Beilage zum Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz Folge 6/2014 PROTOKOLL über die 47. Sitzung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz am Donnerstag, 18. September 2014, 14 Uhr, im Gemeinderatssaal des Alten Rathauses Anwesende: Vorsitzender: SPÖ Bürgermeister Klaus Luger Die VizebürgermeisterInnen: ÖVP Mag. Bernhard Baier SPÖ Christian Forsterleitner SPÖ Karin Hörzing Die StadträtInnen: SPÖ Stefan Giegler GRÜNE Mag.a Eva Schobesberger ÖVP KommRin Susanne Wegscheider FPÖ Detlef Wimmer Die GemeinderätInnen: SPÖ Markus Benedik ÖVP Ing. Peter Casny SPÖ Johannes Eichinger-Wimmer SPÖ Helga Eilmsteiner SPÖ Manfred Fadl SPÖ Regina Fechter-Richtinger ÖVP Thomas Fediuk SPÖ Johannes Greul KPÖ Mag.a Gerlinde Grünn ÖVP Josef Hackl SPÖ Claudia Hahn GRÜNE Mag.a Marie Edwige Hartig ÖVP Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer ÖVP Karl Anton Haydtner FPÖ Markus Hein SPÖ Jakob Huber ÖVP Dipl.-Ing. Stefan Hutter ÖVP Ing. Mag. Christoph Jungwirth SPÖ Erich Kaiser ÖVP Waltraud Kaltenhuber FPÖ Ute Klitsch SPÖ Miriam Köck FPÖ Markus Krazl SPÖ Wolfgang Kühn ÖVP Mag.a Veronika Leibetseder SPÖ Franz Leidenmühler GRÜNE Gerda Lenger SPÖ Thomas Lettner ÖVP LAbg. Mag.a Dr.in Elisabeth Manhal SPÖ Ana Martincevic ÖVP Maria Mayr GRÜNE Severin Mayr FPÖ Anita Neubauer FPÖ Werner Pfeffer ÖVP Cornelia Polli, BEd FPÖ Manfred Pühringer GRÜNE Mag. Markus Pühringer FPÖ Michael Raml Reinhard Reiman, MBA SPÖ Karl Reisinger SPÖ Erika Rockenschaub GRÜNE Ursula Roschger SPÖ Karl Schedlberger GRÜNE Edith Schmied, M.A. ÖVP Mag. Martin Sonntag ÖVP Markus Spannring SPÖ Josef Stadler SPÖ Klaus Strigl GRÜNE Michael Svoboda SPÖ Regina Traunmüller FPÖ Horst Rudolf Übelacker FPÖ Susanne Walcher SPÖ Helmut Weibel SPÖ Gerhard Weixelbaumer SPÖ Erika Wundsam Die Magistratsdirektorin: Dr.in Martina Steininger Der Dienststellenleiter des Präsidiums, Personal und Organisation i.V.: MMag. Andreas Atzgerstorfer Tagesordnung A MITTEILUNGEN DES BÜRGERMEISTERS B WAHL DER SCHRIFTFÜHRER/INNEN UND –STELLVERTRETER/INNEN C ANFRAGEN AN STADTSENATSMITGLIEDER D KONTROLLAUSSCHUSS; WAHL EINES NEUEN MITGLIEDES Gemeinderätin Mag.a Veronika Leibetseder anstelle von Gemeinderat Ing. Franz Hofer E ANTRAG NACH § 47 ABS. 5 STATUT DER LANDESHAUPTSTADT LINZ (STL) 1992 GEGEN NACHTRÄGLICHE GENEHMIGUNG DURCH DEN GEMEINDERAT E 1. Abänderung zur Erledigung des FPÖ-Gemeinderatsfraktionsantrages „195 Millionen Franken-Kredit umgehend in Euro konvertieren“ – Teilkonvertierung der Schweizer Franken-Anleihe in Höhe von 97,5 Millionen Schweizer Franken F ANTRÄGE DES STADTSENATES F 1. Personalbeirat; Bestellung von DienstnehmervertreterInnen - Änderung der Zusammensetzung F 2. Jagdausschuss Pöstlingberg; Entsendung eines neuen Mitgliedes durch den Gemeinderat F 3. Mitgliedsbeitrag für 2014 an die LIMAK - Linzer Internationale Management Akademie, Bergschlösslgasse 1; 100.740 Euro F 4. Gewährung einer Subvention an das Institut Interkulturelle Pädagogik der Volkshochschule Oberösterreich, Bulgariplatz 12 (Integrations- und Fördermaßnahmen der Mehrsprachigkeit 2014); max. 83.430 Euro F 5. Kooperation Linz Linien - Volkshochschule-Stadtbibliothek; Begleichung einer offenen Forderung; 85.000 Euro; Genehmigung einer Kreditüberschreitung G ANTRÄGE DES VERFASSUNGS-, RAUMPLANUNGS- UND BAURECHTSAUSSCHUSSES G 1. Neuerfassung (Stammplan) des Bebauungsplanes 01-009-01-00 (Untere Donaulände - Fabrikstraße) mit Aufhebung von Teilbereichen der Bebauungspläne O 101/VIII und M 02-08-01-00, KG Linz G 2. Änderungsplan Nr. 22 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4, KG St. Peter (Wiener Straße 179 - Hofermarkt) G 3. Bebauungsplanänderung 10-031-01-01, KG Waldegg (Schaunbergerstraße - Eckhartweg) G 4. Neuerfassung (Stammplan) des Bebauungsplanes S 25-85-01-00, KG Posch (Traundorfer Straße - Klettfischerweg) G 5. Änderungspläne Nr. 20 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 sowie zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, KG Linz (Musiktheater) G 6. Bebauungsplanänderung 12-050-01-01, KG Kleinmünchen (Winetzhammerstraße - Thanhoferstraße) G 7. Änderungsplan Nr. 26 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4, KG Urfahr (Wildbergstraße 18) G 8. Änderungspläne Nr. 15 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 sowie zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, KG Ebelsberg (Wiener Straße 523 - Hofermarkt) G 9. Änderungsplan Nr. 21 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4, KG Katzbach (Freistädter Straße 401) H ANTRÄGE DES FINANZ- UND HOCHBAUAUSSCHUSSES H 1. Modernisierung des Stadion Linz durch die Immobilien Linz GmbH & Co KG; Genehmigung eines zusätzlichen Mittelbedarfs in Höhe von max. 180.000 Euro H 2. Restaurant Herberstein, Altstadt 10/Tummelplatz 18; Änderung bzw. Neuabschluss des Pachtvertrages rückwirkend per 1. September 2013 H 3. Abschluss einer Vereinbarung zwischen der BIG (Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H.), dem Land Oberösterreich und der Stadt Linz im Zusammenhang mit der Finanzierung des Umbaus der Kunstuniversität Linz; vier Millionen Euro I ANTRAG DES AUSSCHUSSES FÜR JUGEND, FAMILIE, SOZIALES UND INTEGRATION I 1. Errichtung eines Stadtteilzentrums im Franckviertel J ANTRAG DES AUSSCHUSSES FÜR WIRTSCHAFT, MÄRKTE UND GRÜNANLAGEN J 1. Abschluss eines Bestandvertrages zwischen der Stadt Linz und der Hans Hofstetter Immobilien-GmbH, Schwalbenweg 34, im Zusammenhang mit der Grundstücks-Nummer 1266/48 und 1266/23, KG Posch (Südpark Linz); Abänderung des Gemeinderatsbeschlusses vom 19. September 2013 K FRAKTIONSANTRÄGE UND FRAKTIONSRESOLUTIONEN NACH § 12 STL 1992 K 1. NEUGESTALTUNG DES SPIELPLATZES GÜNTHERSTRASSE AM AUBERG K 2. INFORMATION ÜBER DIE INVESTITIONSKÜRZUNGEN VON 29,4 MILLIONEN EURO BIS 2018; VORLAGE EINES DETAILLIERTEN STÄDTISCHEN INVESTITIONSPROGRAMMS K 3. WIRTSHAUSKULTUR IN LINZ K 4. GEBÜHRENFREIE KURZPARKZONEN IN URFAHR – BÜRGERBEFRAGUNG K 5. MOTORBOOT STATT MEGASTAU K 6. ÖFFENTLICHE BILDUNG HAT VORRANG - GEEIGNETER STANDORT FÜR LISA JUNIOR K 7. LISA-JUNIOR - NEUVERHANDLUNGEN VON STANDORT UND FINANZIERUNG K 8. ERARBEITUNG EINES WAHLWERBEÜBEREINKOMMENS FÜR WAHLEN IN LINZ K 9. EXTERNE QUALITÄTS-EVALUIERUNG ZUR ZERTIFIZIERUNG VON SENIORENHEIMEN DER SZL SENIORENZENTREN LINZ GMBH – RESOLUTION K 10. MIETRÜCKSTÄNDE - FINANZAUSSCHUSS BZW. AUFSICHTSRAT EINBINDEN - RESOLUTION UND ANTRAG K 11. SANKTIONEN GEGEN DIE RUSSISCHE FÖDERATION BEENDEN - RESOLUTION K 12. FAHRGASTFREUNDLICHE FERIENFAHRPLÄNE DER LINZ AG LINIEN - RESOLUTION K 13. REGIO TRAM LINZ – GALLNEUKIRCHEN - PREGARTEN/TRASSENVERLAUF IM ABSCHNITT LINZ - RESOLUTION Beginn der Sitzung: 14 Uhr Bürgermeister Luger eröffnet die 47. Sitzung des Gemeinderates, begrüßt die Anwesenden und stellt die ordnungsgemäße Einberufung und die Beschlussfähigkeit des Gemeinderates fest. Weiters begrüßt Bürgermeister Luger die Eltern und Kinder der Mengerschule auf der Galerie ganz herzlich. (Beifall) A MITTEILUNGEN DES BÜRGERMEISTERS Für die heutige Sitzung ist Gemeinderat Murauer, ÖVP, entschuldigt. Bürgermeister Luger verweist auf die den Mitgliedern des Gemeinderates vorliegenden Mitteilungen über jene Stadtsenatsbeschlüsse, mit denen Kreditüberschreitungen und Kreditübertragungen bewilligt wurden, und ersucht um Kenntnisnahme. (1. Kreditüberschreitungen: Der Stadtsenat hat in der Zeit vom 18. Juni 2014 bis 3. September 2014 für das Rechnungsjahr 2014 keine Kreditüberschreitung genehmigt. In der Zeit vom 1. Jänner 2014 bis 3. September 2014 wurde vom Stadtsenat für das Rechnungsjahr 2014 eine Kreditüberschreitung in der Höhe von 36.000 Euro genehmigt, welche dem Gemeinderat in einer bereits vorangegangenen Sitzung zur Kenntnis gebracht wurde. Die Bedeckung der Kreditüberschreitung erfolgte durch eine Mehreinnahme. 2. Kreditübertragungen: Der Stadtsenat hat in der Zeit vom 18. Juni 2014 bis 3. September 2014 für das Rechnungsjahr 2014 folgende Kreditübertragung genehmigt: In der Zeit vom 1. Jänner 2014 bis 3. September 2014 wurden vom Stadtsenat für das Rechnungsjahr 2014 Kreditübertragungen in der Höhe von 86.000 Euro genehmigt. Davon wurden dem Gemeinderat in bereits vorangegangenen Sitzungen 80.000 Euro zur Kenntnis gebracht. Gemäß § 54 Abs. 2 StL 1992 in Verbindung mit Verordnung des Gemeinderates vom 29. November 1979 obliegt die Beschlussfassung der Kreditübertragungen, wenn der Betrag im Einzelfall 29.069 Euro nicht übersteigt, und bei Kreditüberschreitungen, wenn der Betrag im Einzelfall 50.000 Euro nicht übersteigt, dem Stadtsenat, solange die bereits vom Stadtsenat beschlossenen Kreditüberschreitungen nicht die Höhe von insgesamt eins von Hundert der gesamten veranschlagten Ausgaben übersteigen. Der maßgebliche Höchstbetrag 2014 für Kreditüberschreitungen beträgt somit 8,337.357 Euro und wurde nicht überschritten. 3. Nachtragsvoranschlag: Für das Rechnungsjahr 2014 haben die vom Gemeinderat und Stadtsenat bis zum 3. September 2014 genehmigten Kreditüberschreitungen 316.000 Euro und die Kreditübertragungen 7,302.900 Euro betragen. Gemäß § 54 Abs. 2 letzter Satz StL 1992 ist ein Nachtragsvoranschlag erforderlich, wenn die Kreditüberschreitungen 7,5 Prozent der Einnahmen des ordentlichen Voranschlages, das sind 44,766.937,50 Euro übersteigen. Für Kreditübertragungen gilt das Gleiche. Diese Grenzen wurden nicht überschritten. Ein Nachtragsvoranschlag für 2014 ist daher nicht erforderlich.) B WAHL DER SCHRIFTFÜHRER/INNEN UND -STELLVERTRETER/INNEN Gemäß § 6 (1) der Geschäftsordnung für den Gemeinderat sind auf die Dauer von je drei Monaten zwei SchriftführerInnen zu wählen, und zwar eine(r) aus der stärksten im Gemeinderat vertretenen Wahlpartei über deren Vorschlag, der/die zweite und die beiden StellvertreterInnen aus einer anderen im Gemeinderat vertretenen Wahlpartei über deren Vorschlag. Von Seiten der SPÖ-Fraktion wird Frau Gemeinderätin Ana M a r t i n c e v i c vorgeschlagen. Stellvertreterin: Frau Gemeinderätin Mag.a Gerlinde G r ü n n , KPÖ. Von Seiten der ÖVP-Fraktion wird Herr Gemeinderat Mag. Martin S o n n t a g vorgeschlagen. Stellvertreter: Herr Gemeinderat Werner P f e f f e r , FPÖ. Die Vorschläge werden vom Gemeinderat einstimmig angenommen. C ANFRAGEN AN STADTSENATSMITGLIEDER Bürgermeister Luger bringt zur Kenntnis, dass vier Anfragen in die heutige Sitzung eingebracht wurden; davon eine an seine Person, eine an Vizebürgermeister Forsterleitner und zwei an Vizebürgermeisterin Hörzing. 1. Anfrage von Gemeinderat Hein an Bürgermeister Luger von der Juli-Gemeinderatssitzung: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, lieber Klaus, obwohl in Österreich als ‚gemäßigt laizistischer‘ Staat offiziell eine Trennung von Kirche und Staat gilt, gibt die Linzer Stadtpolitik immer wieder größere Summen allgemeinen Steuergeldes für die Förderung von Religionsgemeinschaften aus. Dies zeigt sich jüngst am Beispiel des neuen ‚Zentrums für den islamischen Glauben in Oberösterreich‘, der Moschee in der Linzer Glimpfingerstraße, die mit 150.000 Euro unterstützt wurde (siehe ORF-Bericht http://ooe.orf.at/news/stories/2653402/). Neben dem religiösen Aspekt sehen Sie offenbar auch eine integrationspolitische Dimension, da der ‚Integrationsstadtrat‘ diese Förderung ausdrücklich lobt. Als weiterer Aspekt kommt bei einigen religiösen Bauten bekanntlich deren Eigenschaft als Kulturdenkmal hinzu. In diesem Zusammenhang bitten wir um Beantwortung folgender Fragen: 1. Wie viel Geld hat die Stadt Linz seit 2009 - aufgeschlüsselt nach Jahren - jeweils insgesamt an Religionsgemeinschaften ausgeschüttet? 2. Nach welchen Aspekten werden diese Fördergelder verteilt? Wie stellst du konkret die im Artikel angeführte ‚Gleichbehandlung‘ der Religionsgemeinschaften sicher? Im Detail: Wie stark werden - neben dem religiösen Aspekt - einerseits kulturhistorische Aspekte (Baudenkmäler wie der Neue und Alte Dom, Martinskirche usw.) und andererseits ‚Integration‘ (angeblich ist dies zum Beispiel bei der genannten Moschee der Fall) berücksichtigt? 3. Wie genau trägt deiner Meinung nach eine Moschee zur ‚Integration‘ bei? 4. Hältst du es für möglich, dass der staatlich geförderte Bau von Moscheen für die ‚Integration‘ auch schädlich sein kann? Wie verhindern wir das allenfalls? 5. Was genau ist daran ‚Integration‘, dass traditionell in Linz kaum vertretene Religionen eine staatliche Förderung zum Bau religiöser Bauwerke erhalten? 6. Warum wäre das Geld aus ‚integrationspolitischer‘ Sicht nicht in Deutschkursen besser investiert? 7. Inwiefern fließt die Frage, ob die Religionsgemeinschaft neben der Glaubensausübung auch karitative Zwecke verfolgt (wie den Betrieb von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen) in die Vergabe von Fördermitteln ein? 8. Siehst du insgesamt die Zahl der Gläubigen als wesentlichsten Maßstab für die Vergabe von Förderungen oder kommt es zumindest gleichberechtigt auch auf die genannten Aspekte an? Könnten (bzw. unter welchen Bedingungen könnten) demnach auch diverse ‚Sekten‘ und kleine religiöse Gruppen - anteilig - städtisches Geld erhalten? 9. In welcher Form wird es aufgrund der aktuellen ‚Sparmaßnahmen‘ zu einer Reduktion gegenwärtiger Förderungen für Religionsgemeinschaften kommen? 10. Wie sorgt die Stadt dafür, dass Fördergeld nicht religiösen Extremisten zugutekommt? Wie läuft dazu die Zusammenarbeit mit dem Verfassungsschutz? 11. Wie wird bei der Vergabe von Förderungen das bestehende Vermögen der jeweiligen Religionsgemeinschaft berücksichtigt? Wie kann folglich ausgeschlossen werden, dass wohlhabende bis reiche Religionsgemeinschaften - die keinen echten Bedarf an einer Förderung haben - Geld bekommen?“ Dazu Bürgermeister Luger: „Zu 1: Ich sage vorweg, Herr Kollege Hein, ich stelle keinen Anspruch auf Vollständigkeit, denn es hat mehrerer Stunden bedurft, um auf die unterschiedlichen Kostenstellen hinzuweisen, wo religiöse Gemeinschaften Anträge stellen können. Wir haben das rollierend von 2013 zurück gemacht, sodass ich heute die Jahre 2013 bis 2010 beantworten kann. Ich ersuche aufgrund der hohen zeitlichen Befassung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um Nachsicht, ich werde das Jahr 2009 selbstverständlich gerne nachliefern. Zu den einzelnen Religionsgemeinschaften, die ich nach der Struktur, wie sie in Österreich üblich ist, nämlich nach anerkannten Religionsgesellschaften und -gemeinschaften systematisiert habe, ergibt sich folgender Überblick. Ich werde immer zuerst das Jahr 2010 nennen, dann 2011, 2012 und 2013 und der Kürze halber dieses System fortführen: Die Altkatholische Pfarre erhielt im Jahr 2010 5300 Euro, 2011 500 Euro, 2012 gar nichts und im Jahr 2013 500 Euro. Sämtliche Ansuchen, die in den vier Jahren mit der Evangelischen Gemeinde im Zusammenhang stehen, betragen: 31.500 Euro, 525.190 Euro, 169.789 Euro und im Vorjahr 25.244 Euro. Die islamischen Glaubens- und Betgemeinschaften erhielten im Jahr 2010 14.220 Euro, 2011 150.650 Euro, im Jahr 2012 4690 Euro und im Jahr 2013 8580 Euro an Steuergelder. Für sämtliche der Diözese, respektive der Caritas, außerhalb des Sozialbereiches zuzuordnenden römisch-katholischen Organisationen ergibt sich folgender Überblick: 2010 knapp 3,1 Millionen Euro, im Jahr 2011 3,429.000 Euro, im Jahr 2012 2,101.000 Euro und im vergangenen Jahr 1,548.000 Euro. Ich möchte strukturell anmerken, dass es hier nicht quantitativ nur um Zahlen geht, dass für die jeweiligen Glaubensgemeinschaften, vor allem durch organisatorische Entwicklungen die Summen, die sie Jahr für Jahr aus dem Steuertopf erhalten, wie sie selbst gehört haben, sowohl bei den kleineren, als auch bei den größeren merklich differieren. Zu 2: Diese Frage darf ich damit beantworten, dass die Art, wie diese Verteilung der Fördergelder bei uns beschlossen wird, einen ganz klaren Hintergrund hat. Es sind dies verfassungsrechtliche Bestimmung, vor allem der Artikel 1 der Europäischen Menschenrechtskonvention, wo festgelegt ist, und jetzt zitiere ich: ‚Der Genuss eines jeden gesetzlich niedergelegten Rechtes ist ohne Diskriminierung, insbesondere wegen des Geschlechts, der Rasse, der Hautfarbe, der Sprache, der Religion, der politischen oder sonstigen Anschauung, der nationalen und sozialen Herkunft, der Zugehörigkeit zu einer nationalen Minderheit, des Vermögens, der Geburt oder eines sonstigen Status zu gewährleisten.‘ Im Jahr 1964 wurde dieser Passus in die Österreichische Bundesverfassung übernommen. Das ist die materiellrechtliche Basis, auf der wir handeln - man kann das auch weniger juristisch sagen – aus meiner Sicht aus politischem Bekenntnis. Es ist so, dass wir zu sämtlichen staatlich anerkannten Glaubens- und Religionsgemeinschaften in dieser Stadt eine gleiche Beziehung haben. Ich persönlich schätze deren Arbeit und Leistung in der Gesellschaft. Es darf aber nicht dazu führen, dass es einerseits zu einer Bevorzugung oder andererseits zu einer Benachteiligung kommt. Der Staat hat hier gleiche Distanzen und gleiches Verhalten an den Tag zu legen. (Beifall SPÖ) Zu 3: Eine Moschee alleine ist per se kein Instrumentarium der Integration, sowie andere Gottes- und Gebetshäuser. Grundsätzlich sind Orte der Religionsausübung damit ein Beispiel für die Religionsfreiheit. Zu 4: Ich möchte hier klar betonen, dass wir in Linz in einer Stadt leben, in der sich auch die Vereine unserer MigrantInnen und die Religionsgemeinschaften zum Weg der Integration bekannt haben, im Migrations- und Integrationsbeirat mitarbeiten und mitwirken und dass ich - was ich persönlich in dieser Frage empfinde - eine kleine Pauschalunterstellung aus meiner Sicht zurückweisen kann. Es gibt nichts, was wir in diesem Zusammenhang mit den Religionsgemeinschaften und mit dem Verein ,NUR‘, auf dessen Moschee hier angespielt wird, in diesem Sinn zu bedenken hätten. Zu 5: Ich verstehe diese Frage nicht. Ich weiß nicht, ob es auf dem Mangel intellektueller Fähigkeiten meinerseits beruht oder ob die Frage so formuliert ist, dass sie schwer verständlich ist. Ich weiß nämlich nicht, was traditionell kaum vertretene Religionen sind. Wenn es um den Bau der Moschee - die Anlass für diese Anfrage ist - geht, dann ist, glaube ich, auch dir als Fragesteller bewusst, dass die Islamische Glaubensgemeinschaft in Linz inzwischen die zweitgrößte Glaubensgemeinschaft ist. Zu 6: Ich weiß überhaupt nicht, wo der Widerspruch herkommen soll. Wir haben in diesem Haus, in diesem Gemeinderat stets ausreichende Finanzmittel für die Sprachförderung in den städtischen Kindergärten bewilligt. Wir sind die einzige Stadt Österreichs, die jedem Kind, das in der deutschen Sprache Schwächen aufweist, ab dem ersten Tag in einem städtischen Kindergarten auch eine individuelle Sprachförderung zukommen lässt. Ich darf nur daran erinnern, dass im letzten Betriebsjahr der städtischen Kindergärten 20 Prozent der Kinder, deren Muttersprache Deutsch ist oder deren Erstsprache Deutsch ist, diese Deutschförderung in Anspruch nehmen mussten. Es handelt sich also hier nicht um Integration, sondern diese Deutschfördermaßnahmen sind ein Beitrag zur Bildungspolitik. Die Förderung eines Pfarrheimes, einer Kirche oder einer Moschee hat einen religionspolitischen Hintergrund. Zu 7: Hier verweise ich darauf, dass dieser Gemeinderat Förderrichtlinien beschlossen hat, die von jedem Regierungsmitglied, vom gesamten Stadtsenat und vom Gemeinderat, je nachdem, wer entsprechend der Betragshöhe berechtigt ist, Fördermittel zu gewähren, einzuhalten sind. Zu 8: Ich verweise hier auf die Beantwortung unter Punkt 7. Man müsste klarer definieren, was eine Sekte ist. Für dich dürfte das selbst ein wenig schwierig gewesen sein, weil du das unter Anführungszeichen gesetzt hast. Wir behandeln grundsätzlich - und das möchte ich noch einmal unterstreichen - sämtliche staatlich anerkannten Religionsgemeinschaften gleich. Zu 9: Nachdem wir bekanntlich insgesamt bei Förderungen beschlossen haben, dass es zu einer zehnprozentigen Kürzung kommt, wird das in jenen Bereichen, in denen die Religionsgemeinschaften für ihre Anliegen und Förderungen ansuchen, genauso erfolgen, wie in sämtlichen anderen Budgetbereichen. Zu 10: Ich glaube, dass es für jeden von uns, der in diesem Haus zum Wohle der Stadt mitarbeitet, völlig klar ist, dass wir keine wie auch immer gearteten Extremisten - weder politische noch religiöse Extremisten – auch nur in irgendeiner Art fördern. Ich weise hier diese leichte Unterstellung, dass bezüglich der Förderungen der Stadt eine Gefahr bestünde, wieder entschieden zurück. Es gibt seitens der Verfassungsschützer keinen einzigen Anlass, dass sie hier bezüglich eines Linzer Migrantenvereines oder einer religiösen Organisation auf die Stadt zugekommen seien. Zu 11: Ich kann nur sagen, dass jede Förderung ganz konkret geprüft wird. Wenn du den Verdacht hast, dass eine Religionsgemeinschaft vermögender sei, als sie angibt, dann bitte ich um detaillierte Hinweise. Ich kenne immer nur Religionsgemeinschaften, die nachweisen können, dass sie für ihre Projekte tatsächlich einen Teil öffentlicher Unterstützung benötigen. Aber auch als Bürgermeister ist man weder allwissend, noch kann man alles immer alleine richtig analysieren. Also für zweckdienliche Hinweise wäre ich hier im Konkreten sehr dankbar. Ich habe damit versucht, nach bestem Wissen die Fragen zu beantworten.“ 2. Die Anfrage von Gemeinderätin Mag.a Grünn an Bürgermeister Luger betreffend Verhandlungen Land Oberösterreich/Stadt Linz wird in der nächsten Sitzung beantwortet. 3. Die Anfrage von Gemeinderätin Mag.a Grünn an Vizebürgermeister Forsterleitner betreffend Leerstand von Traditionsgasthäusern wird schriftlich oder in der nächsten Sitzung beantwortet. 4. Die Anfrage von Gemeinderat Dr. Hattmannsdorfer an Vizebürgermeisterin Hörzing betreffend Anschlussstelle Auhof – Übernahme der Altenberger Straße durch die Stadt Linz wird schriftlich oder in der nächsten Sitzung beantwortet. 5. Die Anfrage von Gemeinderätin Walcher an Vizebürgermeisterin Hörzing betreffend Beschädigung der Eisenbahnbrücke durch unsachgemäße Reinigung wird schriftlich oder in der nächsten Sitzung beantwortet. Bürgermeister Luger berichtet über D KONTROLLAUSSCHUSS; WAHL EINES NEUEN MITGLIEDES und führt aus: „Es hat aufgrund der schweren Erkrankung von Herrn Gemeinderat Ing. Hofer schon eine Veränderung in der Gemeinderatssitzung im Mai gegeben, wo Frau Stadträtin Wegscheider dieses Gemeinderatsmandat angenommen hat. Die ÖVP-Gemeinderatsfraktion hat mir einen Wahlvorschlag für die Wahl eines neuen Mitgliedes in den Kontrollausschuss überreicht, über den ich nun in Fraktionswahl abstimmen lassen darf. Der Antrag ist mir in schriftlicher Form korrekt mit den nötigen Unterschriften von Klubobfrau Gemeinderätin Mag.a Dr.in Manhal zugegangen. Frau Gemeinderätin Mag.a Veronika Leibetseder wird als Mitglied anstelle von Herrn Gemeinderat Ing. Franz Hofer gewählt.“ Der Antrag wird von der stimmberechtigten ÖVP-Fraktion (16) einstimmig angenommen. Bürgermeister Luger: „Ich gratuliere Ihnen zu der nicht ganz unspannenden Aufgabe im Kontrollausschuss und ersuche Sie auch dort um gute Zusammenarbeit.“ (Beifall) Vizebürgermeister Forsterleitner berichtet über E ANTRAG NACH § 47 ABS. 5 StL 1992 GEGEN NACHTRÄGLICHE GENEHMIGUNG DURCH DEN GEMEINDERAT E 1 Abänderung zur Erledigung des FPÖ-Gemeinderatsfraktionsantrages „195 Millionen Franken-Kredit umgehend in Euro konvertieren“ – Teilkonvertierung der Schweizer Franken-Anleihe in Höhe von 97,5 Millionen Schweizer Franken „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren auf der Galerie, liebe KollegInnen, es geht hier um eine Abänderung zur Erledigung des FPÖ-Antrages. Wir haben in der Sitzung vom 21. November 2013 beschlossen, die erste Teilkonvertierung des Schweizer Franken-Kredits vorzunehmen. Im ursprünglichen Antrag, den wir damals beschlossen haben, war von zwei Schuldscheindarlehen, die dafür aufgenommen werden sollen, die Rede. Es wurden zur tatsächlichen Erledigung jetzt drei aufgenommen, was im Stadtsenat, an den diese Aufgabe delegiert wurde, jeweils so beschlossen wurde. Ich ersuche den Gemeinderat um nachträgliche Genehmigung des bereits im Stadtsenat vordiskutieren Punktes. Danke. Der Gemeinderat beschließe: ,Der Beschluss des Gemeinderates vom 21. November 2013 betreffend die Erledigung des FPÖ-Fraktionsantrages ‚195 Millionen Franken-Kredit umgehend in Euro konvertieren‘ wird abgeändert: Die Teilkonvertierung der Schweizer Franken-Anleihe im Jahr 2014 in Höhe von 97,5 Millionen Schweizer Franken durch Euro Schuldscheindarlehen in Höhe von bis zu 80 Millionen Euro und gegebenenfalls weiterer Zuordnungen benötigter Euro-Fremdmittel zur Erreichung des exakten Euro-Gegenwertes (fixiert per 10. Oktober 2014) zu den 97,5 Millionen Schweizer Franken wird genehmigt. Für die konkreten Transaktionen im Rahmen des städtischen Finanzmanagements wird gemäß der Verordnung vom 13. September 2012 der Stadtsenat befasst werden bzw. ist der Stadtsenat bereits befasst worden. Die Bedeckung möglicher weiterer Zuordnungen erfolgt, aus dem Teil der Fremdmittel für das Haushaltsjahr 2014, auf der VASt 6.9500.346000, Darlehensaufnahmen – Finanzunternehmen.‘“ Wortmeldung Gemeinderat Dr. Hattmannsdorfer: „Sehr geehrte Damen und Herren, auch wenn wir heute bei diesem Tagesordnungspunkt in Wahrheit mitten in den Aufräumarbeiten stecken, was das Desaster in der Linzer Finanzpolitik betrifft, glaube ich, sollte man sich schon wieder einmal bewusst machen, dass heute ein Tag ist, der drastisch vor Augen führt, wohin die Linzer Finanzpolitik in den letzten Jahren geführt hat. Da ist jetzt einmal zur Abwechslung nicht vom bereits berühmt berüchtigten Swap die Rede, wo ein Schaden von bis zu 500 Millionen Euro droht, sondern von einem Produkt im Schatten der ganzen Swap-Diskussion, von einer Schweizer Franken-Anleihe in der Höhe von 195 Millionen Franken, die wir heute teilkonvertieren. Eine Anleihe, die, wie sie im Jahr 2005 zusammengeführt worden ist, mit gut 126 Millionen Euro bewertet war und jetzt aufgrund der aktuellen Kurse mit 160 bzw. 161 Millionen Euro bewertet werden müsste. Und mit der heutigen Teilkonvertierung realisieren wir einen Teil dieser Spekulationsverluste zu unseren Ungunsten, die sich in Summe bei aktuellem Kurs bei über 35 Millionen Euro belaufen würden. Ein Ergebnis auf Grund von Währungsspekulationen, ein Ergebnis auf Grund der Entscheidung in Fremdwährungskredite zu gehen, die uns jetzt teuer zu stehen kommen. 35 Millionen Euro ist sehr, sehr viel Geld, das gerade die Stadt Linz nicht auf der hohen Kante hat. Heute realisieren wir, wie gesagt, die Hälfte von 97,5 Millionen Franken im Gegenwert von 80 Millionen Euro. Was das Ergebnis dieser Linzer Finanzpolitik ist, glaube ich, sieht man sehr gut an den Vorgängen der letzten Wochen und Monate. Im November 2013 wurde die Teilkonvertierung beschlossen, dann wurde ursprünglich geplant, das in zwei Schritten abzuwickeln. Notwendig waren dann drei Schritte, weil es gar nicht so einfach war, diese Summe, diese Konvertierungen am Kapitalmarkt unterzubringen. Und wenn man den zweiten Absatz des heutigen Antrages ansieht, wo schwarz auf weiß drinnensteht: ,Aufgrund ,schwieriger‘ Marktverhältnisse und unvorhersehbarer Markgegebenheiten durch politische und wirtschaftliche Einflüsse….‘, weiß man, welches Risiko mit diesen Fremdwährungsgeschäften eingegangen wurde. Das heißt, wir haben die Steuerungsmöglichkeit, die Einflussmöglichkeit seinerzeit mit der Entscheidung - wo die ÖVP nicht mitgestimmt hat und wo wir immer davor gewarnt haben, das ist historisch nachlesbar – abgegeben. Wir können aber jetzt leider die Tatsache, dass wir für die Schulden gerade stehen müssen bzw. für die Verluste einstehen müssen, nicht abgeben. Gerade im Hinblick darauf, dass wir jetzt in Wahrheit den ersten Teil konvertieren, kann man sich, glaube ich, ausmalen, welches Restrisiko gerade auf Grund der geopolitischen Entwicklungen in der zweiten Teilkonvertierung liegt. Wir als ÖVP wehren uns. Wir werden uns, wie angekündigt, natürlich an den Aufräumarbeiten beteiligen, nehmen das aber schon als Anlass, um nochmals klar zu machen, wohin uns die Finanzpolitik geführt hat. Wir hoffen, dass das heute schon ein warnendes Zeichen für die Zukunft ist, grundsätzlich die Hände von Roulettespielen, von Währungsspekulationen, von Fremdwährungskrediten wegzulassen. Das sind Themen, die wir dann nicht mehr in der Beeinflussung haben, sondern die uns irgendwann einmal in zehn Jahren, 15 Jahren, 20 Jahren teuer zu stehen kommen. Wie man heute sieht, waren viele Personen, die jetzt aktuell bei der Teilkonvertierung mitstimmen oder in den Ausschüssen mitberaten, seinerzeit, wie all diese Produkte begonnen worden sind, in überhaupt keiner Form politisch im Geschäft tätig. Das heißt, wir müssen uns bewusst sein, dass sich unsere heutigen Handlungen oft erst ein oder zwei Generationen nach uns auswirken. So müssen auch wir jetzt die Suppe auslöffeln, die die Stadt Linz in eine sehr enge, sehr bedrohliche Lage gebracht hat. Aus diesem Grund wird die ÖVP, mit der Anmerkung auf diese Kritik der Vorgehensweise zustimmen, aber trotzdem auf die Notwendigkeiten hinweisen, die wir in der Finanzpolitik sehen bzw. auf die Verfehlungen der letzten Zeit.“ (Beifall ÖVP) Schlusswort Vizebürgermeister Forsterleitner: „Herr Kollege Hattmannsdorfer, wenn so viele Leute auf der Tribüne sind, kannst du dir einen Schuss Polemik offensichtlich nicht verkneifen. Ich möchte das trotzdem erläutern. Die Finanzpolitik und die Aufnahme von Schweizer Franken-Krediten ist etwas, was über viele Jahre leider auch zehntausende Häuslbauer getroffen hat. Es haben nicht nur Kommunen oder nicht nur die Stadt Linz, sondern sehr viele in Österreich, in Europa solche Frankenkredite aufgenommen. Damals hat man das für eine sehr gutes Instrument gehalten, weil die Zinsen immer niedriger, als bei den Eurokrediten waren. Es hat sich damals auch dieser Gemeinderat mit Mehrheit dafür entschlossen. Dass sich das aus heutiger Sicht, mit dem Wissen aus der Finanz- und Wirtschaftskrise nicht mehr so darstellt, ist unbestritten. Ich kann mit ruhigem Gewissen sagen, ich habe diese Funktion ziemlich exakt vor einem Jahr angetreten und eine der ersten Maßnahme war, Gespräche mit allen Fraktionen zu führen. Es hat diesen Wunsch der FPÖ-Gemeinderatsfraktion gegeben, die Teilkonvertierung zu beginnen, das war im damaligen Gespräch im Sinne der ÖVP. Ich denke, dass es im heutigen Sinn noch so ist, dass wir gemeinsam in diese Richtung der Teilkonvertierung gehen. Das heißt, wir haben das sofort eingeleitet und jetzt einmal diesen ersten Schritt gesetzt. Weil das ein bisschen in deiner Wortmeldung so geklungen hat, als wären diese 80 Millionen Euro Verlust, möchte ich folgendes klarstellen: Es sind nicht 80 Millionen Euro Verlust, sondern die 80 Millionen Euro sind der Kredit, der zurückgezahlt wird. Ja, es sind Währungsverluste durch die Konvertierung von Schweizer Franken in den Euro aufgetreten. Es hat aber auch - nicht in diesem Ausmaß - Zinsersparnisse in diesen Jahren gegeben, die gegenzurechnen sind. Nichtsdestotrotz ist das aus unserer Sicht eine unerfreuliche Sache. Wir sind dabei, das Ganze mit niedrigerem Risiko für die Stadt zu organisieren und haben das als einen Baustein unserer Linzer Finanzpolitik definiert. Wenn hier immer von der Schuldenpolitik der Stadt gesprochen wird, muss ich anführen, dass die überwiegenden Beschlüsse - wir reden von über 90 Prozent, wahrscheinlich sogar von über 95 Prozent - in diesem Haus einstimmig oder mit sehr großer Mehrheit gefällt worden sind. Das heißt, wir haben uns insbesondere zum Beispiel in der Zeit der Finanz- und Wirtschaftskrise dazu entschlossen, beispielsweise ein großes Konjunkturpaket zu schnüren, wo wir als Stadt größere Summen investiert haben, um die Konjunktur wieder zu stützen. Dieses Konjunkturpaket bedeutet auf der anderen Seite nichts anderes als Kreditaufnahmen, um Investitionen zu tätigen und damit die Wirtschaft zu stützen. Es ist klar, dass das unsere Finanzen belastet. In Zeiten der Krise haben wir gegengesteuert, jetzt fahren wir diese Mittel wieder zurück. Das ist logisch, dass unsere Investitionsansätze jetzt zurückgehen. Ich möchte also zusammenfassen: Es war auch ein ÖVP-Wunsch, zu konvertieren. Es ist richtig, dass die ÖVP kritisch war. Ich habe aber gehofft, dass wir diesen Weg gemeinsam weitergehen können und dass wir nicht jedes Mal in intensivster Vergangenheitsbewältigung zum Zeitpunkt des Abschlusses des Schweizer Franken gehen müssen. Mir kommt es bei der ÖVP manchmal so vor, dass sie fordert, sozusagen man soll die Schulden abbauen, gleichzeitig aber investieren. Das ist immer so ein bisschen wie ,wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass‘. Danke.“ (Beifall SPÖ) Der Antrag wird einstimmig angenommen. Bürgermeister Luger übergibt den Vorsitz an Vizebürgermeister Forsterleitner. F ANTRÄGE DES STADTSENATES Bürgermeister Luger berichtet über die Anträge F 1 und F 2 und stellt nach Darlegung der Sachverhalte laut Vorlagen an den Gemeinderat folgende Anträge: F 1 Personalbeirat; Bestellung von DienstnehmervertreterInnen – Änderung der Zusammensetzung Der Gemeinderat beschließe: „Nach § 20 Abs. 2 Oö. Objektivierungsgesetz 1994, LGBl.Nr. 102/1994 i.d.g.F. werden als DienstnehmervertreterInnen des Personalbeirates bestellt: Mitglieder: Ersatzmitglieder: Alfred Eckerstorfer Karin Burgstaller Christian Jedinger Harald Gritzner Mag. Martin Hajart Christine Parzer Nach § 35 Abs. 2 Oö. Gemeinde-Personalvertretungsgesetz i.d.g.F. in Verbindung mit § 20 Abs. 3 Oö. Objektivierungsgesetz 1994, LGBl. Nr. 102/1994 i.d.g.F., werden als weitere DienstnehmervertreterInnen im Personalbeirat bestellt: Mitglieder: Ersatzmitglieder: Ursula Böck Gunter Urschitz Manfred Auer Karin Decker.“ F 2 Jagdausschuss Pöstlingberg; Entsendung eines neuen Mitgliedes durch den Gemeinderat Der Gemeinderat beschließe: „Herr Gemeinderat Ing. Mag. Christoph Jungwirth wird mit sofortiger Wirkung an Stelle von Herrn Ing. Franz Hofer als Mitglied in den Jagdausschuss Pöstlingberg entsendet.“ Beide Anträge werden einstimmig angenommen. Bürgermeister Luger übernimmt wieder den Vorsitz. Vizebürgermeister Forsterleitner berichtet über F 3 Mitgliedsbeitrag für 2014 an die LIMAK – Linzer Internationale Management Akademie, Bergschlösslgasse 1; 100.740 Euro und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „1. Die Stadt Linz leistet an die ,LIMAK – Linzer Internationale Management Akademie‘, Linz, Bergschlösslgasse 1, für das Jahr 2014 einen Mitgliedsbeitrag in der Höhe von maximal 100.740 Euro zur teilweisen Abdeckung der laufenden Kosten für die anfallenden Verwaltungs- und Marketingaktivitäten. Die Stadt leistet diesen Mitgliedsbeitrag nach Maßgabe der dafür im Voranschlag 2014 vorgesehenen Mittel. 2. Die Verrechnung der Kosten in Höhe von maximal 100.740 Euro erfolgt auf der VASt 1.2800.726000, Mitgliedsbeiträge an Institutionen.“ Wortmeldung Gemeinderätin Mag.a Grünn: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Kollegen und Kolleginnen, es geht jedes Jahr um diesen Mitgliedsbeitrag. Ich würde es angesichts des Sparbudgets für gescheit halten, sich jetzt aus der LIMAK zurückzuziehen. Ich werde mich daher bei diesem Antrag enthalten. Danke schön.“ Schlusswort Vizebürgermeister Forsterleitner: „Ich ersuche um Zustimmung.“ Der Antrag wird bei Stimmenthaltung von Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Stadtrat Giegler berichtet über F 4 Gewährung einer Subvention an das Institut Interkulturelle Pädagogik der Volkshochschule Oberösterreich, Bulgariplatz 12 (Integrations- und Fördermaßnahmen der Mehrsprachigkeit 2014); maximal 83.430 Euro und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „1. Die Stadt gewährt dem Institut Interkulturelle Pädagogik der Volkshochschule Oberösterreich, Bulgariplatz 12, 4020 Linz, im Jahr 2014 eine Subvention in der Höhe von maximal 83.430 Euro im Sinne der Ausführungen des gegenständlichen Berichtes für seine Aktivitäten im Rahmen des Geschäftsfeldes Integrations- und Fördermaßnahmen der Mehrsprachigkeit. Die Auszahlung der Förderung erfolgt in zwei Raten, wobei der zweite Teilbetrag erst nach Vorlage der endgültigen Abrechnung geleistet wird. Die Stadt Linz gewährt die Förderung mit der Bedingung der Einhaltung der allgemeinen bzw. speziellen Förderungsrichtlinien sowie unter der Voraussetzung einer adäquaten Beitragsleistung durch das Land Oberösterreich. 2. Die Verrechnung der Subvention erfolgt auf der VASt 1.0105.757000, Laufende Transferzahlungen an private Institutionen.“ Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Stadtrat Wimmer: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Damen und Herren, schon im Zuge der Anfragebeantwortungen wurde das Thema Deutschförderung bereits erwähnt. Herr Bürgermeister Luger hat erläutert, dass es ausreichende Mittel für die Deutschförderung gäbe. Wir sind hier anderer Meinung. Der Blick an verschiedenste Orte in Linz zeigt leider, dass da oder dort noch einiges zu tun ist, was die Deutschförderung in den verschiedensten Bereichen betrifft. Es ist sehr lobenswert, dass nach anfänglicher Kritik, die es vor einigen Jahren noch gegeben hat, unser Wahlspruch, unser Motto ,Erst Deutsch, dann Schule‘ im Hinblick auf die vorschulische Deutschförderung deutlich verbessert wurde. Das ist, glaube ich, für das Zusammenleben in der Schule, für den Lernerfolg und letztlich für alle Beteiligten, auch für die Schülerinnen und Schüler, die gut Deutsch sprechen, wichtig. Es würde den Lernfortschritt hemmen, wenn hier der Unterricht zum Teil nicht nachvollzogen werden kann. Umso mehr verwundert es aber, dass hier einerseits offenbar nicht ganz ausreichende Mittel zur Verfügung stehen, andererseits aber die Mehrsprachigkeit quasi als Kür und nicht als dringend nötige Pflicht gefördert wird. Wir sehen das ein. Es ist natürlich ein Vorteil, mehrere Sprachen zu beherrschen. Was nützt es aber verschiedenste Fremdsprachen zu können, wenn man in Österreich nicht einmal ausreichend Deutsch spricht. Wir können dem Antrag F 4 in der vorliegenden Form nicht zustimmen. Eine getrennte Abstimmung nur für die Deutschförderung war leider nicht möglich, dann hätten wir diesen Maßnahmen explizit zugestimmt. Nachdem es hier aber um Mehrsprachigkeit geht, können wir nur festhalten, Mehrsprachigkeit ja, aber nur auf dem soliden Fundament wirklich guter Deutschkenntnisse, die ein gutes Leben und eine gute Zukunft in Linz für alle Beteiligten ermöglichen.“ (Beifall FPÖ) Gemeinderätin Polli, BEd: „Wenn ich mir diese Maßnahmen, die da geleistet werden, so anschaue, dann freut es mich ganz besonders, dass das Rucksackmodell seit vielen Jahren erfolgreich umgesetzt wird. Es war schließlich die ÖVP, die das vor vielen Jahren hier im Gemeinderat vorgestellt hat. Es nützt nicht nur den Kindern, sondern auch den beteiligten Eltern, vor allem den Müttern, die dabei eine wichtige Rolle übernehmen. Bei den Kindern, die an diesen erwähnten Fördermaßnahmen teilnehmen, sind natürlich immer wieder individuell Verbesserungen festgestellt worden. Uns würde jedoch interessieren, wie sehr diese Projekte den Anforderungen der Volksschulen angepasst worden sind. Es gibt seit dem vergangenen Schuljahr einen einheitlichen Test für alle zukünftigen Volksschülerinnen und Volksschüler. Unsere Frage ist, haben sich die verschiedenen Verantwortlichen zusammengesetzt, hat man die Programme so abgestimmt, dass sie den Erwartungen der Volksschulen gerecht werden. Wir sagen, dass der Erfolg nur an dem gemessen werden kann, was die Volksschule von den Kindern an Deutschkenntnissen erwartet. Wir werden dem Antrag zustimmen, weil wir natürlich der Meinung sind, dass Deutsch Voraussetzung für eine gelungene Integration ist. Aber wie gesagt, einige Punkte wären für uns ganz wichtig, um die Effizienz dieser Maßnahmen eventuell noch steigern zu können. Vielen Dank.“ (Beifall ÖVP) Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Stadtrat Giegler: „Herr Bürgermeister, gestatten Sie mir zwei oder drei Anmerkungen. Ich glaube, wir sind uns alle einig, dass die Förderung der deutschen Sprache ein ganz zentrales Anliegen in unserem Bildungssystem ist, um den Kindern entsprechende Bildungschancen zu gewährleisten und damit den beruflichen Einstieg positiv gestalten zu können. Ich glaube, wir sind uns einig, dass die Förderung der Mehrsprachigkeit, insbesondere was den Wirtschaftsstandort Linz betrifft, was die Chancen am Arbeitsmarkt betreffen, eine zentrale Voraussetzung in einer globalisierten Wirtschaftswelt darstellen und hier diese Förderung entsprechend unterstützt werden muss. Das Institut Interkulturelle Pädagogik leistet hier seit vielen Jahren einen sehr wichtigen und ausgezeichneten Beitrag. Zur Frage der Gemeinderätin Polli kann ich sagen, dass das Institut Interkulturelle Pädagogik natürlich jedes Jahr einen Rechenschaftsbericht ablegt, auch Evaluierungen durchführt, inwieweit die Programme ihre Effizienz und Effektivität darlegen. Ich kann nur sagen, hier wird dann entsprechend reagiert, die Programme werden entsprechend adaptiert. So gesehen, kann ich mich bei allen Fraktionen, die diesen Antrag unterstützen, ganz herzlich für diese Unterstützung bedanken.“ (Beifall SPÖ) Bürgermeister Luger: „Bevor wir zur Abstimmung kommen, muss ich die Nichtmitglieder des Stadtsenates darüber informieren, warum eine punktuell getrennte Abstimmung bei diesem vorliegenden Antrag nicht möglich ist. Das geht nicht, weil jemand nicht wollte, nicht möchte oder nicht könnte, sondern es ist in den einzelnen Projekten nicht immer klar trennbar, wo mehrsprachige Förderung und wo nur deutschsprachige Förderung ist, weil es genug wissenschaftliche Erkenntnisse darüber gibt, dass als Basisbeherrschung eine Muttersprache durchaus von Vorteil ist, um damit eine Zweitsprache zu erlernen und deswegen wird hier pädagogisch nicht getrennt. Das ist der Grund, warum das nicht so abstimmbar ist.“ Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der FPÖ-Fraktion (9) mit Stimmenmehrheit angenommen. Stadträtin Mag.a Schobesberger berichtet über F 5 Kooperation Linz Linien – Volkshochschule-Stadtbibliothek; Begleichung einer offenen Forderung; 85.000 Euro; Genehmigung einer Kreditüberschreitung und führt aus: „Nachdem der Antragstext ein bisschen knapp gefasst ist, muss ich jetzt kurz erklären, worum es geht. Es geht um eine Vereinbarung zwischen der Volkshochschule und den Linz AG-Linien, dass man mit der Kursbesuchsbestätigung kostenlos mit den Linz Linien fahren kann. Es hat eine Grundvereinbarung darüber gegeben, dass die Volkshochschule das nicht in Form von Geldüberweisungen entgeltlich macht, sondern in Form von Inseraten. Durch die Prüfung der Steuerberatung in der Linz AG hat sich herausgestellt, dass diese Vorgehensweise die Gefahr birgt, dass das von der Finanz als verdeckte Gewinnausschüttung geltend gemacht wird. Daher ist es notwendig, tatsächlich Geld fließen zu lassen und daraus resultieren die Nachzahlungen schon aus den Jahren 2009 und 2010. Ich ersuche um Zustimmung. Insgesamt geht es nämlich um die äußerst sinnvolle Maßnahme, dass die Menschen nicht mit dem Auto, sondern mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Kursen fahren. Der Gemeinderat beschließe: ,1. Die Begleichung der offenen Forderung in Höhe von 85.000 Euro an die Linz Linien für die Kooperation mit der Volkshochschule wird genehmigt. 2. Die Verrechnung der Kosten in Höhe von 85.000 Euro für das Rechnungsjahr 2014 erfolgt auf der VASt  1.2700.728301, Sonstige Leistungen, Marketing. Eine Kreditüberschreitung auf der obigen Voranschlagsstelle wird genehmigt. Die Bedeckung erfolgt durch Mehreinnahmen auf der VASt  2.9250.859001, Ertragsanteile, Unterschiedsbetrag gemäß Finanzausgleichsgesetz.‘“ Der Antrag wird einstimmig angenommen. Bürgermeister Luger übergibt den Vorsitz an Vizebürgermeister Forsterleitner. G ANTRÄGE DES VERFASSUNGS-; RAUMPLANUNGS- UND BAURECHTSAUSSCHUSSES Gemeinderätin Rockenschaub berichtet über G 1 Neuerfassung (Stammplan) des Bebauungsplanes 01-009-01-00 (Untere Donaulände – Fabrikstraße) mit Aufhebung von Teilbereichen der Bebauungspläne O 101/VIII und M 02-08-01-00, KG Linz und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend Bebauungsplan 01-009-01-00, Untere Donaulände - Fabrikstraße, Neuerfassung (Stammplan), mit Aufhebung von Teilbereichen der Bebauungspläne O 101/VIII und M 02-08-01-00, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 18. September 2014 betreffend Bebauungsplan 01-009-01-00, Untere Donaulände - Fabrikstraße, Neuerfassung (Stammplan), mit Aufhebung von Teilbereichen der Bebauungspläne O 101/VIII und M 02-08-01-00 Nach § 33 Oö. Raumordnungsgesetz 1994 wird verordnet: § 1 Der Bebauungsplan 01-009-01-00 und die Aufhebung von Teilbereichen der Bebauungspläne O 101/VIII und M 02-08-01-00 werden erlassen. § 2 Der Wirkungsbereich der Verordnung wird wie folgt begrenzt: Norden: Donau Osten: Honauerstraße, Untere Donaulände 9 Süden: Fabrikstraße Westen: Kaserngasse Katastralgemeinde Linz Der Plan liegt vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an im Anlagen- und Bauamt des Magistrates Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, Anlagen- und Bauservice-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Mit der Rechtswirksamkeit des neu erstellten Bebauungsplanes 01-009-01-00 werden sämtliche in diesem Bereich bisher rechtswirksamen Bebauungspläne sowie die Bebauungspläne O 101/VIII und M 02-08-01-00 in den gekennzeichneten Bereichen aufgehoben. § 4 Die Verordnung tritt mit dem ihrer Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Der Plan wird überdies während 14 Tagen nach seiner Kundmachung an der Amtstafel des Anlagen- und Bauamtes, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ Wortmeldung Gemeinderätin Mag.a Grünn: „Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, werte Kollegen und Kolleginnen, meine Stimmenthaltung bezieht sich bei diesem Antrag vor allem darauf, dass dort eine viergeschossige Tiefgarage gebaut wird. Es ist bekannt, dass wir eine sehr skeptische Haltung gegenüber den Tiefgaragenbauten in Linz haben und ich werde mich daher der Stimme enthalten. Danke.“ Der Antrag wird bei Stimmenthaltung von Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Gemeinderat Strigl berichtet über die Anträge G 2 und G 3 und stellt nach Darlegung der Sachverhalte laut Vorlagen an den Gemeinderat folgende Anträge: G 2 Änderungsplan Nr. 22 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4, KG St. Peter (Wiener Straße 179 – Hofermarkt) Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend Änderungsplan Nr. 22 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4, Wiener Straße 179 - Hofermarkt, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 18. September 2014 betreffend Änderungsplan Nr. 22 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4, Wiener Straße 179 - Hofermarkt Nach § 33 Oö. Raumordnungsgesetz 1994 wird verordnet: § 1 Der Änderungsplan Nr. 22 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 wird erlassen. § 2 Der Wirkungsbereich des Flächenwidmungsplan-Änderungsplanes wird wie folgt begrenzt: Norden: südlich Rosenbauerstraße Osten: Strachgasse Süden: Wiener Straße 181 Westen: Wiener Straße Katastralgemeinde St. Peter Der Flächenwidmungsplan-Änderungsplan liegt vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an im Anlagen- und Bauamt des Magistrates Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, Anlagen- und Bauservice-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Mit der Rechtswirksamkeit der Verordnung wird der Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 im Wirkungsbereich des Änderungsplanes Nr. 22 aufgehoben § 4 Der Flächenwidmungsplan-Änderungsplan tritt mit dem seiner Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Der Plan wird überdies während 14 Tagen nach seiner Kundmachung an der Amtstafel des Anlagen- und Bauamtes, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ G 3 Bebauungsplanänderung 10-031-01-01, KG Waldegg (Schaunbergerstraße – Eckhartweg) Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend die Bebauungsplanänderung 10-031-01-01, Schaunbergerstraße - Eckhartweg, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 18. September 2014 betreffend die Bebauungsplanänderung 10-031-01-01, Schaunbergerstraße - Eckhartweg Nach § 33 Oö. Raumordnungsgesetz 1994 wird verordnet: § 1 Die Bebauungsplanänderung 10-031-01-01 wird erlassen. § 2 Der Wirkungsbereich der Bebauungsplanänderung wird wie folgt begrenzt: Norden: Schaunbergerstraße 56 Osten: Schaunbergerstraße Süden: nördlich Meggauerstraße Westen: Eckhartweg Katastralgemeinde Waldegg Die Bebauungsplanänderung liegt vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an im Anlagen- und Bauamt des Magistrates Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, Anlagen- und Bauservice-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Mit der Rechtswirksamkeit der Bebauungsplanänderung 10-031-01-01 werden sämtliche in diesem Bereich bisher rechtswirksame Bebauungspläne aufgehoben. § 4 Die Bebauungsplanänderung tritt mit dem ihrer Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Der Plan wird überdies während 14 Tagen nach seiner Kundmachung an der Amtstafel des Anlagen- und Bauamtes, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ Wortmeldung Gemeinderätin Mag.a Grünn zu G 2, G 8 und G 9: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, meine Wortmeldung bezieht sich auf den Antrag G 2, wo es um die Erweiterung des Hofermarktes geht und nachfolgend auf die Anträge G 8 und G 9, weil es dort um Ähnliches geht. Ich habe mich schon mehrmals kritisch dazu geäußert, ob es gut für die Stadt Linz ist, wenn man in diesen Handlungskrieg der großen Märkte einsteigt und die Vergrößerung dieser Märkte immer mehr zulässt, weil das auf Kosten der Nahversorgung geht. Ich werde mich daher bei den Tagesordnungspunkten G 2, G 8 und G 9 der Stimme enthalten. Danke.“ Der Antrag G 2 wird bei Stimmenthaltung von Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Der Antrag G 3 wird einstimmig angenommen. Gemeinderat Weixelbaumer berichtet über G 4 Neuerfassung (Stammplan) des Bebauungsplanes S 25-85-01-00, KG Posch (Traundorfer Straße – Klettfischerweg) und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes und der Einwendungen laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend Bebauungsplan S 25-85-01-00, Traundorfer Straße - Klettfischerweg, Neuerfassung (Stammplan), wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 18. September 2014 betreffend Bebauungsplan S 25-85-01-00, Traundorfer Straße - Klettfischerweg, Neuerfassung (Stammplan) Nach § 33 Oö. Raumordnungsgesetz 1994 wird verordnet: § 1 Der Bebauungsplan S 25-85-01-00 wird erlassen. § 2 Der Wirkungsbereich des Bebauungsplanes wird wie folgt begrenzt: Norden: Widmungsgrenze zum Grünland Osten: Widmungsgrenze zum Grünland Süden: Traundorfer Straße Westen: Auhirschgasse Katastralgemeinde Posch Der Bebauungsplan liegt vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an im Anlagen- und Bauamt des Magistrates Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, Anlagen- und Bauservice-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Mit der Rechtswirksamkeit des neu erstellten Bebauungsplanes S 25-85-01-00 werden sämtliche in diesem Bereich bisher rechtswirksamen Bebauungspläne aufgehoben. § 4 Der Bebauungsplan tritt mit dem seiner Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Der Plan wird überdies während 14 Tagen nach seiner Kundmachung an der Amtstafel des Anlagen- und Bauamtes, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ Der Antrag wird einstimmig angenommen. Gemeinderat Ing. Casny berichtet über die Anträge G 5 bis G 7 und stellt nach Darlegung der Sachverhalte und der Einwendungen laut Vorlagen an den Gemeinderat folgende Anträge: G 5 Änderungspläne Nr. 20 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 sowie zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, KG Linz (Musiktheater) Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend Änderungspläne Nr. 20 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, Musiktheater, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 18. September 2014 betreffend Änderungspläne Nr. 20 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, Musiktheater Nach § 33 Oö. Raumordnungsgesetz 1994 wird verordnet: § 1 Die Änderungspläne Nr. 20 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2 werden erlassen. § 2 Der Wirkungsbereich der Verordnung wird wie folgt begrenzt: Norden: Blumauerstraße Osten: Bahnhofstraße Süden: Bahnhofstraße Westen: Am Volksgarten Katastralgemeinde Linz Die Pläne liegen vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an im Anlagen- und Bauamt des Magistrates Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, Anlagen- und Bauservice-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Mit der Rechtswirksamkeit der Verordnung wird der Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und das Örtliche Entwicklungskonzept Linz Nr. 2 im Wirkungsbereich der Änderungspläne Nr. 20 aufgehoben. § 4 Die Verordnung tritt mit dem ihrer Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Die Pläne werden überdies während 14 Tagen nach ihrer Kundmachung an der Amtstafel des Anlagen- und Bauamtes, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ G 6 Bebauungsplanänderung 12-050-01-01, KG Kleinmünchen (Winetzhammerstraße – Thanhoferstraße) Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend die Bebauungsplanänderung 12-050-01-01, Winetzhammerstraße - Thanhoferstraße, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 18. September 2014 betreffend die Bebauungsplanänderung 12-050-01-01, Winetzhammerstraße - Thanhoferstraße Nach § 33 Oö. Raumordnungsgesetz 1994 wird verordnet: § 1 Die Bebauungsplanänderung 12-050-01-01 wird erlassen. § 2 Der Wirkungsbereich der Bebauungsplanänderung wird wie folgt begrenzt: Norden: Winetzhammerstraße Osten: Thanhoferstraße Süden: Dallingerstraße Westen: Angererhofweg Katastralgemeinde Kleinmünchen Die Bebauungsplanänderung liegt vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an im Anlagen- und Bauamt des Magistrates Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, Anlagen- und Bauservice-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Mit der Rechtswirksamkeit der Bebauungsplanänderung 12-050-01-01 werden sämtliche in diesem Bereich bisher rechtswirksame Bebauungspläne aufgehoben. § 4 Die Bebauungsplanänderung tritt mit dem ihrer Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Der Plan wird überdies während 14 Tagen nach seiner Kundmachung an der Amtstafel des Anlagen- und Bauamtes, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ G 7 Änderungsplan Nr. 26 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4, KG Urfahr (Wildbergstraße 18) Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend Änderungsplan Nr. 26 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4, Wildbergstraße18, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 18. September 2014 betreffend Änderungsplan Nr. 26 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4, Wildbergstraße 18 Nach § 33 Oö. Raumordnungsgesetz 1994 wird verordnet: § 1 Der Änderungsplan Nr. 26 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 wird erlassen. § 2 Der Wirkungsbereich des Flächenwidmungsplan-Änderungsplanes wird wie folgt begrenzt: Norden: Bezirkshauptmannschaft Urfahr Umgebung Osten: Reindlstraße 35 - 39 Süden: Wildbergstraße 16 Westen: Wildbergstraße Katastralgemeinde Urfahr Der Flächenwidmungsplan-Änderungsplan liegt vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an im Anlagen- und Bauamt des Magistrates Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, Anlagen- und Bauservice-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Mit der Rechtswirksamkeit der Verordnung wird der Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 im Wirkungsbereich des Änderungsplanes Nr. 26 aufgehoben § 4 Der Flächenwidmungsplan-Änderungsplan tritt mit dem seiner Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Der Plan wird überdies während 14 Tagen nach seiner Kundmachung an der Amtstafel des Anlagen- und Bauamtes, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ Die Anträge G 5 bis G 7 werden einstimmig angenommen. Gemeinderat Pfeffer berichtet über G 8 Änderungspläne Nr. 15 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 sowie zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, KG Ebelsberg (Wiener Straße 523 – Hofermarkt) und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend Änderungspläne Nr. 15 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, Wiener Straße 523 - Hofermarkt, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 18. September 2014 betreffend Änderungspläne Nr. 15 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, Wiener Straße 523 - Hofermarkt Nach § 33 Oö. Raumordnungsgesetz 1994 wird verordnet: § 1 Die Änderungspläne Nr. 15 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2 werden erlassen. § 2 Der Wirkungsbereich der Verordnung wird wie folgt begrenzt: Norden: Grünland (Reitsportanlage) Osten: Grünland (Reitsportanlage) Süden: Wiener Straße Westen: Wiener Straße 521 Katastralgemeinde Ebelsberg Die Pläne liegen vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an im Anlagen- und Bauamt des Magistrates Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, Anlagen- und Bauservice-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Mit der Rechtswirksamkeit der Verordnung wird der Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und das Örtliche Entwicklungskonzept Linz Nr. 2 im Wirkungsbereich der Änderungspläne Nr. 15 aufgehoben. § 4 Die Verordnung tritt mit dem ihrer Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Die Pläne werden überdies während 14 Tagen nach ihrer Kundmachung an der Amtstafel des Anlagen- und Bauamtes, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ Der Antrag wird bei Stimmenthaltung von Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Gemeinderat Mag. Pühringer berichtet über G 9 Änderungsplan Nr. 21 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4, KG Katzbach (Freistädter Straße 401) und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend Änderungsplan Nr. 21 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4, Freistädter Str. 401, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 18. September 2014 betreffend Änderungsplan Nr. 21 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4, Freistädter Str. 401 Nach § 33 Oö. Raumordnungsgesetz 1994 wird verordnet: § 1 Der Änderungsplan Nr. 21 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 wird erlassen. § 2 Der Wirkungsbereich des Flächenwidmungsplan-Änderungsplanes wird wie folgt begrenzt: Norden: Grenze zum Grünland Osten: Grenze zum Gemischten Baugebiet Süden: Freistädter Straße Westen: Freistädter Straße 399 Katastralgemeinde Katzbach Der Flächenwidmungsplan-Änderungsplan liegt vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an im Anlagen- und Bauamt des Magistrates Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, Anlagen- und Bauservice-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Mit der Rechtswirksamkeit der Verordnung wird der Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 im Wirkungsbereich des Änderungsplanes Nr. 21 aufgehoben § 4 Der Flächenwidmungsplan-Änderungsplan tritt mit dem seiner Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Der Plan wird überdies während 14 Tagen nach seiner Kundmachung an der Amtstafel des Anlagen- und Bauamtes, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ Der Antrag wird bei Stimmenthaltung von Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. H ANTRÄGE DES FINANZ- UND HOCHBAUAUSSCHUSSES Gemeinderätin Fechter-Richtinger berichtet über H 1 Modernisierung des Stadion Linz durch die Immobilien Linz GmbH & Co KG (ILG); Genehmigung eines zusätzlichen Mittelbedarfs in Höhe von max. 180.000 Euro und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „Der Ausfinanzierung der Modernisierung des Linzer Stadions durch die Immobilien Linz GmbH & Co KG mit einem zusätzlichen Mittelbedarf von max. 180.000 Euro exklusive USt gegenüber dem genehmigten Kostenrahmen wird zugestimmt.“ Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderätin Mag.a Dr.in Manhal: „Sehr geehrte Damen und Herren, ich darf kurz zum Tagesordnungspunkt E 1 betreffend die Teilkonvertierung der Schweizer-Franken-Anleihe replizieren, wo sich der Herr Finanzreferent als nicht besonders kritikfähig erwiesen hat. Er hat total undifferenziert gemeint, dass 95 Prozent der Beschlüsse in diesem Haus einstimmig gefasst werden. Dieser Beschluss fällt für die ÖVP nicht darunter. Wir werden diesem Beschluss nicht zustimmen, wie wir auch dem diesem Beschluss zu Grunde liegenden Beschluss vom November 2007 nicht zugestimmt haben. Unsere Beweggründe waren damals ganz klar. Wir haben gegen die Modernisierung des Stadions, wie sie vorgelegt wurde, gestimmt, da mit dieser Entscheidung keinerlei stadtplanerische Weichenstellungen für die Zukunft vorgenommen wurden. Die Frage der Parkplatznot ist in keinster Weise behandelt worden und auch die Erreichbarkeit und Standortfrage ist unbefriedigend gelöst worden. Mit der Modernisierung, wie sie im Jahr 2007 beschlossen worden ist, wurde der Zustand des Stadions für die nächsten Jahrzehnte fortgeschrieben. Wie schaut es heute, knapp sieben Jahre später aus? Der genehmigte Kostenrahmen in der Höhe von 32 Millionen Euro wurde nicht nur bis zum letzten Cent ausgeschöpft, sondern es ist auch ein zusätzlicher Mittelbedarf in der Höhe von 180.000 Euro notwendig. Und das wohlgemerkt bei einer Gesamtinvestition von lediglich 24,8 Millionen Euro. Wir brauchen also knapp 32,2 Millionen Euro, allerdings ohne Kosten für die Aufrechterhaltung des Spiel- und Sportbetriebes während des Baues und ohne der zusätzlichen sehr kostspieligen Flutlichtsanierung. 32,2 Millionen Euro also, Geld, das unseres Erachtens nach woanders besser investiert worden wäre, in dem man ein neues modernes Stadion errichtet hätte. Sieben Jahre später ist die Froschberger Bevölkerung bei Großveranstaltungen auf der Gugl in ihrer Lebensqualität nach wie vor massiv beeinträchtigt. Sie ist leidgeplagt vom Zustrom der vielen, vielen PKWs. Sieben Jahre später finden die Besucherinnen und Besucher des Stadions nach wie vor keine zeitgemäße Parkinfrastruktur vor. Die 621 Parkplätze, die viel zu wenig sind, werden beispielsweise für Heimspiele des LASK nur für VIPs reserviert. Das heißt, als gewöhnlicher Fußballstadionbesucher findet man keinen einzigen Parkplatz am Stadiongelände vor. Das Kernproblem des Stadions, die Parkplatzsituation, wurde also negiert und anstatt sich ernsthaft damit auseinander zu setzen, um dieses Problem zu beheben, hat man den Kopf in den Sand gesteckt. Vor sieben Jahren wurde der falsche Weg eingeschlagen. Wir werden daher der Fortsetzung dieser falschen Entscheidung nicht zustimmen.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderat Hein: „Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, der UEFA-Beschluss wurde im Jahr 2010 getroffen, sprich vor mehr als vier Jahren. Der richtige Weg wäre gewesen, den Gemeinderat dahingehend zu informieren, dass sich das ursprüngliche Projekt auf Grund neuer Vorgaben doch um einiges verändert hat. Das wäre der richtige Moment gewesen, dem Gemeinderat zu sagen und darauf hinzuweisen, dass der ursprünglich beschlossene finanzielle Rahmen unter Umständen nicht ausreichen wird. Wir wollen nicht, dass der Gemeinderat im Nachhinein vor vollendete Tatsachen gestellt wird und im Nachhinein finanzielle Reparaturarbeiten leisten wird. Deswegen werden wir uns heute bei diesem Antrag enthalten.“ (Beifall FPÖ) Vizebürgermeister Forsterleitner: „Ich darf mich vielleicht kurz selbst zu Wort melden. Ich glaube, man muss ergänzen, dass das Linzer Stadion nicht ein reines Fußballstadion, sondern ein Mehrzweckstadion ist, das auch für Veranstaltungen, für Kader-Training, für Vereinssportarten, für Schulsport, für Fußball und für Leichtathletik genutzt wird. Das heißt, dass es den vielfältigen Interessen, die eine Stadt hat, gerecht werden soll. Man ist damals 2007 vor der Entscheidung gestanden, wie man weitermachen soll. Es hat natürlich eine Standortdiskussion gegeben. Aber soweit ich mich erinnern kann - da wird es wahrscheinlich den anwesenden Gemeinderätinnen und Gemeinderäten nicht anders gehen -, hat es keinen Vorschlag gegeben, wo denn dieses ominöse neue Stadion wirklich platziert werden sollte. Mangels eines besseren Vorschlags und in Vorhandensein eines an und für sich guten Stadions, das wir jetzt weiter verbessert haben, hat man sich zu diesem Schritt entschlossen, im Wissen, dass es hier Schwierigkeiten und Probleme gibt, das ist keine Frage. Aber es ist trotzdem aus unserer Sicht die beste Lösung gewesen. Bei der Modernisierung hat sich herausgestellt, dass man durch bauliche Maßnahmen die vierte Kategorie der UEFA erreichen kann, sodass wir heute ein Stadion für Fußball haben, das, glaube ich, vielen Anforderungen gerecht wird. Ein Stadion, das modern ausgestattet ist, das einen zusätzlichen Sitzplatzbereich bekommen hat und wo sich in vielen Bereichen etwas verbessert hat. Es ist aus meiner Sicht schon klar, dass man bei einem Neubau eines Stadions niemals mit so einem Betrag ausgekommen wäre. Ich glaube nicht, dass man um 32 Millionen Euro ein neues Stadion bauen hätte können, geschweige denn, wenn dann noch Grundkosten dazugekommen wären. Ich finde es nicht gut, dass wir diese Kostenüberschreitung haben, das ist für mich völlig klar. Keiner freut sich, wenn wir um 180.000 Euro mehr brauchen, als dafür budgetiert worden ist. Es macht insgesamt 0,56 Prozent des genehmigten Kostenrahmens aus. Auch wenn das nicht gut ist, ersuche ich hier um Zustimmung, damit wir die Sanierung des Stadions abschließen können. Wir können dann hoffentlich wieder in eine positiven Nutzung dieses Stadions gehen und darüber diskutieren, wie wir dieses multifunktionale Stadion insgesamt auch für Veranstaltungen optimal auszunutzen, damit sich diese Investitionen auszahlen.“ Der Vorsitzende erteilt der Berichterstatterin das Schlusswort. Gemeinderätin Fechter-Richtinger: „Das hast du vorweggenommen, danke.“ Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Gegenstimmen der ÖVP-Fraktion (16) sowie bei Stimmenthaltung der FPÖ-Fraktion (9) mit Stimmenmehrheit angenommen. Gemeinderat Dr. Hattmannsdorfer berichtet über H 2 Restaurant Herberstein, Altstadt 10/Tummelplatz 18; Änderung bzw. Neuabschluss des Pachtvertrages rückwirkend per 1. September 2013 und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „1. Der Abschluss des beiliegenden Pachtvertrages zwischen der Stadt Linz als Verpächterin und Herrn Heinz Thomas Altendorfer als Pächter für das Restaurant Herberstein rückwirkend ab 1. September 2013 wird genehmigt. Die gegenständlichen Räumlichkeiten haben ein Gesamtausmaß von 772,47 Quadratmetern. 2. Die wertgesicherte monatliche Fixpacht beträgt 4000 Euro zuzüglich USt. Ab einem Jahres-Nettoumsatz von mehr als 1,4 Millionen Euro beträgt jedoch der Pachtzins zusätzlich fünf Prozent des Jahres-Nettoumsatzes (=Bruttoumsatz abzüglich USt und Eigenverbrauch) für den die 1,4 Millionen Euro übersteigenden Betrag. 3. Der Abschluss des Rechtsgeschäftes erfolgt zu den Konditionen des beiliegenden Pachtvertrages. 4. Die Verrechnung der Pachtzahlungen in der Höhe von derzeit 48.000 Euro exklusive USt (wertgesicherte jährliche Mindestpacht) und allfälliger Mehreinnahmen erfolgt auf der VASt 2.8530.824000, Mieten und Pachte Wohn- und Geschäftsgebäude.“ Der Antrag wird einstimmig angenommen. Gemeinderat Svoboda berichtet über H 3 Abschluss einer Vereinbarung zwischen der BIG (Bundesimmobiliengesellschaft mbH), dem Land Oberösterreich und der Stadt Linz im Zusammenhang mit der Finanzierung des Umbaus der Kunstuniversität Linz; vier Millionen Euro und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „1. Die Förderungsvereinbarung (Beilage 1) wird vorbehaltlich der Zustimmung der Vertragspartner, Bundesimmobiliengesellschaft mbH und Land Oberösterreich, genehmigt. 2. Die Verrechnung der Kosten in Höhe von vier Millionen Euro zuzüglich der aus dem Kreditgeschäft/Darlehensgeschäft (bzw. für den Teil der vier Millionen Euro) resultierenden Zinsen erfolgt auf der VASt 5.2800.774004, Kapitaltransfers an sonstige öffentliche Rechtsträger, Kunstuniversität. Die dafür erforderlichen Mittel sind in den Budgets der betroffenen Haushaltsjahre vorzusehen. Soweit eine anderweitige Bedeckung fehlt, erfolgt die Finanzierung dieses Projekts durch Fremdmittel. Die konkrete Beschaffung von Fremdmitteln im Rahmen des städtischen Finanzmanagements bedarf der Zustimmung des zuständigen Kollegialorgans. Die Verrechnung erfolgt auf den jeweiligen Voranschlagsstellen in den entsprechenden Teilabschnitten. Rechtsgeschäfte über die Aufnahmen von Fremdmittel bedürfen (im Falle der Überschreitung der relevanten Wertgrenzen und der Erfüllung der sonstigen relevanten Kriterien des § 58 StL 1992), bei sonstiger Unwirksamkeit, der vorherigen Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde.“ Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Hein: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, zu Beginn möchte ich gleich einmal für die freiheitliche Fraktion sagen, dass wir uns natürlich zur Kunstuniversität in Linz bekennen. Aber das primäre Ziel der Stadt Linz ist die Erhaltung und Unterhaltung der Pflichtschulen und nicht die Bezuschussung von irgendwelchen Bundesgebäuden, in denen jetzt zufällig die Kunstuniversität ist. So lange Linzer Schulen auf dringende Sanierungen und Anschaffungen warten müssen und schon über Jahre hinweg vertröstet werden, werden wir uns sicher nicht dazu durchringen können, so einem Antrag unsere Zustimmung zu geben. In Zeiten des Sparens müssen wir ganz genau schauen, welche Investitionen die Stadt Linz in Zukunft treffen will. Das heißt, wir müssen Prioritäten setzen und für uns Freiheitlichen ist es ganz klar, dass die öffentlichen Schulen höhere Priorität für die Stadt Linz haben, als ein Bundesgebäude. Daher werden wir diesem Antrag unsere Zustimmung nicht geben, wir werden uns enthalten.“ (Beifall FPÖ) Gemeinderätin Kaltenhuber: „Sehr geehrte Damen und Herren, bei diesem Antrag möchte ich schon noch einmal Bezug auf die Wortmeldung von Herrn Vizebürgermeister Forsterleitner nehmen, in der er festgestellt hat, dass ca. 95 Prozent aller Anträge einstimmig beschlossen werden. Da muss man natürlich schon festhalten, dass es ein erheblicher Unterschied ist, ob man einer Investition zustimmt, wie beim Umbau der Kunstuniversität - zu den Freiheitlichen gesagt, wir wollen Bildungseinrichtungen nicht gegeneinander ausspielen -, oder ob man riesengroße Geldbeträge in die Hand nehmen muss, um Fremdwährungsspekulationen zu reparieren. Im Sinne meiner jetzt vorgestellten Argumentation, spricht sich die ÖVP für eine Attraktivierung des Finanzgebäudes am Linzer Brückenkopf im Sinne der Anforderungen der Kunstuniversität aus. Wir unterstützen die heute zu beschließende Finanzierungsbeteiligung durch die Stadt Linz, weil es eine nachhaltige Investition ist. Allerdings darf ich darauf hinweisen, dass uns, was den Anbau an sich betrifft, keine aktuellen Pläne vorliegen. Aus den nachgereichten Beilagen zum Antrag gehen die konkreten Umsetzungsplanungen nicht im Detail hervor. Wir können vor diesem Hintergrund heute nur vorbehaltlich des Umbaus, im Einklang mit dem Denkmalschutz, dem Ensembleschutz und dem Ortsbild zustimmen. Es ist mir wichtig, dass wir das der Ordnung halber noch festgehalten haben. Danke schön.“ (Beifall ÖVP) Bürgermeister Luger: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, bei diesem Antrag, der nach den Stellungnahmen der Fraktionen wohl in wenigen Minuten eine Mehrheit finden wird, bin ich davon überzeugt, dass das ein wichtiger Antrag für die Weiterentwicklung des universitären Bildungssystems in der Stadt ist. Damals hat mich Herr Minister Mitterlehner, noch in seiner Nicht-Vizekanzler-Eigenschaft, als zuständiges Bundesregierungsmitglied für die Universitäten, gebeten, trotz der finanziellen Situation der Stadt an ein Modell zu denken, wie wir als Stadt Linz die Übersiedelung der Kunstuniversität aus Urfahr von der Reindlstraße in das zweite Brückenkopfgebäude - das vormals vom Finanzministerium genutzt worden ist - mit unterstützen können. Ich stehe nicht an zu sagen, dass es ist nicht leicht, diese Summe von vier Millionen Euro mittelfristig – nicht auf einen Schlag – zu finanzieren. Für das Land Oberösterreich, das ein viel größeres Budget als die Stadt Linz hat und nach den letzten Aussagen des Herrn Landeshauptmanns im ORF-Sommerinterview, der keine Schulden, sondern nur langfristige Verbindlichkeiten bei Banken hat, zu schließen, ist es wahrscheinlich leichter gewesen, diese vier Millionen Euro zuzusagen. Ich habe mich dennoch bemüht, diese Finanzierung zu schaffen, weil ich glaube, dass das Zusammenführen am Standort Hauptplatz mit der Dependance der ehemaligen Postdirektion für die Kunstuniversität eine neue Qualität sein wird, auch weil die Gebäude neu genutzt werden. Und es ist völlig klar, Frau Kollegin Kaltenhuber, zumindest in einem Rechtsstaat wie Österreich, dass man ein Gebäude, das unter Denkmalschutz steht, nur so umbauen darf, wie das Bundesdenkmalamt das gestattet. Und da können Ihnen und mir und niemandem, auch dem Herrn Landeshauptmann nicht, konkrete Pläne vorliegen, denn diese werden in diesen Tagen noch zwischen der Bundesimmobiliengesellschaft, der Kunstuniversität und dem Bundesdenkmalamt verhandelt. Ich weiß auch nicht, in welchem Ausmaß und wie das Ursprungsprojekt des Wiener Architekten Herrn Krischanitz, der im Jahr 2008 schon einen Erstentwurf für die Umgestaltung präsentiert hat, genehmigt wird. Hier geht es nicht nur um städtebauliche Akzente, sondern es geht hier um die Chance direkt in der Innenstadt zusammenzuführen. Ich glaube, wenn wir uns dazu bekennen, dass wir verstärkt Volluniversität sein wollen, dass wir bekanntlich hier für die Medizinfakultät gestimmt haben und uns bemühen, die Technische Fakultät an der Johannes-Kepler-Universität aufzubauen und die bestehende Fakultät zu einer Universität weiterzuentwickeln, dann glaube ich, ist es gut in einer Stadt wie dieser, dass wir nicht nur die wirtschaftlichen und nicht nur die technischen Studien haben, sondern in einer Stadt den kreativen Menschen eine ordentliche Ausbildungsstätte geben wollen, dass wir hier für einen offenen und manchmal sehr kritischen Geist auch als öffentliche Hand sagen, ja, wir wollen hier gute Infrastrukturen haben. In diesem Sinne bin ich allen, die heute mitstimmen, dankbar, dass wir dieses Vorhaben umsetzen können. Es wird für die Stadt Linz durchaus etwas Positives sein.“ (Beifall SPÖ) Stadträtin Mag.a Schobesberger: „Ich habe eigentlich nicht vorgehabt, dass ich mich bei diesem Punkt zu Wort melde, weil ich eigentlich davon ausgegangen bin, dass es ein breites Bekenntnis zur Universitätsstadt Linz und ein breites Bekenntnis zur Kunstuniversität Linz gibt und zur Wichtigkeit und Notwendigkeit, dass wir eine öffentliche Universität in unserem Stadtzentrum haben, damit die Studierenden und das universitäre Leben, die Ausbildung dort auch insgesamt unsere Stadt bereichert und belebt. Ich halte es für völlig verfehlt, wenn man eine universitäre öffentliche Ausbildung gegen eine primäre öffentliche Ausbildung ausspielt und argumentiert, das eine gehe zu Kosten des anderen. Wir wissen, dass das nicht stimmt. Da bin ich froh - auch wenn es für uns manchmal verlockend ist -, dass das meine Fraktion nicht so macht, dass sie bei jeder Wortmeldung, aus welchen Gründen immer oder wenn sie mit etwas nicht einverstanden ist oder etwas haben möchte, was nicht mehrheitsfähig ist, vorrechnet, wie viel der Ordnungsdienst im Jahr kostet. Das ist aus meiner Sicht eine Argumentation auf derselben Ebene und ist daher für mich abzulehnen. Insgesamt noch einmal zur Bedeutung der Kunstuniversität im Zentrum der Stadt: Ich halte das insgesamt für die Stadt und für das Leben in der Stadt, für die Lebensqualität, die wir hier haben für überaus bedeutend, dass wir eine Universität verstärkt ins Zentrum holen. Der Fehler ist in der Vergangenheit passiert, und zwar dass die Johannes-Kepler-Universität am Stadtrand ist. Ich glaube, dass es umso wichtiger ist, dass man versucht, die Kunstuniversität mitten in Linz zu halten. Auch ich ersuche als Bildungsstadträtin um Zustimmung zu diesem Antrag.“ (Beifall Die Grünen) Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Svoboda: „Es gibt nichts mehr zu sagen. Danke, Frau Stadträtin Schobesberger, für Ihr Wort. Ich ersuche um Zustimmung.“ Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der FPÖ-Fraktion (9) mit Stimmenmehrheit angenommen. Bürgermeister Luger übernimmt wieder den Vorsitz. Gemeinderätin Hahn berichtet über I ANTRAG DES AUSSCHUSSES FÜR JUGEND, FAMILIE, SOZIALES UND INTEGRATION I 1 Errichtung eines Stadtteilzentrums im Franckviertel und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, dieser Antrag beruht auf dem Gemeinderatsbeschluss zum Linzer Sozialprogramm. Nach dem Stadtteilzentrum in Auwiesen soll jetzt ein weiteres Stadtteilzentrum eröffnet werden und zwar im Franckviertel. Im Franckviertel gibt es schon sehr viel Erfahrung mit Stadtteil- bzw. Gemeinwesenarbeit. Schon seit 1999 gibt es dort das Projekt ‚Leben im Franckviertel‘ in der Wimhölzlstraße. Auf diesem soll aufgebaut werden. Es ist ein Wechsel der Räumlichkeiten notwendig, da in der Wimhölzlstraße der Platz zu klein ist. Deswegen sollen im Seniorenzentrum Ing.-Stern-Straße die Räumlichkeiten im Erdgeschoss adaptiert werden und zwar vor allem im Bereich des Tageszentrums. Einerseits sollen hier Räumlichkeiten multifunktional gemeinsam genutzt werden und andererseits wird es eigene Räumlichkeiten für das Stadtteilzentrum geben. Das derzeitige Tageszentrum wird in ein Demenztageszentrum geändert und die Büroräumlichkeiten sollen einen eigenen Zugang bekommen. Insgesamt umfasst das neue Zentrum dann eine Fläche von 319 Quadratmetern. Die Räumlichkeiten sollen vom Gebäudemanagement von den Seniorenzentren Linz angemietet werden. Zielgruppen sollen die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadtteile Franckviertel und Makartviertel bzw. der neue Stadtteil Bulgariplatz sein, wie er seit 1. Jänner 2014 heißt. Ziel des Stadtteilzentrums ist es, eine Informationsdrehscheibe und eine Anlaufstelle für Bewohnerinnen- und Bewohneranliegen zu sein. Es sollen vor allem Leistungen der Unternehmensgruppe Linz angeboten werden. Umgesetzt soll das Ganze ab März 2015 werden und es sollen dort verschiedenstete neue Beratungsfunktionen möglich sein. Der Personalbedarf für dieses Projekt liegt bei insgesamt drei Personaleinheiten, davon sind schon 1,625 vorhanden. Das heißt, im Dienstposten- und Stellenplan 2015 sollen 1,375 neu geschaffen werden. Kosten soll das Projekt 128.300 Euro, die für das Jahr 2015 im Budget des Amt für Soziales, Jugend und Familie budgetiert werden sollen. Im Jahr 2015 sind für die Gebäudeadaptierung einmalig 139.000 Euro netto und für die Einrichtung zusätzlich noch 44.000 Euro netto im Budget des Gebäudemanagements vorzusehen. Ich ersuche den Gemeinderat um Zustimmung. (Beifall SPÖ) Der Gemeinderat beschließe: ,1. Das Amt für Soziales, Jugend und Familie (ASJF) wird beauftragt, im SeniorInnenzentrum an der Ing.-Stern-Straße entsprechend den Vorgaben der Vorlage ein Stadtteilzentrum umzusetzen. 2. Im Dienstpostenplan 2015 sollen im ASJF 0,875 Vollzeitäquivalente (VZÄ) in Funktionslaufbahn (FL) 14 und 0,5 VZÄ in FL 17 neu geschaffen und diese zusätzlichen Personalkosten in Höhe von rund 66.000 Euro im Budget des ASJF vorgesehen werden. 3. Die jährlich laufenden Gesamtkosten laut Berichtsvorlage in der Höhe von rund 128.300 Euro werden genehmigt. Die Verrechnung der laufenden Kosten erfolgt auf den jeweils dafür vorgesehenen VASten des Teilabschnittes 4010, Amt für Soziales, Jugend und Familie. Die erforderlichen Mittel sind seitens des ASJF in den Budgets der betroffenen Haushaltsjahre vorzusehen. 4. Das Gebäudemanagement (GM) wird beauftragt, die Räume Anfang des Jahres 2015 entsprechend zu adaptieren. Die Ausgaben dafür werden nach der vorliegenden Berechnung des GM rund 139.000 Euro netto betragen. Für die Einrichtung sind 44.000 Euro netto für 2015 vorzusehen. Beide Summen sind vom GM für 2015 zu budgetieren. Die Verrechnung der investiven Kosten erfolgt auf den jeweils dafür sachlich vorgesehenen VASten des Teilabschnittes 4010, Amt für Soziales, Jugend und Familie. Soweit eine anderweitige Bedeckung fehlt, erfolgt die Finanzierung dieses Projekts durch Fremdmittel. Die konkrete Beschaffung von Fremdmitteln im Rahmen des städtischen Finanzmanagements bedarf der Zustimmung des zuständigen Kollegialorgans. Die Verrechnung erfolgt auf den jeweiligen Voranschlagsstellen in den entsprechenden Teilabschnitten. Rechtsgeschäfte über die Aufnahmen von Fremdmittel bedürfen (im Falle der Überschreitung der relevanten Wertgrenzen und der Erfüllung der sonstigen relevanten Kriterien des § 58 StL 1992), bei sonstiger Unwirksamkeit, der vorherigen Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde.‘“ Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderätin Polli, BEd: „Es ist nichts Neues, dass sich die ÖVP schon immer für Stadtteilzentren stark gemacht hat. Ich erinnere viele Jahre zurück an unsere damalige Forderung, gemeinsam mit den Grünen, ein Stadtteilbüro bzw. Stadtteilzentrum am Andreas-Hofer-Platz einzurichten. Das wurde damals dem Sozialausschuss zugewiesen - damals noch unter dem Vorsitz von Frau Vizebürgermeisterin Holzhammer -, aber das ist dann dort versandet, also es ist schon sehr, sehr lange aus. Jetzt gibt es zum Glück, wie Frau Kollegin Hahn schon gesagt hat, den Beschluss im Sozialprogramm. Es gibt auch einen Zeitplan. Sechs Stadtteilzentren sollen bis 2018 umgesetzt werden. Eines gibt es bis jetzt in Auwiesen und das zweite soll jetzt im Franckviertel eingerichtet werden. Ich vergönne es dem Franckviertel wirklich, dass es ordentliche Räumlichkeiten und mehr Personalressourcen bekommt, weil diese Arbeit, die dort in den letzten Jahren schon stattgefunden hat, wirklich hervorragend ist - von Beratungen über Konfliktbewältigung, Programme für Senioren, Kinder, Jugendliche, vieles andere mehr. Viele Partnerinnen und Partner haben in dem Viertel vor Ort gemeinsam viel auf die Füße gestellt. Es gibt eine Sozialplattform, wo alle Einrichtungen dieses Viertels zusammenkommen und zusammenhelfen, dass sich dort etwas tut. Ich habe den Zeitplan angesprochen. Wir haben in Auwiesen ein Stadtteilzentrum, jetzt soll das zweite 2015 im Franckviertel entstehen und wir haben im letzten Sozialausschuss nachgefragt, wie es mit der Umsetzung weitergehen soll. Geplant ist als nächstes Urfahr, wobei unter Umständen an den Ort Neues Rathaus gedacht ist. Wir sagen, das ist ein reines Verwaltungsgebäude und fragen uns, ob das so ideal ist. Aber das ist noch nicht sicher. Was uns aber mehr beschäftigt, ist der weitere Plan. Herr Stadtrat Giegler konnte uns dazu noch keine weiteren Informationen geben. Es gibt noch keinen Plan. Das ist uns zu unsicher. 2018 ist schneller da, als man glaubt und deshalb wird die ÖVP einen Zusatzantrag stellen, der lautet: Der Gemeinderat beschließe: ,1. Das Amt für Soziales, Jugend und Familie (ASJF) wird beauftragt, im SeniorInnenzentrum an der Ing.-Stern-Straße entsprechend den Vorgaben der Vorlage ein Stadtteilzentrum umzusetzen. 2. Im Dienstpostenplan 2015 sollen im ASJF 0,875 Vollzeitäquivalente (VZÄ) in Funktionslaufbahn (FL) 14 und 0,5 VZÄ in FL 17 neu geschaffen und diese zusätzlichen Personalkosten in Höhe von rund 66.000 Euro im Budget des ASJF vorgesehen werden. 3. Die jährlich laufenden Gesamtkosten laut Berichtsvorlage in der Höhe von rund 128.300 Euro werden genehmigt. Die Verrechnung der laufenden Kosten erfolgt auf den jeweils dafür vorgesehenen VASten des Teilabschnittes 4010, Amt für Soziales, Jugend und Familie. Die erforderlichen Mittel sind seitens des ASJF in den Budgets der betroffenen Haushaltsjahre vorzusehen. 4. Das Gebäudemanagement (GM) wird beauftragt, die Räume Anfang des Jahres 2015 entsprechend zu adaptieren. Die Ausgaben dafür werden nach der vorliegenden Berechnung des GM rund 139.000 Euro netto betragen. Für die Einrichtung sind 44.000 Euro netto für 2015 vorzusehen. Beide Summen sind vom GM für 2015 zu budgetieren. Die Verrechnung der investiven Kosten erfolgt auf den jeweils dafür sachlich vorgesehenen VASten des Teilabschnittes 4010, Amt für Soziales, Jugend und Familie. 5. Der zuständige Referent wird beauftragt, in der nächsten Sitzung des ‚Ausschusses für Jugend, Familie, Soziales und Integration‘ einen Umsetzungsplan (samt Darstellung der geplanten Investitions- und laufenden Kosten) vorzulegen, aus dem hervorgeht, in welchem Stadtteil in den Jahren 2015 bis 2018 jeweils ein Stadtteilzentrum eröffnet wird. Soweit eine anderweitige Bedeckung fehlt, erfolgt die Finanzierung dieses Projekts durch Fremdmittel. Die konkrete Beschaffung von Fremdmitteln im Rahmen des städtischen Finanzmanagements bedarf der Zustimmung des zuständigen Kollegialorgans. Die Verrechnung erfolgt auf den jeweiligen Voranschlagsstellen in den entsprechenden Teilabschnitten. Rechtsgeschäfte über die Aufnahmen von Fremdmittel bedürfen (im Falle der Überschreitung der relevanten Wertgrenzen und der Erfüllung der sonstigen relevanten Kriterien des § 58 StL 1992), bei sonstiger Unwirksamkeit, der vorherigen Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde.‘ Ich ersuche Sie um Annahme.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderätin Roschger: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen, liebe Gäste auf der Galerie, ich melde mich jetzt deswegen zu Wort, obwohl ich nicht im Sozialausschuss bin, weil die Geschichte der Stadtteilbüros bzw. die Verankerung der Stadtteilbüros im Sozialprogramm doch eine sehr intensive war. Ich habe da für Die Grünen sehr intensiv mitgearbeitet, um die Stadtteilbüros in der Form, wie sie jetzt drinnen sind, wieder zu finden. Mir ist es auch sehr wichtig, das noch einmal zu betonen und immer wieder in Erinnerung zu rufen, dass es nicht - so wie sich die meisten einig waren - nur um eine Serviceeinrichtung und eine Beratung gehen soll, sondern was wir als Grüne sehr stark eingebracht haben, ist der Aspekt der Gemeinwesenarbeit. Ich wage jetzt einmal zu behaupten, dass das so nicht in das Sozialprogramm gekommen wäre, wären wir nicht so hartnäckig gewesen und hätten vielleicht nicht den einen oder anderen damaligen Sozialreferenten zur Verzweiflung gebracht. Aber umso schöner ist es zu sehen, dass man sehr sachlich zusammenarbeiten kann und gute Kompromisse finden kann. Deswegen möchte ich noch einmal betonen, dass sich die Stadt in diesem Sozialprogramm zur Gemeinwesenarbeit als unverzichtbaren Teil von Gestaltung der sozialen Räume in Linz bekannt hat. Zentrale Punkte sind da die Steigerung der Lebensqualität im jeweiligen Stadtteil, die Beteiligung und Mitsprache der BewohnerInnen und natürlich geht es um die Vernetzung von bestehenden Einrichtungen vor Ort. Man muss also nicht immer alles neu erfinden, sondern ein Teil der Aufgabe der MitarbeiterInnen der Stadtteilbüros ist natürlich die ideale Vernetzung der bestehenden Betreuungs- und Beratungsangebote. Wir freuen uns, dass unser Input jetzt Früchte trägt und mittlerweile das zweite Projekt, auch mit dem Aspekt der Gemeinwesenarbeit neben den Serviceangeboten, die nun vor Ort dezentral angeboten werden, umgesetzt wird. Das ist gut. Also der erste Schritt ist Auwiesen, jetzt folgt der zweite. Für uns ist die Frage wichtig, wie es weitergeht. Unsere Vision ist schon, dass flächendeckend in allen Stadtteilen solche Einrichtungen errichtet werden oder dort, wo etwas - es wird wahrscheinlich nicht überall das Gleiche notwendig sein – notwendig ist. Die Menschen in den Stadtteilen brauchen unterschiedliche Unterstützung und dergleichen. Wir werden sicher konstruktiv weiter mitarbeiten. Ich möchte noch einen Gedanken in Richtung der Mehrheitsfraktion sagen, den wir schon ein paar Mal eingebracht hatten. Ich deponiere ihn jetzt noch einmal. Ich glaube, dass es durchaus Sinn macht, im Zuge von neuen großen Stadtentwicklungsgebieten, wo viele Leute gleichzeitig einziehen - wie wir es jetzt zum Beispiel am Gelände der ehemaligen Frauenklinik oder zukünftig in der Grünen Mitte haben -, sehr gezielt so etwas wie Stadtteilbüros als Unterstützung zum Beginn dieser neuen Stadtteile zu etablieren. Das gab es schon damals in der solarCity. Ich glaube, dass es bei den Menschen vom ehemaligen Areal der Frauenklinik durchaus das Bedürfnis gibt, so etwas wie eine Ansprechstelle zu haben, auch betreffend die Koordinierung der verschiedenen Bauträger und dergleichen. Also ich würde wirklich anregen, das nicht nur zu überlegen, sondern Konzepte dazu zu entwickeln, wie man die Menschen in diesen, vor allem großen Stadtentwicklungsgebieten so gut unterstützen kann, dass man von Anfang an möglichst gut zusammenleben kann. Vielleicht kann man manche Konflikte im Vorfeld vermeiden. Wir freuen uns, dass das Stadtteilzentrum Franckviertel jetzt schrittweise umgesetzt wird. Danke schön.“ (Beifall Die Grünen) Bürgermeister Luger: „Also, Kollegin Roschger, zur Verzweiflung hast du mich nicht gebracht, da ist unser Verhältnis der Zusammenarbeit viel zu korrekt. Aber ich stehe nicht an zu sagen, dass es tatsächlich so ist, dass ich ursprünglich diesem Projekt nichts abgewinnen konnte. Durch die Diskussionen in der ganzen Entwicklung des Sozialprogramms habe ich meine Meinung geändert. Aber es ist nicht ganz verboten, dass man in politischen Diskussionen, wenn ein anderes Argument besser ist, vielleicht doch sein eigenes nicht mehr verabsolutiert. Beim Sozialprogramm habe ich gesagt, dass das so ist. Aber wenn man ab und zu doch Recht hat, kann man bei seiner Meinung bleiben. Das Zweite, worüber ich informieren möchte, ist, dass es tatsächlich einen Mitarbeiter der Stadtplanung gibt, der für diese Koordinationsaufgaben zwischen den Bauträgern und der Stadtplanung, aber auch für die dort jetzt einziehenden Menschen verantwortlich ist. Das ist so ähnlich, wie es schon unsere Vorgängerinnen und Vorgänger bei der Entwicklung der solarCity in Pichling praktiziert haben. Aber wenn das nicht einmal bei dir bekannt ist, dann müssen wir dafür sorgen, dass das mehr bekannt wird. Dann gehe ich davon aus, dass das vor Ort wahrscheinlich niemand weiß. Das nehme ich aus der Diskussion mit.“ Gemeinderätin Roschger: „Nur ganz kurz, das weiß ich schon. Aber damals in der solarCity gab es auch einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin für Gemeinwesenarbeit. Es geht nicht nur um die Koordinierung, das ist auch wichtig, das war jetzt nur ein Beispiel. Aber das, was ich gemeint habe, ist das sozialarbeiterisch zu begleiten und das ist, soviel ich weiß, in der Grünen Mitte nicht vorgesehen, aber vielleicht weiß ich das nicht.“ Bürgermeister Luger: „Das war jetzt korrekt informiert.“ Der Vorsitzende erteilt der Berichterstatterin das Schlusswort. Gemeinderätin Hahn: „Ich möchte vor allem einmal auf diesen Zusatzantrag der ÖVP eingehen und vorrausschicken, dass die Erweiterung bis in weitere Jahre vom Gemeinderat im Sozialprogramm beschlossen ist. Auf die Frage im Sozialausschuss nach weiteren Standorten, hat Herr Stadtrat Giegler gesagt, dass das nächste Projekt für 2015 Urfahr sein soll. Du hast als Standort das Neue Rathaus angesprochen, das war ein Beispiel, auch diese Standortfrage wird uns ganz bestimmt im Sozialausschuss noch beschäftigen. Im Amtsantrag wird darauf hingewiesen, dass im Sozialprogramm beschlossen wurde, dass die Stadt beabsichtigt, in Stadtvierteln, in denen es positiver Impulse und Vernetzungsaktivitäten zur bürger- und bürgerinnennahen Unterstützung bei der Lösung von allgemeinen und speziellen Anliegen bedarf, mit diesen Angeboten vor Ort zu sein. Die Stadt Linz befindet sich im Wandel. Kollegin Roschger hat gerade auf die großen Neubauprojekte, wie die Grüne Mitte, hingewiesen. Ich glaube, es ist nicht vernünftig, uns jetzt schon festzulegen, wo wir vielleicht im Jahr 2017 Bedarf haben werden. Machen wir doch eines nach dem anderen. Ich finde es gerechtfertigt zu schauen, welchen Schritt man als nächstes setzt und wo es vielleicht Potential gibt, um dann bedarfsgerecht zu erweitern. Zementieren wir uns nicht auf einen Stadtteil ein, wo es vielleicht im Jahr 2017 ein anderer viel, viel nötiger hätte. Ich würde meiner Fraktion vorschlagen, diesem Zusatzantrag so heute nicht zuzustimmen, sondern ihn dem Sozialausschuss noch einmal zuzuweisen, weil das hier zeitlich – ihr wisst es - ein Ding der Unmöglichkeit ist. Reden wir im Sozialausschuss darüber und dann können wir das gemeinsam weiterbearbeiten. Jetzt ist das Franckviertel an der Reihe und das wird sicher ein tolles Projekt.“ (Beifall SPÖ) Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag und anschließend über die Zuweisung des Zusatzantrages abstimmen. Der Antrag wird einstimmig angenommen. Der Zusatzantrag wird einstimmig dem Ausschuss für Jugend, Familie, Soziales und Integration zugewiesen. Gemeinderat Mag. Sonntag berichtet über J ANTRAG DES AUSSCHUSSES FÜR WIRTSCHAFT, MÄRKTE UND GRÜNANLAGEN J 1 Abschluss eines Bestandvertrages zwischen der Stadt Linz und der Hans Hofstetter Immobilien-GmbH, Schwalbenweg 34, im Zusammenhang mit der Grundstücks-Nummer 1266/48 und 1266/23, KG Posch (Südpark Linz) – Abänderung des Gemeinderatsbeschlusses vom 19. September 2013 und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „1. In Abänderung des Gemeinderatsbeschlusses vom 19. September 2013 bestellt die Stadt Linz der Hans Hofstetter Immobilien-GmbH, Schwalbenweg 34, 4030 Linz, rückwirkend mit 1. November 2013, auch hinsichtlich des Grundstücks Nr. 1266/23, KG Posch, im Ausmaß von 363 Quadratmetern ein Bestandrecht, sodass die Bestandliegenschaft nunmehr eine Fläche von insgesamt 11.416 Quadratmetern aufweist. Gleichzeitig räumt sie der Bestandnehmerin für dieses Grundstück ebenfalls eine zehnjährige Kaufoption ein. 2. Der jährliche wertgesicherte Bestandzins beträgt anstelle von 65.544,29 Euro neu 67.696,88 Euro zuzüglich 20 Prozent USt. 3. Im Übrigen bleiben die Bestimmungen des Bestandvertrags vom 14. Oktober 2013 vollinhaltlich aufrecht. 4. Sämtliche weiteren Festlegungen der Bestandvertragsänderung werden zur Kenntnis genommen und vollinhaltlich genehmigt. 5. Die Einnahmenverrechnung hat auf der VASt 2.8400.824000, Mieten und Pachte, Benützung von nicht öffentlichem Gut zu erfolgen. 6. Im Fall des Verkaufs der Bestandliegenschaft hat die Einnahmenverrechnung auf der zum gegebenen Zeitpunkt dafür vorgesehenen Voranschlagsstelle zu erfolgen.“ Der Antrag wird einstimmig angenommen. K FRAKTIONSANTRÄGE UND FRAKTIONSRESOLUTIONEN NACH § 12 StL 1992 Gemeinderätin Mag.a Dr.in Manhal berichtet über den von der ÖVP-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag K 1 Neugestaltung des Spielplatzes Güntherstraße am Auberg und führt aus: „Sehr geehrte Damen und Herren, beim vorliegenden Antrag geht es um die Neugestaltung des Spielplatzes Güntherstraße am Auberg. Für diesen Spielplatz wurden in der jüngeren Vergangenheit immer wieder Spielgeräte angeschafft, trotzdem wirkt der Spielplatz relativ veraltet und etwas heruntergekommen. Das führt unerfreulicherweise dazu, dass viele Familien auf Spielplätze in andere Stadtteile ausweichen. Wir finden das traurig, zumal es am Auberg erfreulicherweise viele neue junge Familien mit vielen Kindern gibt. Wir glauben, dass das Areal dieses Spielplatzes grundsätzlich sehr viel Potential hätte und beantragen deshalb, dass dieser Spielplatz neu konzipiert wird. Wichtig ist uns zudem, dass der Spielplatz gemeinsam mit den zukünftigen Nutzerinnen und Nutzern, also mit den Kindern und den Eltern gestaltet wird und ein Beteiligungsprozess dazu gestartet wird. Wir stellen daher folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ,Die zuständigen Dienststellen Kinder- und Jugend-Services Linz (KJS) und Stadtgärten Linz (SGL) werden ersucht, in einem Beteiligungsprozess gemeinsam mit Kindern und Eltern Ideen für eine Neugestaltung des Kinderspielplatzes Güntherstraße zu sammeln und 2015 umzusetzen. Im Sinne eines Pilotprojektes soll dieser Beteiligungsprozess auch dazu dienen, beispielgebende moderne Spielplatzkonzepte gemeinsam mit Kindern und Eltern zu entwickeln. Die für die Neugestaltung notwendigen finanziellen Mittel sind im Voranschlag 2015 einzuplanen.‘ Ich bitte um Zustimmung.“ (Beifall ÖVP) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderätin Köck: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Kolleginnen und Kollegen des Linzer Gemeinderates, liebe Elisabeth, du hast Recht, Spielplätze sind für die Lebensqualität einer Stadt, vor allem für die Familien und für die Kinder, die in dieser Stadt leben, etwas ganz Wichtiges und Besonderes. Die Stadt Linz hat hier eine langjährige Tradition, nicht nur was die Quantität der Spielplätze anbelangt, sondern natürlich auch die Qualität und was diese Beteiligungsprozesse angeht, die du genannt hast. Wir haben in Linz 112 öffentliche Kinder- und Jugendspielplätze, verteilt über das ganze Stadtgebiet, getrennt nach Altersgruppen, um hier in allen Stadtteilen für alle Kinder in allen Alterskategorien Angebote zu haben. Aus diesem Grund können wir also die Grundintention dieses Antrages grundsätzlich verstehen. Was für uns zu hinterfragen ist, ihr greift einen konkreten Spielplatz heraus. Ich habe gesagt, wir haben in der Stadt Linz 112 solcher öffentlicher Kinder- und Jugendspielplätze. Deswegen schlage ich eine Abänderung zu eurem Antrag vor, damit man das Ganze in eine Gesamtkonzeption einfließen lassen kann. Bei dieser Größenordnung von Spielplätzen macht es, glaube ich, schon Sinn, dass man sich das ganze Stadtgebiet anschaut und irgendwie größer denkt. Es soll nicht jede Fraktion bei jeder einzelnen Gemeinderatssitzung irgendwelche Spielplätze einzeln einbringen. Wir stellen daher folgenden Abänderungsantrag: Der Gemeinderat beschließe: ,Die zuständigen Dienststellen KJS und SGL werden ersucht, in einem Beteiligungsprozess gemeinsam mit Kindern und Eltern Ideen für eine Neugestaltung des Kinderspielplatzes Güntherstraße zu sammeln. Dieser Beteiligungsprozess soll auch dazu dienen, beispielgebende moderne Spielplatzkonzepte gemeinsam mit Kindern und Eltern zu entwickeln. Eine mögliche Neugestaltung soll in der zukünftige Gesamtspielplatzkonzeption der Stadt Linz Berücksichtigung finden.‘ Ich bitte um Zustimmung.“ (Beifall SPÖ) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Krazl: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, die freiheitliche Fraktion wird dem Abänderungsantrag die Zustimmung erteilen.“ Stadtrat Giegler: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, ich bin über den Antrag, als er auf meinem Schreibtisch gelegen ist, ein bisschen erstaunt gewesen. Ich möchte den Gemeinderat davon in Kenntnis setzen, dass bereits vor geraumer Zeit, nämlich schon vor dem Sommer, ein gemeinsamer Termin mit Frau Stadträtin Wegscheider, mir und den Beamten aus den betroffenen Dienststellen vereinbart wurde - nachdem zwei Ressorts davon betroffen sind. Bei diesem Termin werden wir eine Rundfahrt durch Linz machen und die Spielplätze inspizieren und ein Programm entwickeln, wo Sanierungs-, Ausbau- bzw. Erneuerungsbedarf besteht. Im Rahmen dieser Rundfahrt sollen dann die Maßnahmen für die Jahre 2015 und 2016 beschlossen werden. Das heißt, das ist eigentlich alles auf Schiene. Ich würde daher vorschlagen, den Antrag bzw. den Abänderungsantrag, der von der sozialdemokratischen Fraktion eingebracht wurde, dem Sozialausschuss zur weiteren Bearbeitung zuzuweisen. Danke schön.“ Der Vorsitzende erteilt der Berichterstatterin das Schlusswort. Gemeinderätin Mag.a Dr.in Manhal: „Wenn unser Antrag einen Anstoß gibt, dass eine Gesamtspielplatzkonzeption für die Stadt Linz erarbeitet wird, freuen wir uns im Sinne der Linzer Kinder sehr darüber und danken für die avisierte Zustimmung zum Abänderungsantrag, dem wir selbstverständlich selbst beitreten werden.“ Der Vorsitzende lässt nun über die Zuweisung des Antrages inkl. Abänderungsantrages abstimmen. Der Antrag inkl. Abänderungsantrag wird einstimmig dem Ausschuss für Jugend, Familie, Soziales und Integration zugewiesen. Gemeinderat Mag. Sonntag berichtet über den von der ÖVP-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag K 2 Information über die Investitionskürzungen von 29,4 Millionen Euro bis 2018; Vorlage eines detaillierten städtischen Investitionsprogramms und führt dazu aus: „Sehr geehrte Damen und Herren, im Juli wurde uns eine neue Mittelfristige Finanzplanung vorgelegt. Sie hat aus fünf Punkten des Voranschlags- und Rechnungsabschlussverordnungs (VRV)-Querschnitts bestanden und ist nicht sehr aussagekräftig. Über die Jahre 2015 bis 2018 sind die Investitionen mit jährlich 62,22 Millionen Euro bis 65,75 Millionen Euro festgelegt worden. Somit hat es gegenüber der Mittelfristigen Finanzplanung vom Ende letzten Jahres eine Kürzung der Investitionen von 29,4 Millionen Euro im Zeitraum bis 2018 gegeben. Es ist ein bisschen schade, dass man da nicht mehr Informationen dazu hat, obwohl zum Beispiel das Kontrollamt in einer Ausführung zum Rechnungsabschluss 2013 gefordert hat – und ich möchte jetzt wörtlich zitieren -: ‚Ein hoher Detaillierungsgrad bei den mittelfristigen Einnahmen und Ausgaben laufender und investiver Art gilt als ,state oft the art. Je enger das finanzielle Korsett einer Gemeinde wird, umso genauer und umfassender muss die Vorschau auf künftige Finanzjahre angelegt werden. Auf dieser Basis ist die Mittelfristige Finanzplanung eine Entscheidungsgrundlage für die politische Führung und eine Arbeitsgrundlage der Verwaltung‘. Aus unserer Sicht ist es ein demokratisches Recht, wenn nicht sogar eine demokratische Pflicht des Gemeinderats, in Zeiten, wo wir nicht mit Budgetüberschüssen, sondern mit hohen Schuldenbergen zu kämpfen haben, sich diese Sachen genauer anzusehen, wo in Zukunft die Investitionsrichtung hingehen soll, was wir machen wollen und welche Prioritäten wir setzen. Daher stellen wird folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe ‚1. Die Finanzverwaltung wird aufgefordert, dem Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung eine detaillierte und konkrete Auflistung jener Investitionen vorzulegen, die der Mittelfristigen Finanzplanung vom Juli 2014 zugrunde liegen. Dabei sind auch jene Investitionen in der Höhe von 29,4 Millionen Euro anzuführen, die im Vergleich zur alten Planung vom Dezember 2013 gestrichen wurden. 2. Die Finanzverwaltung wird aufgefordert, bei jeder neuen Mittelfristigen Finanzplanung eine detaillierte Mittelfristige Investitionsplanung, die auch die Investitionsplanung der Immobilien Linz GmbH umfasst, vorzulegen.‘ Ich bitte um Annahme.“ (Beifall ÖVP) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Hein: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, wir unterstützen natürlich den Sparwillen des Finanzreferenten. Es wäre aber wirklich hoch interessant, wie sich diese Einsparungen zusammensetzen, damit nicht nur der Finanzreferent und die Experten in der Finanzverwaltung wissen, worum es geht, sondern auch die Mitglieder des Gemeinderates verstehen, wie es zu diesen Einsparungen kommt. Denn eines muss an dieser Stelle gesagt werden, es hat im Sommer Geheimverhandlungen zwischen dem Bürgermeister und dem Landeshauptmann gegeben. Auch hier sollen ungefähr 25 Millionen Euro an Einsparungen erzielt worden sein. Die größten Brocken wären das AKh und das Musiktheater bzw. der Vertrag um das Musiktheater gewesen. Diese 25 Millionen Euro sehen wir nicht so optimistisch, wie der Herr Bürgermeister, denn wenn einer der großen Brocken der Theatervertrag ist, stellen wir uns schon die Frage, welchen Beitrag dieser Vertrag liefert. Er bleibt fünf Jahre in seiner jetzigen Form bestehen, somit wird aus diesem Vertrag kein Cent an Einsparung erzielt. Auch wenn der Rückzahlungszeitraum des Investitionszuschusses für den Bau auf zehn Jahre erstreckt wird, kann man natürlich nicht von Einsparungen reden, denn nur, wenn der Zeitrahmen der Rückzahlung verlängert wird, werden die Schulden dadurch nicht verringert. Im Gegenteil, durch die längere Laufzeit entstehen höhere Zinsen, somit noch höhere Zahlungen oder Verbindlichkeiten für die Stadt. Wir tragen diesen Antrag der Linzer ÖVP im Sinne von mehr Transparenz mit.“ (Beifall FPÖ) Vizebürgermeister Forsterleitner: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir haben im Dezember letzten Jahres beim letzten Budget die Mittelfristige Finanzplanung gemacht. Da gab es dann den Wunsch, diese detaillierter zu machen. Wir haben jetzt im Frühjahr, Richtung Sommer, mit Beschluss im Juli die neue Mittelfristige Finanzplanung festgelegt. Die war bereits detaillierter. Mir ist klar, dass es immer weiter Wünsche geben wird, das immer noch, noch, noch detaillierter zu machen. Wir müssen die Abwägung treffen zwischen sinnvoll detailliert und trotzdem noch mit einer Prognosewahrscheinlichkeit, die vertretbar ist. Ich habe zum Beispiel angeschaut – und das meine ich jetzt wirklich nicht böse, sondern positiv –, wie das Land Oberösterreich die Mittelfristige Finanzplanung macht. Die machen das genauso wie die Stadt Linz. Das hat gute Gründe. Wir können das Budget zum Beispiel - wenn wir jetzt gerade wieder neuerlich an einer Mittelfristigen Finanzplanung arbeiten, wo das Budget 2015 gemacht wird - 2015 und 2016 mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit, 2015 noch relativ gut, 2016 schon etwas schlechter, vorhersagen. Aber je weiter das geht, umso weiter tritt das ein, was die Finanzverwaltung rollierend nennt, nämlich, dass sich Faktoren verschieben. Nur ein kleines Beispiel: Wir haben bis vor kurzem noch geglaubt, dass wir in unsere Kinderbetreuungseinrichtungen nicht weiter investieren müssen. Auf Basis neuer Bevölkerungsprognosen, weil es wieder mehr Kinder in der Stadt gibt, haben wir aber im Gemeinderat einen Beschluss gefasst, wieder zusätzliche Kinderbetreuungseinrichtungen zu schaffen. Wenn wir uns jetzt die Mittelfristige Planung vor fünf Jahren anschauen würden, wäre das natürlich nicht drinnen, diese würde damit nicht stimmen. Das nur als Beispiel, dass es nicht immer einfach ist, jetzt schon exakt vorherzusagen, was in fünf Jahren sein wird. Wir haben tausende Konten, die dahinterliegen und das ist natürlich ein entsprechender Aufwand. Aber ich bin gerne bereit, das weiterzudiskutieren und Vorschläge dazu von meiner Seite einzubringen, aber auch von eurer Seite zu hören. Ich schlage deshalb vor, dass wir die Diskussion in den Finanzausschuss verlagern und dort über euren Antrag weiterberaten.“ (Beifall SPÖ) Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort: Gemeinderat Mag. Sonntag: „Sehr geehrte Damen und Herren, wenn ich einen guten Willen sehe, dann greife ich den gerne auf und bin mit der Zuweisung zum Finanzausschuss einverstanden.“ Der Vorsitzende lässt nun über die Zuweisung des Antrages abstimmen. Der Antrag wird einstimmig dem Finanz- und Hochbauausschuss zugewiesen. Gemeinderätin Klitsch berichtet über den von der FPÖ-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag K 3 Wirtshauskultur in Linz und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, im vorliegenden Antrag geht es um die Linzer Gastronomie und um die Erhaltung der Linzer Wirtshauskultur. Die Liste der Gastronomiebetriebe der Stadt Linz, die die Türen bereits für immer geschlossen haben, wird leider Gottes immer länger. Es gibt sehr viele Wirte, die bereits am seidenen Faden hängen. Wir nehmen das wirklich mit Besorgnis zur Kenntnis und möchten gegenlenken. Paradebeispiele für die leer stehenden Wirtshäuser sind das Gasthaus Urbanides in der Rudolfstraße, das eigentlich schon ein Dauerbrenner in der Stadt Linz ist, weil sich jahrelang kein Pächter findet. Es hat sich das Restaurant Landgraf dazugesellt, das Restaurant ,Walfisch‘, die ,Wagnerei‘ in der Altstadt, der ,Goldene Anker‘ als ältestes Gasthaus von Linz und die ,Platane‘ am Bindermichl, wo der Bindermichler Bevölkerung schlagartig das einzige Gasthaus weggebrochen ist, wo es Mittagsmenüs für Senioren gegeben hat. Nun ist bedauerlicherweise noch der ,Schwarze Anker‘ am Linzer Hessenplatz dazugekommen, der ebenfalls für die ältere Bevölkerung am Hessenplatz die einzige Möglichkeit für Seniorenstammtische, gesellige Kartenrunden und Mittagsmenüs war, um einen Anlaufpunkt zu haben. Das heißt, diese ganzen Entwicklungen in der Stadt Linz in Sachen Gastronomie sind wirklich besorgniserregend. Für die Linzer Wirte wird es immer schwieriger, finanziell über die Runden zu kommen. Einerseits wird die Steuer- und Abgabenlast immer höher, die Lohnnebenkosten sind viel zu hoch, es gibt unzählige Auflagen und Bagatellsteuern, bis hin zu ungeklärten Nichtraucher-Verordnungen, Umbaumaßnahmen und diese ganzen Dinge. Alleine in der österreichischen Gastronomie sind in den letzten Jahren rund 15.000 Arbeitsplätze weggefallen. Das betrifft nicht nur die Gastronomie, sondern natürlich die gesamten Zulieferbetriebe wie Getränkefirmen, Bäcker, Fleischer – all diese Betriebe, die an der Gastronomie hängen und die sehr wertvolle Arbeitsplätze liefern. Wir sagen, es ist ein Gebot der Stunde, der Linzer Gastronomie unter die Arme zu greifen und zu schauen, dass der Linzer Bevölkerung nicht noch die letzten Gastronomiebetriebe in den einzelnen Stadtteilen wegbrechen. Eine der Sofortmaßnahmen könnte sein, dass man die bislang gelebte Wirtshauskultur wieder aufleben lässt, so wie es in den 1980er- und 1990er-Jahren sehr gut der Fall gewesen ist, und im Großen und Ganzen bis zum Jahr 2003 in Linz sehr gut praktiziert wurde. Damals ist man dazu übergegangen, jenen Wirten eine kleine Förderung zukommen zu lassen, die Kultur in die Gaststätten gebracht haben, sprich die Tanzveranstaltungen organisiert haben, Bälle, Vernissagen, Kabaretts, Schauspiel. Man hat die Wirte mit kleinen Förderungen unterstützt, um die Bevölkerung in die Gasthäuser zu bringen, damit die Wirte kalkulierbare Umsätze haben. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Künstler Auftrittsmöglichkeiten haben, da sie von den Gastwirten engagiert werden können. Wir fordern mit diesem Antrag eine Neuauflage der Linzer Wirtshauskultur, damit unsere Linzer Wirtshäuser gut erhalten bleiben. Wir ersuchen daher folgendem Antrag die Zustimmung zu erteilen: Der Gemeinderat beschließe: ‚Das für Kultur und Tourismus zustände Mitglied des Linzer Stadtsenates wird ersucht, eine Neuauflage der Linzer Wirtshauskultur ehestmöglich in die Wege zu leiten. Gastwirte, die Kulturveranstaltungen (wie Musikabende, Vernissagen, Lesungen, Kabarett und Ähnliches mehr) in Wirtshäusern abhalten, sollen wieder mit Förderungen unterstützt werden, um den finanziellen Aufwand gering zu halten. Möglich wäre, die Wirtshauskulturfördersummen in die Budgetverhandlungen 2014/2015 mitaufzunehmen und/oder die zur Verfügung stehenden Fördersummen bzw. freien finanziellen Mittel im eigenen Ressort so umzuschichten, dass Subventionssummen für die Wirtshauskultur bei anderen Kultur-Budgetposten eingespart werden. Eine Bedeckung der anfallenden Kosten soll durch Umschichtung im Budget erfolgen und ist in den kommenden Voranschlägen zu berücksichtigen.‘“ (Beifall FPÖ) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Stadträtin Wegscheider: „Sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderates, jeder hier in diesem Haus kennt den Spruch ‚Der Handel ist im Wandel‘. Genau das stimmt für die Gastronomie, denn auch die Gastronomie ist im Wandel. Die hat natürlich einen enorm harten Konkurrenzkampf und wir haben einen Wandel in Richtung Systemgastronomie. Das sieht man besonders im Bereich der Landstraße, sei es McDonalds, Nordsee und verschiedene Restaurantketten. Am Hauptplatz wird das neue Restaurant Vapiano eröffnen. Es gibt natürlich eine Durchmischung. Man kann nicht sagen, dass es ein Sterben der Gastronomie gibt. Das zeigen die Zahlen. Die Gastronomie zählt zu den Branchen, wo es sehr viele Neugründungen gibt. Es gibt viele Pächter, die wieder aufhören und übergeben. Das ist richtig, aber die Zahl der Gastronomie in Linz bleibt ungefähr gleich. Wir haben eine Veränderung in der Gastronomielandschaft. Diese Veränderungen bestimmt letzten Endes aber auch der Gast. Ob uns dieser Wandel gefällt, darüber können wir sehr wohl diskutieren, ob McDonalds ja oder nein. Der Markt und die Kunden haben längst entschieden. Ein Top-Standort ohne so eine Kette wäre gar nicht mehr möglich. Es gibt in Linz diesen Branchenmix. Die Realität ist, dass wir nach wie vor eine Vielzahl an Gasthäusern haben. Wir haben viele Restaurants und Cafés und wenn Sie sich einmal diesen Führer ‚Linz verändert, Linz schmeckt‘ anschauen, ist das enorm, welches gastronomische Angebot die Stadt Linz hat. Da ist für jeden etwas dabei, sei es traditionell, modern oder international. Wenn ich konkret zum Antrag komme, dann ist es so, dass die Neuauflage der Linzer Wirtshauskultur als Förderprogramm gefordert wird, Ute. Das wurde nicht richtig recherchiert, denn es hat gar kein eigenes Förderprogramm oder einen Fördertopf gegeben, der Wirtshauskultur geheißen hat, weder in der Linz Kultur noch im Wirtschaftsservice der Stadt Linz. Das heißt, der Antragstext ist, so wie er da steht, nicht richtig und so kann er eigentlich gar nicht beschlossen werden. Was es aber schon seit zehn Jahren gibt und was immer wieder erweitert, vergrößert und erhöht wurde, sind die Förderungen von Gemeinschaftsinitiativen der so genannten regionalen Wirtschaftsinitiativen. In diesen regionalen Wirtschaftsinitiativen sind die Förderungen der Gemeinschaftsinitiativen der Innenstadt und in allen Stadtteilen beinhaltet. Das ist der mit Abstand wichtigste Wirtschaftsförderungstopf. Hier arbeitet meist die Kaufmannschaft und die Gastronomie mit ihren Initiativen zusammen. Das betrifft fast zur Hälfte die Gastronomie. Da gibt es wirklich eigene Gastronomieaktivitäten. Ich nenne Ufern, den Newcomer-Award, Wein & Kunst, die Oktoberroas in Kleinmünchen, die Walpurgisnacht am Bindermichl, die Förderung zum Linzer Fasching und in der Innenstadtgastronomie die beliebte Klangzeit in der Linzer Altstadt. Natürlich nicht zu vergessen, die großzügige Förderung an die Hotspot-Wirte. Hier läuft gerade die Aktion der Genusslandherbst in den verschiedensten Wirtshäusern bis 28. September. Mir ist es wichtig, Gemeinschaftsinitiativen zu fördern. Ich weiß nicht, ob es das Ansinnen der FPÖ ist, dass man mit diesem Antrag wieder individuelle Förderungen einführen soll oder ob das Gießkannenprinzip erfolgen soll - um hier die FPÖ mit ihrer eigenen Kritik zu konfrontieren. Ich glaube, es gibt wirklich ein sehr erfolgreiches und bewährtes Instrument der regionalen Wirtschaftsinitiative. Im Rahmen dieser Richtlinie ist jederzeit ein Livekonzertreigen, eine Veranstaltungsreihe von Gasthäusern im Rahmen der vorhandenen Mittel möglich. Wichtig ist hier nur, dass die Gastronomiebetriebe gemeinsam hinter einer solche Positionierung und der erforderlichen gemeinsamen Bewerbung stehen. Ich glaube, ich habe mit diesen Ausführungen gezeigt, dass dieser Antrag der FPÖ nicht notwendig ist. Er ist falsch adressiert, weil die Unterstützung für Gastronomieaktionen im Wirtschaftsressort durchgeführt werden und nicht im Kulturressort. Wir werden uns deshalb der Stimme enthalten. Aber Ute, ich stimme mit dir überein, dass die unsinnigen Lustbarkeitsabgaben abgeschafft gehören.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderat Reiman, MBA: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrter Gemeinderat, liebe Ute, du hast schon einige Gründe erwähnt, weswegen es Gasthäuser so schwer haben und weswegen Gasthäuser schließen müssen. Viele Steuern und Belastungen aller Art sind sicher ein Grund. Aber bei allem Verständnis für die Wirtshauskultur möchte ich hier sagen, es steht jedem frei, innerhalb seines Gastronomiebetriebes Veranstaltungen durchzuführen, sofern der entsprechende Wirtshausbetreiber die Auflagen erfüllt und sofern er die entsprechenden Ressourcen zur Verfügung hat, das heißt, die Lokalitäten, Technik usw. Das wird ja auch gemacht, das ist so. Beispiele dafür gibt es genug. Dazu muss man noch sagen, es braucht eine gewisse Kenntnis. Das heißt, sich einen Künstler zu holen und nichts über das Umfeld zu wissen, wäre etwas zu wenig. Er braucht die Kenntnis der Kunst- und Kulturszene und muss selbstverständlich sein Publikum kennen. Deswegen bezweifle ich, dass die Wirtshauskultur, wie du das angesprochen hast, durch öffentliche Subventionen belebt werden kann, denn letzten Endes ist die Wirtshauskultur geschichtlich gewachsen. Das heißt, sie wurde von den Menschen angenommen oder sie wird nicht mehr in der Form angenommen. Das hat die Frau Stadträtin zuerst erwähnt. Das heißt, wir erleben schon einen gewissen Wandel und somit meine ich, künstlich zu subventionieren, wäre der falsche Weg. In Anbetracht der finanziellen Situation der Stadt Linz und überhaupt der generellen Reduzierung des Kulturbudgets, worunter sehr viele kleinere Kulturvereine leiden müssen, werde ich mich bei diesem Antrag der Stimme enthalten. Danke.“ Gemeinderat Mayr: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen, Frau Stadträtin Wegscheider hat mir schon sehr viel dessen vorweggenommen, was ich sagen wollte. Vor allem was die inhaltlichen Unschärfen in diesem Antrag betrifft und vor allem was die Förderungen betrifft, die in diesem Bereich ohnehin schon existieren. Das wiederhole ich jetzt im Sinne der Zeitökonomie nicht noch einmal. Ich möchte aber noch auf einen zweiten Punkt eingehen, der aus meiner Sicht ebenso wichtig ist. Ein kurzer Exkurs in die jüngste Vergangenheit. Vor nicht einmal sechs Monaten hat die FPÖ gemeinsam mit der SPÖ im Gemeinderat dafür gesorgt, dass im Kulturbereich bei den freien Subventionen zehn Prozent gekürzt worden sind. Nicht einmal ein halbes Jahr später kommt die FPÖ auf die Idee, dass wir vielleicht im Kulturbereich doch deutlich mehr Geld brauchen und zusätzliche Aktivitäten fördern wollen. Liebe Ute Klitsch - vielleicht habe ich euer Stimmverhalten damals sogar ein bisschen verstanden, das war wenigstens inhaltlich motiviert -, das passt vorne und hinten nicht zusammen. Zuerst zehn Prozent dieser Fördermittel wegkürzen und dann mit neuen Ideen daherkommen, ist vielleicht nicht nur inhaltlich, sondern in einem zeitlichen Kontext wenig originell. Das ist aber nicht das erste Mal, dass die FPÖ bei solchen Punkten, bei Positionierungen oder Standpunkten recht situationselastisch agiert. Ich würde wirklich dringend empfehlen, das nächste Mal, wenn ein Sparvorschlag auf den Tisch kommt, vielleicht zuerst zu überlegen, macht man das aus inhaltlicher Überzeugung, dass man wo zustimmt, glaubt man, dass man das Geld vielleicht doch für etwas brauchen kann. Dann ersparen wir uns viel Ärger und vor allem Anträge, die, würde es um die Finanzen anders stehen, grundsätzlich gar nicht notwendig wären. Ganz abgesehen davon, wie Stadträtin Wegscheider völlig richtig ausgeführt hat, was es in diesem Bereich schon alles gibt. Wir werden uns daher bei diesem Antrag enthalten. (Beifall Die Grünen) Gemeinderat Kühn: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Damen und Herren, liebe Kollegin Klitsch, du trittst heute nicht zum ersten Mal als Fürsprecherin, man möchte fast meinen, Retterin der Linzer Wirtshauskultur auf. Gleichzeitig wirfst du in einem Zeitungsbericht unserem Bürgermeister und den zuständigen Stadtsenatsmitgliedern vor, dass sie besonders im Fall vom Gasthaus ,Schwarzer Anker‘ die Alarmglocken nicht rechtzeitig schrillen haben gehört. Ohne auf deine inhaltlichen Ausführungen eingehen zu wollen, möchte ich doch einen kurzen Rückblick ins Jahr 2005 vornehmen. Am 30. Juni 2005 haben wir in diesem Haus mehrheitlich die Adaptierung des Kleinmünchnerhofes als Volkshaus für den Stadtteil Kleinmünchen beschlossen. Leider nur mehrheitlich und nicht einstimmig, weil die Linzer FPÖ und ihre Berichterstatterin Ute Klitsch - die vermeintliche Retterin der Linzer Wirtshauskultur - gegen ein modernes Volkshaus für Kleinmünchen gestimmt haben. Ganz kurz zusammengefasst, was wäre heute? Wir hätten weder ein Wirtshaus an diesem Standort, der sehr wichtig ist im Kern von Kleinmünchen und wir hätten für diesen Stadtteil schon gar kein modernes Volkshaus in Kleinmünchen. Ich kann mich noch ganz genau an das Unverständnis der Bevölkerung über die Haltung der FPÖ und über deine Haltung erinnern. Liebe Kollegin Klitsch, deine Aussagen zur Erhaltung und Rettung der Linzer Wirtshauskultur - Kollege Mayr hat das ganz richtig gesagt – sind ein bisschen situationselastisch und berücksichtigen in keiner Weise die gesetzlichen und die wirtschaftlichen Realitäten der Menschen. Tritt bitte nicht als Retterin auf, deine Absichten sind wirklich durchschaubar und es ist keine klare Haltung in dieser Frage, in der Sorge um die Linzer Wirtshauskultur erkennbar. Danke für die Aufmerksamkeit. (Beifall SPÖ) Der Vorsitzende erteilt der Berichterstatterin das Schlusswort. Gemeinderätin Klitsch: „Liebe KollegInnen, ich möchte doch gerne auf den Boden der Realität zurückkehren, was wirklich Sache ist. Zum Kollegen Reiman, lieber Kollege, du hast gesagt, jeder Wirt müsste eigentlich sein Publikum kennen. No na, jeder Gastwirt, der in Linz jahrelang aktiv ist, hat ein Stammpublikum und jeder kennt sein eigenes Publikum und seine Stammgäste und weiß ganz genau, was die Stammgäste gerne möchten, und was sie nicht möchten. Und er weiß, welche Zielgruppen er neu ansprechen möchte und wie er diese Zielgruppen gewinnen könnte. Also den Wirt so hinzustellen, dass er sich künstlerisch überhaupt nicht auskennt, ist nicht Faktum. Es gibt sehr viele Künstler, die in Wirtshäuser gehen und die Künstler reden mit den Wirten und die kommunizieren miteinander. Es gibt Künstler, die sagen, du ich möchte gern bei dir einmal auftreten, möchte einmal spielen oder möchte einmal musizieren. Also zu sagen, man braucht irgendein künstlerisches Verständnis, ist ein bisschen eigenartig, weil jeder Gastwirt in der Lage ist mit den Gästen zu reden und das macht jeder Linzer Wirt und das ist etwas ganz Normales. Zum Kollegen Severin Mayr, also situationselastisch ist ein bisschen weit gegriffen. Wir sind der felsenfesten Meinung, dass zehn Prozent eingespart werden müssten und da rücken wir in keinster Weise ab, keinen Millimeter. Wir haben beschlossen, dass zehn Prozent der Förderungen eingespart werden müssten, da stehen wir dazu. Im Antragstext steht, dass das Kulturbudget so umzuschichten ist, dass kein Kredit und kein Darlehen aufzunehmen ist. Ich meine, das steht alles nicht drinnen, man kann nur die Ausgaben so anlegen, dass man sagt okay, es gibt einen Bereich, da sparen wir noch mehr, da sind zehn Prozent vielleicht ein bisschen wenig, da sparen wir 50 Prozent, 60 Prozent, 70 Prozent, dafür schichten wir das Geld um. Es steht in keinster Weise im Antrag, dass wir Kredite bzw. Darlehen aufnehmen und wir uns in Schulden schmeißen. Das ist von der Kommunikation her ein bisschen eigenartig. Wir möchten umschichten und das ist nichts Verwerfliches, das ist unsere Ansicht der Dinge. Nichtsdestotrotz stehen wir zu der zehnprozentigen Einsparung, die wir im Gemeinderat schon beschlossen haben. Zur Kollegin Wegscheider, liebe Susanne, es ist richtig, es ist grundsätzlich immer ein Thema der Wirtschaftsförderung gewesen. Funktioniert hat die ganze Systematik, als das Tourismusresort und das Wirtschaftsresort noch zusammengelegt war. Das war vor deiner Zeit, da gehe ich jetzt ein paar Wirtschaftsstadträte zurück in der Historie. Der letzte, der das wirklich noch gelebt hat von der ÖVP, das muss ich wirklich sagen, war damals der Kommerzialrat Blöchl, der damals noch Wirtschaftsstadtrat war. Der hat sich damals wirklich für die Wirte eingesetzt. Dann hat man x-Mal die Wirtschaftsstadträte von der ÖVP ausgetauscht - vom Blöchl und Sonnberger bis dann zu dir, Susanne. Aber im Grunde genommen war das damals - da kann ich mich noch sehr gut daran erinnern - noch wirklich ein Herzstück vom Blöchl. Ein Gießkannenprinzip hat es damals auch nicht gegeben und das ist nicht in unserem Interesse, da sprechen wir uns ganz, ganz entschieden dagegen aus. Ich möchte nur ein paar Beispiele nennen, wie es damals in Linz funktioniert hat. Es hat immer diese Fünfuhrtees beim ,Josefs‘ und im ,Stieglitz‘ gegeben, die funktionieren teilweise noch. Die zwei Landstraßenwirte sind immer noch sehr bemüht, dass sie das machen. Es hat damals immer die Auftrittsmöglichkeiten für Linzer Bands im Landgraf gegeben, die ganzen Linzer Bands, die sich wirklich etablieren haben können, und sich zeigen haben können. Die so genannte Freie Szene hat damals im Landgraf noch Auftrittsmöglichkeiten gehabt, das haben sie nicht mehr. (Zwischenruf) Du bist drei Jahre älter, als ich. (Heiterkeit) Das wurde damals von Kommerzialrat Blöchl unterstützt. Im ‚Schwarzen Anker‘ hat es jeden Donnerstagabend Jazzabende gegeben, die waren super besucht und sind super angenommen worden. Im Linzer Bratwurstglöckerl, im Wasserwald hat es die Schauspielbühne gegeben, wo Kabarett und Schauspiel aufgeführt wurde. Das hat den Menschen gut gefallen. Jetzt ist das Ganze leider Gottes eingeschlafen oder gestorben. Das ,Grieskirchner‘ auf der Unionkreuzung hat ein eigenes Abkommen mit Schauspielern vom Linzer Landestheater gehabt, das war perfekt. Einmal in der Woche sind sie aufgetreten und da hat sich im Wirtshaus etwas getan. Der ganze Bereich rund um die Unionkreuzung war heilfroh, dass es dieses Kulturwirtshaus gegeben hat, wo sich etwas getan hat. Im ,Schlägler Stüberl‘ im Franckviertel war es das Gleiche, ,Die ewige Ruh‘ in der Friedhofstraße hat Kabaretts angeboten, die haben eine eigene Bühne gebaut. In der ,Alten Welt‘ am Hauptplatz - da werden sich noch viele erinnern können - hat sich unheimlich viel getan, da gibt es fast nichts mehr. (Klingel) Also ich könnte mit der Liste jetzt sehr, sehr lange fortfahren, was sich in Linz alles getan hat und was es nicht mehr gibt. Linz ist im Wandel, leider Gottes Susanne, leider Gottes. Den Wandel zur Systemgastronomie sehen wir schon mit Sorge. Da müsste theoretisch ein Aufschrei von der Sozialdemokratie kommen. Die Linzer Gasthäuser haben das Personal noch ordentlich angestellt, die haben noch Lehrlinge, Köche und Kellner in ordentlichen Dienstverträgen. Wenn man sich die Dienstverträge in der Systemgastronomie mit den freien Dienstnehmern, Werknehmer, geringfügige Jobs und was weiß ich anschaut, da läuten bei mir die Alarmglocken. Wie die Beschäftigten in der Linzer Systemgastronomie als Arbeitnehmer ,gehalten‘ werden, dass ist unwahrscheinlich. Also da müsste theoretisch ein Aufschrei kommen. Da brauche ich nicht stolz darauf sein, wie toll die Angestellten und die Arbeiter in der Linzer Systemgastronomie praktisch mehr oder minder schlecht behandelt werden. Faktum ist, unseren Antrag ziehen wir nicht zurück. Es ist richtig recherchiert worden und es ist nichts Verwerfliches daran. Wir nehmen keine Schulden auf, wir nehmen keine Kredite auf, wir stehen zu den Linzer Wirtshäusern und ersuchen noch einmal diesem Antrag die Zustimmung zu erteilen. (Beifall FPÖ) Bürgermeister Luger: „Kollegin Klitsch, eines möchte ich schon sagen, die pauschale Verunglimpfung aller so genannten Systemgastronomieunternehmen weise ich zurück. Es ist möglicherweise nicht das Thema, wer der Eigentümer ist und wie die Organisationsformen sind. Meines Wissens nach, gab es unter anderen Rahmenbedingungen auch Verstöße gegen das Arbeitsrecht im Gastgewerbe. Möglicherweise stimmt der nicht sehr intellektuell anmutende Spruch, dass es überall schwarze Schafe gibt. Ich ersuche in diesem Gremium von Verallgemeinerungen und verallgemeinernden Verunglimpfungen Abstand zu nehmen.“ (Beifall SPÖ) Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (26), ÖVP (16) und Die Grünen (7) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, und Gemeinderat Reiman, MBA, mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Bürgermeister Luger übergibt den Vorsitz an Vizebürgermeister Forsterleitner. Gemeinderat Krazl berichtet über den von der FPÖ-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag K 4 Gebührenfreie Kurzparkzonen in Urfahr – Bürgerbefragung und führt aus: „Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, es geht um gebührenfreie Kurzparkzonen in Urfahr und um eine Bürgerbefragung. Die Problematik ist, dass die öffentlichen Parkflächen in vielen Urfahraner Wohngebieten immer häufiger von Pendlern als Park-and-ride-Anlagen genutzt werden. Die Bewohner leiden unter diesen Umständen, weil sie in Wohnungsnähe keine bzw. schwer freie Parkflächen finden. Es gibt eine IMAS-Studie vom November 2013. Damals haben 61 Prozent der Linzerinnen und Linzer fehlende Parkplätze als sehr bzw. ziemlich großes Ärgernis gesehen. Nachdem künftig der Ordnungsdienst die gebührenfreien Kurzparkzonen überwachen wird, ist davon auszugehen, dass natürlich noch mehr Pendler die Dauerparkflächen nutzen werden und durch eine Erweiterung dieser gebührenfreien Kurzparkzonen kann diesem Ärgernis Einhalt geboten werden. Bewohner mit Hauptwohnsitz haben dann die Möglichkeit, eine Bewohnerparkkarte zu beantragen. Um sicherzustellen, dass man diese Maßnahmen in den richtigen Stadtteilen setzt, sollte die Bevölkerung durch Bürgerbefragungen in diesen Prozess einbezogen werden. Daher stellt die freiheitliche Fraktion folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ,1. Die Parkplatzproblematik in den Urfahraner Stadtteilen muss verbessert werden. Dazu sollen Dauerparkflächen in gebührenfreie Kurzparkzonen umgewandelt werden. 2. Um diese Änderungen nicht an den Bürgern vorbei umzusetzen, werden in den Stadtteilen Bürgerbefragungen durchgeführt, die Ergebnisse in den zuständigen Gremien beraten und ein Vorschlag zur Beschlussfassung im Gemeinderat vorgelegt. Bedeckungsvorschlag: Eine Bedeckung allfällig anfallender Kosten soll durch Umschichtung im Rahmen des Budgets erfolgen und ist in den kommenden Voranschlägen zu berücksichtigen.‘ Ich ersuche um Zustimmung.“ (Beifall FPÖ) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Dipl.-Ing. Hutter: „Sehr geehrte Damen und Herren, werte Kollegen, vor allem die vielen Gäste auf der Galerie - es ist schön, wieder einmal so viele Leute hier zu haben -, die Forderung über diese Kurzparkzonen sind nicht wirklich neu. Die FPÖ ist wieder einmal hergegangen und hat eine alte Forderung neu aufgewärmt, was im Grunde nicht schlecht ist, damit vielleicht einmal etwas passiert. Ich möchte noch einmal erwähnen, dass wir als ÖVP von März 2012 bis in den Sommer 2013 darum gekämpft haben, den Anrainern im Zuge von grünen Zonen Parkzonen zur Verfügung zu stellen. Als Ergebnis aus dieser Diskussion - unser Antrag, den Die Grünen auch unterstützt haben, wurde von SPÖ und FPÖ damals abgelehnt – hat sich letzten Sommer, also 2013 ergeben, dass wir einige Zonen in Linz offensichtlich als Kurzparkzonen ausstatten müssen, weil sie völlig zugeparkt sind. Damals haben wir festgelegt, dass diese neuen Kurzparkzonen durch die Bewohner mit Bewohnerparkkarten genutzt werden können. In den von der ÖVP Mitte 2012 erstellten Unterlagen, hat man ganz deutlich gesehen, dass diese angesprochenen Zonen zu den vier am meisten belasteten Parkzonen in Linz gehören. Letztes Jahr ist nichts passiert. In den Vorgesprächen zur heutigen Sitzung hat Frau Vizebürgermeisterin Hörzing gesagt, dass es jetzt einen Zeitplan gibt, das wirklich umzusetzen. Wir ersuchen heute im Sinne dessen, diese Vorlage im Verkehrsausschuss jetzt endlich zu behandeln und beim nächsten Mal wirklich den Zeitplan vorzulegen. In diesem Sinne unterstützten wir diesen Antrag der FPÖ. Danke schön.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderat Fadl: „Geschätzter Herr Vizebürgermeister, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, als ich diesen Antrag gesehen habe, habe ich mir gedacht, dass da jemand nicht ganz am Laufenden ist. Dieser Antrag hat natürlich den Vorteil, dass man als Antragsteller bei der nächsten Verkehrsausschusssitzung dabei ist und detailliert erklärt bekommt, wie die Sache gemacht wird. Das erste - das steht schon in den Zeitungen -, beginnt in einem Teil des Franckviertels am 22. September, dann wird schrittweise ausgerollt. Ich freue mich darauf und darum schauen wir, dass wir den Antrag dem Verkehrsausschuss zuweisen. Dann bist auch du ganz genau am laufenden Stand, wie dieses Thema ausgerollt und stadtweise abgearbeitet wird. Wie ich den Antrag gelesen habe, ist mir eingefallen - und das mit den Spielplätzen hat dazu gepasst -, dass wir nicht produktiver werden, wenn wir jedes Mal punktuell eine Geschichte herausnehmen. 2013 haben wir in diesem Gemeinderat ein Konzept vereinbart, das hat niemand aufgehoben, das ist gültig. Wir haben gesagt, wir schauen uns das nach der Dringlichkeit an und binden die Bevölkerung ein, auch die Umsetzung wurde vereinbart. Genau das ist im Franckviertel auch passiert. Wir sollten nicht immer so tun, als ob es da herinnen jemanden gäbe, der die Menschen nicht einbeziehen möchte. Es ergäbe überhaupt keinen Sinn, dass man Kurzparkzonen verordnet, wo sie nicht gewünscht werden. Ich freue mich auf die Verkehrsausschusssitzung, wo wir dieses Wissensdefizit abbauen können, damit dann alle dasselbe wissen. Wir freuen uns auf diesen Antrag, damit wir ihn dann detailliert besprechen können.“ (Beifall SPÖ) Gemeinderätin Lenger: „Ich möchte mich jetzt einmal meinem Vorredner anschließen. Ja, das stimmt, wir haben des Langen und des Breiten im Ausschuss ein Konzept erarbeitet und dann auch hier im Gemeinderat beschlossen. Herr Kollege Hutter, das stimmt, diese Konzepterstellung wurde durch den neuerlichen Vorstoß des AnrainerInnenparkens ins Rollen gebracht. Ich halte das immer noch für eine sehr gescheite Einrichtung, um Anrainerinnen und Anrainern in sehr frequentierten Zonen tatsächlich einen Parkplatz zu sichern, insbesondere, wenn sie am Abend nach Hause kommen. Ich möchte in Erinnerung rufen, dass unter dem ehemaligen Grünen Stadtrat Jürgen Himmelbauer schon ein umsetzungsreifes Pilotprojekt im Bereich des Wissensturmes erarbeitet wurde, es aber leider mangels Mehrheiten im Gemeinderat nie zur Umsetzung gebracht wurde. Wie gesagt, wir würden weiterhin darauf plädieren, dieses AnrainerInnenparken durchzuführen. Aber jetzt noch einmal zurück zu diesem Antrag, wo es um die Kurzparkzonen in Urfahr geht. Auch hier hat Jürgen Himmelbauer schon BürgerInnenbefragungen in die Wege geleitet. Er hat damit angefangen, Kurzparkzonen im Einklang mit den betroffenen Anrainerinnen und Anrainern einzurichten und diese einzuladen und zu befragen. Das wurde, wie gesagt, des Langen und Breiten im Ausschuss diskutiert. Wenn die FPÖ die Diskussion jetzt wiederholen oder das wieder erneuern möchte, kein Problem. Vielleicht geht es dann etwas schneller weiter oder vielleicht können wir im Ausschuss wieder einmal darüber reden, ob vielleicht doch AnrainerInnenparken zumindest ein Pilotprojekt, eine vernünftige Idee wäre. Aus diesem Grund werden wir diesem Antrag zustimmen.“ (Beifall Die Grünen) Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort: Gemeinderat Krazl: „Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Frau Lenger, wir wollen nicht groß Diskussionen wiederholen, wenn es schon vielfache Diskussionen in den letzten Jahren gegeben hat - sogar in der Zeit von Stadtrat Himmelbauer. Jetzt sollen einmal Nägel mit Köpfen gemacht werden, das wäre uns sehr wichtig. Grundsätzlich danke ich für die avisierte Zustimmung zur Zuweisung.“ (Beifall FPÖ) Der Vorsitzende lässt nun über die Zuweisung des Antrages abstimmen. Der Antrag wird einstimmig dem Verkehrsausschuss zugewiesen. Stadtrat Wimmer berichtet über den von der FPÖ-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag K 5 Motorboot statt Megastau und führt aus: „Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, geschätzte Damen und Herren, unter diesem sehr plakativen Titel geht es um ein Thema, das sehr oft Gegenstand von Debatten und Diskussionen ist. Es geht um das Thema Pendlerparkplätze bzw. das Thema Stadteinfahrten, die immer wieder von Stau geplagt sind. Vor allem im Bereich Urfahr gibt es schwerwiegende Probleme und viele betroffene Menschen - einerseits die Pendler, andererseits die Bewohnerinnen und Bewohner dieser Stadtteile, fallweise auch im Süden der Stadt – sehnen sich nach einer Verbesserung. Es gibt hier natürlich keinen Stein der Weisen, wo von heute auf morgen alles besser wird und es keinerlei Probleme bzw. keinen Stau mehr gibt. Aber es ist Faktum, ganz evident und offensichtlich, dass jedes einzelne Auto, jedes dutzend Auto, das nicht im Stau steht, den Verkehrsfluss für die anderen wesentlich verbessert. Es macht einen groben Unterschied aus, ob man sich irgendwo langsam in einer Kolonne vorwärts bewegt, ob der Verkehr nur stockend ist oder ob er ganz zum Erliegen kommt. Das kann sich dann, auf das Jahr gerechnet, in einigen Minuten, in viele Stunden und sogar ganze Tage Lebenszeit äußern, die man hier im Stau verbringt oder völlig sinnlos vergeudet. Dieses Problem, sehr geehrte Damen und Herren, sollte endlich angegangen werden und nicht nur darüber geredet werden, wie das oft der Fall war. Zum Beispiel am Urfahraner Marktgelände, wo ein Pendlergipfel angekündigt war, der bisher noch nicht stattgefunden hat. Es geht darum, wiederum die von Gemeinderat Krazl bereits genannten Nägel mit Köpfen zu machen und hier endlich Schritte zu setzen, die zu einer Verbesserung führen. Denkbar ist es - so wie das viele andere Städte schon vormachen - die Wasserstraße Donau stärker zu nutzen, hier Schritt für Schritt einen Fluss- bzw. Bootsverkehr auf dem Fluss sicherzustellen und diese größte Straße, die es in Linz bzw. in Oberösterreich insgesamt gibt, die Donau, für den öffentlichen Verkehr zu nutzen. Die Investitionskosten sind im Vergleich zur Schaffung von neuen Schienen oder neuen Asphaltstraßen vergleichsweise gering. Es geht hier um die Schiffe. Man kann über Leihe oder geringere Investitionen einmal kostensparend beginnen, eine Bewusstseinsbildung herbeiführen und unter Einbeziehung des Linzer Umlandes für Pendlerinnen und Pendler eine attraktive Alternative schaffen. Wenn es mit einigen Dutzend Autos beginnt und vielleicht dann in Richtung einiger hundert geht, kann das für Linz eine sehr deutliche Entlastung bringen und dem Umland ein Mehr an Lebensqualität bescheren. Wenn ins Treffen geführt wird, dass vor rund zehn Jahren schon einmal eine Bedarfserhebung oder eine Studie gemacht wurde, muss man schon eines sagen, immer wieder heißt es ,Linz verändert‘. Das ist offiziell der Slogan oder Wahlspruch unserer Stadt - ,Linz verändert‘. Wenn sich in den letzten zehn Jahren überhaupt nichts verändert hat, was soll sich dann verändern oder was soll sich dann jemals verändert haben? Ich glaube schon, dass sich in den letzten zehn Jahren einiges getan hat, hoffentlich auch in den Köpfen mancher Menschen, die damals noch nicht so überzeugt waren, dass eine Veränderung eingetreten ist. Wir möchten heute gemeinsam oder zumindest mit einer breiten Mehrheit einen Schritt für mehr sanfte Mobilität, für mehr öffentlichen Verkehr und für eine sinnvollere intelligentere Nutzung von Bewegungsformen setzen, damit der Stau sinkt und die Lebensqualität in Linz wieder steigt. In diesem Zusammenhang stellen wir folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ‚Das für Verkehr zuständige Mitglied des Stadtsenates wird ersucht, die Idee der ‚Wassertaxis‘ in Form von einer aktuellen Machbarkeitsstudie unter Einbindung des Verkehrsausschusses und des Linzer Umlandes bzw. der zuständigen Stellen des Landes Oberösterreich (für den überregionalen Aspekt) zu prüfen. Vor allem ist die Errichtung möglicher Parkflächen bei den Einstiegsstellen bzw. die Einbindung in das bestehende öffentliche Verkehrsnetz zu prüfen. Bedeckungsvorschlag: Eine Bedeckung anfallender Kosten kann beispielsweise durch Einsparung bei intransparenten Doppel- und Mehrfachförderungen sichergestellt werden.‘“ (Beifall FPÖ) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor. Gemeinderat Ing. Mag. Jungwirth: „Sehr geehrte Damen und Herren, dass diese Idee mitten im Sommer aufkommt, dürfte nicht ganz zufällig sein. Jedenfalls ist das Problem mit den Staus vor den Toren von Linz ein alt bekanntes und eines, dass unter den Nägeln brennt. Jede Möglichkeit, hier eine Entlastung zu schaffen, sollte zumindest geprüft werden. Auch wenn ich skeptisch bin, ob diese Maßnahme im Endeffekt den gewünschten Erfolg erzielt, so denke ich doch, darf man sich diesem Vorschlag nicht gänzlich verschließen, zumal sich die ÖVP zur Attraktivierung der Donau bekennt und stets dafür eintritt. Schauen wir, wie groß die blaue Motorbootflotte sein müsste, um hier Entlastung zu schaffen, vielleicht findet ihr dann für euren Leuchtturm eine sinnvolle Verwendung in diesem Programm. Wir werden dem Antrag zustimmen. Danke.“ (Beifall ÖVP) Vizebürgermeisterin Hörzing: „Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen, ich gebe dem Kollegen Stadtrat Wimmer Recht, dass Stau natürlich nicht produktiv ist und dass sinnvolle Alternativen zu suchen sind - ich betone noch einmal, sinnvolle Alternativen. Sie haben ohnedies erwähnt, dass vor zirka zehn Jahren diese Wassertaxi-Idee schon einmal geprüft worden ist. Sie haben in Ihrer Wortmeldung erwähnt, dass sich Linz sehr verändert. Meines Wissens ist das völlig korrekt. Was sich aber nicht verändert hat, ist der Verlauf der Donau, also insofern hat sich da nichts geändert, das ist die Thematik. Es ist wirklich sehr gut untersucht worden, welche Rahmenbedingungen man brauchen würde. Von schnellen Booten, die natürlich umweltbelastend sind, bis hin zu Schiffsanlegestellen, und dazu, dass alle Anlegestellen Zeitverzögerungen haben, weil Sicherheitsvorschriften zu beachten sind. Solche Wassertaxis zu verwenden, ist immer nur dann interessant, wenn sie tatsächlich Abschneidefunktionen haben und nicht dem Verlauf, der ohnedies da ist, folgen. Die Mühlkreisbahn ist mittlerweile mit einem sehr attraktiven 15-Minuten-Takt unterwegs und die dementsprechenden Anbindungen, nämlich Park-and-ride-Anlagen und Umsteigmöglichkeiten sind vorhanden. Das müsste am Wasserverlauf noch zusätzlich eingerichtet werden, was zusätzliche Kosten bringt. Die Conclusio daraus ist, dass diejenigen, die nicht auf die Mühlkreisbahn umsteigen, nicht einen anderen Weg wählen werden und werden nicht eine nicht schnellere Verbindung auf der Donau suchen. Insofern empfehle ich meiner Fraktion diesem Antrag nicht zuzustimmen, weil das, wie gesagt, nur dann attraktiv ist, wenn es ,Abschneider‘ sind. Die Beispiele, die Sie in Ihrer Pressebegleitung und in Ihren Antragstexten angeführt haben, sind hauptsächlich Themen, die touristisch genutzt werden. Ich glaube, dass es für private Anbieter durchaus interessant ist, ein touristisches zusätzliches Angebot in Linz zu schaffen. Aber als zusätzliche öffentliche Verkehrseinrichtung halten wir das für nicht geeignet, den Stau tatsächlich wegzubringen, sondern es ist nur ein zusätzliches Angebot. Die Variante, dass umgestiegen wird, ist eher unwahrscheinlich. Insofern gibt es von uns zu der Thematik keine Zustimmung.“ (Beifall SPÖ) Gemeinderätin Lenger: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin, meine Damen und Herren, wenn sich der Lauf der Donau nicht verändert hat, so hat sich doch rund um die Donau einiges verändert. Ich denke, dass es sehr wohl Sinn macht, Alternativen zum Individualverkehr zu prüfen. Die Studie, die angesprochen wurde, ist zehn Jahre alt. Es hat sich im Hafenviertel einiges getan und es soll sich in der Zukunft noch etliches entwickeln. Ich denke, man kann einmal prüfen, ob nicht nur ein Wassertaxi oder eine öffentliche Verbindung auf dem Wasser für Einpendler und Einpendlerinnen Sinn macht, sondern eventuell auch innerhalb von Linz. Die Industriezeile ist zum Beispiel öffentlich von einigen Punkten der Stadt sehr umständlich erreichbar und viele Menschen fahren daher lieber mit dem Auto, als mit dem öffentlichen Verkehrsmittel. Ich denke, es wäre wirklich sinnvoll zu prüfen, ob nicht eine Möglichkeit besteht, ein öffentliches Verkehrsmittel auf dem Wasser anzubieten, das Menschen animiert, vom Auto auf das ,Öffi‘ auf dem Wasser umzusteigen. Ich glaube, das hätte Charme. Warum soll man das nicht prüfen. Wir werden diesem Antrag zustimmen.“ (Beifall Die Grünen) Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Stadtrat Wimmer: „Ich bedanke mich sehr herzlich für die avisierte Zustimmung. Wie bereits mehrfach erwähnt wurde, hat sich der Flusslauf der Donau nur geringfügig durch Verlandungen und dergleichen, die teilweise unter Obhut der Linz AG durchgeführt wurden, verändert. Unabhängig davon - um bei den Tatsachen zu bleiben und die noch einmal zu unterstreichen -, kann gerade dieser Flusslauf der Donau, Stichwort Brückenproblematik, ein weiterer Bonus sein, der so manches verbindet, was sonst getrennt wäre. Zum Punkt touristische Nutzung und Nutzung als Verkehrsmittel kann ich nur auf das Beispiel der Pöstlingbergbahn verweisen, die, glaube ich, beide Aspekte in sich vereint und einerseits als Verkehrsmittel den Bewohnerinnen und Bewohnern dient und andererseits einen touristischen Zweck erfüllt. Selbstverständlich sind alle Touristinnen und Touristen herzlich eingeladen, diesen Schiffsverkehr zu nutzen und davon Gebrauch zu machen. Vielleicht wäre hier ein Kombiticket oder dergleichen möglich. Das setzt aber voraus, dass man das Motto ,Linz verändert‘ nicht nur dann einsetzt, wenn es gut klingt und mit wenig Aufwand verbunden ist, sondern auch dann, wenn eine harte Arbeit ansteht - wenn auch ein gewisses Wagnis einzugehen ist -, weil natürlich so eine Sache länger dauern kann, als man es gerne hätte. Wenn man es macht, kann es ein, zwei Punkte geben, die nicht so funktionieren. Und nur wer nichts macht, könnte in diesem Bereich nichts falsch machen. Insofern freut es mich, gemeinsam mit allen Kolleginnen und Kollegen, die sich dieser Sache erwärmen können und mit jenen, die wir vielleicht noch überzeugen, möglichst bald die Jungfernfahrt auf dem Linzer Wassertaxi beginnen zu können. Ich bitte um Zustimmung zu diesem Antrag.“ (Beifall FPÖ) Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der SPÖ-Fraktion (26) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Bürgermeister Luger übernimmt wieder den Vorsitz. Bürgermeister Luger: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich schlage vor, dass wir die beiden nächsten Anträge K 6 und K 7 gemeinsam diskutieren. Das heißt, dass sie zu einer gemeinsamen Berichterstattung und am Schluss zu gemeinsamen Schlussworten führen.“ Gemeinderat Raml berichtet über den von der FPÖ-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag K 6 Öffentliche Bildung hat Vorrang – geeigneter Standort für Lisa Junior und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, meine geschätzten Mitglieder des Gemeinderates, ganz wichtig aber – und sie stehen schon auf der Galerie auf –, sehr geehrte SchülerInnen und Eltern der Urfahraner Mengerschule, ich finde das ganz, ganz wichtig und wirklich sehr toll, dass Sie so viel Aktionismus beweisen und heute zu uns in die Gemeinderatssitzung gekommen sind. Ich finde es deswegen so sinnvoll, damit Sie sich selbst ein Bild machen können. Warum? Wir haben gerade in der Vergangenheit gesehen – nicht nur bei dieser Diskussion -, dass in den Medien vielleicht nicht alles ganz so richtig berichtet wird und dass so mancher Politiker versucht, einen Eiertanz aufzuführen, um nicht Farbe zu bekennen. Sie haben heute hier die Gelegenheit zu sehen, wer sich wirklich für Ihre Interessen einsetzt. (Beifall FPÖ) Unser Antrag ‚Öffentliche Bildung hat Vorrang – geeigneter Standort für die Lisa Junior‘ ist leider kein allzu erfreulicher Antrag. Sie wissen alle, es wurde im Sommer bereits breit medial thematisiert, dass die Urfahraner Mengerschule geschlossen werden soll. Was war der Grund dafür? Offenbar haben SPÖ und ÖVP hinter verschlossenen Türen in Geheimverhandlungen ausgepackelt und beschlossen, dass die Mengerschule geschlossen und abgerissen werden soll und einer Privatschule weichen soll. Ich sage Ihnen, sehr geehrte Damen und Herren von der SPÖ und ÖVP, wie man hier wieder eindrucksvoll sieht, haben Sie die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Der Wirt sind in dem Fall die Schüler und die Eltern. (Beifall FPÖ, Galerie) Ich möchte an dieser Stelle etwas vorausschicken, um hier keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. Erstens, wir haben uns schon bemüht, breite Gespräche zu führen im Gegensatz zu Ihnen. Ich habe, und insbesondere Herr Stadtrat Wimmer hat in den letzten Tagen und Wochen Gespräche mit den Elternvertretern geführt, die ganz erstaunt waren, dass sie überhaupt nicht eingebunden wurden und vor allem nicht einmal informiert worden sind. Man hat offensichtlich das Sommerloch ausgenützt, um Sie und uns als Politiker vor vollendete Tatsachen zu stellen. Ich hatte erst kürzlich ein Gespräch mit dem Direktor des Auhof-Gymnasiums, in dem das Lisa Gymnasium - eine hervorragende öffentliche Schule - beheimatet ist und ich hatte Kontakt mit Vertretern des Unterstützungsvereines der Lisa. Alle waren erstaunt, dass man sie ‚Null komma Josef‘ eingebunden hat. Der Direktor eines Gymnasiums, in dem seit vielen, vielen Jahren Schüler erfolgreich mit einem internationalen Weg ausgebildet werden, und vor allem der Unterstützungsverein, der so viel Energie investiert, um dieses internationale System blühen und gedeihen zu lassen, wurden nicht eingebunden. Man hat mit diesen Personen keine Gespräche geführt, dass man schon – so haben wir aber nur gerüchteweise vernommen – ein größeres Konzept plant. Ich möchte vorausschicken, dass wir Freiheitlichen überhaupt kein Problem mit einer Privatschule haben. Wir haben gar kein Problem damit, wenn man das finanziell unterstützt, aber unter der Voraussetzung, dass wir ein ausreichend finanziertes und vor allem ein gut funktionierendes Bildungssystem haben und das finden wir an dieser Stelle überhaupt nicht. Wenn wir uns die Gebäude der Mengerschule und der Aubrunnerschule ansehen, sind die sanierungsbedürftig und wenn ich mir das Auhof-Gymnasium ansehe, müssen die Schüler schon seit längerer Zeit in Containern unterrichtet werden. Das ist nicht gut finanziert und da müssen wir uns schon darüber Gedanken machen, wo wir hier Prioritäten setzen. Für uns ist das ganz klar im öffentlichen Bereich. Im Zuge der Diskussion hat es Ende Juli eine Diskussionsveranstaltung auf Drängen der vielen Eltern gegeben. Nur leider, wie war das Ergebnis? Das war eine Farce, denn man hat überhaupt keine Informationen erhalten, keine Gründe dafür präsentiert bekommen – vor allem nicht von Vizebürgermeister Forsterleitner –, warum denn ausgerechnet nur und scheinbar wirklich nur die Mengerschule in Frage kommt. Diese Informationen sind Sie uns bis heute schuldig geblieben. Unsere Position dazu ist ganz, ganz klar: Wir sagen ja zu einem breiten Bildungsangebot in unserer Stadt, wir sagen auch ja zu einer Unterstützung für eine internationale Ausbildung in Form der Lisa Junior, aber wir sagen dazu ganz, ganz klar nein, wenn es um die Verdrängung bestehender, etablierter, öffentlicher Schulen geht. Die Mengerschule, meine sehr geehrten Damen und Herren, ist bestens etabliert, das hat eigentlich die ÖVP vor ein paar Jahren mehrfach in Presseaussendungen betont, als es schon einmal um Schließungspläne gegangen ist. Als Beweis dafür haben Sie hier die engagierten Eltern, die wirklich von einem nahe gelegenen und guten Bildungsangebot überzeugt sind. Und weil in dieser Diskussion immer wieder die Rede davon ist, dass die Wirtschaft nach einer Lisa Junior, nach einer Privatschule verlangt. Ich lege das auch so aus, das ist durchaus etwas prätendiert, das verlangen gewisse Eliten. Das mag so sein, aber dann überrascht es mich doch, dass vor einigen Tagen an alle Mitglieder des Gemeinderates ein Brief von vier angesehenen Professoren der Johannes Kepler-Universität ergangen ist, die sich für den Erhalt der Mengerschule in der derzeitigen Form aussprechen, weil in der Mengerschule gerade die Hochbegabten ganz besonders gefördert werden. Diese Schule, die sich so gut etabliert hat jetzt zu schließen, ist aus unserer Sicht ein Himmelfahrtskommando, das ist unverantwortlich. Am allerwichtigsten aber ist es, dass eine Schließung absolut dem Willen der Bevölkerung widerspricht. Ich kann hier nur an die SPÖ appellieren, die eigentlich sonst immer das Gegenteil plakatiert - Privat, statt öffentlich, ist wirklich nicht sozial. An die Volkspartei möchte ich das eine richten: Sie haben in Ihrem Parteinamen das Wort ‚Volk‘ drinnen, aber das, was Sie hier aufführen, ist tatsächlich nicht der Volkswille, den Sie eigentlich respektieren und auch vertreten sollten. Die Eltern haben in dieser kurzen Zeit bereits aberhunderte Unterschriften gesammelt. Ich möchte nur so viel für die Pateitaktiker unter Ihnen erwähnen – ich denke hier ganz besonders an den ÖVP-Ortsparteiobmann Wolfgang Hattmannsdorfer, ein hervorragender Parteistratege, wenn man das so sagen kann, auch bekannt als beinharter Geschäftsmann, wenn es um Wählerstimmen geht –, dass die Unterschriftenanzahl bereits – so wurde ich informiert – eine derart große Höhe erreicht hat, dass das Mandatsverschiebungen bewirkt. Was wollen also die Bürger? Sie wollen nichts anderes, als dass man eine breit angelegte Standortsuche macht und dass man schaut, wo es noch andere Möglichkeiten gäbe. Wir alle sind davon überzeugt, dass es die geben würde. Ich nenne wirklich nur exemplarisch – man muss sich das dann alles noch in der Tiefe anschauen – zum Beispiel die unzähligen Räumlichkeiten in der Tabakfabrik oder aber, wie ich mir letztes Mal ein kurzes Bild gemacht habe, im Schulzentrum Auhof, wo bereits mehrere Schulen unter einem Dach sind. Dort gäbe es vielleicht Möglichkeiten, dass man die Lisa Junior unterbringt, oder man baut den derzeitigen Standort Aubrunnerweg aus. Aber darüber wollen sich die SPÖ und scheinbar die ÖVP den Kopf nicht zerbrechen, sondern sie wollen einfach drüberfahren. Wir fordern Sie heute dazu auf, dieses Drüberfahren zu beenden, um endlich wieder konstruktiv im Sinne der Linzer zu arbeiten, denn das ist unsere Aufgabe, öffentlich und mit offenen Karten zu spielen und nicht in irgendwelchen Hinterzimmern. Wir laden Sie daher heute wirklich ganz herzlich dazu ein, ziehen wir doch alle gemeinsam an einem Strang, zeigen wir heute diesen zahlreichen Zuschauern – wir haben das sehr, sehr selten, dass so ein starkes Zuschaueraufkommen im Gemeinderat ist –, dass wir gemeinsam bereit sind, zum Wohle Ihrer Anliegen an einem Strang zu ziehen. Wir stellen deswegen hier diesen Antrag, den wir bereits geändert haben, um es der SPÖ und der ÖVP leichter zu machen dem zuzustimmen. Wir wollen hier keine Wortklaubereien, wir wollen hier keine Bösartigkeiten, wir wollen, dass die Menschen sehen, dass wir zusammen bereit sind, etwas zu bewegen und dass wir bereit sind, gewisse Kompromisse einzugehen. Wir haben daher den eigenen Antrag etwas umformuliert und stellen daher den abgeänderten Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ‚Die Stadt Linz bekennt sich zu einem breiten Bildungsangebot. Um ein solches gewährleisten zu können, soll eine Suche nach einem geeigneten Standort für die geplante Privatschule Lisa Junior erfolgen, der keine öffentliche Schule verdrängt. Über das Ergebnis ist dem Gemeinderat zu berichten und dann erst ein eventueller Beschluss für eine Unterstützung der Privatschule vorzubereiten.‘ Ich appelliere wirklich noch einmal eindringlich und aufrichtig an die SPÖ, besinnen Sie sich zurück auf Ihre Werte und auch an die ÖVP, bekennen Sie endlich Farbe, geben Sie entweder zu – so traurig das sein mag –, dass Sie dafür sind, dass die Mengerschule abgerissen wird, oder – und das wäre uns allen viel, viel lieber – stellen Sie sich bitte endlich auf die Seite der Schüler und Eltern. Ich ersuche daher um eine breite Zustimmung zu unserem Antrag.“ (Beifall FPÖ) Gemeinderätin Roschger berichtet über den von der Gemeinderatsfraktion Die Grünen eingebrachten Antrag K 7 Lisa Junior – Neuverhandlungen von Standort und Finanzierung und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Eltern, SchülerInnen, sofern sie da sind, Anfang Juli haben sich die Stadt Linz und das Land Oberösterreich, in Person von Bürgermeister Luger und Landeshauptmann Dr. Pühringer, über die Finanzierung und den Standort der Privatschule ,Lisa Junior - Internationale Schule‘ geeinigt. Die Gesamtbaukosten sind in diesem Übereinkommen mit sieben Millionen Euro prognostiziert. Davon soll die Stadt ein Drittel, also mindestens 2,3 Millionen Euro bezahlen. Zusätzlich stellt die Stadt das Baurecht auf städtischem Grund kostenlos zur Verfügung. Auf dem betroffenen Grundstück befindet sich derzeit eine öffentliche Volksschule (VS) mit neun Klassen (VS 40). Während aufgrund der prekären finanziellen Situation der Stadt Linz erst kürzlich ein Sparpaket beschlossen wurde, das unter anderem mit der Streichung des kostenlosen Mittagessens viele Familien überproportional belastet, wird nahezu zeitgleich einer katholischen Privatschule ein millionenschwerer Bauzuschuss und ein kostenloses Grundstück in Aussicht gestellt. Die Grünen begrüßen selbstverständlich, dass es in Linz eine Internationale Schule geben soll. Es kann aber nicht sein, dass hier Investitionen auf Kosten unseres öffentlichen Bildungssystems und auf Kosten unserer städtischen Schulen getätigt werden und gleichzeitig die betroffenen Familien über die Medien von den Plänen erfahren müssen, In Bezug auf die Finanzierung gibt es in Österreich bereits Modelle, die auch für Oberösterreich umgesetzt werden könnten: In Kärnten investierte laut einer Mitteilung der Kärntner Wirtschaftskammer die Kammer selbst 3,6 Millionen Euro und die Industriellenvereinigung 400.000 Euro in eine Internationale Schule. Aus unserer Sicht ist es daher an der Zeit, auch für die Finanzierung der Lisa Junior Verhandlungen mit der Wirtschaft aufzunehmen. In diese Verhandlungen ist auch die Standortfrage miteinzubeziehen. Die Schülerinnen und Schüler der Lisa Junior kommen aus verschiedensten Gemeinden Oberösterreichs. Es ist für uns daher nicht nachvollziehbar, warum sich die Standortfrage jetzt ausgerechnet auf die zweier bestehender öffentlicher Schulen reduziert und das in beiden Fällen auch noch über den Kopf der Betroffenen hinweg. In unserem Verständnis ist es grundsätzlich weder primäre Aufgabe der Stadt, Privatschulen Zuschüsse in Millionenhöhe zu gewähren, noch ein Grundstück für eine Privatschule zu finden, geschweige denn ein solches kostenlos zur Verfügung zu stellen. Wir stellen daher folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ‚Der Bürgermeister der Stadt Linz wird im Sinne der Antragsbegründung ersucht, unter Einbeziehung von VertreterInnen der Wirtschaft, das zwischen ihm und Landeshauptmann Dr. Pühringer vereinbarte Paket ,Lisa Junior – International Primary School‘ sowohl hinsichtlich Finanzierung als auch in Bezug auf den Standtort ehestmöglich neu zu verhandeln.‘ Ich bin selber Mutter eines Volksschulkindes und kann die Emotionen, was die Schule betrifft, total gut verstehen. Es ist bereits sehr viel in der Öffentlichkeit diskutiert worden. Ich glaube, die Position der Grünen ist sehr wohl bekannt, aber ich sage es natürlich jetzt hier noch einmal. Es sind zwei Dinge, die aus unserer Sicht gar nicht gehen. Wir haben heute schon mehrfach über Prioritäten gesprochen, auch in Bezug auf die Finanzen. Da ist das eine, das gar nicht geht, nämlich für eine Privatschule Geld zu haben, das man auf der anderen Seite für unsere öffentlichen Schulen immer ,zusammenklauben‘ muss. Aus den Steuergeldern muss das öffentliche Bildungssystem finanziert werden, bevor wir über irgendetwas anderes nachdenken. Das ist das eine. Das Zweite, das gar nicht geht - und ich glaube das ist das, was die Emotionen verständlicherweise sehr hoch kochen lässt -, ist die Art und Weise, wie das zustande gekommen ist. Solche Dinge aus der Zeitung zu erfahren, ist - verzeihen Sie mir jetzt den Ausdruck - wirklich letztklassig. Das geht eigentlich gar nicht. Weder die Betroffenen an der Schule, noch die Eltern, noch wir waren informiert. Auch wir haben das letztendlich in der konkreten Ausformung aus der Zeitung erfahren. Das sind die zwei Dinge, die gar nicht gehen und das hat, glaube ich, vor allem unsere Bildungsstadträtin in den Diskussionen oder in den Kontakten mit den ElternvertreterInnen sehr deutlich gemacht. Für uns ist ganz klar, das öffentliche Bildungssystem hat oberste Priorität und wir sehen das in dem Fall ähnlich wie die Freiheitlichen. Natürlich begrüßen wir einen internationalen Schulstandort in Linz, aber es geht hier auch um den Wirtschaftsstandort. Aus unserer Sicht muss klar sein, dass die Wirtschaft einen Beitrag leistet. Es ist völlig unverständlich, warum man von vornherein die Wirtschaft außen vor gelassen hat. Wenn das schon so eine essentielle Geschichte für Linz ist, dann verstehen wir nicht, warum die Wirtschaft nicht einen Beitrag leistet, so wie in Kärnten. Da gibt es ein Beispiel, wo Wirtschaft und Industriellenvereinigung zu einer Privatschule ihren Beitrag leisten. Also wie gesagt, unsere Position ist, glaube ich, sehr klar. Was ich an der Stelle aber noch sagen will - das ist natürlich, wenn man in einer Situation ist, wo man selber sehr betroffen ist, oft schwierig -, wir haben schon die Aufgabe, auf das gesamte Stadtgebiet zu schauen. Ich möchte es da jetzt gleich deponieren, für uns kommt es nicht in Frage, eine andere öffentliche Schule für eine Privatschule sterben zu lassen. Nur dass das klar ist, ich verstehe das und für uns kommt das in der Mengerschule in der Form jetzt auch nicht in Frage, aber auch nicht woanders, wo jetzt eine öffentliche Schule ist, die wir als Stadt brauchen. Da geht es schon darum, den Gesamtblick auf unser gesamtes Schulsystem zu haben. Es ist unsere Aufgabe, dass wir uns um alle öffentlichen Schulen kümmern und natürlich jetzt in dem Fall um eine einzelne speziell, aber immer mit Blick auf unser ganzes System, dass das nicht aus dem Gleichgewicht gerät. Unser Antrag geht Richtung zurück an den Start, Finanzierung und vor allem Standort neu verhandeln. Es ist überhaupt nicht einzusehen, warum das erstens an einem Standort sein muss, wo jetzt eine Schule ist und zweitens mitten im Wohngebiet sein muss. Wie wir wissen, kommen die Kinder, die in die Lisa Junior gehen, von überall her. Das kann sicher auch an einem Ort sein, der nicht in einem Wohngebiet oder Schulstandort ist. Also ganz neu, noch einmal zurück an den Start, neu verhandeln, sowohl den Standort, als auch die Finanzierung. Wir würden ersuchen, Gespräche mit der Wirtschaft zu führen, weil ich glaube, dass die durchaus Interesse und Bereitschaft haben, hier einen Beitrag zu leisten. Danke.“ (Beifall Die Grünen) Zu den Anträgen K 6 und K 7 liegen folgende Wortmeldungen vor: Vizebürgermeister Forsterleitner: „Meine sehr geehrten Damen und Herren und VertreterInnen der Initiative Mengerschule, es ist eine schwierige Diskussion, die wir hier führen. Wir stellen uns aber trotzdem dieser Diskussion in vollem Wissen, dass Sie mit vielem von dem, was ich zu berichten habe, nicht einverstanden sind. Das weiß ich, weil ich Anfang Juli sehr viel Zeit aufgewendet habe und mit vielen von Ihnen telefonisch Gespräche geführt habe und auch bei der Podiumsdiskussion war und dort mitdiskutiert habe. Ich sitze hier als einer, der bei den so genannten Geheimverhandlungen dabei war. Dass wir verhandelt haben, das war bekannt, dass die Inhalte vertraulich sind, da ersuche ich um Verständnis. Ich weiß, dass das für Sie schwierig ist, aber man kann Verhandlungen nicht führen, ohne eine gewisse Vertraulichkeit zu haben, sonst würden die Ergebnisse schwer zu erzielen sein. Ich bin auch nicht glücklich über die Art und Weise, wie Sie von diesem Kompromiss, der da zwischen Land und Stadt diskutiert worden ist, erfahren haben. Das war sicher so nicht in Ordnung, war nicht geplant und hat zu Verunsicherungen geführt. Grundsätzlich ist es mir wichtig, hier ein paar Positionen oder ein paar Punkte trotzdem - obwohl ich Ihnen die meisten schon gesagt habe - noch einmal kundzutun. Erstens, wir bekennen uns natürlich zu einer Finanzierung unseres öffentlichen Schulsystems und investieren in das öffentliche Schulsystem. Es ist - und das ist Ihnen sicher zu wenig - immer wieder in die Mengerschule investiert worden. Das ändert aber nichts daran, dass die Mengerschule baulich insgesamt in keinem sehr guten Zustand ist, das ist unbestritten, aber wir investieren der Reihe nach. Es gibt im ganzen Stadtgebiet Schulen, wo wir immer wieder Instandhaltungen oder Totalsanierungen vornehmen müssen, bis zum Neubau von Schulen und hier wird auch investiert. Gleichzeitig bekennen wir uns dazu, dass ein Wirtschaftsstandort, wie Linz, eine internationale Schule braucht. Wichtig ist mir zu sagen, dass vom Land, von Frau Landesrätin Hummer der Wunsch gekommen ist, dieses Thema mit uns zu diskutieren. Dem haben wir uns nicht verschlossen, weil wir der Meinung sind, dass die Lisa Junior eine Bereicherung für den Wirtschaftsstandort ist und eine Ergänzung sein soll. Meine persönliche Meinung ist, jeder soll frei entscheiden können, ob er sein Kind in eine Privatschule oder in eine öffentliche Schule gibt. Ich kann für mich festhalten – um mit Gerüchten aufzuräumen –, dass es für meine Familie sicher eine öffentliche Schule sein wird. Der Punkt ist, bei diesen Verhandlungen wurde eine Reihe von Themen besprochen und einer davon war die Lisa Junior. Hier hat es den Wunsch gegeben, dass sich die Stadt mitbeteiligt und hier hat es den Wunsch gegeben, dass wir als Stadt ein Grundstück mit einbringen. Es ist richtig - Sie haben diese Schreiben von der Frau Landesrätin erhalten -, dass Frau Landesrätin Hummer ursprünglich gesagt hat, wir sollen der Lisa den ganzen Aubrunnerweg zur Verfügung stellen. Das ist aus unserer Sicht - da teile ich die Einschätzung der Grünen - aus schulstrategischen Gründen nicht möglich. Das habe ich bei der Podiumsdiskussion schon gesagt. Das ist die nordöstlichste Schule in der Stadt und es ist aus unserer Sicht nicht möglich, diesen Standort als generellen und einzigen Standort der Lisa in die Diskussion mit einzubringen. Um dem Wunsch nachzukommen, dass die Stadt ein Grundstück einbringt, haben wir Überlegungen angestellt. Die Lösung, auf die wir gekommen sind, ist eine, mit der Sie nicht zufrieden sind, das weiß ich. Wir haben den Standort Mengerschule zur Diskussion gestellt. Mir ist mir aber ganz wichtig zu betonen, dass sich alle Diskussionen, die wir daraufhin geführt haben, auf den Standort Mengerstraße bezogen haben. In den Verhandlungen mit dem Land war immer die Rede vom Standort Mengerstraße, der letztendlich in der Punktation mit dem Land so vereinbart war, wie das auch in der Punktation nachzulesen ist. Jetzt sind wir also in der Situation, dass ich und natürlich der Bürgermeister dieses Verhandlungsergebnis vereinbart haben, dass ich zu meinem Wort stehe und dass wir dieses Ergebnis mittragen. Sie sehen, wir haben heute keinen Antrag von unserer Seite. Es gibt zwei Anträge von der FPÖ und den Grünen, damit wir das Thema noch diskutieren können. Es wird noch weitere Gespräche geben. Wir sind bereit, einen Beitrag zu leisten, so wie verschiedene Partner in dieses Projekt einzubinden sind. Mir ist es aber schon wichtig, die Wirtschaft ein wenig zu verteidigen, denn es ist geplant, dass die Wirtschaft mitfinanziert. Die sieben Millionen Euro, die bei der Lisa kolportiert werden, setzen sich dadurch zusammen, dass man gesagt hat, die Stadt soll ein Drittel zahlen und das Land zwei Drittel der sieben Millionen Euro und alles was darüber hinausgeht, soll von der Wirtschaft getragen werden. Ich habe überhaupt nichts dagegen, wenn die Wirtschaft einen höheren Anteil übernimmt, das war aber in den Verhandlungen nicht möglich. Wir sind jetzt in der Situation, dass das, was herausgekommen ist, vereinbart wurde und ich nicht wortbrüchig werden möchte, außer es würde etwas anderes vereinbart werden. Das ist der aktuelle Verhandlungsstand, den ich hiermit vertrete. Ein Kompromiss beinhaltet immer beide Seiten. Das ist selbstverständlich der Kompromiss zwischen der Stadt und dem Land bzw. Vertretern der Landes-ÖVP und der Stadt-SPÖ, der hier vereinbart worden ist. Da sind Dinge drinnen, die mir selbst nicht gefallen, so wie es Dinge geben wird, die vielleicht dem Land Oberösterreich nicht so gut gefallen. Darum nennt man es Kompromiss, weil es ein beiderseitiges Entgegenkommen ist. Ich bin gespannt, wie die Diskussion weitergeht. Ich werde mich den Gesprächen nicht verschließen. Ich habe allerdings jetzt einmal abgewartet, bis die gemeinsame Diskussionsrunde mit den Elternvertretern beim Herrn Bürgermeister ist und die ist meines Wissens bereits nächste Woche terminisiert. Da werden wir mit den Elternvertretern weitersprechen. Aus meiner Sicht ist das der Status Quo. Ich stehe aber natürlich auch weiterhin für Fragen zur Verfügung.“ (Beifall SPÖ) Gemeinderätin Mag.a Grünn: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen, ich werde jetzt populistische Werbereien vermeiden und möchte das Ganze sachlich betrachten. Ersten ist es für mich eine demokratiepolitische Frage. Für mich sind die Fragen offen, was zwischen Stadt und Land im Juli verhandelt wurde, warum das so rasch ging und warum der Gemeinderat und die Institutionen, die gewählt sind, und natürlich auch die Betroffenen hier nicht eingebunden waren. Die zweite Frage, die sich für mich stellt, ist die Frage, wie Geld eingesetzt wird, wer bekommt was, wer verliert, welche Prioritäten werden gesetzt. Ich muss schon ganz klar sagen, angesichts der Sparpakete war ich eigentlich schon lange Zeit der Meinung, dass auch die SPÖ die Haltung vertritt, dass es wichtig wäre in die allgemeine Bildung zu investieren und das sich die Eliten, die sich das leisten können, die Bildung selber finanzieren sollen. Davon bin ich immer ausgegangen, darum wundert mich die Haltung der SPÖ ein bisschen. Wenn jetzt Herr Vizebürgermeister Forsterleitner gesagt hat, es soll eine freie Entscheidung sein, ob man die Kinder in eine Privatschule oder in eine städtische Schule gibt, möchte ich euch schon sagen, dass das keine freie Entscheidung ist, sondern das ist eine Frage des Geldbeutels der Eltern, was man sich leisten kann. Die Mehrheit der Eltern sind auf öffentliche Schulen angewiesen und umso besser müssen die öffentlichen Schulen ausgestattet sein. (Beifall Die Grünen, Galerie) Die dritte Frage, die sich für mich stellt, es hat sich massiver Widerstand vor Ort eingestellt. Es gibt eine Elterninitiative, die sich berechtigt dagegen wehrt, dass gerade ihr Standort dafür ausgesucht worden ist und das muss man ernst nehmen, da kann man nicht drüberfahren. Ich werde natürlich beiden Anträgen zustimmen, auch wenn ich den Antrag von den Grünen sympathischer finde, weil er das Ganze grundsätzlicher angeht und fordert, dass man Neuverhandlungen machen muss. Wenn es nur um einen anderen Standort geht oder es zu Neuverhandlungen kommt – das wäre natürlich das Beste –, werde ich das unterstützen. Ich kann nur appellieren, dass die Entscheidungsträger, also Herr Vizebürgermeister Forsterleitner und unser Herr Bürgermeister noch einmal in sich gehen und vielleicht doch noch eine andere Lösung finden. Ich denke, Eliten und Konkurrenzkampf um den Standort, ja bitte, dann sollen sie sich das selber finanzieren, dann muss die Wirtschaft das machen und bezahlen. Danke.“ (Beifall Die Grünen, Galerie) Gemeinderat Reiman, MBA: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrter Gemeinderat, liebe Eltern, Schüler und Lehrer auf der Galerie, ich muss zu dem Thema einmal ganz, ganz inbrünstig meine Bestürztheit bzw. Traurigkeit und mein Bedauern ausdrücken. Hier werden bzw. wurden zwei Bildungseinrichtungen – auf der einen Seite die Mengerschule und auf der anderen Seite die Lisa Junior – in eine beispiellose Auseinandersetzung verwickelt, weil man am Reißbrett – so möchte ich das meinen – der hohen Politik still und heimlich eine Neuordnung, sprich eine Standortverlegung entworfen hat. Wie ich selbst in Gesprächen vernehmen konnte, gibt es eine Menge an Ungereimtheiten, Halbinformationen, Missverständnissen und, und, und, und die gehören selbstverständlich ausgeräumt. Ich bin der Meinung, es geht in Wahrheit nicht so sehr um die Lisa Junior. Das ist ein anderes Thema, das ist zweifelsohne eine sehr gute Schule, sie hat bestimmt ihre Berechtigung und ein alternativer Standort würde gefunden werden, wenn der Wille hier irgendwo gezeigt wird. Vielmehr geht es um die Verteidigung - und das betone ich jetzt insbesondere - einer bestehenden, bewährten, langjährig aufgebauten Schule, der Mengerschule. Es wäre kein gutes Signal für die ganze Region, die zweifelsohne eine sehr, sehr hohe Lebenszufriedenheit hat, hier de facto eine Verlegung oder eine Zwangsschließung zu erwirken. Die Schule hat nachweislich einen sehr guten Ruf, lang aufgebaute und bewährte Strukturen, ist gesund gewachsen, hat ein tolles Bildungskonzept – das kann man nachlesen - und ist ganzheitlich ausgerichtet. Die Schüler werden dort mit zahlreichen Kreativprojekten unterrichtet, sportliche Aktivitäten und Sprachförderung Englisch mit Native-Speakern und dergleichen werden angeboten. Unter anderem besuchen und absolvieren immer wieder hochbegabte Schüler diese Schule. Da frage ich mich jetzt schon, soll eine Schule, die sich so bewährt hat und so lange aufgebaute wunderbare pädagogische Arbeit leistet, abgestraft werden, in dem sie zwangsgeschlossen wird. Das kann wohl nicht wirklich sein. Zum Thema Schulverlegung an und für sich: Eine Schulverlegung löst eine Kettenreaktion aus. Nach dem Gesetz ist eine Schulverlegung gar nicht so einfach und gar nicht möglich, denn in Wirklichkeit muss die Schule geschlossen werden. Wenn die Schule geschlossen worden ist, muss sie wieder neu gegründet werden. Dann wird es die Mengerschule im Falle des Falles in der Form nicht mehr geben. Das heißt, es wird tatsächlich eine Zwangsschließung sein und das kann natürlich nicht sein. Das heißt also, dass bei einer Neugründung eine Menge an neuen Auflagen berücksichtigt werden müssen. Dann kommen noch die infrastrukturellen Probleme vor Ort dazu und Sie wissen, der Verkehr. Für viele Eltern und Schüler ist die Anbindung sehr schwierig, wenn die Schule verlegt werden würde. Viele Kinder erreichen diese Schule zu Fuß. Die Mengerschule besteht schon seit 1966, das heißt, nahezu 50 Jahre. Hiermit sind Geschichten verbunden. Viele Eltern, die ihre Kinder heute zur Mengerschule bringen, sind selbst dort in die Schule gegangen, es gibt sehr viele Familien, die hier Multiplikatoren auslösen. Durch diese Geschichte wird hier eine ganze Region negativ beeinflusst. Dann zum Thema Kosten: Die Stadt Linz soll bei einem Kostenaufwand von in etwa sieben Millionen Euro angeblich 2,3 Millionen Euro zum Projekt Lisa dazuzahlen. Ich würde meinen, dass hier dieser Betrag von 2,3 Millionen Euro auf jeden Fall zu diskutieren wäre. Es ist natürlich klar, dass der Wirtschaftsstandort Linz ein Thema ist und dass für die Lisa Junior ein Standort gefunden werden müsste. Ich bin aber dennoch der Meinung, hier eine private Schule in der Form zu finanzieren und zu subventionieren, das wäre zu hoch. Ich meine, zurück an den Start, wir haben es heute schon des Öfteren gehört. Neuverhandlungen unter Einbeziehung aller Betroffener, aller Beteiligter, sind auf jeden Fall wichtig, um hier den Ruf bzw. die Reputation beider Schulen zu wahren. Es wäre wesentlich und wichtig, wirklich gute alternative Standorte für die Lisa Junior ins Auge zu fassen. Ich bin auf jeden Fall der Meinung, dass die Mengerschule dort bestehen bleiben sollte. Den Anträgen der Grünen und Freiheitlichen schließe ich mich an, auch dem Zusatzantrag bzw. dem Abänderungsantrag der Freiheitlichen. Ich bin gegen diese Formulierung der Freiheitlichen, also öffentliche Schulen eher als private Schulen, ich bin überhaupt dagegen, dass man Bildungseinrichtungen so gegeneinander ausspielt. Das wäre meine Meldung. Danke.“ Gemeinderat Dr. Hattmannsdorfer: „Sehr geehrte Damen und Herren, lieber Kollege Reiman, danke, das war ideal als Vorwortmeldung. Sie haben von vielen Generationen gesprochen, die dort in die Schule gegangen sind, da fühle auch ich mich angesprochen. Ich war selber Schüler in der Mengerschule, ich wohne selber in der Mengerstraße und habe deswegen einen sehr hohen Bezug zu dieser Diskussion und zur Schule. Was mich etwas traurig stimmt oder was ich fast kurios finde, ist die Art und Weise, wie diese Debatte über eine doch sehr wichtige Frage in unserer Stadt geführt wird, und da meine ich jetzt alle Beteiligten. Erstens einmal die Art und Weise, wie die Betroffenen von diesen Plänen erfahren haben. Das ist schon angesprochen worden. Sie wurden durch einen Artikel in den Zeitungen kurz vor Schulschluss informiert, wo es in Wahrheit gar nicht mehr die Möglichkeit gegeben hat, sich im Bereich des Regularbetriebes der Schule mit allen Informationen auseinander zu setzen. Dank der Initiative der Eltern hat es am 30. Juli eine Podiumsdiskussion gegeben, um den Eltern und den Schülern die Möglichkeit zu geben, sich hier breit auszutauschen. Ich hätte mir bei dieser Podiumsdiskussion mehr Erkenntnisse und mehr Aufschlüsse erwartet. Ich nehme aber zur Kenntnis, dass so eine Entscheidung, was den Prozess betrifft, seine Erfordernisse hat. Was mich schon sehr, sehr stark wundert, ist die Art und Weise, wie sich die unterschiedlichen Parteien hier positionieren. Auf der einen Seite der Versuch - ich glaube, es wäre egal, um welches Thema es sich jetzt drehen würde - , die beinharte Positionierung als Protestpartei. Die Art und Weise, wie die Wortmeldung der FPÖ vorgetragen wurde, hat sehr deutlich gezeigt, worum es geht. Es hat deutlich gemacht, dass wir uns ein Jahr und eine Woche vor den nächsten Gemeinderatswahlen befinden. Und wenn du, lieber Kollege Raml, jetzt vom Geschäftsmann für Wählerstimmen sprichst, glaube ich, hast du dir diese Bezeichnung durch die Art und Weise, wie du deine Wortmeldung abgegeben hast, selber redlich verdient. (Beifall ÖVP) Genauso falsch halte ich es, wenn man nicht auf der Protestwelle dahinsurft, sondern wenn man versucht, durch diese Protestwelle durchzutauchen. Das heißt, dass man mit den Betroffenen nicht den Dialog sucht und dass man mit den Betroffenen keine Gespräche führt. Das ist eine Art und Weise, wie man so ein Problem nicht lösen kann. Ich glaube - und das wurde angesprochen -, wenn man bemüht ist, einen Kompromiss zu finden, wenn man bemüht ist, eine Lösung zu finden, müssen sich alle - unabhängig von irgendwelchen Bemühungen auf den Wahltermin und mögliche Wählerstimmen – zusammensetzen und überlegen, welche Möglichkeiten es gibt. Es gilt Möglichkeiten zu suchen, wie die Betroffenen so eingebunden werden können, dass sie nicht nur Gehör finden, sondern dass sie zu Recht das Gefühl haben, wir werden hier verstanden, hier wird versucht, auf unsere Bedürfnisse, auf unsere Anliegen einzugehen. Deswegen glaube ich, macht es heute wenig Sinn, Anträge, die aus einer gewissen Dynamik der medialen Diskussion entstanden sind, zu beschließen oder nicht zu beschließen. Man muss schon festhalten, dass heute auf der anderen Seite, wie bei der Podiumsdiskussion vereinbart, kein Antrag zur Exekution, so wie von Vizebürgermeister Forsterleitner vorgeschlagen, eingebracht wurde. Ich deute das schon als Zeichen, dass man hier um eine Lösung bemüht ist. Ansonsten hätte man hier von Seiten der SPÖ einen Antrag einbringen können, der genau so lautet, wie die Szenarien, die diskutiert wurden. Wenn wir uns jetzt einigen, dass wir den Wahlkampf noch ein bisschen Wahlkampf sein lassen und uns wirklich bemühen, eine Lösung zu finden, braucht es erstens dazu die notwendigen Informationen. Ich habe als Teilnehmer bei der Diskussionsrunde am 30. Juli gefordert, dass ich gerne einen Bericht und eine Information hätte, was erstens die Gründe dafür waren, dass man die Mengerschule vorgeschlagen hat. Was waren zweitens die Gründe, warum man gegen den Aubrunnerweg war und drittens, wurden andere Standorte geprüft. Bis heute ist mir so eine Information nicht bekannt, obwohl wir darüber bei der Podiumsdiskussion gesprochen haben. Es braucht meiner Meinung nach die Einbindung der Betroffenen durch die offiziellen Stellen der Stadt. Ich habe nur mitbekommen, auch über die Initiative der Facebook-Gruppe, dass es in den letzten Wochen nicht möglich war, beim Bürgermeister oder beim Finanzreferenten einen Termin zu bekommen und dass die Anrufe leider verhallt sind. Ich habe aber jetzt im Zuge dieser Diskusion wahrgenommen, dass es einen derartig gewünschten Termin irgendwann nächste Woche geben soll und dass es zum ersten Mal zu einer direkten Auseinandersetzung kommen soll. Ich glaube, dass die beiden Punkte der Grundstein sind, um hier eine gescheite Lösung auszuarbeiten. Ich glaube, es müssen wirklich alle mit offenen Karten spielen. Ich darf schon nochmals Die Grünen erwähnen. Ursula, weil du dich jetzt da so - ich habe dich nicht verstanden, was du gesagt hast - echauffiert hast. Meines Wissensstandes nach waren es Die Grünen, die eine ganz konkrete Lösung abgelehnt haben. Nämlich die Lösung, dass man am Standort Aubrunnerweg, wo derzeit die VS 51 und wo die Lisa Junior sind, eine Möglichkeit findet, um diese beiden Schulen an diesem Standort zu halten. Die Grünen sind nicht nur Teil des Protestes, sondern haben sich gegen eine aktive Lösung ausgesprochen. Das muss man der Fairness halber dazusagen. Für uns als ÖVP bedeutet das, so lange die Fakten nicht auf dem Tisch liegen, und die Betroffenen nicht von den Entscheidungsträgern bei der Stadt Linz eingebunden sind, werden wir weder einem Alibiantrag, noch irgendwelchen Populismusanträgen zustimmen. Wir werden aber auch nicht Anträgen zustimmen, die das vorsehen, was jetzt in den Medien steht oder was jetzt politisch diskutiert wird. Wenn wir eine Lösung wollen, müssen sich alle bewegen und alle schauen, dass wir zu einem Kompromiss kommen. Für uns als ÖVP ist klar, dass die Art und Weise, wie da umgegangen wurde, inakzeptabel ist. Für uns als ÖVP ist klar, dass Linz und Oberösterreich als Standort eine internationale Schule braucht. Für uns ist aber auch klar, dass man das Thema jetzt nicht für ein Wahlkampfgeplänkel missbrauchen soll, sondern versuchen soll, eine solide ordentliche Lösung zu finden. Dann sind wir als ÖVP bereit, jeden Kurs, jeden Weg mitzugehen, wenn einmal wirklich etwas Solides, Ordentliches, auch miteinander Ausverhandeltes auf dem Tisch liegt. Da kommt es jetzt nicht auf eine Woche mehr oder weniger an, sondern es kommt darauf an, dass wir die beste Lösung für unseren Stadtteil und die beste Lösung für die betroffenen Kinder haben.“ (Beifall ÖVP) Stadträtin Mag.a Schobesberger: „Danke Herr Bürgermeister, für mich ist das mittlerweile ein bisschen grotesk, wenn ich Ihnen zuhöre, Herr Hattmannsdorfer. Inhaltlich ist die Sache für mich relativ einfach und zwar deshalb, weil ich mich von Anfang an ganz klar positioniert habe. Das heißt, ich vertrete seit mittlerweile fast fünf Jahren, in denen ich für die Schulagenden in dieser Stadt zuständig bin, die selbe Position. Das kann man von Ihnen nicht behaupten. Was es mir nämlich wirklich schwierig macht ist, dass ich jetzt sehr verleitet bin, den Pfad der Sachlichkeit zu verlassen. Ich gebe zu, dass mich das tatsächlich emotionalisiert. Also, dass man sich hinstellt und mit einer derartigen Dreistigkeit die Tatsachen verzerren kann, ist für mich wirklich fast unglaublich. Aber ich wiederhole gerne die Geschichte und die ist nämlich schon eine sehr lange und hat schon lange davor begonnen, als ich für diese Agenden zuständig wurde. Da hat es tatsächlich immer Gespräche über die Etablierung einer internationalen Schule zwischen Land und Stadt gegeben. Was dort gesprochen wurde, weiß ich nicht, weil ich mangels Zuständigkeit und mangels Funktion noch nicht dabei war. Seit ich als Bildungsreferentin mit dem Thema befasst bin, war eines immer klar, die Frau Landesrätin hat sich den Standort Aubrunnerweg gewunschen. Es war aber genauso klar, dass das nicht in Frage kommt, weil wir dort eine öffentliche Schule haben, die wir nicht verdrängen wollen und auf deren Kosten keine Privatschule etabliert werden darf. Das war von Anfang an klar und das war kommuniziert. Das war nicht nur meine Position als grüne Stadträtin, das war einhellige Position in der Stadt, die der damalige Bürgermeister Dobusch und der damals für Liegenschaften zuständige Stadtrat Mayr vertreten haben. Das war also nicht meine Position, sondern einhellige Position der Stadt, weil wir diesen Schulstandort brauchen und weil wir nicht auf Kosten dieser öffentlichen Schule eine Privatschule einrichten wollten. Eines ist klar, das, was Sie uns jetzt als neu und als Kompromiss verkaufen wollen, ist das, was wir von Anfang an mit nachvollziehbaren und aus ganz sachlichen Gründen abgelehnt haben. Wenn es nämlich zum Vollausbau dieser internationalen Schule kommt, geht es sich schlichtweg nicht aus, dass noch eine öffentliche Schule im Gebäude ist, weil der Raum zu klein ist. Das funktioniert aber auch inhaltlich nicht. Eine Privatschule und eine öffentliche Schule unter einem Dach ist inhaltlich und rechtlich schwierig und wie gesagt, in diesem Fall tatsächlich nicht möglich, weil es sich räumlich schon nicht ausgeht. Herr Hattmannsdorfer, Sie haben bei der Podiumsdiskussion gesagt, dass Sie manchmal zwei Hüte aufhaben, einmal der Landesgeschäftsführer und einmal der Gemeinderat Hattmannsdorfer, der in der Mengerstraße wohnt und selbst in die Mengerschule gegangen ist. Entweder haben Sie tatsächlich ein Kommunikationsproblem in der ÖVP und Ihre Landesrätin erzählt Ihnen nicht, was sie auf der anderen Seite mit den Vertretern der Stadt ausmacht oder Sie erzählen hier bewusst nicht die Wahrheit, ich weiß es nicht. (Beifall Die Grünen, FPÖ) Und dass dann ausgerechnet Sie aus dieser Position heraus davon reden, dass die anderen hier Wahlkampfgeplänkel betreiben, macht mich nahezu fassungslos, das ist wirklich unglaublich. Keiner betreibt hier Wahlkampfgeplänkel. Hier werden Positionen, wie in unserem Fall die Position, die sich seit fünf Jahren nicht verändert hat, vertreten. Lisa Junior ja, aber nicht auf Kosten unserer öffentlichen Schulen oder in dem Fall never ever auf Kosten einer öffentlichen Schule eine Privatschule zu errichten. (Beifall Die Grünen, FPÖ) Es ist aus meiner Sicht überhaupt nicht mehr nachvollziehbar, warum man sich auf diesen Standort für diese internationale Schule konzentriert. Alle hier im Raum Vertretenen wissen, dass die Kinder aus ganz Oberösterreich kommen, was auf Grund der Zielgruppe klar ist. Es haben sich nicht alle Internationals, die in den Betrieben in Linz oder in unmittelbarer Nähe arbeiten, im Auhof oder in Urfahr angesiedelt. Diese Kinder kommen aus ganz Oberösterreich, das heißt, es ist in Wahrheit völlig egal, wo in Linz dieser Schulstandort ist. Ich kann überhaupt nicht verstehen, warum sich die Standortdebatte jetzt ausgerechnet auf die zwei bestehenden öffentlichen Schulen reduziert. Was auch immer wieder gesagt wird ist, wie wichtig das für den Wirtschaftsstandort ist und dass natürlich geplant ist, dass nicht nur das Land und die Stadt in weiterer Folge die Investitionskosten übernehmen, sondern natürlich die Wirtschaft einen erklecklichen Beitrag leisten soll. Das ist alles nicht nachvollziehbar. Wenn ich mit irgendjemanden ausmache, teilen wir uns doch die Kosten für das und das öffentlich kundtue und vertrete, werde ich mir erwarten, dass irgendjemand Dritter aufschreit und sagt, nein, bitte, bitte lasse mich mitzahlen. Das glaubt doch kein Mensch. (Beifall Die Grünen, FPÖ) Wie gesagt, leider emotionalisiert mich dieses Thema immer noch oder vielleicht Gott sei Dank, ich weiß es nicht. Ich versuche trotzdem sachlich zu bleiben. Unser Antrag geht deshalb in die Richtung, dass sich die Wirtschaft, wenn man es ernst meint, an den Kosten im Sinne des Wirtschaftsstandorts beteiligen soll, natürlich von Anfang an, was die Verhandlungen bezüglich des Standorts und die Finanzierung betrifft und in die Diskussion mit einbinden muss. Ich kann doch nicht allen Ernstes von irgendjemanden, den ich vorher nicht mit einbinde und über dessen Kopf hinweg Entscheidungen treffe, dann erwarten, dass er dann einen großen Kostenanteil mitträgt. Da gibt es nämlich das Beispiel Kärnten, das wiederhole ich kurz noch einmal. Nach der Mitteilung der Kärntner Wirtschaftskammer hat die Wirtschaftskammer selbst 3,6 Millionen Euro und die dortige Industriellenvereinigung 400.000 Euro zur internationalen Schule beigetragen. Es wurde das Modell eines konfessionellen Trägers gewählt, was aus meiner Sicht nicht ganz nachvollziehbar ist, aber das ist jetzt nicht mein Diskussionspunkt. Wenn man ernsthaft will - und ich glaube, dass das möglich ist, nachdem die Wirtschaft diese Schule will -, dass so eine Lösung auch in Oberösterreich möglich ist, muss ich die, die mitzahlen sollen, von vornherein in die Gespräche mit einbinden. Inhaltlich vertrete ich seit fünf Jahren die selbe Position. Aber auf der emotionalen Ebene ist das Ganze in der Gesamtschau im Moment sehr schwierig. Im letzten Gemeinderat haben wir ein Sparpaket auf Kosten der Ärmsten beschlossen. Das kostenlose Mittagessen für die, die es sich nicht leisten können, weil sie in die niedrigste und damit steuerfreie Einkommenskategorie fallen, wurde abgeschafft. Das ist aus meiner Sicht eine bildungspolitisch zentrale Maßnahme, weil es einen wichtigen Anreiz bietet, dass gerade die Kinder, die aus bildungsfernen Schichten kommen, in unseren Bildungseinrichtungen sind, wo sie die Unterstützung bekommen, die sie brauchen. (Zwischenrufe) Ich weiß, das hört man nicht gerne in der SPÖ. Auf der einen Seite haben wir eine bildungspolitische Maßnahme aus Spargründen abgelehnt und nicht einmal eine Woche darauf hat es als Verhandlungsergebnis gegeben, dass man in eine Privatschule 2,3 Millionen Euro investieren kann. Das passt doch alles nicht zusammen. (Beifall Galerie) Noch ein Wort zur Vorgehensweise. Ich möchte noch einmal daran erinnern, dass wir hier im Haus eine Geschäftseinteilung für den Stadtsenat beschlossen haben, wo ich die Schulagenden per Verordnung des Gemeinderats in meine Verantwortung bekommen habe. Ich betone das jetzt deshalb, weil ich, wie gesagt, meine Position klar vertrete. Die habe ich zum Beispiel bei einem gemeinsamen Termin, den Herr Forsterleitner und ich bei Frau Landesrätin Hummer gehabt haben, vertreten. In weiterer Folge war ich als zuständige Referentin nicht mehr in die Gespräche eingebunden, das verstehe ich, wenn auf höchster politischer Ebene mit dem Landeshauptmann und dem Bürgermeister verhandelt wird. Nur was mich dann schon ein bisschen verärgert ist, wenn ich als zuständige Referentin das, was in meinem Ressortbereich passieren soll, von Journalistinnen und Journalisten mittels einer gemeinsamen Pressekonferenzunterlage in vier Punkten zusammengefasst, mitgeteilt bekomme. Über Stilfragen braucht man wahrscheinlich nicht zu diskutieren. Befriedigend ist das für mich nicht. Dadurch war ich veranlasst, dafür zu sorgen, dass das nicht im Sommerloch untergeht. Ich habe eine Presseaussendung gemacht und meinen Standpunkt kundgetan. Ich habe mich sehr gefreut, dass das zu den Aktivitäten der Eltern geführt hat. An der Stelle vielleicht auch Danke für die Zusammenarbeit. Auch wenn wir oft hitzige Diskussionen geführt haben, waren die aus meiner Sicht sehr konstruktiv und ich bedanke mich dafür. (Beifall Die Grünen, Galerie) Also noch einmal zusammenfassend: Uns geht es darum, das Projekt Lisa Junior in weiterer Folge nicht zu gefährden. Es geht darum, dieses noch einmal neu zu verhandeln und bei diesem Neustart die Wirtschaft von Anfang an mitzunehmen, damit da vielleicht die Bereitschaft wächst, mitzuzahlen. Die Standortsuche ist in diese Verhandlungen deshalb mit einzubeziehen, weil es für uns nicht nachvollziehbar ist, warum man das auf das Gebiet Auhof reduziert und gerade explizit auf zwei Standorte, wo wir öffentliche Schulen haben. Ich ersuche noch einmal, dass man von diesen beiden Vorhaben Abstand nimmt, und dieses wichtige Thema neu aufrollt. Und Herr Hattmannsdorfer, ohne Wahlkampfpolemik, wenn möglich.“ (Beifall Die Grünen, Galerie) Gemeinderat Dr. Hattmannsdorfer: „Ich glaube, die Argumente sind ausgetauscht und jeder kann sich ein Bild machen, wer bemüht ist, sachlich eine Lösung zu finden und wer versucht, mit seiner einzementierten Position Kassa zu machen. Aber drei Punkte möchte ich jetzt schon richtigstellen, weil mir gerade von Kollegin Schobesberger Wahlkampfpolemik vorgeworfen wird, wo sie gerade selber eine emotionale Rede – kaum unterscheidbar von der des Kollegen Raml – gehalten hat. Drei Feststellungen dazu: Erstens, wenn ich es mir als Gemeinderat vor Ort leicht machen würde, wenn ich es mir leicht machen würde als jemand, der dort wohnt, wenn ich dem Wahlkampf verfallen würde, glaube ich, wäre die Option, wie ich mich dann von der ersten Minute an positionieren würde, ganz klar. Leider funktioniert das nicht ganz, um mit dieser Position eine Lösung zu finden, Wahlkampfpolemik vorzuwerfen. Ich glaube, es ginge leichter, die Herzen und Sympathien der Betroffenen zu gewinnen, als mit dieser Position, die wir für die sachlich richtige halten. Zweitens, muss man schon richtigstellen: Wenn Sie sagen, nicht auf Kosten einer öffentlichen Schule, dann tun Sie gerade das, was Sie gerade den anderen vorwerfen, Sie verdrehen leicht die Tatsachen. Fakt ist, im Gebäude am Aubrunnerweg haben wir jetzt die Koexistenz einer öffentlichen Schule, nämlich der VS 51, und beim anderen Eingang die Lisa Junior. Und wenn vorgeschlagen wird, ob man nicht überlegen kann, diese Koexistenz dort so wie jetzt weiterzuführen, dann ist das überhaupt nicht auf Kosten einer öffentlichen Schule. Niemand sagt, VS 51 weg und dafür ganzer Platz für die Lisa. Es geht nach wie vor um das Thema Koexistenz, auch mit getrennten Eingängen. Das muss man schon einmal ehrlich und offen dazusagen. (Beifall ÖVP) Wenn Sie sagen, das geht sich alles räumlich nicht aus, ist das sehr spannend. Man überlegt jetzt in diversen anderen Szenarien, ob man nicht die Volksschule Mengerstraße wegreißt und neu baut. Also kann man nachdenken, wenn das ein Szenario wäre – da gibt es sicher noch mehrere Faktoren, die noch zu berücksichtigen wären –, ob man nicht durch Umbaumaßnahmen genau diese Frage lösen könnte. Und schön wäre es, wenn jetzt alle ihre einzementierten Positionen verlassen würden und man schaut, dass man eine Lösung findet, wo man möglichst alle Interessen so gut wie möglich unter einen Hut bekommt. (Beifall ÖVP) Stadträtin Mag.a Schobesberger: „Nur ganz kurz, da muss ich schon noch einmal replizieren. Ich weiß nicht, welchen Standpunkt Sie vertreten würden, würden Sie es sich noch leichter machen. Nicht ich verdrehe die Tatsachen. Ich habe mehrfach darauf hingewiesen, dass sich das aus platztechnischen Gründen nicht ausgeht. Die Stadt braucht diesen nordöstlichsten Schulstandort und ich bin nicht gewillt, auf Kosten irgendeiner öffentlichen Schule das zu unternehmen. Wenn Sie sagen, diese Koexistenz funktioniert – ja jetzt. Aber jetzt ist die Lisa Junior nicht in Vollausbau. Wir dürfen nicht vergessen, dass es dann nicht mehr darum geht, dass man eine vierklassige internationale Volksschule beherbergt. Die Lisa soll in Form einer katholischen Privatschule organisiert werden und Kindergartengruppen, Volksschulgruppen, eine Mittelstufe und möglicherweise langfristig die Oberstufe beherbergen. Das ist im Konzept dieses IBO-Instituts, das international diese Schulen zertifiziert, so vorgesehen. Ihr Vorschlag wäre, die Stadt würde den Aubrunnerweg ausbauen, damit beide, also die katholische Privatschule und die öffentliche Schule zusammen sind. Wie gesagt, ich glaube nicht, dass das grundsätzlich funktionieren kann. Aber selbst, wenn die Stadt die Kosten dafür übernehmen würde, dass wir den Aubrunnerweg für die internationale Schule ausbauen und den Neubau für die Mengerschule zur Gänze alleine finanzieren, Herr Hattmannsdorfer, ich weiß nicht, wie Sie sich das vorstellen. Das ist schlichtweg nicht möglich, wenn man die finanzielle Situation der Stadt im Auge behält. Und dann möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass ich das nicht als Aufgabe der Stadt sehe. Es ist schlichtweg nicht Aufgabe der Stadt, ein Grundstück zu finden, ein Gebäude für eine Privatschule zur Verfügung zu stellen oder ein solches zu errichten, egal für welche. (Beifall Die Grünen, FPÖ, Galerie) Und genauso wenig kann es Aufgabe der Stadt sein, ein Gebäude einer öffentlichen Schule einer Privatschule zur Verfügung zu stellen und dieses für diese dann noch umzubauen. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, wie man das noch als gute Idee und fairen Kompromiss verkaufen kann. Wie gesagt, ich hoffe, dass man hier tatsächlich schlussendlich zur Vernunft kommt und das ganze Thema neu verhandelt. Danke.“ (Beifall Die Grünen, Galerie) Auf der Galerie wird ein Transparent mit der Aufschrift ,Finger weg von unserer Schule‘ ausgerollt. Bürgermeister Luger: „Sehr geehrte Damen und Herren, ich habe mich jetzt auch auf die Rednerliste gesetzt, weil aus meiner Sicht einige Dinge klarzustellen. Ich möchte schon meine eigene Sichtweise einbringen und damit der einen oder anderen Darstellungen, die ich jetzt gehört habe, widersprechen. Erstens, es wusste jedes Mitglied des Linzer Gemeinderates, dass ich seit April dieses Jahres bezüglich mehrerer wichtiger Themen Gespräche mit dem Herrn Landeshauptmann führe. Da von Geheimverhandlungen zu sprechen, ist für Politikerinnen und Politiker eine eigenartige Interpretation. Es war bekannt - das war in allen Medien zu lesen und ich habe das in diesem Haus des Öfteren gesagt -, dass das Ziel, dass sich der Herr Landeshauptmann und ich im April gesetzt haben, darin bestanden hat, dass wir bis Mitte Juli ein Übereinkommen zwischen Stadt Linz und Land Oberösterreich politisch ausverhandeln sollten. In einem Endspurt haben wir das in einem Finish tatsächlich noch bis 8. oder 9. Juli geschafft. Das hat nichts, aber schon überhaupt nichts mit Schulferien zu tun. Weder der Herr Landeshauptmann ist als Pädagoge tätig, noch ich. Es hat damit zu tun gehabt, dass wir uns am Ende über wesentliche Punkte einigen konnten. Es ist primär um die Medizin-Fakultät gegangen. Als zweites ist es ist aus meiner Sicht um einen ganz gravierenden Punkt aus Stadtsicht um die zweite Schienenachse gegangen, wo wir die Einigungen auch in der Finanzierung erzielt haben. Es ist um den heute bereits einmal erwähnten Musiktheatervertrag gegangen, wo es einen Gemeinderatsantrag dazu gegeben hat. Und es ist auch um die finanzielle Bedeckung und Abwicklung/Finanzierung der Ars Electronica und der Eissporthalle gegangen. Das waren sehr wesentliche Punkte, die wir verhandelt haben und die zum Teil auf Beschlüssen in der Stadt basieren. Es gab einen Punkt - das war kein Wunschthema der Stadt, das ist nicht auf meiner Agenda gestanden, aber ich bekenne mich zu dem, was ich vereinbart habe - es ist auch um das Thema Lisa Junior gegangen. Frau Stadträtin Schobesberger hat Recht, dass dieses Thema lange, bevor wir in unsere jeweiligen Funktionen gekommen sind, bereits zwischen der damaligen Stadtführung und der Landesführung immer wieder Thema von Diskussionen gewesen ist. Die Standortdebatte über den Aubrunnerweg, aber auch über andere Standorte, ist immer wieder aufgekommen. Ich stehe dazu. Ich habe das immer gesagt, dass ich in einer Abwicklung eines gesamten Übereinkommens zwischen Stadt und Land den Kompromiss eingegangen bin. Ich habe dem Herrn Landeshauptmann zugesagt, dass ich mich um die entsprechenden Beschlüsse in der Stadt bemühen werde, dass eine Lisa Junior von der Stadt mitfinanziert wird und von der Stadt das Grundstück in der Mengerstraße zur Verfügung gestellt wird, wenn dies in der Stadt Linz mehrheitsfähig ist. Das Ziel, und das ist richtig, dazu stehe ich, ich brauche nicht lügen, hat darin bestanden, nicht die Mengerschule aufzulösen. Das Ziel bestand in eine Standortverlegung dieser Schule an den Aubrunnerweg mit ihrem pädagogischen Konzept, mit den Lehrinnen und Lehrern. Ich verstehe - das war mir auch bewusst, als ich mich zu diesem Übereinkommen bekannt habe -, dass Sie als Eltern eine andere Position einnehmen. Ich glaube, dass man über vieles diskutieren kann und gegenseitiges Verständnis zu zeigen hat. Ich unterstelle Ihnen überhaupt nichts Negatives, ich kann Sie verstehen. Aber als Linzer Bürgermeister, der ein gesamtes Konvolut zu verantworten hat, ist es manchmal schwierig. Da muss man Dinge tun und übernehmen, die im Widerspruch zu den Interessen einzelner Bürgerinnen und Bürger stehen. Ich nehme mir aus dieser Diskussion mit, dass es derzeit im Linzer Gemeinderat für keine beabsichtigte Lösung, egal welcher Art, eine Mehrheit gibt. Das ist eine politische Pattsituation. Es gibt keine Mehrheit dafür, dass sich Lisa Junior völlig selbstständig und autonom am Standort Aubrunnerweg entwickeln kann. Sie haben das alle gehört, dafür gibt es keine politischen Mehrheiten. Es gibt heute auch keine politische Mehrheit dafür, dass derzeit an der Mengerstraße ein Schulneubau der Lisa Junior entstehen kann. Auch das ist mehrheitlich hier zum Ausdruck gebracht worden und dokumentiert. Das ist in einer Demokratie für mich als Bürgermeister und für Kollegen Forsterleitner, als für die Liegenschaften zuständigen Referenten, schlicht und einfach so zu akzeptieren, wie es ist. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass es sich hier beim Thema Privatschule oder öffentliche Schule für die Sozialdemokratie und für mich als Bürgermeister bei weitem um kein Herzensanliegen gehandelt hat. Aber hier gilt es, Kompromisse einzugehen. Es ist für den Wirtschaftsstandort nicht ganz unbedeutend, diesen Ausbildungslehrgang zu haben und die politischen Weichen sind - auf Landesebene, nicht in der Stadt – dafür gestellt worden, dass sich diese Form in einer Privatschulorganisation namentlich mit einem konfessionellen Träger entwickeln wird. Das war nicht zu verhandeln, das ist keine direkte Angelegenheit der Stadt Linz. Die Frage ist - das ist Thema des Gemeinderates und nicht meiner Person oder meine Entscheidung -, ob eine solche Konstruktion in einer Umsetzung und einer Finanzierung hier überhaupt eine Mehrheit findet. Ich habe ein Übereinkommen unterzeichnet, das die Unterschrift des Herrn Landeshauptmann trägt. Ich bin ein Mensch, der pakttreu ist, der sich zu dem bekennt. Aber es ist uns beiden bewusst, wenn es für eine Lösung keine Mehrheiten in den jeweiligen demokratischen Gremien gibt, dann ist diese Lösung nicht umsetzbar. Damit hat man in der Demokratie zu leben. In der Demokratie gehört dazu, dass man auslotet, welche Möglichkeiten es gibt. Eine Pattsituation, in der der Stillstand regiert und keine Veränderung, ist nicht das, wofür ich eintrete. Deswegen werde ich die Gespräche führen. Es ist jetzt am Montag nach den Ferien ein erstes Gespräch mit dem Elternverein vereinbart. Ich werde aber, weil es hier sehr unterschiedliche Interessen gibt, auch mit dem Lehrkörper der Lisa sprechen, mit jenem der Lisa Junior und auch mit den Vertreterinnen und Vertretern der Volksschule am Aubrunnerweg. Derzeit wird immer nur über diese Menschen diskutiert. Bislang wurde nicht in einem Gesamtzusammenhang gesprochen. Ich weiß nicht, wie diese Gespräche enden werden, ich weiß auch nicht, welche konkreten Lösungsmöglichkeiten es gibt. Ich werde mich aber jedenfalls bemühen, ohne etwas zu versprechen, und sage diesem Gemeinderat, dass man das, was man vereinbart, einhalten soll.“ (Beifall SPÖ) Der Vorsitzende erteilt beiden BerichterstatterInnen das Schlusswort. Gemeinderat Raml: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, verzeihen Sie mir, dass man bei so einem Thema und gerade bei solchen Frechheiten, die man sich da anhören muss, bei diesen Eiertänzen, die aufgeführt werden, emotional wird. Wenn man noch dazu die vollkommen zurecht aufgebrachten Eltern sieht, die hilflos sind und die sich an einen wenden, lässt einen das nicht kalt und man argumentiert vielleicht einmal ein bisschen heftiger. Ich glaube, das ist ganz menschlich und dafür muss man Verständnis haben. Ich glaube, dass das das Einzige ist, was authentisch ist. Bei so einem Problem kann man nicht ruhig bleiben. Ich zumindest nicht. Ich bemühe mich jetzt aber. Herr Bürgermeister, wenn du sagst, es waren keine Geheimverhandlungen, stimmt das in mancherlei Hinsicht. Über Sachen wie den Musiktheatervertrag wurde gesprochen, das war bekannt. Wovon wir nichts gewusst haben, war eben, dass es in den Gesprächen auch um die Schließung von Volksschulen geht. Darüber wurde anscheinend Stillschweigen bewahrt. Da haben wir nichts davon gewusst. Das war auch in den Medien nicht der Fall. Wenn du jetzt so salbungsvoll hergehst und ganz ruhig argumentierst, du wirst mit dem und mit dem sprechen, das finde ich gut. Ich frage ich mich dann aber schon, warum hast du bzw. haben die Kollegen der ÖVP das nicht schon vorher gemacht. Dann hätten wir uns diesen ganzen Wirbel erspart. (Beifall Galerie) Bitte um Verzeihung, aber es erweckt schon etwas den Eindruck, dass man erst nach einem so massiven Druck, der jetzt ausgeübt wurde, plötzlich gesprächsbereit ist. Das war man vorher wochen- und monatelang nicht. Ich weiß, du bist ein fleißiger Bürgermeister, du warst nicht drei Monate auf Urlaub. Dazu wäre wirklich vorher genug Gelegenheit gewesen, aber du versuchst zumindest das Ganze nachzuholen. Vizebürgermeister Forsterleitner, du hast um Verständnis dafür ersucht, dass die Verhandlungen vertraulich geführt wurden. Da muss ich schon sagen, wir haben kein Verständnis für so eine Hinterzimmerpolitik, vor allem dann nicht, wenn solche Ergebnisse herauskommen. Da verspielt man den Vertrauensvorschuss, das ist ganz verständlich. Wenn du davon sprichst, dass du dein Wort hältst, ist das sehr ehrenhaft. Ich muss dich aber schon daran erinnern, dass dein Wort stellvertretend das Wort der Linzerinnen und Linzer, vor allem natürlich in diesem Fall der Urfahraner sein soll und das Wort der Bürger schaut scheinbar ganz anders aus. Ich muss der SPÖ aber ein letztes Zugeständnis machen. Bei aller Kritik, die den Inhalt betrifft, steht ihr wenigstens dazu, was ihr beschließt. Das muss man euch lassen. Ganz im Gegenzug zur ÖVP. Liebe Eltern, bitte verzeihen Sie mir, wenn ich jetzt nicht innerhalb von einer halben Minute fertig werden kann, aber wie gesagt, so viel Frechheit kann man nicht unkommentiert lassen. Der ÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer will Ihnen weißmachen, dass er von der Art der Vorgangsweise wirklich erstaunt ist und dass das so nicht geht. Er will uns allen und Ihnen wirklich verkaufen, dass er als ÖVP-Landesgeschäftsführer nicht darüber Bescheid gewusst hat, was seine Kollegen vom Landeshauptmann abwärts, bis zur Landesrätin Hummer, die er mit Sicherheit tagtäglich trifft, keinerlei Informationen erhalten hat und er das alles nicht gewusst hat. Ich glaube es dir ganz ehrlich nicht, und ich glaube, wenn du in dich gehst, hast du es hier vielleicht nicht ganz so genau genommen. Es verwundert mich, wenn gerade du davon gesprochen hast, dass so manche Partei bei diesem Thema versucht, ich zitiere dich, ‚durchzusurfen‘. Also bitte, wer, wenn nicht die ÖVP versucht schon seit Wochen und Monaten bei diesem Thema offensichtlich durchzusurfen. Ich darf dir zugestehen, dass du ein hervorragender Rhetoriker bist, das kann man dir wirklich lassen, du verstehst es zum richtigen Zeitpunkt scheinbar genug Kreide zu essen, dass die Worte wieder dementsprechend klingen. Du hast eines geschafft, nämlich dass sich die SPÖ eigentlich in diesem Jahr mittlerweile zurücklehnen kann. So wie ich das heute aufgefasst habe, konzentriert sich die zentrale Kritik eigentlich auf die ÖVP. Ihr seid diejenigen, die nicht Farbe bekennen und die sich nicht auf die Seite der Eltern stellen. Ich frage mich, warum stimmt die ÖVP heute dem nicht zu, was sie selbst gefordert hat. Warum sage ich das so? Du hast nämlich heute nur die Hälfte erwähnt, nämlich dass du Informationen gefordert hast. Ich gehe ein bisschen länger zurück, in das Jahr 2006. Damals hatten wir schon eine Diskussion über einen Schließungsversuch der Mengerschule. Damals meinte die ÖVP-Linz, ich zitiere: ,Auch angesichts des zunehmenden Trends zur Förderung Hochbegabter und der zuletzt erfolgreich verlaufenden Kinderuni-Linz erachtet es die ÖVP als unkreativ und undurchdacht, auf den Volksschulstandort Mengerstraße in unmittelbarer Nähe zur Johannes-Kepler-Universität verzichten zu wollen.‘ - das war 2006. Wir müssen nicht so lange zurückgehen, wir brauchen nur eine Presseaussendung von dir am 29. Juli anschauen, inhaltlich vollkommen in Ordnung und da könnte die ÖVP heute leicht mitgehen, ich zitiere wieder: ,Hattmannsdorfer fordert auch eine Evaluierung der Schulstandortentscheidung und warnt vor einem voreiligen Hüftschuss auf Kosten der Schüler und Lehrer.‘ (Zwischenrufe) Und eine weitere Presseaussendung vom 31. Juli: ,Hattmannsdorfer erneuerte bei der Podiumsdiskussion seine Forderung nach einer Evaluierung der Standortentscheidung.‘ Eine genaue Prüfung alternativer Standorte für den Neubau der Lisa Junior, genau das beantragen wir heute und da stimmt ihr nicht mit. Ich muss also festhalten, die ÖVP-Linz ist es, die es hinauszögert und sich scheinbar traurigerweise nicht traut, gegen die eigene Landespartei aufzutreten. Ich habe mir wirklich, gerade im Zuge dieser Diskussion oft die Frage gestellt - die musst du dir selbst beantworten -, ob möglicherweise deine Ämterkumulation als Landesgeschäftsführer der ÖVP, aber auch als Linzer Gemeinderat und als ÖVP-Ortsparteiobmann im zuständigen Stadtviertel ein Problem darstellt. Ich frage mich, ob du diese Funktionen überhaupt noch alle gemeinsam ausüben kannst oder ob du manches hier überdenken solltest. Ich halte zum Schluss fest, dass die ÖVP in dieser Linie, wie leider so oft, kein Rückgrat beweist. Wenn ich da an das Rückgrat denke, muss ich wirklich sagen, dagegen ist die Schlögener Schlinge eine Gerade, wie Ihr euch hier verhaltet. Wir fordern daher - nicht aus wahlkampftaktischen Gründen, sondern weil es ganz einfach der einzig richtige Weg ist und aufrichtig ist -, Schluss mit salbenvollen Worten. Wir wollen, dass Taten folgen. Wir wollen, dass eine ordentliche Standortevaluierung, so wie du es eigentlich auch willst, gemacht wird. Natürlich darf der öffentliche Bildungsbereich nicht darunter leiden. Ich ersuche daher alle Fraktionen um die Zustimmung.“ (Beifall FPÖ, Galerie) Gemeinderätin Roschger: „Ich habe das letzte Wort in der Diskussion, das ist super. Es ist inhaltlich, glaube ich, wirklich gut ausgetauscht worden, wo zum heutigen Zeitpunkt die Positionen sind, weil sich tatsächlich die Positionen mancher hier herinnen durchaus in der letzten Zeit immer wieder verändert haben. Wir wissen jetzt, wie es heute steht und weil wir das wissen, verstehe ich es nur bei zwei Personen, dass sie heute den Anträgen der Freiheitlichen und der Grünen nicht zustimmen. Bei allen anderen Personen, die hier herinnen sind, verstehe ich es nicht, weil die Diskussion gezeigt hat, dass es offensichtlich Nachbesserungsbedarf gibt und keiner von den beiden Parteien, die da verhandelt haben, wirklich 100-prozentig zu dem stehen können, was Sie ausgemacht haben, nachdem der Druck so groß war. Die zwei Personen, bei denen ich es verstehe, sind der Bürgermeister und der Finanzreferent. Die haben etwas unterschrieben, die haben dem Landeshauptmann sozusagen als Personen etwas zugesagt. Es ist keiner von den SPÖ-GemeinderätInnen hier verpflichtet, von den ÖVP-GemeinderätInnen offensichtlich schon überhaupt nicht, weil die haben mit der Landes ÖVP überhaupt nichts zu tun. Also nach der Diskussion da herinnen muss es ganz offensichtlich eine Mehrheit für diese beiden Anträge geben und es genügt schon die ÖVP - nur zur Klärung der Mehrheitsverhältnisse. Die ÖVP kann heute entscheiden, ob der Mengerstandort bleibt oder jetzt weg muss, das könnt ihr heute entscheiden. (Beifall Die Grünen, FPÖ, Galerie) Ihr braucht nur unseren Anträgen zuzustimmen. Da geht es nicht um Beton, ganz im Gegenteil, wir wollen etwas neu verhandeln. Ich finde das wirklich ungeheuerlich, was du da in deiner unglaublichen Rhetorik vorwirfst. Du wirfst zwei Parteien vor, Alibi- und Populismusanträge zu schreiben, das ist wirklich ungeheuerlich. Ich habe mich schon wieder beruhigt. Befindlichkeiten sind zweitrangig, aber ich bin heute emotional geworden, weil wirklich unglaubliche ungeheuerliche Dinge gesagt worden sind. Also die ÖVP hat es in der Hand, die SPÖ hätte es auch in der Hand, aber da verstehe ich die Nähe zum Bürgermeister, das kann ich noch irgendwie nachvollziehen. Es geht um Neuverhandlung, es geht um ein Aufmachen, alle einbinden, die man dabei haben will und die dabei sein sollen. Das gilt für alle Betroffenen der Schule, die Wirtschaft und so weiter, das haben wir jetzt zur Genüge ausgetauscht. Noch einmal zurück an den Start und eine Lösung finden, die für alle in Ordnung ist. Ich glaube, dass das möglich ist und das wäre mit den Stimmen der ÖVP heute eindeutig drinnen. Danke.“ (Beifall Die Grünen, Galerie) Der Vorsitzende lässt nun über die Anträge K 6 und K 7 abstimmen. Der Antrag K 6 in der abgeänderten Form wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (26) und ÖVP (16) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Der Antrag K 7 wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (26) und ÖVP (16) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Bürgermeister Luger: „Ich bedanke mich für die Diskussion, die trotz aller Emotionalität auch Inhalte und Standorte geprägt hat. Auch bei den Damen und Herren auf der Galerie bedanke ich mich für Ihr Kommen.“ Gemeinderat Mayr berichtet über den von der Gemeinderatsfraktion Die Grünen eingebrachten Antrag K 8 Erarbeitung eines Wahlwerbeübereinkommens für Wahlen in Linz und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte KollegInnen, nicht nur thematisch, sondern vermutlich auch stimmungsvoll ein ziemlicher Wechsel. In der kommenden Diskussion gibt es vermutlich deutlich weniger Emotionen. Das Thema hat aber jedenfalls das Potential, in den kommenden Monaten bis hin zur Gemeinderatswahl zu emotionalisieren und dann zu mehr oder weniger sinnvollen und eher sinnlosen Streitereien, Parteien-Hickhack etc. zu führen. Ich glaube, die Meisten von Ihnen werden das kennen. Vor Wahlen, seien es Gemeinderatswahlen, Landtagswahlen, Nationalratswahlen, Europawahlen, werden immer wieder mehrseitige Parteienübereinkommen an die Parteien mit dem Ersuchen ausgeschickt, dieses zu unterzeichnen. Soweit so gut - inhaltliche Nachschärfungen sind immer möglich. Zu denen komme ich später. Was allerdings immer wieder ärgerlich ist, nicht nur für die Parteien, sondern für viele Linzerinnen und Linzer ist, dass dieses Parteienübereinkommen in seiner Gültigkeit recht unterschiedlich interpretiert wird. Es sind zum Beispiel Sperrzonen definiert, wo in Linz keine Plakatständer aufgestellt werden dürften. Das wird teilweise eingehalten, manchmal nicht ganz eingehalten. Ich glaube, dass es gescheit ist, wenn wir diese Diskussion ,wie wollen wir diesen Wahlkampf führen, wie schauen allgemein die Regeln der Fairness aus’, ganz bewusst aus dem Wahlkampf herauslassen. Wir haben gesehen, welche Emotionalisierung entsteht, wenn man etwas im letzten Augenblick macht. Daher ersuchen wir die anderen Parteien, dass wir uns jetzt schon gemeinsam an einen Tisch setzen und ein neues Übereinkommen erarbeiten. Wir stellen daher folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ,Der Bürgermeister der Landeshauptstadt Linz wird ersucht, unter Einbeziehung von ParteienvertreterInnen ein Wahlwerbeübereinkommen zu erstellen, das neben allgemeinen Regeln der Fairness insbesondere folgende Punkte beinhaltet: Anzahl von Plakat- und sonstigen Werbeflächen, genaue Definition von zulässigen Standorten, eindeutige Regelungen betreffend die Bewilligung und eventuelle Entfernung von Plakatständern und sonstigen Werbeflächen, Definition der zulässigen Plakatgrößen sowie Verzicht auf so genannte mobile Großflächenplakate im gesamten Stadtgebiet (vergleiche Beschluss des Linzer Gemeinderats vom 17. Oktober 2013), Regelung genauer Fristen über die Gültigkeit des Übereinkommens Das Wahlwerbeübereinkommen soll darüber hinaus Sanktionierungsmöglichkeiten für den Fall von Verstößen gegen selbiges beinhalten. In weiterer Folge soll dieses Wahlwerbeübereinkommen dem Gemeinderat zur Willensbekundung und anschließend den wahlwerbenden Parteien und Listen zur Unterzeichnung vorgelegt werden.‘ Ich ersuche die Parteien um Zustimmung.“ (Beifall Die Grünen) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Stadtrat Wimmer: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, Herr Gemeinderat Mayr, geschätzte Damen und Herren, es ist richtig, man kann über alles sprechen. Die Parteien im Linzer Gemeinderat, die Fraktionen oder die wahlwerbenden Parteien können, je nachdem, wie man das sieht und definiert, selbstverständlich jederzeit und überall übereinkommen. Es kann im Einvernehmen festgelegt werden, welche Konsequenzen an eine Nichteinhaltung geknüpft sind, ob man sich dann moralisch ins Abseits stellt, ob man dann irgendwie gerügt wird oder was auch immer. Ich glaube, es gibt ganz unterschiedliche Spielarten, die theoretisch denkbar sind. Was mir bei dem Ganzen allerdings nicht ganz klar ist, ist, wozu ein Gemeinderatsantrag im engeren Sinn nötig ist oder gar ein Gemeinderatsbeschluss. Sind wir uns ehrlich, 51 Prozent wollen etwas, 49 Prozent wollen es nicht. Das bedeutet zwar im politischen Alltag, dass dieser Beschluss gefasst ist, man wird aber den Parteien nicht verbieten können, welche Plakate sie aufstellen oder wie sie ihren Wahlkampf im Detail gestalten. Man wird sich, glaube ich, rechtlich sehr schwer tun, zu rigorose Einschränkungen des Wahlkampfes zu machen. Es wäre dann verfassungsrechtlich sehr bedenklich, wenn eine knappe Mehrheit oder eine Mehrheit einer Minderheit vorschreibt, wie man wahlkämpfen darf und wie nicht. Wo fängt das an, wo hört das dann wieder auf. Sind nur Plakate gemeint, die in Linz herumstehen, geht das dann weiter, vielleicht über Internetwerbung, Social Media udgl., werden dann gewisse Dinge untersagt, wird nur die Form kritisiert oder werden gewisse Inhalte vielleicht verboten, wie das in anderen Städten schon der Fall war? Da haben plötzlich inhaltliche Diskussionen stattgefunden oder es wurde ein Beirat eingerichtet, der extern besetzt wurde und den Parteien gesagt hat, wo es ein grünes, gelbes oder rotes Licht für verschiedene Inhalte gibt. Die Verantwortung für die Inhalte und für den Wahlkampf liegen in erster Linie bei jeder Partei selbst. Selbstverständlich kann man sich diesbezüglich ziemlich sicher sein, dass es die Menschen in Linz nicht goutieren, wenn man hier übermäßig Wahlwerbung betreibt, die Menschen nervt und die Politikverdrossenheit noch weitersteigert. Ich glaube, dass weniger oft mehr ist. Das ist mittlerweile bei jeder Partei angekommen. Es bringt sicherlich keinen dreimal so hohen Wahlerfolg, nur weil man dreimal so viele Plakate in Linz aufstellt. Zusammengefasst, wir sind grundsätzlich für verschiedene Gespräche, für eine nähere Definition von Spielregeln offen. Es sind nachweislich, und bei objektiver Betrachtung überproportional viele Plakate gerade von uns, die von wem auch immer, das kann natürlich jeder gewesen sein, beschädigt wurden. Das wäre für uns das Ziel Nummer 1. Man sollte vor allem hintanhalten, dass teilweise vielleicht radikalisierte Parteijugenden oder nahestehende oder fern stehende Personen nicht das Eigentum anderer zerstören. Wenn nämlich das Eigentum nicht zerstört wird, muss man viel weniger Plakatständer aufstellen und dadurch die Leute nicht belästigen. Wir sind daher gegen ein umfangreiches Regelwerk, das viel Zeit und Energie kostet und unter dem Strich vielleicht nichts bringt. Wir sprechen uns für eine Regel mit Hausverstand aus. Wir sind für Gespräche, wo man sich vielleicht da oder dort finden kann und dann unter dem Strich eine sinnvolle Lösung findet. Ein Gemeinderatsbeschluss für ein solches Regelwerk ist aber nicht nur unnötig, sondern mitunter sogar schädlich, wenn dann eine Mehrheit einer Minderheit Vorschriften macht und sagen möchte, wie ein Wahlkampf sein muss und wie er nicht sein kann. Eine Beschlussfassung oder ein Ergebnis kann es hier, glaube ich, nur im Einvernehmen geben, weshalb wir uns der Stimme enthalten.“ (Beifall FPÖ) Bürgermeister Luger übergibt an Vizebürgermeister Forsterleitner den Vorsitz. Gemeinderätin Mag.a Grünn: „Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, werte Kollegen und Kolleginnen, ich finde den Antrag der Grünen durchaus unterstützenswert, hätte da aber vielleicht noch eine kleine Ergänzung. Darum liegt von mir ein Zusatzantrag vor: Der Gemeinderat beschließe: ,Der Bürgermeister der Landeshauptstadt Linz wird ersucht, unter Einbeziehung von ParteienvertreterInnen ein Wahlwerbeübereinkommen zu erstellen, das neben allgemeinen Regeln der Fairness insbesondere folgende Punkte beinhaltet: Anzahl von Plakat- und sonstigen Werbeflächen, genaue Definition von zulässigen Standorten, eindeutige Regelungen betreffend die Bewilligung und eventuelle Entfernung von Plakatständern und sonstigen Werbeflächen, Definition der zulässigen Plakatgrößen sowie Verzicht auf so genannte mobile Großflächenplakate im gesamten Stadtgebiet (vergleiche Beschluss des Linzer Gemeinderats vom 17. Oktober 2013), Regelung genauer Fristen über die Gültigkeit des Übereinkommens, Bereitstellung von öffentlichen Plakatflächen von Seiten der Stadt Linz. Das Wahlwerbeübereinkommen soll darüber hinaus Sanktionierungsmöglichkeiten für den Fall von Verstößen gegen selbiges beinhalten. In weiterer Folge soll dieses Wahlwerbeübereinkommen dem Gemeinderat zur Willensbekundung und anschließend den wahlwerbenden Parteien und Listen zur Unterzeichnung vorgelegt werden.‘ Das hat es in Linz bis in die 80er-Jahre gegeben. Das gibt es heute noch in Innsbruck. Das hätte den Vorteil, dass vor allem die kleineren MitbewerberInnen, die nicht über so riesige Wahlkampfbudgets verfügen, eine größere Fairness erfahren würden. Es hätte vielleicht den Zweck, dass die Dreiecksplakatständer reduziert werden könnten, weil dann öffentliche Plakatflächen zur Verfügung stehen würden. Ich bitte um Annahme dieses Zusatzantrages.“ Gemeinderat Spannring: „Sehr geehrte Damen und Herren, wir werden uns bei diesem Antrag auch der Stimme enthalten, ebenso beim Zusatzantrag von Frau Gemeinderätin Grünn. Neben dem, was Stadtrat Wimmer gesagt hat, was ich nur unterstützen kann, möchte ich schon darauf hinweisen, dass fast alles, was hier in diesem Antrag verlangt wird - wie du es richtig gesagt hast, Severin Mayr -, bereits in Form dieses Wahlwerbeübereinkommens, das wir alle immer unterschreiben, auf dem Tisch liegt. Das große Problem ist, ob es eingehalten wird bzw. ob die Einhaltung kontrolliert wird. Das werden wir wahrscheinlich mit einem Runden Tisch unter den Parteienvertretern nicht ganz richten können. Einen Punkt möchte ich allerdings ausdrücklich herausgreifen. Wir können nicht mitgehen, wenn ihr schreibt, Anzahl von Plakaten und sonstigen Werbeflächen‘. Ich nehme an, ihr habt nur die Dreieckständer gemeint. Es kann nämlich nicht sein, dass ich mit den anderen Parteien besprechen muss, wie viele Werbemittel oder welche ich nehme oder wie viele Plakatflächen ich bei ganz normalen privaten Anbietern buche. Das ist eine Gleichschaltung, die wir in unserem System nicht wollen. Danke schön.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderat Huber: „Geschätzter Herr Vizebürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen, vor Wahlen Informationsoffensiven oder Kampagnen durchzuführen, ist schlicht und ergreifend eine demokratiepolitische Notwendigkeit. Gute Wahlkampagnen heben das Interesse an Politik, schlechte Kampagnen heben nur den Grant. Das ist eine Verantwortung, die wir alle miteinander tragen. Ein wichtiger Faktor dafür ist, wie sehr beeinträchtigt ein Wahlkampf, eine Wahlkampagne das Stadtbild und dafür braucht es Regeln und keine Anarchie. Deshalb wird die sozialdemokratische Fraktion dem Antrag zustimmen. Ich möchte nur kurz auf die Argumente der Freiheitlichen und der ÖVP eingehen. Zuerst, lieber Stadtrat Wimmer, wenn ich es richtig verstanden habe, gibt es zwei freiheitliche Argumente, warum ihr euch enthaltet. Das erste ist, weil es theoretisch möglich bzw. denkbar ist, in so einem Übereinkommen einen ,Holler‘ hineinzuschreiben, sind wir gleich dagegen, dass wir reden. Das Argument ist nicht dramatisch überzeugend für mich. Zweitens, dass irgendwelche Menschen offensichtlich freiheitliche Plakate verzieren oder verschmieren, als Argument zu verwenden und nicht mit den anderen Parteien zu reden, ist nicht unbedingt einleuchtend. Und wenn die SPÖ dazu übergehen würde - auch unsere Plakate werden beschmiert -, dass wir uns an keine Regeln mehr halten, weil irgendwer unsere Plakate beschmiert hat, möchte ich nicht wissen, wie die Freiheitlichen darauf reagieren würden. Zum Argument von Kollegen Spannring, warum die ÖVP nicht mitstimmt. Zurecht kritisierst du, dass die Einhaltung und Überwachung des bestehenden Textes nicht hinreichend gewährleistet ist. Da verstehe ich nicht, warum das nicht ein Grund ist, dass man sich zusammensetzt und sich überlegt, wie man das besser machen kann. Ich glaube, da würden uns kreative Ideen einfallen. Abschließend zum Zusatzantrag der Kollegin Grünn. Wir werden uns bei diesem Zusatzantrag einerseits der Stimme enthalten, würden aber das Thema, das du angesprochen hast, gerne in die Gespräche aufnehmen. Ich denke mir, bei diesem sinnvollen Antrag der Grünen geht es um eine Selbstbegrenzung der Parteien und dahingehend Gespräche zu führen. Es geht primär einmal nicht um Dienstleistungen der Stadt. Ich ersuche um Zustimmung.“ (Beifall SPÖ) Gemeinderat Spannring: „Ausnahmsweise muss ich mir den Luxus einer zweiten Wortmeldung geben. Lieber Kollege Huber, wir brauchen uns keine Gedanken machen, wie das eingehalten werden könnte und wer das überwachen könnte, weil es gibt Instrumentarien. Im Neuen Rathaus sitzen MitarbeiterInnen, die das schon in der Vergangenheit gemacht haben - einmal stärker, einmal weniger stärker. Es ist alles vorhanden. Ich bin dafür, dass man das klar ausredet und mit einem Übereinkommen regelt, damit das Überbordende nicht überhandnimmt. Es kann aber nicht sein, dass sich die politischen Parteien für einen Wahlkampf, der für die Gemeinderatswahlen in Linz alle sechs Jahre stattfindet, ein zehnmal engeres Korsett anlegen, als das bei jeder Zirkusveranstaltung in Linz der Fall ist. Wenn der Zirkus in Linz ist, egal von wem, mit Tieren oder ohne, ist alles von oben bis unten und jeder Zaun zuplakatiert. Den demokratischen Mehrwert des Zirkus im Vergleich zu den politischen Parteien alle sechs Jahre habe ich noch nicht erkannt.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderat Hein: „Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, dieser Antrag ist ziemlich die sinnloseste Geldverschwendung, die wir in diesem Gemeinderat wahrscheinlich heute mit rot-grüner Mehrheit beschließen werden. Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Parteien, die diesen Antrag nicht mittragen werden, dieses Übereinkommen, das sich Rot und Grün ausmachen, unterschreiben werden. Wenn Die Grünen und die Roten der Meinung sind, das ist eine gute Idee, dann setzt euch bitte an einen Tisch zusammen, klärt eure Spielregeln ab, aber spart den Linzern das Geld, das dieses Übereinkommen verursachen würde. Danke.“ (Beifall FPÖ) Gemeinderat Huber: „Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, es ist mir schleierhaft, wie Kollege Spannring von der Politik so schnell zum Zirkus kommt. Mir ist ebenfalls schleierhaft, worin die Geldverschwendung bestehen sollte, wenn sich vier Vertreter der Parteien zusammensetzen. Ich nehme zur Kenntnis, dass die Law and Order-Partei FPÖ nicht bereit ist, gemeinsam Regeln für den Wahlkampf auszumachen.“ (Beifall SPÖ) Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Mayr: „Ich bin tatsächlich beeindruckt, was man in einen Gemeinderatsantrag alles hineininterpretieren kann. Es gibt immer wieder Wahlwerbeübereinkommen, die kurzfristig zugeschickt werden. Dann wird die Frage gestellt, ob es nicht klüger wäre, dieses gemeinsam zu erarbeiten, als einen vorgefertigten Text zu unterscheiben und dann einzuhalten oder nicht einzuhalten. Ganz spannend ist, was Kollege Spannring alles hineininterpretiert, ganz abgesehen davon, dass es nicht zutrifft, dass das Übereinkommen von allen Parteien unterschrieben wird, soweit zumindest meine Kenntnis. Im Übereinkommen sind Dinge nicht nur nicht geregelt, sondern manche undeutlich geregelt, wie z.B. die Sperrzone, die immer wieder unterschiedlich interpretiert wird. Aber ganz spannend ist, was Herr Stadtrat Wimmer alles hineininterpretiert, der gleich in die inhaltliche Diskussion über den Wahlkampf einsteigen will. Ich gehe davon aus, dass wir im Wahlkampf manchmal - ich hoffe, lieber öfter als seltener - inhaltliche Diskussionen führen wollen. Ich habe diesen Antrag aus einem Grund gestellt. Ich halte es für gescheit, dass sich die Parteien zusammensetzen und gemeinsam Regeln der Fairness ausmachen. Ich nehme zur Kenntnis, so wie es Klubobmann Hein gesagt hat, dass kein Interesse besteht und dass es sich Rot und Grün, also die, die anscheinend Fairness in dieser Stadt wollen, selbst machen können. Ich interpretiere, dass es den anderen herzlich egal ist, was da besprochen wird. Ich persönlich wünsche den Linzerinnen und Linzern, dass der Wahlkampf ein bisschen fairer und vernünftiger abläuft, als diese Diskussion. Nur hege ich keine allzu große Hoffnung, wenn nicht mit der notwendigen Ernsthaftigkeit zumindest einmal grundlegende Regeln der Fairness definiert werden. Das Stimmverhalten von Schwarz und Blau kann ich, wie so oft, nicht nachvollziehen. Zum Zusatzantrag der KPÖ hat Herr Jakob Huber schon ein bisschen etwas gesagt. Ich halte es ebenfalls für gescheit, dass das besprochen wird. Ich glaube nur nicht, dass bei einem Antrag, wo es um grundsätzliche Regeln der Fairness geht, Serviceleistungen als verbindlicher Punkt gleich mitbeschlossen werden sollen. Ich halte es für gescheit, dass man das ernsthaft diskutieren soll. Ich gehe davon aus, dass der Bürgermeister zu Gesprächen einlädt, wenn der Antrag hier beschlossen wird und würde davon ausgehen, dass die anderen Parteien ein Interesse daran haben, ein Abkommen zu verhandeln bzw. auszumachen. Ein Abkommen das gilt und das uns vielleicht viel Ärger ersparen wird. Sonst sehen wir wieder, was für ein Wahlkampf auf uns zukommt. Ich ersuche um Zustimmung.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderat Spannring zur tatsächlichen Berichtigung: „Herr Gemeinderat Mayr hat gesagt, dass im Wahlwerbeübereinkommen nicht eindeutig geregelt ist, was Kernzonen sind, wo keine Plakatständer aufgestellt werden dürfen. Das ist nicht richtig. Im mir vorliegenden Wahlwerbeübereinkommen vom April 2014, die EU-Wahl betreffend, ist ganz eindeutig geregelt, in welcher Zone, durch welche Straßen begrenzt, keine Plakatständer aufgestellt werden dürfen. Ich kann sie auf Wunsch gerne vorlesen. Danke schön.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderat Mayr zur tatsächlichen Berichtigung: „Tatsächliche Berichtigung betreffend die Kernzonen. Ich habe nicht gesagt, dass keine Kernzone definiert ist, sondern dass es über die Gültigkeit unterschiedliche Interpretationen gibt. Gehören z.B. die Straßenzüge, die da genannt werden, bereits zur Kernzone - ja oder nein. Das handhaben die Parteien äußerst unterschiedlich und hier wäre eine Klärung notwendig.“ Der Vorsitzende lässt nun über den Zusatzantrag und anschließend über den Antrag abstimmen. Der Zusatzantrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (26), ÖVP (16), FPÖ (9) und Die Grünen (7) sowie Gemeinderat Reiman, MBA, mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von ÖVP (16) und FPÖ (9) sowie Gemeinderat Reiman, MBA, mit Stimmenmehrheit angenommen. Bürgermeister Luger übernimmt wieder den Vorsitz. Gemeinderätin Polli, BEd, berichtet über den von der ÖVP-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag K 9 Externe Qualitäts-Evaluierung zur Zertifizierung von Seniorenheimen der SZL Seniorenzentren Linz GmbH – Resolution und führt aus: „Ich habe heute schon einmal zum Sozialprogramm gesprochen. Unser Antrag beschäftigt sich ebenfalls mit einem Punkt, den wir im Sozialprogramm beschlossen haben und zwar geht es da um die Garantie des würdevollen Älterwerdens. Im Ziel 4 des Sozialprogramms wurde dies beschlossen. Es geht um die Seniorenzentren der Stadt Linz, das kann man auf der Homepage nachlesen, ich zitiere: ,Das Wohlergehen der älteren Linzerinnen und Linzer ist uns ein ganz besonderes Anliegen. Unseren Seniorinnen und Senioren soll die bestmögliche Pflege und Betreuung zur Verfügung stehen.‘ Die Qualität ist natürlich von verschiedenen Parametern abhängig und in letzter Zeit hat man leider immer wieder Negativschlagzeilen gelesen. Dabei geht es um die schlechte Finanzsituation in den Linzer Seniorenheimen oder um Beschwerden über die Qualität der Verpflegung. Darum wäre es ganz wichtig, gezielt einen Prozess einzuleiten bzw. ein externes Qualitätscontrolling, um festzustellen, wie es wirklich um die Qualität der Linzer Seniorenheime bestellt ist. Für diesen Zweck und für diese Zielsetzung gibt es beim Sozialministerium das Nationale Qualitätszertifikat (NQZ) für Alten- und Pflegeheime in Österreich. Dabei handelt es sich laut Erklärung des Bundesministeriums um ein österreichweit einheitliches branchenspezifisches Fremdbewertungsverfahren zur objektiven Bewertung der Qualität der Leistungserbringung von Alten- und Pflegeheimen. Es geht dabei um Standardmessgrößen wie Zimmergröße, Personalschlüssel und vieles andere mehr. Aber nicht nur um das, sondern auch um Aspekte, wie es mit der Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterführung ausschaut, wie der Management- und Finanzprozess geregelt ist und um viele andere Bereiche, wie Besucherinnen- und Besucherservice. Daher haben wir folgende Resolution vorbereitet. Der Gemeinderat beschließe: ‚Die Direktion der SZL Seniorenzentren Linz GmbH wird ersucht, im Sinne der konsequenten Umsetzung der Zielsetzungen im Linzer Sozialprogramm sowie im Sinne der Qualitätssicherung in den Seniorenzentren der städtischen SZL, in Kooperation mit den zuständigen Stellen beim Amt der Oö. Landesregierung und beim Magistrat Linz sowie in Kooperation mit der NQZ-Zertifizierungseinrichtung (,Verein zur Förderung der Qualität in der Betreuung älterer Menschen‘) einen Controlling-Plan zu entwickeln, der darauf ausgerichtet ist, sukzessive und raschestmöglich alle von der SZL Seniorenzentren GmbH betriebenen Seniorenzentren einer externen Qualitäts-Evaluierung gemäß dem Nationalen Qualitätszertifikat für Alten- und Pflegeheime in Österreich zu unterziehen – mit der Zielsetzung, diese Qualitätszertifikate zu erlangen und auch dauerhaft zu erhalten.‘ Im Interesse unserer älteren Bevölkerung in Linz ersuche ich alle Fraktionen um Annahme.“ (Beifall ÖVP) Dazu liegen nachstehende Wortmeldungen vor: Vizebürgermeisterin Hörzing: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen, Qualitätsverbesserung ist ein permanenter Prozess, der sowohl intern, wie auch extern vorgenommen wird und zu evaluieren ist. Ich möchte festhalten und feststellen, dass gerade die Seniorenzentren einer permanenten Evaluierung auch von außen unterliegen. Die Seniorenzentren der Stadt Linz werden bereits sehr aufwändig und regelmäßig durch die Heimaufsicht des Landes überprüft. Hier werden nicht nur Strukturdaten wie Zimmergrößen, Personalschlüssel, Pflegegeldeinstufungen, gestellte Pflegegeldanträge und so weiter erhoben, sondern auch mitarbeiterbezogene Daten wie Fluktuation, Zusammensetzung der Professionen und Mindestpersonalschlüssel geprüft. Diese wesentlichen Kriterien, die Sie in dieser Qualitätsevaluierung fordern, werden damit ohnedies schon beachtet. Die Prüfungen betreffen weiters die gesamte Pflege- und Betreuungsqualität, die Sicherstellung der medikamentösen und medizinischen Versorgung, qualitative Daten wie die Häufigkeit von Stürzen, die Freiheit beschränkenden Maßnahmen, Ernährungs- und Flüssigkeitszustand, Schmerzthematik bei den älteren Menschen, Verhaltensauffälligkeiten, Ausscheidungen, Demenzgeschehen und so weiter und so fort. Darüber hinaus kontrollieren selbstverständlich auch die Gebietskrankenkasse, das Arbeitsinspektorat, die AUVA, unterschiedliche Behörden, Kontrollämter, Prüfstellen als externe Instanzen und der Aufsichtsrat permanent die Gebarungen innerhalb der Seniorenzentren der Stadt Linz. Ich möchte ganz klar festhalten, dass uns die Garantie des würdevollen Älterwerdens ein extrem großes Anliegen ist. Wir haben in den Häusern der Seniorenzentren der Stadt Linz 775 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die für 1280 Bewohnerinnen und Bewohner zur Verfügung stehen, die sich tagtäglich mit sehr großem Einsatz und extrem hohem Engagement um unsere pflegebedürftigen, älteren Menschen kümmern. Ich glaube, das kann man nur unterstreichen und wir können uns nur dafür bedanken, wie toll dort gearbeitet wird und wie intensiv und großartig dieser Einsatz ist. (Beifall SPÖ) Zum Thema der finanziellen Situation möchte ich folgendes ergänzen: Ich halte es für keinen zulässigen Schluss, dass, wenn Rücklagen reduziert werden, das automatisch in Zusammenhang mit Pflegeproblematiken gebracht wird. Das ist nicht korrekt, das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun. Wir haben eine Erhöhung der Personalkosten und das halte ich für gut und wesentlich, weil das natürlich eine konkrete Zahl ist und wir versuchen, mit dem ausreichenden Personal dementsprechende Leistungen zur Verfügung zu stellen. Also, das eine ist nicht in Zusammenhang mit dem anderen zu stellen. Es ist ganz wichtig, dass wir innerhalb der Seniorenzentren der Stadt Linz immer die Daten auswerten, wir haben Benchmark-Zahlen. Wir kümmern uns um viele Themen und machen im Bereich der Mitarbeitermotivation sehr viel, weil das wichtig und gut ist. Wir bieten extrem viele Themen im Bereich der Fort- und Weiterbildung an, weil sich gerade im Bereich der Betreuung der älteren Generation manche Themenstellungen verändern. Man muss dort immer nachjustieren und schauen, dass man vorne ist und vorne bleibt. Das ist ganz wichtig. Diese Weiterentwicklung von Führungskompetenzen ist auch im Service- und Dienstleistungsbereich ganz wichtig. Weil aber gerade bei eurem Antrag das Thema dieser Zertifizierung mit dem Gütesiegel angesprochen worden ist, möchte ich darauf hinweisen, dass natürlich im Zusammenhang mit dem Land Oberösterreich zu klären wäre, ob das notwendig ist und seitens des Landes überhaupt genehmigt wird. Ich möchte aber schon erwähnen und ergänzen, dass in ganz Österreich bis jetzt nur sehr wenige Häuser in der Richtung evaluiert worden sind und in Oberösterreich nur sehr wenige Häuser zertifiziert sind. Zum Beispiel das Alten- und Pflegeheim Grünburg, das war das erste Haus, das sich zertifizieren ließ, aber die Rezertifizierung nach drei Jahren gar nicht mehr in Anspruch genommen hat. Fakt ist, dass dies eine sehr umfangreiche Thematik ist, die keine zusätzlichen Erkenntnisse bringt, sondern nur zusätzlich anregt, was ohnedies schon an Überprüfungen in den Seniorenzentren der Stadt Linz läuft. Ich denke, das ist eine Thematik, die recht aufwändig ist, aber keine tatsächlichen Ergebnisse bringen kann. Wir haben ohnedies in vielen Bereichen die externe Zertifizierung, die externe Evaluierung und das Betrachten in regelmäßigen Abständen. Die wichtigste Qualitätsverbesserung, die wir anbieten und bringen können – und da bin ich sehr stolz darauf – ist die Qualitätsverbesserung mit dem Seniorenzentrum in der Liebigstraße, wo wir vor wenigen Tagen die Gleichenfeier hatten. Mit diesem Haus wird die Qualität für unsere Menschen im Pflegebereich wirklich noch zusätzlich verbessert. Wir können zukünftig 120 zusätzliche Pflegeplätze und 40 Plätze im Tageszentrum anbieten. Wir haben jetzt im Spallerhof noch Zwei- und Dreibettzimmer. Die Tendenz geht in Richtung Einbettzimmer. Das ist ein zusätzlicher Qualitätssprung im Bereich der Betreuung der älteren Generation. Ich glaube, insofern sind wir selbst immer sehr daran interessiert, uns zu überprüfen. Wir haben ohnedies – das habe ich, glaube ich, ausführlich erwähnt, aber ich könnte noch einige andere Beispiele bringen – die externe Überprüfung und Evaluierung in regelmäßigen Abständen. Insofern halte ich es zum heutigen Zeitpunkt nicht für notwendig, eine zusätzliche Zertifizierung, die Ressourcen bindet, die wir im Bereich der Pflege brauchen, anzustreben. Danke schön.“ (Beifall SPÖ) Gemeinderätin Roschger: „Ich unterstelle jetzt einmal allen da herinnen, dass uns die Qualität in den Linzer Seniorenzentren sehr am Herzen liegt und das ganz ohne Emotion. Wenn ich jetzt so wie Kollege Hattmannsdorfer vorher die Populismuskeule schwingen würde, würde ich dir, Kollegin Polli, unterstellen, dass das ein Populismusantrag ist. Das mache ich aber nicht. Du hast den Antrag selber damit begründet, dass es Zeitungsartikel gibt und deswegen muss man jetzt diesen Antrag stellen. Ich weiß nicht, wie sehr du dich mit diesen Zertifizierungen beschäftigt hast oder wie sehr du dich mit dem beschäftigst, was in den Seniorenzentren tagtäglich passiert. Tatsache ist, dass die MitarbeiterInnen teilweise fast Unmögliches leisten. Wenn es um Qualität geht, ist einer der wesentlichen Punkte, dass wir genügend Personal haben, aber da sind wir sehr an die Heimverordnung gebunden. Ich würde eine Initiative unterstützen, die du an das Land richtest, wenn du sagst, man muss die Heimverordnung ändern, damit man die Personalschlüssel ändern kann. Ich wäre dann sofort dabei - das passiert aber nicht. Ich glaube, es ist viel aufgezählt worden, was die Seniorenzentren an Evaluierung und Kontrolle erfahren und ich erlebe in der Qualität keine Mängel. Wie gesagt, dass wir ein Budgetproblem haben, ist kein Geheimnis, aber auch da ist die ÖVP sehr, sehr zwiespältig unterwegs, weil wenn es darum geht, das nötige Budget in Form von Einnahmen aus Tarifen bereitzustellen, ist die ÖVP, seit ich im Aufsichtsrat sitze, immer dagegen. Wir wissen – und das verkündet sie auch immer in Medienberichten –, dass die Erhöhung von Tarifen für sie nicht in Frage kommt. Ich unterstelle Ihnen da jetzt eine gewisse Klientelpolitik, weil diese Erhöhung – das wissen wir alle – nur ein Drittel der BewohnerInnen direkt betreffen würde, nämlich die, die es sich leisten können. Das andere wird über die Sozialhilfe aufgefangen. Also, das ist ein bisschen zwiespältig. Ich sehe momentan kein Qualitätsproblem in der Pflege in den Seniorenzentren. Ich glaube, dass wir ein gutes Auge darauf haben müssen, dass wir finanziell gut ausgestattet sind, dass wir das Personal gut motiviert halten und die Rahmenbedingungen möglichst so schaffen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Seniorenzentren ihre Arbeit gut machen können. Ich glaube nicht, dass eine zusätzliche externe - ich habe mir das angeschaut - unglaublich aufwändige Zertifizierung, die noch dazu einiges an Geld kostet und Ressourcen von PflegerInnen bindet, die zurzeit wirklich anders besser aufgehoben sind, jetzt zu dem Zeitpunkt notwendig ist. Wir werden uns dem Antrag der Stimme enthalten.“ (Beifall Die Grünen) Der Vorsitzende erteilt der Berichterstatterin das Schlusswort. Gemeinderätin Polli, BEd: „Liebe Kollegin Roschger, es ist natürlich klar, dass ich mich mit dieser Materie genauso auseinander setze, wie du. Wir alle leben in Linz. Wir alle kümmern uns sowohl um unsere Kleinen, unsere Jugendlichen, unsere normalen Erwachsenen, als auch um unsere ältere Generation und auch ich habe Einblick in die Seniorenheime. Ich möchte die Frau Vizebürgermeisterin darin bestätigen, dass das Personal in den Seniorenzentren hervorragende Arbeit leistet. Es ist eine nicht einfache Aufgabe. Ich habe mich davon überzeugt, was diese Kräfte leisten. Hut ab vor dieser Arbeit. Nichtsdestotrotz, Kollegin Roschger, diese Änderung der Heimverordnung ist auf jeden Fall ein interessanter Ansatz. Mich würde interessieren, in welche Richtung du da denkst, was man ändern könnte. Das wäre ein Punkt, den man ruhig einmal angehen könnte. Das liegt aber jetzt nicht in unserem Bereich, den wir momentan besprechen können. Wenn die Qualität sehr gut ist, braucht man keine Angst vor einer Zertifizierung zu haben. Es gibt Zertifizierungen in verschiedensten Bereichen, egal ob in irgendeinem Betrieb oder in Schulen. Auch Schulen suchen um eine Zertifizierung an, weil sie überzeugt sind, dass sie gut sind. Das ist nicht automatisch ein Makel, den man auf ein Seniorenzentrum oder auf die Seniorenheime legt, sondern das ist nur eine Maßnahme, um zu bestätigen, dass alles bestes läuft. Noch einmal, unterstützen Sie unseren Antrag und dann freuen wir uns, wenn bei dieser Zertifizierung ein hervorragendes Ergebnis herauskommt.“ (Beifall ÖVP) Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (26) und Die Grünen (7) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, abgelehnt. Gemeinderat Hein berichtet über der FPÖ-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag K 10 Mietrückstände – Finanzausschuss bzw. Aufsichtsrat einbinden – Resolution und Antrag und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, in der jüngeren Vergangenheit hat es zum wiederholten Male Mieter der Stadt Linz gegeben, die Mietrückstände in einer beträchtlichen Höhe anhäufen haben lassen. Dieser Antrag hat die Intention ein Regelwerk zu schaffen, dass solche Situationen nicht mehr eintreten und dass die Stadt das Gut, das sie für die Linzer Bürger verwaltet, rigoroser vertritt und dass diese Schulden rigoroser eingetrieben werden. Es ist der falsche Weg, mit dem Schuldner ohne Einbindung der zuständigen Gremien - im Falle der Stadt Linz der Finanzausschuss, im Falle der Immobiliengesellschaft der Aufsichtsrat - Vereinbarungen zu treffen und diese dann mehr oder weniger durch den Gemeinderat oder den Aufsichtsrat durchzuwinken. Wir sind der Meinung, wenn sich ein Pächter oder ein Mieter mehr als drei Monatsmieten im Rückstand befindet, ist sofort der Finanzausschuss in Kenntnis zu setzen und dann gemeinsam ein Regelwerk zu finden, wie diese Schulden abgebaut werden können. In diesem Zusammenhang stellen wir folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ‚1. Antrag Der zuständige Referent wird beauftragt, in Zukunft dafür Sorge zu tragen, dass bei Miet- oder Pachtrückständen, deren Höhe drei Monatspachten/-mieten übersteigt, der Finanzausschuss eingebunden wird, bevor Vereinbarungen mit dem Schuldner getroffen oder ‚ausverhandelt‘ werden. 2. Resolution an die Immobilien Linz GmbH (ILG) Die Geschäftsführung der ILG wird ersucht, in Zukunft dafür Sorge zu tragen, dass bei Miet- oder Pachtrückständen, deren Höhe drei Monatspachten/-mieten übersteigt, der Aufsichtsrat eingebunden wird, bevor Vereinbarungen mit dem Schuldner getroffen oder ‚ausverhandelt‘ werden. Bedeckungsvorschlag: Eine Bedeckung anfallender Kosten soll durch Umschichtung im Rahmen des Budgets erfolgen und ist in den kommenden Voranschlägen zu berücksichtigen.‘ Ich bitte um Annahme dieses Antrages.“ (Beifall FPÖ) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Mag. Sonntag: „Sehr geehrte Damen und Herren, die ÖVP wird diesem Antrag zustimmen, einerseits im Sinne der Transparenz und andererseits um möglichen Vergleichen, die mit solchen Schuldnern geschlossen werden, jeglichen Beigeschmack zu nehmen und eine ganz offene Diskussion in den jeweiligen Gremien zu gewährleisten. Vielen Dank.“ (Beifall ÖVP, FPÖ) Gemeinderat Svoboda: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen, sowohl in der Stadt Linz als auch in der ILG erwarte ich mir eigentlich, dass die zuständigen Stellen von sich aus sofort aktiv werden, wenn ein derartiger Zahlungsrückstand auftritt. Indem man sagt, wir dürfen nicht einmal mit denen - da steht es sogar unter Anführungszeigen - ‚ausverhandeln‘, verzögert man das jetzt künstlich. Wenn man das beschließt, heißt das de facto, man darf nicht einmal mit dem Schuldner oder der Schuldnerin Gespräche führen, wie er/sie die Rückzahlung vorstellt. Angesichts der Tatsache, dass der Finanzausschuss kein Gremium ist, das in Permanenz tagt, ist das eher eine zusätzliche Verzögerung, die der Sache wahrscheinlich kaum dienlich ist. In der Antragsbegründung verstehe ich nicht ganz, dass der Finanzausschuss angeblich jetzt im Frühjahr im Falle der Stadtwerkstatt nicht eingebunden gewesen wäre. Ich kann mich noch sehr gut an die Sitzung erinnern und schlussendlich ist die Sache im zuständigen Gremium, nämlich im Gemeinderat gelandet. Also so viel zur Transparenz. Die war meines Erachtens sehr wohl gegeben. Aus dem Grund wird sich meine Fraktion heute der Stimme enthalten. Danke.“ (Beifall Die Grünen) Vizebürgermeister Forsterleitner: „Ich möchte mich auch zu Wort melden, weil es für mich drei Punkte gibt, die ich hier beitragen möchte. Ich habe offenbar ein anderes Verständnis von den Aufgaben eines Aufsichtsrates oder eines Finanzausschusses. Ich sehe den Finanzausschuss als ein Steuerungsgremium, als ein Gremium, in dem wir uns über die wichtigen strategischen und politischen Dinge unterhalten und letztendlich eine Linie vorgeben und schauen, dass diese Linie eingehalten wird. Ich sehe den Finanzausschuss und die Aufsichtsräte unserer Gesellschaften nicht als operative Gremien, die sich um jedes Detail der einzelnen Arbeiten kümmert. Ich frage mich, was wir dann als nächstes aufnehmen. Legen wir dann, wenn jemand drei Strafzettel nicht bezahlt hat, die Liste auf. Legen wir dann auch die Listen aus, wenn jemand seine Lustbarkeitsabgabe nicht gleich bezahlt. Das ist aus meiner Definition wirklich nicht unsere Aufgabe. Da bin ich bei meinem zweiten Punkt, den Aufgaben unserer Mitarbeiter in den Ämtern. Da möchte ich wirklich eine Lanze für unsere Mitarbeiter brechen. Wir haben sehr gute Mitarbeiter, die sehr viel Erfahrung haben, die wissen, wie man mit diesen Fällen umgeht. Sie werden wohl nicht unterstellen, dass diese mit Absicht die Gelder der Stadt verschleudern oder irgendwie darauf warten, dass sie möglichst hohe Rückstände anhäufen können. Ganz im Gegenteil sind alle bemüht, bestmöglich, nach bestem Wissen und Gewissen Lösungen zu finden. Die Mitarbeiter sind damit beschäftigt, die Außenstände einzutreiben und dafür zu sorgen, dass es keine Kassenreste, Rückstände oder was auch immer gibt, sodass wir im Endeffekt dann nicht irgendwann zu Maßnahmen schreiten müssen. Wir versuchen, schon manchmal auch kulant zu sein, im Wissen, dass es uns lieber ist, der Pächter bekommt seinen Zahlungsstrom vielleicht wieder hin und bleibt dafür für die Stadt auf längere Zeit ein guter Zahler. Leider gibt es auch die Möglichkeit der Ausfälle. Wir wollen Wirtschaftstreibende nicht mutwillig in den Ruin treiben. Wir versuchen aber natürlich so viel Geld wie möglich einzutreiben. Diese operative Aufgabe würde ich unseren Mitarbeitern überlassen. Ich habe das Vertrauen in unsere Mitarbeiter, dass sie das besser können, als wir. Ich möchte mir nicht ohne Fachwissen anmaßen, denen zu erklären, wie sie ihre Arbeit machen sollen. Das ist wirklich nicht mein Zugang. Und das Dritte, das gebe ich den Kollegen von der ÖVP zu denken, es geht schon auch um den Datenschutz und um Rechte. Es geht um sehr viele Wirtschaftstreibende. Ich bin mir nicht sicher - ich muss das leider so sagen, bei der Lückenhaftigkeit unseres Finanzausschusses -, was Informationen betrifft. Muss man natürlich damit rechnen, dass regelmäßig Informationen hinausgespielt werden. Ich halte den Datenschutz hoch und versuche grundsätzlich Lösungen zu finden. Wir schalten uns dann ein - das ist dann wieder unsere Aufgabe als Finanzausschuss oder in den zuständigen Gremien -, wenn eine Frage auftaucht, die eines Beschlusses eines Gremialorgans braucht. In diesem Sinne habe ich meiner Fraktion vorgeschlagen, sich bei diesem Antrag zu enthalten.“ (Beifall SPÖ) Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Hein: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, es mag schon sein, dass man mit fremdem Geld sehr kulant sein kann. Die Vergangenheit hat im Endeffekt gezeigt, dass das nicht immer so der Fall ist, dass das nicht immer so reibungslos funktioniert. Zum einen gibt es zwei prominente Beispiele, wo die Mietrückstände zum einen 140.000 Euro waren, die die Stadt komplett abschreiben hat müssen, im anderen Fall war es ein Verein, wo die Mietrückstände weit über 100.000 Euro lagen und über einen Zeitraum von zehn Jahren zurückzuzahlen sind. Also so wunderbar funktioniert die ganze Sache nicht. Deswegen ersuche ich Sie noch einmal im Sinne der Transparenz, im Sinne der Kontrolle - es geht um das Geld der Linzer - diesem Antrag die Zustimmung zu geben.“ (Beifall FPÖ) Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (26) und Die Grünen (7) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Stadtrat Wimmer berichtet über den von der FPÖ-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag K 11 Sanktionen gegen die Russische Föderation beenden – Resolution und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Damen und Herren, der nächste Antrag behandelt ein Ende der Sanktionen gegen die Russische Föderation. Er zielt darauf ab - ich darf da mit einem Zitat beginnen: ‚Nicht zu übersehen ist dabei, dass die USA diesen Konflikt nicht nur als Druckmittel gegen Russland benutzen, sondern auch um die Europäische Union als Konkurrenz zu schwächen. Dazu dienen auch die wirtschaftlichen Sanktionen, von denen die USA nur geringfügig, die meisten EU-Länder und insbesondere auch Österreich nicht nur durch den Exportstopp nach Russland, sondern auch durch den als Reaktion darauf verhängten Importstopp für Nahrungsmittel aus den an den Russlandsanktionen beteiligten Ländern hingegen hochgradig betroffen sind. Das Interesse von USA und EU an der Ukraine gilt nicht demokratischen Standards und Menschenrechten, sondern dem Absatzmarkt und dem billigen Produktionsstandort und strategischen Vorposten gegen Russland.‘ - Zitatende. Ich habe hier eine besondere Ehre gehabt, die Kommunistische Partei Österreichs hier in Linz zitieren zu dürfen. Ich darf mich ausnahmsweise in diesem Punkt und im Sinne unserer Wirtschaft und analog zu einer Wortmeldung, die Wirtschaftskammerpräsident Leitl so ähnlich abgegeben hat, in dieser dunkelrot-schwarz-blauen Koalition für eine sinnvolle Zukunft unserer Wirtschaftsinteressen bedanken, für eine sinnvolle Politik des Miteinander und nicht einer aufgehetzten Außenpolitik, wo wir zu Handlangern aus Amerika werden, die ihre Interesse vollziehen, damit letztlich aber nur uns selbst und allen Beteiligten Schaden zufügen. Im Sinne dieser ungewöhnlichen Konstellation gegen die Russlandsanktionen, bitte ich um breite Zustimmung zu diesem Antrag.“ (Beifall FPÖ) Der Gemeinderat beschließe folgende Resolution an die Österreichische Bundesregierung: ‚Die Österreichische Bundesregierung wird ersucht, gegen eine drohende ‚Sanktionsspirale‘ zwischen Österreich bzw. der Europäischen Union auf der einen und der Russischen Föderation auf der anderen Seite einzutreten. Ein ‚Handelskrieg‘ reißt Gräben auf, statt eine gemeinsame Lösung zu suchen. Insbesondere im Gedenkjahr 2014 sollten friedliche Mittel Vorrang vor jeder Form von Druck und Gewalt haben. Die Stadt Linz lehnt eine Eskalation des Konfliktes und den damit zwangsläufigen verbundenen Schaden für beiden Seiten ab.‘“ Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Stadtrat Giegler: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, vor allem geschätzter Herr Stadtrat Wimmer, ich möchte zu diesem Antrag stellvertretend für die sozialdemokratische Fraktion einige Anmerkungen machen und mich angesichts der fortgeschrittenen Zeit sehr kurz halten. Ich glaube, alle hier im Saal Anwesenden sind sich darüber einig, dass die Situation in der Ukraine - dieser Konflikt zwischen Ukraine und Russland - ein höchst sensibles Thema darstellt. Jeder, der bei der Eröffnung des Brucknerfestes am vergangenen Sonntag im Brucknerhaus anwesend war, kann bestätigen, dass dieses Thema mehrfach in den Festreden behandelt wurde. Sowohl der Festredner Professor Paul Lendvai hat sehr warnend argumentiert, dass die Kompromissfindung, der Dialog im Mittelpunkt stehen soll. Auch Bundespräsident Fischer hat in ähnlichen Worten und sehr eindrücklich vor Eskalationen gewarnt und diesen Konflikt als potentielle Gefahr für den Frieden in Europa dargestellt. Insofern ist es durchaus vernünftig und sinnvoll, gegen eine Eskalation der Sanktionsspirale, wie sie im Antragstext formuliert ist, aufzutreten. Wir sind uns, glaube ich, einig darüber, dass Handelskriege nie zu einer Befriedung einer Situation beitragen werden. Sie führen im Gegenteil immer zu einer Eskalation - das ist die eine Seite der Medaille. Ich glaube, diesbezüglich kann seitens der Friedensstadt Linz hier grundsätzlich ein klares Bekenntnis abgegeben werden. Aber man darf nicht vergessen, die Zustimmung zu einem Antrag immer vor dem Hintergrund einer gesamtpolitischen Situation, einer gesamtpolitischen Atmosphäre zu beurteilen. Gerade am vergangenen Wochenende hat durch den Auftritt eines sehr prominenten Wiener FPÖ-Politikers, und zwar von Klubobmann Johann Gudenus, in Moskau bei der Veranstaltung mit dem sehr interessanten Titel ‚Internationales Forum Mehrkindfamilien und die Zukunft der Menschheit‘ dazu geführt, dass diese politische Atmosphäre doch anders zu beurteilen ist. Herr Gudenus hat bei dieser Veranstaltung – bei der übrigens zahlreiche sehr konservative Aktivistinnen und Aktivisten, aber auch Vertreter der Front Nationale aus Frankreich aufgetreten sind - die Europäische Union sozusagen als Handlanger der Nato tituliert und gemeint, er schämt sich dafür. Er hat das österreichische Volk in seiner Rede vereinnahmt und gesagt, das österreichische Volk ist nicht dafür und das gesamte europäische Volk steht nicht auf dieser Seite. Das ist schon eine sehr starke Aussage. Absolut inakzeptabel waren allerdings seine Äußerungen, in denen er von einer homosexuellen Lobby in Europa gesprochen hat und sozusagen homophobe Gefühle in den Mittelpunkt seiner Rede gestellt hat. Das macht es uns als sozialdemokratische Fraktion sehr schwer, diesem Antrag der Freiheitlichen Partei zuzustimmen. Wir werden uns grundsätzlich der Stimme enthalten. Ich möchte aber trotzdem gleichzeitig erwähnen, dass diese Diskussion innerhalb der Fraktion sehr intensiv geführt wurde und sich nicht alle Vertreter der sozialdemokratischen Fraktion der Stimme enthalten werden. Es wird auch Zustimmung geben, als ein Zeichen für den freien und demokratischen Umgang innerhalb der sozialdemokratischen Fraktion. Herzlichen Dank.“ (Beifall SPÖ) Gemeinderat Mag. Pühringer: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Stadtrat Wimmer, was mich am meisten an diesem Antrag irritiert hat, ist nicht die Tatsache, dass Sie sich gegen die Sanktionen gegen Russland aussprechen, sondern dass wir bei diesem gesamten Antrag das Gefühl haben könnten, da geht es nur um wirtschaftliche Interessen Österreichs in der Ukraine und da geht es nicht um einen Konflikt, bei dem schon mehr als 2000 Menschen gestorben sind. Letztendlich geht es um den Frieden. Wie man zu den Sanktionen auch stehen will, sie sind letztlich Ausdruck dessen, dass man versucht, in dieser eskalierten Situation zum Frieden beizutragen. Die wirtschaftlichen Interessen sind schon wichtig, aber sie sind da meines Erachtens nachrangig. Wenn ich Ihren Antrag richtig gelesen habe, kommt überhaupt kein Bedauern zum Ausdruck, dass schon so viele Menschen gestorben sind. Das hat mich am meisten irritiert. An sich finde ich die Situation in der Ukraine, wie viele andere, vermutlich sehr, sehr komplex, so eindeutig ist das nicht. Das was meines Erachtens schon festzuhalten ist, und was Die Grüne-Bundespartei da schon zum Ausdruck bringt ist, dass es schon einen Völkerrechtsbruch durch die Russische Föderation gegeben hat, nämlich das sie in einem souveränen Land, wie die Ukraine mit Truppen einmarschiert sind und man nicht einfach so tun kann, als sei nichts passiert. Wir sind auch der Meinung, dass man so viel als möglich verhandeln sollte und sich die Europäische Union selbstkritisch fragen sollte, was sie da zur Eskalation dieses Konfliktes beigetragen hat und was die NATO zur Eskalation dieses Konfliktes beigetragen hat. Aber das ist alles unseres Erachtens viel zu komplex, als das man das irgendwie reduzieren kann auf Sanktionen oder Nichtsanktionen. Wir sind auch der Meinung, dass die Stadt Linz diese Eskalation ablehnen soll und der Schaden für alle Beteiligten möglichst abgehalten werden soll. Aber als letztes Mittel stehen wir schon dazu, dass es die Möglichkeit geben muss, gegen Staaten, die Völkerrecht brechen, auch wenn sie Russland heißen, Sanktionen zu ergreifen. Wir werden uns daher der Stimme enthalten.“ (Beifall Die Grünen) Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Stadtrat Wimmer: „Sehr geehrte Damen und Herren, ich darf festhalten, Teile der SPÖ und die Grüne-Gemeinderatsfraktion sind inhaltlich dafür, stimmen aber dagegen diesen Antrag hier heute zu beschließen. Das ist insofern sehr bemerkenswert - man lasse sich die Worte meines Vorredners Stadtrat Giegler bitte auf der Zunge zergehen -, als dieser beginnende Handelskrieg, diese Sanktionsspirale mit den Toten nicht unmittelbar in Zusammenhang steht. Aufgrund der Sanktionen ist niemand gestorben und es wird in weiterer Folge hoffentlich niemand sterben, nur, weil es Sanktionen gibt. Herr Gemeinderat Pühringer, die Toten sind sehr bedauerlich, nur sie stehen nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit den Sanktionen. Insofern glaube ich, wären gerade Sie, Herr Gemeinderat Pühringer - so ehrlich müssen wir schon sein - die Ersten, die es als völlig unpassend und deplatziert kritisieren würden, wenn wir Freiheitlichen in einem Antrag von Toten schreiben, wo es um Wirtschaftssanktionen geht. Das muss man völlig trennen, auf der einen Seite die Opfer der kriegerischen und gewalttätigen Auseinandersetzungen, auf der anderen Seite doch die für uns unmittelbar schlagenden und in unserer Macht stehenden Auseinandersetzungen im Bereich dieser Wirtschaftssanktionen. Das muss man auseinander halten. So bedauerlich jeder einzelne Todesfall in diesem Ukrainekonflikt ist, so deutlich muss man diese Todesfälle vom Bereich der Wirtschaftssanktionen unterscheiden. Da wären Sie gerade die Ersten, die so etwas mit anderen Rollen einmahnen würden. Um beim Thema zu bleiben, es ist mehrfach bereits erläutert worden, dass diese Sanktionen für einen Frieden bisher nichts beigetragen haben. Wahrscheinlich werden auch Sie in den nächsten Wochen nichts beitragen. Ganz im Gegenteil, die Sanktionen wurden sogar bereits verschärft und es wird über weitere Verschärfungen immer wieder nachgedacht. Irgendwann wird, so sehr man sich hier auf das vermeintliche legitime Mittel einer Wirtschaftssanktion beruft, der Punkt erreicht sein, wo die Wirtschaftssanktionen immer mehr und mehr werden und irgendwann keine weiteren Sanktionen möglich sind. Was macht man dann? Was ist dann legitim? Ich glaube, es wäre nicht nur legitim, sondern moralisch geboten, dass alle, die von Frieden zu schließen reden, selbst hier den ersten Schritt gehen und nicht von anderen diesen ersten Schritt verlangen. Deshalb erneuere ich die Bitte, diesem Antrag zuzustimmen, diese unsinnigen und sogar schädlichen und gefährlichen Sanktionen zu beenden. Vor allem sollte nicht im Gemeinderat damit angefangen werde, dass ein Vertreter einer Partei in einem ganz anderen Gremium, in einer anderen Stadt, in einem anderen Bundesland, irgendetwas gesagt hat, was einem vielleicht nicht passt. Ich glaube, wenn man mit dieser Argumentationskette anfängt, kann man bei jedem Thema etwas finden, wo jemand anderes etwas gesagt hat, was einem nicht in den Kram passt. Man soll die Linzer Politik primär hier im Linzer Rathaus und in der Stadt Linz machen und nicht irgendwo aus dem ganzen Bundesgebiet etwas hervorpicken, wo jemand etwas sagt, was vielleicht als Rechtfertigung für eine Ablehnung dienen kann. Deshalb bitte ich im Sinne des Wirtschaftsstandortes Österreich, aber auch im Sinne des Friedens in Europa um Zustimmung. Danke.“ (Beifall FPÖ) Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (25) (ausgenommen Gemeinderat Reisinger), ÖVP (16) und Die Grünen (7) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Gemeinderat Reisinger, SPÖ, stimmt für den Antrag. Gemeinderätin Lenger berichtet über den von der Gemeinderatsfraktion Die Grünen eingebrachten Antrag K 12 Fahrgastfreundliche Ferienfahrpläne der Linz AG-Linien – Resolution und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, meine Damen und Herren, obwohl angesichts des gestrigen Klimaberichtes, glaube ich, sind die beiden Anträge genau die richtigen Antworten, nämlich den öffentlichen Verkehr zu forcieren, um wegzukommen von Autobahnen, vom motorisierten Individualverkehr. Keine Angst, ich rede nicht vom Westring und der Ostumfahrung. Es geht hier bei diesem einen Antrag um fahrgastfreundliche Ferienpläne der Linz AG-Linien. Eine Resolution, bei den Ferienfahrplänen der Linz AG-Linien auf Antrag der Grünen im Jahr 2011 etliche Verbesserungen vorgenommen wurden, gibt es in jüngster Zeit neuerlich zahlreiche Beschwerden wegen überfüllter Straßenbahnen während der Ferienzeit. Die Ferienfahrpläne der jeweiligen Linien gelten in den Weihnachtsferien, den Semesterferien, den Osterferien und den Sommerferien. In diesen Zeiträumen fahren die Linien 1 und 2 von Montag bis Freitag zwischen sechs und neun Uhr sowie 15 bis 18 Uhr im Zehn-Minuten-Takt, dazwischen alle 15 Minuten. Die 3er-Linie verkehrt alle zehn Minuten. Die Buslinien 12 und 27 fahren wochentags in den Hauptverkehrszeiten alle 15 Minuten. Taktänderungen gibt es auch bei den Linien 41, 43, 45, 46. Aus umwelt- und verkehrspolitischer Sicht ist es ein großer Erfolg, wenn mehr Menschen die Öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Wichtig für diese Entwicklung ist größtmögliche Attraktivität der Öffentlichen Verkehrsmittel. Dazu gehört vor allem ein fahrgastfreundlicher Takt von Straßenbahn und Bus. Im Sinne der weiteren Attraktivierung des Öffentlichen Verkehrs ist es erforderlich, auf neue Entwicklungen (z.B. höhere Fahrgastzahlen) zu reagieren und weitere Anpassungen der Ferienfahrpläne der Linz AG-Linien vorzunehmen. Der Antrag lautet daher: Der Gemeinderat beschließe folgende Resolution an die Linz AG-Linien: ‚Die Verantwortlichen der Linz AG-Linien werden ersucht, die nicht mehr zeitgemäßen Ferienfahrpläne zu überarbeiten und künftig auch während sämtlicher Schulferien auf allen Linien einen fahrgastfreundlichen Fahrplan anzubieten.‘ Ich ersuche um Annahme dieses Antrages.“ (Beifall Die Grünen) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Dipl.-Ing. Hutter: „Sehr geehrte Damen und Herren, werte Kolleginnen und Kollegen, wir finden es sehr erfreulich, dass im Sommer die Öffis so gut genutzt werden, das ist ein Problem, das sehr positiv zu sehen ist. Wo Bedarf ist, lässt es sich am besten optimieren und die Taktzeiten verbessern. Die Evaluierung sehen auch wir als eine sehr gute Methode und daher stimmt die ÖVP dem Antrag oder dem Abänderungsantrag zu.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderat Raml: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, auch wir Freiheitlichen treten selbstverständlich dafür ein, dass der Ferienfahrplan der Linz Linien ordentlich ausgeweitet wird. Und zwar natürlich, und da gehen wir auch bei dem Abänderungsantrag mit, nach einer Evaluierung, damit wir nicht planlos darauf zusteuern. Uns wäre schon lieber gewesen, wenn man hier etwas unbürokratisch von Seiten der Linz Linien reagiert hätte und wenn man das bereits im Sommer bedarfsorientiert gemacht hätte, dass man Garnituren eingeschoben hätte, leider war das nicht der Fall. Wir haben schon einen gewissen Image-Schaden befürchtet. Wir sind überzeugt, wenn heute der Gemeinderat das hoffentlich einstimmig beschließen möge, dass wir heuer die Diskussion zum letzten Mal haben und dann nächstes Jahr der Ferienfahrplan ordentlich funktioniert.“ (Beifall FPÖ) Gemeinderat Fadl: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, vom Grundsatz kann man zu dem Antrag nichts anderes sagen, als wie dass ich dieselbe Abänderung bringe, wie 2010. Es hat mich nur gestört, dass in der versuchten Berichterstattung bei den Linz Linien von unattraktiven Öffis gesprochen wurde. Das gefällt mir aus zwei Gründen nicht sehr gut. Erstens, sind die Linz Linien eine Erfolgsgeschichte und zweitens, hat man dort viel Geld investiert und die Menschen nehmen das sehr gute Angebot an. Es gibt aber nichts, was schon sehr gut ist und was nicht noch besser werden kann. In diesem Sinne stelle ich folgenden Abänderungsantrag: Der Gemeinderat beschließe folgende Resolution an die Linz AG-Linien: ‚Die Linz AG-Linz-Linien werden ersucht, die Ferienfahrpläne zu evaluieren, auf ihre Bedarfsgerechtigkeit hin zu hinterfragen und gegebenenfalls Vorschläge für eine Adaptierung der Ferienfahrpläne zu erarbeiten. Darüber hinaus möge mit dem Oberösterreichischen Verkehrsverbund das Einvernehmen hinsichtlich der Finanzierung hergestellt werden.‘ Aus mehreren Informationen weiß ich, dass es betreffend Verkehrsverbund schon Gespräche gibt und zwar wegen der Erweiterung der Linie 3. Ich hätte nur eine Bitte, wenn wir Verbesserungen anregen, stellen wir unsere Unternehmungen so dar, wie sie sind. Das ist das einzige barrierefreie öffentliche Verkehrsmittel, eines der ganz wenigen in ganz Europa. Es sind alle Straßenbahnen, alle Busse in einer tollen Qualität mit einem sehr engagierten Personal. Ich hoffe, es stimmen alle dem Abänderungsantrag zu.“ (Beifall SPÖ) Der Vorsitzende erteilt der Berichterstatterin das Schlusswort. Gemeinderätin Lenger: „Sehr geehrter Herr Kollege Fadl, natürlich sind die Linz AG-Linien wirklich eine hervorragende Einrichtung. Ich möchte daher nicht, dass in den Ferien der Eindruck entstehen könnte, dass der öffentliche Verkehr unattraktiv ist. Ich bin nach den Berichten selber gefahren und habe es mir wirklich ein paar Mal zu verschiedenen Tageszeiten angeschaut. Das war unattraktiv, wenn man sich da so hineinquetschen muss. Deswegen glaube ich, ist es dringend notwendig, da jetzt zu evaluieren und zu überarbeiten. Natürlich werden wir euren Zusatzantrag annehmen. An und für sich dachte ich, dass im Überarbeiten natürlich die Evaluierung und alles Notwendige drinnen ist, aber die Präzisierung in eurem Abänderungsantrag tragen wir natürlich mit. Ich hoffe, dass die Bedarfsgerechtigkeit so gemeint ist, dass sie angebotsorientiert, also fahrgastfreundlich ist und nicht nachfrageorientiert. Zum Abschluss noch einmal, natürlich sagen wir nicht, die Linz Linien sind unattraktiv, sondern sie sind sehr attraktiv und sie sollen es bleiben und darum der Antrag. Danke für die Zustimmung.“ (Beifall Die Grünen) Der Vorsitzende lässt nun über den Abänderungsantrag abstimmen. Der Abänderungsantrag wird einstimmig angenommen. Gemeinderätin Lenger berichtet über den von der Gemeinderatsfraktion Die Grünen eingebrachten Antrag K13 Tegio Tram Linz-Gallneukirchen-Pregarten/Trassenverlauf im Abschnitt Linz – Resolution und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, meine Damen und Herren, der Bereich zwischen dem Raum Gallneukirchen/Pregarten und der Landeshauptstadt Linz stellt schon seit langem den am dichtesten befahrenen Regionalbus-Korridor dar. Alleine aus den unmittelbar anliegenden sieben Gemeinden des Korridors beträgt die Zahl der PendlerInnen an Werktagen mehr als 12.500 Personen. Um das öffentliche Verkehrsangebot den Anforderungen entsprechend zu verbessern, fasste die Oö Landesregierung bereits im August 2009 einen Grundsatzbeschluss betreffend die Errichtung einer Straßenbahn von Linz in den Raum Gallneukirchen/Pregarten. Am 12. Dezember 2011 beschloss die Oö. Landesregierung schließlich die Vergabe einer Korridoruntersuchung für die Regio Tram Linz-Gallneukirchen-Pregarten. Am 30. März 2012 fand in der Gusenhalle in Gallneukirchen eine Informationsveranstaltung für die GemeinderätInnen bzw. die Verkehrsausschuss-Mitglieder der betroffenen Gemeinden statt. Im Auftrag des damals für öffentlichen Verkehr zuständigen Landesrates Kepplinger präsentierten Fachleute des Planungsbüros ILF, des Instituts Retzl sowie der Oö. Landesregierung das Konzept der Korridoruntersuchung für die Regio Tram Linz-Gallneukirchen-Pregarten. Es folgten im Rahmen eines breit angelegten BürgerInnen-Beteiligungsprozesses etliche Regionskonferenzen bzw. Informationsveranstaltungen. Am 30. Juni 2014 fand unter Einbindung der Betroffenen die vorerst letzte Gemeinde-Informationsveranstaltung zum aktuellen Planungsstand der Korridoruntersuchung der Regio Tram Linz-Gallneukirchen-Pregarten in der Gemeinde Engerwitzdorf statt. Als Ziel wurde unter anderem festgelegt, die Korridoruntersuchungen bis Ende des Jahres 2014 abzuschließen. Allerdings fehlt immer noch die Korridoruntersuchung bzw. der Trassenfindungsprozess auf Linzer Stadtgebiet, wo aufgrund der dichten Besiedelung und der zahlreichen Betroffenen mit einem länger andauernden Planungsprozess zu rechnen ist. Wir stellen deshalb folgende Resolution an das für öffentlichen Verkehr zuständige Mitglied der Oö. Landesregierung, Herrn Landeshauptmann-Stellvertreter Reinhold Entholzer: Der Gemeinderat beschließe: ,Der Linzer Gemeinderat ersucht im Sinne einer raschen Umsetzung des umweltfreundlichen öffentlichen Verkehrsprojektes Regio Tram Linz-Gallneukirchen-Pregarten Herrn Landeshauptmann-Stellvertreter Reinhold Entholzer umgehend unter Einbindung der zuständigen Stadtsenatsmitglieder der Stadt Linz, der zuständigen Stellen der Stadt Linz und der betroffenen AnrainerInnen die noch ausstehende Korridoruntersuchung für die Festlegung des Trassenabschnitts auf Linzer Stadtgebiet in die Wege zu leiten.‘ Ich ersuche um Annahme.“ (Beifall Die Grünen) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Vizebürgermeisterin Hörzing: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen, liebe Gerda Lenger, ich darf mich angesichts der fortgeschrittenen Zeit kurz halten. Es geht wirklich nur um den kurzen Abschnitt, der Linz betrifft. Du hast es ohnedies erwähnt, dass die Korridoruntersuchung mit dem Schwerpunkt im Bereich Gallneukirchen-Engerwitzdorf-Pregarten gelaufen ist. Ich darf berichten, dass ich selbstverständlich mit Herrn Landeshauptmann-Stellvertreter schon Gespräche geführt habe. Im Moment sind wir mit der Trassierung in Linz noch nicht so weit, dass schon konkrete Überlegungen berichtet werden könnten. Sobald das so weit ist, dass die zuständigen Stellen der Stadt Linz eingebunden werden und sich dann dementsprechend die Trassenüberlegungen konkretisiert haben, wird dementsprechend die Wohnbevölkerung eingebunden. Das funktioniert genauso wie in allen anderen Bereichen und wird in Kürze erfolgen. Danke“ (Beifall SPÖ). Gemeinderätin Walcher: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, wenn das Land Oberösterreich Geld für Schienenprojekte in die Hand nimmt, dann muss man immer ein bisschen vorsichtig sein. In einer Bezirkshauptstadt im Süden des Landes, sprich in Gmunden, wird künftig ein Regionalzug durch eine historische Altstadt geführt. Da werden Garnituren durchgedrängt, die 50 Tonnen schwer und 32 Meter lang sind, das nennt sich dann Durchbindung einer Straßenbahn. Und auf der anderen Seite wird ins Mühlviertel für eine Straßenbahn eine Trasse auf Schmalspurniveau gebaut, obwohl man den Mühlviertler Winter kennt. Das halten wir Freiheitlichen für völlig verkehrt. Eine Straßenbahn gehört in die Stadt und eine S-Bahn gehört auf das Land. Das sollte man nicht vermischen, also keine Regionalzüge in die Stadt und keine Straßenbahnen auf das Land. Unserer Meinung nach wäre es sinnvoller, hier eine S-Bahn zu bauen. Wir fordern eine leistungsfähige Bahn auf Normalspur, die man in den Hauptbahnhof einbindet, als ersten Schritt in Richtung leistungsfähiges S-Bahn-Netz in Oberösterreich. Diesen Standpunkt teilen übrigens ebenfalls einige Personen aus den betroffenen Gemeinden, womit wir schon beim Thema Bürgerbeteiligung wären. Wenn es nach den Grünen geht - das ist immer ein bisschen lustig -, kann man die Bürger beteiligen, wenn es genehm ist, wenn es aber nicht genehm ist, haben die Bürger nichts zu sagen. Ich erinnere hier nur an das Projekt Eisenbahnbrücke, wo von den Grünen eine Bürgerbeteiligung mehrfach abgelehnt wurde. Wir werden uns daher bei diesem Antrag der Stimme enthalten.“ (Beifall FPÖ) Der Vorsitzende erteilt der Berichterstatterin das Schlusswort. Gemeinderätin Lenger: „Frau Kollegin Walcher, ich fange mit Ihnen an. Ich möchte Sie daran erinnern, dass wir selber einen Antrag gestellt haben, die BürgerInnen bei der Eisenbahnbrücke zu beteiligen, was die Projekte betrifft, und abstimmen zu lassen, welches Modell für die Linzer und Linzerinnen am schönsten erscheint. Bezüglich der S-Bahn gebe ich Ihnen Recht, auch ich halte ein S-Bahn-System für das beste System, allerdings ist jetzt dieses Modell auf Schiene. Ich glaube, es ist nicht gescheit, jetzt praktisch Wunschträume zu hegen und damit diese Regio Tram zu blockieren. Es ist besser, endlich die Dinge voranzutreiben, als von etwas zu träumen, was wahrscheinlich leider nicht möglich ist. In diesem Sinne ersuche ich um Zustimmung zu diesem Antrag. Ich bedanke mich bei der SPÖ für die angekündigte Zustimmung. Ich hoffe, dass sich das ausgeht, dass bis Ende 2014 tatsächlich die Korridoruntersuchungen abgeschlossen sind und im Sinne des öffentlichen Verkehrs und des verheerenden Klimaberichts Nägel mit Köpfen gemacht wird. Danke.“ (Beifall Die Grünen). Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der FPÖ-Fraktion (9) mit Stimmenmehrheit angenommen. Die Tagesordnung der 47. Sitzung des Gemeinderates ist damit erledigt. Bürgermeister Luger dankt für die Mitarbeit und schließt die Sitzung. Ende der Sitzung: 18.48 Uhr 84 1