann dann in geeigneter Form darstellen und dazu einladen, mit zu machen um gemeinsam auf unsere Luft zu achten. Außerdem kann man in Kooperation mit dem Land Oberösterreich, das tatsächlich dafür zuständig ist, die Luftdaten im Internet auf der Homepage des Landes Oberösterreich abrufen und in weiterer Folge dann auch auf der Homepage der Stadt Linz. Zugegebenermaßen sehe ich einen Verbesserungsbedarf, dass man das leichter findet oder besser darstellen kann. Mittlerweile gibt es zwischen den zuständigen MitarbeiterInnen am Land und in der Stadt eine gemeinsame Arbeitsgruppe, wie man das besser organisieren kann. Ich bin dafür, dass wir schauen, wie wir das besser kommunizieren und unter die Leute bringen können. Vielleicht können wir aber auf die Broschüre verzichten. Ich ersuche, noch einmal darüber nachzudenken, ob die Broschüre wirklich das geeignete Mittel ist. Ich bin grundsätzlich sehr froh darüber, dass es offensichtlich eine gemeinsame Anstrengung und Bemühung gibt, was die Verbesserung unserer Luft betrifft. Ich hoffe, dass wir weiterhin an einem Strang ziehen. Ich freue mich, dass die NEOS jetzt auch dabei sind. Danke schön.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderat Rosenmayr: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen, ich bedanke mich sehr herzlich bei Frau Stadträtin Schobesberger für die leidenschaftliche und ausführliche Aufklärung, denn das erspart mir, dass wir die Bedenken hinsichtlich einer zu schnellen Broschüre formulieren. Ich darf mich daher kurz fassen und das, was noch ermöglicht wurde, in Worte fassen. Es hat sich auf Klubebene eine Einigung ergeben, dass dieser Antrag an zwei Ausschüsse und nicht mehr an drei Ausschüssen verwiesen und zugewiesen wird. Das soll der Umweltausschuss und der Infrastrukturausschuss sein. Dort kann über eine Maßnahme, wie eine Veröffentlichung bzw. Informationsbroschüre für die Bevölkerung diskutiert werden. Dass das grundsätzliche Thema seit den 70er-Jahren eine gute Intention ist, wissen wir. Es ist daher in den Ausschüssen, glaube ich, gut aufgehoben.“ (Beifall ÖVP) Bürgermeister Luger: „Es sei schon darauf hingewiesen, dass Linz bei sämtlichen Vergleichen immer auf Platz 1 oder 2 ist. Das sollte vielleicht auch gesagt werden, wenn man über die Linzer Luft spricht. Da ist wirklich etwas gelungen, was Städten in der Sanierung selten gelingt. Vielleicht können wir gemeinsam auf das stolz sein, auch um 20:37 Uhr, nach sehr langen Diskussionen.“ Gemeinderätin Köck: „Ich mache es ganz kurz. Liebe Eva, wahrscheinlich macht es schon Sinn, wenn wir diesen Antrag mit diesen zwei Punkten noch einmal in den Umweltausschuss und in den Verkehrsausschuss zuweisen. Du hast selbst gesagt, dass wir diese Maßnahmen im Mai 2016 in diesen zwei Gremien zusammengefasst diskutiert haben und dort viele Punkte präsentiert bekommen, aber auch besprochen haben. Ich glaube, dass es noch das eine oder andere Informationsdefizit gibt. Du hast viel genannt. Ich glaube aber, dass es Sinn macht, wenn man das in einer ruhigeren Atmosphäre, in einem Ausschuss vielleicht noch einmal präsentiert und dann weiter diskutieren kann. Insofern glaube ich, dass diese zwei Tagesordnungspunkte ganz gut aufgehoben sind. Bei der Broschüre bin ich mir, ehrlich gesagt, auch nicht ganz sicher, ob das das Mittel der ersten Wahl ist. Vielleicht findet man einen innovativeren, moderneren Ansatz. Ich bin nicht sicher, ob das wirklich ein gedrucktes Werk sein muss. Aber darüber können wir in den Ausschüssen diskutieren. Vielleicht finden wir dort andere Ideen, wie man diese Infos günstiger, innovativer und zukunftsweisender unter die Menschen bringen kann. Danke.“ (Beifall SPÖ) Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Potočnik: „Liebe Eva, es gab ein, zwei Sekunden, in denen ich fast ein bisschen bereut habe, diesen Antrag gestellt zu haben. (Heiterkeit) Falls das die Intention war, dann hat es funktioniert. Spaß beiseite, es klang in Wirklichkeit zu 90 Prozent wie eine Verteidigungsrede. Eigentlich unangenehm, wenn ich ehrlich bin. Du hast zum Beispiel gesagt, das Land ist zuständig und so weiter. Ich weiß, dass das Land zuständig ist. Das eigentliche Ziel dieses Antrages ist das zu tun, was wir tun können und endlich ins Tun zu kommen. Das ist das Ziel. Zur Broschüre muss ich sagen, es gibt 100 Möglichkeiten. Die Broschüre ist aber ein gutes Vehikel, um überhaupt einmal den Content zu erzeugen. Wenn wir diesen Content haben, dann können wir es noch auf zehn verschiedene Medien verteilen, egal, ob das der Screen in der Straßenbahn ist oder über eine Facebook-Seite geht. Ich freue mich, wenn dieser Antrag in den Ausschuss kommt, damit wir anfangen, das einmal in die Hand zu nehmen, damit die Leute aktiviert werden und wissen, dass sie mithelfen können. Dass sie nicht die ganze Luft retten werden, ist mir klar, das habe ich eingangs selbst gesagt. Vielleicht sind es aber zehn Prozent, die wir verbessern können.“ (Beifall NEOS) Der Vorsitzende lässt nun über die Zuweisung des Antrages abstimmen. Der Antrag wird einstimmig dem Ausschuss für Infrastruktur, Stadtentwicklung und Wohnbau und dem Ausschuss für Frauen, Umwelt, Naturschutz und Bildung zugewiesen. Gemeinderätin Wessela berichtet über den von der SPÖ-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag J 17 Primärversorgungseinrichtung – Resolution und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen, als Vorsitzende des Stadtteils Sektion Bulgariplatz freut es mich natürlich ganz besonders, den vorliegenden Antrag einbringen zu dürfen und Sie um Ihre Zustimmung zu ersuchen. Es geht um ein Primärversorgungszentrum für unseren Stadtteil. Wie Sie sicher alle wissen, erlebt der Stadtteil Bulgariplatz gerade einen riesen Modernisierungs- und Wachstumsschub. Bei uns im Stadtteil werden sehr viele Neubauten realisiert. Die grüne Mitte ist sozusagen nur das bekannteste und größte Beispiel. Wie wir alle wissen, interessieren Neubauten gerade junge Menschen und junge Familien. Sie ziehen in diesen Stadtteil, weil die sonstige Infrastruktur mit Zentrumslage, öffentlichem Verkehr, Krabbelstuben, Kindergärten und Volksschulen bei uns sehr gut passt. Wir haben alles, kommt zu uns. Ein Primärversorgungszentrum wäre noch eine ganz, ganz tolle Ergänzung. Vielleicht hat jemand gesehen wie das in Enns funktioniert, dort ist das eine ganz tolle Sache. Nicht nur flexible und lange Öffnungszeiten sind gerade für junge Menschen wichtig auch das umfassende Angebot mit Hebamme, Logopädie, Physiotherapie, Ergonomie usw., ist sehr gut und bietet gerade für junge Familien viele Möglichkeiten. Deshalb möchte ich Sie ersuchen, uns dabei zu unterstützen und das Ersuchen an das Land Oberösterreich, die Oberösterreichische Ärztekammer und die Oberösterreichische Gebietskrankenkasse zu richten, bei den Verhandlungen, die gerade laufen, Linz und natürlich im Besonderen dieses große Neubauprojekt der ‚Grünen Mitte‘ oder die nähere Umgebung bei den Verhandlungen einzuplanen. Der Gemeinderat beschließe folgende Resolution: ,Die Oberösterreichische Gebietskrankenkasse, die Oberösterreichische Landesregierung sowie die Oberösterreichische Ärztekammer werden ersucht, im Zuge ihrer Verhandlungen über die weiteren Standorte für Primärversorgungseinrichtungen in der ersten Phase zumindest eine solche Erstversorgungseinrichtung in Linz, optimal in der Grünen Mitte, vorzusehen.‘ Wie gesagt, vielen Dank. Ich ersuche um Ihre Zustimmung. “ (Beifall SPÖ) Wortmeldung Gemeinderätin Mayr: „Sehr geehrte Damen und Herren, es ist schön, dass sich der Bund, die Länder und die Sozialversicherungen auf den Ausbau der Primärversorgung geeinigt haben, und dafür ca. 200 Millionen Euro zweckgewidmet haben. Die Primärversorgungszentren bringen für Patientinnen und Patienten, für Ärztinnen und Ärzte, aber auch für die Kommunen nur Vorteile. Wie man im Primärversorgungszentrum Enns, das im Februar 2017 eröffnet worden ist, sehen kann, funktioniert das. Ein professionelles Team von praktischen Ärzten und Ärztinnen kümmert sich um die Patienten und Patientinnen. Unsere Fraktion stimmt daher der Resolution zu, da dies sicher nur zum Vorteil der Bewohner sein kann. Danke.“ (Beifall ÖVP) Schlusswort Gemeinderätin Wessela: „Vielen Dank für die Wortmeldung. Ich hoffe auf die Zustimmung aller Fraktionen.“ Der Antrag wird einstimmig angenommen. Gemeinderat Grabmayr berichtet über den von der FPÖ-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag J 18 Drogenfreie-Zone im Umkreis von Schulen sicherstellen – Resolution und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrter Damen und Herren, bei diesem Antrag geht es um eine Resolution an das Innen- und Außenministerium. Das Thema ist die Sicherstellung von drogenfreien Zonen im Umkreis von Schulen, insbesondere von Berufsschulen. Ich möchte kurz auf die Situation im Stadtteil Neue Welt eingehen. Der Bereich des Spielplatzes Kremplstraße wurde im Gemeinderat schon des Öfteren besprochen. Trotz aller Anstrengungen ist es von Seiten der Stadt Linz bisher nicht gelungen, weil sie nicht über die ausreichenden Kapazitäten verfügt, dort zu einer dauerhaften Lösung zu kommen. Verschiedene Stadtsenatsmitglieder haben sich schon mit diesem Thema befasst. Das wirkliche Problem der offenen Drogenszene in der Neuen Welt ist, dass nicht nur ein Kinderspielplatz betroffen ist. Diese Drogenszene ist am Schnittpunkt von drei Linzer Berufsschulen. Dadurch ist die Gesundheit der Jugendlichen und Kinder aus Linz, aber auch aus der Umgebung massiv betroffen. Im Bereich dieses Drogenhotspots werden Jugendliche von den Dealern angesprochen. Das kann natürlich zu einer dauerhaften Gefährdung der Gesundheit dieser Jugendlichen führen. Im Interesse der Linzer Bevölkerung und der aus anderen Bezirken einpendelnden Schüler, ersuchen wir das Innenministerium um entschlossene Maßnahmen, um zumindest im Umkreis dieser drei Schulen einen drogenhändlerfreien Bereich sicherzustellen. Natürlich wäre das theoretisch überall in Linz zu handhaben. Bei den Drogenhändlern muss unabhängig von ihrer Nationalität sichergestellt werden, dass sie ausnahmslos unter strenger Einhaltung der geltenden Gesetze zur Verantwortung gezogen werden. Ein weiteres Ziel muss es sein, dass in diesem Bereich das Innenministerium in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Äußeres eine Rückführung von ausländischen Straftätern in ihre Heimatländer, die sehr oft ohne Pass angetroffen werden, ermöglicht wird. Ich stelle daher folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ,Resolution an den Bundesminister für Inneres: Der Linzer Gemeinderat ersucht den Bundesminister für Inneres, im Umkreis von öffentlichen Schulen, im Speziellen, auf Grund der Brisanz, im Umkreis der Linzer Berufsschulen 2, 8 und 9, wirkungsvoll gegen den illegalen Drogenhandel vorzugehen. Resolution an den Bundesminister für Äußeres: Der Linzer Gemeinderat ersucht den Bundesminister für Äußeres, die Rückführung von Straftätern ohne österreichischen Pass in ihre Heimatländer zu ermöglichen.‘ Danke schön.“ (Beifall FPÖ) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Hackl: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Damen und Herren des Linzer Gemeinderates, der Antrag des Kollegen Grabmayr möge zwar gut gemeint sein, für mich klingt er aber äußerst populistisch. Meine Fragestellung an dich, Kollege Grabmayr, weshalb nur bei diesen drei Berufsschulen? Das klingt gut, wird aber nicht den gewünschten Erfolg bringen. Mir sind bereits auch Polytechnische Schulen bekannt, bei denen es bereits ebenfalls im Hinblick auf Suchtgift Vorfälle gab. Geht es bei diesen nicht ebenso um die Gesundheit und Sicherheit unserer Kinder und Jugendlichen? Dieses Problem wird so nicht zu lösen sein. Das gehört einer Gesamtlösung zugeführt. Die Exekutive leistet in den letzten Wochen und Monaten ausgezeichnete Arbeit, jedoch kann sie nur Feuerwehr sein. Dieses Problem gehört sozial- und gesellschaftspolitisch gelöst. In erster Linie sind unsere Stadträtin Hörzing und Vizebürgermeister Wimmer für die Gesundheit gefordert, sozialpolitische Lösungsangebote zu schaffen, um die Drogenprobleme zu lösen. Diese müssen an der Wurzel bekämpft werden, dann sind sie lösbar. Danke.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderat Leidenmühler: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrter Herr Gemeinderat Grabmayr, lieber Joe Hackl, die Resolution der FPÖ geht jedenfalls in die richtige Richtung. Es ist aber so, dass sie im ersten Teil - da knüpfe ich ein bisschen an Joe Hackl an - etwas zurückbleibend ist und im zweiten Teil etwas überschießend. Wir kritisieren aber nicht nur, wie in dem Fall die ÖVP, sondern wir machen einen konstruktiven Vorschlag, weil es wirklich um ein wichtiges Thema geht. Die Resolution an den Bundesminister für Inneres ist deshalb zurückbleibend, so wie Kollege Hackl gesagt hat, weil nur drei Schulen genannt sind, es aber tatsächlich natürlich auch andere Problemfälle gibt. Daher der Abänderungsantrag im ersten Teil. Im zweiten Teil ist die Resolution etwas überschießend, weil hier die Rückführung aller Straftäter ohne österreichischen Pass in ihre Herkunftsländer ermöglicht werden soll und es geht natürlich zu weit. Ich bringe irgendein Fantasiebeispiel: Ein Serbe, der schon 30 Jahre in Österreich lebt und im Straßenverkehr eine fahrlässige Körperverletzung begeht, weil er jemanden anfährt, wäre dann ebenfalls in die Heimat zurückzuführen. Das ist damit natürlich nicht gemeint. Hier geht es vor allem um jene Straftäter - das kommt in der Begründung vor -, die möglicherweise gar keinen Pass haben und daher nicht in ihre Herkunftsländer zurückgeführt werden können, weil es keine Rückführungsabkommen mit den betreffenden Staaten gibt. Der Gemeinderat beschließe: Resolution an den Bundesminister für Inneres: ,Der Linzer Gemeinderat ersucht den Bundesminister für Inneres, im Umkreis von öffentlichen Schulen wirkungsvoll gegen den illegalen Drogenhandel vorzugehen. Resolution an den Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres: Der Linzer Gemeinderat ersucht den Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres, sich auf europäischer Ebene dafür einzusetzen, dass durch den Abschluss von Rücknahmeabkommen sichergestellt wird, dass Straftäter ohne gültigen Reisepass in ihre Herkunftsländer rückgeführt werden können. Zwischenzeitig sollten auch bilaterale Verhandlungen über entsprechende Abkommen gestartet werden.‘ Soweit unser Abänderungsantrag. Ich bitte um Annahme.“ (Beifall SPÖ) Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Grabmayr: „Zum ersten Punkt, dass nur drei Schulen angeführt wurden. Es ist natürlich so, dass die österreichischen Gesetze überall gelten sollten. Es hat sich in letzter Zeit aber gezeigt, dass sie fast nirgends mehr exekutiert wurden, deshalb von meiner Seite die Zuspitzung auf den Bereich rund um diese drei Schulen. Ich kann aber sehr gut damit leben, alle Schulen anzusprechen, sofern dafür, wie angezeigt wurde, ein Konsens im Gemeinderat erzielbar ist. Der zweite Punkt entspricht in erster Linie durchaus unserer Intention, Straftäter, die keinen oder angeblich keinen Reisepass haben, zurückzuführen. Ich kann auch mit der Version des Herrn Kollegen Leidenmühler leben. Ich ersuche daher auch meine Fraktion, den Abänderungsantrag der SPÖ anzunehmen.“ (Beifall FPÖ) Der Vorsitzende lässt nun über den Abänderungsantrag abstimmen. Der Abänderungsantrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von Die Grünen (9) und NEOS (3) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Gemeinderätin Leitner-Rauchdobler berichtet über den von der NEOS-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag J 19 Erstellung eines Kinderbetreuungskonzeptes für das Areal der Tabakfabrik Linz Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft mbH – Resolution und Antrag und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Kolleginnen und liebe Kollegen, liebe Besucherinnen und Besucher auf der Galerie, ich war vor kurzem auf einer Ausstellung in der Tabakfabrik und habe ein Bild mit FabrikarbeiterInnen und Kindern gesehen. Ich habe mich mit der Geschichte auseinander gesetzt. Die Tabakfabrik hat, was die Kinderbetreuung anbelangt, eine sehr interessante Geschichte. Seit 1918 hat es für Kinder bis zu einem Jahr ein Säuglingsheim gegeben und in Folge einen Betriebskindergarten. Dieser hat sogar in Form eines Kindergartens mit Hort bis 1977 bestanden. Es hat mich interessiert zu lernen, dass es damals schon eine Betreuung für die Kinder der ArbeiterInnen gegeben hat, wenngleich die Voraussetzungen, warum die Frauen damals arbeiten gegangen sind, andere waren. Heute geht es darum, Rahmenbedingungen zu schaffen. Ich denke, es ist unsere Aufgabe in der Politik, Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf möglich wird. Heute ist die Tabakfabrik ein kreativer Produktionsort, der für die Stadt Linz zukunftsweisende Akzente als Leuchtturmprojekt setzen soll. Die Tabakfabrik ist bereits Arbeitsstätte vieler aufstrebender Unternehmen, die sehr viele junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschäftigen. Viele dieser Unternehmen haben bereits den Wunsch und den Bedarf an Betreuungsplätzen für die Kinder der hier angestellten Arbeiterinnen und Arbeiter geäußert. Ich finde, die Politik muss aktiv werden. Die Zeit des Abwartens ist vorbei. Ich denke, dass wir für den Neubau 3 keine Zeit haben, weil die Kinder, die heute einen Betreuungsplatz brauchen, bereits in die Schule gehen. Wir brauchen Kinderbetreuungsplätze für die Kinder der Unternehmerinnen und Unternehmer. Die weitere geplante Entwicklung und Nutzung des bestehenden Gebäudes und die Entwicklung des Areals im Westen durch den Neubau 3 werden diesen Bedarf noch zusätzlich verstärken. Wir stellen daher den Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ‚I. Resolution an die Tabakfabrik Linz (TFL): Der Gemeinderat der Stadt Linz ersucht die TFL um eine Konzepterstellung (inklusive einer Bedarfsanalyse und -prognose) und eine Implementierung von Kinderbetreuungseinrichtungen innerhalb des Areals der Tabakfabrik. II. Die für die Planung von Kinderbetreuungseinrichtungen zuständigen Mitglieder des Linzer Stadtsenats werden ersucht, mit der TFL bezüglich Konzepterstellung und Implementierung von Kinderbetreuungseinrichtungen innerhalb des Areals der Tabakfabrik Kontakt aufzunehmen, und bei Bedarf den Prozess zu begleiten und zu unterstützen.‘ Bedeckungsvorschlag: Die Bedeckung anfallender Kosten soll durch Umschichtung im Rahmen des Budgets erfolgen. Wir ersuchen um Zustimmung.“ Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderätin Mag.a Leibetseder: „Sehr geehrter Gemeinderat, es gibt keine Diskussion betreffend Unterstützung der Linzer Familien zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ein wichtiges Instrument zur Sicherstellung der dazu notwendigen Kinderbetreuungseinrichtungen in den jeweiligen Stadtvierteln, ist das Bedarfs- und Entwicklungsplanungskonzept. Insofern wird das bestehende regionale Angebot in der Holzstraße in Abstimmung auf die höhere Anzahl von Kinderbetreuungsplätzen unter Berücksichtigung des Areals der Tabakfabrik beziehungsweise der dort lebenden Familien und der dort nun entstehenden Arbeitsplätze berücksichtigt. Eine Weiterentwicklung des Bedarfs hat über den Bedarfs- und Entwicklungsplan im Sozialausschuss zu erfolgen und erfolgt auch. Aus diesem Grund enthalten wir uns der Stimme.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderätin Walcher: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, es kann nicht Aufgabe der Tabakfabrik GmbH als Vermieter sein, Infrastruktur im Bereich Kinderbetreuung für ihre Mieter zur Verfügung zu stellen. Das ist Aufgabe der Betriebe selbst, wenn ihnen die Kinderbetreuung ihrer MitarbeiterInnen ein Anliegen ist. Das hierfür geeignete Modell ist jenes der so genannten Betriebstagesmütter, welches seit 2012 existiert und größtmögliche Flexibilität hinsichtlich der Betreuungszeiten garantiert, wobei maximal fünf Kinder von einer Betriebstagesmutter gleichzeitig betreut werden können. Es können sich für kleinere Einheiten mehrere Betriebe zusammenschließen, die sich eine solche Betriebstagesmutter teilen. Gefördert wird das übrigens vom Land Oberösterreich pro Wochenstunde und pro Kind. Dieses Modell existiert bereits. Wir sehen daher keinen Grund, Parallelstrukturen zu schaffen und werden uns daher der Stimme enthalten.“ (Beifall FPÖ) Stadträtin Hörzing: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen, auch aus unserer Sicht gibt es gerade im Bereich der Kinderbetreuung in der Stadt Linz eine sehr, sehr aktive Politik. Kollegin Leitner-Rauchdobler hat die Entwicklung in der Historie kurz aufgezeigt. Man muss sagen, dass wir hier in der Stadt Linz von Anfang an sehr kreativ waren. Es ist schon ausgeführt worden, dass es die Bedarfsprognose für Linzer Kinder in diesem Stadtteil gibt. Dementsprechend ist von uns die Vorsorge getroffen worden, um den entstehenden und entstandenen Babyboom entsprechend unterstützen zu können. Ich darf daran erinnern, dass wir Anfang dieses Jahres in diesem Hause beschlossen haben, dass das Ausbauprogramm für Krabbelstuben und Kindergärten diesen Stadtteil mit berücksichtigt. Wenn es am Areal der Tabakfabrik Unterstützungen gibt, die schon ausgeführt worden sind, was es über die normale Kinderbetreuung hinaus noch gibt - also von Tagesmüttern angefangen, über Nest, Schaukelpferd, auch für individuelle Angebote ist in der Stadt Linz gesorgt. Das wäre ein spezifisches Thema für die dort ansässigen Unternehmen, die sehr kreativ, sehr unterschiedlich arbeiten. Ich glaube, dass man das speziell dort ansehen muss und wird. Ich denke, dass die Vorbereitungsarbeiten schon laufen. Das ist aber ein Betriebskindergarten, der zu etablieren wäre. Ich darf darauf hinweisen, dass gerade für Betriebskindergärten die dementsprechenden Vorschriften einzuhalten sind und dass es gerade in dem Bereich relativ schwierig ist, entsprechende Angebote im Freien anbieten zu können. Von Seiten der SPÖ-Fraktion können wir uns deswegen der Stimme enthalten, weil wir das, was wir von seitens der Stadt Linz anbieten können, sehr gut in sehr ausreichendem und sehr komfortablem Maße für alle Eltern anbieten. Vielen herzlichen Dank.“ (Beifall SPÖ) Der Vorsitzende erteilt der Berichterstatterin das Schlusswort. Gemeinderätin Leitner-Rauchdobler: „Ich muss sagen, die lieben Kolleginnen und Kollegen bringen mich noch immer zum Erstaunen, mit welch fadenscheinigen Ausreden sie versuchen Kinderbetreuung nicht zur Verfügung zu stellen. Ich habe konkret mit Unternehmern gesprochen und es besteht sehr wohl ein Bedarf. Ich sehe das als Ansporn. Ich habe schon weitere Ideen für weitere Anträge und freue mich, diese im Gemeinderat zu präsentieren.“ (Heiterkeit) Bürgermeister Luger: „Wenn ähnliche Anträge nicht in die Struktur von Betreuungssystemen passen, wird zukünftigen Anträgen das gleiche Schicksal widerfahren, wie dem jetzt.“ Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen SPÖ (20), FPÖ (16) und ÖVP (12) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Gemeinderat Potočnik berichtet über den von der NEOS-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag J 20 Wimhölzel-Hinterland – Auslobung Wettbewerb für umfassende Sanierungsstrategie – Resolution und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen, ich mache diesen Antrag kurz, obwohl er relativ lang ist. Ich glaube, wir alle wissen, worum es sich handelt. Ich mache ihn so kurz, dass ich es in einem Satz zusammenfasse. Linz braucht diese wirklich günstigen Wohnungen, die im Wimhölzel existieren, so dringend, wie einen Bissen Brot. Diese sind im Neubau nicht zu ersetzen. Das kann ich Ihnen als Architekt und Stadtentwickler sagen, weil der Neubau voller Regularien und Vorschriften usw. ist. Wir brauchen diese Wohnungen ganz dringend. Aus diesem Grund will dieser Antrag einen Wettbewerb für eine Sanierungsstrategie erwirken. Das Unangenehme oder Angenehme bei dieser Geschichte ist, dass uns die Realität schon längst überholt hat. Dieser Antrag ist in Wirklichkeit schon passee, weil in diesen letzten ein, zwei, drei Wochen alles so schnell gegangen ist. Ich lese trotzdem noch einmal kurz den Antragstext vor: Der Gemeinderat beschließe folgende Resolution an die GWG GmbH: ‚Die GWG - Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz GmbH wird aufgefordert, den Plan, die Siedlung ‚Wimhölzel-Hinterland‘ abzureißen und die Bewohner abzusiedeln zu stoppen. Stattdessen soll eine Sanierung vorbereitet werden. Um diese möglichst interdisziplinär und in Zusammenarbeit mit den Bewohnern vor Ort zu bewerkstelligen, soll ein Wettbewerb für eine umfassende Sanierungsstrategie ausgelobt werden.‘ Bedeckungsvorschlag: Für die Stadt Linz sollten keine Kosten entstehen. Falls doch, der Form wegen: Allenfalls entstehende Kosten in der Vorbereitung eines Sanierungswettbewerbs können durch Umschichtungen im Budget gedeckt werden. Ich bitte um Zustimmung und weiß natürlich, dass dieser ausführliche Abänderungsantrag kommt, den wir schätzen.“ (Beifall NEOS) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Huber: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, ich erlaube mir kurz den Direktor der GWG, Herrn Stadler, und eine Vertreterin der Mieterinnen und Mieter auf der Galerie zu begrüßen. Lorenz, du hast den Abänderungsantrag bereits angesprochen, er wird von allen vier Stadtsenatsparteien eingebracht. Diese Seltenheit dokumentiert die Handlungsfähigkeit des GWG-Aufsichtsrates über die Parteigrenzen hinweg. Ich bedanke mich bei der Fraktion der FPÖ, ÖVP und Grünen. Es ist nicht selbstverständlich, dass die Interessen der MieterInnen und der GWG allen wichtiger sind, als parteipolitisches Kleingeld. Zum Hauptantrag: Lieber Lorenz, ich komme nicht umhin, deine Rolle in dieser Sache irgendwie als ‚Public Hellraiser‘ zu bezeichnen. Ich möchte zu deiner Vorgehensweise drei Kritikpunkte herausheben. Ich versuche wirklich, das in einer Art und Weise zu machen, damit wir nachher auch noch auf ein Bier gehen können. In diesem Sinne ersuche ich das als sehr, sehr kritisches Feedback zur Vorgehensweise der NEOS zu verstehen. Erstens, empfinde ich deine Vorgehensweise als populistisch. Du erweckst bewusst oder unbewusst den Eindruck, dass du allein im Besitz der Wahrheit bist und unterstellst der GWG unlautere Absichten wie z.B. Geldmacherei. Du kritisierst, dass es im Stadtteil eine Verunsicherung unter den Mieterinnen und Mietern gibt und hast dies – so ehrlich muss man sein – teilweise zumindest unbewusst selbst verstärkt. Zweitens, empfinde ich persönlich dein Vorgehen einigermaßen unseriös. Du kritisierst den Detaillierungsgrad der bisher von der GWG veröffentlichten Zahlen und Daten und gleichzeitig forderst du mit dem heutigen Antrag, dass der Gemeinderat als objektiv unzuständiges Gremium eine Entscheidung auf Basis deiner ‚Daumen mal Pi-Zahlen‘ gegen den Neubau treffen soll. Das ist nicht seriös, lieber Lorenz. Drittens, finde ich die wohnungspolitische Linie der NEOS nicht wirklich nachvollziehbar. Ich gestehe zwar allen Parteien natürlich zu, dass sie die Wohnqualität verbessern wollen. Wenn wir uns kurz die Fakten anschauen, gelingt das in Linz außerordentlich gut. Im Schnitt wurden in Linz in den letzten 30 Jahren pro Jahr 150 alte Wohnungen durch Neubauten ersetzt, nicht saniert. Das Ergebnis dieser Tätigkeit ist, dass wir vor 30 Jahren noch 7000 Substandardwohnungen in Linz hatten, heute sind es weniger als 1500. Diese Entwicklung ist einigermaßen einzigartig in Österreich. Das Traurige ist, von diesen 1500 Substandardwohnungen, die es trotzdem noch gibt, sind zehn Prozent im Franckviertel und wiederum die Hälfte davon im Eigentum der GWG. Das heißt, diesen Kurs für eine höhere Wohnqualität, müssten wir dringend weitergehen. Das ist das, was die GWG vorschlägt. Die NEOS schlagen aber das exakte Gegenteil vor. In Wirklichkeit verteidigt ihr nicht mehr zeitgemäße Wohnstandards, denn die Minimalsanierung, die du vorschlägst, ändert nichts an den historischen Grundrissen aus den 1930er-Jahren, aus den Größen an der fehlenden Barrierefreiheit. Damit man diese Probleme lösen könnte, bräuchte es eine umfassende Sanierung, die für die Mieterinnen und Mieter extrem teuer ist und erst recht eine temporäre Absiedlung erfordern würde. Im Übrigen sei angemerkt, dass die teilweise extrem niedrigen Mietzinse in dieser Wohnanlage hauptsächlich damit zu tun haben, dass die Mietverträge sehr alt sind und das gibt es in ganz Linz. Darüber hinaus gibt es einen GWG-Richtwert, der bei Neuvermietungen eingehoben wird, der im Bereich der MRG-Wohnungen überall gleich hoch ist. Das Ziel dieses Abänderungsantrages ist es, die beste Vorgehensweise im Interesse der Mieterinnen und Mieter festzulegen. Der Abänderungsantrag besteht aus fünf Punkten: Der Gemeinderat beschließe: ,1. In Anbetracht der Anzahl der betroffenen Mieterinnen und Mieter sowie des öffentlichen Interesses fordert der Gemeinderat die Geschäftsführung sowie den Aufsichtsrat der GWG Linz GmbH auf, die noch zu treffende Entscheidung über einen Neubau oder eine Sanierung der Wohnanlage ,Wimhölzel-Hinterland, FE 205‘ besonders sorgfältig hinsichtlich sozialer, wirtschaftlicher und stadtplanerischer Auswirkungen zu prüfen und von einer zu beauftragenden unabhängigen Expertise (siehe 2a) abhängig zu machen. 2. Die GWG Linz GmbH wird aufgefordert, bei der Entscheidung über Neubau oder Sanierung folgende Rahmenbedingungen zu berücksichtigen: a) Transparenz: Alle Fakten zum Zustand der Bausubstanz, die detaillierten Kostenschätzungen für einen Neubau und beide vorgeschlagenen Sanierungsvarianten sowie jeweilige Auswirkungen auf die Höhe des Mietzinses sind von einem sachkundigen Dritten zu überprüfen. Alle Informationen sind vollständig den Mieterinnen und Mietern vorzulegen sowie im Internet zu veröffentlichen. Erst wenn alle Fakten am Tisch liegen wird über die Art der Sanierung bzw. eines Neubaus entschieden. b) Beteiligung: Der Gemeinderat begrüßt die Einbeziehung von Vertreterinnen und Vertretern der Mieterinnen und Mieter in den Entscheidungsprozess und erwartet eine offene und proaktive Kommunikation der GWG mit Beteiligten und Öffentlichkeit. Der eingeschlagene Weg der Mediation ist seitens der GWG mit aller Kraft zu unterstützen c) Unterstützung: Der Gemeinderat fordert die GWG auf, die betroffenen Mieterinnen und Mieter in jedem Fall weit über das gesetzlich vorgesehene Mindestmaß zu unterstützen. So sind im Bedarfsfall deutlich mehr als die zwei im Mietrechtsgesetz vorgesehenen Ersatzangebote zu unterbreiten. Betroffene Mieterinnen und Mieter sind bei der Wohnungsvergabe bevorzugt zu behandeln, auf Wunsch sollen Ersatzwohnungen im Stadtteil angeboten werden. Darüber hinaus wird die GWG aufgefordert, im Bedarfsfall ein Übersiedlungsservice auf eigene Kosten anzubieten. Ob und in welcher Höhe Entschädigungen wie beispielsweise Ablösen durch die GWG geleistet werden können, ist im Einzelfall zu prüfen. d) Da rund fünfzig Prozent der derzeitigen Mieterinnen und Mieter Wohnbeihilfe beziehen, muss davon ausgegangen werden, dass im Fall einer Generalsanierung mit Lifteinbauten und Loggien bzw. im Fall eines Neubaus die finanzielle Situation für viele erheblich schwieriger werden wird. Es ist daher seitens der GWG jedenfalls sicherzustellen, dass gerade Mieterinnen und Mietern mit sehr geringen Einkommen ein leistbares Angebot zu vergleichbaren Bedingungen gemacht wird. Erforderlichenfalls ist die GWG aufgefordert, hierfür gemeinsam mit der Stadt Linz und dem Land Oberösterreich einen ,Sozialplan‘ zu erarbeiten. e) Neubau: Ein allfälliger Neubau soll möglichst kostengünstig errichtet werden, damit auch weiterhin leistbarer Wohnraum zur Verfügung steht (low-cost Ansatz). Darüber hinaus soll ein allfälliger Neubau unter besonderer Berücksichtigung der Familienfreundlichkeit gestaltet werden (Kostenbelastung, Wohnungsgrößen, Grundrisse, Barrierefreiheit, Freiflächen, Spielplätze, etc.). Ich glaube, dass diese fünf Punkte sicherstellen, dass die Interessen der Mieterinnen und Mieter bestmöglich gewahrt werden. Jetzt gilt es im Interesse der MieterInnen und der GWG gemeinsam Überzeugungsarbeit zu leisten und der Verunsicherung, die teilweise von dir, lieber Lorenz, ausgelöst wurde, entgegenzutreten. Das Ziel ist eine begründete und weit akzeptierte Entscheidung im Interesse der Wohnqualität. Ich ersuche um Zustimmung.“ (Beifall SPÖ) Gemeinderat Mag. Hajart: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich bin froh, dass es diesen Vier-Parteien-Abänderungsantrag gibt, weil die Bewohnerinnen und Bewohner vor allem jetzt eines brauchen, und das ist weniger Verunsicherung. In den letzten Wochen ist bei diesen Bewohnerinnen und Bewohnern sehr viel Verunsicherung herbeigeführt worden. Was wir vielmehr brauchen, ist eine fundierte Entscheidungsgrundlage, ob nun eine Sanierung erfolgen soll oder ein Neubau. Wenn das ein externes Institut durchführt und dann das Ergebnis transparent darstellt, ist das, glaube ich, die richtige Antwort auf diese Verunsicherung und eine gute Entscheidungsgrundlage für die Politik bzw. die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz bzw. die Aufsichtsräte, die in der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz politisch vertreten sind. Wir tragen diesen gemeinsamen Abänderungsantrag daher gerne mit.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderat Pfeffer: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Lorenz Potočnik, lieber Jakob Huber, ich darf noch ein bisschen ergänzen. Natürlich hat diese gesamte Vorgehensweise eine berechtigte Kritik hervorgerufen, das ist entsprechend durch die Zeitungen gegangen. Im Antrag, den Gemeinderat Lorenz Potočnik stellt, werden Zahlen genannt. Jakob Huber, du bist ein bisschen darauf eingegangen, ich werde ein bisschen genauer darauf eingehen. Es ist die Rede von einem Mietentgang von über 100.000 Euro bei 1200 Quadratmetern. Das wären 6,94 Euro pro Monat pro Quadratmeter. Laut Presseunterlage beträgt die Miete in den Alt-Mietverträgen 4,49 Euro, in den neuen Mietverträgen 7,46 Euro. Diese 6,94 Euro, die hier angegeben sind, sind möglicherweise doch ein bisschen überhöht dargestellt. Weiters muss man sagen, dass die Neuerrichtung solcher Wohnhäuser rein prinzipiell in etwa 1600 Euro pro Quadratmeter netto kostet, das sind zumindest die Richtwerte, die für das förderbare Wohnen angenommen werden. Ich selbst habe mit solchen Dingen immer wieder zu tun. Es sind einige Wohnanlagen in letzter Zeit mit eindeutig unter 1600 Euro pro Quadratmeter abgerechnet worden. Also ist auch diese Anzahl mit 50 Millionen Euro Neubaukosten nicht richtig. Ich würde meinen, dass die bei etwa 38 Millionen Euro netto liegen. Zusätzlich muss man noch sagen, dass bei der Anzahl der Gebäude mit sechs Millionen Euro sicherlich nicht das Auslangen gefunden werden kann. Wenn ich hier einen Quadratmeterpreis der Sanierung von Wohnungen nehme und diesen mit sehr niedrigen 500 Euro ansetze, bin ich immer noch bei 2,4 Millionen Euro, im Gegensatz zu den 1,28 Millionen Euro. Das heißt also, das Zahlenwerk, das hier genommen worden ist, stimmt sicherlich nicht. Das ist die eine Sache. Das andere, worauf ich noch hinweisen möchte ist, dass der Wettbewerb auf Initiative der Freiheitlichen Fraktion und insbesondere durch Stadtrat Hein bereits ausgesetzt worden ist. Diese Tatsache ebnete letztlich den Weg dieses gemeinsamen Antrages der vier Fraktionen. Ich sehe schon die Möglichkeit bzw. den richtigen Weg in die richtige Richtung. Es ist allerdings hier ganz massiv darauf hinzuweisen, dass die sozialen Aspekte in die Gesamtbeurteilung einfließen müssen. Die Mieter sollen über die Art der Sanierung mitreden, nämlich über eine Gesamtsanierung oder eine Teilsanierung, weil klarerweise eine Gesamtsanierung die Mietkosten entsprechend erhöhen würde. Allerdings warne ich jetzt schon vor einer Nivellierung nach unten. In jedem Fall ist auf ein heutiges Wohnbedürfnis zu achten. Ich ersuche um Annahme des Abänderungsantrages.“ (Beifall FPÖ) Gemeinderätin Mag.a Grünn: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, ich finde das jetzt ein bisschen unfair, wenn man die Verunsicherung, die entstanden ist, nur Gemeinderat Potočnik zuweisen würde. Die Verunsicherung ist schon durch die Vorgehensweise der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz entstanden, die mit einer sehr ruppigen Art den Menschen im Franckviertel präsentiert hat, was sie vorhat. Auch die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz muss lernen, bei zukünftigen Projekten anders zu arbeiten. Wir können jetzt noch nicht beurteilen, ob die Sanierung oder doch der Neubau das richtige ist. Das wird sich dann mit dem neuen Antrag weisen. Die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz hat dieses Mal hoffentlich gelernt, dass es nicht geht, die Leute mit einer doch sehr einschneidenden Maßnahme durch Drüberfahren zu konfrontieren, sondern dass man das anderes machen muss. Es ist ganz klar herausgekommen, dass Linz einen günstigeren Wohnraum braucht. Es ist ganz klar, dass es einen großen Bedarf an günstigen Wohnungen gibt und es viele Menschen gibt, die sich die heute übliche Form des Neubaus und der Sanierung nicht leisten können. Hier muss man Überlegungen treffen, wie man das hinbekommt. Wenn man Neubauten möglichst günstig baut, dann sollen sich die Menschen diese Mieten leisten können. In diesem Sinne werde ich den Abänderungsantrag unterstützen, der von den vier Parteien gekommen ist und hoffe, dass mit solchen sensiblen Themen künftig anders umgegangen wird. Im Aufsichtsrat der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz sitzen einige VertreterInnen, die jetzt hier sind. Ich glaube nicht, dass es so gewesen ist, dass dieses Projekt im Aufsichtsrat der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz vorher nicht diskutiert worden ist. Offensichtlich war es aber so, dass man nicht die richtige Einschätzung getroffen hat, dass davon sehr viele Menschen betroffen sind, die sich nicht alles gefallen lassen. Danke schön.“ Gemeinderätin Mag.a Hartig: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Gerlinde, ich kann dir versichern, im März-Aufsichtsrat ist darüber gesprochen worden und nicht davor. Ich habe es auch aus der Zeitung erfahren. Es gibt gewisse Beschlüsse, die kommen erst später in den Aufsichtsrat. Du kannst mir ruhig glauben, dass das vorher nicht im Aufsichtsrat besprochen worden ist. Auch wenn du jetzt vielleicht den Kopf schüttelst, aber es war erst im März Thema im Aufsichtsrat der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz. Ich begrüße den gemeinsamen Antrag der vier Fraktionen natürlich. Es ist gut, dass alles offen gelegt wird und das Ergebnis, ob es zu einer Sanierung oder zu einem Neubau kommen wird, offen ist. Ich muss aber schon festhalten, dass ich die Anschuldigungen von Gemeinderat Potočnik manchmal schon schwer daneben gefunden habe, weil viele davon so nicht stimmen. Ich bin schon sehr lange Mitglied im Aufsichtsrat der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz. Das, was ich mitbekommen habe, ist, dass die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz schon sehr bemüht ist, für die MieterInnen so wenig Kosten wie möglich anfallen zu lassen. Es wird lieber am Eigenkapital geknabbert, bevor extrem teure Mieten weiterverrechnet werden. Ich begrüße, wie gesagt, dass der Mediationsprozess weiter fortgeführt wird. Ich glaube, dass das auf jeden Fall die richtige Handhabe ist. Noch bevor der Vier-Fraktionen-Antrag erstellt worden ist, hat die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz selbst schon Maßnahmen ergriffen, um einen Mediationsprozess zu starten, um die bestmögliche Lösung mit den BewohnerInnen und MieterInnen zu finden. Das leistbare Wohnen stellt in der Stadt, unabhängig von diesen Objekten, ein Problem dar. Da stellt sich die Frage, ob man wirklich pro Wohnung zwei Autoabstellplätze, die teilweise mehr als 20 Prozent der Errichtungskosten ausmachen, benötigt. Ich glaube, es gibt sicher Möglichkeiten, günstiger zu bauen. Das liegt aber leider nicht in der Macht der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz.“ (Beifall Die Grünen) Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Potočnik: „Jakob Huber, wenn es darum geht, die SPÖ und die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz zu verteidigen, rückst du mit Zähnen und Klauen aus und verteidigst sie ungeniert. Das ist dir anzurechnen, aber irgendwie ist es trotzdem daneben. Wie schon Gerlinde Grünn, unbestechlich wie sie ist, gesagt hat – es ist wirklich wunderbar ihr zuzuhören –, habe nicht ich die Unruhe gestiftet, sondern das menschenverachtende, dilettantische Vorgehen der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz. Ich habe das dort live miterlebt, weil ich ganz schnell dort war und mit den Leuten geredet habe. Glaube mir, Jakob Huber, wenn du dort hingehst und mit zehn Leuten redest, werden sie dir nicht sagen, dass ich die Unruhe gestiftet habe, sondern die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz. Die Vorgehensweise war menschenverachtend. Nur ein Aushang an der Tafel im Stiegenhaus. Zwei Wochen später dann die Veranstaltung mit den Aussagen, dass abgerissen wird, irgendwelche Zahlen, die nicht nachvollziehbar waren. Es war nicht okay. Ich möchte hier mit dir und mit niemandem streiten, weil das nichts bringt. Es ist schon alles gelungen, es ist Zeit, die Friedenspfeife zu rauchen. Dieser Abänderungsantrag ist hervorragend. Ich bin – ich sage es ganz ehrlich – stolz darauf, dort so viel bewegt zu haben und diese Sache gerettet oder zumindest angezündet zu haben, bis Stadtrat Hein mutig zugegriffen und diese Sache gerettet hat, weil das stand nicht in meiner Macht. Parteipolitisches Kleingeld war das überhaupt nicht, ganz im Gegenteil. Ich habe dort aus humanistischen Gründen und aus meinem Fachwissen heraus agiert und Parteipolitisches war nicht einmal im Hinterkopf. Ich finde den Abänderungsantrag super. Ich freue mich, dass wir zurück zum Start kommen und dort so arbeiten. So hätten wir von Anfang arbeiten sollen, dann hätten wir uns viel erspart, und jetzt geht es weiter.“(Beifall NEOS) Bürgermeister Luger: „Ich ersuche bei der Wortwahl ein wenig respektvoller miteinander umzugehen, auch wenn man meint, dass jemand Fehler gemacht hat. Aber das menschenverachtend zu titulieren, erscheint mir überzogen zu sein und nicht sehr korrekt.“ Der Vorsitzende lässt nun über den Abänderungsantrag der SPÖ-, FPÖ-, ÖVP- und Grünen-Fraktion abstimmen. Der Abänderungsantrag wird einstimmig angenommen. Gemeinderat Potočnik berichtet über den von der Gemeinderatsfraktion der NEOS eingebrachten Antrag J 21 Durchgängigkeit Fußgänger - Resolution und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen, ein ganz einfacher Antrag. In Linz gibt es viel Potential nach oben, was Fußläufigkeit und Bequemlichkeit für die Fußgänger betrifft. Wir NEOS haben uns zum Ziel gesetzt, diese diversen Stellen aufzuspüren, sozusagen sukzessive Nüsse zu sammeln und im Laufe der nächsten Jahre zu verbessern. Das ist der Anfang. Die Stelle ist beim Bahnhof. Wenn man vom Musiktheater sozusagen von hinten kommt und zum Bahnhof hinauf will, ist das für Fußgänger ein unangenehmer Weg. Entweder ich gehe die viel zu steile Stiege, über die wir nicht reden müssen oder ich kann diese kleine Serpentine gehen. In Wirklichkeit könnte man mit ein, zwei, drei kleinen billigen Eingriffen die Fußläufigkeit verbessern. Das ist das Ziel dieses Antrages. Dies ist deswegen eine Resolution an die ÖBB. Ich habe mittlerweile erfahren, dass das die Musiktheater GmbH besitzt und gar nicht die ÖBB. Der Stadt gehört es nicht, so viel wissen wir. Der Antragstext lautet folgendermaßen: Der Gemeinderat beschließe folgende Resolution an die ÖBB: ‚Die ÖBB wird gebeten, den Fußweg zum Bahnhof von der Ecke Wienerstraße/ Bahnhofstraße kommend durch zwei kleine Eingriffe zu verbessern. Das sind die Öffnung der Leitplanke an der Stelle, wo die Fußgeher schon jetzt drübersteigen und eine Bodenmarkierung zwecks Hinweis für Fußgänger und Autofahrer auf der Straße. Bedeckungsvorschlag: Für die Stadt entstehen voraussichtlich keine Kosten. Falls doch: Allenfalls entstehende Kosten können durch Umschichtungen im Budget gedeckt werden.‘ Ich bitte um Zustimmung.“ Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Hennerbichler: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Mitglieder des Gemeinderates, die als Beispiel genannte Örtlichkeit wurde stichprobenweise begutachtet. Es konnte dabei kein Fußgänger festgestellt werden, der die Leitplanken auf die Straße überstiegen hätte. Personen, die den Bahnhof zum Ziel haben, steigen beim Bus schon eine Haltestelle früher aus bzw. kommen mit der Straßenbahn. Fußgänger vom Stadtzentrum gehen durch den Volksgarten, für Fußgänger vom Süden, ist die bestehende Stiege oder die serpentinenartige Straße der direkte Weg. Dies bedeutet, dass der Personenkreis, für den die Erschaffung dieser Abkürzung in Frage kommen würde, sehr eingeschränkt ist - z.B. für ÖBB-Bedienstete, die so einen direkten Weg zu den Arbeitsplätzen haben bzw. Fußgänger vom Musiktheater zum Bahnhof. Allenfalls wären noch Fußwege aus Richtung östlicher Blumauerstraße zum Bahnhof über diese Route denkbar, jedoch gibt es dafür Alternativen. Im Klartext würde dies bedeuten, dass es einem sehr deutlich eingeschränkten Personenkreis zuzumuten ist, einen Umweg von 40 bis 50 Metern in Kauf zu nehmen. Zur Schaffung dieser Abkürzung müsste außerdem ein Teil der Leitschiene entfernt werden. Dies würde einerseits eine höhere Begegnungshäufigkeit mit Querungsvorgängen von Fußgängern und dem KFZ-Verkehr auf der serpentinenartigen Straße bewirken, da dort kein Gehsteig vorhanden ist und andererseits im Falle von abirrenden PKW mitunter im Bereich der unterbrochenen Leitschiene zu folgenschweren Unfällen führen. Gemäß den einschlägigen Richtlinien sollten Leitschienen nicht unterbrochen werden, um ihre Wirkung nicht einzuschränken oder gänzlich zu verhindern. Aufgrund der genannten Tatsachen, ist die Resolution als kritisch zu betrachten, weshalb sich die freiheitliche Fraktion enthalten wird.“ (Beifall FPÖ) Gemeinderat Strigl: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, lieber Lorenz, wir werden uns hier natürlich enthalten, weil erstens die Resolution an den Falschen geht. Du hast selber gesagt, das Grundstück gehört schon seit 2007 der Musiktheater Linz GmbH. Außerdem sage ich, das, was du vorhast, sozusagen Schleichwege zu öffnen usw., ist oft eine gute Idee, aber genau dort finde ich es nicht für richtig. Ich arbeite gleich nebenan. Dort fahren Autos hinunter. Eine Leitplanke für wenige Menschen zu öffnen, die dort gehen, ist eine Gefahrenquelle. Ein Umweg von 40 Metern ist sicher zuzumuten. Ich glaube, die meisten Leute gehen dort sowieso woanders. Wir werden uns der Stimme enthalten, weil wir diesen Antrag, für nicht sinnvoll erachten.“ (Beifall SPÖ) Bürgermeister Luger: „Heute schon öfters in gebotener Kürze. Herr Gemeinderat Ing. Peter Casny wird diese Tradition fortsetzen.“ Gemeinderat Ing. Casny: „Wir haben die Situation gelesen, aber nicht angeschaut. Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass es um das Thema der Fußgängerfrequenz geht, das hier mitspielt, technische Umsetzung und Kosten und auch das Thema Sicherheit mit dem Gehstreifen wurden angesprochen. Die Resolution würde an den ÖBB gehen. Es wurde schon gesagt, dass die Theatergesellschaft zuständig ist. Wir würden daher vorschlagen, dass wir das eingehend im Infrastrukturausschuss diskutieren.“ (Beifall ÖVP) Bürgermeister Luger: „Jetzt wird es wirklich Zeit, dass wir fertig werden.“ Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Potočnik: „Ich habe damit gerechnet, dass diese Idee abprallt. Ich würde mich über die Zuweisung zum Infrastrukturausschuss freuen. Ich glaube aber, es gibt keine Mehrheit.“ (Heiterkeit) Der Vorsitzende lässt nun über die Zuweisung des Antrages und anschließend über den Antrag abstimmen. Die Zuweisung des Antrages an den Ausschuss für Infrastruktur, Stadtentwicklung und Wohnbau wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20) und FPÖ (16) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20), FPÖ (16) und ÖVP (12) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Gemeinderätin Fechter-Richtinger berichtet über den von der SPÖ-Gemeinderatsfraktion eingebrachten DRINGLICHKEITSANTRAG betreffend Glücksspiel, Parteienstellung für Standortgemeinden - Resolution und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen, wenn ein Wettbüro neben einer Einrichtung zur Betreuung psychosozial beeinträchtigter Menschen bewilligt wird, kann Linz eine Stellungnahme dazu abgeben. Das war es dann. Wir beantragen daher eine Resolution, die darauf abzielt, den Gemeinden Parteienstellung bei der Bewilligung einzuräumen, den damit könnten wir Rahmenbedingungen festlegen, damit Wettbüros im Umkreis von derartigen Einrichtungen, aber auch z.B. von Schulen nicht bewilligt werden können. Der Gemeinderat beschließe folgende Resolution: ‚Der Oberösterreichische Landtag wird aufgefordert, jene Landesnormen, nach denen Wettlokale bzw. die Aufstellung von Glücksspielautomaten bewilligt werden, dahingehend zu ändern, dass betroffenen Gemeinden zumindest eine Parteienstellung eingeräumt wird.‘ Ich ersuche um Annahme.“ (Beifall SPÖ) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderätin Roschger: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte KollegInnen, ich danke der SPÖ-Fraktion für diesen Antrag. Ich möchte noch einmal unterstreichen, weil der Anlassfall, wie im Antrag erwähnt, die Einrichtung in der Wildbergstraße EXIT-sozial ist. An diesem Standort ist auch die sozialpsychiatrische Ambulanz von EXIT-sozial untergebracht. Die wird sozusagen nach dem Krankenanstaltengesetz betrieben und dort erfolgt die Behandlung und Betreuung von Menschen mit psychischer Erkrankung rund um die Uhr. Außerdem finden dort Personen mit Spielsucht fachärztliche Unterstützung. Es liegt auf der Hand, dass es ungünstig ist, wenn im gleichen Gebäude ein Wettbüro untergebracht ist. Das ist ein Anlassfall. Überall anders ist es vielleicht auch ungünstig, wenn Wettbüros z.B. an Schulen, wie Kollegin Fechter-Richtinger schon gesagt hat, ihre Pforten öffnen. Nachdem es mit den Rahmenbedingungen, die momentan herrschen, nicht möglich ist, als Stadt dagegen vorzugehen, ist es gut, den Landesgesetzgeber eindringlich zu ersuchen, Möglichkeiten zu schaffen, dass wir so etwas wie Schutzzonen um Schulen und Krankenanstalten schaffen, damit Wettbüros hier nicht eingerichtet werden dürfen. Danke vielmals für diese Initiative. Ich glaube, das ist eine sehr wichtige. Ich wollte schon sagen, schönen Abend noch.“ (Beifall Die Grünen) Vizebürgermeister Wimmer: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Damen und Herren, der Intention dieses Antrages ist grundsätzlich zuzustimmen. Wir haben Rücksprache mit Vertretern des Landes Oberösterreich gehalten, demzufolge es im Bereich von Wettlokalen derzeit keine derartige Möglichkeit gibt, im Bereich Glückspielautomaten aber zumindest bereits ein Anhörungsrecht besteht. Bei diesem Antrag können wir grundsätzlich zustimmen, weil es nicht um eine Tiefenschärfe geht, so wie bei einer Verordnung, bei der jedes Wort punktgenau passen muss. Es geht um die grundsätzliche Zielsetzung des Antrages. Diese tragen wir mit und deshalb stimmt die FPÖ heute zu.“ (Beifall FPÖ) Da die Berichterstatterin auf ihr Schlusswort verzichtet, lässt der Vorsitzende nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird einstimmig angenommen. Gemeinderat Mag. Hajart berichtet über den von der ÖVP-Gemeinderatsfraktion eingebrachten DRINGLICHKEITSANTRAG betreffend Drogen-Gesamtstrategie und –Aktionsplan für Linz und führt aus: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, im Zusammenhang mit Drogenhandel und -konsum hatten wir in letzter Zeit immer wieder Diskussionen über Problemzonen. Wir haben heute schon vom Hessenplatzpark und Hinsenkampplatz gesprochen. In der letzten Vergangenheit war auch der Bahnhof Thema, usw. Aus unserer Sicht fehlt eine fundierte aktuelle Gesamtstrategie in Bezug auf den Drogenhandel und –konsum, weshalb wir folgenden Antrag stellen: Der Gemeinderat beschließe: ,Die für Soziales und Integration sowie Sicherheit und Gesundheit zuständigen Mitglieder des Stadtsenates werden mit der Ausarbeitung einer fundierten Analyse der lokalen Drogenszene und einer darauf aufbauenden Drogen-Gesamtstrategie für Linz beauftragt, wobei eine kontinuierliche Einbindung von Expertinnen und Experten sowie von Fraktionsvertretern des Linzer Gemeinderates zu erfolgen hat. Die Drogen-Gesamtstrategie soll einen Aktionsplan gegen Drogenhandel und -konsum beinhalten, der insbesondere in den Bereichen der Hilfe und Prävention sowie der Jugend- und Sozialarbeit ansetzt. Teil des Konzepts soll auch die verstärkte Vernetzung einzelner Institutionen mit Politik und Polizei sein. In den zuständigen Ausschüssen soll regelmäßig über den aktuellen Bearbeitungsstand berichtet werden.‘ Bedeckungsvorschlag: Entstehende Kosten sollen durch Umschichtungen im Budget bzw. Berücksichtigung in kommenden Voranschlägen bedeckt werden. Meine sehr geehrten Damen und Herren, Ziel ist, dass wir von einer Debatte, wer zuständig ist und davon die Schuld bei anderen zu suchen, wegkommen. Es wäre besser wenn alle an einem Tisch zusammenrücken und eine Gesamtstrategie ausarbeiten, auch was die Zuständigkeiten betrifft. Das beantragen wir hiermit, nicht mehr und nicht weniger. Ich bitte um Zustimmung.“ (Beifall ÖVP) Wortmeldung Gemeinderätin Åkerblom: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, dieses Problem ist nichts Neues. Das ist seit Tagen, Wochen und Monaten bekannt. Ich frage mich, warum die ÖVP diesen Antrag gestern eingebracht hat, aber das ist etwas anderes. Es wird vorgeworfen, dass wenig gemacht wird, was nicht stimmt. Es wird laufend etwas gemacht. Neuerlich gibt es das Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten-Programm (FreD-Programm), das Hilfe für Erstkonsumenten von Drogen anbietet. Es gibt mehrere Vereine und verschiedene Programme, die intensiv an diesem Problem arbeiten. Wir haben bereits in der Sitzung gehört, dass die Polizei hart daran arbeitet. Allein im März, hat die Polizei vier Drogenhändler in einer Woche festgenommen. Offenbar findet die ÖVP, dass nicht genug gemacht wird. Wir erwarten aber dann schon etwas Konkretes. Wenn die ÖVP will, dass Stadträtin Hörzing und Vizebürgermeister Wimmer miteinander reden, muss man nicht einen Antrag einbringen, denn das wird sowieso stattfinden. Deshalb enthalten wir uns der Stimme.“ (Beifall FPÖ) Schlusswort Gemeinderat Mag. Hajart: „Frau Kollegin, es ist nicht so, dass wir erst jetzt den Antrag eingebracht haben, sondern wir hatten im Oktober letzten Jahres schon dieselbe Debatte, weil wir einen entsprechenden Antrag eingebracht haben. Das ist leider am Widerstand der SPÖ und der Freiheitlichen Partei gescheitert. Das mussten wir zur Kenntnis nehmen. Diese ganze Problematik hat sich aber fortgeführt und es treten leider immer wieder Problemzonen auf. Das Problem besteht daher nach wie vor. Ich kenne Ihr Argument mit den 5000 Euro für das FreD-Programm. Es ist gut und recht, sich hier entsprechend zu beteiligen. Aber, wie gesagt, es geht darum, ein Gesamtkonzept zu entwickeln. Das sollen nicht nur Herr Vizebürgermeister Wimmer und Frau Stadträtin Hörzing machen, sondern es geht, wie gesagt, darum, dass alle an einen Tisch rücken und gemeinsam ihre Inputs und Expertisen einbringen. Daher bitte ich nochmals um Zustimmung und wünsche, nachdem es der letzte Antrag ist, einen schönen Abend.“ (Beifall ÖVP) Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20) und FPÖ (16) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Die Tagesordnung der 15. Sitzung des Gemeinderates ist damit erledigt. Bürgermeister Luger dankt für die Mitarbeit, wünscht einen schönen Abend und schließt die Sitzung. Ende der Sitzung: 21.36 Uhr