Beilage zum Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz Folge 5/2017 PROTOKOLL über die 17. Sitzung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz am Donnerstag, 29. Juni 2017, 14 Uhr, im Gemeinderatssaal des Alten Rathauses Anwesende: Vorsitzender: SPÖ Bürgermeister Klaus Luger Die VizebürgermeisterInnen: SPÖ Christian Forsterleitner FPÖ Detlef Wimmer ÖVP Mag. Bernhard Baier Die StadträtInnen: SPÖ Karin Hörzing FPÖ Markus Hein ÖVP Doris Lang-Mayerhofer GRÜNE Mag.a Eva Schobesberger Die GemeinderätInnen: FPÖ Mia Åkerblom SPÖ Almir Balihodzic SPÖ Markus Benedik ÖVP Ing. Peter Casny SPÖ Helga Eilmsteiner NEOS Felix Eypeltauer SPÖ Regina Fechter-Richtinger SPÖ Stefan Giegler FPÖ Wolfgang Grabmayr SPÖ Johannes Greul GRÜNE Klaus Grininger, MSc KPÖ Mag.a Gerlinde Grünn ÖVP Josef Hackl SPÖ Claudia Hahn ÖVP Mag. Martin Hajart GRÜNE Mag.a Marie Edwige Hartig FPÖ Harald Hennerbichler GRÜNE Sophia Hochedlinger SPÖ Jakob Huber FPÖ Günther Kleinhanns FPÖ Ute Klitsch SPÖ Miriam Köck FPÖ Martina Krendl SPÖ Wolfgang Kühn GRÜNE Mag. Helge Langer, M.A. ÖVP Mag.a Veronika Leibetseder SPÖ Franz Leidenmühler NEOS Elisabeth Leitner-Rauchdobler ÖVP Maria Mayr FPÖ Anita Neubauer FPÖ Werner Pfeffer ÖVP Cornelia Polli, Bed NEOS Lorenz Potočnik SPÖ Dietmar Prammer FPÖ Manfred Pühringer FPÖ Brigitta Riha GRÜNE Ursula Roschger ÖVP Michael Rosenmayr FPÖ Michael Schilchegger GRÜNE Alexandra Schmid GRÜNE Bernhard Seeber ÖVP Michaela Sommer ÖVP Wolfgang Steiger SPÖ Klaus Strigl FPÖ Peter Stumptner GRÜNE Michael Svoboda SPÖ Regina Traunmüller FPÖ Susanne Walcher SPÖ Tanja Weiss SPÖ Gerhard Weixelbaumer SPÖ Paulina Wessela SPÖ Erika Wundsam Die Magistratsdirektorin: Dr.in Martina Steininger Der Abteilungsleiter des Präsidiums: MMag. Andreas Atzgerstorfer Tagesordnung A MITTEILUNGEN DES BÜRGERMEISTERS B WAHL DER SCHRIFTFÜHRER/INNEN UND –STELLVERTRETER/INNEN C ANFRAGEN AN STADTSENATSMITGLIEDER D ANTRAG NACH § 47 ABS. 5 STATUT DER LANDESHAUPTSTADT LINZ 1992 (STL 1992) GEGEN NACHTRÄGLICHE GENEHMIGUNG DURCH DEN GEMEINDERAT D 1. Wohnpark Petrinum / Diözesane Immobilienstiftung – Bekämpfung des Flächenwidmungsplanes; Äußerung an den Verfassungsgerichtshof E ANTRAG DES STADTSENATES GEMEINSAM MIT DEM AUSSCHUSS FÜR FINANZEN E 1. Rechnungsabschluss 2016 F ANTRÄGE DES STADTSENATES F 1. Kreditüberschreitung für die vorgezogene Nationalratswahl in Höhe von 553.000 Euro F 2. Erhöhung der Bereitschaftsdiensthonorare für externe TotenbeschauärztInnen F 3. Verbot der Nutzung bestimmter Gebäude oder Gebäudeteile zum Zweck der Anbahnung oder Ausübung der Sexualdienstleistung für den Standort Heimlhofstraße 25 F 4. Gewährung einer Subvention an die Fa. KOOP Live-Marketing GmbH, 4221 Steyregg, Linzer Straße 47 (Krone Stadtfest 2017); maximal 53.000 Euro sowie maximal 21.200 Euro in Form einer Naturalförderung G ANTRÄGE DES AUSSCHUSSES FÜR FINANZEN G 1. Übertragung der städtischen Beteiligungen in die Holdinggesellschaften G 2. Tabakfabrik Linz Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft mbH (TFL); Eigenkapitalerhöhung durch die Stadt Linz in Höhe von 1,8 Millionen Euro G 3. Kepler Uniklinikum GmbH (KUK) - Oberösterreichischer Gesundheitsfonds (Oö. GF); Vereinbarung über die Ausgleichszahlung im Zusammenhang mit Leistungen der Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) und des Hubschrauberrettungsdienstes (HRD) H ANTRAG DES AUSSCHUSSES FÜR WIRTSCHAFT, MÄRKTE, STADTGRÜN UND STRASSENBETREUUNG H 1. Potenzialerhebung für Betriebsbaugebiete – Einrichtung einer Arbeitsgruppe I ANTRÄGE DES AUSSCHUSSES FÜR INFRASTRUKTUR, STADTENTWICKLUNG UND WOHNBAU I 1. Neue Donaubrücke Linz - Realisierung; Grundsatzgenehmigung, Finanzierungsbeschluss und Vergabe von Arbeiten I 2. Umbau diverser Haltestellen im Zuge des Ankaufs von Doppelgelenkbussen der Linz Linien für die Linien 41 und 43; Vergabe der Arbeiten; max. 530.000 Euro, davon 200.000 Euro 2017 und 330.000 Euro 2018 I 3. Generalsanierung des nordseitigen Gehsteiges vom Objekt Römerstraße 90a bis zur Kreuzung mit der Vergeinerstraße; Vergabe der Arbeiten; maximal 130.000 Euro I 4. Endausbau der Dauphinestraße zwischen der Zufahrt zum ‚Hofer Markt‘ und der Straße Im Hütterland samt Adaptierung der Verkehrslichtsignalanlage Dauphinestraße – Haiderstraße; Vergabe der Arbeiten; insgesamt maximal 250.000 Euro I 5. Abschluss eines Vertrages über Planungskosten sowie Infrastrukturkosten in Höhe von insgesamt 219.659 Euro im Zusammenhang mit der Änderung des Flächenwidmungsplanes Linz Nr. 4 und des Bebauungsplanes S 25-17-01-00 I 6. Neuerfassung (Stammplan) des Bebauungsplanes 01-034-01-00, KG Linz (Graben - Dametzstraße) I 7. Änderungspläne Nr. 106 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, KG Urfahr (Heilhamer Straße 14) I 8. Änderungspläne Nr. 102 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, KG Kleinmünchen (Ellbognerstraße 46) I 9. Änderungsplan Nr. 100 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4, KG Pöstlingberg (Pachmayrstraße 137) I 10. Abschluss eines Vertrages über Planungskosten sowie Infrastrukturkosten in Höhe von insgesamt 121.436 Euro im Zusammenhang mit der Änderung des Flächenwidmungsplanes Linz Nr. 4 I 11. Bebauungsplanänderung 15-062-01-01, KG Mönchgraben (Mönchgrabenstraße) I 12. Bebauungsplanänderung 02-060-01-01, KG Urfahr (Hauptstraße – Freistädter Straße) J ANTRÄGE DES AUSSCHUSSES FÜR SOZIALES, JUGEND, FAMILIE, INTEGRATION UND SPORT J 1. Erledigung des Antrages der ÖVP-Gemeinderatsfraktion in Form des Abänderungsantrages der FPÖ-Gemeinderatsfraktion vom 2. März 2017 ‚Keine Einstellung der Mäharbeiten durch die Stadt Linz auf Vereinssportplätzen‘; Genehmigung von Kreditübertragungen für 2017 in Höhe von insgesamt 40.500 Euro J 2. Kinderbetreuung – Horte; Bedarfsprognose und Entwicklungskonzept 2017 – 2019 - Ausbauprogramm - Grundsatzbeschluss K ANTRÄGE DES AUSSCHUSSES FÜR KULTUR UND TOURISMUS K 1. Neues Festivalformat mit dem Schwerpunkt Musik und digitale Welt (alt ‚LinzFest‘) ab dem Jahr 2018; Grundsatzgenehmigung und Freigabe der Mittel in Höhe von 222.000 Euro sowie Erledigung des Antrages der SPÖ-Gemeinderatsfraktion vom 21. April 2016 ‚Neue Linzer Kulturformate‘ K 2. Ausarbeitung und Durchführung der Installation ‚Projekt 1938/1918‘ (Arbeitstitel) und gleichzeitige Erledigung des Antrages der Grünen-Gemeinderatsfraktion vom 21. April 2016 ‚IN SITU Nachfolgeprojekt‘; maximal 120.000 Euro für das Rechnungsjahr 2018 L ANTRÄGE DES AUSSCHUSSES FÜR FRAUEN, UMWELT, NATURSCHUTZ UND BILDUNG L 1. Umweltfreundliche Mobilität im Bereich des Magistrates Linz und Resolution an die Unternehmensgruppe Stadt Linz L 2. Durchführung von pädagogischen Projekten im Freizeitteil von öffentlichen Ganztagsschulen der Stadt Linz im Schuljahr 2017/18 L 3. Drei-Jahres-Evaluierungsbericht zum Unternehmensgruppe Linz-weiten (UGL-weiten) Frauenförder- und Gleichstellungsprogramm „Gleiche Rechte - Gleiche Chancen II“ M ANTRAG DES VERWALTUNGSAUSSCHUSSES FÜR DIE MUSEEN DER STADT LINZ M 1. Grundsatzbeschluss zur Neukonzeption des Fachbereichs Archäologie der Museen der Stadt Linz N FRAKTIONSANTRÄGE UND FRAKTIONSRESOLUTIONEN NACH § 12 STL 1992 N 1. NEUORGANISATION DER BIBLIOTHEKSSTANDORTE: ‚‘KONZEPT 3+3 MIT BIB 4.0‘ RASCH UMSETZEN! (GEMEINSAMER ANTRAG DER SPÖ- UND FPÖ-GEMEINDERATSFRAKTION) N 2. HYGIENE AUF LINZER SPIELPLÄTZEN WIEDER HERSTELLEN N 3. WINKLERWALD PFLEGEN UND BEWAHREN N 4. FÖRDERUNGEN FÜR MIGRANTENVEREINE AN INTEGRATIONSBEDINGUNGEN KOPPELN N 5. EINSATZ VON MOOS ZUR FEINSTAUBBEKÄMPFUNG N 6. VERKEHRSBERUHIGENDE MASSNAHMEN IN DER REGERSTRASSE N 7. PILOTPROJEKT CARSHARING N 8. UMSETZUNG DES GEMEINDERATSBESCHLUSSES ‚NEUSTART BEIM HANDYPARKEN‘ N 9. NACHTSPERRE FÜR HESSENPLATZ-PARK - ANTRAG UND RESOLUTION N 10. SPERRE DES HESSENPLATZ PARK IN DEN NACHTSTUNDEN - ANTRAG UND RESOLUTION N 11. HESSENPARK - GESAMTSTRATEGIE UMSETZEN N 12. HESSENPARK - DROGENSZENE GEZIELT ABSIEDELN N 13. ÖFFNUNG UNTERFÜHRUNG HAUPTBAHNHOF-UNIONSTRASSE N 14. BESCHILDERUNGSSYSTEM FÜR LINZER RADWEGE N 15. ÖFFNUNG DER LINZER SCHULSPORTPLÄTZE FÜR ALLE LINZER/INNEN N 16. PRESSEARCHIV BARRIEREFREI ZUGÄNGLICH HALTEN (GEMEINSAMER ANTRAG DER ÖVP- UND GRÜNEN-GEMEINDERATSFRAKTION) N 17. LINZ SETZT AUF BILDUNG UND DEZENTRALE ANGEBOTE - EIN BÜCHERBUS FÜR LINZ N 18. SORGSAMER UMGANG MIT RESSOURCEN - DIE STADT FÖRDERT GREEN EVENTS N 19. TRANSPARENZ BEI ANFRAGEN UND ANFRAGEBEANTWORTUNGEN N 20. TRANSPARENZ BEI STADTSENATSANTRÄGEN UND ANTRÄGEN DER AUSSCHÜSSE N 21. DURCHGÄNGIGKEIT FUSSGÄNGER - HIRSCHGASSE N 22. ENTWICKLUNG BRÜCKENKOPF NEUE DONAUBRÜCKE N 23. PFLEGE ANTIFASCHISTISCHER GEDENKSTÄTTEN (GEMEINSAMER ANTRAG DER SPÖ-GEMEINDERATSFRAKTION UND KPÖ) N 24. KEINE UNTERSTÜTZUNG FÜR FREMDE WAHLKAMPFVERANSTALTUNGEN - ANTRAG UND RESOLUTION N 25. ÖSTERREICHISCHE BUNDESBAHNEN (ÖBB)-SCHIENENINFRASTRUKTUR - AUSBAU ZWISCHEN LINZ-KLEINMÜNCHEN UND LINZ-OSTKOPF - RESOLUTION N 26. FAHRRADMITNAHME IN LINZER ÖFFIS AUSSERHALB DER RUSH-HOUR UND VERBESSERTE FAHRRADMITNAHME DURCH BERÜCKSICHTIGUNG BEI NEUEN GARNITUREN - RESOLUTION N 27. ÖFFENTLICHE BEGRÜNDUNG UND BERICHT ÜBER ABGEBROCHENE KONTROLLAMTSPRÜFUNGEN - ANTRAG UND RESOLUTION [System1]Beginn der Sitzung: 14.03 Uhr Bürgermeister Luger eröffnet die 17. Sitzung des Gemeinderates, begrüßt die Anwesenden und stellt die ordnungsgemäße Einberufung und die Beschlussfähigkeit des Gemeinderates fest. Bürgermeister Luger begrüßt die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Magistrates auf der Galerie zur Dienstausbildung Modul 1. (Beifall) Für die heutige Sitzung sind Gemeinderat Schörgendorfer und Gemeinderat Gabriel, beide FPÖ, Gemeinderätin Kaltenhuber und Gemeinderat Spannring, beide ÖVP, sowie Gemeinderätin Mag.a Ekova-Stoyanova, Die Grünen entschuldigt. Frau Gemeinderätin Traunmüller, SPÖ, und Frau Gemeinderätin Polli, BEd, ÖVP, kommen etwas später in die Sitzung. Bürgermeister Luger teilt mit, dass zwei Dringlichkeitsanträge eingebracht wurden. 1. Dringlichkeitsantrag der SPÖ-Gemeinderatsfraktion betreffend Sicherheit und Ordnung für Linz – Resolution 2. Dringlichkeitsantrag der Gemeinderatsfraktionen von ÖVP, Die Grünen, NEOS und KPÖ, betreffend lückenlose Aufklärung der Linzer Akten-Affäre mittels Detailprüfung und Sonder-Kontrollausschuss Gemeinderat Mag. Hajart zur Geschäftsordnung: „Vielen Dank, Herr Bürgermeister, ich melde mich zum Dringlichkeitsantrag von ÖVP, Die Grünen, NEOS und KPÖ, der in Bezug auf die Aufklärung der so genannten ‚Aktenaffäre‘ oder ‚Aktenchaosaffäre‘ eingebracht wurde. Dabei handelt es sich um einen Antrag nach § 12 in Verbindung mit § 39 Abs. 4 des Statutes der Landeshauptstadt Linz 1992 (StL 1992), den ich kurz vorlesen darf: ‚Wenn ein Antrag gemäß § 12 von mindestens einem Drittel der Mitglieder des Gemeinderates schriftlich unterstützt ist und sich auf einen bestimmten Vorgang in einer der Prüfung des Kontrollamtes unterliegenden Angelegenheit der Stadt bezieht, ist eine entsprechende Prüfung auch ohne Beschluss des Gemeinderates durchzuführen. Der Bürgermeister hat dieses Verlangen unverzüglich dem Leiter des Kontrollamtes mitzuteilen.‘ Ich stelle fest, dass wir den Antrag den Vorschriften entsprechend nach § 12 und § 39 Abs. 4 StL 1992 eingebracht haben. Das heißt, dass damit schon ein Prüfauftrag ergangen ist, den der Bürgermeister an das Kontrollamt weiterzuleiten hat. Im Grunde ist gar keine Abstimmung mehr notwendig. Eine Abstimmung erfolgt nur in dem Sinne, dass sich auch jene Fraktionen, die nicht unterschrieben haben, an dieser Beauftragung einer Prüfung durch das Kontrollamt beteiligen können. Ich beantrage hiermit, diesen gemeinsamen Antrag am Beginn der Tagesordnung zu behandeln, weil es sich – wie geschildert – um eine spezielle Form eines Antrages handelt und weil diese Angelegenheit von besonderer Brisanz und von besonderem öffentlichem Interesse ist. Bekanntlich sind hunderte Fälle von Verwaltungsstrafverfahren verjährt. Vor diesem Hintergrund beantrage ich die Behandlung dieses Tagesordnungspunktes am Beginn der Sitzung. Vielen Dank.“ (Beifall ÖVP)[AU2] Bürgermeister Luger: „Es ist jahrzehntelange Praxis in diesem Haus, mit der Zuerkennung der Dringlichkeit ausgesprochen tolerant umzugehen. Möglicherweise wäre Ihre letzte Argumentation sogar dazu angebracht, diesem Antrag nicht einmal die Dringlichkeit zuzuerkennen. Das will ich allerdings niemandem vorschlagen. Ich schlage vor, jene Praxis, die in diesem Haus jeden schon einmal - im Guten wie im Schlechten - getroffen hat, beizubehalten, Agreements einzuhalten und nicht bei jedem Anlass für sich neu zu interpretieren. Daher schlage ich vor, beiden Anträgen die Dringlichkeit zuzuerkennen und diese, wie jeden anderen dringlich eingebrachten Antrag auch, am Ende der Tagesordnung zu behandeln. Ich werde getrennt darüber abstimmen lassen.“[AU3] Der Vorsitzende lässt nun über die Dringlichkeit der beiden Anträge abstimmen. Die Dringlichkeit der beiden Anträge wird einstimmig angenommen. Weiters lässt Bürgermeister Luger über die von der ÖVP vorgeschlagene Vorgangsweise abstimmen. Die Behandlung des Dringlichkeitsantrages der Fraktionen von ÖVP, Die Grünen, NEOS und KPÖ, am Beginn der Sitzung wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (19) und FPÖ (14) sowie Gemeinderätin Leitner-Rauchdobler, NEOS, mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Somit werden beide Dringlichkeitsanträge am Ende der Tagesordnung behandelt. A MITTEILUNGEN DES BÜRGERMEISTERS Bürgermeister Luger verweist auf die den Mitgliedern des Gemeinderates vorliegenden Mitteilungen über jene Stadtsenatsbeschlüsse, mit denen Kreditüberschreitungen und Kreditübertragungen bewilligt wurden, und ersucht um Kenntnisnahme. 1. Kreditüberschreitungen Der Stadtsenat hat in der Zeit vom 1. Jänner 2017 bis 19. Juni 2017 für das Rechnungsjahr 2017 eine Kreditüberschreitung genehmigt. Die Bedeckung der Kreditüberschreitung erfolgte durch eine Mehreinnahme. 2. Kreditübertragungen Der Stadtsenat hat in der Zeit vom 9. Mai 2017 bis 19. Juni 2017 für das Rechnungsjahr 2017 eine Kreditübertragungen genehmigt: In der Zeit vom 1. Jänner 2017 bis 19. Juni 2017 wurden vom Stadtsenat für das Rechnungsjahr 2017 Kreditübertragungen in der Höhe von 140.935 Euro genehmigt. Davon wurden dem Gemeinderat in bereits vorangegangenen Sitzungen 125.935 Euro zur Kenntnis gebracht. Nach § 54 Abs. 2 StL 1992 in Verbindung mit Verordnung des Gemeinderates vom 29. November 1979 obliegt die Beschlussfassung der Kreditübertragungen, wenn der Betrag im Einzelfall 29.069 Euro nicht übersteigt, und bei Kreditüberschreitungen, wenn der Betrag im Einzelfall 50.000 Euro nicht übersteigt, dem Stadtsenat, solange die bereits vom Stadtsenat beschlossenen Kreditüberschreitungen nicht die Höhe von insgesamt eins von Hundert der gesamten veranschlagten Ausgaben übersteigen. Der maßgebliche Höchstbetrag 2017 für Kreditüberschreitungen beträgt somit 9,532.225 Euro und wurde nicht überschritten. 3. Nachtragsvoranschlag Für das Rechnungsjahr 2017 haben die vom Gemeinderat und Stadtsenat bis zum 19. Juni 2017 genehmigten Kreditüberschreitungen 50.000 Euro und die Kreditübertragungen 522.527 Euro betragen. Nach § 54 Abs. 2 letzter Satz StL 1992 ist ein Nachtragsvoranschlag erforderlich, wenn die Kreditüberschreitungen 7,5 Prozent der Einnahmen des ordentlichen Voranschlages, das sind 50,250.382,50 Euro übersteigen. Für Kreditübertragungen gilt das Gleiche. Diese Grenzen wurden nicht überschritten. Ein Nachtragsvoranschlag für 2017 ist daher nicht erforderlich. [System4]B WAHL DER SCHRIFTFÜHRER/INNEN UND –STELLVERTRETER/INNEN Nach § 6 (1) der Geschäftsordnung für den Gemeinderat sind auf die Dauer von je drei Monaten zwei SchriftführerInnen zu wählen, und zwar eine(r) aus der stärksten im Gemeinderat vertretenen Wahlpartei über deren Vorschlag, der/die zweite und die beiden StellvertreterInnen aus einer anderen im Gemeinderat vertretenen Wahlpartei über deren Vorschlag. Von Seiten der SPÖ-Fraktion wird Herr Gemeinderat Jakob H u b e r vorgeschlagen. Stellvertreter: Herr Gemeinderat Günther K l e i n h a n n s, FPÖ. Von Seiten der ÖVP-Fraktion wird Frau Gemeinderätin Mag.a Veronika L e i – b e t s e d e r vorgeschlagen. Stellvertreter: Herr Gemeinderat Mag. Helge L a n g e r , M. A., Die Grünen. Die Vorschläge werden vom Gemeinderat einstimmig angenommen. [System5]C ANFRAGEN AN STADTSENATSMITGLIEDER Bürgermeister Luger bringt zur Kenntnis, dass vier Anfragen für die heutige Sitzung eingebracht wurden; drei an seine Person und eine an Stadträtin Hörzing. Bürgermeister Luger übergibt den Vorsitz an Vizebürgermeister Forsterleitner. „1. Anfrage von Gemeinderätin Schmid an Bürgermeister Luger: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, im Juli 2015 fand der Antrag der Grünen- Fraktion ,Bienenschutz - Linz kann viel für Bienen tun!‘ einstimmig Zustimmung. Konkret wurde folgendes beschlossen: ,Bürgermeister Luger wird ersucht, die mit der Pflege und Gestaltung von Grünflächen in Linz beauftragten Geschäftsbereiche anzuweisen, besonderes Augenmerk auf den Bienenschutz zu legen und vor allem auf den Einsatz von bienenschädlichen Pestiziden zu verzichten und bienenfreundliche Pflanzen einzusetzen. Weiters wird der Bürgermeister ersucht, Informationsmaßnahmen in der Stadt zu treffen mit dem Ziel, das Bewusstsein für Bienenschutz zu erhöhen und besonders die MitarbeiterInnen der Stadt aber auch private GrundeigentümerInnen und die Bevölkerung von Linz für den Bienenschutz zu sensibilisieren.‘ Das gleiche Ersuchen erging per Resolution auch an die Geschäftsführungen der Unternehmensgruppe Linz. Dazu stellen wir folgende Fragen: 1. Mit welchen Maßnahmen wurde der Antrag ,Bienenschutz - Linz kann viel für Bienen tun!‘ umgesetzt? 2. Wird, wie im Antrag formuliert und beschlossen, auf den Einsatz von Pestiziden im Einflussbereich der Stadt verzichtet? Wenn nein, in welchen Bereichen werden noch Pestizide eingesetzt? 3. Kommen, wie im Antrag formuliert und beschlossen, bienenfreundliche Pflanzen in Linz zum Einsatz? Wenn nicht, warum nicht? 4. Welche Informationsmaßnahmen wurden, wie beschlossen getroffen, um die MitarbeiterInnen der Stadt und die Bevölkerung für Bienenschutz zu sensibilisieren? 5. Gab es von den Geschäftsführungen der Unternehmensgruppe Linz Reaktionen auf die Resolution? [AU6] Dazu Bürgermeister Luger: „Ich orte eine Tendenz, dass Anfragen, die an das ressortzuständige Stadtsenatsmitglied ergehen könnten, in letzter Zeit häufig direkt an mich gestellt werden. Ich habe mich in Umweltfragen noch nicht so eingearbeitet, werde aber versuchen deine Anfrage nach bestem Wissen und Gewissen zu beantworten. Zu 1: Insgesamt 215.000 Quadratmeter Grünflächen in unserer Stadt werden als Blumenwiese gepflegt. Diese Flächen werden nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht, dass die Blumen und Gräser blühen und Samen bilden können. Jetzt kenne ich den Grund, warum sich die Anfragen und Beschwerden in meinem Büro häufen, dass die Wiesen nicht öfter gemäht werden. In Linz wachsen auf rund 2100 Quadratmetern Sonnenblumen als Futterpflanzen für Bienen. Zu 2: Dort, wo wir direkt pflegen und betreuen - auf öffentlich zugänglichen und von den Stadtgärten betreuten Flächen - werden seit dem Jahr 2016 keine Pestizide mehr eingesetzt. Ob das im erweiterten, nicht direkten Einflussbereich der Stadt geschieht, kann ich beim besten Willen nicht beantworten. Zu 3: Ich habe erwähnt, dass bei den Sommerblumen und auch bei Stauden und Gehölzen vermehrt pollenbildende Pflanzen, die als Nahrungsquelle sowohl für Bienen als auch für Hummeln dienen, verwendet werden. Zu 4: Vom Geschäftsbereich Stadtgrün und Straßenbetreuung wurden an entsprechenden Standorten so genannte bebilderte Bienen-Informationstafeln angebracht, auf denen nachzulesen ist, welche Pflanzen als Bienenfutterpflanzen dienen und warum sie besonders an dieser Stelle angepflanzt worden sind. Weiters erfolgte zu diesem Thema im Jahr 2016 eine Presseinformation in der Zeitschrift für Ökologie, Natur und Umweltschutz der Stadt Linz (ÖKO-L) Heft Nummer 2/2016. Zu 5: Nach Aussagen des Geschäftsbereiches Stadtgrün und Straßengestaltung sind dazu keine Reaktionen bekannt. Auch bei mir sind keine eingelangt. Ob bei anderen Mitgliedern der Stadtregierung oder Gemeinderätinnen und Gemeinderäten Rückmeldungen eingegangen sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich muss gestehen, dass ich durch diese Anfrage inhaltlich etwas dazugelernt habe.“[AU7] 2. Anfrage von Gemeinderätin Schmid an Bürgermeister Luger: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, Urban Gardening liegt im Trend - neben der Gemüseproduktion haben Gemeinschaftsgärten zusätzlich vielschichtige Auswirkungen auf die Stadt und das Leben in der Stadt. Sie bringen Menschen zusammen, schaffen Begegnungsräume und ermöglichen den Menschen, die Stadt ein Stück weit mitzugestalten und am Leben in der Stadt teilzuhaben. Sie bieten Erholungszonen im turbulenten Alltag, sind Lernräume, stärken die Biodiversität und bilden einen wichtigen Beitrag für das Klima in der Stadt. Linz hat den Trend erkannt und 2015 aufgrund eines Antrages der Grünen ein Konzept zur Förderung der gärtnerischen Initiativen im öffentlichen Raum entwickelt und im März 2015 im Gemeinderat beschlossen. Ziel des neuen Aktionsplanes war es, Urban-Gardening-Initiativen möglichst effizient zu unterstützen und ihnen den Weg für unkompliziertes und kostengünstiges Gemeinschaftsgärtnern auf städtischen Flächen zu ebnen. Wir möchten erfahren, wie die Entwicklungen vorangegangen sind und stellen daher folgende Fragen: 1. Wie haben sich die Gemeinschaftsgartenprojekte in Linz seit 2015 entwickelt? Wie viele Projekte gab es 2015 und wie viele gibt es heute? 2. Wie viele Neuanfragen gab es seit 2015 von BürgerInnen, die ein Gartenprojekt starten wollten? 2.1. Wie viele davon wurden genehmigt? Welche Flächen wurden hierfür zur Verfügung gestellt und wie entwickeln sich die Projekte? 2.2. Wie viele davon wurden nicht genehmigt und was waren die Gründe dafür? 3. Gibt es einen Plan für mögliche neue Flächen, die sich für Gemeinschaftsgärten auf städtischen Flächen eignen? 3.1. Wenn ja, welche Flächen werden für Gemeinschaftsgärten in Zukunft zur Verfügung stehen? 3.2. Wenn nein, warum wird nicht an einen Ausbau von Flächen für Gemeinschaftsgärten gedacht?[AU8] Dazu Bürgermeister Luger: „Zu 1: Das ist ziemlich konstant und kontinuierlich. 2015 und 2016 gab es sechs und im Jahr 2017 vier Projekte. Zu 2: Soweit recherchierbar und bekannt, gab es 20 Neuanfragen. 19 Anfragen stammen aus den Jahren 2015 und 2016. Im heurigen Jahr gab es bislang eine Anfrage. Zu 2.1: Es gibt sechs Standorte, davon einer in Alt-Urfahr, ein zweiter ebenfalls nördlich der Donau beim Seniorenzentrum Franz Hillinger und ein dritter in Urfahr beim Neuen Rathaus. Ein weiteres Projekt gibt es seit dem Jahr 2015 direkt bei der Löwenfeldschule in der Zeppelinstraße. Bis 2016 gab es beim Seniorenzentrum Dauphinestraße und beim Seniorenzentrum Dornach-Auhof Projekte. Im Jahr 2016 wurde nur ein Jahr lang ein Projekt beim Metro-Markt durchgeführt. Wie sich aus dieser Übersicht erkennen lässt, werden einige Projekte sehr ordentlich und intensiv betrieben. Andere allerdings nicht weitergeführt, weil die dort Engagierten im folgenden Jahr nicht mehr erschienen sind und diese Flächen nicht mehr genutzt wurden. Zu 2.2. Insgesamt wurden 16 Projekte nicht genehmigt. Soweit es die Stadt betrifft, handelte es sich bei der formalen Untersagung dieser Projekte um nicht erteilte Grundeigentümerzustimmungen. Das heißt, diese Flächen sollten weiterhin öffentlich nutzbar sein. Sie wurden wegen der Verkehrsaufschließung als nicht geeignet befunden oder sie sind anderen Vorhaben wie z. B. Schulen zugeordnet. Zu 3: Meine Recherche ergab, dass derzeit elf Standortvorschläge bekannt sind. Die Entscheidungen dazu sind noch vakant. Zu 3.1: Dem Geschäftsbereich Gebäudemanagement und Tiefbau wurden diese elf Standorte vorgeschlagen, die noch in Bearbeitung sind. Ich weiß nicht wie diese Flächen beurteilt werden, das ist nicht mein direkter Zuständigkeitsbereich. Ich persönlich weiß, dass es rund um den Posthof ein Projekt gibt, weil ich in meiner Funktion als Aufsichtsrat-Chef der Linzer Veranstaltungs GesmbH damit befasst wurde. Auch beim Landschaftspark in der solarCity soll es eine Initiative geben. Mehr kann ich aus meiner Sicht zum diesem Thema nicht antworten.“[AU9] 3. Anfrage von Gemeinderat Potočnik an Bürgermeister Luger: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, aus Anlass der von Ihnen (SPÖ) und der FPÖ angekündigten Genehmigung einer privaten Tiefgarage unter dem öffentlichen Andreas-Hofer-Park stellen sich weitere Fragen: 1. Im Falle eines Garagenbaus unter dem öffentlichen Park: Welche Vereinbarung hat die Stadt Linz mit dem Swietelsky-Konzern in Bezug auf eine finanzielle Entschädigung getroffen? Wird das Baurecht unter dem öffentlichen Grund verkauft, wird vermietet oder verpachtet? Wenn ja, wie hoch sind die Zahlungen und was sind die Grundlagen für diese Bewertungen? 2. Gab es in Linz in den letzten 20 Jahren vergleichbare Projekte (private Garage unter öffentlichem Grund wie Parks und Straßen)? Wenn ja, was waren hier jeweils die Abmachungen, Zahlungsformen und die Höhe der finanziellen Entschädigungen? 3. lm Falle einer (von Swietelsky mehrfach und unabhängig von der Errichtung dieser Tiefgarage in den Raum gestellten und sogar angekündigten, also wahrscheinlichen) Absiedlung: Was passiert dann mit der Garage? Swietelsky hat dann ja keinen ‚Eigenbedarf‘ mehr, die Garage ist dann also weitgehend obsolet, weil es im Viertel keinen Bedarf gibt. Gibt es für diesen wahrscheinlichen Fall Abmachungen? Wird die Garage dann (verkehrspolitisch vollkommen kontraproduktiv und nicht dem Sinn dieser Anlagen entsprechend) als Park-and-ride-Anlage genutzt?“[AU10] Dazu Bürgermeister Luger: „Zu 1: Fakt ist, dass es keine vertragliche Vereinbarung zwischen der Firma Swietelsky und der Stadt Linz gibt. Sollte dieses Projekt bewilligt werden, werden mit Sicherheit die entsprechenden Verhandlungen geführt und zu Ende gebracht werden. Zur Frage ob das Baurecht unter dem öffentlichen Grund verkauft, vermietet oder verpachtet wird, kann ich nur sagen, ein Baurecht ist ein Baurecht und exakt alles andere, als Vermietung oder Verpachtung, geschweige denn ein Verkauf. In den meisten Fällen wird von der Stadt ein Recht an jemanden auf 100 Jahre vergeben. Das ist aber alles noch Gegenstand der Verhandlungen. Ich kann die Frage bezüglich allfälliger Höhen eines solchen Baurechtsvertrages bei diesem konkreten Projekt nicht beantworten. Zu 2: Es gab eine Reihe von Projekten dieser Art, die immer - nicht nur dem Grunde nach, sondern wegen der Laufzeit bzw. der Pachtzinse - jeweils dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt worden sind. Beispiele dafür sind in den Gemeinderatsprotokollen der Vergangenheit im Detail nachlesbar und uns allen bekannt. Die prominentesten Projekte waren sicherlich z.B. die erste Tiefgarage in der Innenstadt, direkt beim Alten Rathaus, jene an der Promenade, am Pfarrplatz und auch die Tiefgarage in der Gärtnerstraße auf dem Grundstück, das der Stadt gehört hat. Über all diese Jahre ist das Baurecht grundsätzlich auf 100 Jahre vergeben worden. Der Bauzins betrug bei all diesen Projekten zwischen knapp unter einem Euro und maximal 4,50 Euro pro Quadratmeter und Jahr. Die großen Schwankungen hängen mit dem Anteil des in Anspruch genommenen öffentlichen Gutes zusammen. Beispielsweise liegt ein Teil der Tiefgarage Promenade auf Privatgrund des Landes Oberösterreich, was unsere Beiträge natürlich reduziert. Es gibt auch Tiefgaragen auf öffentlichem Gut, in denen dieselben Tarife verlangt werden, wie für oberirdische Stellplätze, wie zum Beispiel die Südbahnhofmarkt-Tiefgarage. Dort wurde so ein Wunsch nach dem niedrigeren Tarif für die Tiefgarage in einen niedrigeren Bauzins eingerechnet. Zu 3: Es gibt keinen Vertrag. Damit könnte ich mich formal zurückziehen. Ich möchte aber dazusagen, dass es mir nicht bekannt ist, dass die Firma Swietelsky absiedeln will. Grundsätzlich ist ein vergebenes Baurecht – das ist juristisch relativ einfach nachvollziehbar –, nicht vom Standort eines Firmensitzes abhängig. Ich kann Ihnen also beim besten Willen nicht sagen, was der Fall wäre, wenn es so wäre. Wir haben noch nicht einmal den Beschluss gefasst, dass diese Garage errichtet wird. Ich hoffe, damit auch diese Anfrage beantwortet zu haben. Mehr habe ich heute nicht zu beantworten.“[AU11] Der Bürgermeister übernimmt wieder den Vorsitz. 4. Anfrage von Gemeinderätin Schmid an Bürgermeister Luger von der Mai-Gemeinderatssitzung, die von Stadträtin Hörzing beantwortet wird. „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, im Rahmen des Beschlusses zum sektoralen Bettelverbot wurde von Ihnen betont, wie wichtig begleitende soziale Maßnahmen sind. In Aussicht gestellt wurde eine intensive Zusammenarbeit mit unserer Partnerstadt Braşov in Rumänien. Ein gemeinsames Sozialprojekt sollte in Angriff genommen werden, um das Problem bei den Wurzeln anzupacken und vor Ort in Rumänien unterstützende Hilfe zu leisten. Es ist nun bereits über ein Jahr vergangen und wir sind sehr gespannt, welche Schritte in dieser Zeit unternommen wurden. Daher stellen wir folgende Fragen: 1. Welche begleitenden sozialen Maßnahmen wurden seit der Einführung des sektoralen Bettelverbotes ergriffen, um die Situation der bettelnden Menschen zu verbessern? 2. Ist das gemeinsame Sozialprojekt in Braşov, das unterstützende Hilfe vor Ort leisten soll schon realisiert? 3. Wenn ja: 3.1. Mit wem wurde das Projekt realisiert – wer sind die Partnerinnen? 3.2. Wie genau beteiligt sich Linz an diesem Projekt? 3.3. Was genau passiert im Projekt? Wo werden die Schwerpunkte gesetzt? 3.4. Wie schaut die weitere Planung aus? 4. Wenn nein: 4.1. Wann wird das Projekt realisiert? Gibt es hier bereits einen Zeitplan? 4.2. Mit welchen Partnerinnen arbeitet die Stadt Linz zusammen? Gibt es hier Kontakte z.B. zur Caritas, die selbst Projekte in Rumänien betreut? 4.3. Wie wird sich die Stadt Linz konkret am Projekt beteiligen? 5. Gibt es weitere gemeinsame Maßnahmen mit der Stadt Braşov und wenn ja, welche?“[AU12] Dazu Stadträtin Hörzing: „Zu 1: Gleichzeitig mit der Einführung des sektoralen Bettelverbotes am 2. Mai 2016, wurde die Caritas mit begleitenden Sozialmaßnahmen zum sektoralen Bettelverbot beauftragt. Konkret wurde vom 2. Mai 2016 bis 10. Juni 2016 begleitende Streetwork zum sektoralen Bettelverbot durchgeführt. Das Hauptziel bestand in der muttersprachlichen Information der Betroffenen über das sektorale Bettelverbot, um die Betroffenen vor Strafen zu schützen und die neue gesetzliche Regelung umzusetzen. Insgesamt waren fünf SozialarbeiterInnen im Einsatz. Zwei waren abwechselnd von Montag bis Freitag von 13 Uhr bis 17 Uhr in der Linzer Innenstadt unterwegs. Damit konnten die notwendigen Sprachen Deutsch, Englisch, Romanes, Rumänisch, Slowakisch, Tschechisch sowie Ungarisch abgedeckt werden. In Aufklärungsgesprächen und mit von der Stadt Linz bereitgestellten Foldern als Anschauungsmaterial wurden die Betroffenen in ihrer Muttersprache informiert. Die StreetworkerInnen der Caritas für Menschen in Not, waren vorrangig in der Verbotszone, auf der Landstraße - vom Hauptplatz bis zum Volksgarten - inklusive den Seitenstraßen sowie dem Bahnhofsplatz, dem Südbahnhofmarkt und dem Urfahraner Markt unterwegs. Zudem wurden jedoch andere bekannte Treffpunkte und beliebte Plätze der Betroffenen angesteuert, um Informationen zu verteilen. Neben der muttersprachlichen Information der Betroffenen über das sektorale Bettelverbot, wurden auch andere Informationen zum Beispiel über Bettelverbote, die außerhalb der Verbotszonen gelten, ausgegeben. Zu Anfragen wie Rückreise, medizinische Probleme oder Perspektivenabklärung wurden die Betroffenen zu anderen Einrichtungen vermittelt. Insgesamt wurden im Streetworkprojekt an 27 Einsatztagen 370 Kontakte gezählt. Zu 2 bis 4: Betreffend Sozialmaßnahmen vor Ort gab es bereits im April 2016 einen avisierten Besuch in der Stadt Braşov, der aber aufgrund der politischen Situation vor Ort verschoben werden musste. Ein Besuch im September dieses Jahres ist bereits in Planung. Gleichzeitig gab es bereits Kontakte mit der Caritas, um eventuelle Maßnahmen vor Ort, deren Möglichkeit und Wirksamkeit zu besprechen. Die weitere Planung und Konkretisierung kann erst nach einem Besuch in Braşov eingeleitet werden. Zu 5: Ich darf auf die Beantwortung von vorher verweisen. Der nächste Schritt wird dieser Besuch in der Stadt Braşov sein, um sich dort mit VertreterInnen der Politik auszutauschen. Soweit meine Anfragebeantwortung.“[AU13] 5. Anfrage von Gemeinderat Eypeltauer an Stadträtin Hörzing von der Gemeinderatssitzung im Mai: „Sehr geehrte Frau Stadträtin, liebe Karin, das Gesamtbudget für die in Linz abgehaltene Karate-Weltmeisterschaft 2016 belief sich laut Unterlage zur Auftakt-Pressekonferenz vom 2. November 2015 auf knapp drei Millionen Euro. Insgesamt 1,2 Millionen Euro wurden zu je einem Drittel von Bund (Sportministerium), Land Oberösterreich und Stadt Linz aufgebracht. Das würde ein Fördervolumen von 400.000 Euro seitens der Stadt Linz bedeuten. Dem gegenüber ergibt die beschlossene Förderung von 200.000 Euro im Gemeinderat am 3. Dezember 2015 und die zusätzliche nachträgliche Subvention von 30.000 Euro an den Karate-Bund wenig mehr als die Hälfte dieser 400.000 Euro, weshalb hier Klärungsbedarf besteht. Es ist begrüßenswert, wenn Sport-Großereignisse in Linz stattfinden und wenn die Stadt Linz Förderungen in überschaubarem Maße leistet. Daraus ergibt sich ein langfristiger Mehrwert für die Bevölkerung, die regionale Wirtschaft und insbesondere den Tourismus. Im konkreten Fall war das Großereignis vor allem ein großes Desaster, wie die Kronenzeitung am 20. März 2017 schildert: Anstatt budgetierter 25.000 Tickets wurden 10.200 abgesetzt, was ein Minus von rund 200.000 Euro verursachte. Anstatt geplanter Sponsoreinnahmen von 200.000 Euro, konnten nur 46.000 lukriert werden. Dafür stiegen die Kosten für den Transport der Sportler, Betreuer und Funktionäre von kalkulierten 22.000 auf 160.000 Euro. Die Kosten für Catering waren um 250.000 Euro höher als geplant. Grund dafür ist ein Vertrag, der dem Caterer einen Mindestumsatz garantierte. Da dieser aber allein aufgrund der ausbleibenden Besucher nicht annähernd erreicht wurde, musste der Veranstalter auch für die installierte Küche 120.000 Euro bezahlen. Es zeigen sich also enorme Fehleinschätzungen seitens der Veranstalter, denen offenbar auch die Stadt Linz aufgesessen ist. Der Misserfolg trifft nun vor allem die Veranstalter selbst, indirekt jedoch auch die Stadt Linz: Die städtische Förderung generierte bei Weitem nicht den Mehrwert, der sie rechtfertigen könnte. Zum Krisengipfel des Sportministeriums war Medienberichten zufolge auch die Stadt Linz geladen, was eine zumindest mittelbare, aber signifikante Betroffenheit der Stadt selbst zusätzlich impliziert. Vor dem Hintergrund des weiters Ausgeführten stelle ich folgende Anfrage: 1. Wie hoch war die Gesamtsumme aller Zahlungen, der Stadt Linz im Zusammenhang mit der Karate-Weltmeisterschaft 2016? Ich ersuche um Aufgliederung in Dritte und stadteigene Unternehmungen, sofern es Zahlungen an solche gab. 2. Wie hoch war die Gesamtsumme aller Förderungen der Stadt Linz für die Karate-Weltmeisterschaft 2016? 3. Welche Besucherinnenanzahl erwartete die Stadt Linz? 4. Auf Basis welcher Erwägungen gründete sich diese Erwartung? 5. Wann wurde das Förderansuchen für die Karate-Weltmeisterschaft gestellt? 6. War der Stadt Linz zu irgendeinem Zeitpunkt der Inhalt aller Verträge des Veranstalters der Karate-Weltmeisterschaft mit dritten Dienstleistern, insbesondere dem Catering, bekannt? 7. War der Inhalt von Verträgen des Veranstalters mit Dritten Gegenstand der Erwägungen zum Antrag an den Gemeinderat auf Förderung der Karate-Weltmeisterschaft? 8. Gibt es eine standardisierte Qualitätskontrolle bei Förderungen im Größenbereich ab 100.000 Euro? Wie versichert sich die Stadt Linz, dass tatsächlich ein aussichtsreiches Projekt mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit vorliegt? 9. Gab es bis zur Genehmigung der Förderungen Indizien auf eine geringere Besucherzahl, als ursprünglich angenommen? 9 1. Wenn ja, welche Schritte wurde in Reaktion darauf seitens der Stadt Linz gesetzt? 10. Finanzierte die Stadt Linz im Zusammenhang mit der Karate-Weltmeisterschaft 2016 Inserate oder Anzeigen in Digital- oder Printmedien? 10.1. Falls ja, wie teilten sich die Ausgaben auf die einzelnen Medien und Sujets auf? Ich ersuche höflich um schriftliche Beantwortung meiner Anfrage.“[AU14] Dazu Stadträtin Hörzing: „Zu 1: Die Sportförderung für die Karate-Weltmeisterschaft an den österreichischen Karatebund betrug 200.000 Euro. Außerdem genehmigte der Gemeinderat zusätzliche 30.000 Euro für Sicherheitsauflagen. Zu 2: Eben diese schon erwähnten 230.000 Euro plus Naturalleistungen des Geschäftsbereiches Stadtgrün und Straßenbetreuung (SGS) im Ausmaß von 202,50 Euro abzüglich Selbstbehalt von 67,50 Euro. Zu 3: Nachdem eine Karate-Weltmeisterschaft noch nie auf Linzer Stadtgebiet stattgefunden hat, war das natürlich schwer zu recherchieren. Natürlich lagen keine dementsprechenden Vergleichszahlen vor. Seitens des Veranstalters war eine Zahl von ca. 15.000 beziffert, nachdem in diesem Bereich und Umfeld mit einer Vielzahl von Nationen, aktiven TrainerInnen, FunktionärInnen, JournalistInnen usw. zu rechnen war. Zu 4: Das habe ich schon erwähnt. Zu 5: Das war am 12. Juni 2013. Zu 6: Nein. Zu 7: Nein. Zu 8: Jeder Veranstalter muss im Vorfeld entsprechende Ansuchen inklusive Wirtschaftsplan, das heißt, eine Einnahmen-/Ausgabendarstellung einreichen. Weltmeisterschaftsveranstaltungen und Ähnliches mehr, sind nur durch Co-Finanzierung mit dem Bund, dem Land Oberösterreich, nationalen und internationalen Verbänden, Sponsoren usw. möglich. Die Angaben des Veranstalters werden in Absprache mit dem Bund und dem Land Oberösterreich im Vorfeld auf Plausibilität derartiger Veranstaltungen, die meist über die nationalen Verbände eingereicht werden, geprüft. Zu 9: Nein. Zu 10 und 10.1.: Mir liegen keine Informationen darüber vor, dass das in diesem Bereich unterstützt worden wäre. Soweit meine Anfragebeantwortung.“[AU15] 6. Anfrage von Gemeinderätin Riha an Stadträtin Hörzing: „Im Zusammenhang mit dem Prüfbericht der Volksanwaltschaft an den Nationalrat und den Bundesrat, zum Thema ,Präventive Menschenrechtskontrolle 2016‘ wurden mehrere, teils eklatante Missstände in Alten- und Pflegeheimen in ganz Österreich bekannt. Hierzu gab es auch diverse Medienberichte. Im Besonderen konzentrieren sich die Beanstandungen auf das unzureichende oder schlechte Versorgen von Heimbewohnern und auf ,strukturelle Gewaltmaßnahmen‘ wie zu frühe Bettruhezeiten in Kombination mit unnötiger Medikation zum Zweck der ,Ruhigstellung‘. Der Bericht hält hierzu fest: ,Unübliche Essens- und frühe Schlafenszeiten sind Ausdruck struktureller Gewalt und sind zu vermeiden. Eine Abendgestaltung für nicht schlafende und ruhelose demente Bewohnerinnen und Bewohner ist erforderlich.‘ In diesem Zusammenhang ersuche ich höflich um Beantwortung folgender Fragen: 1. Gibt es, oder gab es, im Rahmen der Prüfung durch die Volksanwaltschaft Beanstandungen in Linzer Alten- und Pflegeeinrichtungen? a) Wenn ja, wurden in diesen Fällen disziplinäre Maßnahmen ergriffen? i) Wenn ja, welche? ii) Wenn nein, warum nicht? b) Wenn ja, wurden oder werden Maßnahmen gesetzt um diesen Missständen zukünftig vorzubeugen? i) Wenn ja, welche? ii) Wenn nein, warum nicht? c) Wenn ja, in welchen Einrichtungen ist es zu Beanstandungen gekommen? d) Wenn ja, gab es bereits vor Erscheinen des Prüfberichts Beanstandungen oder Anzeichen, die auf Missstände hingewiesen hätten? i) Wenn ja, welche und warum wurden nicht früher entsprechende Schritte gesetzt? e) Wenn nein, wurden oder werden zukünftig Maßnahmen ergriffen, die eine entsprechende Früherkennung von Missbrauch oder Vernachlässigungen von Pflegebedürftigen ermöglichen? 2. Wird das Personal in Linzer Alten- und Pflegeeinrichtungen laufend auf seine Kompetenz geprüft? a) Wenn ja, wie wird die fachliche Kompetenz festgestellt und wer führt diese Prüfung durch? b) Wenn nein, warum wird die fachliche Kompetenz der Pflegekräfte nicht geprüft? c) Wenn nein, halten Sie es für notwendig zeitnah eine Überprüfung der fachlichen Kompetenz des Pflegepersonals einzuführen? 3. Werden in Linzer Alten- und Pflegeeinrichtungen Asylwerber, subsidiär Schutzberechtigte oder Asylberechtigte eingesetzt? a) Wenn ja, in welchen Einrichtungen werden Asylwerber, subsidiär Schutzberechtigte oder Asylberechtigte eingesetzt, welche Arbeiten dürfen diese verrichten und welche Ausbildung müssen diese vorweisen (aufgeschlüsselt auf die Jahre 2014 bis dato)? b) Wenn ja, im Rahmen welcher städtischen Programme werden Asylwerber, subsidiär Schutzberechtigte oder Asylberechtigte eingesetzt? 4. Gibt es Ihrerseits Möglichkeiten auch bei Alten und Pflegeeinrichtung die nicht (mittelbar oder unmittelbar) durch die Stadt Linz betrieben werden, ,strukturellen Gewaltmaßnahmen‘ entgegenzuwirken? a) Wenn ja, was haben Sie bisher in dieser Angelegenheit unternommen bzw. beabsichtigen Sie zukünftig noch zu unternehmen? Herzlichen Dank für die Beantwortung der Fragen!“[AU16] Dazu Stadträtin Hörzing: „Zu 1, a), b), c), d), e): Dazu gibt es weitere Unterpunkte und Zusatzfragen - wenn ja bzw. wenn nein. Nein, uns sind keine Beanstandungen bekannt. - Nachdem das klar ist sind diese zusätzlichen Fragen nicht nur obsolet, sondern nicht zulässig bzw. nur teilweise zulässig, weil Frau Kollegin Riha ihre Frage auf alle Alten- und Pflegeheime bezieht. Manche Fragebeantwortung wären grundsätzlich nur im Bereich der Seniorenzentren Linz GesmbH möglich und auch das nur eingeschränkt. Aber grundsätzlich obsolet, weil nein. Zu 2 a), b), c) und 3 und 3a): Selbige Thematik bei den Fragen 2 und 3, die ebenfalls als unzulässig gewertet wurden. Zu 3 b): Nur im Rahmen des Projektes Jobimpuls, allerdings keine Asylwerber, sondern nur Asylberechtigte, die natürlich die Möglichkeit haben, Tätigkeiten aufzunehmen bzw. subsidiär Schutzberechtigte. Zu 4 und 4a): Diese Frage ist ebenfalls nicht im eigenen Wirkungsbereich und deswegen nicht zu beantworten. Ich mache das allerdings auf freiwilliger Basis sehr gerne. Ich darf anmerken, dass die Stadt Linz keine Möglichkeit hat, bei Alten- und Pflegeeinrichtungen, die nicht durch die Stadt Linz betrieben werden, strukturellen Gewaltmaßnahmen entgegenzuwirken. Das Land Oberösterreich ist die Aufsichtsbehörde und der Stadt Linz kommt diesbezüglich keine Kompetenz zu. Soweit meine Anfragebeantwortung. Danke.“[AU17] Bürgermeister Luger: Danke schön. Damit sind alle Anfragen, die heute mündlich beantwortet wurden, erledigt.“[AU18] [System19]D ANTRAG NACH § 47 ABS. 5 STL 1992 GEGEN NACHTRÄGLICHE GENEHMIGUNG DURCH DEN GEMEINDERAT Stadtrat Hein berichtet über [System20]D 1. Wohnpark Petrinum / Diözesane Immobilienstiftung – Bekämpfung des Flächenwidmungsplanes; Äußerung an den Verfassungsgerichtshof und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „Die Äußerung zur Verfassungsgerichtshof-Beschwerde der Diözesanen Immobilienstiftung zur Verfügung des Verfassungsgerichtshofes G74/2017-3, V44/2017-3 vom 18. April 2017 wird genehmigt.“[AU21] Wortmeldung Gemeinderat Potočnik: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, lieber Markus und KollegInnen, wir werden uns bei diesem Antrag aus einem ganz einfachen Grund der Stimme enthalten. Wir haben uns eingelesen und recherchiert und sind zu dem Schluss gekommen, dass die Stadt nicht ganz sauber arbeitet. Die Diözese hat ähnlich wie beim ‚Turm 20 Projekt‘ auf einem gültigen Flächenwidmungs- und Bebauungsplan geplant und eingereicht. Durch politische Intervention oder durch Druck der Grünen wurde das Projekt aber verhindert. Das ist nicht das, was ich mir von der Stadt erwarte. Markus, du pochst immer darauf, dass Planungssicherheit besteht. Die Diözese stand vollkommen überraschend plötzlich vor anderen Gegebenheiten. Sie hat investiert, die Planung gemacht und bleibt auf den Kosten sitzen. Die Widmung lautet jetzt auf ,Schule‘, aber das braucht dort niemand, auch das Petrinum nicht. Ich denke, da muss anders umgegangen werden und nicht politischer Willkür sozusagen Tür und Tor geöffnet werden.“[AU22] Bürgermeister Luger: „Sehr geehrter Gemeinderat Potočnik, ich ersuche Sie erstens, dass Sie Ihre Worte ein bisschen genauer abwägen. Der Vorwurf, dass es sich hier um politische Willkür handelt, ist nahe dem Amtsmissbrauch. Ich erwarte mir von Ihnen, dass Sie Ihre Worte genauer wählen, noch dazu als einer, der ein gewisses Fachwissen für sich in Anspruch nimmt. Zweitens, weise ich zurück, dass sich die Stadt Linz in diesem Flächenwidmungsverfahren nur annähernd nicht korrekt verhalten hätte. Das beweist der bisherige Prozessverlauf. Ich möchte noch einmal klar betonen, dass sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die dieses Verfahren im zuständigen Geschäftsbereich als Beamte oder GutachterInnen abgewickelt haben, korrekt gehandelt haben. Ich weise Ihre Ausführungen auf das Allerschärfste zurück.“[AU23] Schlusswort Stadtrat Hein: „Ich möchte dazu auch noch ein paar Worte sagen. Das Neuplanungsgebiet ist natürlich in gewisser Weise eine Reißleine, wenn die Planungsziele des Bauträgers mit den Planungszielen der Stadt nicht einhergehen. Politische Willkür würde man dann maximal dem gesamten Gemeinderat unterstellen, denn auch ein ‚Neuplanungsgebiet‘ braucht eine Mehrheit im Gemeinderat. Das heißt, hier kann eine Abteilung oder ein Referent nicht willkürlich handeln und ich bin davon überzeugt, dass der Gemeinderat damals nicht willkürlich gehandelt hat. Es ist völlig klar, dass dieses massive Bauprojekt im Nahbereich des Grüngürtels –nicht im Sinne einer Stadtplanung sein kann. Wir haben diese Notreißleine ‚Neuplanungsgebiet‘ schon mehrmals ziehen müssen. Bei der Tiefgarage im Domviertel war es den Kritikern recht. Ich bin davon überzeugt, dass es der richtige Weg war. Wenn über einem Gebiet kein Bebauungsplan liegt, können aufgrund der gesetzlichen Vorgaben unter Umständen massive Wohnprojekte umgesetzt werden. Das ist nun einmal so. Diese Umsetzung war aus Sicht des Gemeinderates nicht recht, sonst hätte er diesem Neuplanungsgebiet und dem neuen Flächenwidmungsplan Nr. 4 niemals seine Zustimmung erteilt. Er hat erkannt, dass das niemals Ziel einer Stadtplanung sein kann. Ich ersuche um Annahme dieses Antrages.“ [AU24] Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der NEOS-Fraktion (3) mit Stimmenmehrheit angenommen. Gemeinderätin Polli, BEd, ÖVP, kommt um 14.42 Uhr in die Sitzung. Vizebürgermeister Forsterleitner berichtet über [System25]E ANTRAG DES STADTSENATES GEMEINSAM MIT DEM AUSSCHUSS FÜR FINANZEN [System26]E 1 Rechnungsabschluss 2016 und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, ich darf zum Rechnungsabschluss des vorangegangenen Jahres grundlegend berichten. Wir konnten aufgrund unserer gemeinsamen Bemühungen die Planannahmen, die wir mit dem Budget 2016 getroffen haben, zum Glück deutlich verbessern. Das ist kein Zufall. Wir hatten im Jahr 2016 ein ausgesprochen schwieriges Jahr, in dem ungeplante Mehrbelastungen im Ausmaß von mehr als zehn Millionen Euro auf die Stadt Linz zugekommen sind. Diese Mehrbelastungen ergaben sich insbesondere durch überproportionale Zunahmen von Pflichtausgaben, das heißt, Ausgaben, die die Stadt Linz nicht beeinflussen und nicht steuern kann, weil sie auf Basis von gesetzlichen Verpflichtungen zu leisten sind. Auch das Ärzte- und Pflegepaket war beim Erstellen des Voranschlags noch nicht bekannt. Trotz dieser Mehrbelastungen, die auf uns zugekommen sind, ist es uns gelungen, das Ergebnis durch sparsames Wirtschaften und durch die von uns im Gemeinderat beschlossenen Konsolidierungsmaßnahmen und Umstrukturierungen und nicht zuletzt durch die Magistratsreform deutlich zu verbessern. Man muss aber schon klar feststellen, dass dort, wo wir im eigenen Bereich steuern können, die Kosten eindeutig sinken oder Sparbemühungen erkennbar sind, während in Bereichen, die sich unserer Steuerung entziehen, die Ausgaben gestiegen sind. Trotzdem kann ich Erfreuliches berichten. Letztes Jahr ist es uns bei einem Budgetansatz für die Laufende Gebarung von minus 3,6 Millionen Euro gelungen, das Budget trotz dieser Mehrbelastungen um 4,7 Millionen Euro im Vergleich zum Voranschlag zu verbessern. Damit kann in der Laufenden Gebarung letztendlich ein knappes positives Ergebnis von immerhin 1,1 Millionen Euro präsentiert und dokumentiert werden. Beim Maastricht-Ergebnis sind wir im Budget noch von 14,7 Millionen Euro Minus ausgegangen und konnten dieses um 9,3 Millionen Euro verbessern, sodass wir im Endeffekt bei minus 5,4 Millionen Euro gelegen sind. Es ist uns auch gelungen, langfristige Bankdarlehen abzubauen. Der Rechnungsabschluss 2016 zeigt meiner Meinung nach, dass wir auf dem richtigen Weg sind und unsere Konsolidierungsbemühungen fruchten. Es gibt aber noch einiges zu tun. Wir werden in den kommenden Jahren im eigenen Verantwortungsbereich weiter sorgfältig und sparsam mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen umgehen müssen, um Freiräume für Zukunftsinvestitionen schaffen zu können, damit wir klare Schwerpunkte für Investitionen, insbesondere natürlich im Krabbelstuben-, Kindergarten- und Hortbereich, aber auch für andere Bereiche setzen können. In Summe ist der Rechnungsabschluss ein Ergebnis von vielen kleinen und großen Maßnahmen, die jetzt Wirkung zeigen. Ich möchte mich für die Kooperation in diesem Hause bedanken, da damit das Ergebnis deutlich besser ist, als geplant. Einen kleinen Hinweis möchte ich noch geben. Der Rechnungsabschluss ist selbstverständlich wieder im Netz verfügbar. Wir haben uns über einen Antrag über Visualisierung und verbesserte Darstellung von Kollegen Eypeltauer unterhalten. Ich möchte mich für seine Anregung und Mitarbeit bedanken. Auf der Homepage findet sich jetzt zu den üblichen Informationen zusätzlich noch eine grafische Darstellung von wichtigen Kennzahlen, die hoffentlich dazu beiträgt, weitere Transparenz bei den Stadtfinanzen walten zu lassen. Der Gemeinderat beschließe: „Der vom Geschäftsbereich Finanzen und Wirtschaft aufgrund der erlassenen Vorschriften und Richtlinien (Voranschlags- und Rechnungsabschlussverordnung 1997, Finanzausgleichsgesetz 2008, relevante Normen des sekundären und tertiären Finanzausgleiches, österreichischer Stabilitätspakt 2012 und die haushaltsrechtlichen Normierungen wie Statut für die Landeshauptstadt Linz und Haushaltsordnung) erstellte und beigelegte Rechnungsabschluss 2016 (Kassen-, Haushalts- und Vermögensrechnung samt Vorbericht, Beilagen, durchlaufender Gebarung und Nachweisen) wird genehmigt. Der Zuführung an die zweckgebundene Rücklage in Höhe von insgesamt 688.840,73 Euro bzw. den Auflösungen der zweckgebundenen Rücklage in Höhe von insgesamt 28.818,35 Euro (gemäß Punkt 5 der Vorlage) wird zugestimmt.“ In diesem Sinne bedanke ich mich für avisierte Zustimmungen zum Rechnungsabschluss.“ (Beifall SPÖ)[AU27] Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Svoboda: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen, geschätzte Besucherinnen und Besucher auf der Galerie, wie jedes Jahr, kann man beim Durchsehen dieses Rechnungsabschlusses feststellen, dass er aus Grüner Sicht durchaus einige sinnvolle Ausgaben und Einnahmen enthält. Bei einigen Punkten muss man sagen, dass sie weniger sinnvoll oder teilweise strikt abzulehnen sind. An manchen Stellen wird teilweise zu viel Geld ausgegeben, teilweise zu wenig und für bestimmte Punkte wäre es unserer Ansicht nach am besten, überhaupt kein Geld auszugeben. Ich darf zur allgemeinen Überraschung kurz einmal an den Ordnungsdienst denken. Die Einsparungen im Personalbereich sind durchaus kritisch zu sehen. Aktuell gibt es gerade Diskussionen zu diesem Thema. Insgesamt haben wir in den letzten Jahren immer wieder durchaus sehr kontrovers über das Sparen der Stadt diskutiert, vor allem, was den Sozial- und Kulturbereich betrifft. Bei aller inhaltlichen Kritik zum Handeln der Stadt im abgelaufenen Kalenderjahr muss man trotzdem feststellen, dass der vorliegende Rechnungsabschluss dem gerecht wird, was das Statut der Stadt vorsieht. Er ist ein korrektes Rechenwerk über das städtische Handeln, völlig unabhängig davon, ob man die einzelnen Ausgaben und Einnahmen positiv bewertet oder eher nicht. Aus diesem Grund werden wir dem Rechnungsabschluss, verbunden mit einem Dank an die Finanzverwaltung, auch dieses Jahr unsere Zustimmung erteilen. Ich darf gleich ankündigen, dass es noch eine kleine Detailkritik vom Kollegen Grininger geben wird. Er wird sich später noch melden. Danke.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderat Mag. Hajart: „Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, zuerst kommt ein Lob, zu den Sparbemühungen des Finanzreferenten und aller Stadtsenatsmitglieder. Dafür möchte ich mein herzliches Danke zum Ausdruck bringen. Insgesamt - Sie haben es schon erahnt, Herr Bürgermeister - ist es aber so, dass es aus unserer Sicht leider keine Trendumkehr gibt. Vielmehr steigen die Schulden weiter an, auch die Schulden der ausgelagerten Bereiche, aber dazu kommen wir in einem späteren Tagesordnungspunkt noch. Wie stellt sich die Situation laut Rechnungsabschluss zum 31. Dezember 2016 dar? Ein kurzer Kassasturz. Die Gesamtschulden der Stadt Linz und der budgetabhängigen Gesellschaften beträgt 1650 Millionen Euro. 1,6 Milliarden Euro, meine Damen und Herren, die sich aus 778 Millionen Euro des offiziellen Schuldenstandes zusammen setzen, 171 Millionen Euro Kassenkredite, davon 111 Millionen Euro für angesammelte Abgänge - die die SPÖ-Fraktion nie erwähnt. Zu den Kassenkrediten werden wir wohl auch noch im Zuge der Holding kommen -, 238 Millionen Euro außerbudgetäre Schulden und zirka 460 Millionen Euro für die Schulden der Immobilienfirma bzw. der Seniorenzentren. Das ergibt in Summe 1,65 Milliarden Euro. Das ist der Schuldenstand, mit dem wir zu Rande kommen müssen, und der uns vor sehr große Herausforderungen stellt. Man beachte, im Jahr 2016 mussten alleine 30 Millionen Euro an Zinsen berappt werden. Wenn wir diese Schulden und die daraus folgenden Zinszahlungen nicht hätten, bräuchten wir kein 20 Millionen Euro schweres Sparpaket und hätten darüber hinaus noch zehn Millionen Euro für Investitionen in die Zukunft übrig. Meine sehr geehrten Damen und Herren, lieber Herr Finanzreferent, lieber Christian, du hast das Maastricht-Defizit von minus 5,4 Millionen Euro erwähnt, das ist aber nur das Maastricht-Defizit im Kernhaushalt. Der Betrag, der in Summe tatsächlich genannt werden muss, beträgt 15 Millionen Euro minus. Ich sage das nur deswegen, weil das der Wert laut Stabilitätspakt ist, und die Stadt Linz im Extremfall Strafzahlungen wegen Nichterfüllung des Stabilitätspaktes zahlen müsste. Das könnte schwerwiegende Folgen für die Stadt Linz haben, wenn ich es so ausdrücken darf. Insgesamt, meine sehr geehrten Damen und Herren, die ÖVP-Fraktion sieht, wie gesagt, keine Trendumkehr. Wir enthalten uns daher auch in diesem Jahr der Stimme.“ (Beifall ÖVP)[AU28] Gemeinderat Grininger, MSc: „Geschätzte Kolleginnen und Kollegen, werte ZuhörerInnen, ich möchte kurz zum Punkt Rad- und Wanderwege Stellung nehmen. Wir haben im Dezember 2015 das nun abgerechnete Budget beschlossen. Damals hätte das Radbudget auf knapp 100.000 Euro gekürzt werden sollen, also nicht einmal fünfzig Cent pro EinwohnerIn. Nach langem und zähem Kampf haben wir es geschafft, dass wir 285.000 Euro erreicht haben. Das war eine Änderung vom Budget im Budgetgemeinderat, was per se schon ein Unikum ist. Damals wurde von der SPÖ und von der FPÖ mehrfach betont, den Radverkehr fördern zu wollen. Im Rechnungsabschluss 2015 hat sich dann der Grund für die geplanten Kürzungen gezeigt. Die damalige Vizebürgermeisterin Karin Hörzing, hatte 2015 nicht einmal 100.000 Euro in den Radverkehr investiert. Argumentiert wurde das Ganze mit versteckten Radinvestitionen in anderen Bauprojekten. Nachdem wir auch das thematisiert haben, hat sich Herr Stadtrat Hein zu Wort gemeldet, und hat gesagt, ja, da ist sicher bewusst im Radverkehr gespart worden. Nun, ein Jahr später, haben wir genau dasselbe Szenario. Wieder sind 100.000 Euro nicht investiert worden. Herr Stadtrat, das Mitplanen von Radwegen sollte eine Selbstverständlichkeit sein und keine Ausrede für nicht gehaltene Zusagen. Denn folgt man Ihrer Argumentationskette, die Sie voriges Jahr hatten, haben Sie bei den RadfahrerInnen jetzt bewusst gespart. Daher wiederhole ich es noch einmal, es braucht mehr Investitionen in den Radverkehr. Wir haben uns in diesem Hause einstimmig das Ziel gesetzt, 15 Prozent Radanteil bis 2020 zu erreichen. Nehmen Sie die Beschlüsse dieses Gremiums ernst, Herr Stadtrat. Danke.“ (Beifall Die Grünen)[AU29] Gemeinderätin Mag.a Grünn: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, ich nehme die Chance zu den Budgetverhandlungen und zum Budgetvorschlag Stellung zu nehmen jedes Jahr sehr ausgiebig wahr. Wie ich jetzt beim Rechnungsabschluss sehe, unterscheidet er sich nicht wesentlich von dem, was in der Dezembersitzung beschlossen wurde. Naturgemäß habe ich fundamentale Kritik an der Art, wie das Budget erstellt wird, weil ich andere Schwerpunkte sehe, als es die Mehrheit im Gemeinderat tut. Ich möchte besonders kritisch anmerken, dass ich die Folgen der Kürzungspolitik nicht so positiv sehe, weil Kürzungspolitik seinen Preis hat. Den Preis sehen wir zum Beispiel, wenn die ArchäologInnen-Stelle eingespart werden muss und man Kürzungen im Bibliotheksbereich hat. Ich sehe das durchaus nicht so positiv, wie es Herr Finanzreferent sieht. Er freut sich, weil er seine Idee, wie eine Konsolidierung in seinem Sinne funktionieren könnte, positiv sieht. Ich sehe das anders. Prinzipiell möchte ich anmerken, dass die Art der Konsolidierung, die man betreibt, natürlich auch Folgen im Personalbereich hat. Es wird immer offensichtlicher, dass das, was mit der Magistratsreform eingeleitet worden ist, nicht so funktioniert, wie man sich das vorstellt. Heute soll zum Schluss noch dieser Dringlichkeitsantrag behandelt werden. Ich sehe sehr viel Schatten, wie die Stadt ihren Haushalt plant und verwaltet. Ich erkenne natürlich die Korrektheit des Rechenwertes an, das ist keine Frage. Ich hege keine Zweifel daran, dass das nicht korrekt gemacht ist. Meine Kritik ist eine fundamental inhaltliche und ich werde mich deswegen der Stimme enthalten.“ Vizebürgermeister Wimmer: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Damen und Herren, die sehr unterschiedlichen Ansätze am vorliegenden Rechnungsabschluss bei der nun geäußerten Kritik geben in Summe, wenn man quasi ein finanziell arithmetisches Mittel bildet, dem Rechnungsabschluss inhaltlich wieder völlig Recht. Es zeigt sich, dass auf der einen Seite eingemahnt wurde, dass zu viel gespart worden ist, andererseits aber Stimmen laut werden, die darauf pochen, dass noch zu wenig gespart wurde, und noch mehr zu tun ist, wenn man für die Zukunft nachhaltig sichere Finanzen erreichen möchte. Dieses Bild deckt sich mit unserer Einschätzung, dass in den letzten Jahren eine Entwicklung in eine positive Richtung stattgefunden hat, diese aber noch nicht abgeschlossen ist. In den nächsten Jahren wird noch einiges zu tun sein. Es ist wichtig vor allem konstruktiv und konsequent daran mitzuarbeiten, nicht nur Kritikpunkte zu äußern und aufzuzeigen. Das ist natürlich zulässig und oft auch wichtig, aber mindestens genauso wichtig ist es, Vorschläge zu bringen, wie die Finanzen bzw. die Lage der Stadt in Zukunft gesichert sein kann. Auch wenn es für viele Menschen ein trockenes und sperriges Thema ist, ist es das Fundament, auf dem das ganze Wirken unserer Stadtverwaltung und Stadtpolitik aufbaut. Deshalb ist es wichtig, nicht bei den Menschen, sondern für die Menschen zu sparen und vor allem im internen Bereich gut und mit Augenmaß vorzugehen. Die Magistratsreform ist auf Schiene und in einem laufenden Prozess, der immer wieder evaluiert wird. Aus unserer Sicht wird es wichtig sein, die nächsten Jahre mehrere Augen darauf zu haben. Wir, in der freiheitlichen Fraktion sind zum Glück mehr als genug Mandatare, damit diese grundsätzlich positive Entwicklung möglichst rasch weitergeht. Wenn in den letzten Jahrzehnten manches anders gelaufen wäre, würden wir heute natürlich besser da stehen. Diese Argumentation hilft uns im Moment überhaupt nicht. Diese Schuldzuweisungen haben die Menschen satt. Wie es früher war, das wissen wir alle. Aber jetzt sehr geehrte Damen und Herren sind wir gefordert, aus der Lage, in der wir uns befinden, das Beste zu machen. Rein im Konjunktiv zu bleiben, trägt der politischen Realität keine Rechnung. Deswegen stimmen wir den positiven Aspekten des Rechnungsabschlusses zu. Wir werden aber weiter darauf hinwirken, dass das Tempo bei der Konsolidierung des Haushalts und der sicheren Finanzen aufrecht bleibt.“ (Beifall FPÖ)[AU30] Gemeinderat Eypeltauer: „Danke, Herr Bürgermeister, Kolleginnen und Kollegen, Linzerinnen und Linzer, lieber Christian Forsterleitner, ich möchte die Gelegenheit nutzen, um dem Bild, das du naturgemäß vom Rechnungsabschluss darstellst, ein Bild entgegen zu setzen oder vielleicht ein Gegengewicht zu geben, das zum Teil schon vorher kam. Du sprichst vom richtigen Weg und von der Richtung, die stimmt. Das ist etwas, das du von mir immer hören kannst. Aus meiner Sicht stimmt die Richtung. Wir gehen sie aber erstens in Trippelschritten, und zweitens geht es nicht bergauf, sondern gerade dahin. Das ist ein großes Problem. Die Zahlen sind uns allen bekannt. Wir haben eine extrem hohe Summe an Kassenkrediten, wir zahlen allein 220.000 Euro Geldverkehrsspesen dafür. Selbst, wenn man die Zahlen optimistisch anschaut, haben wir über 800 Millionen Euro Fremdverbindlichkeiten. Kollege Hajart hat die Summe auf die man kommt, wenn man tatsächlich alles addiert, was sich in der Sphäre der Stadt abspielt, schon genannt. Dann kommen noch die Zinszahlungen in Abermillionen Höhe dazu. Ich glaube, dass es wichtig ist - ich sage das jedes Mal -, den Linzerinnen und Linzern mit voller Ehrlichkeit zu begegnen und nicht nur mit Halbwahrheit. Ich nehme mir heraus, jetzt zu sagen und zu betonen, dass die Stadt Linz wirklich tief im Schlamassel steckt. Das ist mein erster Kritikpunkt. Es stört mich tatsächlich, dass wir hier von deiner Seite immer nur die positiven Punkte hören, und die negativen Punkte verschwiegen werden. Der zweite Punkt ist inhaltlich. Von uns NEOS weiß man, dass wir uns wünschen, mehr, radikaler und strategisch zu sparen. Wozu es führt, wenn man nicht strategisch spart, haben wir im Geschäftsbereich Abgaben und Steuern und in der IKT Linz GmbH gesehen. Wir werden das später noch besprechen, darauf muss ich jetzt nicht näher eingehen. Wenn wir einen Sparkurs fahren, der darin resultiert, dass die Stadt Linz im Kernbereich ihren hoheitlichen Aufgaben nicht mehr nachkommt, dann ist das kein intelligenter und auch kein strategischer Sparkurs. Diesen Kritikpunkt möchte ich an dieser Stelle anbringen. Es ist deshalb schlichtweg falsch zu sagen, dass es bergauf geht, das stimmt nicht. Wir wollen härter und strategischer sparen, das sagen wir auch immer wieder. Beim Voranschlag 2018 ist die nächste Chance vorhanden. Diesem Rechnungsabschluss werden wir nicht zustimmen, wir werden uns der Stimme enthalten, weil wir mit der Richtung, in die es geht, zwar zufrieden sind, aber nicht mit dem Tempo. Wir sind der Meinung sind, dass wir als einzige Opposition in diesem Gemeinderat nicht die Verantwortung für das übernehmen müssen, was eine Stadtregierung erarbeitet hat. Das müssen Sie, als Stadtregierung, tun, wir aber sicher nicht.“[AU31] Stadtrat Hein: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, ich möchte mich bei Herrn Grininger herzlich dafür bedanken, dass er mir die Gelegenheit gibt, mit der Mär aufzuräumen, dass die Stadt Linz zu wenig für die Radfahrer tut und gar am falschen Ende spart. Es ist wirklich nicht so, wie Sie das darstellen. Ich werde Ihnen jetzt ein paar Projekte vorlesen und dann die Endsumme nennen. Sie werden sehen, dass die Stadt Linz beim Rad fahren gar nicht gespart hat. Wir haben an der Unteren Donaulände auf Höhe der Tabakfabrik um ca. 15.500 Euro eine Querungshilfe errichtet und im Bereich des Hummelhofwaldes um ca. 68.000 Euro einen Radweg. Bei der Nibelungenbrücke haben wir einen Zweirichtungsradweg um fast 66.000 Euro errichtet. Wir haben in gefährlichen Kreuzungsbereichen um 23.000 Euro zahlreiche rote Signalbeschichtungen angebracht und Radwegverbindungen in der Höhe von 8000 bis 9000 Euro hergestellt. Die Pflasterung der Nibelungenbrücke wurde um 3000 Euro saniert und wir haben gemeinsam mit dem Land eine Radwegverbindung am Brückenkopf um 42.000 Euro errichtet. Im Bereich der Grünen Mitte wurde um 77.000 Euro ein weiterer Radweg errichtet. Für Radständer wurden 45.000 Euro und für ein Fahrradkeller-Schließsystem 42.000 Euro ausgegeben. Da kommen wir nicht auf die damalige Budgetsumme von 285.000 Euro, sondern auf eine Summe von 406.181,92 Euro. Das heißt, dass in Zeiten einer sparsamen Verkehrs- und Finanzpolitik hervorragende Leistungen erbracht wurden und dass wir bei den Radfahrern nicht gespart haben. Wir haben durch Umschichtungen sogar mehr ausgegeben, als das Budget vorgesehen hätte. Wenn jetzt dieser Restposten auf dem Budgetposten Gehweg- und Radwegerrichtungen übrig bleibt, ist das ein buchhalterisches Problem. In Summe sind aber für das Rad fahren 406.181,92 Euro ausgegeben worden.“[AU32] Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Vizebürgermeister Forsterleitner: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, wie Herr Vizebürgermeister Wimmer schon gesagt hat, hat sich gezeigt - wie wir es bei Diskussionen schon so oft gehabt haben -, dass bei dem einen, im Konkreten Frau Gemeinderätin Grünn, viel zu viel gespart wird und beim anderen, im konkreten bei der ÖVP, viel zu wenig gespart wird. Die Kunst hier im Gemeinderat besteht darin, Mehrheiten für Maßnahmen zu finden. Das ist in vielen Fällen gelungen und in manchen nicht. Als Finanzreferent mache ich Vorschläge, wie wir einen Konsolidierungskurs machen können. Ich glaube, dass man sieht, dass das - auch wenn nicht immer alles gelingt - auch funktioniert. Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, würden wir das nicht tun, hätten wir ein um rund zehn Millionen Euro schlechteres Ergebnis, allein schon in der Laufenden Gebarung. Das heißt, wir würden kein Plus von einer Million Euro, sondern ein Minus von ungefähr neun Millionen Euro schreiben. Das würde glaube ich in diesem Haus dann auch wieder niemandem gefallen. Dass Sparmaßnahmen immer bedeuten, dass jemand irgendetwas nicht mehr bekommt, ist mir klar. Ich finde das auch nicht lustig und es begeistert mich auch nicht. Es ist aber nun einmal meine Aufgabe, das zu tun. Insofern bedanke ich mich für das seltene Lob, das ich bekommen habe, das weiß ich zu würdigen. Ich muss aber wieder auf die Fakten zurückkommen die du, Kollege Hajart, genannt hast. Ich muss dich korrigieren, du sprichst bei den Zinszahlungen von 30 Millionen Euro, das ist nicht richtig. Im städtischen Haushalt sind es 14 Millionen Euro. Und du sprichst von 1,6 Milliarden Euro. Ich muss dich korrigieren, im städtischen Haushalt ist es eine Milliarde Euro. Wie kommst du auf diese Zahlen? Das ist das übliche Äpfel mit Birnen zusammenrechnen, das ihr in der ÖVP gerne macht. Ihr schnappt euch die Zahlen heraus, die euch besser passen. Darum habe ich, auch im Finanzausschuss, schon öfter folgenden Vorschlag gemacht: Entweder wir reden über die Stadt, dann reden wir über Vermögen und Verbindlichkeiten der Stadt, in dem Fall ungefähr von 2,4 Milliarden Euro Vermögen und ungefähr einer Milliarde Euro Verbindlichkeiten. Oder wir reden über die gesamte Unternehmensgruppe Linz, dann sprechen wir über fünf Milliarden Euro Vermögen und über zwei Milliarden Euro Verbindlichkeiten. Allerdings sind zum Beispiel auch die Verbindlichkeiten, die eine Linz AG im laufenden Betrieb und so weiter hat, enthalten. Das heißt, wir sollten nicht Äpfel mit Birnen vergleichen und nicht zusammenrechnen, wie es uns gerade freut, sondern uns darüber verständigen, worüber wir gerade sprechen. Heute sprechen wir zumindest meiner Meinung nach über den Rechnungsabschluss der Stadt Linz. Eines wundert mich schon noch. Ich habe mir das extra noch einmal heraus gesucht -, ihr habt diesem Budget, dem Rechnungsvoranschlag 2016 mit Ausnahme des Kapitels 9, zugestimmt. Der Rechnungsabschluss ist jetzt besser, als der Voranschlag. Dabei enthaltet ihr euch aber der Stimme. Vielleicht kann man mir noch genauer erklären was dahinter steckt. Ich habe mich gemeinsam mit der Finanzverwaltung auf jeden Fall bemüht ein korrektes Rechenwerk vorzulegen. Bei Herrn Finanzdirektor Dr. Schmid möchte ich mich stellvertretend für die gesamte Finanzverwaltung ganz herzlich bedanken. Abseits vom Rechnungsabschluss muss ich noch einen Punkt betonen. Das ist hier mehrfach angeklungen. Im Geschäftsbereich Abgaben und Steuern, konkret Verwaltungsstrafen – das wird heute noch Thema sein -, ist kein Personal gekürzt worden. In diesen Abteilungen ist der Personalstand nicht weniger geworden, er ist auch nicht mehr geworden, aber er ist nicht gekürzt worden. Das ist mir ganz wesentlich. Das heißt, bitte jetzt nicht irgendwelche Magistratsreformen oder sonst irgendetwas mit dem verknüpfen, wo es unsachlich und unkorrekt ist. In diesem Fall hat das nichts mit einer Magistratsreform zu tun. Auch wenn eine Abteilung woanders angesiedelt worden ist, bedeutet das nicht, dass dort das Personal weggenommen wurde. Ich ersuche um Korrektheit. Diese Sache nehmen wir sehr ernst auch ich als Personalreferent. Es ist mir ganz wichtig, dass wir auch in diesem Fall nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Ich bedanke mich für die Zustimmung.“ (Beifall SPÖ)[AU33] Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von ÖVP (10) und NEOS (3) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Zum Rechnungsabschluss 2016 wurden keine Erinnerungen eingebracht. Gemeinderätin Traunmüller, SPÖ, kommt um 15.07 Uhr in die Sitzung. Bürgermeister Luger übergibt den Vorsitz an Vizebürgermeister Forsterleitner. [System34]F ANTRÄGE DES STADTSENATES Bürgermeister Luger berichtet über [System35]F 1 Kreditüberschreitung für die vorgezogene Nationalratswahl in Höhe von 553.000 Euro und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „Auf der VASt 1.0240.728400, Sonstige Leistungen, wird eine Kreditüberschreitung in Höhe von 553.000 Euro genehmigt. Die Bedeckung erfolgt durch eine Kreditübertragung in Höhe von 380.000 Euro von der VASt 1.4130.751100, Laufende Transferzahlungen an Land, Chancengleichheit, sowie durch Mehreinnahmen in Höhe von 100.000 Euro auf der VASt 2.5620.828000, Rückersätze von Sprengelbeiträgen, und in Höhe von 73.000 Euro auf der VASt 2.8995.828000, Rückersätze von Ausgaben.“ Der Antrag wird einstimmig angenommen. Bürgermeister Luger übernimmt wieder den Vorsitz. Vizebürgermeister Wimmer berichtet über die Anträge F 2 und F 3 und stellt nach Darlegung der Sachverhalte laut Vorlagen an den Gemeinderat folgende Anträge: [System36]F 2 Erhöhung der Bereitschaftsdiensthonorare für externe TotenbeschauärztInnen Der Gemeinderat beschließe: „1. Mit Wirksamkeit von 1. Juli 2017 erfolgt eine Anpassung der im Jahr 1994 beschlossenen Bereitschaftshonorare für externe von der Stadt Linz bestellte TotenbeschauärztInnen. Das neue Honorar für Bereitschaftsdienste beträgt an Wochentagen 71,38 Euro, an Samstagen und Sonntagen sowie an Feiertagen 143,66 Euro. Es erfolgt eine jährliche Valorisierung analog den Gehaltsanpassungen für MitarbeiterInnen des öffentlichen Dienstes. 2. Die Verrechnung der Mehrkosten für externe Totenbeschauhonorare in Höhe von max. 12.500 Euro inkl. USt für das Rechnungsjahr 2017 (Zeitraum Juli bis Dezember/2017) erfolgt auf der VASt  1.1320.728099, Sonstige Leistungen, Honorare. 3. Die zu erwartenden Mehreinnahmen aus den Totenbeschaugebühren in Höhe von ca. 100.000 Euro inkl. USt für das Rechnungsjahr 2017 werden auf der VASt 2.1320.815100, Gebühren für sonstige Verwaltungsleistungen, Totenbeschau, verrechnet.“[AU37] [System38]F 3 Verbot der Nutzung bestimmter Gebäude oder Gebäudeteile zum Zweck der Anbahnung oder Ausübung der Sexualdienstleistung für den Standort Heimlhofstraße 25 Der Gemeinderat beschließe: „1. Die beiliegende Verordnung bezüglich des Verbots der Nutzung bestimmter Gebäude oder Gebäudeteile zum Zweck der Anbahnung oder Ausübung der Sexualdienstleistung gemäß § 3 Abs. 4 Oö. Sexualdienstleistungsgesetz (SDLG) wird erlassen. 2. Die beiliegende Verordnung ist durch zweiwöchigen Anschlag an der Amtstafel kundzumachen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 29. Juni 2017 zum Verbot der Nutzung bestimmter Gebäude oder Gebäudeteile zum Zweck der Anbahnung oder Ausübung der Sexualdienstleistung gemäß § 3 Abs. 4 Oö. Sexualdienstleistungsgesetz (Oö. SDLG) Nach § 46 Abs. 1 Z 3 StL 1992 in Verbindung mit § 3 Abs. 4 Oö. Sexualdienstleistungsgesetz (Oö. SDLG) wird verordnet: § 1 In dem Gebäude mit der Adresse ,Heimlhofstraße 25‘ wird die Nutzung zum Zweck der Anbahnung oder Ausübung der Sexualdienstleistung untersagt. § 2 Diese Verordnung tritt mit Ablauf des Tages des Anschlages an der Amtstafel der Landeshauptstadt Linz in Kraft.“ [AU39] Wortmeldung Gemeinderat Eypeltauer: „Danke, Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, nur kurz, weil zwei Tagesordnungspunkte en bloc zu behandeln sind. Meine Fraktion wird bei F 2 zustimmen und sich bei F 3 der Stimme enthalten. [AU40][AU41] Der Antrag F 2 wird einstimmig angenommen. Der Antrag F 3 wird bei Stimmenthaltung der NEOS-Fraktion (3) mit Stimmenmehrheit angenommen. Vizebürgermeister Mag. Baier berichtet über [System42]F 4 Gewährung einer Subvention an die Fa. KOOP Live-Marketing GmbH, 4221 Steyregg, Linzer Straße 47 (Krone Stadtfest 2017); maximal 53.000 Euro sowie maximal 21.200 Euro in Form einer Naturalförderung und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „1. Dem Förderungsersuchen der Fa. KOOP Live-Marketing GmbH, 4221 Steyregg, Linzer Straße 47, die im Auftrag der Kronenzeitung am 18. und 19. August 2017 das Krone Stadtfest in Linz ausrichtet, um eine Förderung in Höhe von insgesamt max. 74.200 Euro auf der Grundlage der nach der Erfahrung der Vorjahre angenommenen Kostenbasis von ca. 530.000 Euro exkl. USt wird statt gegeben; dabei werden max. 53.000 Euro in Form eines liquiden Zuschusses ausbezahlt, die restlichen max. 21.200 Euro können als Naturalsubvention im Wege städtischer Dienstleistungen in Anspruch genommen werden. Dahingehend können Dienstleistungen städtischer Geschäftsbereiche für Reinigung, Benützung öffentlichen Gutes, Beistellung von Verkehrszeichen, Grünschmuck etc. im Gegenwert von max. 21.200 Euro in Anspruch genommen werden, worüber die leistenden Geschäftsbereiche den Geschäftsbereich Finanzen und Wirtschaft (FIWI)/Abt. Wirtschaft und EU (WEU) als Koordinationsstelle informieren: Stadtgrün und Straßenbetreuung (SGS) 15.900 Euro/ Selbstbehalt von 15.900 Euro (Verkehrszeichen, Reinigung, Dekoration), Feuerwehr und Katastrophenschutz 5300 Euro. 2. Die städtische Förderung wird auf der Basis einer Förderungsvereinbarung, die auch die sonst für städtische Förderungen üblichen Rahmenbedingungen regelt, wie folgt zur Verfügung gestellt: Die Auszahlung des liquiden Förderungsbetrages in Höhe von max. 53.000 Euro erfolgt in zwei gleichen Raten zu je max. 26.500 Euro, wobei die erste Rate nach Vorlage der unterfertigten Förderungsvereinbarung und die zweite Rate nach Vorlage der Endabrechnung und Abnahme der Kostennachweise freigegeben wird. Städtische Dienstleistungen im Gegenwert von max. 21.200 Euro werden vom Förderungswerber nach Bedarf bei den zuständigen Geschäftsbereichen als Naturalsubvention abgerufen; die Geschäftsbereiche melden die Inanspruchnahme an den Geschäftsbereich FIWI/Abt. WEU als Koordinationsstelle. Die Stadt Linz gewährt die Förderung mit der Bedingung der Einhaltung der allgemeinen bzw. speziellen Förderungsrichtlinien. 3. Mit der Erstellung der Förderungsvereinbarung und deren Abwicklung bzw. der Koordination der Abrechnungsvorgänge der befassten städtischen Geschäftsbereiche wird der Geschäftsbereich FIWI/Abt. WEU beauftragt. 4. Die Bedeckung bzw. Verrechnung der für diese Förderung benötigten liquiden Mittel erfolgt über die VASt 1.7890.755015, Lfd. Transferzahlungen an Unternehmungen. Die Verrechnung der Einnahmen SGS erfolgt auf den VASten 2.6401.817025, 2.8140.817025 und 2.8600.817025, Selbstbehalt Naturalsubventionen.“ Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Mag. Seeber: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Kolleginnen, werte Kollegen, werte ZuseherInnen auf der Tribüne, ich tue mir bei diesem Antrag grundsätzlich ein wenig hart. Ich sehe Probleme auf mich zukommen. Wenn ich sage, dass ich nicht dafür bin, dann traue ich mich nicht mehr nach Hause, weil meine 16-jährige Tochter diesen Event sehr gerne besucht. Dabei geht es überhaupt nicht darum, ob ich persönlich das möchte oder nicht, ob ich dafür bin oder nicht, sondern es geht um Grundsätzliches. Es ist gescheit, die Stadt mit Veranstaltungen zu beleben. Das Krone Fest gehört sicherlich dazu. Das ist überhaupt keine Frage. Die Frage ist, wie man das macht. Ich möchte ganz klar festhalten, dass es hier nicht um eine Kritik an der Veranstaltung oder den Veranstaltern, die eine Förderung beantragen, geht. Es geht hier um die Kritik, wie Förderpolitik umgesetzt wird. Ich möchte diese Punkte anführen, damit wir das dann doch vielleicht einmal ganz konkret angehen können. Ich glaube, wir sind nicht so weit weg, dass wir vielleicht dieser Veranstaltung ganz im Speziellen, was die Förderpolitik betrifft, dann unsere volle Unterstützung, geben können. Erstens, investieren wir jährlich um die 70.000 bis 80.000 Euro in eine Förderung für die Veranstaltung. Dieser Betrag setzt sich immer aus einem Pauschalbetrag zwischen 45.000 und 50.0000 Euro und Naturalförderungen zwischen 20.000 und 30.000 Euro zusammen. Diese Naturalförderung ergibt sich daraus, dass jemand den Müll wegräumen muss, der auf der Straße liegen bleibt. Diese Leistung der Stadt Linz wird so verrechnet. Wir könnten uns natürlich schon die Frage stellen, ob es Möglichkeiten gibt, z.B. Teile dieser Förderung anders zu gestalten. Bevor ich Müll wegräume, würde ich lieber fördern, dass keiner entsteht. Es sagt mir nicht zu, wie das Geld das hier fließt benannt wird. Ich glaube, dass es einen gewissen Charme hätte - wir reden über eine Wirtschaftsförderung, nicht über allgemeine Kulturförderung - sich zu überlegen, welche Gegenleistung wir bekommen. Es ist nachvollziehbar, dass die Berichterstattung im Rahmen des Krone Festes ein sehr positives Instrument für die Stadt Linz ist, sich selbst darzustellen. Ich könnte mir vorstellen, ohne es zu wissen, dass das ein Grund ist, warum dieses Fest eine Förderung bekommt. Es wäre hier aber charmant zu sagen, was letztendlich der Werbewert war. Im Wirtschaftsbereich und in den Unternehmen macht man das. Das sollte man für uns GemeinderätInnen dokumentieren, damit wir dieser Art der Förderung guten Gewissens zustimmen können und sagen können was dahintersteckt und welche Leistung wir bekommen. Dann muss man sich noch die Frage stellen, warum das Ganze im Wirtschaftsressort behandelt wird und nicht im Kulturbereich. Wir haben eine Reihe von Veranstaltungen und diese eine ist im Wirtschaftsressort und nicht im Kulturbereich. Für mich bleibt auch noch die Frage, wie man das mit der Gleichbehandlung zu anderen Förderungswerbern sieht. Es gibt viele Kulturförderwerber und –werberinnen und einige davon, ganz konkret die Kleinkunstszene, fällt regelmäßig durch. Aus welchen Gründen auch immer, dafür ist einfach kein Geld vorhanden. Daher empfehle ich, das in gesamthaft zu betrachten und von Seiten der Stadt aus zu versuchen, das Förderprozedere neu aufzusetzen. Ich würde mich freuen, wenn das gelingt, sodass wir beim nächsten Mal zustimmen können. Wir werden uns heute auch wieder der Stimme enthalten, nicht, weil wir das Fest nicht wollen, sondern weil wir gerne einen anderen Zugang hätten, wie Förderungen vergeben werden und wie wir intern Entscheidungen finden und rechtfertigen. Vielen Dank.“ (Beifall Die Grünen)[AU43] Gemeinderätin Mag.a Grünn: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, ich kann es kurz und bündig machen, Finanzreferent Forsterleitner lässt immer durchklingen, dass ich beim Sparen keine Ideen hätte. Das stimmt nicht ganz. Ich denke, es gäbe durchaus Möglichkeiten, bei denen ich Potenzial sehe. Eines der Potentiale sind diese 74.000 Euro im Jahr, die wir einem großen, wirklich gut fluktuierenden Medienkonzern ‚so als Draufgabe schenken‘. Ich denke, hier gibt es Möglichkeiten zu sparen, ohne dass das wirklich jemandem weh tut. Die Kronen Zeitung wird dieses Fest machen, ob die Stadt das zahlt oder nicht. Ich glaube, für diesen Konzern ist das relativ irrelevant, weil er schon in ausreichendem Maß Gewinn macht. Ich werde daher, wie jedes Jahr, nicht zustimmen.“ Gemeinderätin Leitner-Rauchdobler: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Besucher, wir werden dem Förderungsansuchen nicht zustimmen. Der Wirtschaftsstandort Linz benötigt effektive und langfristige Maßnahmen, um die Linzer Wirtschaft, beispielsweise auch im Gründerbereich, zu unterstützen oder Programme zur Reduzierung der Arbeitslosenrate zu machen, anstatt aus dem Wirtschaftsressort ein Promotion-Event der Kronen Zeitung zu finanzieren. Stellt man die Höhe der Förderung für das Krone Fest dem Betrag der Förderung aus dem Wirtschaftsressort für Gründungen und Mietzuschüsse für Gründerinnen und Gründer gegenüber, so ergibt das ein trauriges Bild. Wir plädieren für eine Änderung der Praxis der Wirtschaftsförderungen in Richtung Forcierung der Ansiedelung von Gründerinnen und Gründern und deren Unterstützung, um Arbeitsplätze in Linz zu erhalten und neu zu schaffen und um dem Ruf von Linz als Wirtschaftsstandort gerecht zu werden. Wenn der Linzer Bürgermeister und sein Vize, Vize-Vize und Vize-Vize-Vizebürgermeister in der Krone präsent sein wollen, können Sie dies über die Ihren Parteien ausreichend zufließenden Mittel aus der Parteien- und Fraktionsförderung machen.“ (Beifall NEOS)[AU44] Bürgermeister Luger: „Sehr kreativ!“[AU45] Vizebürgermeister Wimmer: „Sehr geehrte Damen und Herren, da einige Damen und Herren heute hier an der Sitzung teilnehmen, die nicht dabei waren, als wir schon einmal ähnliche Themen diskutiert haben, möchte ich daran erinnern, dass von der kleinsten Fraktion im Gemeinderat, den NEOS, ins Treffen geführt wird, dass es angeblich üppige Fraktions- und Parteiengelder gäbe, die den anderen Fraktionen zukommen. Ich habe es mir im Sinne der Verantwortung gegenüber der Stadt und dem Sparwillen der auch von den NEOS eingemahnt wird, angewöhnt, auf eine Tatsache zu verweisen. Die NEOS haben im Vorfeld der Gemeinderatswahl vollmundig angekündigt, dass sie bei den Fraktionsförderungen, bei den Parteienförderungen so vorgehen würden, dass für die Stadt Geld gespart wird und es Reduktionen gibt. Die einzigen Reduktionen waren die, auf die sich ohnehin alle Parteien mittlerweile schon zweimal in den letzten drei Jahren geeinigt haben. 2014 und einmal wieder nach der Wahl, wurden die Parteienförderung und die Politikförderung in Linz bekanntlich reduziert - im Ausmaß stärker - als alle anderen Förderungen. Ich glaube, es ist gerade aus symbolischen Gründen wichtig den Gürtel enger zu schnallen auch wenn der Betrag nicht so üppig ist, wie die NEOS das darstellen. Die NEOS kommen immer wieder mit denselben unrichtigen Vorwürfen und Kritikpunkten und haben kundgetan sie würden sparen und nicht das volle Ausmaß ausschöpfen wollen. Nach meinem Wissensstand haben gerade die NEOS - vielleicht stimmt das für heuer nicht mehr - alles bis auf den letzten Euro und Cent beantragt und bekommen, was das Gesetz für sie hergibt. Das heißt, bitte nicht mit Finger auf andere zeigen, nicht nur schimpfen und zynisch reden, sondern zunächst selbst mit gutem Beispiel vorangehen. Danke.“ (Beifall FPÖ)[AU46] Gemeinderat Eypeltauer: „Herr Bürgermeister, Kolleginnen und Kollegen, wie jedes Mal bei diesem Tagesordnungspunkt repliziere ich auf die Kritik von dir, Detlef Wimmer, weil es wieder Dinge klarzustellen gibt. Erstens haben die NEOS im Landtagswahlkampf gefordert, dass die Parteienförderung auf Landesebene halbiert wird, weil sie auf Landesebene weltweit die Höchste nach Japan ist. Das ist einmal der erste Punkt, den du hier natürlich nicht dazu gesagt hast. Zweitens, es ist völlig richtig, dass wir die Parteienfraktionsförderung in vollem Ausmaß beantragt haben. Das ist notwendig, um ordnungsgemäß zu arbeiten. Wir haben aber die Hälfte des Betrages, das sind 12.500 Euro, der der früheren Parteienförderung entspricht, auch dieses Jahr wieder für einen Innovationspreis gewidmet. Letztes Jahr war das ein stadtentwicklerischer Innovationspreis. Das Siegerprojekt dieses Innovationspreises schlägt tatsächlich auf und durch. Das ist ein großartiges Projekt, das tatsächlich funktioniert. Es wird tatsächlich einen Mehrwert für Linz im Bereich Wirtschaft, im Bereich Informationstechnologie, im Bereich neue Technologien und im Bereich Innovation haben. Wir haben mit unserem Innovationspreis gezeigt, dass man mit 6000 Euro einen gewaltigen Impact machen kann. Ich würde Sie alle einladen, die Hälfte dessen, was Sie früher als Parteienförderung erhalten hätten, in solche Programme zu stecken und der Stadt Linz einen Mehrwert zu generieren. Ich glaube, das wäre eine großartige Idee, der sich alle anschließen können. Ich sage das nur, weil der Vorhalt von Detlef Wimmer kommt, dass wir nicht zu unserem Wort stehen würden. Das tun wir natürlich schon. Ich glaube, wir generieren hier für die Stadt tatsächlich einen großen Mehrwert. Ich kann das, Detlef, so nicht stehen lassen. 12.500 Euro sind es, die von uns kommen und die tatsächlich einen großartigen Effekt haben.“[AU47] Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Vizebürgermeister Mag. Baier: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, einige Bemerkungen zu den Wortmeldungen. Zum einen sind Veranstaltungen in der Stadt selbstverständlich Teil einer aktiven Wirtschafts- und Standortpolitik, denn Stadtmarketing gehört als Teil dazu. Da spielen nicht nur Gründerinnen und Gründer, Startups, der Mittelstand, die Industrie und der Handel eine Rolle, sondern natürlich ein gutes und effektives Stadtmarketing. Solche Veranstaltungen, wie das ‚Krone Fest‘, zählen zu diesem gesamten Maßnahmenbündel. Wir wissen selbst, dass wir im Bereich des Stadtmarketings sehr, sehr sparsam vorgehen. Diese Veranstaltungen von PartnerInnen oder von Partnern helfen uns daher sehr, dass wir unserem Anspruch, ein aktives Stadtmarketing zu haben, gerecht werden können. Das Zweite ist, welchen Nutzen es stiftet. Meine sehr geehrten Damen und Herren des Gemeinderates, die heute mit einem positiven Votum zustimmen, ich kann Ihnen versichern, dass Sie mit diesem Förderbetrag ganz sicher auf der sicheren Seite sind. Blättern Sie im August und davor die Kronen Zeitung ein bisschen durch und sehen sie die Titelseiten an. Das Dritte ist, ich bin zwar kein Fischer, aber ich möchte schon eines an die Adresse von Herrn Gemeinderat Seeber sagen. Wenn aus Ihrem Familienumfeld schon die Rückmeldung kommt, wie toll das ist, dann sollten Sie sich vielleicht doch ein bisschen überlegen, ob der Köder dem Fisch schmecken soll oder dem Fischer. An dieser Stelle ist es ein bester Beweis dafür, dass das Stadtfest für alle ist und quer durch alle Bevölkerungsgruppen hinweg sehr, sehr gut angenommen wird. Daher würde ich Ihnen empfehlen, dass Sie sich einen Ruck geben und diesem Antrag heute zustimmen.“ (Beifall ÖVP) Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Grünen-Fraktion (8) sowie bei Gegenstimmen der NEOS-Fraktion (3) und Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. [System48]G ANTRÄGE DES AUSSCHUSSES FÜR FINANZEN Vizebürgermeister Forsterleitner berichtet über [System49]G 1 Übertragung der städtischen Beteiligungen in die Holdinggesellschaften und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, meiner Meinung nach ist heute ein wichtiger Tag an dem wir einen ganz wichtigen Antrag diskutieren. Es geht um die Übertragung der städtischen Beteiligungen in die Holdinggesellschaften der Stadt Linz. Ich darf vielleicht ganz kurz noch einmal die Chronologie zusammenfassen. Wir haben im Gemeinderat im Dezember 2016 die Struktur für diese Holding beschlossen und im März 2017 die Gründung und Implementierung der Gesellschaften. Als dritter logischer Schritt erfolgt die tatsächliche Einbringung der Unternehmen in die Holding der Stadt Linz, damit sie ihre Arbeit aufnehmen kann. Die Vorteile haben wir schon einige Male diskutiert. Wir wollen unsere Unternehmensgruppe und die darin zusammengefassten Unternehmen besser koordinieren. Wir haben sehr starke und gute Unternehmen, die sich zum Teil auf dem Markt befinden, die zum Teil soziale Dienstleistungen, kulturelle Dienstleistungen oder auch sportliche Angebote erbringen. Diese in eine optimale Struktur zu bringen und zu koordinieren ist eine Hauptfunktion der Holding. Natürlich erwarten wir uns davon auch Synergien und Kosteneinsparungen. Wenn alle an einem Strang ziehen und man sich auf ein gemeinsames Ziel ausrichtet, können wir erwarten, dass das für die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler insgesamt günstiger wird. Nicht zuletzt haben die Unternehmen einen Wert, den wir mit dieser Einbringung darstellen und wo wir für die Stadt Linz ganz konkret einen direkten, finanziellen, sofortigen Vorteil lukrieren können. Ich möchte mich im Vorfeld, ohne auf jedes Detail der Unterlagen, die wir im Finanzausschuss diskutiert haben, einzugehen, für die Diskussion und die sachlichen Fragen bedanken. Auch wenn wir unter Zeitdruck an dieser Holding gearbeitet haben, war es möglich zu diskutieren. Wir wollten für das heurige Jahr unbedingt noch alle Beschlusserfordernisse erfüllen, sodass die Holding schon im heurigen Jahr auch operativ tätig werden kann. Nicht jede Kritik war für die Stadt in meinen Augen dienlich und hilfreich. Ich glaube aber, dass es wichtig ist, zu diskutieren. Daher stelle ich mich dieser Diskussion gerne. Ich möchte schon darauf hinweisen, dass wir mit dieser Tätigkeit, die wir im Gemeinderat und insbesondere im Stadtsenat haben, eine enorme Verantwortung übernehmen. Wir müssen solche Entscheidungen sorgfältig abwägen. Das ist auch der Grund, warum wir schon seit gut eineinhalb Jahren über diese Holding diskutieren und sie Schritt für Schritt miteinander weiter entwickeln. Die Holding soll rechtlich und steuerlich abgeklärt und finanztechnisch gut vorbereitet, operativ tätig werden können. Mit dieser Holdingstruktur, mit der Unternehmensgruppe der Stadt Linz Holding, verfügen wir nicht mehr nur über ein, wenn man so will, großes Schiff, den Tanker des Magistrats, sondern wir haben unsere ganze Flotte miteinander auf Kurs gebracht und auf ein gemeinsames Ziel ausgerichtet. Ich bin davon überzeugt, dass wir noch viele Vorteile, die wir jetzt vielleicht noch gar nicht alle abschätzen können, sehen werden und hoffentlich lukrieren können. Ich bedanke mich für die avisierte Zustimmung und freue mich auf die Diskussion dieses Tagesordnungspunktes. Der Gemeinderat beschließe: 1. a) Die Übertragung der städtischen Anteile an den beiden Branchenholdings Stadtentwicklung und Immobilien der Stadt Linz Holding GmbH und Kreativität, Kultur und Veranstaltungen der Stadt Linz GmbH, der Linz AG für Energie, Telekommunikation, Verkehr und Kommunale Dienste, der Flughafen Linz GesmbH, der SZL Seniorenzentren Linz GmbH, der Ordnungsdienst der Stadt Linz GmbH, der Linzer Lokalbahn AG, der Kepler Universitätsklinikum GmbH und der Bezirksabfallverbände Holding GmbH sowie die Übertragung eines ein-Prozent-Anteils an der IKT Linz GmbH an die Unternehmensgruppe der Stadt Linz Holding GmbH gemäß beiliegendem Vertrag (Beilage 2) wird genehmigt. Zudem wird der Anpassung des Vertragswerks betreffend Kepler Universitätsklinikum GmbH (Beilage 5) und der Vereinbarung bezüglich der Wahrung der Aufgriffsrechte betreffend Flughafen Linz GesmbH (Beilage 6) zugestimmt. Die Einnahmen aus der entgeltlichen Einbringung der Linz AG für Energie, Telekommunikation, Verkehr und Kommunale Dienste 2017 in Höhe von 48,6 Millionen Euro und 2018 bis 2020 in Höhe von jeweils 100 Millionen Euro werden auf der VASt 6.9140.080000, Verkauf von Beteiligungen, verbucht. Die Verbuchung der Zinsen aufgrund der vereinbarten Ratenzahlung erfolgt auf der VASt 2.9140.823000, Zinsen. b) Die Übertragung der städtischen Anteile an der Linzer Veranstaltungsgesellschaft m.b.H. und der Creative.Region Linz und Upper Austria GmbH an die Kreativität, Kultur und Veranstaltungen der Stadt Linz Holding GmbH gemäß beiliegendem Vertrag (Beilage 3) wird genehmigt. Zudem wird der Vereinbarung bezüglich der Wahrung der Aufgriffsrechte betreffend der Creative.Region Linz und Upper Austria GmbH (Beilage 7) zugestimmt. c) Die Übertragung der städtischen Anteile an der GWG - Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz GmbH, der Immobilien Linz GmbH, der Tech Center Linz- Winterhafen Errichtungs- und Betriebsgesellschaftm.b.H. und der LAWOG Gemeinnützige Landeswohnungsgenossenschaft für Oberösterreich an die Stadtentwicklung und Immobilien der Stadt Linz Holding GmbH gemäß beiliegendem Vertrag (Beilage 4) wird genehmigt. Zudem wird der Vereinbarung bezüglich der Wahrung der Aufgriffsrechte betreffend der Tech Center Linz-Winterhafen Errichtungs- und Betriebsgesellschaft m.b.H. (Beilage 8) sowie der Vereinbarung betreffend der LAWOG Gemeinnützige Landeswohnungsgenossenschaft für Oberösterreich (Beilage 9) zugestimmt. 2. Die Beteiligungsrichtlinie gemäß Beilage 10 wird genehmigt. 3. Die Stadt gewährt der Unternehmensgruppe der Stadt Linz Holding einen Zuschuss in Höhe von 175.000 Euro zur Abdeckung der Personalkosten der zugewiesenen MitarbeiterInnen. Die Verrechnung des Zuschusses erfolgt auf der VASt 1.8997.755000, Lfd. Transferzahlungen an Unternehmungen, Unternehmensgruppe der Stadt Linz Holding. Gleichzeitig wird eine Kreditübertragung in Höhe von 175.000 Euro von der VASt 1.9001.510000, Bezüge der Vertragsangestellten, auf die VASt 1.8997.755000, Lfd. Transferzahlungen an Unternehmungen, Unternehmensgruppe der Stadt Linz Holding, genehmigt.‘“ (Beifall SPÖ)[AU50] Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Svoboda: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen, geschätzte Besucherinnen und Besucher auf der Galerie, tatsächlich ist das heute so etwas, wie zumindest einmal ein vorläufiger Schlusspunkt in einer sehr intensiven Debatte. Das ist durchaus auch für uns Grüne so. Ich darf daran erinnern, dass wir uns fraktionsintern die Mühe gemacht haben, in Graz genau nachzufragen, wie bei der dortigen Holdingkonstruktion gewissen Fragen gelöst wurden. Wir haben unsere Erkenntnisse nicht für uns behalten, sondern diese im Gemeinderat in Antragsform eingebracht. Wir können heute feststellen, dass bei diesem Antrag grundsätzlich durchaus sehr viel Licht zu sehen ist. Ich meine damit konkret eine der Sachen, die aus unserer Sicht hervorsticht. Wir beschließen heute nicht nur die endgültige Umsetzung dieser Holdingstruktur, sondern eine Beteiligungsrichtlinie. Es ist ein Novum in der Stadt Linz, dass der Gemeinderat in Zukunft in einer gewissen Art und Weise inhaltliche Vorgaben für seine Unternehmungen treffen kann. Wir freuen uns darauf, in den nächsten Jahren immer wieder Debatten darüber zu führen, wie wir diese Holding möglichst sozial und ökologisch nachhaltig ausrichten können. Es ist aus unserer Sicht massiv zu begrüßen, dass dem Gemeinderat diese Möglichkeit gegeben wird. Wir freuen uns darüber, dass durch die Holdingstruktur eine langjährige Forderung der Grünen-Fraktion nach Entflechtung der Transferbeziehungen zwischen der Stadt und ihren Unternehmungen, umgesetzt werden kann. Bei den Budgetdiskussionen hatten wir immer wieder Debatten darüber, dass immer wieder Gelder zwischen der Stadt und den Unternehmungen hin- und hergeschoben wurde. Das wird sicher deutlich einfacher und nachvollziehbarer. Wie gesagt, es gibt viel Licht bei dieser Sache, aber es gibt durchaus auch Punkte, die kritisch zu betrachten sind. Besonders kritisch sehen wir, dass im Zuge der Umsetzung der Holding bereits Personal des Magistrats an die Holdinggesellschaft ausgelagert wurde. Bei diesem Punkt können wir inhaltlich nicht mit und werden gegen den dritten Unterpunkt, der Finanzierung dieser Auslagerung von Personal direkt aus der Stadt, stimmen. Transparenz einerseits gegenüber dem Gemeinderat, aber natürlich vor allem gegenüber der Öffentlichkeit liegt uns als Grüne schon im Erbgut und wir haben bei dieser Holdinggründung immer wieder darauf hingewiesen. Die Unternehmensgruppe Linz hat sich in diesem Punkt bis jetzt nicht unbedingt mit den allergrößten Ruhmesblättern ausgezeichnet. Erfreulicherweise hat es in der Gemeinderatssitzung Anfang April eine sehr breite Zustimmung zum Zusatzantrag der Grünen-Fraktion gegeben, bei dem im Sinne der Transparenz in Zukunft zumindest zweimal jährlich die Geschäftsführung der Holding im Finanzausschuss anwesend sein soll. Einmal, wenn der Jahresabschluss präsentiert wird, was dafür sorgen soll, dass dieser Jahresabschluss im Wege des Finanzausschusses dem Gemeinderat zugeht und damit die notwendige Information der Öffentlichkeit und die notwendige politische Bewertung durch die Parteien der Stadt Linz erfolgt. Wir haben natürlich darauf geschaut, dass nicht nur diejenigen, die mit Stimmrecht im Finanzausschuss vertreten sind, dort die Möglichkeit haben Fragen zu stellen, sondern das für alle Parteien möglich wird. Wie wir vor ein paar Tagen im Finanzausschuss besprochen haben, wird dieser Antrag, so wie er bereits beschlossen ist, umgesetzt. Wir freuen uns darüber, dass wir bei der Holding im Bereich der Transparenz doch einiges weiterbringen konnten. Aus diesem Grund werden wir heute mit gutem Gewissen und einer gewissen Freude zustimmen. Wie gesagt, ist der dritte Punkt, unseres Erachtens sehr kritisch zu sehen. Vielen Dank.“ (Beifall Die Grünen) Bürgermeister Luger: „Der dritte Punkt ist zwar ein bisschen ein Wermutstropfen, aber wenn trotzdem so viel Freude vorhanden ist, sei die eingeschränkte Freude anerkannt.“[AU51] Vizebürgermeister Mag. Baier: „Meine sehr geehrten Damen und Herren des Gemeinderates, auf die Gefahr hin, dass ich jetzt die Freude und gute Stimmung mancher trüben muss, möchte ich trotzdem einige Bemerkungen zu diesem heutigen Beschluss machen. Zum einen halte ich für meine Fraktion fest, dass wir an dieser Gründung der Unternehmensgruppe der Stadt Linz Holding in den vergangenen Wochen und Monaten in verschiedenen Vorgesprächen usw. aktiv mitgewirkt haben. Das hat sich in unserem Abstimmungsverhalten bisher entsprechend abgezeichnet. Von Beginn an ist es uns darum gegangen, diese Ziele mitzutragen, die Synergien zu heben und wenn möglich, Kosten zu senken, wenngleich ich hier etwas skeptisch bin. Das zweite Ziel ist es, die steuerlichen Vorteile entsprechend zu heben. Es ist uns immer darum gegangen, dass die Holding, die wir gründen, keine lenkende Holding ist, sondern eine Holding, die eine zusammenfassende, konsolidierende im finanzwirtschaftlichen Sinne ist. Die Beschlüsse, die bisher gefasst worden sind, wurden daher von uns mitgetragen. Ich bekenne mich und meine Fraktion bekennt sich auch weiterhin hundertprozentig zu diesen Schritten. Am heutigen Beschluss sehen wir aber die entgeltliche Einbringung der Linz AG-Anteile in die neue Unternehmensgruppe der Stadt Linz Holding kritisch. Sie werden im Studium der Unterlagen sicher festgestellt haben, dass wir alle anderen Beteiligungen der Stadt unentgeltlich in die neue Unternehmensgruppe der Stadt Linz Holding einbringen. Nur die Linz AG-Anteile der Stadt als Alleineigentümerin werden entgeltlich eingebracht. Der Wert wurde durch die Expertise eines Unternehmens nach einem gewissen Verfahren errechnet, den ich nicht weiter zu kommentieren habe, weil er dem Stand der Technik entsprechend errechnet worden ist. Was ist also das Kritische an diesem Vorgang, warum sehen wir diesen Vorgang so kritisch? Ganz einfach deswegen, weil diese entgeltliche Einbringung und diese Bewertung von der Holding nicht zu einem überwiegenden Teil aus Eigenmitteln finanziert werden kann, nein, diese Übertragung oder dieser Kauf, wenn man so will, dieser Unternehmensgruppe der Stadt Linz Holding, muss voll und ganz durch Fremdmittel finanziert werden. Das bedeutet, dass die Linz AG-Anteile der Stadt, die an die Unternehmensgruppe der Stadt Linz Holding fließen, zur Gänze fremdfinanziert werden müssen. Diese 348 Millionen Euro, meine sehr geehrten Damen und Herren, schlagen in dieser neuen Holding, die bisher nur als loser Mantel vorhanden war, künftig als Verbindlichkeit zu Buche. Das bedeutet, dass wir im Gesamtgefüge der Stadt damit eine Erhöhung der Verbindlichkeit um diesen Betrag haben, je nach dem, wann die Zahlungen entsprechend fließen. Sie wissen, dass im ersten Jahr 2017 ein geringerer Betrag fließt und dann 2018, 2019 und 2020 jeweils 100 Millionen Euro fließen. Diesen Betrag hat die Unternehmensgruppe der Stadt Linz Holding natürlich nicht und muss ihn daher finanzieren. Ich wiederhole es an dieser Stelle noch einmal. Das sehen wir kritisch. Warum sehen wir das kritisch? Hier könnte die Gefahr bestehen - ich sage jetzt sehr bewusst ,könnte‘ -, dass sich der Schuldenstand der Stadt um diesen Betrag oder Teile dieses Betrages erhöht, wenn man es nicht entsprechend absichert. Genau das wollen wir nicht. Wir wollen nicht mehr Schulden, sondern weniger Schulden. Wir verlangen daher - das stellen wir heute zur Diskussion -, dass wir diese Erlöse, die wir als Stadt durch diese Anteilsübertragung bekommen, zur Gänze für den Schuldenabbau verwenden, für den Schuldenabbau aufgelaufener Kassenkredite und anderer Verbindlichkeiten. Das findet sich in der Vorlage an den Gemeinderat wieder, allerdings nur im Vorspann und nicht im Beschlusspunkt. Wir werden heute noch öfters die Diskussion darüber haben, warum es Abänderungsanträge gibt, sozusagen auf Beschlusspunkte hin, weil, Sie wissen das genau, immer nur die Beschlusspunkte zählen. Ich kann daher für meine Fraktion an dieser Stelle nur in Anspruch nehmen und anregen, dass wir diese Sicherstellung zum Beschlusspunkt erheben, denn nur ein Beschlusspunkt gilt und hat hundertprozentige Verbindlichkeit. Ansonsten könnte die Gefahr drohen, dass der Schuldenstand der Stadt sozusagen durch die Hintertür erhöht wird. Hier gilt es natürlich entsprechend wachsam zu sein. In diesem Zusammenhang sind die Transparenzüberlegungen, der zweite Punkt. Wir kennen das aus anderen Beispielen schon, dass durch die Ausgliederung von Gesellschaften Schwierigkeiten im Gesamtüberblick entstehen können. Daher ist es bei dieser Größe, bei der Vielschichtigkeit der Unternehmen, ganz egal, von welchem Unternehmen und welchen Beteiligungen wir reden, wichtig ist, dass der Gemeinderat und der Finanzausschuss entsprechenden Überblick über die Finanzgebarung und über den Schuldenstand usw. haben. Auch dazu werden wir einen Zusatzantrag, zu dem ich dann gleich komme, einbringen. Ich werde ihn dann vorlesen. Das heißt, wir können uns diesen Schritt heute vorstellen. Wir raten dem Gemeinderat nur dringend an, diesen Beschluss zu fassen und damit hundertprozentig sicherzustellen, dass es aufgrund dieser Transaktionen zu keiner Neuverschuldung kommen kann. Vielleicht noch ein paar Sätze zu der kürzlich stattgefundenen Diskussion darüber, wie wir diese Vorgangsweise aus politischer Sicht grundsätzlich beurteilen. Außerdem sind gewisse Vorwürfe im Raum gestanden, zu denen ich heute ganz klar Stellung nehmen möchte. Meine sehr geehrten Damen und Herren, Sie wissen als Mitglieder des Gemeinderates natürlich sehr genau, dass der Ordentliche Haushalt der Stadt, also der laufende Betrieb, wenn man so will, nicht durch Kredite finanziert werden darf und somit natürlich auch keine Abgänge daraus. Wir wissen alle, dass die angelaufenen Abgänge der letzten Jahre eine beträchtliche Höhe – um genau zu sein - 111 Millionen Euro betragen. Diese Abgänge der letzten Jahre haben sich angesammelt und konnten in den darauf folgenden Jahren schlicht und ergreifend nicht abgebaut werden. Eine Fremdfinanzierung dieser Abgänge ist aus den vorhin genannten Gründen nicht zulässig. Das Ganze ist in der Voranschlags- und Rechnungsabschlussverordnung (VRV) normiert. Daher habe ich im Vorfeld in meiner Beurteilung gesagt, dass durch die entgeltliche Übertragung der Linz AG-Anteile an die Holding und durch die Mittelverwendung wiederum dieses Kaufpreises für Kassenkredite bei gleichzeitiger Fremdfinanzierung in der Holding selbst so etwas wie eine Umgehung dieser Bestimmung vorgenommen wird. Zu dieser Aussage stehe ich auch voll und ganz. Ich bekenne mich dazu, denn diesem Gemeinderat soll schon klar sein und vor Augen geführt werden, wofür diese Mittel verwendet werden und warum es diese entgeltliche Übertragung der Linz AG-Anteile gibt. Ein anderes Argument gab es bisher nicht. Im Übrigen werden alle anderen Anteile der Unternehmen unentgeltlich übertragen, also muss es einen anderen Hintergrund geben. Das war bisher nicht ganz klar. Herr Finanzreferent hat das in einem ORF-Interview erst kürzlich bestätigt, in dem er gesagt hat, dass der dritte Vorteil ist, dass wir tatsächlich Geld in die Stadt hereinbekommen, damit Kredite und Verbindlichkeiten getilgt werden können. So weit, so gut. Das heißt, wir machen so etwas wie einen Geldbeschaffungsakt. Neben den Synergien, neben den steuerlichen Aspekten, neben den Kostendämpfungsüberlegungen in diesem Zusammenhang, gibt es eine neue Dimension, nämlich Geld in die Stadt hereinzubringen, um Verbindlichkeiten tilgen zu können. Diese Verbindlichkeiten sind in erster Linie Kassenkredite – das ist in Ordnung –, die wir sonst nicht tilgen könnten, weil man sie schlicht und ergreifend nicht durch Kredite finanzieren darf. Das ist der Punkt der Umgehung, das sollte uns klar sein. Das mag rechtlich zulässig sein, meine sehr geehrten Damen und Herren und dem mag gesetzlich nichts entgegenstehen. Aber Faktum ist, dass es eine Bestimmung im Haushaltsrecht gibt, die das grundsätzlich so nicht vorsieht. Durch eine indirekte Kreditfinanzierung über die Holding wird daher – wenn man so will - ein Hilfsgriff getätigt - einen besseren oder positiveren Begriff kann ich dafür wirklich nicht finden. Das sind die kritischen Punkte zu diesem heutigen Holdingbeschluss. Ich sage dazu, dass mit meiner Fraktion nie über die entgeltliche Einbringung der Linz AG-Anteile gesprochen worden ist. Wir hätten das immer kritisch gesehen, denn man muss noch die Folgen des Ganzen betrachten. Sie müssen wissen, dass es mit diesem Finanzierungsbeschluss an sich nicht getan ist. Diese Unternehmensgruppe der Stadt Linz Holding muss diesen Kredit in wieterer Folge bedienen. Die Frage ist, wie sie diesen 348 Millionen Euro Kredit bedienen kann? Diesen 348 Millionen Euro Kredit kann sie in den nächsten Jahren nur durch Zuschüsse der Stadt bedienen, wenn es um die Zinsen geht. Ab 2022 soll aufgrund eines Dividendenverzichts in Bezug auf die Linz AG-Dividenden mit Tilgungen der Zinsendienst in der Unternehmensgruppe der Stadt Linz Holding getätigt werden. Das bedeutet aber, meine sehr geehrten Damen und Herren, dass ab 2022 die Linz AG-Dividende entweder zur Gänze oder zu einem Teil – je nachdem, wie wirtschaftlich erfolgreich diese Zeiten für unser städtisches Unternehmen sind – dem Stadtbudget nicht mehr als Einnahme zur Verfügung steht. Das muss allen klar sein, wenn man sagt, jetzt finanzieren wir dort 348 Millionen Euro. Wir machen eine Rückzahlung ab 2022 bis 2050 durch die Linz AG-Dividende, auf die die Stadt entweder zur Gänze oder zu gewissen Teilen verzichtet. Das muss uns klar sein. Wir treffen heute eine Entscheidung, die der Gemeinderat der nächsten Periode in Wahrheit dann entsprechend, ich will nicht sagen ‚auszubaden‘ aber zu vollziehen hat. Denn das Geld ist dann, meine sehr geehrten Damen und Herren, hoffentlich für die angelaufenen Kassenkredite, künftige Abgänge und andere Verbindlichkeiten ausgegeben. Das muss klar und deutlich ausgesprochen werden. Damit komme ich zum Schluss und in diesem Zusammenhang zu ein paar persönlichen Bemerkungen. Sie haben von mir eine politische Wertung, eine politische Bewertung oder meine politische Meinung oder die Meinung meiner Fraktion gehört, wie immer Sie das benennen wollen. Eines ist jedenfalls klar, eine solche Bewertung, eine solche Meinungsäußerung gehört zu einer politischen Debatte in einem demokratischen System selbstverständlich dazu. Unabhängig davon, ob man dem etwas abgewinnen kann oder nicht. Manche werden womöglich völlig anderer Meinung sein, manche werden sich denken, okay, klingt irgendwie ganz plausibel, Teile davon klingen plausibel oder wie auch immer. Aber in einer politischen Debatte zu so einer wichtigen Frage, meine sehr geehrten Damen und Herren, muss es selbstverständlich möglich sein, diesen Diskurs zu führen, ohne dass man sich vorwerfen lassen muss, dass man für die Stadt kreditschädigend vorgeht, dass man gar seinen Eid, sein Gelöbnis bricht oder man ausgerichtet bekommt, dass man in einem Unternehmen sofort entlassen werden würde – was eine besonders interessante Aussage ist. Ich kann an dieser Stelle nur festhalten, dass unterschiedliche Meinungen in einem politischen Diskurs nun einmal dazu gehören. Nur weil ein Vorschlag von einem Ressort oder von einer Partei kommt oder wie auch immer, bedeutet das nicht, dass das das allheilbringende Evangelium in allerlei Hinsicht ist. Der politische Diskurs lebt davon, dass jeder seine Meinung einbringt, man um die beste Lösung ringt und idealerweise viele mögliche Meinungen miteinbezieht - zum Wohle und nicht zum Schaden der Stadt. Also eine politische Debatte ist niemals zum Schaden, sondern kann immer nur zum Wohle eines Gesamtsystems gesehen werden. (Beifall ÖVP) Ansonsten würden wir Gefahr laufen, meine sehr geehrten Damen und Herren, dass man unter dem Vorwand einer möglichen Schädigung jede politische Debatte abwürgt. Jeder hier in diesem Haus könnte sofort sagen, so kann man das nicht sagen, da entsteht jetzt sofort Schaden, ich warne. Das ist nichts anderes, als eine Unterbindung einer politischen Debatte. Ich nehme nicht an, lieber Christian Forsterleitner, dass du das im Sinne gehabt hast. Das kann ich mir nicht vorstellen, da hätte ich mich bei dir ganz grob getäuscht. Im Affekt kann so etwas natürlich einmal gesagt werden, da wollen wir jetzt nicht überempfindlich sein. Aber es ist mir persönlich wichtig gewesen, das heute hier ganz klar und deutlich zum Ausdruck zu bringen. Meine sehr geehrten Damen und Herren, die ÖVP stellt folgenden Zusatzantrag: Der Gemeinderat beschließe: ‚1. Die Einnahmen aus dem Verkauf der Linz AG sollen als zweckgebundene Rücklage zu 100 Prozent zur Deckung der Kassenkredite aufgrund der jährlichen Abgänge bzw. zur Tilgung bestehender Schulden der Stadt Linz verwendet werden. 2. Zum alljährlichen Voranschlag und Rechnungsabschluss soll dem Gemeinderat ein aktueller, detaillierter Gesamtschuldenbericht der Stadt Linz sowie der Unternehmen der Unternehmensgruppe Linz (mit allen konsolidierten Werten und Kennzahlen aufgeschlüsselt für die Stadt und ihre Tochtergesellschaften) vorgelegt werden. Für die betriebswirtschaftlich eigenständigen Gesellschaften (wie Linz AG, Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz GmbH, Flughafen Linz GesmbH etc.) genügt eine vereinfachte Schuldeninformation, wie sie vom Unternehmen bekannt gegeben wird. Für alle anderen eigenen oder Unternehmensgruppe der Stadt Linz-Schulden bzw. budgetären oder außerbudgetären Zahlungsverpflichtungen/Verwaltungsschulden für eigene oder fremde Investitionen, für die die Stadt direkt oder indirekt den Schuldendienst bzw. Annuitätenzuschüsse oder Zuschüsse leistet, ist eine detaillierte Aufstellung und mit dem Voranschlag bzw. der Mittelfristigen Finanzplanung eine detaillierte Gesamtschuldenplanentwicklung inklusive Tilgungen und Zinsen/Finanzierungskosten für den Zeitraum der Mittelfristigen Finanzplanung vorzulegen.‘ Meine sehr geehrten Damen und Herren, das ist unser Zusatzantrag, den ich Ihnen empfehlen möchte. Es ist erstens wichtig, dass es nicht zu dieser Schuldenerhöhung insgesamt im städtischen Gefüge kommen darf und zweitens, dass die Transparenz für Sie als Gemeinderätinnen und Gemeinderäte voll und ganz gewährleistet bleibt. Ich danke.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderat Eypeltauer: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, Kolleginnen und Kollegen, Linzerinnen und Linzer, ich versuche es kürzer zu machen. Zum einen darf ich für meine Fraktion für diese beiden Zusatzanträge der ÖVP-Fraktion plädieren, wir halten sie für sehr wichtig und richtig. Zum anderen darf ich auf einige inhaltliche Punkte eingehen und die Sicht meiner Fraktion darlegen. Natürlich ist die Holding nicht nur eine organisatorische, steuerliche, betriebswirtschaftliche Maßnahme, sondern sie hat in dieser Konstruktion, wie sie jetzt finanziert wird, einen budgetwirksamen Effekt. Natürlich fließt Geld aus einer Neuverschuldung eines stadteigenen Unternehmens ins Budget der Stadt und natürlich ist das so etwas Ähnliches, wie wir es bei der GWG - Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz GmbH vor kurzem gesehen haben. Wir erinnern uns, hier geht es um 180 Millionen Euro, die in vier Tranchen - wenn ich mich richtig erinnere – ins Budget fließen. Das muss natürlich dazugesagt werden. Es ist legitim, das zu tun. Ich möchte vor diesem Hintergrund noch einmal betonen, dass wir immer wieder hören - jetzt bin ich wieder bei dem Punkt, den wir von mir schon vorher beim Rechnungsabschluss gehört haben und immer wieder hören -, dass es so großartig bergauf geht. Es geht nur deshalb voran, weil solche Maßnahmen gewählt werden, ansonsten sehe die Situation ganz anders aus. Ein zweites wesentliches Thema für uns NEOS ist das Thema der demokratischen Kontrolle, das Thema der Transparenz. Für uns als einzige Fraktion, die keine Aufsichtsräte besetzt, stellt die Transparenz in Angelegenheiten der Unternehmensgruppe der Stadt Linz eine problematische Situation dar. Wir haben es vorher schon gehört, fünf Milliarden Euro Vermögen. Wir haben als Stadt Wasser, Strom, Gas, öffentlicher Verkehr, Infrastruktur etc. in privatwirtschaftliche Organisationen ausgelagert. Wir haben über 10.000 Mitarbeiter, die Kernleistungen der öffentlichen Hand erbringen. Wir haben für diese Unternehmen Haftungen der Stadt, Einblick gibt es allerdings nur für die Aufsichtsräte der Stadtregierungsfraktionen. Das ergibt sich einerseits aus dem Unternehmensrecht, andererseits ist es etwas, das man nicht einfach so hinnehmen darf und wo wir dringend besser werden müssen. Es gibt zwei Schritte in diese Richtung. Erstens, die schon erwähnte Beteiligungsrichtlinie, die sehr begrüßenswert ist, zweitens auch der Umstand, dass die Geschäftsführer der Holding künftig im Finanzausschuss Bericht erstatten und für Fragen zur Verfügung stehen werden. Die große Frage, die uns bevorsteht und die wir im Weitblick schon jetzt lösen sollten, ist die Frage, was passiert, wenn diese Stadt keine Proporzregierung, sondern eine Mehrheitsregierung hat? Wir alle wissen, dass es diese Diskussionen bereits jetzt gibt. Im besten Fall können wir mit Ende dieser Funktionsperiode mit einem umfangreichen Vorschlag, wie wir uns wünschen, dass diese Stadt organisiert ist, ans Land gehen. Es ist offenbar sehr wahrscheinlich, dass wir eine Mehrheitsregierung bekommen. Das hat zum Resultat, dass künftig nicht nur die NEOS nicht in einem Aufsichtsrat sitzen, sondern dass künftig einige mehr Mandatarinnen und Mandatare keinen Zugang zu den Informationen im Aufsichtsrat haben. Das ist ein Problem. Ich glaube, das kann man so sagen. Darüber werden wir uns alle einig sein. Das gilt es zu lösen, auch das kann man so sagen und darüber werden wir uns einig sein. Wir haben jetzt noch einige Jahre, um das anzugehen. Wenn nicht in der Holding, dann im neuen Statut. In diesem Sinne darf ich unsere Zustimmung für die Holding avisieren. Ich möchte aber noch einmal ganz stark betonen und dafür plädieren, die beiden Zusatzanträge der ÖVP ernst zu nehmen und anzunehmen.“ (Beifall ÖVP)[AU52] Bürgermeister Luger: „Bevor Frau Mag.a Grünn am Wort ist, eine Klarstellung von mir. Nach den Aussagen der Landeskoalition ist mein Informationsstand, dass es zu keiner Gestattung von freien Regierungsbildungen kommt, wie ich es mir persönlich wünsche täte. Diese Bedenken wird man bei diesem Thema aus meiner subjektiven Sicht leider nicht wahrnehmen können.“[AU53] Gemeinderätin Mag.a Grünn: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, der vorliegende Antrag um Übertragung der städtischen Beteiligung an die Holding, ist ein Vollzugsantrag dessen, was vor geraumer Zeit schon im Gemeinderat beschlossen worden ist, nämlich die Gründung dieser Holding. Ich habe damals mit zwei Argumenten dagegen gestimmt. Ein Argument ist ein demokratiepolitisches, dazu hat Herr Kollege Eypeltauer schon einiges kritisiert. Das zweite Argument ist, dass ich der Ansicht bin, dass die Holding im Prinzip ein privatwirtschaftliches Konstrukt ist und das nicht die geeignete Form ist, um eine Körperschaft wirtschaftlich zu verwalten. Ich werde aus der Ablehnung der Holding konsequenterweise heute nicht zustimmen. Danke.“ Vizebürgermeister Forsterleitner: „Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, ich habe mich jetzt zwischendurch noch einmal gemeldet, weil ich auf das, was Herr Kollege Baier gesagt hat, schon noch einmal replizieren möchte. Ich habe mich in meiner Einleitung bemüht, sachlich über die Holding zu sprechen. Nachdem du aber jetzt das Thema angezogen hast, sehe ich mich gezwungen, meine Sicht der Dinge noch einmal kund zu tun. Im Vorfeld hat es eine ganze Reihe von Gesprächen gegeben - nicht mit jedem und nicht über alle Themen. Es ist mir aber schon wichtig zu sagen, dass sich viele – auch die ÖVP– sachlich in die Diskussion eingebracht hat. Wir haben Anregungen der Grünen mit aufgenommen, Anregungen der NEOS mit diskutiert und auch Anregungen der ÖVP, zum Beispiel was die Demokratie, die Transparenz etc. betrifft. Das ist alles mit eingeflossen. Das ist ein Werk, das wir gemeinsam auf den Weg gebracht haben. Wenn ich mir jetzt wieder ansehe, was du heute sagst, dann erlebe ich das oft so. Die ÖVP gibt sich im Gemeinderat oder im Finanzausschuss tendenziell konstruktiv, in der medialen Darstellung sieht das dann aber ganz anders aus. Ganz konkret entzündet sich meine Kritik an dem, was du in der Öffentlichkeit, in einem Interview auf LT1 gesagt hast. Das ist in meinen Augen tatsächlich ein Skandal – ich sage das, wie ich es mir denke –, weil in meinen Augen Grenzen überschritten worden sind und das schon zum wiederholten Mal. Du sagst dort wirklich, dass wir oder ich - wer auch immer damit genau gemeint ist – dem Gemeinderat eine Umgehung von gesetzlichen Vorschriften vorschlagen. Das weise ich wirklich auf das Schärfste zurück. Das war jetzt schon einige Male so. Ich möchte zur Erinnerung nur ein paar Stichworte fallen lassen. Es hat immer wieder Diskussionen über den medialen Umgang, insbesondere von dir, betreffend das Darstellen der Stadt und ihrer Finanzen, gegeben. Meiner Meinung nach ist das ein sehr problematischer und ein für die Stadt schädigender Umgang. Dazu die Stichworte: Schweizer Franken Konvertierung, Kreditaufnahme. Ich glaube, an deiner Wahrnehmung zur Tabakfabrik als Millionengrab – daran kann ich mich erinnern – hat sich auch etwas geändert. Immer, wenn der ÖVP etwas nicht passt - das war bei der Diskussion über die GWG Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz GmbH so und ist jetzt bei der Holding-Diskussion wieder so - gibt man sich hier und im Finanzausschuss sehr konstruktiv, stellt sich dann aber vor die Medien und zündelt und verwendet Formulierungen, die Schaden für die Stadt bedeuten. Die sind in meinen Augen ehrenbeleidigend, rufschädigend und kreditschädigend. Ich werde das rechtlich prüfen lassen, ich sehe das überhaupt nicht ein. Ich versuche, hier im Gemeinderat mit einer Reihe von Expertinnen und Experten einen Vorschlag zu erarbeiten, der zum Wohle der Stadt ist. Das ist unsere Aufgabe im Gemeinderat und als Stadtsenatsmitglieder. Auch du bist du ein solches, vom Landeshauptmann angelobtes Stadtsenatsmitglied und sogar Vizebürgermeister dieser Stadt, und damit mit einer ganz besonderen Verantwortung ausgestattet. Wenn wir zum Wohle der Stadt Vorschläge erarbeiten, muss sich weder eine von den Expertinnen oder einer von den Experten, noch unsere Finanzverwaltung, noch ich persönlich oder ein anderes Regierungsmitglied oder ein anderer Gemeinderat, der heute das beschließt, sagen lassen, dass wir gesetzliche Vorschriften umgehen. Ich weise das auf das Schärfste zurück. Ich erwarte mir immer noch, dass du das zurücknimmst. Ich habe dir gestern ein E-Mail geschickt - wie man das heutzutage macht, damit du es schneller hast, denn ein Brief dauert immer zu lange – indem ich dich ersucht habe, Schaden von der Stadt abzuwenden. Das Zweite, was mindestens so arg ist, wie dieser Vorwurf, dass wir Gesetze umgehen ist, dass sich ein Vizebürgermeister der Stadt Linz in die Medien stellt und sagt, dass die Stadt 2019 zahlungsunfähig sein wird. Das ist in meinen Augen ein Zugang zur Politik, den ich beim besten Willen nicht aushalte. Ich glaube, du wirst in diesem Raum viele finden, mit denen ich schon viele Diskussionen geführt habe, denn ich scheue keine Diskussionen. Ich liebe Diskussionen, ich diskutiere bis ins letzte Detail mit jedem, wenn er mich anruft und Fragen hat. Das war in deinem Fall aber nicht der Fall. Du hast mir über die Medien ausgerichtet, dass wir offensichtlich in Richtung einer Zahlungsunfähigkeit gehen würden. Das ist der Schaden, der für die Stadt angerichtet wird und der eigentliche Skandal. Das ist nicht zu entschuldigen. Wir haben in der öffentlichen Wahrnehmung jemanden, der sich hinstellt und sagt, die machen etwas, damit das nicht passiert und das ist ein Trick, statt seine Verantwortung wahrzunehmen und alles zu tun, um das abzuwenden, wenn schon so etwas drohen würde. Das heißt, der Vorwurf von uns ist, dass wir alles machen, um die Finanzen der Stadt in Ordnung zu bringen und ich dieses Bemühen bei dir wirklich vermisse. Ich nehme es nicht zurück. Ganz im Gegenteil, ich stelle hiermit weiterhin fest, dass ich das für skandalös halte, was du in den Medien sagst. Du kannst hier im Gemeinderat dann mit Kreide geölter Stimme auftreten, wie du möchtest und das Ganze anders anlegen, es zählt auch das, was man in der Öffentlichkeit macht und die Verantwortung, die man als Regierungsmitglied hat. Man kann schwer nur Opposition sein und oppositionellen Kurs fahren, wenn man gleichzeitig eine Verantwortung hat. Das heißt nicht, dass wir nicht diskutieren können, wir können über alles diskutieren. Ich ersuche dich wirklich eindringlich zu überlegen, was man anrichtet und aufzupassen, welchen Schaden man damit für die Stadt anrichtet. Ich nehme nicht an, dass du die Termine, die aufgrund dieser Äußerungen folgen werden und die ich und Herr Finanzdirektor dann deswegen haben werden, wahrnimmst und du den Schaden von der Stadt abwendest. Das wird wieder der Finanzverwaltung und dem Finanzreferenten obliegen. Ich werde mich darum kümmern. Ich ersuche dich aber, hier aufzupassen, was man sagt, besser zu überlegen und weiterhin die Gelöbnisformel in Erinnerung zu behalten, dass wir auf das Wohl der Stadt vereidigt sind und nicht auf das Wohl der ÖVP.“ (Beifall SPÖ)[AU54] Vizebürgermeister Mag. Baier: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, erstens habe ich überhaupt nie verlangt, dass du irgendetwas zurücknehmen sollst. Ich glaube, das war jemand anders, der gesagt hat, es soll jemand etwas zurücknehmen. Du hast gemeint, ich soll etwas zurücknehmen – das nur nebenbei erwähnt. Zweitens, du sagst, wir haben eine ganze Reihe von Gesprächen geführt. Das ist richtig, es waren sogar gute Gespräche, bei denen nicht alle, aber viele Anregungen eingearbeitet worden sind, aber nicht bei diesem letzten Paket. Dazu hat es keinerlei Gespräche gegeben. Es war nie bekannt – das habe ich dir persönlich, nachdem du das jetzt so sagst, unter vier Augen mitgeteilt –, warum bei einem Projekt, das für die Stadt so wichtig ist, nie ein Gespräch stattgefunden hat. Du hast deine E-Mail an mich angesprochen. Nachdem du es schon ansprichst, kann ich das auch machen. Diese E-Mail ist nicht unbeantwortet geblieben. Du hast dazu schon eine Antwort erhalten. Ich bin noch einmal auf das Thema der Zahlungsfähigkeit eingegangen, meine sehr geehrten Damen und Herren, was anlangt. Es mag sein, dass man das nicht gerne hört und es mag sein, dass es durchaus kritisch ist. Aber meine sehr geehrten Damen und Herren, wenn wir im Gemeinderat und Sie im Gemeinderat und die Öffentlichkeit nicht mehr darüber informiert werden dürfen, welches Szenario an Möglichkeiten sich in den nächsten Jahren ergeben würde, wenn nichts passiert, dann weiß ich nicht, wer die politische Verantwortung nicht wahrnimmt. (Beifall ÖVP) Ich frage Sie, die Wahrheit auszusprechen und die Fakten auf den Tisch zu legen, ist das das Gegenteil von Wahrnehmen einer politischen Verantwortung, meine sehr geehrten Damen und Herren? Kann das verkehrt sein, wenn man die Wahrheit sagt und die Fakten auf den Tisch legt? Jetzt hört man von wegen ,Schaden von der Stadt abwenden‘. Es fielen Beispiele, wie der Schweizer Franken-Kredit. Meine sehr geehrten Damen und Herren, wer hat den Schweizer Franken-Kredit abgeschlossen? Sind diejenigen am Schweizer Franken-Kredit Schuld, die die Auswirkungen kritisieren oder jene, die ihn damals abgeschlossen und das beschlossen haben, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall ÖVP) Wer ist in diesem Fall der Schadensverursacher? Zur Frage der Zahlungen und der Zahlungsfähigkeit darf ich begründen: Sie wissen – das habe ich vorhin schon gesagt –, der Ordentliche Haushalt darf nicht kreditfinanziert werden, das ist logisch, weil man dadurch natürlich allen haushaltsrechtlichen Bestimmungen widersprechen würde. Das bedeutet also, dass man den Ordentlichen Haushalt oder das laufende Geschäft, wenn man so will, selbst bestreiten muss. Das, was in den letzten Jahren passiert ist - ich stelle das fest und will darauf gar nicht näher eingehen -, ist, dass wir den Ordentlichen Haushalt seit einigen Jahren nicht mehr ausgleichen können und daher Abgänge produzieren. Das wissen wir alle. Diese Abgänge haben mittlerweile eine Höhe von 111 Millionen Euro erreicht plus die laufenden Zwischenfinanzierungen. Für das letzte Jahr waren es zum Beispiel 60 Millionen Euro. Das heißt, wir haben also derzeit 171 Millionen Euro an so genannten Kassenkrediten. Es gibt allerdings – darauf muss man hinweisen – für die so genannten Kassenkredite eine Obergrenze. Diese Obergrenze ist ein Drittel der ordentlichen Einnahmen. Diese Obergrenze wäre, wenn wir beispielsweise die Abgänge der Mittelfristigen Finanzplanung hinzuzählen, 2019 erreicht, vielleicht erst 2020, aber sie wäre erreicht. Damit könnten wir unseren laufenden Betrieb, meine sehr geehrten Damen und Herren, nicht mehr oder nicht mehr ausreichend finanzieren. Das ist der Punkt und der Hintergrund, warum es diese entgeltliche Einbringung gibt. Nachdem wir keine andere Möglichkeit haben, um die Kassenkredite abzubauen, gibt es diese – wie ich sie nenne – Umgehung dieser Bestimmung, die rechtlich zulässig sein mag und der rechtlich nichts entgegenstehen mag. Ich werfe daher niemandem einen Gesetzesbruch vor, aber das muss betont werden. Das ist eine politische Wertung und das muss noch erlaubt sein. Da geht es gar nicht um eine Erlaubnis – ich nehme das zurück –, es geht schlicht und ergreifend darum, dass die Dinge politisch angesprochen werden und alle Fakten auf den Tisch kommen können. Das heißt, mir geht es überhaupt nicht darum, meine sehr geehrten Damen und Herren, Kleingeld zu wechseln. Es ist mir überhaupt nie darum gegangen, dass Sie heute Zeugen einer vielleicht kleinen zwischenmenschlichen Krise werden, die es im politischen Kontext einmal geben kann. Es geht schlicht und ergreifend darum alle Fakten und Dinge auf den Tisch zu legen. Wenn Sie aufgrund dieser Transaktion Bedenken haben, in welchem Punkt auch immer, dann sollen Sie es natürlich sagen. Wenn Sie einen Vorschlag haben, wie man es besser oder anders machen könnte, dann soll man das auch machen. Unser und mein Verständnis und mein Credo verstehe ich so, dass wir die Dinge öffentlich darstellen und der Öffentlichkeit erklären, wie wir etwas sehen und im Gemeinderat dann einen entsprechenden Antrag einbringen. Das haben wir heute gemacht. Daher versuchen wir auf diesem Weg einen konstruktiven Beitrag dazu zu leisten, dass es eine positive Entwicklung in der Stadt und für die Zukunft geben kann. Das ist unser Ansinnen und das ist unser Anspruch. Wir lassen uns diesen Anspruch nicht wegdiskutieren und ich lasse auch nicht zu, dass man uns unterstellt, nur parteipolitisch agieren zu wollen. Umgekehrt mache ich das auch nicht. Ich mache das nicht, das werfe ich niemandem vor. Ich gehe davon aus, dass du diese Sache mit bestem Wissen und Gewissen vorbereitet hast. In der Politik muss man kritikfähig sein. Eine ,Verhinderung‘, in dem man Klagen und rechtliche Prüfungen androht, kann nicht Sinn und Zweck einer politischen Debatte sein. Im Übrigen, meine sehr geehrten Damen und Herren, sehe ich dieser rechtlichen Prüfung total gelassen entgegen. Wenn sie kommt, wird sie kommen. Ich werde weiterhin ganz sicher bei meiner politischen Meinung bleiben, bis ich von einem anderen Umstand überzeugt bin. Vielleicht kommt das noch in der laufenden Debatte. Bisher war es nicht der Fall.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderat Huber: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, wenn es um die Frage geht, ob der Klageweg in der Politik der richtige ist, um Konflikte zu lösen, bin ich etwas überrascht, dass Vizebürgermeister Bernhard Baier und die ÖVP wehleidig reagieren. Ansonsten ist man auch nicht so sparsam. Ich habe mich aber nicht deshalb zu Wort gemeldet, sondern weil ich eine Kritik an der Kritik an Christian Forsterleitner üben möchte. Erstens ist die Frage, ob diese Kritik, die du lieber Bernhard geäußert hast, legal ist. Ich glaube, nach der Judikatur heißt es, dass sich Politiker einfach mehr gefallen lassen müssen. Vor diesem Hintergrund ist wahrscheinlich tatsächlich legal, was du gesagt hast. Leider gilt das bis zu einem gewissen Grad für die Stadt. Denn wäre die Stadt ein privatwirtschaftliches Unternehmen, wäre dieses falsche Gerede von Liquiditätsproblemen aber so etwas von definitiv klagbar. Es kann daran überhaupt kein Zweifel bestehen. Wenn du Vorstand eines privatwirtschaftlich geführten Unternehmen wärst und diese Aussagen in der Öffentlichkeit tätigen würdest, würdest du damit durch Sonne, Mond und Sterne gejagt werden. Wir sind aber in der Politik, die Stadt ist kein Unternehmen, daher ist eine Kritik an Vizebürgermeister Forsterleitner aus meiner Sicht legal, ich bin aber kein Jurist. Du hast dich aber um die Qualität der politischen Debatte gesorgt. Ich glaube, dass wir eine politische Debatte nach der Frage führen würden, ob eine Kritik an Vizebürgermeister Forsterleitner legitim ist und moralisch rechtens. Ich bin wirklich sehr dafür, dass wir eine politische Debatte über Moral führen. Das beginnt zum Beispiel damit, dass heute wieder Verheimlichung und Vertuschung etc. unterstellt worden ist - in Wahrheit werden natürlich die rechtlichen Grundlagen der Voranschlags- und Rechnungsverordnung auf Punkt und Beistrich eingehalten - und in den Berichten der Stadt Linz irgendetwas verheimlicht oder nicht dargestellt wird. Zwischenruf Gemeinderat Mag. Hajart: „Wer hat das gesagt?“[AU55] Gemeinderat Huber weiter: Du hast vorher in der Debatte gesagt, dass irgendwelche Schulden verheimlicht werden. Vertuschen - Verzeihung das ist jetzt meine Formulierung, ich suche es nachher heraus. Aber ihr insinuiert. (Beifall SPÖ, Zwischenrufe) Die ÖVP insinuiert an mehreren Stellen der Debatte und in der Vergangenheit, dass der Umgang mit der Transparenz nicht ausreichend sei. Mein Argument ist, die Voranschlags- und Rechnungsverordnung die einzig rechtlich bindende Grundlage, wird auf Punkt und Beistrich eingehalten. Weiters weigert sich die ÖVP offenbar in der Debatte, für den Schuldenstand der Stadt Linz politische Verantwortung zu übernehmen. Gleichzeitig sind 95 Prozent der Kredite mit Stimmen der ÖVP aufgenommen worden. Jetzt so zu tun, was wir uns alles leisten könnten, wenn wir keinen Schuldendienst hätten, ist unseriös. Wenn ihr sagt, was wäre, wenn diese ganzen Schulden nicht wären, dann stelle ich die Frage, welchen Kindergarten hätten wir denn bitte nicht bauen sollen? Welches Seniorenzentrum hätten wir einsparen sollen, welchen Hort? Es ist nicht so, dass wir das Geld aus dem Fenster geschmissen haben. Aus gutem Grund hat die ÖVP bei 95 Prozent der Kredite zugestimmt. Meiner Meinung nach, hätte sie bei den fünf Prozent zustimmen können. Aber zumindest für 95 Prozent der Schulden müsst ihr auch die Verantwortung übernehmen. Ihr fordert die ganze Zeit Einsparungen, aber wenn es darum geht, Vorschläge und Maßnahmen mitzutragen, geht die Bereitschaft zurück. Auch die eigenen Forderungen, in der Regel die Forderungen, die die ÖVP aufstellt, kosten eher mehr Geld, als sie der Stadt beim Sparen helfen. Letzter Punkt zur Legitimität der Kritik, zur moralischen Rechtmäßigkeit. Die Zwangsbeiträge an das Land steigen Jahr für Jahr – in jeder Budgetdebatte wieder dasselbe. Aber das Land Oberösterreich wird von der ÖVP auf Biegen und Brechen verteidigt. Daher finde ich, dass deine Kritik, lieber Bernhard Baier an Vizebürgermeister Christian Forsterleitner und damit auch die Kritik an der Finanzpolitik heuchlerisch ist. Das ist einer politischen Bewertung illegitim, unredlich und entbehrlich. Um aber die ‚Good News‘ zum Schluss zu bringen, wenn man sich anschaut, wie viel in den ÖVP-Ressorts weitergeht, fühle ich mich bis zu einem gewissen Grad an das Zitat mit der stolzen Eiche und dem Wildschwein erinnert. Danke.“ (Beifall SPÖ) Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Vizebürgermeister Forsterleitner: „Ich möchte noch den Punkt ansprechen, bei dem es um die Gesamtverbindlichkeiten an der Unternehmensgruppe geht. Ich möchte schon betonen, dass die in Summe gleich bleiben, wenn die Holding Kredite aufnimmt und die Stadt Kredite damit zurückzahlt, es bleibt in etwa dasselbe Niveau. Es ist mir ganz wichtig, dass dies die Intention dieses Antrags ist, das ist im Antragsvorspann entsprechend formuliert. Wir sind der Meinung, dass damit auch Kredite bei der Stadt finanziert und bedient werden sollen. Der zweite Punkt, die Transparenz die von der ÖVP angesprochen wurde, ist in meinen Augen gegeben. Wir haben das - wie Michael Svoboda vorher gesagt hat - schon bei der letzten Beschlussfassung ganz konkret mitdiskutiert und zusätzlich zu den gesetzlichen auch Berichtspflichten im Finanzausschuss festgelegt. In diesem Sinne kann ich festhalten, dass wir diese Kredite, diese Einnahmen für die Stadt zum Abbau von Krediten und Verbindlichkeiten in der Holding und der Stadt Linz verwenden werden. In meinen Augen sind deshalb die beiden Punkte des ÖVP-Zusatzantrages schon erledigt und inkludiert. Ich halte das für doppelt gemoppelt. Das ist schon enthalten und deshalb braucht es keinen Zusatzantrag. Danke.“ (Beifall SPÖ)[AU56] Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag, getrennt in Punkte 1 bis 3 und anschließend über den Zusatzantrag abstimmen. Der Punkt 1 a), b) und c) des Antrages wird bei Gegenstimme von Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Der Punkt 2 des Antrages wird bei Gegenstimme von Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Der Punkt 3 des Antrages wird bei Gegenstimmen der Grünen-Fraktion (8) und Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Der Zusatzantrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20) und FPÖ (14) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Gemeinderat Huber berichtet über [System57]G 2 Tabakfabrik Linz Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft mbH (TFL); Eigenkapitalerhöhung durch die Stadt Linz in Höhe von 1,8 Millionen Euro und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „1. Die Eigenkapitalerhöhung der Stadt Linz wird, wie in der Amtsvorlage beschrieben, genehmigt. 2. Die Verrechnung der Ausgaben für die Eigenkapitalerhöhung erfolgt auf der VASt 5.9140.775000, Kapitaltransfers an Unternehmungen, Tabakfabrik Linz (TFL) in folgendem Ausmaß: Für 2017 in Höhe von 750.000 Euro, für 2018 in Höhe von 700.000 Euro und für 2019 in Höhe von 350.000 Euro. Soweit eine anderweitige Bedeckung fehlt, erfolgt die Finanzierung der Eigen-kapitalerhöhung durch Fremdmittel. Die konkrete Beschaffung von Fremdmitteln im Rahmen des städtischen Finanzmanagements bedarf der Zustimmung des zuständigen Kollegialorganes. Die Verrechnung erfolgt auf den jeweiligen Voranschlagsstellen in den entsprechenden Teilabschnitten. Rechtsgeschäfte über die Aufnahme von Fremdmitteln bedürfen (im Falle der Überschreitung der relevanten Wertgrenzen und der Erfüllung der sonstigen relevanten Kriterien des § 58 StL 1992), bei sonstiger Unwirksamkeit, der vorherigen Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde“ Wortmeldung Stadträtin Mag.a Schobesberger: „In diesem Antrag ist ersichtlich, dass wir die Umstrukturierung und die Finanzierung des Umbaus der Tabakfabrik im Gemeinderat schon öfter beraten haben, unter anderem am 20. Oktober und am 21. April. Da stand allerdings noch auf der Tagesordnung oder in der Beschlussfassung, dass sich die Stadt als Eigentümerin weitestgehend zurückzieht und künftig nur mehr maximal bis zu einem Prozent an der Tabakfabrik halten soll. Wenn ich es richtig im Kopf habe, ist das damals unter anderem damit begründet worden, dass die Gesellschaft als öffentliche Gesellschaft mit Privat fungieren kann. Im Gesamtzusammenhang ist für mich einiges nicht ganz nachvollziehbar. Wir haben damals beschlossen, dass wir ein Eintrittsrecht für die Bank in den Mietvertrag vereinbaren und zulassen und damit z.B. die Einräumung eines Pfandrechts für die Aufnahme von Krediten nicht notwendig ist. In Summe sind einige Dinge vom Gemeinderat beschlossen worden, die in der Form nicht umgesetzt worden sind. Die Finanzierung wurde schlussendlich doch mit Pfandrecht gemacht, weil die Einräumung dieses Eintrittsrechts nicht ausreichend war. Die damals beschlossene Maximalbeteiligung der Stadt mit einem Prozent - was übrigens in den Holding-Unterlagen noch als solche überall vermerkt war -, wird jetzt plötzlich wieder auf 16 Prozent erhöht. In Summe ist es für mich nicht mehr nachvollziehbar, warum sich das in der Zwischenzeit verändert hat. Schlussendlich liegen wieder neue Beträge vor und es sollen weitere 1,8 Millionen Euro in die Tabakfabrik einfließen. Der ursprüngliche Zweck, warum das alles geändert wurde, war, dass sich die Tabakfabrik schlussendlich selber trägt. Ich verstehe das alles nicht mehr. Ich stelle nicht in Frage, dass es vermutlich bestimmte Notwendigkeiten gibt, warum das jetzt so gehandhabt wird. Ich würde mir nur aus Respekt vor dem höchsten Gremium der Stadt wünschen, dass man das in den Vorlagen an den Gemeinderat und in den Beschlussvorlagen entsprechend erläutert und es für uns nachvollziehbar bleibt, warum sich die Dinge ändern und dann gerade einmal ein Jahr später völlig andere Dinge zur Beschlussfassung auf dem Tisch liegen, als ursprünglich. Meine Fraktion wird sich daher bei diesem Antrag der Stimme enthalten.“ (Beifall Die Grünen) Schlusswort Gemeinderat Huber: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Stadträtin Schobesberger, ich habe die Begründung aus den vergangenen Beschlüssen, die du zitiert hast, etwas anders in Erinnerung. Ich stehe aber nicht an zuzugestehen, dass Dinge in Veränderung sind und dass nicht jeder Punkt eines früheren Antrags eins zu eins genauso umgesetzt wurde. Insofern ist die Vorgehensweise sicher nicht perfekt. Ich glaube aber, dass viele dieser Details und Fragen, die du aufgeworfen hast, möglicherweise im Aufsichtsrat der Tabakfabrik besser erörtert werden könnten, als im Gemeinderat. Was die finanzpolitische Sicht, also die Sicht der Stadt Linz betrifft, halte ich das für eine übliche Vorgehensweise, weil es sich um einen Ersatz anstelle des laufenden Zuschusses handelt, den die Stadt Linz über Jahre in die Tabakfabrik gezahlt hat und der mit 750.000, 700.000 und im dritten Jahr 300.000 Euro rückläufig ist. Es ist nicht das erste Mal, dass eine städtische Gesellschaft Zuschüsse zum Eigenkapital erhält. In diesem Sinn ersuche ich um Zustimmung. Danke.“ Stadträtin Mag.a Schobesberger zur tatsächlichen Berichtigung: „Es ist mir jetzt tatsächlich ein Bedürfnis, noch einmal darauf hinzuweisen, dass ich nicht Punkte referiert habe, die im Aufsichtsrat, in dem ich vertreten bin oder bis vor kurzem vertreten war, erörtert werden sollten oder dort erörtert worden sind. Ich habe ausschließlich auf Punkte Bezug genommen, die im Gemeinderat beschlossen worden sind und auf die Tatsache, dass jetzt gravierende Dinge anders sind. Das sind keine Kleinigkeiten. Ich glaube, dass der Gemeinderat den Respekt verdient hat, ihm zu erklären, warum das jetzt so ist. Das ist schlichtweg nicht der Fall.“ (Beifall Die Grünen) Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Grünen-Fraktion (8) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Gemeinderat Steiger berichtet über [System58]G 3 Kepler Uniklinikum GmbH (KUK) - Oberösterreichischer Gesundheitsfonds (Oö. GF); Vereinbarung über die Ausgleichszahlung im Zusammenhang mit Leistungen der Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) und des Hubschrauberrettungsdienstes (HRD) und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Vereinbarung wird genehmigt. Die Verrechnung der Einnahmen erfolgt auf der VASt 2.9140.861000, Lfd. Transferzahlungen.“[AU59] Der Antrag wird einstimmig angenommen. Bürgermeister Luger übergibt den Vorsitz an Vizebürgermeister Forsterleitner. [System60]H ANTRAG DES AUSSCHUSSES FÜR WIRTSCHAFT, MÄRKTE, STADTGRÜN UND STRASSENBETREUUNG Vizebürgermeister Mag. Baier berichtet über [System61]H 1 Potenzialerhebung für Betriebsbaugebiete – Einrichtung einer Arbeitsgruppe und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „Für die Realisierung künftiger und Verfügbarmachung bestehender Betriebsbaugebiete am Standort Linz wird in der Abteilung WEU eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die mit den erwähnten und eventuell nötigen Bereichen und Partnern in der Einbindung Vorsorge trifft, dass der Wirtschaftsraum Linz künftig ein attraktives Raumangebot für Gewerbe-, Wirtschafts- und Industriebetriebe zur Verfügung stellen kann.“ Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Stadtrat Hein: „Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, auch ich bin davon überzeugt, dass es ein wichtiger Schritt ist, an die Zukunft der Arbeitsplätze in Linz zu denken. Der Geschäftsbereich Planung, Technik und Umwelt hat dahingehend bereits Vorprüfungen gemacht. Es gibt hier bereits die vorliegenden Ergebnisse, die schon, wie Vizebürgermeister Baier kurz angesprochen hat, von mir und von Herrn Bürgermeister letzte Woche vorgestellt wurden. Einerseits gibt es die Standortprüfung 4, Betriebsstandorte, vom 4. Februar 2015 und die Flächen für Arbeitsplätze südlich der Traun. Hier erfolgte der Arbeitsauftrag bereits im November 2016. Ich ersuche um Abänderung des vorliegenden Amtsantrages auf Basis dieser Vorprüfungsergebnisse. Die Stadt braucht nicht nur Betriebsbaustandorte oder Betriebsbaugebiete, sondern Gebiete in der Nähe der Wohnbereiche. Hier muss natürlich ein Augenmerk darauf gelegt werden, wie diese Gebiete bereits erschlossen sind - auch das ist Inhalt dieser Vorprüfungsergebnisse - und vor allem, dass diese Betriebe natürlich umweltverträglich sind. Im Bereich von Wohnungsgebieten haben wir natürlich gewisse Einschränkungen, die wir zum Schutz der Anwohner erfüllen müssen. Beim Betriebspark Süd gäbe es noch die Möglichkeit, diesen westlich mit einer angrenzenden Schutzzone zum Wohngebiet zu erweitern. Um ein Gesamtergebnis vorlegen zu können, reicht es nicht aus, nur Flächen umzuwidmen. Wir müssen natürlich dafür sorgen, dass wir auf diesen Flächen entsprechende, innovative, attraktive Betriebe ansiedeln können. Aber dahingehend hat es von uns schon vor wenigen Gemeinderatssitzungen einen entsprechenden Antrag gegeben, der im Wirtschaftsausschuss behandelt wird. Wir stellen daher nachstehenden Abänderungsantrag: Der Gemeinderat beschließe: ‚Für die Realisierung künftiger und Verfügbarmachung bestehender Betriebsbaugebiete am Standort Linz wird eine gemeinsame Arbeitsgruppe mit Vertretern aus den Bereichen Wirtschaft und EU (WEU), Stadtplanung und Stadtentwicklung, Verkehr, Gewerbe und Raumordnung eingerichtet. Diese Arbeitsgruppe trifft – auf Basis der durch den Geschäftsbereich Planung, Technik und Umwelt (PTU) bereits ausgearbeiteten Vorprüfungsergebnissen (,Standortprüfung 4 Betriebsstandorte‘ vom 4. Februar 2015 und ,Flächen für Arbeitsplätze südlich der Traun‘ vom 17. November 2016) – Vorsorge, dass der Wirtschaftsraum Linz künftig ein attraktives Raumangebot für Gewerbe-, Wirtschafts- und Industriebetriebe zur Verfügung stellen kann.‘ Ich ersuche um Annahme unseres Abänderungsantrags.“ (Beifall FPÖ)[AU62] Gemeinderat Mag. Seeber: „Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, beim ersten Durchlesen dieses Antrages habe ich mir gedacht, dass man dem nicht zustimmen kann. Das denke ich mir übrigens heute noch. Es ist schon interessant, dass wir gerade in der letzten Gemeinderatssitzung über den Südpark Linz gesprochen und erkannt haben, dass man im Örtlichen Entwicklungskonzept die Themen kurze Wegekonzept, Arbeit und Wohnen an einem Ort, ganz klar als wichtigen Bestandteil definiert haben. Wir reden über Betriebsansiedelungen und Potentialanalyse und es fehlt alles, was in diese Richtung geht. Das ist eine riesen Enttäuschung. Das hätte beinahe dazu geführt, dass man diesem Antrag überhaupt nicht zustimmen kann. Obwohl der Abänderungsantrag beim ersten Durchlesen nicht viel anders ist, hat sich in der Diskussion mit der FPÖ erfreulicherweise die Erkenntnis ergeben, dass es hier ein Konzept gibt, das diese Dinge klar aufgreift und konzeptionell berücksichtigen möchte. Daher möchte ich gleich ankündigen, dass wir diesem Abänderungsantrag auf jeden Fall zustimmen werden. Ich möchte aber noch ein paar Punkte dazu ausführen. Richtung ÖVP ganz kurz. Sozioökonomische Marktwirtschaft laut Parteiprogramm findet sich offensichtlich im täglichen Handeln und in dem, was passieren soll, kaum oder gar nicht mehr. Das finde ich ein bisschen Schade. Ich kann mir aber vorstellen, dass wir mit ein bisschen Motivation wieder zurück auf den Weg kommen. So schlecht ist das gar nicht, wenn man sich um die Umwelt sorgt. Insbesondere dann, wenn es um einen Standort geht und wenn es darum geht, dass man eine lebenswerte Stadt hat, dann ist das schon ein Thema, sich um die Anliegen der BürgerInnen zu kümmern und nicht nur einseitig um die Anliegen der Wirtschaft. Ich möchte ein paar Punkte nennen, die mir fehlen bzw. die ich mir erhoffe, wenn wir bei diesem Antrag mitgehen. Aus meiner Sicht ist das Thema ‚Umwelt und Naturschutz‘, in der Endausbaustufe als wichtiger Bestandteil von Betriebsansiedlungskonzepten zu behandeln. Das Thema ‚Arbeiten und Wohnen‘: Kurze Wege, vor dem Hintergrund der Verkehrsbelastung, die wir haben, vor dem Hintergrund von Emissions- und Immissionswerten, die letztendlich die Bevölkerung auszuhalten hat, ist ebenfalls ein ganz wesentlicher Bestandteil. Es geht darum, wie man mit dem nicht motorisierten Individualverkehr umgeht. Können wir vom motorisierten Verkehr in Richtung öffentlichen Verkehr umschichten. Mir fehlt noch komplett, dass man sich einmal überlegt, was es in diesem Bereich auf EU-Ebene gibt. Ich möchte das ‚RIS3‘ ansprechen, die Kohäsionspolitik der EU. Dabei geht es um die Frage nach intellektuellen, intelligenten Spezialisierungen von Städten, von Betriebsstandorten, wo man versucht, Wettbewerbsvorteile und Ressourcen, die es schon am Standort gibt, zu bündeln, Synergien zu schaffen und das in das Konzept einzubauen. Ich hoffe, dass der Bereich Umwelt, Naturschutz und diese Themen, die ich jetzt gesagt habe, tatsächlich in die Arbeit mit aufgenommen werden. Ich wünsche mir natürlich, dass das Ressort Umwelt hineinkommt und nicht nur das Ressort Wirtschaft. Wir werden dem zustimmen und hoffen, dass man uns letztendlich die Möglichkeit gibt, hier mitzuarbeiten. Vielen Dank.“ (Beifall Die Grünen)[AU63] Gemeinderat Giegler: „Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, ich möchte für die sozialdemokratische Fraktion anmerken, dass wir bereits im Vorfeld der letzten Gemeinderatssitzung, als es um den Bereich Südpark gegangen ist und im Anschluss an diese Sitzung Gespräche geführt haben. Wir erachten es für sehr sinnvoll, für das gesamte Linzer Stadtgebiet eine derartige Potentialerhebung für Betriebsbaugebiete zu machen und eine multidisziplinäre Arbeitsgruppe einzurichten, in der die Vertreterinnen und Vertreter aus den unterschiedlich betroffenen Ressorts eingebunden sind. Ich halte es - das ist das Argument von Stadtrat Hein - für vernünftig, auf Ergebnisse anderer Arbeitsgruppen und auf Ergebnisse, die bereits vorliegen, zurückzugreifen und entsprechend effizient und effektiv zu arbeiten. Daher werden wir den Abänderungsantrag der freiheitlichen Fraktion entsprechend unterstützen. Vielen Dank.“ Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Vizebürgermeister Mag. Baier: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, ein paar abschließende Bemerkungen. Zum einen darf ich unterstreichen, was du, Stefan Giegler, gesagt hast. Es handelt sich hier um eine Potentialanalyse über das gesamte Stadtgebiet. Also nicht nur Süden, nicht nur punktuell, sondern das gesamte Stadtgebiet. Es ist eine, wenn man so will, Voruntersuchung, um, wie der Name schon sagt, Potentiale analysieren zu können. Nicht nur von neu zu widmenden Gewerbeflächen und Betriebsbaugebieten, sondern auch zu untersuchen, wo es denn jetzt schon gewidmete und tatsächlich bebaute Flächen gibt, die ein höheres Potential hätten, beispielsweise mehr, als nur eine Lagerhalle dort zu haben. Nur ein Beispiel, damit man sich im Groben dazu etwas vorstellen kann. Als zweites sind, selbstverständlich die Grundlagen oder alle Vorarbeiten, die es dazu gibt, in welchem Bereich auch immer, in diese Arbeitsgruppe miteinzubeziehen. Ich sage das explizit dazu, weil jetzt beim Abänderungsantrag der FPÖ bezüglich des Geschäftsbereiches Planung, Technik und Umwelt (PTU) nur von diesen Vorarbeiten die Rede ist. Alle Vorarbeiten in diesen Bereichen sind miteinzubeziehen. Vor diesem Hintergrund können wir dem Antrag ohne weiteres zustimmen. Er ist zwar aus unserer Sicht auch doppelt gemoppelt, aber wir haben kein Problem damit. Doppelt hält besser. Ich sehe das ganz entspannt und verweise auf die vorherige Diskussion. Zu Gemeinderat Seeber muss ich trotzdem ein paar Worte sagen. Ich bin über Ihre Kritik schon etwas überrascht, denn selbstverständlich geht es darum, im Kern einer kommunalen Standortpolitik zu überlegen, wo Flächen vorhanden sind und wo Betriebe angesiedelt werden können. Eine Potentialanalyse, die noch dazu einen Differenzierungsgrad aufweist, wie hier in der Beilage angeführt, kritisch zu sehen, verstehe ich nicht. Aber ich muss nicht alles verstehen. Es ist nicht notwendig. Ich glaube nur, es ist höchst an der Zeit, dass wir dieses Thema so behandeln. Ja natürlich, sind die Aspekte des Naturschutzes und des Umweltschutzes in den nächsten Schritten entsprechend zu berücksichtigen. Dieser Aspekt ist gegeben, weil die Abteilung des PTU beigezogen ist. Das ist vielleicht Ihrer geschätzten Aufmerksamkeit entgangen, macht aber gar nichts. Ich möchte das nur klarstellen. Wir reden nicht von einem Widmungsverfahren, meine sehr geehrten Damen und Herren, sondern von einer Voruntersuchung. Alles andere kommt sowieso. Abschließend noch zu den Ideen der wohnortnahen Betriebsansiedlungen. Ich bin voll und ganz dafür, dass man sich diesem Thema stellt. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass alle Theorie in dem Zusammenhang grau ist. Zu glauben, nur weil man in der Nähe von einem neuen Stadtteil oder in der Nähe von Stadtteilen Betriebe ansiedelt, welcher Natur auch immer, dass man dadurch automatisch sicherstellen kann, dass die Menschen, die dort wohnen, alle oder ein Großteil dort arbeiten kann, geht an der Realität, gelinde gesagt, ein bisschen vorbei, um nicht zu sagen, völlig vorbei. Wenn diese Theorie stimmen würde, dann dürfte es jetzt schon im Süden relativ wenig Verkehr geben. Warum? Weil wir dort einen großen Betriebspark haben, den wir in den letzten Jahren mit vielen Arbeitsplätzen besiedelt haben, nämlich den Südpark. (Zwischenruf) Selbst deine Potentialanalyse, lieber Herr Stadtrat Hein, hat auch nicht mehr als, wenn ich es jetzt richtig im Kopf habe, in etwa 3500 zusätzliche Arbeitsplätzen gebracht. (Zwischenrufe) Ich will nur eines sagen, ich wehre mich überhaupt nicht dagegen. Ich bin sehr dafür, dass man diese Diskussion führt und diese Überlegungen macht. Nur zu glauben, dass sich, wenn man dort Betriebe ansiedelt, dadurch automatisch alles löst, weil die Menschen, die dort wohnen, auch dort arbeiten, geht meines Erachtens an der Realität vorbei, das möchte ich nur sagen. So viel zu meinem Schlusswort, meine sehr geehrten Damen und Herren. Ich freue mich aber, wenn wir dieses Projekt auf die Reise bringen können.“ (Beifall ÖVP) Der Vorsitzende lässt nun über den Abänderungsantrag abstimmen. Der Abänderungsantrag wird einstimmig angenommen. Bürgermeister Luger übernimmt wieder den Vorsitz. [System64]I ANTRÄGE DES AUSSCHUSSES FÜR INFRASTRUKTUR, STADTENTWICKLUNG UND WOHNBAU Stadtrat Hein berichtet über [System65]I 1 Neue Donaubrücke Linz - Realisierung; Grundsatzgenehmigung; Finanzierungsbeschluss und Vergabe von Arbeiten und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, wenn ich bei Vizebürgermeister Baier anschließen darf, freue auch ich mich, wenn wir folgendes Projekt auf die Reise bringen können. Es geht um die Errichtung und um den Finanzierungsbeschluss der neuen Donaubrücke Linz. In diesem Zusammenhang möchte ich ganz besonders den Vater dieses Projektes, Herrn Dipl.-Ing. Sepp Maier, begrüßen, der von Anfang an tatkräftig und federführend an der Planung bzw. an der Abwicklung gearbeitet hat und eine hervorragende Leistung erbracht hat. Wir haben im September 2015 die Volksbefragung durchgeführt. 68 Prozent der Bevölkerung haben sich für den Neubau ausgesprochen. Im Winter 2016 erfolgte durch den Gemeinderat der Planungsauftrag. Anfang 2016 mussten wir leider die alte Eisenbahnbrücke sperren, denn es hat keinen Gutachter mehr gegeben, der eine längere Benützung dieser Eisenbahnbrücke ruhigen Gewissens mittragen hätte können - um hier allen Spekulationen, die immer wieder bewusst in den Medien gestreut werden, zu entgegnen. Der nächste Schritt war dann im Sommer 2016 der Abbruch der alten Eisenbahnbrücke. Die Einreichplanung wurde Ende 2016 bei den Behörden eingebracht. Ich möchte mich bei den Behörden bedanken, denn dieses sehr komplexe Verfahren, das aus acht einzelnen Verfahren bestanden hat, wurde in einem halben Jahr erfolgreich verhandelt. Wir rechnen damit, dass wir die rechtsgültigen Beschlüsse Ende Juni haben. Die Finanzierungsvereinbarung mit dem Land Oberösterreich blieb bis zur letzten Minute spannend und offen. Letzte Woche hat es noch nervöse Stimmen und stressige Sitzungen gegeben. Viele Leute von uns haben Nachtschichten einlegen müssen, dass diese dringende Finanzierungsvereinbarung erfolgreich zum Abschluss gebracht werden konnte. Auch dafür möchte ich mich bedanken. Der Antrag wurde sowohl im Infrastrukturausschuss, als auch im Finanzausschuss verhandelt. Im Prinzip möchte ich jetzt nicht im Detail auf diesen Antrag eingehen. Prinzipiell geht es aber um eine Grundsatzgenehmigung von einem Kostenrahmen von 72,331.000 Euro zuzüglich allfälliger Umsatzsteuer. Es ist noch nicht ganz klar, welche Bereiche dieser Brücke umsatzsteuerpflichtig sind und bei welchen Teilen wir zumindest die Höhe der Vorsteuer abziehen können. Für den Bereich des öffentlichen Verkehrs ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass hier ein Vorsteuervorteil lukriert werden kann. Weiters wird die Frage geklärt, wer, was und vor allem wie viel bezahlt. Das Land Oberösterreich hat sich bereit erklärt, 40 Prozent der Kosten dieser Brücke zu übernehmen, auch von den Planungskosten sowie von den Begleitmaßnahmen. Weiters wird durch diesen Antrag die Frage eindeutig geklärt, wer Errichter der Brücke und wer zukünftig Eigentümer sein wird und natürlich wer dafür dann schlussendlich verantwortlich ist. In diesem Zusammenhang ersuche ich Sie, setzen wir gemeinsam ein Zeichen und zeigen wir den verkehrsgeplagten Menschen in Linz und natürlich den verkehrsgeplagten Pendlern, dass sich der Linzer Gemeinderat zu diesem wohl wichtigsten Infrastrukturprojekt der Vergangenheit und der kommenden Jahre, wirklich bekennt. Zeigen Sie, dass wir einen Schulterschluss setzen und stimmen Sie diesem Antrag mit uns zu. Ich bedanke mich für die Zustimmung. (Beifall FPÖ) Der Gemeinderat beschließe: ,1. Grundsatzgenehmigung: Folgendes Bauvorhaben wird mit einem maximalen Kostenrahmen von 72,331.000 Euro zuzüglich allfälliger USt und Indexierungen grundsätzlich genehmigt: Errichtung der Neuen Donaubrücke Linz (NDL) im Zusammenhang mit der ‚Neuen Schienenachse Linz‘ (NSL) einschließlich der beidseitigen Straßenanschlüsse, Ingenieur- und Nebenleistungen sowie der vorgezogenen Maßnahmen der NSL und der Mühlkreisbahn wie in der Amtsvorlage beschrieben. Der 60-prozentige Anteil der Stadt Linz an den Kosten der Neuen Donaubrücke Linz (NDL) von insgesamt 69,735.000 Euro einschließlich aller Nebenleistungen in Höhe von max. 41,841.000 Euro zuzüglich allfälliger USt und Indexierungen wird genehmigt. Der 55-prozentige Anteil der Stadt Linz an den Kosten für die vorgezogenen Maßnahmen NSL im Zusammenhand mit der NDL von insgesamt 1,551.000 Euro in Höhe von max. 853.050 Euro zuzüglich allfälliger USt und Indexierungen wird genehmigt. Die Kosten für die Kostenblöcke NDL und Neue Schienenachsen Linz GmbH erhöhen sich um allfällige Umsatzsteuern, die nicht als Vorsteuer geltend gemacht werden können. Den Vertragspartnern ist bewusst, dass ein Teil des Kostenblocks NDL Kosten für den Ausbau der NDL beinhaltet, die über den Zweck der NSL hinausgehen. Für diese Kosten wird ein Vorsteuerabzug nicht durchsetzbar sein. Die Vertragsparteien gehen davon aus, dass es sich bei den Zuschüssen an die Linz AG / NSL GmbH im Zusammenhang mit den Maßnahmen der NSL um nicht umsatzsteuerbare Zuschüsse im Sinne der Rz 26 UStRl idF BMF-AV Nr. 212/2016 handelt. Die Übernahme bestehender Auftragsverhältnisse der LINZ AG / NSL GmbH zum Zeitpunkt 1. Oktober 2017 durch die Stadt Linz mit allen Rechten und Pflichten wie unter Punkt 2.1 beschrieben, wird genehmigt. Der Bürgermeister wird mit den Auftragnehmern entsprechende schriftliche Vereinbarungen über den Wechsel der Auftraggeberin abschließen. Die Linz AG / NSL- GmbH wird auf Basis des Angebotes vom 13. Juni 2017 mit der Projektabwicklung im Namen und Auftrag der Stadt Linz beauftragt. Die dafür erforderlichen Mittel in Höhe von max. 650.000 Euro exkl. USt werden genehmigt. Der Magistrat der Landeshauptstadt Linz, Gebäudemanagement und Tiefbau, Abteilung Straßen-, Brücken- und Wasserbau, wird mit der Umsetzung dieses Beschlusses beauftragt. Die weiteren zur Umsetzung notwendigen Vergaben erfolgen mit Ausnahme der von der Linz AG / NSL GmbH zu beauftragenden Vorleistungen für die NSL in der gesamten Höhe des jeweiligen Auftrages durch die Stadt Linz und werden den zuständigen Kollegialorganen zu einem späteren Zeitpunkt vorgelegt. Der Gemeinderatsbeschluss vom 3. Dezember 2015, Neue Donaubrücke Linz – Ingenieurleistungen, wird aufgehoben. Die erforderlichen Mittel für die Refinanzierung der bis zum 30. September 2017 der Linz AG / NSL GmbH anfallenden Kosten für Ingenieurleistungen in Höhe von max. 3,133.937,89 Euro zuzüglich allfälliger USt und Indexierungen, werden genehmigt. Der 40-prozentige Anteil des Landes Oberösterreich ist entsprechend der Finanzierungsvereinbarung zu berücksichtigen bzw. geltend zu machen. Die erforderlichen Mittel für die Refinanzierung der von der Linz AG / NSL GmbH als Vorgriff auf die NDL bzw. die NSL gesetzten Baumaßnahmen in Höhe von max. 3,342.000 Euro zuzüglich allfälliger USt und Indexierungen werden genehmigt. Der 40-prozentige bzw. 45-prozentige Anteil des Landes Oberösterreich ist entsprechend der Finanzierungsvereinbarung zu berücksichtigen bzw. geltend zu machen. Die Kostenerstattung an die Linz AG für die Leitungsumlegungen zur Baufeldfreimachung mit einem max. Kostenrahmen von 230.000 Euro zuzüglich allfälliger USt und Indexierungen wird genehmigt. Die mit dem Land Oberösterreich abgeschlossene beiliegende Finanzierungsvereinbarung ,Neue Donaubrücke‘ als Teil der ,Neuen Schienenachse Linz‘ (Beilage 1) wird genehmigt. Die Einrichtung einer Arbeitsgruppe unter gemeinsamer Leitung der Linz AG / NSL GmbH und dem Gebäudemanagement und Tiefbau (GMT) unter Beiziehung von MitarbeiterInnen des städtischen Vergabemanagements im Personal und Zentrales Services (PZS), des Planung, Technik und Umwelt (PTU), der FIWI und der Bau- und Bezirksverwaltung (BBV) wird genehmigt. Beratungsleistungen im Zusammenhang mit diesem Projekt in Höhe von 70.000 Euro inkl. USt werden genehmigt. 2. Bedeckung / Verrechnung: Die Verrechnung der Kosten in der Höhe von 5,165.937,89 Euro zuzüglich allfälliger USt und Indexierungen für die unter Punkt 2.1 bis 2.3 angeführten Leistungen erfolgt auf der VASt 5.6122.775000, Kapitaltransfers an Unternehmungen – Neue Donaubrücke Linz. Ebenso erfolgt die Verrechnung der weiteren von der Linz AG / NSL GmbH für die NSL zu erbringenden Leistungen in der Höhe von 894.000 Euro zuzüglich allfälliger USt und Indexierungen auf der VASt 5.6122.775000, Kapitaltransfers an Unternehmungen, Neue Donaubrücke Linz. Für das Rechnungsjahr 2017 steht dafür auf dieser VASt eine Summe von 1,502.100 Euro zur Verfügung. In den Voranschlägen 2018 bis 2021 ist somit insgesamt ein Betrag von 4,557.834,89 Euro zuzüglich allfälliger USt und Indexierungen auf der VASt 5.6122.775000, Kapitaltransfers an Unternehmungen – Neue Donaubrücke Linz, vorzusehen. Die Verrechnung der weiteren Kosten für die Bauumsetzung der NDL in der Höhe von 63,686.062,11 Euro zuzüglich allfälliger USt und Indexierungen erfolgt auf der VASt 5.6122.002004, Neue Donaubrücke Linz. In den Voranschlägen 2018 bis 2021 ist insgesamt ein Betrag von 63,686.062,11 Euro zuzüglich allfälliger USt und Indexierungen auf der VASt 5.6122.002004, Neue Donaubrücke Linz, vorzusehen. Die Finanzierungsbeiträge vom Land Oberösterreich für die Neue Donaubrücke sowie für die vorgezogenen Maßnahmen NSL werden auf der VASt 6.6122.871000, Kapitaltransfers vom Land, vereinnahmt und nach Kapitalbedarf auf den diesbezüglichen AusgabenVASten ausgezahlt. Die Verrechnung der Kosten für die Bauumsetzung der Mühlkreisbahn in der Höhe von 1,045.000 Euro zuzüglich allfälliger USt und Indexierungen erfolgt auf der VASt 5.6122.002007, Neue Donaubrücke Linz, Mühlkreisbahn (MKB). In den Voranschlägen 2018 bis 2021 ist insgesamt ein Betrag von 1,045.000 Euro zuzüglich allfälliger USt und Indexierungen auf der VASt 5.6122.002007, Neue Donaubrücke Linz, MKB, vorzusehen. Die Finanzierungsbeiträge vom Land Oberösterreich für die Neue Donaubrücke werden auf der VASt 6.6122.871001, Kapitaltransfers vom Land, MKB, vereinnahmt und nach Kapitalbedarf auf der diesbezüglichen AusgabenVASt ausgezahlt. Für Beratungsleistungen im Zusammenhang mit diesem Projekt erfolgt die Verrechnung der Kosten in Höhe von 70.000 Euro inkl. USt auf der VASt 1.9001.642000, Beratungskosten. Gleichzeitig wird eine Kreditübertragung in Höhe von 60.000 Euro von der VASt 2.8995.828000, Rückersätze von Ausgaben, auf die VASt 1.9001.642000, Beratungskosten, genehmigt. Soweit eine anderweitige Bedeckung fehlt, erfolgt die Finanzierung dieses Projekts durch Fremdmittel. Die konkrete Beschaffung von Fremdmitteln im Rahmen des städtischen Finanzmanagements bedarf der Zustimmung des zuständigen Kollegialorgans. Die Verrechnung erfolgt auf den jeweiligen Voranschlagsstellen in den entsprechenden Teilabschnitten. Rechtsgeschäfte über die Aufnahmen von Fremdmittel bedürfen (im Falle der Überschreitung der relevanten Wertgrenzen und der Erfüllung der sonstigen relevanten Kriterien des § 58 StL 1992), bei sonstiger Unwirksamkeit, der vorherigen Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde.‘“[AU66] Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Grininger, MSc: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, werte ZuhörerInnen, gleich einmal vorweg, wir werden heute dem Antrag unsere Zustimmung geben. Aber es ist mir schon wichtig, ein paar Punkte auszuführen. Wir sprechen von einem Projektvolumen, je nach Umsatzsteuer usw. von bis zu 85 Millionen Euro, mit Risiken: Ein fünf Millionen Euro Risiko-Zuschlag ist vorgesehen, über zehn Millionen Euro kann die Umsatzsteuer betragen, eine Deckelung der Beteiligung des Landes Oberösterreich, 2,2 Millionen Euro Kostenübernahme, die die Stadt Linz machen muss, falls es zu keiner Einigung über die ‚Neue Schienenachse‘ mit dem Land Oberösterreich kommt, ein Wechsel des Bauwerbers und so weiter und das alles, und sehr viel, in letzter Sekunde. Das Konzept birgt viele Risiken und es ist unsere Pflicht, liebe Kolleginnen und Kollegen, dieses Papier genau zu hinterfragen, Antworten abzuwägen, Transparenz einzufordern, unsere Kontrollfunktion auszuführen, und dann auf der sich ergebenden Faktenlage, eine Entscheidung zu treffen. Genau dieses Handeln, das unsere Aufgabe ist, wird dann von einem Stadtsenatsmitglied kritisiert, von dem Stadtsenatsmitglied einer Fraktion, welche vor einigen Jahren den Neubau der Brücke noch massiv blockiert hat. Ein Stadtsenatsmitglied, das den Abriss der Eisenbahnbrücke bereits als zweite Amtshandlung durchgeführt hat, weil wir als Erstes einmal die Ampelpärchen bekämpfen mußten. Dieses Stadtsenatsmitglied kritisiert nun Die Grünen, dass sie ihrer Pflicht nachkommen, für die Menschen dieser Stadt eine durchdachte, auf Fakten basierende Entscheidung in diesem Haus zu treffen. Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Entscheidung trifft heute der Gemeinderat. Wir, als Grüne, wollen einen schnellen Bau der Brücke und einen schnellen Bau der Neuen Schienenachse. Das haben wir bereits vor Jahren klargestellt. Wir haben das auch in den Ausschüssen wiederholt. Das sage ich heute nochmals ganz klar. Es ist sehr positiv, dass jetzt eine Entscheidung für die Durchbindung der Mühlkreisbahn gefallen ist. Diese zukunftsweisende Entscheidung geht nicht zuletzt auf viele Grünen-Initiativen zurück und ist den Grünen zu verdanken. Die Linzer FPÖ hat sich bei diesem Punkt in den letzten Monaten schon massiv quer gelegt. Zum Abschluss möchte ich mich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Magistrates und der Linz AG bedanken, allen voran bei Herrn Finanzdirektor Christian Schmid für die eben angesprochene, kompetente Beantwortung unserer Fragen, Anregungen und Anmerkungen, damit man eine vernünftige Entscheidung treffen kann. Beim Zusatzantrag, den uns die ÖVP vorher zukommen hat lassen, werden wir natürlich selbstverständlich zustimmen. Es ist immerhin beinahe wortwörtlich das, was die Anmerkung meines Kollegen Michael Svoboda im Finanzausschuss war. Ich danke der ÖVP für die Protokollführung. Vielen Dank.“ (Beifall Die Grünen)[AU67] Gemeinderat Steiger: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, lieber Markus Hein, ich will deine Freude über dein Projekt ‚Neue Donaubrücke Linz‘ nicht trüben, es soll auf die Reise geschickt werden. Ich gehe nicht auf einen Vaterschaftsstreit zwischen Grünen und uns ein, wer die Transparenz für sich in Anspruch nimmt oder nicht. Fakt ist, wir haben hier ein Projekt vorliegen, dass der Öffentlichkeit über viele Monate hinweg mit Kosten von 60 Millionen Euro präsentiert wurde. Heute liegen ein Antrag und ein Vertrag mit 73 Millionen Euro exklusive Umsatzsteuer und exklusive der noch zu erwartenden Evaluierungen vor. Wir wissen nicht genau, wo wir landen werden. Das wird irgendwo jenseits der 80 Millionen Euro sein. Daher ist Transparenz das Gebot der Stunde und der Bevölkerung ist die Wahrheit zuzumuten. Wie in der Finanzierungsvereinbarung zwischen Stadt und Land unter Punkt 3.2 festgeschrieben ist, verpflichtet sich die Stadt Linz, ein mit dem Land Oberösterreich abgestimmtes kaufmännisches Prozedere zur Kontrolle dieses Projektes durchzuführen und entsprechende Berichte jeweils zum Quartalsende in schriftlicher Form an das Land zu übermitteln. Daher stelle ich einen Zusatzantrag zum vorliegenden Antrag, der lautet: Der Gemeinderat beschließe: ‚Analog dem in den Beilage ,Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Land Oberösterreich und der Stadt Linz‘ des gegenständlichen Antrags unter Punkt 3.2. angeführten abgestimmten kaufmännischen Prozedere, ist auch der städtische Finanzausschuss in gleicher Weise zu informieren.‘ Ich denke, dann haben wir bei diesem Projekt eine sehr gute Übersicht, Transparenz und eine sehr gute Kontrolle. Wir wissen dann genau, wo wir stehen. Ich bitte um Zustimmung zu unserem Zusatzantrag. Danke.“ (Beifall ÖVP)[AU68] Bürgermeister Luger: „Ich habe mich selbst auch zu Wort gemeldet, meine sehr geehrten Damen und Herren, weil es einiges klarzustellen gilt. Diese gesamte Verhandlung und Abwicklung auf juristischer Ebene in den Folgewirkungen, auch was die Rechte der Linz AG betrifft, sind extrem kompliziert gewesen. Das ist der Grund, warum dieser Antrag objektiv sehr kurzfristig und viel später, als wir das wollten, den entsprechenden Ausschüssen zugeleitet worden ist bzw. im Fall des Infrastrukturausschusses sogar ein extra Termin stattfinden musste. Herr Landeshauptmann und ich waren uns inhaltlich darüber einig, wohin wir wollen. Es soll möglich werden, die zweite Schienenachse über die Brücke zu finanzieren, unter den Rahmenbedingungen, die mit der Landesregierung noch unter dem früheren Landeshauptmann vereinbart worden sind. Gleichzeitig hat das Land Oberösterreich – das ist nachvollziehbar - die Sicherheit, dass das eigene Projekt, nämlich eine Mühlkreisbahn neu, ebenfalls eine Brücke hat und in Folge – sonst macht es keinen Sinn - natürlich die technischen Anlagen der zweiten Schienenachse, so gestaltet werden, dass auch dieses Projekt realisierbar ist. Aufgrund des Wettbewerbsrechtes und aufgrund von EU-Normen, waren massive Hürden zu bewältigen, um gesetzeskonform die für beide Vertragsteile benötigten Sicherheiten zu erreichen. Daraus ist es leicht, eine politische Diskussion zu machen. Die Anwälte und SteuerrechtsexpertInnen waren auf beiden Seiten massiv gefordert. Das, was jetzt vorliegt und verhandelt worden ist, ist ein sehr ordentliches Produkt, das uns die Hegemonie der Linz AG auf den eigenen Schienensträngen in Zukunft garantiert und gleichzeitig eine Mühlkreisbahn neu realisierbar ist. Zu den Kosten, Herr Gemeinderat Steiger, das Wiederholen von nicht der Wahrheit entsprechenden Zahlen, macht sie nicht glaubwürdiger. Die Brücke - das hat dieses Haus beschlossen und das ist Teil des Finanzierungsübereinkommens mit dem Land Oberösterreich - kostet so wie hier vereinbart, so wie von mir, von Stadtrat Hein, vom Finanzreferenten und einigen RednerInnen in den Ausschüssen behauptet worden ist, 60 Millionen Euro als Basis dieses Finanzierungsübereinkommens mit dem Land Oberösterreich. Sie müssen schon ein bisschen Vertrauen in Ihren Herrn Landeshauptmann haben. Das sind genau jene 60 Millionen Euro, von denen wir bei allen Beschlüssen nicht nur gesprochen haben, sondern von denen wir auch ausgegangen sind, nämlich 60 Millionen ohne Umsatzsteuer, ohne Planungskoste für die Brücke, weil die im Detail noch nicht feststanden. Wenn Sie das hochrechnen, kommen Sie ganz genau auf knapp 73 Millionen Euro exklusive USt. Sie kommen dann noch auf die angegebenen Planungskosten und auf etwas - das ist die einzige Abweichung von all dem, was jemals diskutiert und beschlossen wurde -, das sind die tatsächlich erwähnten 2,2 Millionen Euro. Die hat das Land Oberösterreich sozusagen als Ausfallshaftung verlangt, sonst gäbe es diese Finanzierungsvereinbarung nicht. Der Hintergrund ist, dass für die Planung der Brücke natürlich Kosten anfallen, die wir nicht hätten, wenn wir sie nur mit unseren Straßenbahnen nutzen würden. Das Land Oberösterreich möchte die Mühlkreisbahn mit einer anderen Spurbreite führen. Für den Fall - den ich nicht glaube und den sich wahrscheinlich niemand in diesem Saal wünscht -, dass das Land Oberösterreich die dadurch entstandenen Kosten, aus welchen Gründen auch immer, z.B. weil wir die Beschlüsse nicht fassen, diese Durchbindung nicht machen kann, dann ist es tatsächlich so, dass diese 2,2 Millionen Euro als Ausfallshaftung dem Projekt zugeordnet werden und sich das Land Oberösterreich für diese 2,2 Millionen schadlos halten kann. Das steht in diesem Vertrag. Es könnte auch das Land Oberösterreich nicht mehr in der Lage sein, etwas zu finanzieren, wie man hört. Jetzt herzugehen und in einer aus meiner Sicht explizit unkorrekten und nur politisch motivierten Form zu argumentieren, dass man jetzt alles doppelt und dreifach kontrollieren muss, weil die 60 Millionen Euro nicht halten, ist nicht nur politisch nicht korrekt, sondern widerspricht der Basis, die ich mit Herrn Landeshauptmann Stelzer von Anfang an gehabt habe. Es war Bedingung, dass die Brücke, ohne die von mir bereits erwähnten Zusatzkosten, 60 Millionen Euro beträgt. Das sind die Planungen der Linz AG, das ist die Basis der Beschlüsse, die wir von Anfang an hier getroffen haben und Basis für das Übereinkommen mit dem Land Oberösterreich. Deswegen bitte ich Sie, auch wenn es schwer fallen mag, wenn man sich gegen einen Neubau einer Brücke so exponiert hat, bei den Tatsachen zu bleiben, vor allem, wenn es gar nicht so sehr um politische Diskurse oder Tatsachen geht, sondern schlichtweg um Vertragsbestandteile, die noch dazu in Zahlen gegossen sind. Im Sinne einer einigermaßen korrekten weiteren Zusammenarbeit bitte ich sie darum. Weil wir all das nicht brauchen und weil wir das als Unterstellung empfinden, wird sich die sozialdemokratische Fraktion bei diesem Zusatzantrag der Stimme enthalten.“ (Beifall SPÖ)[AU69] Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Stadtrat Hein: „Vielen Dank ,Herr Bürgermeister, Sie haben schon sehr vieles gesagt, was ich noch hätte sagen können. (Zwischenruf) Meine Freude über die avisierte Zustimmung ist dermaßen groß, dass ich jetzt auf die einzelnen Kritikpunkte, weil sie wirklich lächerlich sind, nicht näher eingehen will. Ich bedanke mich bei jedem, der mitstimmt. Schicken wir die Brücke auf die Reise. Vielen Dank.“ (Beifall FPÖ)[AU70] Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag und anschließend über den Zusatzantrag abstimmen. Der Antrag wird einstimmig angenommen. Der Zusatzantrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20) und FPÖ (14) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Stadtrat Hein berichtet über [System71]I 2 Umbau diverser Haltestellen im Zuge des Ankaufs von Doppelgelenkbussen der Linz Linien für die Linien 41 und 43; Vergabe der Arbeiten max. 530.000 Euro, davon 200.000 Euro 2017 und 330.000 Euro 2018 und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „1. Grundsatzgenehmigung: Folgendes Vorhaben wird mit einem maximalen Kostenrahmen von 530.000 Euro inkl. USt grundsätzlich genehmigt: Umbau von insgesamt zwanzig Haltestellen einschließlich Aufbringung einer halbstarren Deckschichte im Fahrbahnbereich bei insgesamt achtzehn Haltestellen der Linien 41 und 43 im Zuge der Anschaffung von neuen Obussen der Linz Linien. 2. Zuschlagsentscheidung / Vergabe: Nach dem Ergebnis des nach dem Bundesvergabegesetz 2006 durchgeführten Vergabeverfahrens wird der Bauauftrag wie folgt vergeben: Für den Zuschlag vorgesehener Bieter / Auftragnehmer: Porr Bau GmbH, Pummererstraße 17, 4020 Linz Auftragssumme: Angebotspreis (inklusive USt): 502.910,26 Euro Das Angebot dieses Unternehmens ist als das Angebot mit dem niedrigsten Preis (Billigstbieterangebot) nach § 130 Abs. 1 Bundesvergabegesetz 2006 zu bewerten. Als Aufmaßreserve an die Billigstbieterfirma und für unvorhergesehene Vergaben wird ein Betrag bis zu einer Höhe von 27.089,74 Euro bewilligt. Der Magistrat der Landeshauptstadt Linz, Gebäudemanagement und Tiefbau, Abt. Straßen-, Brücken- und Wasserbau, wird mit der Umsetzung dieses Beschlusses (Zuschlagserteilung) beauftragt. 3. Bedeckung / Verrechnung: Die Verrechnung der Kosten in Höhe von 200.000 Euro inkl. USt für das Rechnungsjahr 2017 und von 330.000 Euro inkl. USt für das Rechnungsjahr 2018 erfolgt auf der VASt 5.6121.002422, Maßnahmen zur Förderung des öffentlichen Verkehrs. Die Mittel in Höhe von 330.000 Euro sind im Budget 2018 auf derselben VASt vorzusehen. Soweit eine anderweitige Bedeckung fehlt, erfolgt die Finanzierung dieses Projekts durch Fremdmittel. Die konkrete Beschaffung von Fremdmitteln im Rahmen des städtischen Finanzmanagements bedarf der Zustimmung des zuständigen Kollegialorgans. Die Verrechnung erfolgt auf den jeweiligen Voranschlagsstellen in den entsprechenden Teilabschnitten. Rechtsgeschäfte über die Aufnahmen von Fremdmittel bedürfen (im Falle der Überschreitung der relevanten Wertgrenzen und der Erfüllung der sonstigen relevanten Kriterien des § 58 StL 1992), bei sonstiger Unwirksamkeit, der vorherigen Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde.“[AU72] Der Antrag wird einstimmig angenommen. Gemeinderat Benedik berichtet über [System73]I 3 Generalsanierung des nordseitigen Gehsteiges vom Objekt Römerstraße 90a bis zur Kreuzung mit der Vergeinerstraße; Vergabe der Arbeiten; maximal 130.000 Euro und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „1. Grundsatzgenehmigung: Folgendes Vorhaben wird mit einem maximalen Kostenrahmen von 130.000 Euro inkl. USt grundsätzlich genehmigt: Generalsanierung des ca. 270 Meter langen nordseitigen Gehsteiges vom Objekt Römerstraße 90a bis zur Kreuzung mit der Vergeinerstraße samt Herstellung von vier Bauminseln und abschnittsweiser Sanierung des historischen Geländers. 2. Zuschlagsentscheidung / Vergabe: Nach dem Ergebnis des nach dem Bundesvergabegesetz 2006 durchgeführten Vergabeverfahrens wird der Bauauftrag wie folgt vergeben: Für den Zuschlag vorgesehener Bieter / Auftragnehmer: Zamponi und Stallinger Baugesellschaft m.b.H., Schwarzaiststraße 3, 4332 Naarn im Machlande Auftragssumme: Angebotspreis (inklusive USt): 115.836,23 Euro Das Angebot dieses Unternehmens ist als das Angebot mit dem niedrigsten Preis (Billigstbieterangebot) nach § 130 Abs. 1 Bundesvergabegesetz 2006 zu bewerten. Als Aufmaßreserve an die Billigstbieterfirma und für unvorhergesehene Vergaben wird ein Betrag bis zu einer Höhe von 14.163,77 Euro bewilligt. Der Magistrat der Landeshauptstadt Linz, Gebäudemanagement und Tiefbau, Abteilung Straßen-, Brücken- und Wasserbau, wird mit der Umsetzung dieses Beschlusses (Zuschlagserteilung) beauftragt. 3. Bedeckung / Verrechnung: Die Verrechnung der Kosten in Höhe von 130.000 Euro inkl. USt erfolgt auf der VASt 5.6121.002050, Errichtung von Gehsteigen. Soweit eine anderweitige Bedeckung fehlt, erfolgt die Finanzierung dieses Projektes durch Fremdmittel. Die konkrete Beschaffung von Fremdmitteln im Rahmen des städtischen Finanzmanagements bedarf der Zustimmung des zuständigen Kollegialorgans. Die Verrechnung erfolgt auf den jeweiligen Voranschlagsstellen in den entsprechenden Teilabschnitten. Rechtsgeschäfte über die Aufnahmen von Fremdmittel bedürfen (im Falle der Überschreitung der relevanten Wertgrenzen und der Erfüllung der sonstigen relevanten Kriterien des § 58 StL 1992), bei sonstiger Unwirksamkeit, der vorherigen Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde.“ Der Antrag wird einstimmig angenommen. Gemeinderat Strigl berichtet über [System74] I 4 Endausbau der Dauphinestraße zwischen der Zufahrt zum ‚Hofer Markt‘ und der Straße Im Hütterland samt Adaptierung der Verkehrslichtsignalanlage (VSLA) Dauphinestraße – Haiderstraße; Vergabe der Arbeiten; insgesamt maximal 250.000 Euro und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlagen an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „1. Grundsatzgenehmigung: Folgendes Vorhaben wird mit einem maximalen Kostenrahmen von 250.000 Euro (inkl. USt) grundsätzlich genehmigt: Endausbau der Dauphinestraße zwischen der Zufahrt zum ,Hofer Markt‘ und der Straße Im Hütterland auf eine Länge von ca. 115 Metern in einer Gesamtbreite von rund 11 Metern im Zuge der Fertigstellung eines Objektes der ,NMM-Immobilien‘ samt Adaptierung der VLSA Dauphinestraße – Haiderstraße wie im Leistungsgegenstand beschrieben. 2. Zuschlagsentscheidung / Vergabe: Nach dem Ergebnis des nach dem Bundesvergabegesetz 2006 durchgeführten Vergabeverfahrens wird der Bauauftrag wie folgt vergeben: 2.1 Straßenbaumaßnahmen: Für den Zuschlag vorgesehener Bieter / Auftragnehmer: STRABAG AG, Verkehrswegebau, Direktion AE Nord, Salzburger Straße 323 A, 4021 Linz Auftragssumme: Angebotspreis (inklusive USt): 153.645,37 Euro davon Obergruppe 01 Busspur und Nebenarbeiten: 91.208,54 Euro davon Obergruppe 02 Geh- und Radweg: 44.686,71 Euro davon Obergruppe 03 Bauliche Vorkehrungen VLSA: 17.750,12 Euro Das Angebot dieses Unternehmens ist als das Angebot mit dem niedrigsten Preis (Billigstbieterangebot) nach § 130 Abs. 1 Bundesvergabegesetz 2006 zu bewerten. Als Aufmaßreserve an die Billigstbieterfirma und für Unvorhergesehene Vergaben sollen für die Obergruppe 01 ein Betrag bis zu einer Höhe von 8791,46 Euro (inkl. USt), für die Obergruppe 02 ein Betrag bis zu einer Höhe von 5313,30 Euro (inkl. USt) und für die Obergruppe 03 ein Betrag bis zu einer Höhe von 2249,87 Euro (inkl. USt) bewilligt werden. 2.2 VLSA Dauphinestraße – Haiderstraße (Installationsarbeiten): Für den Zuschlag vorgesehener Bieter / Auftragnehmer: Siemens AG, MO MM ITS, Wolfgang-Pauli-Straße 2, 4020 Linz Auftragssumme: Angebotspreis (inkl. USt): 77.426,12 Euro Als Aufmaßreserve und für unvorhergesehene Vergaben wird ein Betrag bis zu einer Höhe von 2573,88 Euro bewilligt. 3. Bedeckung / Verrechnung: Der Magistrat der Landeshauptstadt Linz, Gebäudemanagement und Tiefbau, wird mit der Umsetzung dieses Beschlusses (Zuschlagserteilung) beauftragt. Die Verrechnung der Kosten der OG 01 in der Höhe von 100.000 Euro erfolgt auf der VASt 5.6121.002739, Dauphinestraße. Die Verrechnung der Kosten der OG 02 in der Höhe von 50.000 Euro erfolgt auf der VASt 5.6121.002051, Errichtung von Rad- und Wanderwegen. Die Verrechnung der Kosten für die VLSA Dauphinestraße – Haiderstraße OG 03 in der Höhe von 20.000 Euro und der Kosten für die Installationsarbeiten in der Höhe von 80.000 Euro erfolgen auf der VASt 5.6400.050000, Erweiterung und Erneuerung Verkehrssignalanlagen. Soweit eine anderweitige Bedeckung fehlt, erfolgt die Finanzierung dieses Projektes durch Fremdmittel. Die konkrete Beschaffung von Fremdmitteln im Rahmen des städtischen Finanzmanagements bedarf der Zustimmung des zuständigen Kollegialorgans. Die Verrechnung erfolgt auf den jeweiligen Voranschlagsstellen in den entsprechenden Teilabschnitten. Rechtsgeschäfte über die Aufnahmen von Fremdmittel bedürfen (im Falle der Überschreitung der relevanten Wertgrenzen und der Erfüllung der sonstigen relevanten Kriterien des § 58 StL 1992), bei sonstiger Unwirksamkeit, der vorherigen Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde.“ Der Antrag wird einstimmig angenommen. Gemeinderätin Weiss berichtet über [System75]I 5 Abschluss eines Vertrages über Planungskosten sowie Infrastrukturkosten in Höhe von insgesamt 219.659 Euro im Zusammenhang mit der Änderung des Flächenwidmungsplanes Linz Nr. 4 und des Bebauungsplanes S 25-17-01-00 und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlagen an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „1. Der Abschluss des Vertrages über die Planungskosten von 30.059 Euro und der Infrastrukturkostenbeitrag in Höhe von 189.600 Euro zwischen der Stadt Linz und der Gemeinnützige Landeswohnungsgenossenschaft für Oberösterreich (LAWOG) wird genehmigt. 2. Die Verrechnung der Einnahmen in Höhe von 219.659 Euro erfolgt auf der VASt 2.0300.817006, Ersätze für sonstige Verwaltungsleistungen.“[AU76] Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Grininger, MSc: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, zu I 5 und I 10 nur die Anmerkung, dass unsere Zustimmung hier keine inhaltliche Zustimmung zum Projekt selbst, sondern nur zu den Planungskosten ist. Danke.“[AU77] Der Antrag wird einstimmig angenommen. Gemeinderat Kleinhanns berichtet über I 6 und I 7 und stellt nach Darlegung der Sachverhalte und der Einwendungen laut Vorlagen an den Gemeinderat folgende Anträge: [System78]I 6 Neuerfassung (Stammplan) des Bebauungsplanes 01-034-01-00, KG Linz (Graben - Dametzstraße) Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend Bebauungsplan 01-034-01-00, Graben – Dametzstraße, Neuerfassung (Stammplan), wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 29. Juni 2017 betreffend Bebauungsplan 01-034-01-00, Graben - Dametzstraße, Neuerfassung (Stammplan) Nach § 33 Oberösterreichisches Raumordnungsgesetz 1994 wird verordnet: § 1 Der Bebauungsplan 01-034-01-00 wird erlassen. § 2 Der Wirkungsbereich des Bebauungsplanes wird wie folgt begrenzt: Norden: Graben Osten: Dametzstraße Süden: Bethlehemstraße Westen: Marienstraße Katastralgemeinde Linz Der Bebauungsplan liegt vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an in der Bau- und Bezirksverwaltung des Magistrates Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, Info-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Mit der Rechtswirksamkeit des neu erstellten Bebauungsplanes 01-034-01-00 werden sämtliche in diesem Bereich bisher rechtswirksamen Bebauungspläne aufgehoben. § 4 Der Bebauungsplan tritt mit dem seiner Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Der Plan wird überdies während 14 Tagen nach seiner Kundmachung an der Amtstafel der Bau- und Bezirksverwaltung, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“[AU79] [System80]I 7 Änderungspläne Nr. 106 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, KG Urfahr (Heilhamer Straße 14) Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend Änderungspläne Nr. 106 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, Heilhamer Straße 14, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 29. Juni 2017 betreffend Änderungspläne Nr. 106 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, Heilhamer Straße 14 Nach § 33 Oberösterreichisches Raumordnungsgesetz 1994 wird verordnet: § 1 Die Änderungspläne Nr. 106 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2 werden erlassen. § 2 Der Wirkungsbereich der Verordnung wird wie folgt begrenzt: Norden: Heilhamer Straße Osten: östlich Heilhamer Straße 14 Süden: Kleingartenanlage Heilham Westen: Kleingartenanlage Heilham Katastralgemeinde Urfahr Die Pläne liegen vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an in der Bau- und Bezirksverwaltung des Magistrates Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, Info-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Mit der Rechtswirksamkeit der Verordnung werden der Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und das Örtliche Entwicklungskonzept Linz Nr. 2 im Wirkungsbereich der Änderungspläne Nr. 106 aufgehoben. § 4 Die Verordnung tritt mit dem ihrer Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Die Pläne werden überdies während 14 Tagen nach ihrer Kundmachung an der Amtstafel der Bau- und Bezirksverwaltung, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“[AU81] Wortmeldung Gemeinderat Ing. Casny zu I 6: „Wir haben in der Fraktion über den Tagesordnungspunkt I 6 diskutiert und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die Höhe der Bebauung im Vergleich zu der umliegenden Bebauung unseres Erachtens zu hoch ist. Daher werden wir uns beim Tagesordnungspunkt I 6 der Stimme enthalten.“ Der Antrag I 6 wird bei Stimmenthaltung der ÖVP-Fraktion (10) mit Stimmenmehrheit angenommen. Der Antrag I 7 wird einstimmig angenommen. Gemeinderat Pfeffer berichtet über I 8 und I 9 und stellt nach Darlegung der Sachverhalte laut Vorlagen an den Gemeinderat folgende Anträge: [System82]I 8 Änderungspläne Nr. 102 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, KG Kleinmünchen (Ellbognerstraße 46) Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend Änderungspläne Nr. 102 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, Ellbognerstraße 46, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 29. Juni 2017 betreffend Änderungspläne Nr. 102 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2, Ellbognerstraße 46 Nach § 33 Oberösterreichisches Raumordnungsgesetz 1994 wird verordnet: § 1 Die Änderungspläne Nr. 102 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und zum Örtlichen Entwicklungskonzept Linz Nr. 2 werden erlassen. § 2 Der Wirkungsbereich der Verordnung wird wie folgt begrenzt: Norden: Grünland Osten: Wendehammer Kaplitzstraße Süden: Ellbognerstraße 28 Westen: Ellbognerstraße Katastralgemeinde Kleinmünchen Die Pläne liegen vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an in der Bau- und Bezirksverwaltung des Magistrates Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, Info-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Mit der Rechtswirksamkeit der Verordnung werden der Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 und das Örtliche Entwicklungskonzept Linz Nr. 2 im Wirkungsbereich der Änderungspläne Nr. 102 aufgehoben. § 4 Die Verordnung tritt mit dem ihrer Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Die Pläne werden überdies während 14 Tagen nach ihrer Kundmachung an der Amtstafel der Bau- und Bezirksverwaltung, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ [System83]I 9 Änderungsplan Nr. 100 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4, KG Pöstlingberg (Pachmayrstraße 137) Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend Änderungsplan Nr. 100 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4, Pachmayrstraße 137, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 29. Juni 2017 betreffend Änderungsplan Nr. 100 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4, Pachmayrstraße 137 Nach § 33 Oberösterreichisches Raumordnungsgesetz 1994 wird verordnet: § 1 Der Änderungsplan Nr. 100 zum Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 wird erlassen. § 2 Der Wirkungsbereich des Flächenwidmungsplan-Änderungsplanes wird wie folgt begrenzt: Norden: Pachmayrstraße Osten: Grst. Nr. 1309/2 Süden: Grst. Nr. 728/4 Westen: Grst. Nr. 720/2, 720/4 Katastralgemeinde Pöstlingberg Der Flächenwidmungsplan-Änderungsplan liegt vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an in der Bau- und Bezirksverwaltung des Magistrates Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, Info-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Mit der Rechtswirksamkeit der Verordnung wird der Flächenwidmungsplan Linz Nr. 4 im Wirkungsbereich des Änderungsplanes Nr. 100 aufgehoben. § 4 Der Flächenwidmungsplan-Änderungsplan tritt mit dem seiner Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Der Plan wird überdies während 14 Tagen nach seiner Kundmachung an der Amtstafel der Bau- und Bezirksverwaltung, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“ Beide Anträge werden einstimmig angenommen. Gemeinderat Ing. Casny berichtet über [System84]I 10 Abschluss eines Vertrages über Planungskosten sowie Infrastrukturkosten in Höhe von insgesamt 121.436 Euro im Zusammenhang mit der Änderung des Flächenwidmungsplanes Linz Nr. 4 und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „1. Der Abschluss des Vertrages über die Planungskosten von 7436 Euro und der Infrastrukturbeitrag in Höhe von 114.000 Euro zwischen der Stadt Linz und der GWG - Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz GmbH wird genehmigt. 2. Die Verrechnung der Einnahmen in Höhe von 121.436 Euro erfolgt auf der VASt 2.0300.817006, Ersätze für sonstige Verwaltungsleistungen.“ Der Antrag wird einstimmig angenommen. Gemeinderätin Sommer berichtet über [System85]I 11 Bebauungsplanänderung 15-062-01-01, KG Mönchgraben (Mönchgrabenstraße) und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend die Bebauungsplanänderung 15-062-01-01, Mönchgrabenstraße, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 29. Juni 2017 betreffend die Bebauungsplanänderung 15-062-01-01, Mönchgrabenstraße Nach § 33 Oberösterreichisches Raumordnungsgesetz 1994 wird verordnet: § 1 Die Bebauungsplanänderung 15-062-01-01 wird erlassen. § 2 Der Wirkungsbereich der Bebauungsplanänderung wird wie folgt begrenzt: Norden: Grünland Osten: Abzweigung Mönchgrabenstraße Süden: Mönchgrabenstraße Westen: Mönchgrabenstraße 97 Katastralgemeinde Mönchgraben Die Bebauungsplanänderung liegt vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an in der Bau- und Bezirksverwaltung des Magistrates Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, Info-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Mit der Rechtswirksamkeit der Bebauungsplanänderung 15-062-01-01 werden sämtliche in diesem Bereich bisher rechtswirksame Bebauungspläne aufgehoben. § 4 Die Bebauungsplanänderung tritt mit dem ihrer Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Der Plan wird überdies während 14 Tagen nach seiner Kundmachung an der Amtstafel der Bau- und Bezirksverwaltung, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“[AU86] Der Antrag wird einstimmig angenommen. Gemeinderat Grininger, MSc, berichtet über [System87]I 12 Bebauungsplanänderung 02-060-01-01, KG Urfahr (Hauptstraße – Freistädter Straße) und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes und der Einwendungen laut Vorlagen an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „Die beiliegende Verordnung betreffend die Bebauungsplanänderung 02-060-01-01, Hauptstraße - Freistädter Straße, wird erlassen. Verordnung des Gemeinderates der Landeshauptstadt Linz vom 29. Juni 2017 betreffend die Bebauungsplanänderung 02-060-01-01, Hauptstraße – Freistädter Straße Nach § 33 Oberösterreichisches Raumordnungsgesetz 1994 wird verordnet: § 1 Die Bebauungsplanänderung 02-060-01-01 wird erlassen. § 2 Der Wirkungsbereich der Bebauungsplanänderung wird wie folgt begrenzt: Norden: Freistädter Straße Osten: Freistädter Straße 6-8 Süden: Hauptstraße 68 Westen: Hauptstraße Katastralgemeinde Urfahr Die Bebauungsplanänderung liegt vom Tag der Kundmachung dieser Verordnung an in der Bau- und Bezirksverwaltung des Magistrates Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, Info-Center, während der Amtsstunden zur öffentlichen Einsicht auf. § 3 Mit der Rechtswirksamkeit der Bebauungsplanänderung 02-060-01-01 werden sämtliche in diesem Bereich bisher rechtswirksame Bebauungspläne aufgehoben. § 4 Die Bebauungsplanänderung tritt mit dem ihrer Kundmachung im Amtsblatt der Landeshauptstadt Linz folgenden Tag in Kraft. Der Plan wird überdies während 14 Tagen nach seiner Kundmachung an der Amtstafel der Bau- und Bezirksverwaltung, 4041 Linz, Hauptstraße 1 - 5, Neues Rathaus, 4. Stock, zur öffentlichen Einsicht angeschlagen.“[AU88] Wortmeldung Gemeinderat Ing. Casny: „Auch bei diesem Tagesordnungspunkt sind wir in der Fraktion der Meinung, dass die Bebauung im Vergleich zu den umliegenden Gebäuden zu hoch ist. Wir werden uns daher auch hier der Stimme enthalten.“ Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der ÖVP-Fraktion (10) mit Stimmenmehrheit angenommen. [System89] J ANTRÄGE DES AUSSCHUSSES FÜR SOZIALES, JUGEND, FAMILIE, INTEGRATION UND SPORT Stadträtin Hörzing berichtet über [System90]J 1 Erledigung des Antrages der ÖVP-Gemeinderatsfraktion in Form des Abänderungsantrages der FPÖ-Gemeinderatsfraktion vom 2. März 2017 ‚Keine Einstellung der Mäharbeiten durch die Stadt Linz auf Vereinssportplätzen‘; Genehmigung von Kreditübertragungen für 2017 in Höhe von insgesamt 40.500 Euro. und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „1. Die Mäharbeiten auf Linzer Vereinssportplätzen sollen für 2017 im Sportressort wie bisher durch den Geschäftsbereich Stadtgrün und Straßenbetreuung durchgeführt werden. Die erforderlichen Begleitmaßnahmen hinsichtlich Personal, Geräte und Sachaufwand sind im Rahmen der dafür zur Verfügung gestellten Budgetmittel umzusetzen. 2. Die Kreditübertragung in Höhe 40.500 Euro von der VASt 5.2690.777003, Kapitaltransfers an private Institutionen; Sportstättenadaptierungen, Sonderprogramm, auf die VASt 1.2620.511000, Bezüge der Vertragsarbeiter, und 13.600 Euro von der VASt 5.2620.006000, Sport- und Bewegungsanlagen, auf die VASt 1.2620.728007, Sonstige Leistungen, sowie eine Rückübertragung im Jahr 2017 bei allenfalls nicht ausgeschöpften Mitteln wird genehmigt[AU91].“ Der Antrag wird einstimmig angenommen. Stadträtin Hörzing berichtet über [System92]J 2 Kinderbetreuung – Horte; Bedarfsprognose und Entwicklungskonzept 2017 bis 2019 - Ausbauprogramm - Grundsatzbeschluss und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „1. Das im Vorlagetext dargestellte Bedarfs- und Entwicklungskonzept Kinderbetreuung für die Jahre 2017 bis 2019 mit Beilagen wird genehmigt. 2. Der Geschäftsbereich Soziales Jugend und Familie wird gemeinsam mit dem Kinder- und Jugend-Services sowie dem Geschäftsbereich Gebäudemanagement und Tiefbau und den mitbetroffenen Geschäftsbereichen mit der Umsetzung des dargestellten Ausbauprogramms beauftragt. Die erforderlichen Umsetzungsbeschlüsse sind dem jeweils zuständigen Organ zur Beschlussfassung vorzulegen. 3. Der Geschäftsbereich Soziales Jugend und Familie wird beauftragt, in Zusammenarbeit mit dem Geschäftsbereich BürgerInnen-Angelegenheiten und Stadtforschung im Jahr 2019 gemäß den dann gültigen gesetzlichen Grundlagen ein Folgekonzept zu erstellen und dies dem zuständigen Organ zur Beschlussfassung vorzulegen.“[AU93] Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderätin Mag.a Leibetseder: „Sehr geehrter Gemeinderat, grundsätzlich stimmen wir der durch die Bedarfsprognose erhobenen Notwendigkeit zu, den Hortbau weiter zu forcieren. Ich möchte jedoch an dieser Stelle zum Thema Doppelnutzung von Klassenräumen in den Schulen durch die zusätzliche nachmittägliche Nutzung von Horträumlichkeiten kurz einige Bemerkungen dazu anführen. Die Doppelnutzung von Klassenräumen wird bereits an einigen Linzer Schulen praktiziert und soll künftig in weiteren Schulen stattfinden. Diese Maßnahme ist aus wirtschaftlichen, budgetären Gründen nachvollziehbar, Stichwort ,marode Stadtkasse‘. Aus den allgemeinen gesetzlichen Anforderungen an eine Liegenschaft einer Kinderbetreuungseinrichtung, also einem Hort, hat ein Gruppenraum nach § 4, Zif. 1 mindestens 60 Quadratmeter aufzuweisen. Ein Hort benötigt auch einen Bewegungsraum mit entsprechenden Geräten, eine Spielfläche im Freien und einen Ruheraum nach § 5. Darüber hinaus möchte ich anmerken, dass aus psychohygienischer Sicht für die Kinder eine räumliche Trennung zwischen schulischen kognitiven Ansprüchen der Schule und schulischer freizeitpädagogischer Begleitung im Hort erfolgen soll. Was ich damit sagen will ist, es kann nicht sein, dass ein Klassenzimmer am Nachmittag unter einem anderen Titel als Hort verwendet wird. Die gesetzlichen baulichen Vorschriften sind einzuhalten. Den Kindern tut es gut, am Nachmittag räumlichen Abstand von der Schule zu bekommen. Die Doppelnutzung von Klassenräumen soll und muss in der Stadt Linz aufgrund budgetärer Einsparungen künftig die Ausnahme sein und nicht die Regel. Danke.“ (Beifall ÖVP) Bürgermeister Luger: „Frau Gemeinderätin, ich weise Sie darauf hin, dass das ein Musterbeispiel dafür war, dass man in dieser Stadt vieles sehr schlecht machen kann. Zur Klarstellung: Ich weise zurück, dass es sich hier um, wie Sie behauptet haben, ich zitiere ,marode Kassen‘ handelt. Das ist in diesem Zusammenhang eine Unterstellung. Es gibt andere Gründe der Doppelnutzungen. Vielfach sind es Vorschriften des Landes Oberösterreich, die unsere Möglichkeiten einschränken. An bestimmten Standorten dürfen wir keine zusätzlichen Einrichtungen bzw. keine Gebäude im dicht verbauten Gebiet mehr errichten, weil die Vorschriften des Landes Oberösterreich für Gruppenbewilligung so dermaßen dogmatisch eng, streng und unflexibel sind. Dicht verbaut, sind wir in einer Stadt wie Linz schnell einmal. In Gaspoltshofen, am grünen Feld, kann man noch etwas dazu bauen. In Linz ist das so gut, wie nicht möglich. Das ist das eine. Zweitens haben wir für jede einzelne Gruppe in dieser Stadt Bewilligungen des Landes Oberösterreich. Ich glaube nicht, dass Sie den Regierungsmitgliedern Ihrer eigenen Partei auf Landesebene nur ansatzweise unterstellen können, dass diese der Stadt Linz willfährig Bewilligungen erteilten, die qualitativ nicht in Ordnung sind. Der dritte Punkt ist, dass wir Schulen parallel nutzen, weil das Wunsch der Eltern ist. Die sehen das nämlich nicht so wie Sie, dass ihre Kinder ein Problem damit haben, wenn sie einen Teil des Nachmittags in einem Schulraum verbringen. Die wollen, dass die Kinder möglichst schulnahe sind. Wir haben in allen Fällen, in denen ein Hort bei einer Schule ist, um zehn bis sogar 20 Prozentpunkte höhere Besuchsquoten der Kinder, als wenn die Horte fünf oder 15 Minuten entfernt sind. Aufgrund dieser Elternwünsche haben wir in den letzten Jahren ganz bewusst den Weg gewählt Horte an Schulstandorten zu errichten. Das ist räumlich - wir leben nicht auf dem Land - nicht immer und überall möglich. Deswegen weise ich Ihre Kritik und die Konnotierung mit dem Finanziellen zurück. Für die 34 Gruppen, die zu errichten sind, haben wir Personalaufwendungen von 34 HortpädagogInnen und von einigen FreizeitpädagogInnen und auch dort wo wir Schulräume nützen, entsteht ein finanzieller Bedarf. Wo es irgendwie geht, versuchen wir seit Jahren bei Schulstandorten die Horte - aus einer Überzeugung heraus die Ihre Partei nicht hat – auszubauen. Alles andere ist mehr, als eine grobe Unterstellung. Wir sind überzeugt, dass eine ganztägige Betreuung für Kinder im 21. Jahrhundert nicht nur gewünscht, sondern aus pädagogischen Gründen sehr vorteilhaft ist. Wir versuchen, bei Schulstandorten die Horte auszubauen.“ (Beifall SPÖ)[AU94] Gemeinderätin Polli, BEd: „Ich verstehe diese Überreaktion überhaupt nicht. Wir haben nachgefragt, warum es zu Doppelnutzungen kommt. Im Sozialausschuss wurde einerseits mit der baulichen Situation argumentiert, die du gerade angesprochen hast. Es wurde aber auch die finanzielle Situation angeführt. Das wird so hoffentlich im Protokoll stehen. Das ist grundsätzlich nichts Schlechtes. Auch dein Argument, dass die Eltern wollen, dass der Hort schulnahe ist, ist verständlich. Das ist alles klar. Dass aber die Qualität in einem Hort eine andere ist, als in einem mitverwendeten Klassenraum, kann ich, glaube ich, sehr gut bezeugen. Wenn man in einer ganztägigen Nutzung, keine entsprechend ausgestatteten Räume hat, tun mir die Kinder leid. Wenn wir die Möglichkeit haben, etwas zu bauen und eigene Räume zu schaffen, damit die Kinder einen Tapetenwechsel haben, dann finden wir das optimal. Wenn man eine Doppelnutzung macht, dann muss man sich überlegen, diese Räume so qualitätsvoll einzurichten, dass die Kinder nicht das Gefühl haben, den ganzen Tag in einem Klassenzimmer zu verbringen. Das ist oft der Fall. Das war unser Argument und darum habe ich die Reaktion wirklich sehr überzogen gefunden.“ (Beifall ÖVP) Bürgermeister Luger: „Der Ton macht die Musik![AU95]“ Gemeinderätin Köck: „Ich habe mich ganz spontan gemeldet, vor allem, als du, Cornelia, gesagt hast, dass dir die Kinder leidtun. Ich fühle mich persönlich angesprochen, weil meine Kinder - die Große nicht mehr, aber der Jüngere - noch den ganzen Tag in der Schule, in einer Ganztagesschule in der verschränkten Form, verbringen. Er hält sich dort viel im Klassenzimmer auf. Sie gehen aber auch in den Turnsaal, nach draußen auf den öffentlichen Spielplatz und sind viel unterwegs. Ich habe das Gefühl, dass mein Kind dort pädagogisch hervorragend betreut ist. Ich glaube, dass sich die Hortpädagoginnen und Hortpädagogen, wenn sie diesen Hortunterricht im Klassenzimmer gestalten, mit den Kindern nicht die ganze Zeit in diesem Klassenzimmer aufhalten. Es gibt ein gemeinsames Mittagessen, dann geht man gemeinsam in den Turnsaal, oder hinaus in den Schulgarten und auf den nahegelegenen Spielplatz. Es ist also eigentlich nichts anderes, als das, was meine Kinder jetzt - die eine vier Jahre und der andere mittlerweile auch das vierte Jahr - erleben. Ich glaube, man kann von einer wirklich guten Bildungs- und Betreuungsqualität für die Linzer Kinder sprechen. Darum würde ich sagen, denkt über diese Wortmeldung vielleicht noch einmal nach. Danke.“ (Beifall SPÖ) Der Vorsitzende erteilt der Berichterstatterin das Schlusswort. Stadträtin Hörzing: „Auch ich möchte festhalten, dass ich die Wortmeldung des Bürgermeisters nicht für überzogen halte, sondern für ganz klar und bestimmt. Ich möchte noch einmal klarstellen, dass im Sozialausschuss über das Thema Finanzen insofern beraten worden ist, als es natürlich um einen effizienten Einsatz der Mittel geht. Wenn es Möglichkeiten der Doppelnutzung gibt, ist es klug und sehr gut das zu nutzen. Ich bin ein bisschen perplex, dass ein Klassenzimmer so skizziert worden ist, als könnte man den Kindern den Aufenthalt nicht zumuten. Es geht nicht nur um den Raum an sich, sondern es geht darum, was in diesem Raum passiert. Ich glaube, dass die qualitätsvolle, pädagogische Betreuung in der Hort-Nachmittagsbetreuung ganz wichtig ist und im Vordergrund steht und die räumliche Situation das eine ist. Das dürfte an den Schulen ein bisschen anders gesehen werden, zumindest von Frau Kollegin Polli. Ich möchte im Sinne dessen, dass wir ein wichtiges Projekt vor uns haben, noch einmal ersuchen, dem Antrag, dem Grundsatzbeschluss zuzustimmen. Vielen herzlichen Dank.“ (Beifall SPÖ)[AU96] Der Antrag wird einstimmig angenommen. [System97]K ANTRÄGE DES AUSSCHUSSES FÜR KULTUR UND TOURISMUS Stadträtin Lang-Mayerhofer berichtet über [System98]K 1 Neues Festivalformat mit dem Schwerpunkt Musik und digitale Welt (alt ‚LinzFest‘) ab dem Jahr 2018; Grundsatzgenehmigung und Freigabe der Mittel in Höhe von 222.000 Euro sowie Erledigung des Antrages der SPÖ-Gemeinderatsfraktion vom 21. April 2016 ‚Neue Linzer Kulturformate‘ und führt aus: „Sehr geehrte Damen und Herren, es freut mich sehr, Linz soll 2018 ein neues Festival und zwar für elektronische Musik und digitale Welt bekommen. Ich darf den Gemeinderat heute um die Grundsatzgenehmigung dazu ersuchen, in dem das bisherige Linz Fest völlig neu konzipiert wurde. Hintergrund dieser Neukonzeptionierung ist, dass wir das kulturelle Profil der Stadt Linz schärfen wollen, weil Linz ‚UNESCO City of Media Arts‘ ist. Statt eines allgemeinen Stadtfestes, wollen wir mit einem elektronischen Musikfestival die in der Stadt, in der Region vorhandene Kompetenz der Kulturschaffenden, aber auch der ‚Freien Szene‘ hervorheben, stärken und besonders fördern und so das Profil der Kulturstadt Linz national, aber auch international hervorheben. Mit der Ars Electronica ist Linz seit über 30 Jahren internationale Pionierstadt in der Medienkunst. Neben der Eröffnung des VALIE EXPORT-Centers noch im heurigen Jahr, wird das neue Festivalformat ab 2018 ein wichtiger Meilenstein für die Weiterentwicklung der Stadt Linz als internationales Zentrum von Media Arts. Das neue Format wird erstmals an drei Tagen im Mai oder Juni 2018 vorerst am Ars Electronica Main-Deck als Haupt-Open-Air-Ort, als Electro-Happening sozusagen, bei freiem Eintritt samt Visualisierungen über die Bühne gehen. Neben dem Ars Electronica Center sollen weitere Partner und Lokalitäten, vor allem die Stadtwerkstatt zum Beispiel, die nahe liegt, mit eingebunden werden. Es wird eine Zusammenarbeit und Einbindung von lokalen KünstlerInnen mit der Programmschiene ‚Local Artist‘ geben, die Präsentation von internationalen KünstlerInnen sowie die Vergabe von Auftragswerken stellen weitere Programmschienen dar. Das Programm soll sich im Spannungsfeld zwischen populärer Musik, aber auch akustischen Experimenten bewegen. Es wird sowohl Angebote für ein ganz breites Publikum, als natürlich auch für die so genannten Nerds als Fachpublikum geben. Mit dem heutigen Grundsatzbeschluss beginnt dazu erst die konkrete Arbeit. Für dieses neue Festival wird es eine kuratorische Leitung geben. Die organisatorische Abwicklung erfolgt wie bisher über die LinzKultur. Auch das Budget ist gleich, wie beim alten Linz Fest - 190.000 Euro Zuschuss plus Sponsoreneinnahmen. Allerdings wird es dieses Festival nur mehr biennal geben. Das hat der Gemeinderat mit dem Sparpaket vom Oktober 2016 bereits beschlossen. Ich kann die Kritik, die von den Grünen schon im Ausschuss geäußert wurde, nachvollziehen. Auch die ÖVP hat damals gegen die Kürzung des Linz Festes gestimmt. Wir akzeptieren aber den getroffenen Beschluss und denken, dass wir hier trotz erfüllter Einsparung ein zeitgemäßes, super neues Festivalformat schaffen. Das Konzept wurde mit Gemeinderat Giegler und mit Partnern und Playern, die hier mit an Bord sind, im Vorfeld gut abgestimmt. Das war mir ganz besonders wichtig. Er hat dazu auch einen Antrag gestellt. Das fand im Kulturausschuss eine mehrheitliche Zustimmung. Auch der Stadtkulturbeirat hat in seiner Sitzung am 19. Juni seine Unterstützung für das Konzept bekundet. Der Gemeinderat beschließe: „1. Grundsatzgenehmigung: Es wird die Veranstaltung eines neuen Festivalformats mit dem Schwerpunkt Musik und digitale Welt mit einem maximalen Kostenrahmen von 222.000 Euro exkl. USt grundsätzlich genehmigt. Zu erwartende Ausgaben: 222.000 Euro exkl. USt Zu erwartende Einnahmen (Sponsoring): 32.000 Euro exkl. USt Budgetwirksame Ausgaben: 190.000 Euro exkl. USt 2. Die Verrechnung der Kosten in Höhe von 222.000 Euro exkl. USt für das Rechnungsjahr 2018 erfolgt auf der VASten des Teilabschnittes 1.3810, Kulturentwicklung. Die Verwendung von 32.000 Euro exkl. USt aus Sponsoringeinnahmen wird genehmigt. Die Verrechnung der Einnahmen für das Rechnungsjahr 2018 erfolgt auf dem Teilabschnitt 2.3810, Kulturentwicklung. Die Verwendung von etwaigen zusätzlichen Einnahmen aus Sponsoring, Werbung, gastronomischer Versorgung, Eintrittspreisen etc., welche die im Ordentlichen Haushalt budgetierten Einnahmen übersteigen, wird für zusätzliche Programminhalte oder zu Bewerbungszwecken genehmigt. Die Verrechnung derselbigen erfolgt auf dem Teilabschnitt 2.3810., Kulturentwicklung.“ Ich bedanke mich für die bisherige Zustimmung und ersuche um Genehmigung des Antrages.“ (Beifall ÖVP)[AU99] Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderätin Klitsch: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, aus Sicht der freiheitlichen Fraktion kurz ein paar Takte. Ja, wir haben uns in den letzten Gemeinderatssitzungen immer zu den Einsparungen bekannt, auch zu den Einsparungen im Kulturbereich. Ja, wir haben dafür gestimmt, dass das Linz Fest neu beziehungsweise das Nachfolgeprojekt nur mehr alle zwei Jahre stattfinden soll, damit wir Kosten einsparen. Wir haben im Kulturausschuss sehr intensiv über das neue Festival diskutiert und den Grundsatzbeschluss mitgetragen. Wir sagen, die Stadt Linz verträgt natürlich einmal ein neues Festival. Wir sind eine innovative Stadt und da hat etwas Neues Platz. Unser zentraler Punkt bei diesem neuen Festival ist - das möchte ich hier noch einmal deponieren -, dass wir die Kulturveranstaltungen nicht wieder nur gebündelt in der Linzer Innenstadt oder an der Linzer Donaulände haben, sondern in die Stadtteile hinausgehen und uns neue Standorte in den Stadtteilen im Linzer Süden suchen. Man soll das junge Publikum, das in Ebelsberg, in der solarCity, Bindermichl, Neue Heimat und Auwiesen wohnt, an Bord holen. Wir sollten im Linzer Süden Auftrittsmöglichkeiten oder Plätze finden, wo dieses Festival auch stattfinden kann, damit man die Stadt Linz richtig gut bespielt und Leben in die Stadt und auch in den Linzer Süden bringt. Der zweite Punkt, bei dem wir immer sehr stark dahinter sind – das ist von Frau Stadträtin kurz angesprochen worden -, ist das Thema Sponsoring. Wir werden wirklich dahinter sein, dass mit möglichen potenziellen Sponsoren gesprochen wird, so wie es bei Linz09 der Fall gewesen ist. Man kann sagen, okay, es gibt einige Partner, die sich schon bereit erklärt oder avisiert haben, dass sie sich das vorstellen könnten. Aber es gibt in Linz unzählige Firmen und vielleicht bekommt man Firmen, die sagen, das ist mein junges Publikum und das möchte ich ansprechen. Mit einem Sponsorvertrag kann sich die Firma nicht nur profilieren, sondern das Publikum ansprechen oder Werbeaktivitäten setzen. Kurzum, wir haben dem Grundsatzbeschluss zugestimmt, wir pochen weiterhin auf das Thema der Bespielung der Stadtteile und des Sponsorings. Wir werden heute auch den Grundsatzbeschluss mittragen.“ (Beifall FPÖ) Gemeinderat Mag. Langer, M.A.: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, wir sehen die Weiterentwicklung von Kulturformaten generell als positiv und stehen der Implementierung eines Electronic Festivals tendenziell positiv gegenüber. Nur die Entwicklung die sich rund um das Linz Fest abgespielt hat, sehen wir nicht unbedingt als eine Weiterentwicklung, sondern als einen Austausch. Es ist ein anderes Projekt. Kurz zu unseren Punkten, die wir schon im Ausschuss angeführt haben. Aus unserer Sicht hat der Erfolg dem Linz Fest Recht gegeben. Es wurden verschiedenste Zielgruppen erreicht, die einzigartige Donaulände wurde bespielt den lokalen und alternativen Kulturschaffenden wurden Möglichkeiten geboten. Das ist schon mehr, als ein allgemeines Fest, wie es vorhin formuliert wurde. Wir halten daher auch nicht aus reinem Traditionalismus am Linz Fest fest, sondern sehen dessen Mehrwerte und kritisieren, dass das eine gegen etwas anderes eingetauscht wurde. Aus diesem Grund bleiben wir dabei, dass das Linz Fest hätte bleiben müssen. Freilich nehmen wir zu anderen Kulturformaten Stellung, wenn sie zur Debatte stehen. Daher dazu noch ein paar Worte. Wir sehen im neuen Format, wie es skizziert wurde Potenzial und möchten auf folgende Punkt hinweisen: Zum einen scheint das Format, wie schon angesprochen, noch nicht sehr weit ausgearbeitet. Das heißt, wir hätten uns ruhig noch Zeit lassen können, um eine breitere Diskussion darüber zu führen. Was mich zu Punkt 2 bringt: Der Stadtkulturbeirat sollte für solche Fälle bereits zu Beginn der Konzeptionsphase mit eingebunden werden und idealerweise nicht erst für Feedback zur Verfügung stehen. Die Parameter, die auch für das Linz Fest wesentlich waren, sind zum einen die Örtlichkeit, wie schon die Kollegin angesprochen hat. Aus unserer Sicht sollte nicht nur das Ars Electronic Center ähnlich bespielt werden, sondern ein größerer Rahmen wäre wünschenswert. Ganz wesentlich für uns ist, dass wir nicht nur Mainstream einkaufen wollen, sondern auch die lokale Szene massiv einbinden möchten. Es hat schon Andeutungen gegeben, dass das in die richtige Richtung geht. Das ist für uns ein ganz wichtiger Punkt. Wie auch der Punkt, dass das Festival freilich nicht nur auf Konsum ausgerichtet sein soll, sondern die elektronische Musikszene begleiten und im besten Fall Impulse liefern soll. Daher das Fazit von unserer Seite: Schade um das Linz Fest und der Appell vor allem bei zukünftigen Projekten dieser Art auf breite Beteiligung zu Beginn der Konzeption zu achten. Wir werden uns, wie schon im Ausschuss angekündigt, bei diesem Antrag der Stimme enthalten. Danke schön.“ (Beifall Die Grünen)[AU100] Gemeinderat Giegler: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, ich wurde bereits von Frau Stadträtin persönlich angesprochen. Ich möchte die Gelegenheit nützen, meiner Freude bei diesem Antrag Ausdruck zu verleihen. Es wurde richtig angemerkt, dass ich im April 2016 im Namen der sozialdemokratischen Fraktion einen Antrag eingebracht habe um neue Kulturformate in Linz zu entwickeln. Mit dieser Vorlage heute, mit diesem Grundsatzbeschluss ist dieser von uns eingebrachte Antrag, nicht nur bearbeitet und erledigt, sondern er ist aus unserer Sicht erfüllt worden. Dieses neue Format passt wunderbar zu Linz. Linz ist eine moderne, dynamische Stadt, eine Stadt, in der die Digitalisierung immer stärker in den Mittelpunkt gerückt wird. Linz ist City of Media Arts und daher passt dieses Format Musik und digitale Kunst hervorragend in unsere Stadt. Das wird das Image unserer Stadt entsprechend erweitern. Ich kann der Kritik der Grünen-Fraktion, dass es hier nur um einen Ersatz des Linz Festes geht und um keine Weiterentwicklung, insofern entgegen, als ich durchaus der Meinung bin, dass dieses Festival das Potenzial hat, tatsächlich zu einem Linz Fest zu werden. Die Partner dieses Festivals, die in der Begründung angeführt sind, gehen vom Ars Electronic Center bis über das Brucknerhaus, den Posthof, die Tabakfabrik, die Bruckneruniversität, die Kunstuniversität, zum Offenen Kulturhaus, der Stadtwerkstatt, Backlab-Collective und Musik im Raum. Eine Anmerkung war, dass der Linzer Süden entsprechend bespielt werden soll. Wenn ich in die Neue Heimat oder nach Auwiesen schaue, wie intensiv die Rapper-Szene dort aktiv ist, dann kann ich mir durchaus vorstellen, dass diese entsprechend eingebunden wird. In der Zielsetzung und in der Konzeption des Festivals ist vorgesehen, dass nicht nur internationale Künstlerinnen und Künstler auftreten, sondern es auch das Ziel ist, die lokale und regionale Szene entsprechend einzubinden. Von daher habe ich durchaus das berechtigte Gefühl, dass dieses Festival zu einem Markenzeichen unserer Stadt wird und vom Publikum entsprechend angenommen wird. Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kulturdirektion unserer Stadt bedanken, die an der Konzeption dieses Festivals entsprechend intensiv gearbeitet haben. Ich kann diesem Festival nur alles Gute wünschen. Herzlichen Dank.“ (Beifall SPÖ) Gemeinderätin Mag.a Grünn: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, Kollege Langer hat es schon sehr richtig gesagt, wenn man über dieses neue Format redet, muss man über das reden, was weg gespart wurde, nämlich das Linz Fest, das jahrelang ein sehr erfolgreiches Programm geboten hat und im kulturellen Angebot sehr breit aufgestellt war. Das Fest hat an einem sehr schönen Ort stattgefunden und sehr viele Menschen begeistert. Das nun vorliegende Format ist, wenn man so will, eine Verengung des Themas hin auf Digitalisierung. Herr Kollege Giegler hat ausgeführt, worum es geht. Es geht darum die Marke ‚UNESCO City of Media Art‘ zu pushen, das heißt, dass zukünftig möglicherweise jegliches kulturelle Leben in Linz auf diese Marke hin ausgerichtet werden soll. Das ist sicherlich zu hinterfragen und zu kritisieren. In diesem neuen Format verbirgt sich auch, dass es das Ersatz-Linz Fest wird oder wie immer man das sehen möchte, das nur mehr alle zwei Jahre stattfinden kann. Man hat sich lange Jahre zu Pfingsten über ein recht anschauliches Fest an der Donaulände erfreuen können. Ich denke, in dieses neue Konzept sind viele Bemühungen hineingeflossen, keine Frage. Warten wir aber ab, was passiert. Die Kritik an dem, dass es das Linz Fest nicht mehr gibt, bleibt aufrecht. Ich werde mich daher der Stimme enthalten.“ (Beifall Die Grünen) Der Vorsitzende erteilt der Berichterstatterin das Schlusswort. Stadträtin Lang-Mayerhofer: „Danke, ich freue mich über die breite Zustimmung und sage ich nur, ich freue mich darauf. Es wird sicher ein cooles Festival. Ich sage nur: We are so UNESCO.“ (Beifall ÖVP)[AU101] Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Grünen-Fraktion (8) und Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Gemeinderat Giegler berichtet über [System102]K 2 Ausarbeitung und Durchführung der Installation ‚Projekt 1938/1918‘ (Arbeitstitel) und gleichzeitige Erledigung des Antrages der Grünen-Gemeinderatsfraktion vom 21. April 2016 ‘IN SITU Nachfolgeprojekt‘ Maximal 120.000 Euro für das Rechnungsjahr 2018 und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „1. Die Ausarbeitung und Durchführung der Installation ,Projekt 1938/1918‘ (Arbeitstitel) wird genehmigt. Die Direktion Kultur und Bildung wird unter Beiziehung des Archivs der Stadt Linz mit der Gesamtkoordination des Projekts und der Auftragsvergabe an die Ars Electronica Linz GmbH zur Umsetzung beauftragt. Für die einzelnen Umsetzungsschritte sind in Folge die entsprechenden Beschlüsse der jeweils nach den Wertgrenzen des Statutes der Landeshauptstadt Linz 1992 zuständigen Organe einzuholen. 2. Für dieses Projekt werden Mittel in der Höhe von max. 120.000 Euro inkl. USt genehmigt, die für das Rechnungsjahr 2018 budgetwirksam werden. Die Verrechnung der Kosten in Höhe von 120.000 Euro inkl. USt für das Rechnungsjahr 2018 erfolgt auf der VASt 1.3510.728002, Sonstige Leistungen Gedenkjahr 2018.“ Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Stadträtin Lang-Mayerhofer: „Sehr geehrte Damen und Herren, lieber Herr Kollege Giegler, wir haben es schon gehört, dass im Gedenkjahr 2018 zu den Jahren 1918 und 1938 österreichweit auf Landes- und Bundesebene sicherlich viel passieren wird, nicht nur in unserer Stadt. Es wird viele Projekte und Angebote dazu geben, die sich mit den historischen Ereignissen dieser Jahre und vor allem mit den Entwicklungszusammenhängen auseinander setzen werden. Von den Linzer Museen, von Stadt und Land wird es nächstes Jahr Ausstellungen zu diesem Thema geben, die sich mit dieser Zeit auseinander setzen, das ist wichtig und richtig. Mit diesem Antrag will sich Linz ihrer besonderen Verantwortung und ihrem Anspruch einer offenen und konstruktiven Vermittlung zu den historischen Ereignissen stellen. Ich darf sagen, dass wir im Ausschuss mehrheitlich festgestellt haben, dass wir das gemeinsam mit dem Archiv der Stadt Linz sehr befürworten. Unter Einbindung der medialen Kompetenz des Ars Electronic Centers soll es dann im Herbst 2018 eine öffentliche Installation ‚Projekt 1938/1918‘ geben und mit der öffentlichen Präsentation in der Innenstadt und der medialen Aufbereitung durch das Ars Electronica Center – wo ich mich zuständig fühle und mich sehr darüber freue, dass das Ars Electronica Center eingebunden wird –, ein sehr sichtbares und breitenwirksames Gedenkprojekt entstehen soll. Daher befürworten wir das Projekt natürlich. Als mitbeteiligte Referentin ersuche ich um Zustimmung zu diesem Antrag.“ (Beifall ÖVP)[AU103] Gemeinderat Mag. Langer, M.A.: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, wir haben der Erledigung des Antrages, auf den sich dieses Projekt bezieht, auch im Ausschuss zugestimmt. Wir haben den Antrag im vorigen Jahr gestellt und finden das Projekt sehr gut. Unser Antrag, der sich mit der Sichtbarmachung von Kunst und Geschichte im öffentlichen Raum und der Erinnerungskultur im Allgemeinen und der Nationalsozialistischen Vergangenheit im Speziellen verpflichtet - übrigens wie im Kulturentwicklungsplan festgehalten -, ist mit diesem Projekt aus unserer Sicht weitgehend abgedeckt. Mit dem geplanten Lokalbezug von Geschichten im nationalen und internationalen Kontext ist aus unserer Sicht die Anknüpfung an das ‚IN SITU-Projekt‘ gegeben. Wir finden vor allem wichtig, dass es vor dem Hintergrund aktueller politischer Entwicklungen inner- und außerhalb von Europa hin in Richtung autoritärer Systeme umso wesentlicher ist, Erklärungszusammenhänge für das Entstehen und das Scheitern demokratischer Gesellschaften in der zeitgeschichtlichen Vergangenheit zu beleuchten. Damit erfüllt das Projekt einen educativen Auftrag und im besten Sinne von politischer Bildung inklusive Objektivitätsgebot - weil das immer wieder angezweifelt wird - und das auf eine niederschwellige Art und Weise, die jeden und jede erreichen kann. Wir hoffen darüber hinaus, dass das Projekt nach seiner temporären Installation im Jubiläumsjahr einer dauerhaften Nutzung zugeführt werden kann. Zum Abschluss bedanken wir uns noch einmal ausdrücklich beim Geschäftsbereich Kultur und Bildung für die sehr gute Ausarbeitung des Konzepts. Wir sind gespannt auf die Umsetzung und freuen uns, dass unsere Initiative – wie ich vermute – mehrheitlich angenommen wird. Danke schön.“ (Beifall Die Grünen)[AU104] Gemeinderat Kleinhanns: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderates, in dieser Gemeinderatssitzung haben wir uns schon längere Zeit über Sparen und nicht Sparen und irgendwelche Fristen, in denen möglicherweise noch stärkere Einsparungen drohen und so weiter, unterhalten müssen. Wir sehen hier wieder eine größere Ausgabe auf uns zukommen. Alles, was von meinen Vorrednern gesagt wurde, kann von uns inhaltlich weitgehend nachvollzogen werden und ist sehr positiv. Aus unserer Sicht ist ‚Installation‘ ein Wort, das heutzutage für viele Dinge herhalten muss, auch wenn es weit in den Baubereich hineingeraten ist. Dass wir als Stadt für eine Installation so einen hohen Beitrag von 120.000 Euro leisten sollten – wir haben heute von Beträgen von 18.000 Euro und 28.000 Euro gehört -, wo die Last der Erinnerung unserer Ansicht nach eigentlich bei der Republik, beim Bund und beim Land liegt, darüber wurde offensichtlich noch gar nicht nachgedacht. Dieser Beitrag ist zu hoch angesetzt. Unser Vorschlag wäre daher, bei vollem Vollzug dieses vorliegenden Antrages, diesen Betrag von maximal 120.000 Euro als weitergehenden Antrag auf 20.000 Euro einzuschränken. Das müsste für eine würdige Veranstaltung zum Beispiel in einem größeren Saal in Linz, im Gemeinderatssaal, wenn es besonders würdig sein soll, reichen. Das Archiv sollte in der historischen Aufarbeitung entsprechend eingebunden werden. Vielleicht sollte sogar eine informative Broschüre gemacht werden die unter die Leute gebracht werden kann. Diese kann in niedrigschwelliger Aufmachung hergestellt werden, sodass sie weit verbreitet werden kann. Das müsste genügen. Daher stellen wir folgenden Abänderungsantrag: Der Gemeinderat beschließe: ‚Bei voller Beibehaltung des gestellten Antrages, soll die Summe von 120.000 Euro im Sinne unseres offensichtlichen und mehrfach behaupteten, ernsthaften Sparwillens auf 20.000 Euro reduziert werden.‘ Ich ersuche um Zustimmung.“ (Beifall FPÖ)[AU105] Der Bürgermeister erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Giegler: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, eine kurze Anmerkung zu den Ausführungen von dir, Kollege Kleinhanns, als jemand, der sich im Baugewerbe auskennt. 120.000 Euro mögen dir für eine Installation sehr viel vorkommen, eine Installation im öffentlichen Raum ist aber etwas anderes. Hier ist das Bewusstmachen einer historischen Thematik im öffentlichen Raum gemeint. Damit befindet sich Linz in der Tradition, die seit vielen Jahrzehnten gepflogen wird, nämlich die Aufarbeitung der Geschichte unserer Stadt, für die wir von vielen Seiten sowohl nationale, als auch internationale Anerkennung erhalten haben. Dieses Projekt, bei dem es darum geht, sich mit der Vergangenheit auseinander zu setzen und das im öffentlichen Raum zu thematisieren, ist ein Projekt, das in dieser Tradition steht. Es hat nicht nur diese Funktion, sondern - das wurde schon vom Kollegen Langer angesprochen - ist ein Beitrag zur politischen Bildung. Ich glaube, wir schulden insbesondere den jungen Menschen, dass wir diese Thematik im öffentlichen Raum sichtbar machen und uns nicht nur - zum Beispiel in einem Gemeinderatssaal - abgeschottet vor einem exklusiven Publikum in einem exklusiven Rahmen dieser Thematik widmen. Das eine schließt das andere nicht aus. Dem Vorschlag, eine Gedenksitzung im Gemeinderat abzuhalten, ist durchaus nachzukommen. Dieses Projekt im öffentlichen Raum abzuhalten, um das Gedenkjahr entsprechend zu zelebrieren und sichtbar zu machen, halte ich für vernünftig und gescheit. Ich ersuche noch einmal um Zustimmung in dieser Höhe und kann daher diesem Zusatzantrag auf eine Reduktion auf 20.000 Euro leider keine Zustimmung geben. Vielen Dank.“ (Beifall SPÖ, Die Grünen) Bürgermeister Luger: „Bevor ich zur Abstimmung komme, darf ich den Gemeinderat darüber informieren, dass der Direktor des Archivs und der Direktor des Geschäftsbereiches für Kultur und Bildung an einer solchen Veranstaltung arbeiten. Sie versuchen, Referenten zu finden und einen Termin abzustimmen. Der Termin wird um den 12., 13. März 2018 sein. Die Abstimmung der Termine erfolgt auch im Hinblick auf allfällige Bundes- und Landesveranstaltungen. Das ist unabhängig von dem hier vorliegenden Beschluss von mir selbstverständlich schon beauftragt worden. Ich werde zuerst, weil er weitergehender ist, den Grundsatzantrag zur Abstimmung bringen. Falls er keine Mehrheit bekommt, wäre dann der Abänderungsantrag abzustimmen. [AU106] Zwischenruf Gemeinderätin Roschger: „Den keiner kennt. Meine Fraktion hat keinen erhalten!“ Bürgermeister Luger weiter: Es ist leider formal ein Bruch mit Usancen, aber formalrechtlich möglich. [AU107] Zwischenruf Gemeinderätin Roschger: „Nur zu Klärung, nicht nur wir haben ihn nicht bekommen. Ich wollte nur wissen, ob nur wir ihn nicht erhalten haben!“ Bürgermeister Luger weiter: Nur zur Klärung, ich erinnere mich an eine Sitzung, in der ein Subventionsbetrag für einen Sportverein auf Zuruf geändert worden ist und daran, dass meine Fraktion nicht Rädelsführerin dieser Aktion gewesen ist. (Zwischenruf) Es gibt manchmal Eigendynamiken. Wenn man selbst Eigendynamiken entwickelt, sollte man sie auch anderen zubilligen.“[AU108] Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der FPÖ-Fraktion (14) mit Stimmenmehrheit angenommen. Der Abänderungsantrag der FPÖ wird daher nicht mehr abgestimmt. [System109]L ANTRÄGE DES AUSSCHUSSES FÜR FRAUEN, UMWELT, NATURSCHUTZ UND BILDUNG Stadträtin Mag.a Schobesberger berichtet über die Anträge L 1 und L 2 und stellt nach Darlegung der Sachverhalte laut Vorlagen an den Gemeinderat folgende Anträge: [System110]L 1 Umweltfreundliche Mobilität im Bereich des Magistrates Linz und Resolution an die Unternehmensgruppe Stadt Linz Der Gemeinderat beschließe: „1. Der Geschäftsbereich Stadtgrün und Straßenbetreuung (SGS) wird beauftragt, den Istzustand bezüglich des vorhandenen Fuhrparks am Magistrat zu erheben. Darüber soll im Ausschuss für Frauen, Umwelt, Naturschutz und Bildung (FUNBA) berichtet werden. 2. Der Geschäftsbereich Planung, Technik, und Umwelt wird beauftragt, die Möglichkeiten zur Inanspruchnahme von Bundes- und eventuell Landesförderungen für den öffentlichen Bereich bei Umstellung des Magistratsfuhrparks auf alternative Antriebe und für Maßnahmen im Mobilitätsmanagement-Bereich zu erheben und diese Informationen SGS zur Verfügung zu stellen. 3. SGS wird beauftragt, beim Neuankauf von Dienst-Pkw zu prüfen, ob die Anschaffung von E-Autos, die den Anforderungen entsprechen, unter Inanspruchnahme bestehender externer Förderungen wirtschaftlich möglich ist. 4. Die Geschäftsbereiche des Magistrates werden beauftragt zu prüfen, ob unter Berücksichtigung der bestehenden Förderungen die Anschaffung von (E-)Diensträdern bzw. (E-)Lastenfahrrädern ein taugliches Mittel in Richtung alternativer Mobilitätsformen darstellt. 5. Resolution an die Unternehmensgruppe Linz (UGL): Die Mitglieder der UGL mögen in ihrem Wirkungsbereich sinngemäß jene Aktivitäten setzen, welche im Gemeinderatsantrag zum Amtsbericht vom 1. Juni 2017 unter den Punkten 1. bis 4. angeführt sind.“ [System111]L 2 Durchführung von pädagogischen Projekten im Freizeitteil von öffentlichen Ganztagsschulen der Stadt Linz im Schuljahr 2017/18 Der Gemeinderat beschließe: „1. Die öffentlichen Linzer Ganztagsschulen können auch im Schuljahr 2017/18 Projekte für qualitätsverbessernde Maßnahmen im Freizeitteil für insgesamt rund 25 Gruppen durchführen. 2. Seitens Kultur und Bildung (KB)/Schulen wird mit dem Land Oberösterreich jeweils geklärt, ob die einzelnen Projekte förderungswürdig sind. 3. Die Kosten der einzelnen Projekte dürfen die maximale Höhe der Förderung von 9000 Euro pro Gruppe nicht überschreiten, das Fördervolumen beträgt daher bei 25 Gruppen 225.000 Euro. 4. KB/Schulen beantragt nach Ende des Schuljahres 2017/18 die entsprechenden Förderungen beim Land Oberösterreich. 5. Die Verrechnung der Ausgaben für die einzelnen Projekte erfolgt auf der FIPOS 1.2102.728002, Sonstige Leistungen, die Einnahmen (in gleicher Höhe) auf der FIPOS 2.2102.861000, Lfd. Transferzahlungen vom Land Oberösterreich.“ Beide Anträge werden einstimmig angenommen. Gemeinderätin Köck berichtet über [System112]L 3 Drei-Jahres-Evaluierungsbericht zum Unternehmensgruppe der Stadt Linz-weiten Frauenförder- und Gleichstellungsprogramm "Gleiche Rechte - Gleiche Chancen II" und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „Der Gemeinderat nimmt den vorliegenden Drei-Jahres-Evaluierungsbericht zum Unternehmensgruppe Linz (UGL)-weiten Frauenförder- und Gleichstellungsprogramm ,Gleiche Rechte - Gleiche Chancen II‘ zur Kenntnis.“ Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Stadträtin Mag.a Schobesberger: „Dieser Bericht ist ein Ausdruck enormer Arbeit, einer aus meiner Sicht als Frauenreferentin sehr wichtigen Arbeit. Die Stadt Linz kann hier als Vorbild und als Arbeitgeberin tatsächlich viel bewirken. Wir haben immer noch die gesellschaftliche Situation, dass Männer überall dort, wo es um Macht und Geld geht, überrepräsentiert sind. Frauen dagegen sind dort zu finden, wo es oft nicht einmal um gedankte, meistens jedoch um unbezahlte Erwerbsarbeit geht. Als Arbeitgeberin, als Dienstgeberin kann man viel Ausgleich schaffen. Umso erfreulicher ist es, dass es hier mit guten Schritten vorangeht. Ich möchte Frau Patricia Kurz-Khattab einen großen Dank aussprechen. Man muss schon sagen, dass sie praktisch als ‚One-Woman-Show‘ unterwegs ist und Unglaubliches leistet. (Beifall) Zwischenruf Bürgermeister Luger: „One Woman Action power!“ (Heiterkeit)[AU113] Stadträtin Mag.a Schobesberger weiter: Ja genau. Das muss man wirklich sagen. Da geht etwas weiter bis hin zur Organisation von Großveranstaltungen für Führungskräfte und so weiter. Die Erstellung dieses Berichts, der an sich mit dem dahinter liegenden Programm schon eine umfangreiche Arbeit ist, ist nur ein kleines Beispiel dafür, was Frau Kurz-Khattab alles leistet. Man muss sagen, dass das für eine ganze Abteilung schon beeindruckend wäre. Wenn das aber eine alleine macht, ist das fast unglaublich. Vielen Dank, Patricia, für alles, was du da leistest. (Beifall) Wir sind auf einem guten Weg. Es gibt trotzdem noch viel zu tun. Umso wichtiger ist es, dass wir Frau Kurz-Khattab nicht alleine lassen, sondern weiterhin gemeinsam an einem Strang ziehen, um in noch größeren Schritten voranzukommen. Danke schön.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderätin Neubauer: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, die Freiheitlichen bekennen sich zur Gleichstellung und zur Gleichbehandlung und werden diesen Bericht in diesem Sinne selbstverständlich zur Kenntnis nehmen. Auch unser Dank gilt der Gleichbehandlungsbeauftragten, die diesen Evaluierungsbericht sehr übersichtlich und umfassend zusammengestellt hat. Unsere Zustimmung bzw. die Kenntnisnahme ändert aber nichts an unserer grundsätzlich kritischen Haltung gegenüber einzelnen Forderungen, wo ich jetzt exemplarisch die Quotenregelungen aufzähle. Gerade diese Woche wurde eine gesetzliche Frauenquote für börsennotierte Unternehmen beschlossen und diese unter doch sehr großen Medieneffekten als politisches Steuerungsinstrument für eine gendergerechte Arbeitswelt verkauft. Ich bin der Meinung, dass solche Quoten in Aufsichtsräten die Arbeitswelt nicht wirklich verändern können, sondern die Arbeitswelt in den Vorständen verändert wird. Ich denke, dass die Frauen in den Vorständen die entsprechenden Maßnahmen setzen und sich entsprechend einbringen werden. Der zweite Punkt ist die geschlechtergerechte Sprache. Vom Gleichbehandlungsbüro wurde eine Broschüre erstellt, die den Bediensteten des Magistrates Unterstützung bieten soll. Darin steht, dass man die Sprache sichtbar machen muss, dass akademische Grade, Berufe, Amtstitel, Funktionen von Frauen und Männern erworben und ausgeübt werden können. Jetzt haben wir ein Problem. Einerseits werden immer weniger Personen pragmatisiert, also fallen die Amtstitel Oberamtsrätin und Hofrätin etc. weg. Dann haben wir noch die zweite Problematik, dass sich bei den im Zuge der Bologna-Reform eingeführten Titeln Bachelor, Master etc. noch kein geschlechtsspezifischer Sprachgebrauch etabliert hat. Das heißt, wir haben einerseits junge immer besser qualifizierte Frauen, deren akademische Ausbildung erst recht weder weiblich, noch männlich, sondern überhaupt nicht sichtbar gemacht wird. Ob das ein effektives Mittel ist, stelle ich in Frage. Das heißt, was die Gleichstellung angeht, gibt es noch sehr viele Dinge zu lösen. In drei Jahren gibt es allerdings den nächsten Evaluierungsbericht. Wir sind gespannt, was sich bis dahin an der gendergerechten Arbeitswelt effektiv verändert hat.“ (Beifall FPÖ) Bürgermeister Luger übergibt den Vorsitz an Vizebürgermeister Forsterleitner. Der Vorsitzende erteilt der Berichterstatterin das Schlusswort. Gemeinderätin Köck: „Ein ganz kurzes Schlusswort sei mir gestattet. Solange die Realität von unserem Ziel und unserer Wunschvorstellung so weit weg ist, glaube ich, dass die Quote ein ganz gutes Mittel ist, um hier ein Stück weiterzukommen. Ich bitte um Ihre Kenntnisnahme.“ (Beifall SPÖ) Der Bericht wird einstimmig zur Kenntnis genommen. [System114]M ANTRAG DES VERWALTUNGSAUSSCHUSSES FÜR DIE MUSEEN DER STADT LINZ Stadträtin Lang-Mayerhofer berichtet über [System115]M 1 Grundsatzbeschluss zur Neukonzeption des Fachbereichs Archäologie der Museen der Stadt Linz und stellt nach Darlegung des Sachverhaltes laut Vorlage an den Gemeinderat folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: „1. Zur Umsetzung des Gemeinderatsbeschlusses vom 20. Oktober 2016 zu einer ,Neukonzeption des Fachbereichs Archäologie‘ wird eine Überlassung / Dauerleihgabe der Archäologischen Sammlung inkl. der archäologischen Bibliothek an das Oberösterreichische Landesmuseum angestrebt. 2. Die Museen der Stadt Linz werden beauftragt, die dazu erforderlichen Vertragsverhandlungen zu führen, den Vertragsabschluss im Sinne der Vorlage vorzubereiten und den Vertrag durch das zuständige Organ beschließen zu lassen.“ (Beifall ÖVP)[AU116] Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderätin Mag.a Grünn: „Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, ich möchte als Historikerin etwas dazu sagen. Es tut mir im Herzen weh, dass sich eine Stadt, wie Linz, die eine Größe von 200.000 Einwohnern hat, immerhin die drittgrößte Stadt Österreichs, keine Stadtarchäologie mehr leisten will. Ich finde das ist doch ein kultureller und historischer Substanzverlust. Man sollte noch einmal überdenken, ob das eine gute und kluge Entscheidung ist. Archäologie bedeutet nicht nur in alten Steinen herum zu graben, sondern etwas, was in der modernen zeitgeschichtlichen Forschung zur Anwendung kommt. Ich finde es sehr schade, dass man diese Stelle nicht mehr nachbesetzt hat und dem verdienten Herrn Ruprechtsberger keinen würdigen Nachfolger bzw. keine würdige Nachfolgerin nachschickt, und das weiter in städtischer Hand betreut. Die Welt besteht nicht nur aus Digitalisierung, sondern aus Geschichte und den Traditionen, die daraus erwachsen. Daraus kann man viel lernen. Die Stadt wäre gut beraten, sich noch einmal zu überlegen, eine Nachbesetzung zu machen und die wunderbaren Schätze, die man lobt und die man gerne im Mund führt, wenn man es gerade braucht, selbst zu beforschen und Dinge vorzulegen, die eine geisteswissenschaftliche Forschung und Bildung möglich macht. Ich finde es sehr schade, dass man sich heute zu diesem Entschluss durchringen wird. Von mir gibt es keine Zustimmung.“ Vizebürgermeister Forsterleitner: „Ich habe mich selbst zu Wort gemeldet, weil ich Frau Stadträtin Lang-Mayerhofer in diesem Antrag unterstützen möchte. Ich möchte mich als Personalreferent in dem Fall nicht um eine Wortmeldung drücken. Kollege Ruprechtsberger hat zweifellos hervorragende Arbeit geleistet und wir sind ihm zu Dank verpflichtet. Er macht, wie ich höre, einiges ehrenamtlich. Es ist unbestritten, dass wir einen Experten und eine Koryphäe in diesem Bereich hatten. Er ist in Pension gegangen. Damit standen wir vor der Diskussion, ob es eine Nachbesetzung geben soll oder nicht. Da sind wir bei einem Punkt, den wir in diesem Haus in vielen anderen Fällen auch diskutieren. Es ist die Frage aufgetaucht, wo die Zuständigkeit der Stadt liegt und wo nicht. Wir diskutieren oft über den Wirkungsbereich und die Aufgaben die die Stadt hat und welche andere Instanzen und Ebenen es in der Stadtverwaltung noch gibt. Es ist nun einmal relativ klar, dass für Archäologie Bund und Land zuständig sind und nicht die Stadt. Das Land Oberösterreich hat sich bereit erklärt, diese Sammlung mit zu betreuen. Ich finde es gut, dass das unterstützt wird und glaube, dass das ein sehr guter Vorschlag ist. Das Eigentum bleibt erhalten. Sollten wir irgendwann die Entscheidung treffen, dass die Archäologie wieder in die Stadt Linz zurückgeholt werden soll, dann ist das mit einem entsprechenden Vorlauf selbstverständlich auch möglich. In der jetzigen Situation aber halte ich das für die richtige Entscheidung und unterstütze diesen Vorschlag damit explizit.“ (Beifall SPÖ)[AU117] Der Vorsitzende erteilt der Berichterstatterin das Schlusswort. Stadträtin Lang-Mayerhofer: „Ich bedanke mich für die breite Zustimmung. Ich möchte noch einmal kurz auf Gemeinderätin Grünn Bezug nehmen. Natürlich ist die Geschichte ganz wichtig und natürlich ist es bedauerlich, dass wir das in dieser Form nicht mehr selbst betreuen können. Es ist aber trotzdem umso erfreulicher, dass man das nicht ganz aufgeben muss, sondern dass die Kompetenzen auf das Land übertragen werden können und somit bestmöglich weiter betreut und zum Teil sogar ausgestellt werden kann. Darum bedanke ich mich nochmals für die avisierte Zustimmung. Danke.“ (Beifall ÖVP)[AU118] Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Gegenstimme von Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. [System119]N FRAKTIONSANTRÄGE UND FRAKTIONSRESOLUTIONEN NACH § 12 STL 1992 Gemeinderat Giegler berichtet über den von der SPÖ- und FPÖ-Gemeinderatsfraktion gemeinsam eingebrachten Antrag [System120]N 1 Neuorganisation der Bibliotheks-Standorte: ‚Konzept 3 plus 3 mit Bib 4.0‘ rasch umsetzen! und führt aus: „Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, beim folgenden Antrag geht es um die Neuorganisation der Bibliotheksstandorte. Jeder Gemeinderätin und jedem Gemeinderat, der jetzt ein Déjà-vu-Erlebnis hat, dem ist nicht zu helfen und zwar aus einem einfachen Grund, weil er oder sie Recht hat. Wir haben uns schon des Öfteren mit dieser Thematik beschäftigt. Darauf werde ich später noch eingehen. Es geht um die Neuorganisation der Bibliotheksstandorte. Im Vergleich zu vielen anderen vergleichbaren Städten hat Linz, gemessen an der Einwohnerzahl, eine sehr hohe Dichte an Bibliotheksstandorten. Die genauen Zahlen wird meine Kollegin Regina Fechter-Richtinger in späterer Folge am heutigen Abend erläutern. Faktum ist, dass sich unsere Gesellschaft in den letzten Jahren und Jahrzehnten geändert hat. Die Digitalisierung greift immer mehr Platz. Ich habe es heute schon einmal erwähnt, dass gerade Linz als Stadt der Digitalisierung prädestiniert ist, in diesem Bereich neue Wege zu gehen, neue Initiativen zu setzen. Ein zweiter Faktor, der bei der Neuorganisation der Bibliotheken zum Schlagen kommt ist, dass sich das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung entsprechend verändert hat. Die Leute sind mobiler geworden und nützen die neuen Technologien bei weitem mehr aus. Ich komme zu den Befassungen dieses Hauses mit dieser Thematik. Wir haben diesen Punkt im Oktober 2016 im Rahmen des Konsolidierungspaketes behandelt und mehrheitlich eine neue Organisation der Bibliotheksstandorte beschlossen. Zur Präzisierung dieses Beschlusses wurde im April dieses Jahres ein mehrheitlicher Beschluss gefasst, dass wir uns auf maximal fünf Standorte einigen und zwar ausgehend vom Vorschlag des KDZ – Zentrum für Verwaltungsforschung, der damit ab 1. Juli 2017 zur Umsetzung gelangen soll. In der Zwischenzeit hat es zahlreiche Gespräche zwischen Stadträtin Lang-Mayrhofer und Vizebürgermeister Forsterleitner gegeben. Darin wurde versucht, eine entsprechende Lösung zustande zu bringen. Alle diese Gespräche haben sich aber offensichtlich, ich möchte nicht sagen im Kreis gedreht, aber es hat kein konkretes Ergebnis und vor allem keine Einigung gegeben. Wir, das heißt, die sozialdemokratische Fraktion und die freiheitliche Fraktion sind heute der Meinung, dass endlich die Zeit gekommen ist, Nägel mit Köpfen zu machen. Das sind wir zum einen der Bevölkerung schuldig, die sich erwartet, dass eine entsprechende Entscheidung getroffen wird, aber auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Bibliotheksstandorten schuldig, dass sie nicht in Unsicherheit arbeiten müssen und nicht wissen, ob der Betrieb an ihrem Standort weitergeht oder ob er geschlossen wird usw. Es wurde eine Analyse vorgenommen, welche Standorte das größte Potenzial haben. Dann hat es einen Abgleich gegeben. Man kann das mit Entlehnzahlen entsprechend belegen. Dabei hat sich herausgestellt, dass insbesondere im Linzer Süden das größte Entwicklungspotential in diesem Bereich besteht, und man hier entsprechende Schwerpunkte setzen sollte. Daher bringen die beiden bereits genannten Fraktionen einen Antrag ein. Der Vorschlag ist, drei Hauptstandorte zu fixieren, und zwar den Wissensturm, das Neue Rathaus und die Bibliothek in Auwiesen, die zu einem Bibliotheks-Center mit dem größten Angebot und längeren Öffnungszeiten ausgebaut wird, wo die Büchereien attraktive Erlebniswelten darstellen, um den Bildungshunger zu wecken und entsprechend zu stillen. Das Konzept nennt sich 3 plus 3 mit Bib 4.0. 3 plus 3 bedeutet, dass zu diesen drei Hauptstandorten drei Exposituren dazukommen, die von diesen Hauptstandorten entsprechend betreut werden. Das sind die Expositur Dornach/Auhof, die Expositur Pichling/solarCity und die Expositur Ebelsberg, mit der Begründung, dass die bei diesen beiden, im Linzer Süden liegenden Exposituren das größte Entwicklungspotential besteht. Sie werden also mitbetreut. Sinn und Zweck ist es auch die Schulen, die in diesen Stadtteilen situiert sind, in dieses Konzept entsprechend miteinzubinden. Die Leistungen des Bürgerinnen- und Bürgerservices sollen an diesen Standorten und an den Außenstellen im Rahmen dieser Öffnungszeiten entsprechend weiter angeboten werden. Bib 4.0 heißt, dass man die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen soll, Online-Angebote ausgebaut werden sollen und natürlich die Fernleihe ermöglicht werden soll. Der Gemeinderat beschließe: ,1. Die derzeitigen Bibliotheksstandorte Wissensturm, Neues Rathaus und Auwiesen sollen auch künftig als Standorte erhalten bleiben. Der Standort Auwiesen wird darüber hinaus zu einem neuen Bibliotheks-Center für den Linzer Süden ausgebaut. 2. Die bisherigen Standorte Dornach/Auhof, Ebelsberg und Pichling/solarCity sollen in drei Außenstellen (Exposituren) umgewandelt, mit eingeschränkten Öffnungszeiten weitergeführt und künftig von den im Punkt 1 genannten Standorten mitbetreut werden. Dabei sollen insbesondere auch die bestehenden Kooperationen mit den Schulen aufrechterhalten bleiben. 3. Die Leistungen des Bürgerlnnen-Service sollen an den künftigen Standorten und Außenstellen im Rahmen der neuen Öffnungszeiten weiterhin angeboten werden. 4. Der Geschäftsbereich Kultur und Bildung wird beauftragt, in Abstimmung mit der Kulturreferentin das oben beschriebene Konzept ,3 plus 3 mit Bib 4.0‘ ehestmöglich umzusetzen.“ Ich bitte um Zustimmung zu diesem Antrag. Vielen Dank.“ (Beifall SPÖ) Bürgermeister Luger übernimmt wieder den Vorsitz. Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Stadträtin Lang-Mayerhofer: „Ja, wir sind in Zeiten der Digitalisierung. Das war in meinen Konzepten immer ganz klar nicht nur vorgeschlagen, sondern hervorgehoben. Es gibt beispielsweise im Wissensturm bereits media2go-Formate, die sehr gut angenommen werden. Es ist vorgesehen, dass wir das auch im neuen Bibliotheks-Center in Auwiesen, im Linzer Süden haben werden. Natürlich muss das zeitgemäß sein, keine Frage. Zu deiner Aussage mit den Nägel mit Köpfen. Ja, natürlich müssen wir Nägel mit Köpfen machen. Das möchte ich bei diesem Thema schon lange machen. Christian Forsterleitner und ich haben darüber schon viele, lange Gespräche geführt. Ich darf aus meiner Sicht noch einmal einen Überblick zur ganzen Vorgeschichte geben, denn dazu gibt es unterschiedliche Ansichten. Zur Erklärung für alle: Die Stadt Linz hat insgesamt zehn Bibliotheksstandorte. Den Hauptstandort Wissensturm und neun Zweigstellen. Richtig ist, dass der Gemeinderat beim Sparpaketbeschluss im Oktober die Einsparvorgabe von 120.000 Euro beschlossen hat, ohne eine genaue Anzahl an zu schließenden Standorten vorzugeben. Somit habe ich als neue zuständige Referentin, gemeinsam mit dem zuständigen Liegenschaftsreferenten, Christian Forsterleitner, im April dem Gemeinderat eine Reduktion von drei Standorten vorgelegt. Das waren Neue Heimat, Ebelsberg und Einsteinstraße, mit der Einschränkung der Öffnungszeiten von Keferfeld/Oed als vierte Zweigstelle. Damit wäre die Einsparvorgabe des Gemeinderates von 120.000 Euro voll erfüllt gewesen. Gemeinsam mit Christian Forsterleitner war ich mit der Amtsvorlage im April-Gemeinderat der Meinung, dass wir den Standort Auwiesen als Linzer Bibliotheks-Center für Linz-Süd wie bereits erwähnt, auch mit dem Ausbau der digitalen Bibliothek ausbauen. Und wir waren gemeinsam der Meinung, dass die Stadt auf Grund der Bevölkerungsentwicklung im Linzer Süden nicht nur einen großen Standort, sondern noch einen zweiten Standort solarCity benötigen würde. Verwunderlicher weise gab es dann plötzlich im April den Abänderungsantrag der SPÖ zum Antrag ihres eigenen Referenten, dass nur mehr fünf Zweigstellen erhalten werden sollen. Das heißt für mich, statt der beantragten Schließung von damals vorgelegten drei Zweigstellen, sollte nun eine weitere vierte Zweigstelle ohne eine triftige Begründung geschlossen werden. Aufgrund dieses Gemeinderatsbeschlusses habe ich mich wieder mit dem Thema auseinander gesetzt und überlegt, was der Bevölkerung am wenigsten weh tut und wo die Entlehnungen nicht so hoch sind. Nach Gesprächen mit dem Kepler Universitätsklinikum bin ich zum Entschluss gekommen, diesen Standort dort als weiteren zu schließen. Es gibt dort bei den Betten auch E-Reader und eine mobile Bibliothek. Somit ist es dort nicht so schlimm und ich habe das gemacht. Mit dieser Entscheidung bin ich im Mai an Christian Forsterleitner herangetreten und habe mein neues Standortkonzept 3 plus 3 für die Bibliotheken als fertig präsentiert. Eine weitere Befassung des Gemeinderates war für mich daher eigentlich nicht mehr notwendig. Nun stellt die SPÖ gemeinsam mit der FPÖ neuerlich einen Antrag, der die Schließung des Standortes Keferfeld/Oed anstelle von Ebelsberg aufgrund der Bevölkerungsentwicklung im Linzer Süden vorsieht. Es ist für mich unlogisch, dass jetzt plötzlich drei Standorte im Linzer Süden bestehen bleiben. Um die MitarbeiterInnen und die Bevölkerung nicht so lange zu verunsichern, hätte man das gleich sagen können. Dann hätte man sich gleich ausgekannt. Ich muss daher folgenden Abänderungsantrag stellen. Ich verweise dabei auf mein ursprünglich vorgelegtes, logischeres Konzept. Der Gemeinderat beschließe: „Der Gemeinderat nimmt das Bibliothekskonzept des Geschäftsbereiches Kultur und Bildung, das in Abstimmung mit der Kulturreferentin entsprechend dem abgeänderten Gemeinderatsauftrag vom 6. April 2017 (Schließung einer vierten Zweigstelle, Erhalt von fünf Zweigstellen plus Hauptstandort) Ende Mai festgelegt wurde, zustimmend zur Kenntnis. Die Auswahl der Standorte ermöglicht ein Standortkonzept mit den drei Gebieten Nord, Mitte und Süd, das jeweils einen großen Hauptstandort und eine Nebenstelle zur Nahversorgung vorsieht (Konzept 3 plus 3): Nord: Neues Rathaus mit Nebenstelle Auhof-Dornach Mitte: Wissensturm mit Nebenstelle Keferfeld-Oed und für Süd: das auszubauende Center Auwiesen mit Nebenstelle solarCity-Pichling. Entsprechend den Ausführungen in der Amtsvorlage für den Gemeinderat vom 6. April 2017 soll der Trend zum E-Reading durch den Ausbau der Digitalen Bibliothek (media2go-Angebot) weiter gestärkt werden.‘ Ich ersuche daher um Zustimmung zu meinem Abänderungsantrag.“ (Beifall ÖVP)[AU121] Stadträtin Mag.a Schobesberger: „Es ist mir ein Bedürfnis, als Bildungsreferentin dazu etwas zu sagen, weil sich wahrscheinlich jetzt bis auf die drei - die sich das überlegt haben - keiner mehr auskennt. 3 plus 3 plus 4.0, was heißt das - 3 plus 3 Version A, 3 plus 3 Version B. Da verliert man den Überblick. Wenn ich es richtig im Kopf habe, hat die SPÖ zum Konzept der Referentin letztes Mal noch einen Abänderungsvorschlag gehabt. Es sollten maximal fünf Standorte erhalten bleiben. Jetzt legt die SPÖ gemeinsam mit der FPÖ entgegen der zuständigen Referentin ein Konzept vor. Das finde ich ein bisschen schräg, aber gut, es ist so. Darin sagen jetzt beide, nein, doch nicht fünf Standorte, sondern sechs, aber andere. Das versteht keiner mehr. Bei dem ganzen Hin und Her geht wahrscheinlich verloren, worum es tatsächlich geht. Aus unserer Sicht ist die Schließung von Zweigstellen grundsätzlich verfehlt. Man nimmt jenen, die schlecht mobil sind, den Zugang zu Bildung, zu Büchern, zu Bibliotheken und gleichzeitig nimmt man den Leuten in den Stadtteilen ihre Bürgerservicestellen weg. Man darf nicht vergessen, dass die Bibliotheken nicht nur den ursprünglichen Zweck der Bibliotheken erfüllen, sondern mittlerweile einen ganz wichtigen anderen Zweck, nämlich ortsnahe im Stadtteil befindliche BürgerInnen-Serviceeinrichtungen sind. Jetzt wird herumgestritten, wer die besseren Schließungskonzepte hat. Dabei wird völlig aus dem Auge verloren, worum es geht, nämlich, dass es aus unserer Sicht grundsätzlich verfehlt ist, diese Zweigstellen zu schließen. Wir wissen alle, dass ein Drittel bis ein Viertel der Kinder, die aus unserem Schulsystem kommen, seit einer Generation, nicht in der Lage ist, sinnerfassend zu lesen. Sich dann noch einen Wettbewerb zu liefern, wer das bessere Schließungskonzept bietet, wer den Kindern die Bibliotheken besser wegnimmt, ist aus meiner Sicht furchtbar. Es ist fast unglaublich, was da auf dem Rücken der Bevölkerung betrieben wird und Stefan Giegler, du hast es richtig ausgeführt, auf dem Rücken der MitarbeiterInnen, die jetzt seit einem Jahr hören, dass Standorte geschlossen werden sollen und immer herumgestritten wird, welche. Ihr kritisiert dazu heftig, dass die vorgelegten Schließungen zu wenig sind, dass maximal fünf bestehen bleiben dürfen. Jetzt legt ihr selber ein Konzept vor, dass sechs offen bleiben sollen. Grundsätzlich ist jede Zweigstelle, die offen bleibt, zu befürworten. Nur die Vorgehensweise ist befremdlich. Vielleicht habt ihr nächstes Mal ein anderes Konzept, wieder mit einem anderen Namen. Fakt ist, dass 3 plus 3 sechs ist und nicht, wie von euch letztes Mal beantragt, fünf. (Beifall Die Grünen) Fakt bleibt auch, dass die Schließung jeder Zweigstelle, egal welche, bildungspolitisch verfehlt und daneben ist. Man nimmt genau den Kindern, die es schon schwer haben, auch noch die Bibliothek weg. Gerade Kinder sind nicht eigenständig mobil und können sich nicht ins Auto setzen - ich gehe davon aus, dass es eure Vorstellung ist, sich ins Auto zu setzen um vom Keferfeld zum Wissensturm zu fahren. In meiner Vorstellung setzen sie sich in die Straßenbahn oder auf das Rad (Zwischenruf) danke, Herr Kollege. Aus meiner Sicht ist es katastrophal, sich einen Wettbewerb zu liefern, wer der bessere ‚Zusperrer‘ ist. Ich finde das wirklich furchtbar. Nachdem man sich nicht wirklich einigen kann, ersuche ich, dass man insgesamt wieder davon Abstand nimmt, Zweigstellen zu schließen, um den wenig Mobilen diese Möglichkeit im Sinne unseres Bildungssystems nicht auch noch weg zu nehmen. Dazu kommt noch, dass den wenig Mobilen in den Stadtteilen ihre Bürgerservice-Einrichtungen weggenommen werden. Vielleicht lassen wir es bleiben und beschließen weder 3 plus 3, Variante A, noch 3 plus 3, Variante B.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderat Kleinhanns: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, Damen und Herren des Gemeinderates, einzelnen Feststellungen von Stadträtin Schobesberger, dass es wirklich furchtbar ist, wenn wir kulturelle Einrichtungen schließen müssen, kann ich mich nur voll und ganz anschließen. Ich bin dankbar für die vorhergehende Wortmeldung von Frau Mag.a Grünn bezüglich der Archäologie. Wir haben eine katastrophale Situation, nicht, weil wir darüber diskutieren, was wir zusperren sollen, sondern weil wir darüber diskutieren, wie wir die vorhandenen Mittel bei einem mehr oder weniger schnell zu sanierenden Haushalt verteilen sollen. Ich möchte die Ausführung von Herrn Fraktionsobmann Giegler unterstützen und unterstreichen, dass das sehr wohl überlegt wurde. Es mag schon sein, dass ein Ausschuss, der sich mit der Sanierung der Stadtfinanzen beschäftigt, einmal eine Zahl festlegt - fünf, sieben oder neun. Bei der Nachjustierung, vor allem im Hinblick auf die Bürgerservicestellen und die Nähe ist für uns dann die Verteilung im Stadtgebiet ausschlaggebend. Im Hinblick auf die Entwicklung des Linzer Südens sind wir sehr euphorisch gestimmt. Als der Stadtteil Ebelsberg an Linz angeschlossen wurde, kam er eigentlich zunehmend unter die Räder, bis er knapp vor der Profillosigkeit stand. Das ist für mich aus historischen Gründen schon ein Punkt, der insofern aufgewertet werden soll, weil er jetzt der Kern eines ganz großen sensationellen Stadterweiterungsgebietes wird. In Abwägung dieser einzelnen Bibliotheksstandorte, war dann für mich ausschlaggebend, dass die Schwelle die das Füchselbachtal mit der Bahn ergibt, eigentlich mehr psychologisch ist. Die Entleihstelle Keferfeld-Oed liegt dem Wissensturm sehr nahe. Das muss man sich anschauen und mit den anderen Entfernungen vergleichen. Das war der Grund, dieser zu engen Auswahl. Mir wären zwölf Bücher-Entleihstellen im ganzen Stadtgebiet viel lieber, als diese geringe Anzahl. Ich habe hinterfragt, warum, wieso und wer und wie die Entfernungen sind. Dabei kamen wir zu dieser Lösung. Das wurde nicht leichtfertig gemacht. Wenn gespart werden muss – an diesen Sparwillen schließen wir uns voll und ganz an -, ist das auch ein Signal an die nächste Generation. Ich stimme diesen Dingen großteils nur unter dem Aspekt zu, dass wir in einigen Jahren soweit saniert sein werden, dass wir investieren können. Wir müssen wieder in Beschäftigte, in Bildungsstellen usw. investieren und ich hoffe, wir können das auch. Wir sollten aber jetzt deutlich zeigen, dass es uns ernst ist. Wir müssen den Gürtel enger schnallen. Alle Bereiche haben dazu ihren Beitrag geleistet. Wir stehen voll hinter dieser sehr schmerzlichen, aber doch sehr gut überdachten Lösung. Ich bitte die anderen Fraktionen, sich das zu überlegen und entsprechend zu unterstützen und den Linzer Süden mit den genannten Schwerpunkten Ebelsberg, solarCity und Auwiesen entsprechend zu bedienen. Diese Fläche im Süden des Stadtgebietes wird viel größer, als die an gewissen taillierten Stellen zwischen Leonding und Steyregg. Bei den laufenden Planungen wird schon gefragt, wann die ersten Kinderkrippen und die Wege vorhanden sind und wann die ersten Gewerbetreibenden oder Märkte einziehen. Wir haben eine kleine Vorgabe und können sagen, dass wir im historischen alten Standort Ebelsberg einen kleinen Teil einer künftigen kulturellen strukturellen Bedienung dieses Stadterweiterungsgebietes haben. Ich bitte zum Zustimmung, danke.“ (Beifall FPÖ)[AU122] Vizebürgermeister Forsterleitner: „Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren, niemand macht es sich leicht, Einrichtungen zuzusperren oder Bibliotheksstandorte zu reduzieren. Einer der Vorschläge des KDZ – Zentrum für Verwaltungsforschung, der im Gemeinderat im Oktober eine Mehrheit gefunden hat, war, dass wir die Anzahl der Bibliotheken aus guten Gründen reduzieren. Die Situation hat sich verändert, weil es mit Fernleihe, Digitalmöglichkeiten und geändertem Mobilitätsverhalten eine andere Situation gibt. Ganz objektiv gesehen, hat Linz im Vergleich mit vielen anderen Städten eine überdurchschnittlich hohe Dichte an Standorten. Deshalb haben wir uns bemüht, ein gemeinsames Konzept zu erarbeiten. Es ist korrekt, dass Frau Kollegin Lang-Mayerhofer jetzt einen Vorschlag vorgelegt hat, das liegt in ihrem Zuständigkeitsbereich. Wir wollen uns bewegen und uns nicht einzementieren, das ist auch der Grund, warum wir jetzt von fünf auf 3 plus 3 gegangen sind und wieder diskutieren. Wir haben gemeinsam versucht, einen Kompromiss zu finden und die letzten Gespräche waren sehr konstruktiv. Wir waren uns zu fünf Sechstel einig. Dass wir uns nicht ganz einig geworden sind, ist letztendlich auch der Grund, warum wir diesen Antrag gemacht haben. Du hast gesagt, du möchtest gerne Nägel mit Köpfen machen, das ist das, was wir heute demokratisch legitimieren wollen. Als Referentin kann man einen Vorschlag machen, aber am Schluss muss es dafür eine Mehrheit geben. Wenn die Mehrheit nicht vorhanden ist, kann man es nicht so umsetzen, wie man es sich selbst vorgestellt hat. Mir geht es im eigenen Wirkungsbereich auch öfters so. Es ist für mich wichtig, dass wir mit diesem Vorschlag einen Schlussstrich unter die Debatte ziehen können und unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern endlich Klarheit geben können, damit sie endlich wissen, woran sie sind. Das ist mit diesem Beschluss und der Umsetzung möglich, und die beabsichtigte budgetäre Wirkung kann damit auch erzielt werden. Letztendlich schulden wir es natürlich auch der Bevölkerung, dass endlich einmal klar ist, welche Standorte erhalten bleiben. Insofern bin ich froh, wenn wir das heute zu einem Abschluss bringen. Ich möchte betonen, dass wir bei fast allen Punkten, mit Ausnahme eines Standortes, einer Meinung waren. Wir konnten uns nicht darüber einigen, ob es Keferfeld oder Ebelsberg ist. Da gibt es einfach unterschiedliche Prioritätensetzungen. Der ÖVP wäre Keferfeld wichtiger gewesen. Aus Stadtentwicklungsgründen glauben wir, dass die Bibliothek im Linzer Süden wegen des Wachstums des Linzer Südens besser angesiedelt ist. Ich ersuche, diesen Kompromiss oder diese weitgehende Einigung rasch und zügig umzusetzen.“ (Beifall SPÖ)[AU123] Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Giegler: „Ich möchte Herrn Kollegen Kleinhanns Recht geben. Du hast gesagt, wir haben nicht leichtfertig entschieden, sondern wir haben uns die Situation sehr genau angesehen. Erst dann haben wir den Beschluss gefasst, den Antrag so zu formulieren, dass der Schwerpunkt in den Linzer Süden gelegt wird. Die Begründungen haben wir jetzt diskutiert. Kollegin Schobesberger, aufgrund meiner Profession findest du in mir sicherlich einen Mitstreiter, wenn es darum geht, die Lesekompetenz der Kinder und Jugendlichen zu verbessern. Deswegen habe ich vorgeschlagen, dass die Kooperation mit den Schulen im Mittelpunkt stehen muss. Die Exposituren sollen die Schulen betreuen und den Kindern beim Erwerb ihrer Lesekompetenz entsprechende Unterstützung anbieten. Die Bürgerservicestellen werden an den Exposituren nicht geschlossen. Sie stehen den Bürgerinnen und Bürgern unter eingeschränkten Öffnungszeiten nach wie vor zur Verfügung. Das ist eine Einschränkung, das ist richtig. Die Entscheidung hat sich auf zwei Standorte zugespitzt – Keferfeld-Oed oder Ebelsberg. Wir wollen den Schwerpunkt im Linzer Süden erhalten. Ich bitte um Zustimmung zu unserem Antrag. Vielen Dank.“ (Beifall SPÖ, FPÖ) Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Gegenstimmen der Fraktionen von ÖVP (10) und Die Grünen (8) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Da der Antrag beschlossen wird, ist der Abänderungsantrag der ÖVP obsolet. Gemeinderätin Krendl berichtet über den von der FPÖ-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag [System124]N 2 Hygiene auf Linzer Spielplätzen wiederherstellen und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Damen und Herren, eins vorweg, wir sind der ÖVP sehr dankbar, dass sie mit uns gegen die Alkohol- und Drogenproblematik auf den öffentlichen Plätzen vorgehen will. Es sind aber nicht nur die Suchtmittel, die die Kinder vom Spielen abhalten, sondern auch die verwahrlosten Sandkisten. In § 11 Abs. 7 der Oberösterreichischen Bautechnikverordnung ist nämlich folgendes zu entnehmen: ,Kinderspielplätze sind unbeschadet des § 47 Oberösterreichische Bauordnung 1994 in einem Zustand zu erhalten, der den Erfordernissen der Sicherheit und Gesundheit entspricht und eine dauernde Benutzbarkeit gewährleistet. Sie sind regelmäßig zu reinigen. Der Spielsand ist mindestens einmal jährlich aus zu wechseln.‘ Um die Gesundheit unserer Kinder zu gewährleisten, bitte ich den Gemeinderat unseren Antrag anzunehmen. Der Gemeinderat beschließe: ‚1. Das zuständige Stadtsenatsmitglied wird ersucht, alle öffentlichen Linzer Spielplätze auf deren Sicherheit und Hygiene zu überprüfen und gegebenenfalls den ordnungsgemäßen Zustand im Sinne der Oberösterreichischen Bautechnikverordnung wieder herzustellen. 2. Das zuständige Stadtsenatsmitglied wird ersucht, ein Konzept zu erarbeiten, welches die jährliche Überprüfung und Instandhaltung der Linzer Spielplätze, zur Sicherstellung von Sicherheit und Hygiene entsprechend § 11 Abs. 7 Oberösterreichische Bautechnikverordnung vorsieht.‘ Danke.“ (Beifall FPÖ)[AU125] Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Steiger: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, liebe Kollegin Krendl, wir können im Gemeinderat nur über jene Spielplätze, die vom Stadtgrün und Straßenbetreuung (SGS) betreut werden, entscheiden. Sie unterliegen sehr strengen Richtlinien, nämlich der ÖNORM EN 1176 und 1177 und werden nach diesen Normen geprüft und instand gehalten. Was sehen diese Normen vor? Diese Normen sehen als Prüfung wöchentliche Sichtkontrollen, vierteljährliche Bestandskontrollen und jährliche Hauptprüfungen vor. Diese Prüfungen werden von speziell geschultem Personal, das dafür sogar zertifiziert wird, vorgenommen. Gerade der Hygiene wird selbstverständlich höchste Aufmerksamkeit gezollt, insbesondere Sandspiel- und die Fallschutzflächen werden mindestens dreimal wöchentlich, auf intensiv genutzten Plätzen sogar täglich, im Volksgarten sogar zweimal täglich gereinigt. Aufgrund dieser regelmäßigen Reinigung des Sandes ist ein hervorragender und sehr hoher Hygienezustand gegeben. Den Sand nur einmal im Jahr zu wechseln, würde keinen Sinn machen, weil er sehr schnell wieder verschmutzt. Außerdem hat gut gereinigter Sand durch die Auflockerung und den Regen eine sehr hohe Selbstreinigungskraft. Bei unseren Spielplätzen wird der Sand je nach Verschmutzungsgrad ein- bis dreijährig getauscht. Eine entsprechende Überprüfung in der geforderten Art ist daher nicht notwendig. Zum zweiten Punkt, der derzeit bestehende Ablauf zur Sicherstellung von Sicherheit und Hygiene auf Basis der genannten ÖNORM EN 1176 und 1177 geht weit über den § 11 der Oberösterreichischen Bautechnikverordnung hinaus. Die ÖVP wird sich daher der Stimme enthalten. Ich bitte auch alle anderen Fraktionen unserem Vorbild zu folgen. Danke.“ (Beifall ÖVP)[AU126] Gemeinderätin Köck: „Nur ganz kurz, wir haben gehört, dass die Linzer Spielplätze, die in die Verantwortung der Stadt fallen, sehr gut kontrolliert werden. Insofern sehe ich kein Problem, wenn wir den ersten Tagesordnungspunkt annehmen, weil dann ist er de facto die ganze Zeit in Arbeit und erledigt. Beim zweiten Punkt würden auch wir uns der Stimme enthalten, weil wir keine Notwendigkeit sehen, ein Konzept zu erarbeiten, wenn es schon Vorschriften und Normen gibt, die das regeln.“ (Beifall SPÖ) Der Vorsitzende erteilt der Berichterstatterin das Schlusswort. Gemeinderätin Krendl: „Man merkt, dass die Kollegen aus dem Gemeinderat anscheinend nicht gut vorbereitet sind. Ich habe Stichproben und Fotos gemacht. Ich kann sie Herrn Baier oder der ÖVP gern überreichen. Ich war auf sieben Spielplätzen im Süden und habe alle fotografiert, alle sind komplett verwahrlost. Wenn sich das jemand anschauen will, gerne. Danke.“ (Beifall FPÖ)[AU127] Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag, getrennt in Punkte 1 und 2 abstimmen. Der Punkt 1 des Antrages wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von ÖVP (10) und NEOS (3) mit Stimmenmehrheit angenommen. Der Punkt 2 des Antrages wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20), ÖVP (10) und NEOS (3) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Gemeinderätin Neubauer berichtet über den von der FPÖ-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag [System128]N 3 Winklerwald pflegen und bewahren und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, der so genannte Winklerwald am Froschberg gehört zu den zehn größten Stadtwäldern der Stadt Linz, die eine besondere Bedeutung haben. Wir haben zwar das Glück, dass wir ohnehin einen sehr, sehr hohen Grünanteil haben, aber geschlossene Grüngebiete haben doch eine spezielle Bedeutung für das Stadtklima und als Naherholungs- und Rückzugsgebiete für Pflanzen und Tiere in der Stadt. Leider Gottes gibt es immer wieder Angriffe auf diese Grünflächen. Leider wurden heuer im Februar in der Robert Stolz-Straße von unbekannten Tätern 21 Bäume illegal gefällt. Es handelt sich dabei um Salix, Betula und Populus, also Weide, Birke und Pappel, davon fünf junge und zwei alte Bäume und14 mittleren Alters. Man kann das deswegen so genau sagen, weil die Stadt Linz in der glücklichen Lage ist, ein Verzeichnis zu führen, in dem jeder Baum registriert ist. Fakt ist, dass festgelegt ist, dass für jeden Baum der in Linz gefällt wird, ein Ersatz zu finden ist. Der Antragspunkt 1 behandelt daher eine naturnahe Waldpflege mit Nachbepflanzung. Warum das jetzt schon zu veranlassen ist, ist klar. Man braucht keinen grünen Daumen zu besitzen, um zu wissen, dass man in der Hitze keine Bäume pflanzen kann. Das kann man erst im Herbst tun. Um dann aber ausreichend Setzlinge zur Verfügung zu haben, muss man jetzt schon den Auftrag dafür geben. Die Stadtgärtner fahren nicht in das Gartencenter, sondern sie ziehen diese selber auf. Daher muss man das jetzt schon in Angriff nehmen. Idealerweise sollen es nicht wieder Birken sein, die dann womöglich Amokläufen von Allergikern zum Opfer fallen. Es gibt aber nicht nur Interesse an den Bäumen. Schon seit Jahrzehnten sind die Grundstücke dort sehr begehrt. Bereits 1983 hat es eine Umwidmung in Bauland gegeben. Es war schon alles fix und fertig, wurde aber aufgrund einer Bürgerinitiative wieder rückgewidmet. Mir liegt ein Schreiben des damaligen Stadtrat Nöstlinger vor, in dem alle Maßnahmen - wie Zugänglichkeit und Wanderwege etc - die man wieder rückgängig gemacht hat, einzeln aufgelistet sind,. Nichtsdestotrotz hat es nach ca. 15 Jahren – offenbar hat man gedacht, dass es in Vergessenheit gerät - wieder Begehrlichkeiten auf Umwidmungen gegeben. Im Jahr 2000 hat sich dann der Linzer Gemeinderat wieder damit beschäftigt, um dort die Nutzung zu Naherholungszwecken entweder als Wanderweg, Laufstrecke, Naturlehrpfad oder Ähnlichem einstimmig zu beschließen. Umgesetzt wurde es bis heute nicht. Jetzt sind dort wieder Grundstücke verkauft worden und die Bewohner in dieser Gegend haben berechtigte Bedenken, dass damit natürlich der Wunsch nach einer Umwidmung einhergeht. Der auf den alten Plänen aus den 80er-Jahren noch enthaltene Durchgangsweg von der Siedlung in das öffentliche Gut ist mittlerweile nicht mehr enthalten. Das heißt, es besteht die Gefahr, dass der Spielplatz der sich dort im Wald befindet, für die Öffentlichkeit über dieses Privatgrundstück nicht einmal mehr erreichbar ist. Aus diesem Grund haben wir den Antrag gestellt: Der Gemeinderat beschließe: ,Das zuständige Stadtsenatsmitglied wird ersucht, 1. umgehend Ersatzpflanzungen für die (laut Medienberichten) gefällten Bäume und eine ordnungsgemäße, naturnahe Waldpflege im so genannten ,Winklerwald‘ zu veranlassen. Darüber hinaus ist zu erheben, ob ein Schaden entstanden ist und wenn ja, in welcher Höhe und wer diesen verursacht hat. In der Folge sind allfällige Regressforderungen an die Verursacher der illegalen Baumfällungen zu richten. 2. in Verhandlungen mit den Grundeigentümern zu treten, um die Zugängigkeit des Grünlandes in Form eines öffentlichen Durchgangsrechtes dauerhaft rechtlich abzusichern. 3. in Umsetzung des Gemeinderatsbeschlusses vom 14. Dezember 2000 in Verhandlungen mit den Grundeigentümern zu treten und ein Konzept für eine naturnahe Nutzung des Winklerwaldes in Form eines Wanderwegs, einer Laufstrecke oder eines Naturlehrpfades zu entwickeln und dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorzulegen.‘ Bedeckungsvorschlag: Die Bedeckung anfallender Kosten ist durch Umschichtungen im Voranschlag 2017 sowie durch Berücksichtigung in kommenden Voranschlägen sicherzustellen. Ich ersuche um Annahme.“ (Beifall FPÖ) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Strigl: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, es freut mich, dass uns die FPÖ auf den Froschberg nachgefolgt ist und sich auch Gedanken über den Winklerwald macht, der für die Froschbergerinnen und Froschberger ein sehr wichtiges Naherholungsgebiet ist. Wir unterstützen den Antrag in Teilen. Ich möchte zu Punkt 1 sagen, dass diese Fällung nicht den Winklerwald betrifft, sondern ein Gebiet in der Robert Stolz-Straße. Die Fällung wurde auf einem privaten Grundstück durchgeführt, wobei in einem Teilbereich versehentlich auch Sträucher und Bäume auf öffentlichem Grund, das sind ungefähr 100 Quadratmeter, geschnitten wurden. Die Fällung von Bäumen auf privaten Grundstücken kann vom Grundeigentümer, ohne behördliche Genehmigung durchgeführt werden, sofern es sich nicht um einen Wald nach dem Forstgesetz handelt. Im gegenständlichen Fall handelt es sich nicht um einen Wald im Sinne des Forstgesetzes, da er eine Breite von zehn Meter und eine Größe von 1000 Quadratmetern nicht erreicht. Bei Punkt 1 enthalten wir uns deswegen, weil mit der Person, die diese Rodung durchgeführt hat, schon lange Kontakt aufgenommen wurde und für den Herbst schon eine Wiederbepflanzung vereinbart wurde. Es wurde schon ein Regress eingeleitet. Der Punkt 1 ist für uns obsolet. Bei den Punkten 2 und 3 stimmen wir dafür, weil wir dieses Durchgangsrecht erhalten wollen, damit die Froschbergerinnen und Froschberger durch das Erholungsgebiet gehen können. Der Weg ist jetzt bis auf Widerruf gestattet. Wir möchten, dass dies öffentlich wird und für den Winklerwald wieder ein Konzept gestaltet wird. Wir werden uns beim Punkt 1 der Stimme enthalten und den Punkten 2 und 3 zustimmen.“ (Beifall SPÖ) Gemeinderat Ing. Casny: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, auch die ÖVP kümmert sich um den Winklerwald. Es ist uns ein Anliegen, dass das Naherholungsgebiet weiter gepflegt wird und den Linzerinnen und Linzern zur Verfügung steht. Wir sind bei Punkt 2 und 3 vollinhaltlich dafür. Zu Punkt 1 haben wir einen Abänderungsantrag eingebracht. Es ist zwar von dir bereits angesprochen worden, dass du unter ,umgehend‘ nicht definitiv ,morgen‘ verstehst, wir wollen diesen Begriff aber herausnehmen und stellen daher folgenden Abänderungsantrag: Der Gemeinderat beschließe: ,Das zuständige Stadtsenatsmitglied wird ersucht, 1. Ersatzpflanzungen für die (laut Medienbericht) gefällten Bäume zu veranlassen und eine ordnungsgemäße, naturnahe Waldpflege im so genannten ,Winklerwald‘ weiterhin zu gewährleisten. Darüber hinaus ist zu erheben, ob ein Schaden entstanden ist und wenn ja, in welcher Höhe und wer diesen verursacht hat. In der Folge sind allfällige Regressforderungen an den Verursacher der illegalen Baumfällungen zu richten. Die Punkte 2. und 3. bleiben unverändert.‘ Ich bitte um Annahme des Abänderungsantrages.“ (Beifall ÖVP) Der Vorsitzende erteilt der Berichterstatterin das Schlusswort. Gemeinderätin Neubauer: „Ich sehe nach wie vor keinen großen Unterschied in der Veranlassung, weil der Zeitpunkt nicht dabei steht und wie gesagt, Pflanzen und Bäume längere Zeit brauchen. Insofern geht für mich beides in Ordnung. Zum Kollegen Strigl muss ich schon sagen, dass das mit dem Nachfolgen ein bisschen schwierig ist. Ich habe nicht dazu gesagt, wer den Antrag im Jahr 2000 gestellt hat. Du kannst ihn dir gerne ausheben. Das war nicht die SPÖ am Froschberg, es war überhaupt nicht die SPÖ. Auch wenn es um die diesjährige Debatte gegangen ist, ist die erste Aussendung schon von Stadtrat Hein gekommen. Nichtsdestotrotz freut es mich natürlich, wenn ihr euch auch für den Wald einsetzt. Hättet ihr noch mehr Plakate aufgestellt, hättet ihr es trotzdem nicht geändert, dass dieser Antrag im Jahr 2000 definitiv nicht von euch gekommen ist. (Zwischenruf) Ich weiß aber, wer im Jahr 2000 im Gemeinderat war. Das war eine Bürgerinitiative. (Zwischenrufe) Nichtsdestotrotz danke ich für die avisierte Zustimmung, denn das Wichtigste ist, dass dieser Wald für die Stadt erhalten bleibt. Danke sehr.“ (Beifall FPÖ) Der Vorsitzende lässt nun über den Punkt 1 des Antrages, anschließend über den Punkt 1 des Abänderungsantrages der ÖVP und dann über die Punkte 2 bis 3 des Antrages abstimmen. Der Punkt 1 des Antrages wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20) und ÖVP (10) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Der Punkt 1 des Abänderungsantrages wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20) und NEOS (3) mit Stimmenmehrheit angenommen. Der Punkt 2 des Antrages wird einstimmig angenommen. Der Punkt 3 des Antrages wird einstimmig angenommen. Gemeinderat Stumptner berichtet über den von der FPÖ-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag [System129]N 4 Förderungen für Migrantenvereine an Integrationsbedingungen koppeln und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, Migrantenvereine können für Zugewanderte, wie auch für die ortsansässige Bevölkerung von großem Nutzen sein. Migranten können dort Gepflogenheiten des Heimatlandes nachkommen, sowie jene aus Österreich kennenlernen. Auch für Österreicher besteht dadurch die Möglichkeit, die Kultur ihrer neuen Mitbürger besser kennenzulernen. Es gibt Vereine, die großteils gute Arbeit leisten und die Verantwortung im Bereich Integrationsarbeit wahrnehmen. Es gibt aber auch Vereine, die diese Verantwortung nicht wahrnehmen und zur Schaffung von Parallelgesellschaften beitragen. Wenn man etwas fördert, erwartet man auch einen Nutzen daraus zu ziehen. Und welcher Nutzen könnte größer sein, als das Zusammenleben von Menschen aus über 150 Nationen in Linz zu verbessern. Aus diesem Grund, sollten Organisationen, die es mit der Integration ernst nehmen, mit Fördererhöhungen belohnt werden. Jene, die diese Verantwortung nicht wahrnehmen und einen Keil in die Linzer Bevölkerung treiben, verdienen es nicht, gefördert zu werden. In Zukunft sollten Förderungen an Integrationsbedingungen bzw. Nachweise gekoppelt und nach einem Bonus-Malus-System vergeben werden. Zusätzlich soll unterbunden werden, dass Rechtsbruch mit städtischen Fördermitteln belohnt wird. Im Falle eines Bekanntwerdens einer rechtswidrigen Doppelstaatsbürgerschaft sollten den betroffenen Verein die städtischen Fördermittel gestrichen werden. Sollte sich der Betroffene jedoch freiwillig melden, könnte eine Kürzung der Förderung ausreichen. Das gesparte Geld könnte man dann zur Finanzierung von Deutschkursen verwenden. Wir stellen daher folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschieße: ,1. Die zuständigen Stellen der Stadtverwaltung werden ersucht, die Förderrichtlinien für Subventionen dahingehend anzupassen, dass Fördermittel für Migrantenvereine künftig an Integrationsbedingungen gekoppelt werden. Die Abhaltung von Veranstaltungen in deutscher Sprache, sowie die Einladung aller im Gemeinderat vertretenen Fraktionen muss dabei Grundbedingung sein. Der Nachweis über die positive Erfüllung dieser Bedingungen soll eine Voraussetzung für den künftigen Bezug von städtischen Fördergeldern sein. Dieser Nachweis hat jährlich, schriftlich und detailliert mit einer nachvollziehbaren Dokumentation der jeweiligen Maßnahmen zu erfolgen. Der Ausschuss für Soziales, Jugend, Familie, Integration und Sport ist über diese Nachweise zu informieren. Die entsprechende Erfüllung dieser Kriterien entscheidet über das künftige Ausmaß der Subventionen, wobei das gesamte Fördervolumen für besagte Vereine auf bestehendem Niveau bleibt. 2. Der Ausschuss für Soziales, Jugend, Familie, Integration und Sport wird beauftragt, Bedingungen zur Förderung von Migrantenvereinen, sowie Maßnahmen zur gerechten Verteilung der Fördergelder zu erarbeiten. Diese Subventionen sollen nach dem Aspekt eines Bonus-Malus Systems aufgeteilt werden. 3. Im Falle eines Bekanntwerdens einer rechtswidrigen Doppelstaatsbürgerschaft eines Vorstandsmitgliedes, eines von der Stadt Linz geförderten Vereins, sollen dem betreffenden Verein jegliche Förderungen seitens der Stadt Linz entzogen werden. Die Entscheidung, betreffend die Dauer des Förderentzuges, obliegt dem Ausschuss für Soziales, Jugend, Familie, Integration und Sport. Bedeckungsvorschlag: Die Bedeckung anfallender Kosten ist durch Umschichtungen im Voranschlag 2017 sowie durch Berücksichtigung in kommenden Voranschlägen sicherzustellen.“ Ich bitte um Zustimmung.“ (Beifall FPÖ)[AU130] Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderätin Polli, BEd: „Ich habe bereits im November 2010 einen sehr ähnlichen Antrag unter dem Titel ‚Migrantenvereinsförderung an Integrationswillen binden‘ gestellt. Im Jänner 2015 haben wir wieder einen Antrag in diese Richtung gestellt. Dabei ging es um die Überprüfung und Wirksamkeit von Maßnahmen des Integrationsprogramms. Der Antrag wurde einstimmig dem Ausschuss zugewiesen. Im Jänner 2016 haben wir wieder einen Antrag ‚Linz soll Pilotstadt im Integrationsbereich werden‘ gestellt und diesen auch wieder im Ausschuss diskutiert. Die FPÖ hat sich allerdings der Stimme enthalten. Im Oktober 2016 haben wir noch einen Antrag unter dem Titel ,Unterschriebene Integrationserklärung als Voraussetzung für freiwillige Leistungen der Stadt Linz an Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte‘. Auch bei diesem Antrag hat sich die FPÖ enthalten. Für uns ist das jetzt ein bisschen überraschend, weil genau das im Antrag steht, was wir schon vor sieben Jahren gefordert haben. Weil das unsere Intention war – das ist schon, wie gesagt, sehr, sehr lange her -, werden wir diesen Antrag unterstützen.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderätin Mag.a Hartig: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte KollegInnen, es ist wirklich so, dass es immer wieder Anträge zur Integrationsvereinbarung gibt, obwohl wir die Integrationsvereinbarung seit mittlerweile 17, 18 Jahren bundesweit haben. Diese schreibt gewisse Regelungen vor, um das Leben miteinander zu regeln und zu organisieren. Sei es, dass man die deutsche Sprache erlernen und sich auf dem Arbeitsmarkt integrieren muss etc., weil sonst ein Aufenthalt in Österreich kaum möglich sein wird. Wir wissen alle ganz genau, weshalb wir heute diesen Antrag haben. Wir haben diesen Antrag wegen des Vereines ALIF, der eine Bildung angeboten hat, die zwar in Österreich nicht, aber sehr wohl für das Studium in der Türkei anerkannt wird. Ich finde das schon sehr interessant. Wenn die FPÖ sagt, dass wir keine Parallelgesellschaften haben wollen, aber katholische Kindergärten und Privatschulen sehr wohl in Ordnung sind. Ich denke, hier gibt es jede Menge Parallelgesellschaften, die toleriert oder gefördert werden. Das gilt auch nur für gewisse Menschen, dass sie ihre Lebensweise selbst aussuchen dürfen. Aber jetzt konkret zum vorliegenden Antrag. Ich stelle mir die Umsetzung schwierig vor, wenn es heißt, Förderungen für MigrantInnenvereine. Förderungen gibt es nicht nur aus dem Integrationsbüro, Förderungen gibt es in jedem Bereich, sei es in der Bildung, in der Kultur etc. Für mich stellt sich schon die Frage, wie die einzelnen Beamten überprüfen sollen, ob ein Verein integrationswillig ist oder nicht. Was heißt im Konkreten integrationsunwillig zu sein. Wie macht man das fest? Es gibt eine Integrationsvereinbarung. Beim Anlassfall hat der Verfassungsschutz gesagt, sie mögen zwar nationalistisch und konservativ sein, aber es spricht nichts gegen den Rechtsstaat. Sie bewegen sich sozusagen auf rechtsstaatlichem Boden. Für mich stellt sich die Frage, auf welcher Grundlage man das macht oder wer diese Entscheidungen trifft und wer überprüft. Was ich wirklich interessant finde ist, dass damit nur der Sozialausschuss betraut wird, obwohl eigentlich in allen Bereichen Förderungen ausgeschüttet werden. Nur aus den Töpfen des Integrationsbüros und wenn die dann im Frauenbüro um Geld ansuchen, ist das dann egal oder wie stellt ihr euch das mit dem Bonus-Malus-System vor. Wieso nur die Stadt Linz und nicht die Unternehmensgruppe der Stadt Linz? Gelder und Töpfe zum Anzapfen gibt es überall. Drittens, was hat die Doppelstaatsbürgerschaft damit zu tun? Ich verstehe das wirklich nicht. Ihr habt euch gedacht, packen wir alle ‚Grauslichkeiten‘, die uns so einfallen, in den Antrag hinein. Wie sollen wir Doppelstaatsbürgerschaften überprüfen? (Zwischenruf) Da gibt es auch keinen Plan. Hauptsache, wir packen alles hinein, ob das Sinn macht oder nicht. Dadurch, dass es in Österreich eine Integrationsvereinbarung gibt, die für alle Zugezogenen gilt, wir uns für Menschenrechte verpflichtet haben, die für alle Menschen gelten und die Gesetze für alle Menschen gelten und die Förderrichtlinien in der Stadt Linz für alle gleich gelten, betrachten wir dieses Papier als obsolet.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderat Balihodzic: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, bei Antrag N 4 wird sich die SPÖ der Stimme enthalten. Die Begründung liegt in der nicht nachvollziehbaren Argumentation im Antrag. Da wäre zum Beispiel der Satz im ersten Punkt, in dem es heißt: ,Die Abhaltung von Veranstaltungen in deutscher Sprache sowie die Einladung aller im Gemeinderat vertretenen Fraktionen, muss dabei Grundbedingung sein.‘ Es gibt zahlreiche österreichische Vereine, Kulturvereine, Verbände, Vertretungen auch außerhalb der Grenzen Österreichs. Zum Beispiel das Austrian Culture Forum in New York, wo Veranstaltungen durchaus auch in deutscher Sprache stattfinden und nicht nur auf Englisch. Warum sollten die Migrantenvereine das in Linz tun müssen? Des Weiteren gibt es genügend Lieder, Rezitationen und künstlerische Darbietungen, bei denen eine Übersetzung wohl kaum möglich ist. Zum Wunsch eingeladen zu werden, möchte ich sagen, dass es grundsätzlich jedem Verein - egal, ob Sport-, Kultur- oder Migrantenverein – frei steht, welche Gäste zu den Veranstaltungen eingeladen werden und welche nicht. Diese Freiheit zu beschränken und an Bedingungen zu knüpfen, ist nicht zielführend. In Punkt 3 steht geschrieben, dass im Falle eines Bekanntwerdens einer rechtswidrigen Doppelstaatsbürgerschaft eines Vorstandsmitgliedes dem betreffenden Verein jegliche Förderung seitens der Stadt entzogen werden sollen. Dazu ist zu beachten, dass Einzelfälle und Einzeltäter nicht zu Lasten des ganzen Vereins herangezogen werden können. Juristisch betrachtet, wird hier auf die Sippenhaftung hingewiesen. Mit anderen Worten, das Einstehenmüssen der Vereinsmitglieder für die Taten ihrer Vorstandsmitglieder ist mit rechtsstaatlichen Grundsätzen nicht vereinbar. Zum Schluss noch ein Wort zur Parallelgesellschaft. Ich finde diesen Begriff sollte man nicht so negativ verwenden. Österreich ist ein Paradies an Parallelgesellschaften. Allein im Gemeinderat sehe ich schon sechs – von FPÖ über ÖVP bis zur SPÖ und den Grünen. Das ist eine Parallelgesellschaft. Danke.“ (Beifall SPÖ)[AU131] Gemeinderat Kleinhanns: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, meine sehr geehrten Damen und Herren des Gemeinderates, ganz kurz wollte ich hier noch auf die Fehler, die in den beiden vorigen Wortmeldungen enthalten waren, hinweisen. Es geht uns nicht um die Anerkennung oder den Rechtsstatus, sondern es geht um Fördermittel. Fördermittel werden von den Steuerzahlern unter gewissen Bedingungen der Erfüllung aufgebrachten Förderung vergeben. Dabei geht es nicht um die Anerkennung, ob der Verein zugelassen ist oder was er sonst macht. Ich bin sehr dafür, dass es viele Vereine gibt, die ihre Eigenheiten oder ihre vielleicht ungewöhnlichen Vereinszwecke pflegen, sofern sie nicht mit der Verfassung in Konflikt geraten. Es geht aber um die Förderung von besonderen Dingen. Wir geben nicht Geld dafür aus, dass eine Spaßgesellschaft mehr und mehr gefördert wird und wir nebenbei von einem Defizit ins nächste schlittern. Wir wollen bestimmte Dinge, die der Gesellschaft dienen, aus den Mitteln, die die Gesellschaft erübrigen kann, fördern. Unter diesem Aspekt war die Überlegung, dass man pflegen oder kontrollieren sollte, ob die Förderungen richtig vergeben werden. Es ist mir vollkommen klar, dass das sehr schwer zu überprüfen ist. Wenn niemand auffällig wird, kann nie geprüft werden, ob er zwei, drei oder fünf Pässe oder Parteibücher hat. Aber wenn, dann würde dieser Vorschlag der FPÖ dazu hilfreich sein, dass derjenige besser aufpasst und dass er sagt, damit verderbe ich mir die hier in der Gesellschaft gerne gewährte Förderung und er sich eher an unsere Spielregeln im Sinne eines guten Zusammenlebens in dieser Gesellschaft hält. Das wollte ich nur richtig stellen. Es geht nicht um rechtliche Standpunkte oder sonst etwas. Danke.“ (Beifall FPÖ)[AU132] Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Stumptner: „Herr Gemeinderat Kleinhanns hat schon einiges vorweg genommen. Ich wollte noch einmal klar stellen, dass es hierbei nicht um die von der ÖVP geforderte Integrationsvereinbarung oder die Integrations-Musterstadt geht. Es geht dezidiert um die Vereine. Bei der Integrationserklärung halten wir die geltende Rechtssprechung für ausreichend. Die Förderrichtlinie macht sich allerdings die Stadt selbst. Wir sollten schon selbst bestimmen, was wir fördern wollen. Bezüglich Doppelstaatsbürgerschaften steht dezidiert im Antrag ,im Falle eines Bekanntwerdens‘. Das heißt, dass man nicht dezidiert danach suchen sollte. Zur Einladung der Gemeinderatsmitglieder meine ich, dass ich wahrscheinlich auch einen Vertreter des Sponsors einladen würde, wenn ich einen Sponsor habe, der mir etwas finanziert. Danke.“ (Beifall FPÖ)[AU133] Bürgermeister Luger: „Eine Subvention ist nachweislich kein Sponsoring, sondern rechtlich anders definiert. Das nur zur Klarstellung.“[AU134] Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20) und NEOS (3) sowie bei Gegenstimmen der Grünen-Fraktion (8) und Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Gemeinderätin Walcher berichtet über den von der FPÖ-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag: [System135]N 5 Einsatz von Moos zur Feinstaubbekämpfung und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, eine Studie der Universität Bonn hat ergeben, dass Moose aufgrund ihres einzigartigen Aufbaus in der Lage sind, Feinstaub aufzunehmen, zu binden und bis zu drei Viertel davon zu verstoffwechseln. Sie haben nämlich im Gegensatz zu den meisten anderen Pflanzen keine Wurzeln. Ihr gesamter Stoffwechsel läuft über die Oberfläche. Gelangt nun ein Feinstaubkörnchen auf eine Fläche Moos, so wird es aufgenommen und – wenn es sich um eine Stickstoffverbindung handelt – abgebaut. Zahlreiche deutsche Städte, wie zum Beispiel Stuttgart, experimentieren bereits mit Moosen auf Basis der Bonner Studie, etwa mit moosbedeckten Lärmschutzwänden. Es ist aber auch möglich, Moos auf Hausdächern, Fassaden oder zwischen Eisenbahnschienen zu pflanzen. Auch in Graz wurde ein diesbezüglicher Antrag der KPÖ beschlossen, der von Grazer Botanikern sehr positiv aufgenommen wird. In diesem Zusammenhang stellen wir folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe folgende Resolution: ‚Der Referent für Stadtgrün und die Umweltreferentin werden aufgefordert, basierend auf der Studie der Universität Bonn und in Zusammenarbeit mit der Stadt Graz, einen Pilotversuch für den Einsatz von Moosen zur Feinstaubbekämpfung zu starten.‘ Bedeckungsvorschlag: Die Bedeckung anfallender Kosten ist durch Umschichtungen im Voranschlag 2017 sowie durch Berücksichtigung in kommenden Voranschlägen sicherzustellen. Wir ersuchen um Zustimmung.“ (Beifall FPÖ) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Stadträtin Mag.a Schobesberger: „Ich wollte weniger einen Diskussionsbeitrag liefern, als Frau Walcher in ihrem Anliegen unterstützen. Ich halte das tatsächlich für sehr interessant. Ich bin aufgrund eines Hinweises von Evi Gmach darauf gestoßen. Anfang des Jahres war ein Artikel in der Zeitung ,Die Zeit‘, dass Moose Feinstaub binden und dass das gut funktioniert. Ich habe das an den zuständigen Geschäftsbereich zur fachlichen Beurteilung weitergegeben, die das vollinhaltlich bestätigt haben. Nachdem das relativ kostengünstig funktioniert und es auch keinen Pflegeaufwand mit sich bringt, habe ich ersucht, ein Pilotprojekt zu starten und das umzusetzen. Im Fachgeschäftsbereich wird daran gearbeitet, dieses Projekt umzusetzen. Ich ersuche darum, das möglichst unkompliziert weiter betreiben zu können, um im Sinne der Antragstellung ein Pilotprojekt umsetzen zu können. Es wäre mir ein dringendes Anliegen, dass wir nicht noch einmal eine gesonderte Bewilligung von zwei Ausschüssen einholen müssen, sondern das einfach machen können.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderätin Mayr: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, der Versuch, Moos als Feinstaubschlucker einzusetzen, klingt sehr interessant. Man darf aber die enormen Kosten nicht verschweigen. Wir weisen darauf hin, dass es noch keine gesicherten Studien über die Wirksamkeit gibt. Wir fordern daher eine Zuweisung einerseits zum Wirtschaftsausschuss und zum Ausschuss für Frauen, Umwelt, Naturschutz und Bildung um die Leistbarkeit zu prüfen und um den Bericht aus Stuttgart abzuwarten. Stuttgart hat eine 100 Meter lange und drei Meter hohe Lärmschutzwand errichtet. Die Kosten belaufen sich auf 570.000 Euro und die Ergebnisse werden heuer noch präsentiert. Die Erkenntnisse daraus würde ich dann im Ausschuss mit einfließen lassen. Danke.“ (Beifall ÖVP) Der Vorsitzende erteilt der Berichterstatterin das Schlusswort. Gemeinderätin Walcher: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, Frau Kollegin Mayr, ich glaube, Sie haben etwas verwechselt. Bei diesem Moos geht es nicht um ‚Moos‘ im Sinne von Geld, also nicht um ‚Swap-Moos‘, sondern um pflanzliches Moos. Frau Stadträtin Schobesberger hat bereits gesagt, dass es sich um ein kostengünstiges und nicht um ein teures Projekt handeln dürfte. Für dieses Moos braucht man also wenig ‚Moos‘. Mir persönlich gefällt der Weg, den die Umweltreferentin einschlagen möchte, sehr viel besser. Wenn es im Laufen ist, kann man das weiter verfolgen. Ich habe in der letzten Periode öfter versucht, Pflanzen zur Feinstaubbekämpfung in die Stadt zu bringen. Das ist mir nicht geglückt. Aber vielleicht funktioniert das mit Moos. Ich könnte einiges davon spenden, in meinem Garten wächst genug davon.“ (Beifall FPÖ) Bürgermeister Luger: „Wahrscheinlich war Ihre Argumentation, wodurch sich Moos von anderen grünen Gewächsen unterscheidet, entscheidend, dass Sie diesmal erfolgreich eine Zustimmung erreichen werden.“[AU136] Gemeinderätin Mayr zur tatsächlichen Berichtigung: „Meine 570.000 Euro haben nichts mit dem Swap zu tun. Wenn man den Artikel in der Zeitung ,Die Zeit‘ liest und sich dafür interessiert und das Projekt in Stuttgart auch studiert, dann stellt man fest, dass das das Geld kostet.“ Bürgermeister Luger: „Der Missbrauch von tatsächlichen Berichtigungen ist ein bisschen schwierig.“ [AU137] Stadträtin Mag.a Schobesberger zur tatsächlichen Berichtigung: „Frau Kollegin, wir wollen das nicht flächendeckend umsetzen. Es ist tatsächlich relativ kostengünstig eine Wand mit Moos zu bestücken. Wenn das konkret ausgearbeitet ist, werden wir es vorlegen. Von 570.000 Euro kann keine Rede sein. Es ist schlichtweg falsch, wenn man für so ein Projekt von so enormen Beträgen ausgeht.“ Der Vorsitzende lässt nun über die Zuweisung des Antrages und anschließend über den Antrag abstimmen. Die Zuweisung des Antrages an den Ausschuss für Frauen, Umwelt, Naturschutz und Bildung und an den Ausschuss für Wirtschaft, Märkte, Stadtgrün und Straßenbetreuung wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20), FPÖ (14), Die Grünen (8) und NEOS (3) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der NEOS-Fraktion (3) mit Stimmenmehrheit angenommen. Bürgermeister Luger übergibt den Vorsitz an Vizebürgermeister Forsterleitner. Gemeinderat Ing. Casny berichtet über den von der ÖVP-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag [System138]N 6 Verkehrsberuhigende Maßnahmen in der Regerstraße und führt aus: „Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, beim Tagesordnungspunkt N 6 geht es um verkehrsberuhigende Maßnahmen für die Regerstraße am Froschberg. Die Regerstraße ist eine Verbindungsstraße von der Leondinger Straße und der Kudlichstraße und ein Teil einer Einfahrtsroute von Leonding. Daher wird die Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 Kilometer pro Stunde großteils nicht eingehalten, was von der dortigen Bevölkerung als sehr belastend empfunden wird. Voriges Jahr wurde ein Lastkraftwagen-Fahrverbot über 3,5 Tonnen erlassen. Dieses Verbotsschild wurde von Seiten der Leondinger Straße sehr unglücklich angebracht, ist daher sehr schwer zu erkennen und es fahren immer wieder Lastkraftwagen in diese Straße ein. Wir stellen daher folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ‚Der städtische Verkehrsreferent wird ersucht, 1. die bestehenden Verkehrsvorschriften in der Regerstraße (wie das Fahrverbot für mehrspurige Lastkraftwagen über 3,5 Tonnen und die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Kilometer pro Stunde) auf deren Zielorientierung zu evaluieren; 2. Maßnahmen zu entwickeln, damit die bestehenden Verkehrsvorschriften (wie das Fahrverbot für mehrspurige Lastkraftwagen über 3,5 Tonnen) in der Regerstraße auch eingehalten werden; 3. zusätzliche verkehrsberuhigende Maßnahmen für die Regerstraße zu entwickeln (wie zum Beispiel in die Fahrbahn reichende Grüninseln), mit dem Ziel, die Geschwindigkeitsüberschreitungen einzudämmen und den Transitverkehr (Lastkraftwagen) entscheidend zu reduzieren.‘ Bedeckungsvorschlag: Allenfalls entstehende Kosten sollen durch Umschichtungen bzw. Berücksichtigung in kommenden Voranschlägen bedeckt werden. Ich bitte um Annahme.“ (Beifall ÖVP) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Stadtrat Hein: „Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, lieber Peter, die Regerstraße beschäftigt diese Stadt schon länger. In den 90er-Jahren wurde gemeinsam mit den ortsansässigen Bewohnern ein Konzept ausgearbeitet. Damals wurden in Abstimmung Grüninsel und Parkbuchten errichtet. Vor wenigen Jahren wurden die Längsparkplätze in Schrägparkplätze umgewandelt. Damit hat man noch einmal eine Verengung der Straßen erreicht, was wieder zu einer Temporeduktion geführt hat. Auch der angesprochene Kreuzungsbereich in der Regerstraße, ist schon mehrmals optimiert worden. Was die straßenpolizeilichen Maßnahmen betrifft, gibt es dort eine Zone mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Kilometer pro Stunde und ein Fahrverbot für den gebietsfremden Lastkraftwagenverkehr. Unsere Abteilung hat sich das regelmäßig angesehen. Es gibt zwei Beschwerdeführer - mehr sind in der Stadt nicht bekannt -, die immer wieder die gleichen Beschwerden einbringen. Wir kommen diesen Beschwerden nach, wir kontrollieren das immer wieder. Die angesprochenen Verkehrszeichen wurden schon des Öfteren verrückt. Anscheinend gibt es dafür nicht den optimalen Platz. Ich habe mir das schon einmal selber angeschaut, ich erkenne diese Verkehrszeichen sehr gut. Wir haben die Auskünfte der Polizei eingeholt, die dort regelmäßig Radarkontrollen macht. Deine Aussage, dass dort massive Tempoüberschreitungen oder Durchzugsverkehr von Lastkraftwagen stattfinden, kann die Polizei so nicht bestätigen. Außerdem ist die Regerstraße im ordentlichen Radarplan der Polizei enthalten. Im Hinblick auf dieses Maßnahmenpaket, das wirklich sehr umfangreich war, gibt es aus unserer Sicht keinen Handlungsbedarf. Die Aussagen, die hier enthalten sind, decken sich nicht mit Aussagen der Polizei. Das Einzige, was sicher stimmt ist, dass der Verkehr dort zugenommen hat. Das beruht aber darauf, dass in Leonding natürlich intensiver Wohnbau betrieben wird. Aus diesem Grund werden wir diesem Antrag unsere Zustimmung nicht erteilen. Wir werden uns der Stimme enthalten.“ (Beifall FPÖ)[AU139] Gemeinderat Strigl: „Den Ausführungen des Stadtrates Hein ist nicht mehr viel hinzuzufügen. Wir werden uns auch der Stimme enthalten, weil in den letzten Jahren in der Regerstraße sehr, sehr viel gemacht wurde. Bewohnerinnen und Bewohner anderer Straßenzüge wären froh darüber. Ich glaube, dass die Maßnahmen der letzten Jahre für diese Straße ausreichend sind. Wir werden uns daher der Stimme enthalten.“ (Beifall SPÖ) Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Ing. Casny: „Sehr geehrter Herr Stadtrat Hein, lieber Markus, welche Maßnahmen das sind, die du für die Optimierung der Kreuzung angesprochen hast, weiß ich nicht, denn die Kreuzung Leondinger Straße/Regerstraße hat sich in den letzten Jahren nicht verändert. Der Verkehr hat wirklich zugenommen. Es würde den Bewohnern helfen, verkehrsberuhigende Maßnahmen zu setzen, damit der Verkehr langsamer läuft. Ich will nicht sagen, dass es dort einen Stau gibt, aber es geht in anderen Bereichen von Linz auch. Somit müsste man es auch in der Regerstraße zusammenbringen. Ich bitte um Zustimmung. Danke.“ (Beifall ÖVP) Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20) und FPÖ (14) sowie Gemeinderätin Leitner-Rauchdobler (NEOS) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Bürgermeister Luger übernimmt wieder den Vorsitz. Gemeinderat Rosenmayr berichtet über den von der ÖVP-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag [System140]N 7 Pilotprojekt Carsharing und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderates, der nächste Antrag ist wahrscheinlich ein bisschen leichter, auch die Zustimmung fällt leichter, denn es handelt sich um eine Initiative für ein Pilotprojekt zum Carsharing. Wir alle werden unterschreiben, dass Mobilität in der heutigen Zeit nicht nur Ausdruck von Individualität ist, sondern eine Notwendigkeit. Dennoch gibt es erkennbare Veränderungen in den Verhaltensweisen. Es gibt Menschen, die aus unterschiedlichen Überlegungen auf das eigene Auto verzichten. Dennoch brauchen sie manchmal einen fahrbaren Untersatz, in welcher Form auch immer, um von A nach B zu gelangen. Unter Umständen wollen sie dafür Sharing-Economy nutzen. Da es im Landtag am 8. Juni eine Änderung gegeben hat, die die Stellplatzvorschreibung im Oberösterreichischen Bautechnikgesetz betrifft, besteht die Möglichkeit, jetzt bei Bauträgern darum zu werben, dass mittels dieser Verordnungen Raum geschaffen wird, um Carsharing-Projekte in verdichtetem Bau danach umzusetzen. Wir stellen daher folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ‚Das für Verkehrs- und Hochbauangelegenheiten zuständige Mitglied des Linzer Stadtsenates wird beauftragt, vor dem Hintergrund der nun eingeleiteten Flexibilisierung der Stellplatzregelungen im Oberösterreichischen Bautechnikgesetz gemeinsam mit Kooperationspartnern (etwa der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz GmbH (GWG Linz) der Linz AG, den zuständigen Stellen des Landes Oberösterreich, etc.) ein Pilotprojekt für ein Carsharing-Angebot in einem Wohnquartier zu initiieren. Über den diesbezüglichen Verlauf ist regelmäßig im zuständigen Ausschuss zu informieren.‘ Bedeckungsvorschlag: Die Bedeckung allenfalls entstehender Kosten soll durch Umschichtungen im laufenden Budget erfolgen. Gerade dieses Thema ist ein Zukunftsthema. Dagegen spricht überhaupt nichts. Ich glaube, keine der Fraktionen sollte sich hier der Stimme enthalten. Ich bitte um Zustimmung zu diesem Antrag.‘ (Beifall ÖVP)[AU141] Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderätin Neubauer: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, Carsharing ist grundsätzlich ein sehr sinnvolles Anliegen, aber es ist nicht neu und angesichts der jetzt in Kraft tretenden Stellplatzvorschreibung nicht ganz so innovativ. Wenn man sich die erst im Mai veröffentlichten Daten der Statistik Austria zum Wohnen 2016 ansieht, erkennt man, dass bereits jetzt, vor In-Kraft-Treten bzw. der Abänderung dieser Verordnung 59,1 Prozent der Ein-Personen-Haushalte unter 30 Jahren in Hauptwohnsitzwohnungen ohne Garage oder Autoabstellplatz leben. Bei den Mehr-Personen-Nicht-Familien-Haushalten leben bereits 66 Prozent in Hauptwohnsitzwohnungen ohne Garage oder Autoabstellplatz. Es ist aber durchaus ein gutes Potenzial vorhanden, dass man das zu diesem Zweck nützt. Es ist nicht so, dass Carsharing in Linz etwas ganz Unbekanntes ist. Meines Wissens nach gibt es seit ca. 15 Jahren Projekte, von verschiedensten Anbietern. Die Idee, das mit dem Wohnbau bzw. den Wohnbauträgern zu verknüpfen, ist nicht ganz neu und nicht unbedingt an die Unterstützung der Stadt Linz gebunden. Es gibt bereits ein bestehendes Objekt der Leondinger Wohnerlebnis GmbH (LEWOG) in Pichling beim Wohnprojekt am Klettfischerweg/Oidenerstraße. Dort wird ein nachhaltiges Carsharing-Projekt für die Bewohner dieser Wohnungen angeboten ohne jegliche Einmischung der Stadt Linz. Das heißt, es gibt schon einige Erfahrungswerte. Ich glaube, dass man genauer analysieren sollte, was es schon gibt, um nicht Pilotprojekte einzuführen für etwas, das möglicherweise bereits besteht. Deswegen werden wir die Zuweisung zum Ausschuss für Infrastruktur, Stadtentwicklung und Wohnbau beantragen, um das dort einmal zu analysieren und anzusehen wie man mit dem Thema weiter umgeht.“ (Beifall FPÖ) Gemeinderat Grininger, MSc: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, Carsharing und im Speziellen E-Carsharing ist derzeit in aller Munde. In vielen Gemeinden in Oberösterreich werden solche Projekte bereits sehr erfolgreich umgesetzt. Wie bereits gesagt worden ist, haben auch WohnbauträgerInnen damit schon begonnen, zum Beispiel in Pichling am Klettfischweg und in der Oidener Straße. Wichtig ist zu betonen, dass das ein E-Carsharing-Projekt ist. Genau das sollte stärker forciert werden. Wichtig dabei ist es aber über den Tellerrand hinaus zu schauen, weil die Mobilitätsbedürfnisse unterschiedlich sind. Es wurde beispielsweise in der Seestadt Aspern ein Mobilitätspool entwickelt, auf welchen die BewohnerInnen zurückgreifen können. Dort stehen nicht nur E-Autos, sondern benzinbetriebene Carsharing-Autos zur Verfügung, aber auch – ganz wichtig – Lastenräder, E-Bikes und viel mehr noch und das zum Verleih. Genau diese Dinge sollte man berücksichtigen, damit sollten wir uns beschäftigen. Das sollte bei einer eventuellen Konzeptionierung bzw. bei einem Pilotprojekt jedenfalls berücksichtigt werden. Daher stellen wir folgenden Zusatzantrag: Der Gemeinderat beschließe: ,Das für Verkehrs- und Hochbauangelegenheiten zuständige Mitglied des Linzer Stadtsenates wird beauftragt, vor dem Hintergrund der nun eingeleiteten Flexibilisierung der Stellplatzregelungen im Oberösterreichischen Bautechnikgesetz gemeinsam mit Kooperationspartnern (etwa der GWG Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz GmbH, der Linz AG, den zuständigen Stellen des Landes Oberösterreich, etc.) ein Pilotprojekt für verschiedene Mobilitätsangebote, wie (E)-Carsharing oder den Verleih von (E)-Roller, (E)-Fahrräder, (E)-Lastenräder unter anderem in einem Wohnquartier zu initiieren. Über den diesbezüglichen Verlauf ist regelmäßig im zuständigen Ausschuss zu informieren.‘ Wir Grünen haben bei den Verhandlungen zu dieser Stellplatzverordnung auf Landesebene mit dem zuständigen Landeshauptmann-Stellvertreter Haimbuchner verhandelt, diese Modelle explizit in die Stellplatzverordnung aufzunehmen und zu erwähnen. Leider wurde das nicht berücksichtigt. Es würde mich daher freuen, wenn wir als Stadt Linz Weitblick beweisen würden und eine Möglichkeit für die zukunftsweisende Mobilität schaffen. Ich ersuche daher um Zustimmung zum Zusatzantrag und freue mich schon auf die ersten Projekte.“ (Beifall die Grünen)[AU142] Gemeinderat Benedik: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werter Kollege Rosenmayr, nachdem meine Vorrednerin und mein Vorredner schon einiges zum Thema beigetragen haben, was ich auch sagen wollte, kann ich versuchen mich in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit und der noch zahlreich folgenden Anträgen, kurz zu halten. Ich möchte nur betonen, dass unsere Fraktion die Analyse teilt, die du im Einleitungstext zu deinem Antrag getroffen hast. Das heißt, wir stehen wahrscheinlich vor einer massiven Veränderung des motorisierten Individualverkehrs. Wenn man in andere Städte wie Wien und auch in ausländische größere Städte schaut, existieren dort Systeme wie ‚Car to go‘ oder ‚drive now‘, die ebenfalls in diesem Segment aktiv sind. Im Unterschied zu den von Kollegin Neubauer genannten Carsharing-Angeboten in Linz, bieten die auch E-Mobilität an. Dass sie noch nicht nach Linz gekommen sind, liegt wahrscheinlich tatsächlich an den Wohnbautätigkeiten und der fehlenden Infrastruktur. Das heißt, wir werden uns anschließen, wenn der Antrag dem Ausschuss zugewiesen wird. Im Ausschuss soll dazu nicht nur Bericht erstattet werden, sondern es sollte dort eine breite Diskussion stattfinden.“ (Beifall SPÖ) Bürgermeister Luger erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Rosenmayr: „Ich bedanke mich für die Zusätze bzw. die Aufnahme der Grundidee. Wir verstehen, dass natürlich noch viel mehr machbar wäre, wollten aber das Glück nicht herausfordern. Das ist manches Mal als kleine Oppositionsfraktion in diesem hohen Haus zu merken. Ich freue mich aber, dass bei diesem Thema alle an einem Strang ziehen und denke, dass wir sehr gut damit umgehen können, diesen Antrag dem Ausschuss zuzuweisen. Dann wird nicht nur über E-Carsharing sondern entsprechend übergreifend auch über E-Mobilität gesprochen. Nachdem die §§ 15 bis 20 im genannten Landesgesetz regeln, wie diese Stationen nachzurüsten sind bzw. wie viele Fläche für Fahrräder oder Autos zur Verfügung zu stellen sind, kann man im Ausschuss wahrscheinlich sehr konkrete Projekte mit den beteiligten Wohnbaugenossenschaften aushandeln.“ (Beifall ÖVP)[AU143] Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag inkl. Zusatzantrag wird einstimmig dem Ausschuss für Infrastruktur, Stadtentwicklung und Wohnbau zugewiesen. Gemeinderat Steiger berichtet über den von der ÖVP-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag [System144]N 8 Umsetzung des Gemeinderatsbeschlusses ‚Neustart beim Handyparken‘‘‘ und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, mein Antrag beschäftigt sich mit der Umsetzung eines bereits bestehenden Gemeinderatsbeschlusses. Das Thema ist der Neustart beim Handyparken. Am 17. Oktober 2013 fasste der Linzer Gemeinderat aufgrund eines gemeinsamen ÖVP-FPÖ-Fraktionsantrages folgenden Beschluss: ‚Der für das Handyparken zuständige Finanzreferent wird ersucht, in einer Evaluierung die Gründe für die geringe Nutzung des Handyparkens in Linz zu untersuchen und in Zusammenarbeit mit Fachleuten Vorschläge für eine Neuorganisation des Handyparkens zu erarbeiten. Die Rahmenbedingungen für das Handyparken sind so zu gestalten, dass die Benutzerfreundlichkeit im Vordergrund steht und für den Einzelnen möglichst keine Nebenkosten entstehen. Eine gemeinsame Lösung mit anderen oberösterreichischen Städten sollte angestrebt werden.‘ So weit der beschlossene Antrag aus dem Jahr 2013. Dieser Beschluss ist nach wie vor gültig und wurde unter dem neuen für Parkraumbewirtschaftung zuständigen Abgabenreferenten noch nicht umgesetzt. Selbst die an den Parkscheinautomaten angebrachten Informationen über die Handybetreiber, wurden 2016 zwar halbseitig erneuert, sind aber ebenfalls schon wieder veraltet. Nachdem wir ursprünglich einmal drei Betreiber hatten, sind im Laufe der Zeit sechs weitere dazu gekommen, vier sind wieder weg gekommen, sodass am Ende jetzt aktuell fünf Betreiber für das Handyparken zur Verfügung stehen, die unterschiedliche Zusatzgebühren und unterschiedliche Zugänge haben. Die notwendige Bekanntgabe der Bank- und Kreditkartendaten bei den oft wechselnden Anbietern ist wahrscheinlich ein Vertrauensproblem und mit ein Grund, warum so wenige das Handyparken nutzen. Aktuell wird auf den Parkscheinautomaten noch die Quick-Zahl-Funktion eingestellt. Damit wäre ein neuerlicher Aufschwung für das Handyparken aufgelegt. Im Zusammenhang mit dem Einstellen der Quick-Funktion erhält die Stadt vom bisherigen Betreiber eine einmalige Abschlagszahlung von 50.000 Euro. Daher stelle ich folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ‚Der für die Parkraumbewirtschaftung zuständige Referent soll die Abschlagszahlung von 50.000 Euro, welche die Stadt Linz für das Aus der Quick-Zahlungsfunktion erhält, zur rascheren Umsetzung des Gemeinderatsbeschlusses vom 17. Oktober 2013 ‚Neustart beim Handyparken‘ einsetzen. Dem Gemeinderat ist ein Zeitplan für die Umsetzung der geplanten Verbesserungsmaßnahmen vorzulegen.‘ Ich bitte um Zustimmung.“ (Beifall ÖVP)[AU145] Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Grabmayr: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren des Linzer Gemeinderates, Zahlungsformen und –funktionen sind in unserer Zeit nicht mehr in Stein gemeißelt. Im Jahrestakt werden neue Bezahlsysteme am Markt platziert, die sich dort durchsetzen oder nicht. Für diese Feinjustierungen bedarf es nicht bei jeder kleinen technischen Änderung eines neuen Gemeinderatsbeschlusses. Der zuständige Referent und seine Fachbeamten widmen sich diesem Thema, wie bei der konkret nun anstehenden Reform des Handyparkens sowieso. Da die nächste Innovation ab dem 5. Juli ausgerollt wird, halten wir Freiheitlichen diesen Antrag für entbehrlich und werden uns daher der Stimme enthalten. Danke schön.“ (Beifall FPÖ)[AU146] Gemeinderat Svoboda: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, die Grüne-Gemeinderatsfraktion schlägt vor, diesen Antrag im Ausschuss noch näher zu besprechen, damit man sich das noch genauer anschauen kann. Ich beantrage die Zuweisung an den Ausschuss. Danke schön.“ Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Steiger: „Es ist schön, wenn am 5. Juli eine neue Technologie gestartet wird. Schön wäre, wenn die 50.000 Euro, die für die Quickzahlung als Abschlagzahlung, die die Stadt bekommt, hier zweckgewidmet verwendet werden. Für mich ist aber auch eine Zuweisung in den Ausschuss denkbar. Danke.“[AU147] Der Vorsitzende lässt nun über die Zuweisung des Antrages und anschließend über den Antrag abstimmen. Die Zuweisung des Antrages an den Ausschuss für Finanzen, wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20) und FPÖ (14) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20), FPÖ (14), Die Grünen (8) und NEOS (3) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Bürgermeister Luger: „Die nächsten vier Anträge beschäftigen sich alle mit der Situation im und rund um den Hessenplatz-Park. Ich schlage vor, über die Anträge N 9 bis N 12 gemeinsam zu berichten, danach darüber zu diskutieren und abschließend einzeln darüber abzustimmen.“ [AU148] Vizebürgermeister Wimmer berichtet über den von der FPÖ-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag [System149]N 9 Nachtsperre für Hessenplatz-Park - Antrag und Resolution und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Damen und Herren, gestatten Sie bitte, dass ich zunächst die auf der Galerie anwesenden Mitglieder des Vereins ‚Lebenswerter Hessenplatz und Umgebung‘ begrüße. Ich danke Ihnen für die Arbeit, die Sie tagtäglich mit teilweisem Erfolg - teilweise auch von unserer Seite verschuldet noch ohne Erfolg - für den Hessenplatz und die Umgebung leisten. Ein herzliches Dankeschön dafür. (Beifall) Einen Applaus darf es natürlich geben und zwar unabhängig von parteilichen Zugehörigkeiten. Auch die Bürgerinitiative als solche, agiert überparteilich. Ich glaube, zum Thema Hessenplatz-Park bedarf es nicht mehr vieler Worte. Das Thema an sich ist leider Gottes mehr als bekannt. Ich glaube, es macht keinen Sinn, noch einmal bis in jedes Detail zu gehen, nachdem das Thema im Gemeinderat schon viele Male erörtert wurde. Das kann man als bekannt voraussetzen. Offenbar sind aber die Umsetzungswünsche oder mögliche Lösungsansätze sehr unterschiedlich ausgeprägt. Im Sinne der Zeiteffizienz werde ich jetzt nicht gleich überall einzelne Wortmeldungen machen, sondern mich auf meinen eigenen Antrag beschränken. Dieser Vorschlag wurde noch einmal gemeinsam überarbeitet. Es geht hier um eine mögliche Nachtsperre für den Hessenplatz-Park. Einige Initiativen, die für mehr Ruhe, Ordnung, Sauberkeit und letztlich Sicherheit und Lebensqualität sorgen können, wurden bereits vorgeschlagen. Ich glaube, es ist besonders wichtig, dass man keine Idee, die hier vor Ort eine Verbesserung bringt, vorweg gleich einmal verwirft. Ich möchte aber einschränken, dass es nur Sinn macht, etwas vorzuschlagen, wenn davon auszugehen ist, dass damit vor Ort eine Verbesserung erreicht werden kann. Maßnahmen, die nur kosmetischer Natur sind oder Maßnahmen, bei denen schon klar ist, dass sie quasi ,das Papier auf dem sie stehen gar nicht wert sind‘, sind unnötig. In diesem Sinne ist möglichst effizient vorzugehen. Es sind Maßnahmen vorzuschlagen, die die Probleme Lärm, Müll und teilweise sogar Schlimmeres, wie z.B. Verbrechen tatsächlich lösen. Prävention, Suchtgifthandel und dergleichen mehr, sind Schlagworte, die hinlänglich bekannt sind. Ein konkretes Ansatzfeld, ein Punkt, bei dem man wirklich tätig werden kann, ist der Zeitraum zwischen 22 Uhr und 6 Uhr. In dieser Zeit sind die meisten Störungen der Nachtruhe zu verzeichnen. Das wirkt sich besonders eklatant auf die Lebensqualität der Menschen, die rund um den Hessenplatz-Park wohnen, aus. Gerade in diesem Bereich wäre es einfacher, zielgerichtet vorzugehen, in dem der Park in diesen Nachtstunden zum Zeitraum der Nachtruhe für eine allgemeine Nutzung gesperrt wird und nicht zur Verfügung steht. Hand aufs Herz, wer hält sich nach 22 Uhr oder vor 6 Uhr in diesem Park auf. Ich glaube, es wäre keine zweckmäßige Nutzung im Sinne dessen, wofür ein solcher Park in der Innenstadt ist. In diesem Zeitraum sucht keine Familie Erholung. Ich glaube, dass üblicherweise fast keine Menschen, die einem Beruf nachgehen, ab 22 Uhr Entspannung im Park suchen. Ich glaube, dass der Park den Menschen untertags zielgerichtet und effizient zur Verfügung stehen soll und umgekehrt eine Sperre in der Nacht einen Beitrag dazu leisten kann, dass vom Park kein störender Lärm und schlimmere Beeinträchtigungen der Lebensqualität ausgehen. Deswegen glaube ich, dass es ein erster Schritt nach Vorbild zahlreicher anderer Städte im internationalen Umfeld wäre, hier eine Nachtsperre zu verhängen. Wir haben zunächst eine Beschilderung und Umzäunung vorgeschlagen, was dann eine politische Diskussion ausgelöst hat. Der Ursprungsantrag lautet: Der Gemeinderat beschließe: ,I. Antrag: Die Stadtverwaltung wird beauftragt, alle nötigen Rahmenbedingungen für eine Nachtsperre für den Hessenplatz-Park von 22 bis 6 Uhr (also für die Dauer der ,Nachtruhe‘), wie zum Beispiel Beschilderung und Umzäunung, zu schaffen und für die jeweilige Schließung und Öffnung des Parks in Absprache mit den zuständigen Stellen der Polizei und dem Ordnungsdienst der Stadt Linz Sorge zu tragen. II. Resolution an Stadtpolizeikommando Linz und Ordnungsdienst der Stadt Linz: Die Adressaten der Resolution werden ersucht, im Rahmen ihrer Tätigkeit den Hessenplatz-Park in den Zeiten der Nachtsperre verstärkt zu überwachen.‘ Bedeckungsvorschlag: Die Bedeckung anfallender Kosten soll über Umschichtungen im laufenden Haushalt, Planung im folgenden Budget 2018 sowie über jene Geldmittel erfolgen, die für eine Adaptierung des Parks gemäß Beschlusslage bereits geplant sind. Wir haben uns im Vorfeld der Gemeinderatssitzung mit der Österreichischen Volkspartei verständigt. Wir haben gesagt, Auffassungsunterschiede zum Zeitplan, wann und wo etwas möglichst schnell oder vielleicht erst nach einer Begutachtung gemacht werden soll, sollen nicht dazu führen, dass Anträge wegen einem parteipolitischen Hickhack womöglich nicht die Mehrheiten oder nicht die Zustimmung finden, die sie finden könnten. Deswegen wurden diese beiden Anträge auf breiter Basis durch einen Abänderungsantrag quasi synchronisiert, damit man hier zumindest wechselseitig zustimmen kann. Wer den Antragstext kennt weiß, dass es bei der Änderung um den Zaun geht. Bei uns steht der Zaun sofort im Antrag, wir hätten ihn gerne gleich aufgenommen gehabt, weil wir glauben, dass das die effizienteste Maßnahme wäre. Da das natürlich aber die finanziell anspruchsvollste Maßnahme ist, ist es vielleicht geboten, Schritt für Schritt vorzugehen. Das soll kein Hinderungsgrund sein, der diesen Antrag generell zu Fall bringt. Seitens der ÖVP wird es auch noch eine Stellungnahme dazu geben. Ich darf gleich die Beschlussformel des Abänderungsantrages verlesen, der auch ordnungsgemäß ausgeteilt wurde. Es mögen die Formeln der beiden Anträge N 9 und N 10, was Punkt 1 betrifft, wie folgt abgeändert werden: Der Gemeinderat beschließe: ,I. Antrag: a) Die Stadtverwaltung wird beauftragt, alle nötigen Rahmenbedingungen für eine Nachtsperre für den Hessenplatz-Park von 22 bis 6 Uhr (also für die Dauer der ‚Nachtruhe‘) zu schaffen und für die Umsetzung in Absprache mit den zuständigen Stellen der Polizei und dem Ordnungsdienst der Stadt Linz Sorge zu tragen. b) Die Einfriedung des Parks soll im Rahmen der Neuplanung geprüft werden.‘ Das ist keine Absage hinsichtlich Einfriedung, sondern ein System aus einem Guss als möglicher Kompromiss. Ergänzt ist das Ganze in unserem Antrag noch um eine Resolution an das Stadtpolizeikommando Linz und den Ordnungsdienst der Stadt Linz als eigenes Unternehmen. Die Adressaten der Resolution werden ersucht, den Hessenplatz-Park im Rahmen ihrer Tätigkeit in den Zeiten der Nachtsperre verstärkt zu überwachen. Auch das ist in beiden Anträgen quasi identisch. Ich glaube, das wäre wichtig. Es ist sicherlich nicht eine Sache, die alle Probleme dort von heute auf morgen auf null reduziert, aber es ist ein wichtiger Schritt, der zumindest in einem Teilbereich wesentliche Fortschritte bringen kann. Ich glaube, man darf nicht wieder diskutieren, diskutieren, diskutieren bis wieder der Herbst und der Winter hereinbricht. Dann sagen einige, vielleicht hat sich das Thema von selbst gelöst. Nein, wenn man nichts tut, löst sich so ein Problem nicht. Es verschiebt sich nur wieder in die nächste Saison, in den nächsten Sommer. Die Damen und Herren, die dort wohnen, nicht nur die auf der Tribüne, sondern die vielen Hunderten und Tausenden in der näheren Umgebung, haben es sich nicht verdient, dass ein Park in der Linzer Innenstadt so unter seinem Wert geschlagen wird. Daher nutzen wir die Gelegenheit, sehr geehrte Damen und Herren. Ich bitte um Ihre Zustimmung.“ (Beifall FPÖ)[AU150] Vizebürgermeister Mag. Baier berichtet über den von der ÖVP-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag [System151]N 10 Sperre des Hessenplatz Park in den Nachtstunden - Antrag und Resolution und führt aus: „Geschätzte Damen und Herren, es ist nicht die erste Debatte, die wir zum Hessenpark führen. Ich möchte zu unserem Antrag festhalten, dass der bereits referierte Abänderungsantrag von Kollegen Wimmer von uns gemeinsam eingebracht wurde, weil wir der Ansicht sind, dass eine Nachtsperre sofort möglich ist und exekutiert werden kann - das sozusagen als Sofortmaßnahme und Hilfestellung für die von diesen Zuständen sehr geplagte umliegende Bevölkerung. Zweitens, in dem laufenden oder eigentlich beginnenden Planungsprozess kann die Möglichkeit einer Einfriedung geprüft werden, wenn das der Gemeinderat so will. Daher heute diese zwei Punkte, die mittels Abänderungsantrag eingebracht werden. Ich finde es wichtig, dass Fraktionen, wenn auch jeder seine Positionen hat, bei diesem Thema gewisse Bewegung zeigen, damit wir tatsächlich vorwärts kommen. Das ist wichtig. Wir wissen, dass wir die letzten Monate schon das eine oder andere versucht haben, aber bei weitem noch nicht am Ziel angelangt sind, sondern immer wieder Rückschläge erleiden. Daher, meine sehr geschätzten Damen und Herren des Gemeinderates, wäre es aus unserer und aus meiner Sicht mehr als notwendig, dass sich hier alle politisch agierenden Fraktionen und Personen einen Ruck geben und sagen, jawohl, wir versuchen aus unserer vielleicht bisherigen Position herauszugehen und einen Schritt nach vorne zu machen. Der zweite Punkt, den wir beantragen, hat den Hintergrund, dass wir der Meinung sind, dass wir auf Linzer Boden nicht nur auf den Hessenpark, sondern insgesamt ein abgestimmtes Konzept der Suchthilfe mit angeschlossenen Maßnahmen brauchen. Sucht ist ein vielschichtiges Thema. Das wissen wir. Wir haben hier darüber schon öfter diskutiert. Wir sollten nicht warten, bis andere Gebietskörperschaften vielleicht das eine oder andere dazu tun oder mitwirken, sondern das Heft selbst in die Hand nehmen. Der dritte Punkt ist auch bereits referiert worden. Er ist ident mit dem Antrag von Seiten der FPÖ, dass wir eine Resolution an den Ordnungsdienst und das Stadtpolizeikommando beschließen. Meine sehr geehrten Damen und Herren, es ist notwendig, dass im Hessenpark wietere Schritte gesetzt werden. Es ist notwendig, dass wir das Sicherheits-, das Alkohol- und Drogenproblem und das Ordnungsproblem im Hessenpark konsequent angehen. Wir diskutieren schon zu lange über mögliche Maßnahmen. Daher appelliere ich heute noch einmal an alle Kräfte im Gemeinderat, sich einen entsprechenden Ruck zu geben und hier für die erforderlichen politischen Mehrheiten zu sorgen. Das ist erstens, im Interesse der Bevölkerung, die dort rund um den Park wohnt, aber auch hinsichtlich unseres Ansehens notwendig. Unsere Stadt ist immer wieder in den Schlagzeilen und negativen Berichterstattungen ausgeliefert. Das können wir im Sinne eines guten und funktionierenden Standortes und eines positiven Stadtmarketings ganz einfach nicht brauchen. Daher müssen wir hier entschlossen vorgehen. Danke. (Beifall ÖVP) Der Gemeinderat beschließe: „1. Das für Sicherheit zuständige Mitglied des Stadtsenats wird beauftragt, die rechtlichen Rahmenbedingungen durch eine ortspolizeiliche Verordnung für eine Nachtsperre des Hessenplatz-Park zwischen 22 Uhr und 6 Uhr zu schaffen. 2. Das für soziale Angelegenheiten und Gesundheit zuständige Mitglied des Stadtsenats wird beauftragt, ein Maßnahmenpaket aus präventiven, gesundheitsbezogenen und sozialen Maßnahmen für Suchtkranke ehestmöglich vorzulegen. Der Gemeinderat beschließe zudem folgende Resolution: 3. Der Ordnungsdienst der Stadt Linz und das Stadtpolizeikommando Linz werden ersucht, den Hessenplatz-Park in den Zeiten der Nachtsperre verstärkt zu überwachen.‘ Bedeckungsvorschlag: Allenfalls entstehende Kosten sollen durch Umschichtungen bzw. Berücksichtigung in kommenden Voranschlägen bedeckt werden. Abänderungsantrag zum Antragspunkt 1 von N 9 und N 10 der ÖVP- und der FPÖ-Gemeinderatsfraktion: Die neue Beschlussformel für Antragspunkt I lautet jeweils wie folgt: Der Gemeinderat beschließe: ,I. Antrag: a) Die Stadtverwaltung wird beauftragt, alle nötigen Rahmenbedingungen für eine Nachtsperre für den Hessenplatz-Park von 22 bis 6 Uhr (also für die Dauer der ‚Nachtruhe‘) zu schaffen und für die Umsetzung in Absprache mit den zuständigen Stellen der Polizei und dem Ordnungsdienst der Stadt Linz Sorge zu tragen. b) Die Einfriedung des Parks soll im Rahmen der Neuplanung geprüft werden.“ Gemeinderätin Mag.a Hartig berichtet über den von der Gemeinderatsfraktion Die Grünen eingebrachten Antrag [System152]N 11 Hessenpark - Gesamtstrategie umsetzen und führt aus: „Werter Herr Bürgermeister, werte KollegInnen, wir Grünen-Linz haben eine ganzheitliche Sicht auf die Sache. Ich habe im letzten Jahr im Sozialausschuss wirklich oft darüber geredet. Ich habe Anfragen gestellt. Ich habe nachgefragt, was dort in den letzten eineinhalb bis zwei Jahren passiert. An uns ist es nie gescheitert. Die Grünen waren in diverse Arbeitskreise nie eingebunden, weder als Gemeinderäte oder Gemeinderätinnen, noch war Stadträtin Schobesberger in irgendeiner Weise eingebunden. Das heißt, es waren immer nur gewisse Parteien in den Prozessen, die in den letzten Monaten stattgefunden haben, eingebunden. Von daher sind wir schon der Meinung, dass es einen ganzheitlichen Blick auf die Stadt Linz braucht. Maßnahmen nur rund um den Hessenpark sind zu wenig. Ich kann gleich sagen, wieso das so ist. Es kommt zu einer Verdrängung. Wir haben die ganze Zeit mit Verdrängungen zu tun. Wenn man meint, eine Nachtsperre im Hessenpark zu brauchen, dann würde ich euch ersuchen, in der Nacht bitte folgende angrenzende Parks zu sperren, weil die AnrainerInnen dort sonst auch zu keinem Schlaf mehr kommen. Es kommt jetzt schon zu einer Verdrängung. Z. B. gibt es im Park der GWG Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz Gmbh bzw. B37-Park, schon einen, ich sage einmal ‚culture-clash‘ der ‚B37-Leute‘ versus die ‚Hessenpark-Leute‘. Das ist schon Thema, auch in der Nacht. Es gibt auch schon Polizeieinsätze. Das heißt, wenn ihr den Hessenplatz-Park sperrt, dann bitte auch den Schillerpark, den City-Park, den Volksgarten, den AKh-Park, den Stadtpark, den Schlosspark und den B37-Park. Wenn ihr mit diesen Parks fertig seid, dann schnappt euch bitte noch den Andreas Hofer-Park, der ein bisschen weiter weg ist. Außerdem gibt es dann noch gewisse Plätze, wie die Turmstraße, den Hinsenkampplatz, den Wüstenrotplatz in Auwiesen oder die Simonystraße. Die Leute sind nämlich noch immer draußen auf der Straße. Wenn dann die öffentlichen Plätze erledigt sind, dann gibt es noch die Tiefgaragen. Ich habe jetzt schon Bilder von Tiefgaragen, in denen sich Menschen in schlechten Zuständen aufhalten. Wir haben irrsinnig viele Tiefgaragen in Linz z. B. am Hauptplatz, an der Promenade, am OK-Platz, am Pfarrplatz, am Hessenpark und die Cityparkgarage. Ich weiß, was dort abgeht. Wenn ihr die Parks schließt, dann könnt ihr die Tiefgaragen gleich mit schließen. Wenn ihr dann schon dabei seid, auch bei mir im Haus, mein Nachbar oder der Nachbarssohn ist schwer drogensüchtig. Jeden dritten Tag, wenn ich nach Hause komme, habe ich die ‚Gang‘ im Vorraum. Dann bitte schickt die Leute vor jede Haustür und stellt einen Ordnungsdienst-Beamten hin. Bitte in jeden Park, in jede Tiefgarage und vor jede Haustüre, wenn ihr meint, dass das die Lösung ist. Aber zum Antrag der Grünen-Fraktion. Wir fordern nach wie vor eine Gesamtstrategie, weil es zu einer Verdrängung kommt. Wenn es nicht die AnrainerInnen vom Hessenpark sind, dann sind es die AnrainerInnen vom AKh-Park, die AnrainerInnen vom B37-Park oder diverse AnrainerInnen. Wir wissen, diese Verdrängung findet jetzt statt. Ihr braucht nur mit den Exekutivbeamten reden. Das ist jetzt schon bittere Realität. Ich weiß, als das ‚Corretto‘ in der Altstadt geschlossen wurde. Die Altstadt-Lokale haben mit den Menschen gekämpft, die dort versuchten, ihr Geschäft zu betreiben. Ich habe selber mehr als zehn Jahre in der Altstadt gekellnert. Ich weiß, wie die Lokale bemüht sind, mit der Kripo intensiv zusammenzuarbeiten und dass es kein leichtes Unterfangen ist. Von daher würde ich mir wirklich eine Gesamtstrategie wünschen, weil es durch diese eine Maßnahme nur zu einer Verdrängung kommt. Man kann eine Irritation hervorrufen, indem man sagt, man sperrt für einen Umbau, aber gleichzeitig muss man trotzdem einen Platz für die UserInnen suchen. Diese Personen brauchen irgendeinen Raum in der Stadt. Von daher würden wir uns wünschen, dass man unter Einbindung der Betroffenen, von ExpertInnen und der Polizei alternative Plätze und Räume sucht, in denen sich Suchtkranke aufhalten können und betreut werden können. Wir können sie von einem Platz zum anderen verdrängen, aber das ist nicht Ziel der Sache. Daher unser Antrag, dass ein Alternativplatz, ein mit den Betroffenen und ExpertInnen ‚Konsumraum‘ gesucht werden soll und dass natürlich die Umgestaltungsmaßnahmen sofort starten könnten, weil es so zu einer Irritation kommt. Wir stellen daher den Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ,Der Gemeinderat ersucht den Bürgermeister, die Koordination für eine Gesamtstrategie im Umgang mit der Drogenproblematik in der Stadt zu übernehmen. Sofort umzusetzen sind: 1. Der unverzügliche Start der bereits seit Jahren geplanten Umgestaltungsmaßnahmen des Hessenparks. 2. Unter Einbindung von Betroffenen, ExpertInnen und der Polizei, sind alternative Plätze bzw. Räume zu suchen, wo Suchtkranke sich aufhalten und betreut werden können.‘ Die Bedeckung anfallender Kosten soll durch Umschichtung im Rahmen des Budgets erfolgen bzw. in kommenden Voranschlägen berücksichtigt werden. Ich ersuche um Annahme unseren Antrages.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderat Potočnik berichtet über den von der NEOS-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag [System153]N 12 Hessenpark - Drogenszene gezielt absiedeln und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen, bevor ich mit meinem Antrag beginne, möchte ich eine wichtige Feststellung machen. Im Hessenpark sind vier bis fünf verschiedene Gruppen unterwegs, die zu unterschiedlichen Tageszeiten aktiv sind. Das zu wissen, ist ganz wichtig, um die komplexe Situation vor Ort zu verstehen. Mein bzw. unser Antrag kümmert sich um die Drogenkranken, um die Drogensüchtigen. Es geht darum, die Drogenszene gezielt ab zu siedeln. Das ist ein heißes Eisen, ich weiß. Ich habe auf Facebook und medial schon einige Kritik dafür abbekommen. Ich bin aber überzeugt davon, dass uns das nicht erspart bleibt. Wenn wir das gezielt und qualitativ machen, ist das sinnvoll und eine Verbesserung für alle, auch für die Drogensüchtigen. Dank des großen polizeilichen Einsatzes, ist es in den letzten Wochen besser. Das wissen wir alle. Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass der Hessenplatz als Ort für die unterschiedlichen Gruppen und Drogenkranken nicht geeignet ist. Dafür gibt es mehrere Gründe. Einerseits ist er zu klein - in Wirklichkeit ist er ein kleiner Park -, er ist zu innerstädtisch und es leben dort unmittelbar zu viele Menschen. Dort kommen täglich Tausende von Jugendlichen per Bus aus dem Umland an, das heißt, es besteht auch eine Gefährdung für unsere Jugendlichen und Kinder. Es gibt dort mehrere Hort- und Kindergartengruppen, das heißt, Hunderte von Kindern gehen dort ein und aus. Ich weiß das, weil ich selbst 200 Meter weiter wohne und meine Tochter dort in eine Kindergartengruppe gegangen ist. Ich beobachte das schon seit fünf Jahren. Die Situation am Platz - davon bin ich überzeugt - ist nicht zu lösen, weil wir die Drogensüchtigen von den Drogen nicht so schnell wegbekommen werden. Vielmehr geht es darum, diesen Ort wieder zu einem Lebensort zu machen und einen besseren Ort für die Drogensüchtigen zu finden. Dafür habe ich mich in den letzten Monaten auf die Suche gemacht und geschaut, wo es eine Fläche gibt, wo man für die Drogenkranken einen entsprechenden Ort schaffen könnte. Da ist mir der AKh-Park - irgendwann wird er wahrscheinlich KUK-Park heißen - aufgefallen, der in meinen Augen aus verschiedensten Gründen geeignet ist. (Zwischenruf) Auf der einen Seite gibt es die oberösterreichische Gebietskrankenkasse, die dort einen Zaun hat. Das heißt, dort gibt es in Wirklichkeit keine Nachbarschaft und keine Konfliktzone. Auf der anderen Seite ist das KUK mit Suchtprävention und Notfallaufnahme, was offensichtlich Sinn machen würde. Ja, es gibt eine Schule, die ist aber durch einen Zaun getrennt und der Eingang ist 300 Meter weiter auf einer komplett anderen Straße. Es gibt auch Anrainer, das stimmt - ich sage, das ist ein heißes Eisen -, aber deutlich weniger und deutlich weiter weg. So unmittelbar daneben gibt es keine Anrainer. In diesem Zusammenhang stellt die NEOS-Gemeinderatsfraktion folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ,Die zuständigen Stadträte werden ersucht, mit der Polizei, den Anrainern, den Drogenberatungsstellen und dem Kepler Universitäts Klinikum (KUK) gemeinsam ein Konzept für eine gezielte Absiedlung in den ,AKh-Park‘ zu erarbeiten. Im Zuge dieser Absiedlung soll sich auch die Situation für die Suchtkranken in Form von WC, Spritzbereich, Nadelboxen und der Nähe zum Krankenhaus verbessern.‘ Bedeckungsvorschlag: Allenfalls entstehende Kosten können durch Umschichtungen im Budget gedeckt werden. Ich bitte um Annahme.“ (Beifall NEOS)[AU154] Zu N 9 bis N 12 liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Hennerbichler: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Mitglieder des Gemeinderates, ich möchte ein paar Worte zum Antrag von Herrn Kollegen Potočnik anmerken. Wenn wir von einer gezielten Absiedlung eines Problems sprechen, sprechen wir von einer Verlagerung eines Problems, nicht aber von einer Lösung. Das Ausarbeiten eines Konzeptes zur Absiedlung der Drogenszene stelle ich mir wie ein weißes Blatt Papier vor, an dem gearbeitet und protokolliert wird, um die Drogenszene letztendlich mit absolutem Bewusstsein in ein anderes Stadtgebiet auszugliedern. Ob sich die Alkohol- und Drogenszene überhaupt absiedeln lässt, ist auch eine Frage, die sich die NEOS offensichtlich noch nicht gestellt haben. Gehen wir einmal von blindem Optimismus aus, dann bleibt das übrige Szenario. Den Anrainern am Hessenpark wäre geholfen, keine Frage. Die Anrainer am AKh-Park hingegen, auch wenn es sich um deutlich weniger handelt, werden dabei völlig vergessen. Herr Kollege Potočnik, ist das wirklich in Ihrem Sinne? Wir sollen ein Konzept zur Lösung der Problematik am Hessenpark ausarbeiten, da bin ich bei Ihnen. Eine Nachtsperre, wie von uns gefordert, würde die Situation eindämmen und mit weiterer intensiver Arbeit schlussendlich zu einer Lösung führen. Ihre Forderung nach einer Absiedlung, sprich Verlagerung, führt zu weiteren Drogen- und Alkoholzellen in der Stadt, was wirklich niemandem hilft. In unserem Sinne ist es auf jeden Fall nicht, daher wird unsere Fraktion diesem Antrag eine klare Gegenstimme erteilen.“ (Beifall FPÖ)[AU155][AU156][AU157][AU158] Gemeinderätin Schmid: „Werte Kolleginnen und Kollegen, geschätzte Gäste auf der Galerie, es stimmt, über den Hessenpark ist schon sehr, sehr lange gesprochen worden. Viele Monate sind ins Land gezogen und nichts ist passiert. Wenn hier gesagt wird, dass man jetzt möglichst effizient vorgehen sollte, dann komme ich auf unseren Antrag zu sprechen, denn das fordern wir schon seit sehr, sehr langer Zeit. Die Probleme sind bekannt, und ich verstehe die Anrainerinnen und Anrainer, dass sie ein Stück weit die Geduld verlieren. Unser Ansatz ist aber trotzdem ein breiterer, und unser Ansatz - das sagen wir nicht heute zum ersten Mal, sondern das haben wir schon vor vielen, vielen Monaten gesagt - wäre der sofortige Beginn der Umgestaltung des Hessenparks. Das würde nämlich dazu führen, dass wir keine Nachtsperre und keinen Zaun brauchen, weil der Park dann ab jetzt einmal kurzfristig gesperrt und umgestaltet wird. Das heißt, in dieser Zeit können sich keine Menschen in diesem Park aufhalten. Das kann aber nicht die einzige Maßnahme sein. Zusätzlich muss im gleichen Zeitraum geschaut werden, dass mit begleitenden Sozialmaßnahmen gearbeitet wird und tatsächlich mit Sozialmaßnahmen. Nicht, wie wir heute bei der Anfragebeantwortung über die Sozialmaßnahmen zum sektoralen Bettelverbot schon gehört haben, wo es nur um Informationsgeschichten gegangen ist. Wir meinen tatsächliche Sozialmaßnahmen, die den unterschiedlich betroffenen Menschen, die suchtkrank bzw. alkoholkrank sind und Probleme mit Drogen haben, geholfen wird. Wir sollen wirklich gezielt auf diese Menschen schauen und gemeinsam mit diesen Menschen arbeiten. Das ist der zweite Teil unseres Antrages, wo man gemeinsam mit ihnen schaut, welche Räume hier zur Verfügung stehen. Das ist notwendig. Wenn man bei einem Park plötzlich eine Nachtsperre verhängt, wird das Ergebnis nicht sein, dass man dann keine Menschen mehr mit Problemen und keine Obdachlosen mehr in der Stadt hat und keine Menschen mehr hat, die Räume brauchen. Das heißt, man muss Plätze suchen und die lassen sich finden. Plätze, wo sie sein dürfen und gut betreut werden können. Das kommt auch von den suchtkranken Menschen selbst. Sie sagen, sie brauchen mehr Unterstützung, sie brauchen mehr Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen. Das glaube ich, können wir jetzt sofort angehen, dann haben wir eine gesamtheitliche Lösung, bei der es nicht zur Verdrängung kommt und dann Menschen in anderen Stadtteilen die gleichen Probleme haben, die jetzt die Menschen rund um den Hessenpark haben. Daher machen wir das jetzt und machen wir das gesamtheitlich. Danke.“ (Beifall Die Grünen)[AU159][AU160][AU161][AU162] Gemeinderätin Eilmsteiner: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderates, werte BesucherInnen auf der Galerie, ja, es gibt Probleme im Hessenplatz-Park, aber es gibt generell Probleme in der Stadt Linz mit der Drogenszene, mit Alkohol, mit Randalierern und Obdachlosen, aber eine Nachtsperre, wird das Problem nicht lösen, sondern nur verdrängen - so wie schon Frau Hartig gesagt hat. Bei der Schließung des ‚Corretto‘ wurde das Ganze auf die Unionstraße, die Kremplstraße und den Hessenplatz-Park verlagert. Darum braucht es Maßnahmen in einer Gesamtstrategie. Darum kann es keine punktuelle Lösung geben, sondern im Rahmen der verfassungsrechtlichen Kompetenzen sind alle Gebietskörperschaften gefordert, für Sicherheit und Ordnung zu sorgen. Der Bund, der die Polizei ausreichend personell besetzen und bei administrativen Aufgaben entlasten soll, das Land, das einen fertigen Suchtplan seit 2010 hat und somit auf dem Papier seine Zuständigkeiten eingesteht, die aktualisiert und umgesetzt werden sollen, die Stadt, die ihre Einrichtung Ordnungsdienst entsprechend fit macht, um auf veränderte Anforderungen reagieren zu können, aber nicht als Einsatz- oder Ersatzpolizei, sondern als präventives Instrument im Sinne der Ordnungsaufgabe der Stadt und unterstützendes, helfendes Organ im Sinne der Sozialkompetenz der Stadt Linz. Und der Bürgermeister, dem leider derzeit noch ordnungs- und sicherheitspolitische Kompetenzen fehlen, soll diese auch erhalten. Zu späterer Stunde werde ich eine Resolution zur Ordnung und Sicherheit für alle Bürgerinnen und Bürger in der Stadt Linz einbringen. Damit soll etwas weitergehen und Maßnahmen umgesetzt werden. Wie Gemeinderätin Schmid schon gesagt hat, wurden schon vor Jahren Anträge eingebracht, dass der Hessenplatz-Park umgestaltet werden soll. Bis dato ist leider noch nichts geschehen. Das könnte man wirklich so schnell wie möglich einmal angehen. Das wäre ganz wichtig. Zu den Anträgen, bei denen eine Resolution an die Polizei beschlossen werden soll, dass verstärkt überwacht werden soll, braucht es eine Ortspolizeiliche Verordnung, die der Bürgermeister erlassen kann. Die kann zwar der Bürgermeister erlassen, allerdings ist ab diesem Zeitpunkt die Polizei dafür nicht mehr zuständig. Das muss man einmal dazusagen. Die Polizei kommt dann zwar schon, wenn man sie ruft, wenn ein Delikt nach dem Strafgesetzbuch vorliegt. Man kann die Polizei zwar hinein nehmen, aber dann muss man das Ganze über das Bundesministerium für Inneres spielen, also braucht man dazu eigentlich die Zustimmung für diese Verordnung, dass die Polizei dann polizeilich zuständig ist. Das ist einmal das eine. Zum Antrag von Herrn Potočnik von den NEOS möchte ich schon dazusagen, dass das schon ein bisschen blauäugig ist, wenn man sagt, wir siedeln die Drogenszene in den Krankenhaus-Park, weil der ein bisschen größer ist und es da nicht so viele Anrainer gibt. Ich meine, entweder sind mir alle Menschen wichtig oder nur ein paar. Mir sind auch die Menschen wichtig, die am Hessenplatz-Park wohnen. Es ist ein Problem. Gerade zum Krankenhaus-Park muss man sagen, dass das im Grunde ein qualifizierter Schutzbereich ist. (Zwischenruf) Ja, das ist so. Erstens sind im Krankenhaus kranke Menschen, die sich in diesem Park aufhalten und dort einmal spazieren gehen, sich ausruhen oder frische Luft schnappen wollen. Das ist ganz wichtig. Warum sage ich, qualifizierter Schutzbereich? (Unruhe, Klingel) Wegen der Lärmerregungen, weil die Menschen aus der Drogenszene Lärm machen. Manche nehmen nicht nur Drogen, sondern trinken und randalieren vielleicht und sind somit laut. Der Park ist nicht so groß, dass er vom Krankenhaus so weit weg ist. Im Pyrotechnik-Gesetz steht beispielsweise dezidiert, dass man in der Nähe eines Krankenhauses oder in unmittelbarer Nähe zum Beispiel keinen Stand aufstellen kann, wo man Pyrotechnik verkauft. Das hängt mit der Lärmerregung und mit dem Lärmschutz vor einem Krankenhaus zusammen, und das ist dort dezidiert angebracht. Darum ist bei einem Krankenhaus ein qualifizierter Schutzbereich. Ich glaube nicht, dass man diese Menschen dorthin ab siedeln soll. Wir können jedenfalls bei einer Sperre nicht mitgehen, weil es nichts bringt und es wirklich eine Verdrängung ist. Linz hat immerhin 51 Parks. Wenn ich mir vorstelle, dass man 51 Parks um ungefähr 200.000 Euro - wie im ÖVP-Antrag angegeben - einzäunen soll, dann sind das über zehn Millionen Euro. Ich weiß nicht, ob das möglich ist. (Zwischenruf) Auf jeden Fall ist es ganz, ganz wichtig, dass man eine Gesamtstrategie fährt und nicht eine Nachtsperre verhängt. Dann geht es an anderen Orten wieder los und es ändert sich nichts. Auf jeden Fall sollen alle an einem Strang ziehen und diese Gesamtstrategie so schnell wie möglich umsetzen. Darum wird sich die SPÖ bei diesen Anträgen und auch bei diesem Abänderungsantrag der Stimme enthalten.“ (Beifall SPÖ) Gemeinderat Potočnik: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe KollegInnen, das ist eine neue, gar nicht so einfache Disziplin, über vier Anträge gleichzeitig zu diskutieren. Ich probiere es trotzdem. Vorweg, wir werden in der Fraktion aus verschiedensten Gründen unterschiedlich abstimmen. Wir leben das freie Mandat, wir ihr schon alle wisst. Ich stehe zu 100 Prozent hinter den Anrainern. Aufgrund von dutzenden Gespräche mit den Anrainern, die hier schon Experten für diesen Platz sind - und zwar nicht nur für den Ort an sich, sondern auch für die Problematik, die Vielschichtigkeit, die verschiedenen Untergruppen sozusagen – glaube ich, dass es hier zwei Dinge braucht. Es braucht akut etwas, um diese Nachtruhe herzustellen. Das ist der Grund, warum ich bei dieser Nachtsperre mitstimmen werde. Es braucht aber mittelfristig etwas und das ist der Antrag für eine Verlagerung. Es fallen hier ständig Stichworte wie ‚nicht lösen‘, ‚verdrängen‘, ‚blauäugig‘, darauf möchte ich noch einmal eingehen. Ja, wir werden das Drogenproblem hier nicht lösen, so ehrlich müssen wir zueinander sein. Wir werdend die drei-, vier-, fünfhundert Drogenkranken nicht von der Nadel oder von anderen Drogen wegkriegen. Ein Punkt dabei ist, den richtigen, einen besser geeigneten Ort zu finden. Verdrängen? Ja, sicher geht es um Verdrängen. Nur liebe Grüne, wenn ihr vorschlagt, die Baustelle sofort zu starten, obwohl die Planungen noch nicht einmal begonnen haben, dann ist das ein komischer Euphemismus. Ihr wollt das eigentlich mit einem Baustellenzaun verdrängen, obwohl die Baustelle bzw. noch nicht einmal eine Gestaltung vorliegt. Also ich frage mich, ob es nötig ist, dass wir sozusagen eine Baustelle inszenieren - wie beim Westring mit Spatenstich und allem Drum und Dran -, nur weil wir uns nicht trauen, auszusprechen, dass es darum geht, kontrolliert zu verdrängen, weil der Ort nicht der geeignete ist. Ich glaube, wir sollten so mutig und ehrlich zueinander sein - alles andere ist Heuchelei -, dass es um einen besseren und geeigneteren Ort geht. Die Anrainer am Hessenplatz-Park beißen seit sieben oder acht Jahren in den sauren Apfel und sind am Anschlag. Die halten das nicht mehr aus, das ist zu viel. Momentan ist das ein Sammelbecken für alle möglichen Randgruppen. Dort geht es rund um die Uhr rund. Ich habe das selber erlebt. Das ist nicht okay, wir müssen etwas tun. Darum akut einmal die Nachtsperre verhängen und gezielt und mit Hirn zu einem anderen Ort verlagern, in einen anderen Bereich. Der AKh-Park ist nur ein Vorschlag, es könnte auch etwas anderes sein. Aber mir scheint, dass das ein guter Ort ist.“[AU163][AU164][AU165][AU166] Gemeinderätin Mag.a Grünn: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, ich muss jetzt für meine Nachbarn eine Lanze brechen. Ich wohne zum Beispiel am GWG-Park und möchte jetzt Fürsprecherin für die Menschen sein, die die Parks nutzen, für die so genannten Randgruppen, die so genannten Trunkenbolde, Drogensüchtigen, wie sie überall und in den vorliegenden Anträgen benannt werden. Beim Thema Hessenpark wird sehr viel vermischt. Wir haben über die verschiedenen Ebenen, die verschiedenen Problemlagen, von der Drogenproblematik, bis hin zur Verdrängung im öffentlichen Raum schon sehr viel diskutiert. Ich denke, eine Geschichte in der Soziologie der Stadt ist, dass man sich damit abfinden muss, dass die Stadt an sich als Ort ein Sammelpunkt für viele Menschen ist und es ist auch ein Sammelpunkt für Menschen, die ausgegrenzt werden, für bunte Vögel, für Menschen, die nicht der bürgerlichen Moral entsprechen und dergleichen mehr. Warum sich das offensichtlich im Hessenpark so kulminiert hat ist, dass es in der Stadt über die letzten Jahre hinweg dazu gekommen ist, dass die Räume für Menschen, die nicht so in die, ich sage einmal, schmucke Stadt passen, immer kleiner geworden sind. Man findet sie nicht mehr auf der Landstraße, weil es dort keine Bänke mehr gibt. Man findet sie nicht mehr am Martin-Luther-Platz, weil man sich auch da nirgends mehr hinsetzen kann. Für Menschen, die kein Geld haben und die sich nicht in den Gastgarten setzen können und sich gerne mit anderen Leuten in einem Park zusammensetzen und dort die Bierdose aufmachen, sind die Möglichkeiten, sich im öffentlichen Raum zu bewegen, definitiv immer kleiner geworden. Frau Eilmsteiner hat es zuerst gesagt - es ist das erste Mal, dass ich das höre - dass es ein Fehler war, dass man die zwei Lokale ‚Corretto‘ und ‚Asphalt‘ in der Altstadt geschlossen hat. Damit hat man die Drogenszene eines Treffpunktes beraubt, wo sie über Jahre gut aufgehoben waren. Das alles kulminiert sich, weil der Platz in der Stadt für Gruppen, die sich auch im öffentlichen Raum aufhalten wollen, aber nicht den Normen der Mehrheitsgesellschaft entsprechen, zu klein geworden ist. Das ist eine Geschichte. Die zweite Geschichte ist die Drogenproblematik. Lorenz Potočnik, zur Absiedlung auf das AKh-Gelände sage ich, dass das nicht funktionieren wird. Was ich dir zu Gute halten muss ist, dass du sagst, dass es ein Angebot für diese Menschen braucht. Dieses Angebot muss man gut benennen. Man kann sagen, man braucht einen Konsumraum für Menschen, die drogenabhängig sind, dass sie sich dort ihre Drogen, die sie brauchen, unter hygienischen Bedingungen zuführen können. Ein Konsumraum ist nichts Neues, das ist ein Konzept, das es schon seit ewigen Jahren in der Schweiz und in allen größeren Städten, wie z.B. in Hamburg gibt. Man könnte sich vielleicht einmal überlegen, ob nicht auch Linz so eine Einrichtung gut gebrauchen könnte. So, wie es Lorenz Potočnik wahrscheinlich andenkt, muss man das dort anbieten, wo die Menschen auch sind. Das wird wahrscheinlich die AnrainerInnen vom Hessenpark nicht freuen. Man muss dort einen Konsumraum machen, wo die Leute sind, die das brauchen. Das hilft einmal nichts. Da gibt es immer das, was man das ‚Florianiprinzip‘ nennt. Das will man meistens selber nicht vor der eigenen Haustüre haben. Wenn man über solche Dinge spricht, muss man das aber auch sagen. Soziale Angebote müssen dort gesetzt werden, wo die Menschen sind. Es ist keine Lösung, wenn man soziale Angebote irgendwohin an den Rand gibt, in der Hoffnung, dass man diese Menschen nicht mehr sieht. Dann gehen sie dort nämlich nicht hin und können dieses Angebot nicht nutzen. Man sollte vielleicht noch einmal darüber diskutieren, wie man mit einer anderen Drogenpolitik umgeht, die sich dazu entschließt, nicht zu strafen, sondern dem Ganzen mit Akzeptanz zu begegnen und mit Dingen, die diesen Menschen wirklich helfen. Eine Möglichkeit dabei sind Konsumräume und die müssen dort sein, wo diese Menschen sind und nicht irgendwo an abgelegenen Orten in der Stadt. Ich fahre oft beim Hessenpark vorbei und muss sagen, dass man da sehr viel Polizei sieht. Das ist momentan offensichtlich der von der Exekutive am besten gesicherte Ort in Linz. So viel Polizei in Linz ist schon phantastisch. Es hat einmal ein sehr gutes Lied darüber gegeben, aber das zitiere ich jetzt nicht. Für strafrechtlich Relevantes ist im Hessenpark die Polizei zuständig und niemand anders. Das muss die Polizei wahrnehmen und das tut sie offensichtlich derzeit, weil sie dort ständig präsent ist. Ich habe nicht den Eindruck, dass es dort derzeit zu wenig Polizei gibt. Man hat jetzt ein Jahr lang versucht, dort mit polizeilichen Methoden irgendetwas zu machen, hat aber wenig erreicht. Ich denke, es wäre sinnvoller gewesen, die Gelder, die man da hineingesteckt hat, in soziale Maßnahmen zu setzen, in Maßnahmen, wie etwa Streetwork, das z.B. vom B 37 betrieben wird. Wenn man etwas verändern und mit den Menschen in Kontakt treten möchte, die den Hessenpark nutzen, dann muss man dort die Menschen hinschicken, um mit ihnen zu kommunizieren, die die Kommunikation verstehen und die einen Zugang zu diesen Menschen haben. Das sind die erfahrenen Streetworker. Wenn man etwas erreichen will, sollte man die Gelder in diesen Bereich stecken und schauen was man durch soziale Arbeit erreichen kann. Kurz zu den Anträgen: Von der Nachtsperre halte ich nichts. Dem Antrag von Frau Kollegin Hartig kann ich im Punkt 2 zustimmen, weil immerhin beantragt wird, dass man alternative Plätze und Räume für die Menschen und besonders für die Suchtkranken sucht. Ich bezweifle, ob eine sofort gestapelte Umbaumaßnahme so viel nutzt, weil das wieder nichts anderes, als eine Verdrängungsmaßnahme ist. Darum werde ich dem zweiten Punkt zustimmen und bei den anderen Anträgen nicht. Danke.“ Gemeinderätin Åkerblom: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, meine Wortmeldung betrifft den Antrag der Grünen-Fraktion. Hier wird gefordert, dass die geplanten Umgestaltungsmaßnahmen rasch starten sollen. Ich erlaube mir zu sagen, dass die Umgestaltung im Vergleich zu den anderen Problemen zweitrangig ist. Wollen wir gerade jetzt eine Umgestaltung machen, es schöner und einladender machen? Unserer Meinung nach, sollten wir erst die Sicherheitslage verbessern, bevor wir den Focus auf die Umgestaltung legen können. Im Antrag werden die Suchtkranken erwähnt. Die Betreuung und einen Platz, wo sie sich aufhalten können, können von verschiedenen Vereinen angeboten werden, z.B. ‚Verein Substanz‘ oder ‚Pro Mente‘, die neuerlich Beschäftigungsangebote für Suchtkranke anbieten. Natürlich kann man immer mehr machen, aber einige Maßnahmen brauchen Zeit. Wie werden uns bei diesem Antrag deshalb der Stimme enthalten. Danke.“ (Beifall FPÖ)[AU167][AU168][AU169][AU170] Bürgermeister Luger: „Ich habe mich auch auf die Rednerliste gesetzt, um ein wenig darauf zu replizieren, meine sehr geehrten Damen und Herren, was bisher gesagt worden ist und um noch den einen oder anderen Zusammenhang herzustellen. Ich glaube, dass die Situation im Hessenparkplatz eskaliert ist. Daran gibt es nichts zu zweifeln, nichts schön zu reden, das ist Fakt. Aber warum ist das geschehen? Es ist schon punktuell angesprochen worden. Es hat nichts damit zu tun, dass in unserer Stadt eine besonders neuartige oder dramatische Verschärfung der sozialen Lage für Suchtgiftkranke oder alkoholkranke Menschen stattgefunden hätte. Das waren zum Teil Entscheidungen dieses Hauses, das muss man sagen. Es war eine Entscheidung in diesem Hause beispielsweise, dass der Schillerpark so aussieht, wie er aussieht, um dort die Aufenthaltsqualität für Menschen, die dort länger sind, zu verschlechtern. Das wurde in diesem Hause offen diskutiert und von manchen - nicht von allen Fraktionen - offen gefordert. Ich erinnere mich an viele Diskussionen, bei denen die Forderung an die jeweiligen Referenten und Referentinnen gekommen ist, dass man die Einsehbarkeit in Parkanlagen möglichst umfassend herstellen muss - auch mit der klaren Absicht bestimmte Gruppen von Menschen aus diesen öffentlichen Räumen zu vertreiben und woanders hinzuschicken. Ein ganz wesentliches Element für die Verursachung der Situation am Hessenplatz-Park war aus meiner Sicht ganz objektiv die exzellente Entwicklung der Linzer Altstadt. Wir haben in diesem Haus oft - aus meiner Sicht war manches davon äußerst unkorrekt - über die Linzer Altstadt als Hort und Ort der Kriminalität, des Alkoholismus, des Vandalismus und der Bedrohung diskutiert. Wir hatten dort einen langen Atem. Meine Fraktion und ich müssen auch sagen, Die Grünen haben zu keiner Zeit skandalisiert. Wir haben ein Konzept verfolgt. Die Neuorientierung der Altstadt - im Sinne dessen, wie der Altstadtverein mit Frau Doktorin Schuller und Herrn Maier agiert –, ist für uns die zielführende Strategie gewesen. Das heißt, dass wir in der Altstadt nicht nur eine Ausgehmeile haben, sondern inzwischen einen florierenden Tagesbetrieb mit Öffnungen zu Zeiten, an denen früher kaum Linzerinnen und Linzer in der Altstadt gewesen sind. Das war immer politischer Wunsch der Mehrheit. Dann sind manche, durchaus aus parteipolitischer Räson aufgesprungen und haben gefordert, alle Maßnahmen gegen zwei Lokale zu ergreifen. Inzwischen sind diese geschlossen. Ich lehne meinen Teil der Verantwortung nicht ab, wo auch ich dazu beigetragen habe, dass heute in diesen beiden Lokalen andere Nutzungen sind. Beide, aber ganz besonders ein Lokal, das schon erwähnt worden ist, ist in den letzten dreißig bis vierzig Jahren, nicht erst vor ein paar Jahren, tatsächlich ein Sammelpunkt der Drogenszene in Linz gewesen. Ich möchte der Korrektheit halber erwähnen, dass es das Linzer Stadtpolizeikommando gewesen ist, das davor gewarnt hat, diese Lokale aufzulösen. Aber im Gemeinderat haben wir damals mehrheitlich eine Linie mitgetragen - ich nehme mich nicht aus -, dass uns die weitere Entwicklung der Altstadt wichtiger gewesen ist, als die gesamte Linzer Drogenszene an einem Ort zu halten. Die Polizei hat uns gesagt, was geschehen könnte. In Wirklichkeit hat die Polizei gesagt, dass wir Acht geben sollen und dass die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Verlagerung kommt – niemand wusste wohin - sehr groß ist. Die Botschaft war, geben sie Acht, auf einmal wird diese Szene öffentlich noch mehr sichtbar, als in der Altstadt. Jetzt siehe da. Das heißt, es ist nicht etwas vom Himmel gefallen. Daher sollen alle, die heute genau wissen, was am Hessenplatz zu tun ist, ein bisschen selbstkritisch in sich gehen. Sie sollen sich überlegen, ob diese Strategie, die bisher gefordert worden ist, tatsächlich die richtige ist. Ich für meine Person hätte überhaupt kein Problem damit, eine Nachtsperre zu verordnen, wenn ich nur einen Funken Glauben daran hätte, dass das ein Teil der Problemlösung ist. Es ist für mich keine ideologische Frage, es ist für mich keine Frage eines fixen Standpunktes, geschweige denn, einer Sturheit oder geschweige denn, eine Meinung ändern zu müssen. Fakt ist, dass wir mit all den bisherigen Verdrängungsstrategien eine neue Konzentration am Hessenplatz geschaffen haben. Ich habe deswegen ein Problem mit dieser Nachtsperre, weil selbst einige, die dies beantragen, offensichtlich nicht ganz so überzeugt davon sind, dass das zielführend ist. Befürworter der Nachtsperre meinten, eine Nachtsperre, ohne einen Zaun - da bräuchte man einen ordentlichen – bringt überhaupt nichts und man müsse dort dann mit Video überwachen. Ich teile diese Einschätzung, dass alleine die Nachtsperre mit Zaun wahrscheinlich nichts bringt. Wenn ich nur ansatzweise die Hoffnung hätte, dass damit für die Bewohnerinnen und Bewohner in der Innenstadt - das sage ich bewusst - das Problem gelöst wäre, warum sollte man da nicht zustimmen. Es geht nicht um Dogmen, es geht in der Sicherheitspolitik auch nicht darum, von Dingen nicht abrücken zu wollen, die man vielleicht länger gesagt hat, nämlich dann, wenn sich Verhältnisse und Zeiten ändern. Ich bin von einigen dafür gescholten worden. Wenn sich aber Situationen verändern und wenn ich glaube, dass es ein Problem löst - ich möchte hier nur auf das sektorale Bettelverbot verweisen -, dann bin ich bereit meine Meinung zu ändern auch wenn ich diese vor Ihnen und in der Öffentlichkeit jahrelang vertreten habe. Bei der Nachtsperre ist es leider nicht so, dass ich daran glauben könnte. Ich fürchte, dass wir damit schlichtweg nur eine Verdrängung produzieren. Ich bin wegen des Hessenplatz-Parks mit einer Person brieflich und E-Mail-mäßig in Kontakt gewesen und möchte Ihnen aus einem Schreiben, das ich bekommen habe, zitieren. Die Korrektheit gebietet es, dass ich den Namen nicht sage. Das tut man nicht, wenn man als Bürgermeister einen namentlich gezeichneten, keinen anonymen Brief bekommt. Die Person schreibt Folgendes: ‚In Ergänzung des Schreibens vom ‚soundsovielten‘ von der Bürgerinitiative Hessenplatz, möchten wir als AnwohnerInnen des Cityparks ausdrücklich darauf hinweisen, dass Maßnahmen im Hessenpark zurzeit zu massiven Verlagerungen der Szene führen, solange keine Ersatzfläche eingerichtet ist.‘ Weiters wird in diesem Schreiben gesagt: ‚Nach der enormen Polizeipräsenz letztes Wochenende‘ - der Brief ist bei mir am 23. Juni eingegangen, Sie können wissen, wann das war - ,im Hessenpark, kam es zu einer ruckartigen Verlagerung in den Citypark.‘ Dann wird geschildert, was geschehen ist und dass die Menschen auch beim Hotel im Park zugesehen haben. So endet dieses Schreiben. Es wurde mehrmals die Polizei verständigt, welche auch kam, um die Ordnung wieder herzustellen. Ich glaube, dass diese Person, die mir das geschrieben hat, leider vollkommen Recht hat. Diese Person ist auch in der Hessenplatzbewegung aktiv, wohnt aber daneben und fürchtet genau das, warum ich von einer Nachtsperre leider nichts halten kann. Das Schwierige ist tatsächlich, dass es für die Stadt objektiv nicht möglich ist, dieses Problem zu lösen, wenn man hier eine etwas selbstkritische und ausgewogene Position hat und politisch nicht nur auf eine oder zwei Maßnahmen setzt. Das ist der Punkt, wo ich politische Kritik an Mitbewerbern übe. In der Öffentlichkeit wird der Eindruck erweckt, dass Maßnahmen, die die Politik machen und mit denen man das Problem lösen könnte, nicht gemacht werden und den Menschen rund um den Hessenplatz nicht geholfen wird. Ich habe eine klare Position. Herr Potočnik hat aus meiner Sicht völlig Recht. Herr Potočnik ist der Einzige, der für die Nachtsperre ist und ehrlich ist. Er meint, dass man sagen muss, wo diese Menschen hinkommen, denn sonst kommen sie wohin, wo sich das Problem wiederholt. Ich kann Ihrem Vorschlag zur Verlagerung in den AKh-Park nicht zustimmen. Abgesehen davon, ist es nicht unbedingt eine Frage eines Gemeinderatsbeschlusses, wie man Menschen verlagert, die schwer krank sind. Aber selbst, wenn das funktionieren würde, wäre ich dagegen, den AKh-Park zu verwenden. Ich wäre aber auch dagegen, den Citypark zu verwenden, ich bin dagegen, den Stadtpark zu verwenden, ich bin dagegen, das Umfeld um den Südbahnhofmarkt zu verwenden. Jetzt wird es schön langsam schwierig. (Zwischenrufe) Jetzt sollen diejenigen, die politisch nur für Nachtsperre sind, aber keine Verdrängung wollen, konstruktiv sagen, wohin. Herr Potočnik hat einen Vorschlag gemacht - das ist korrekt -, von dem ich persönlich nichts halte. Ich glaube, dass es deswegen anderer Maßnahmen bedarf. Leider wird es sich dabei um Maßnahmen handeln, die wir als Stadt nicht originär und selbst machen können. Einen Teil können wir mitmachen. Das erste ist, dass es dort, wo es eine offene Drogenszene gibt, null Toleranz gegenüber dieser Drogenkriminalität gibt. Diese zu unterbinden und zu verfolgen, ist Aufgabe der Bundespolizei und von niemanden anderen in dieser Republik. Das ist das Erste, was gesagt werden muss. Dann muss mit der Scheinheiligkeit auch Schluss sein. Das Innenministerium verweigert systematisch hundert Polizistinnen und Polizisten in dieser Stadt, die der Nationalrat im Budget im Dienstposten- und Stellenplan bewilligt hat. In anderen Städten wie Wien und Graz, ist diese Differenz von fehlenden PolizistInnen nicht so hoch. Ich erwarte mir das, was Landespolizeikommandant Pilsl angekündigt hat - ich habe hohe Erwartungen -, dass die 80 Polizisten und Polizistinnen der Sondereinheit zur Bekämpfung von Kriminalität an Hotspots in Oberösterreich - das werden eher diese Hotspots in Linz und Wels, als in Gutau oder Gosau sein -, die Drogenkriminalität tatsächlich ordentlich bekämpfen. Ich erwarte, dass damit die Ressourcen vorhanden sind, dass Verhaltensweisen in Parkanlagen, die objektiv Verwaltungsübertretungen sind und zum Teil tatsächlich kriminelle Aspekte haben, von der Polizei bekämpft werden. Das ist nicht unsere Aufgabe. Was wir tun können - da kann sich auch die Stadt nicht drücken - ist tatsächlich das, was Frau Gemeinderätin Mag.a Grünn schon gesagt hat. Wir haben die schwierige Aufgabe, tatsächlich für Rückzugsräume zu sorgen. Wir haben mit der Einrichtung ‚Substanz‘ einen solchen Rückzugsraum, der bekanntlich an der Oberen Donaulände ist. Frau Stadträtin Hörzing hat gemeinsam mit Landesrätin Gerstorfer ein zusätzliches Angebot mit ‚Pro Mente‘ nicht nur vereinbart, sondern schon umgesetzt. Neben diesen polizeilichen Maßnahmen, wo man nur fordern kann, dass diese rasch, konsequent und in voller Dimension geschehen, werden wir uns gemeinsam mit dem Land Oberösterreich stärker um jene Menschen, die dort ansprechbar sind, annehmen. Diese Verantwortung schieben wir nicht weg. Aber es ist Sand in die Augen von Menschen streuen, wenn man Kompetenzen erweckt, die die Stadt nicht hat. Wenn man dann noch weiß, dass selbst, wenn wir etwas verordnen, die Polizei diese Verordnung letztendlich gar nicht exekutieren wird, dann ist das leider nicht korrekt. Es wäre mir lieber, wir könnten mit einer einfachen Maßnahme nur irgendein Problem rund um den Hessenplatz lösen. Das wäre mir aus vielen, vielen Gründen das Liebste. Das, was hier heute vorgeschlagen wird, hat leider nicht die Qualität einer Problemlösung. Es entspricht über weite Strecken - nicht zur Gänze – einer politischen Auseinandersetzung, wo man etwas fordert, von dem man offensichtlich davon überzeugt ist, dass es gar nicht viel bringt. Das macht man, um in der Öffentlichkeit gut dazustehen und anderen den Schwarzen Peter zuzuschieben. Das ist nicht seriös und hilft den Menschen am Hessenplatz nicht. Ich bin mir sicher, das wird langfristig in einer Stadt, wo Verdrängung und das Errichten von Zäunen regiert, mit Sicherheit nicht goutiert werden. Ich plädiere für Polizeimaßnahmen, für ausgewogene Sozialarbeit und einen langen Atem, den wir leider brauchen werden.“ (Beifall SPÖ)[AU171][AU172][AU173][AU174] Stadträtin Mag.a Schobesberger: „Jetzt wurde schon so viel gesagt, dass es für mich schwierig ist zu entscheiden, wo ich beginne. Ich steige vielleicht dort ein, wo wir versucht haben, unseren Antrag zu anzufangen. Es gibt sehr unterschiedliche Sichtweisen, welche Maßnahmen greifen können und welche nicht. Ich versuche zusammenzufassen, worüber sich alle einig sind. Einig sind sich offenbar alle darin, dass wir am Hessenpark ein Problem haben und einig sind sich offenbar alle darin, dass die Anrainerinnen und Anrainer darunter leiden. Ich orte noch Einigkeit darüber, dass wir etwas tun müssen. Herr Bürgermeister hat jetzt ausgeführt, dass diejenigen, die eine Nachtsperre vorschlagen, sagen, dass die alleine wahrscheinlich nichts hilft. Diese Meinung vertrete ich auch. Nach dem Oberösterreichischen Sicherheitspolizeigesetz ist auch jetzt schon eine Nachtruhe einzuhalten aber die hilft nicht. Man müsste praktisch einen Polizeiposten vor Ort aufmachen und rund um die Uhr vor Ort sein, damit das funktionieren kann. Wir haben versucht, aus den im Vorfeld georteten Gemeinsamkeiten einen Antrag zu stellen. Ich war über die Vorschläge, der BürgerInneninitiative, gemeinsam mit den suchtkranken Menschen einen Ort zu suchen, wo sie bleiben können und eine entsprechende Betreuung haben, sehr dankbar. Die betroffenen Menschen möchten Ruhe haben und ganz einfach sein können. Es ist für sie auch nicht lustig. Ich bin nicht davon überzeugt, dass es gescheit ist, wenn man im Gemeinderat diesen konkreten Ort vorschlägt. Soweit ich weiß, hat niemand von uns diese Expertise. Damit das Ganze funktioniert, braucht es vermutlich eine Einrichtung, die das trägt. Es braucht ExpertInnen aus der Sozialarbeit die eine entsprechende Drogenausbildung haben und eine entsprechende Einbindung der Betroffenen, weil die sonst dort nicht hingehen, wenn man irgendetwas macht. Aus diesem Ansatz und weil ich aus der öffentlichen Wahrnehmung den Eindruck hatte, dass dieser Vorschlag über die Fraktionen hinweg - bis auf eine Ausnahme - Konsens findet, einen Ort zu suchen, wo diese Menschen sein können. Das ist der eine Punkt, den wir in unserem Antrag formuliert haben. Der zweite Punkt ist, dass es seit langem einen Gemeinderatsbeschluss gibt, diesen Park umzugestalten. Dieser Beschluss ist mittlerweile, wenn ich mich richtig erinnere, schon über zwei Jahre alt. Weiters muss ich sagen, dass meine Fraktion die einzige ist, die in die Planungs- und Vorbereitungsarbeiten zur Umgestaltung des Parks nicht eingebunden ist. Frau Åkerblom, dabei geht es uns nicht darum, dass man das für die Leute, die jetzt den Park nutzen, hübscher macht. Es geht darum, dass eine Baumaßnahme oder die Vorbereitung für Umgestaltungsmaßnahmen eine räumliche Intervention ist, die den Aufenthalt dort unattraktiv macht. Das war der zweite Ansatz, den wir dort verfolgt haben. Dass man mit den Planungen für die Umgestaltung des Parks offenbar immer noch keinen Schritt weiter ist, schockiert mich jetzt fast ein bisschen, weil auch die Bürgerinitiative eingebunden ist. Wie gesagt, der Gemeinderatsbeschluss ist seit zwei Jahren aufrecht. Ich verstehe nicht, dass die zuständigen ReferentInnen immer noch nicht weiter sind. Ich versuche wieder, das Gemeinsame herauszustreichen. Wir sind uns alle darüber einig, dass es diese Umgestaltung geben soll, dass sie sinnvoll ist und kommen soll, darum gibt es diesen Gemeinderatsbeschluss. Ich weiß immer noch nicht, wie die Umgestaltung tatsächlich durchgeführt werden soll. Ich bin mir aber sicher, dass es unabhängig davon, wie das dann ausgeführt werden soll, Maßnahmen gibt, die man jetzt vorbereitend setzen kann. Ich bin davon überzeugt, dass es irgendwelche Baumaßnahmen gibt, die auf alle Fälle jetzt schon Sinn machen. Ich glaube, dass das deswegen notwendig ist, weil ich davon überzeugt bin, dass man die Situation so oder so nicht in den Griff bekommt, wenn man nicht vor Ort eine Intervention startet. Man kann jetzt hoffen, dass die Bundesverfassung geändert wird und der Bürgermeister mehr ordnungs- und sicherheitspolizeiliche Kompetenzen bekommt. Ich bin nicht davon überzeugt, dass das gescheit ist, ganz im Gegenteil, aber das können wir nachher besprechen. Fakt ist, dass dazu die Bundesverfassung geändert werden muss. Für die betroffenen BewohnerInnen am Hessenpark und in der Umgebung ist es unzumutbar zu sagen, dass sie auf eine Gesetzänderung warten sollen und womöglich der nächste Sommer auch vorbeigeht, ohne dass irgendetwas passiert. Im Herbst wird neu gewählt. Bis es dann eine Regierung gibt, dauert es. Außerdem ist jedenfalls eine Zweidrittelmehrheit notwendig. Ich glaube nicht, dass das für die Menschen die dort wohnen zumutbar ist. Auch ich kenne diese eine Maßnahme, die das Problem völlig löst, nicht. Auch meine Fraktion erhebt diesen Anspruch nicht, das zu wissen. Wir haben daher in unserem Antrag ganz bewusst zwei Maßnahmen vorgeschlagen, bei denen wir davon ausgegangen sind, dass sie auf breiten Konsens stoßen müssen. Sie drücken nichts anderes aus, als das, was schon seit langem diskutiert und besprochen wird und wozu sich eine große Mehrheit im Gemeinderat bekennt. Wenn diese Maßnahmen parallel gesetzt werden, haben wir den Verdrängungseffekt von einem Park in den nächsten nicht. Davon halte ich nichts. Wie gesagt, ich glaube, dass die Maßnahme gar nicht zur Verdrängung führen wird, sondern sie wird zu wenig helfen. Weil dann die Polizei kommt, die Nachtsperre kontrolliert und die Leute wegschickt. Die gehen dann woanders hin und eine Viertelstunde später sind sie wieder da. Das bringt doch nichts. Daher glaube ich, dass wir es den Menschen, die dort wohnen, denen wir seit Jahren versprechen, dass wir ihnen helfen, schuldig sind, irgendwelche Maßnahmen zu setzen. Man muss jetzt zumindest etwas versuchen, was wir noch nicht probiert haben. Wir wissen aus Gesprächen, - Alexandra Schmid und Frau Hartig haben selber mit den Betroffenen im Park gesprochen -, dass sie woanders hin wollen, wo sie Ruhe haben. Ich glaube, dass es wichtig ist, mit Fachkräften und gemeinsam mit den Betroffenen einen Ort zu suchen, wo sie sein können. Es ist wichtig, dass sie das Angebot annehmen und dort hingehen. Gleichzeitig sollte man eine räumliche Intervention setzen, dass es dort in nächster Zeit nicht attraktiv ist hinzugehen. Es kann mir niemand erzählen, dass sich nicht Maßnahmen herausfiltern lassen, deren sofortige Umsetzung sinnhaft ist, sodass man dort eine Baustelle einrichten kann. Ich ersuche wirklich, dass wir uns - unabhängig von parteipolitischem Kalkül und Überlegungen – auf die Maßnahmen verständigen können, die schon alle einmal gesagt haben, dass man die Leute im Hessenplatzpark woanders hintun soll. Das heißt, das müssten Maßnahmen sein, die auf breiten Konsens stoßen. Ich ersuche wirklich, unabhängig von parteipolitischen Kalkülen oder Überlegungen, diese zwei Maßnahmen, die im Vorfeld anscheinend konsensual waren, in Angriff zu nehmen, damit es für die Betroffenen vor Ort zu einer Beruhigung kommt. Man kann niemandem zumuten, dass es das diesen Sommer und die nächsten drei Sommer immer noch so weitergeht. Ich ersuche dringend, das zu machen, worüber wir uns im Grunde alle einig sind. Ich habe nichts dagegen, dass wir uns jetzt kurz überlegen, wie man das formuliert, damit es für alle passt. Das sind zwei Maßnahmen, von denen alle gesagt haben, dass sie gescheit sind und dass man die machen soll. Bitte überlegen wir uns vielleicht eine Formulierung, die für alle passt und setzen wir diese Maßnahmen um.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderat Eypeltauer: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Linzerinnen und Linzer, insbesondere die Herrschaften von der Bürgerinitiative, die ich herzlich begrüßen möchte. Herr Bürgermeister, ich möchte Ihnen für Ihre vorherige Darstellung und Ausführungen explizit danken. Sie haben mir aus der Seele und aus den Gedanken gesprochen. Deshalb werde ich jetzt die geplante längere Wortmeldung sehr kurz halten. Der Punkt ist, dass es natürlich nicht verständlich ist, dass es der Staat nicht schafft, einen 90 mal 90 Meter großen Platz, mitten in der Innenstadt der Landeshauptstadt Linz, ruhig und ordentlich zu halten. Das ist nicht verständlich und es ist völlig akzeptabel, dass es darüber Aufregung und diese Kritik gibt. Was ist da los, das kann doch nicht so schwer sein. Fakt ist - darüber haben wir viel gehört -, dass dieses Problem enorm vielschichtig ist, vielschichtiger, als es prima vista erscheint. Herr Bürgermeister hat erklärt, woher es kommt. Wir haben von den verschiedenen Randgruppen und den verschiedenen Tageszeiten gehört, zu denen sich diese Leute im Park aufhalten. Es gibt aber gewisse Probleme und Aspekte, die man hier sieht und die man trotz der Komplexität isolieren kann. Das eine Problem ist der Drogenhandel. Das Rezept, das unsere Gesellschaft gegen Drogenhandel, den wir im Strafgesetzbuch und im Suchtmittelgesetz kriminalisieren, hat, ist die Polizei. Die hat dafür zu sorgen, dass diese Drogenkriminalität nicht stattfindet - nicht die Stadtwache, dafür ist sie weder ausgerüstet, noch verfassungsmäßig berufen. Mit dem Drogenhandel hängt der Drogenkonsum zusammen. Auch dabei geht es um Kriminalität, auch dafür ist die Polizei verfassungsmäßig und vollkommen logisch zuständig, zusammenhängend damit natürlich die Sozialarbeit, die Suchtmittelberatung etc. Wir waren schon bei diesen Punkten, darauf gehe ich gar nicht näher ein. Es ist völlig klar, dass sich ein Innenstadtpark mit einem Kinderspielplatz sicher nicht als Konsumfläche und sicher nicht als Spritzen-Mistkübel eignet. Dann geht es um Ordnungswidrigkeiten, um lautes Schreien, um Randalieren, um das Umschmeißen von Mistkübeln und das Verunreinigen, was auch immer. Das zu ahnden, zu sanktionieren und zu unterbinden, ist und bleibt Aufgabe der Polizei. § 81 Sicherheitspolizeigesetz usw. normieren das ganz klar. Es ist Aufgabe der Polizei und nicht des Ordnungsdienstes, das zu exekutieren. Dann gibt es psychisch beeinträchtigte Menschen, dafür gibt es das Unterbringungsgesetz, wo auch die Polizei, und nur die Polizei zugreifen kann und das lösen müsste. Jetzt habe ich das Problem, dass eine Nachtsperre vorgeschlagen wird, für deren Exekution wir wieder die Polizei bräuchten. Sie können mir nicht erzählen, dass Sie ernsthaft die Stadtwache, ausgerüstet mit Fäustlingen und LED-Taschenlampen, schicken wollen, um vielleicht gewaltsam quasi amtszuhandeln und diese Nachtsperre durchzusetzen. Das können Sie nicht ernst meinen. In Wahrheit geht es natürlich darum - wir lesen das auch in den Anträgen -, dass hier die Polizei hilft. Ich denke mir, wenn wir die Polizei sowieso brauchen bzw. in der Nacht brauchen, dann probieren wir es doch einmal ohne die Nachtsperre und mit der Präsenz in der Nacht. Ich bin mir sicher, wenn die Polizei ihre Aufgaben – in der Nacht, wenn es sein muss – erfüllt, dass dann die Ruhe und Ordnung einkehrt, die wir gewährleisten müssen. Ich bin mir sicher, wenn die Gesetze dieses Landes auch in diesem Park 24 Stunden am Tag in aller Härte durchgesetzt werden, dass wir das Problem verlagern werden. Damit sind wir beim nächsten Punkt – auch das wurde schon gesagt. Ich möchte das aber trotzdem noch einmal bekräftigen. Im Endeffekt geht es um Verlagerung und darum, dass egal, ob Sie die Nachtsperre machen oder ob wir 24 Stunden Polizei haben oder was auch immer, dass egal, was wir tun, das Problem im nächsten Park aufflammen wird, wo wir dann wieder über dieselben Lösungen diskutieren werden, bis wir die ganze Innenstadt voller Nachtsperren, Polizisten, Videokameras und Zäune haben. Ich glaube nicht, dass das im Sinne der Antragsteller der Nachtsperre und im Sinne der Linzerinnen und Linzer ist. Das Blöde an der Sache ist nur, dass man von uns als Politik erwartet, dieses Problem zu lösen. Das Blöde an der Sache ist nur, ich bin davon überzeugt, dass wir dieses Problem als Politik in Linz nicht lösen können. Noch viel blöder ist, dass es viel billiger wäre so zu tun, als könnten wir es lösen. Ich, für meinen Teil – ich kann auch für meine Kollegin Leitner-Rauchdobler sprechen – gehe diesen Weg nicht. Ich sage ganz klar, ich stimme gegen diese Nachtsperre. Ich sage ganz klar, ich stimme gegen die Einfriedung und ich sage ganz klar, ich stimme für den Versuch einer Absiedlung. Das, was Kollege Potočnik vorschlägt, ist gewagt, mutig, bei manchen nicht populär, aber es ist ein Versuch, innovativ zu sein. Es ist ein Versuch, in diese völlig verfahrene Situation, die die Stadt seit Jahrzehnten nicht zu lösen schafft, eine Lösung bzw. eine Richtung hereinzubringen. Nehmen Sie das auf. Wenn Sie das ablehnen, dann denken Sie vielleicht darüber nach, aber tun Sie es nicht als blauäugig ab. Ich glaube, dass dieser Vorschlag wesentlich konstruktiver ist, als vieles andere, das wir hier lesen. Die Frage ist, wo die Leute hingehen, wenn wir sie verdrängen. Woanders hin, weil jeder muss irgendwo sein. Wo tritt dann der Lärm und die Verunreinigung auf – woanders. Wo gibt es dann die nächste Bürgerinitiative - woanders. Das ist eigentlich der Kernpunkt. Worum es hier geht ist - das wurde schon angesprochen - das ‚Florianiprinzip‘, dass wir die Scheune löschen, aber den Schober anzünden. Das kann nicht unser Ernst sein. Im Endeffekt bleibt es beim Plädoyer an das Bundesministerium für Inneres. Wir haben parlamentarisch angefragt, wie viele Planstellen es für Linz gibt. Wir haben parlamentarisch angefragt, wie die Entwicklung dieser Planstellen ist und parlamentarisch hinterfragt, ob die Planstellen tatsächlich den Einsatzkräften, die dann vorhanden sind, entsprechen. Wir haben gelernt, dass dies nicht der Fall ist. Wir haben gelernt, dass Linz zwar massiv wächst - wir diskutieren alle zwei, drei Gemeinderatssitzungen darüber, wie großartig das Wachstum in Linz ist -, dass entsprechend natürlich das Problempotenzial wächst, aber die Polizeipräsenz nicht wächst. Irgendwann einmal ist das Missverhältnis so groß, dass wir es nicht einmal mehr schaffen, solche Probleme wie im Hessenpark zu verdrängen. Ein dritter und letzter Punkt in Wahrheit, ist das Thema Sozialarbeit. Da geschieht natürlich seit Jahren zu wenig, das ist der Stadt anzulasten, aber auch dem Land. Ich kann für meine Fraktion oder für mich zumindest ganz klar sagen, die zirka 1,5 Millionen Euro, die in die Stadtwache fließen, wären wahrscheinlich besser in Allroundteams aus Sozialarbeitern, Streetworkern, Konfliktlösern, Kommunikatoren, Ansprechpartnern als so genannte ‚City-Angel-Group‘ oder wie immer Sie das nennen wollen, investiert. (Beifall Die Grünen) Dazu gibt es Vorbilder. Das ist nichts, was wir uns blauäugig ausdenken. Das funktioniert in Mailand, Florenz, Venedig, New York, Berlin und Co. Darüber können Sie sich informieren, das kann man alles recherchieren. Es gibt diese Konzepte, wenn man über den Tellerrand schaut. Das ist auch eine Kritik an der, aus meiner Sicht, zuständigen Sozialstadträtin und eine Kritik am, aus meiner Sicht, zuständigen Sicherheitsstadtrat. Da hätte man durchaus mehr Innovation walten lassen können. Natürlich ist es unverständlich, dass die Stadt dieses Problem nicht in den Griff bekommt. Noch viel unverständlicher ist es, dass sich die Politik hinsetzt und sagt, wir bekommen das Problem nicht in den Griff und es geht leider nicht anders, deshalb muss etwas geschehen. Die Nachtsperre ist sicher der falsche Weg, deshalb die Ablehnung. Wer soll die Nachtsperre exekutieren, wenn nicht Polizeibeamte. Deshalb das Plädoyer für mehr Polizei in Linz, mehr ‚Boots on the Ground‘, vor allem in den Brennpunkten. Entsprechend ist auch der Antrag der SPÖ bei mir zumindest auf große Gegenliebe gestoßen. Abschließend darf ich das Abstimmungsverhalten für meine Fraktion avisieren. Wir leben hier das freie Mandat. Ich darf daher avisieren für den Antrag N 9 die Ablehnung durch mich und meine Kollegin Leitner-Rauchdobler. Weiters bei N 10 die getrennte Abstimmung der Punkte 1 bis 3, wobei ich und meine Kollegin Leitner-Rauchdobler bei Punkt 2, beim Maßnahmenpaket, zustimmen, Punkt 1 und 3 aber ablehnen. Bei Punkt N 11 stimmt die ganze Fraktion gegen Punkt 1, das ist die inszenierte Baustelle und für Punkt 2. Danke.“[AU175][AU176][AU177][AU178] Gemeinderat Potočnik: „Eine Sache möchte ich doch noch einmal ganz, ganz deutlich betonen. Ich schöpfe aus der Erfahrung der Bürgerinitiative, die immer wieder betont, dass es unterschiedliche Gruppen sind. Das heißt, in der Nacht sind es nicht die Drogensüchtigen oder die Drogenkranken, sondern in der Nacht ist es wieder eine ganz andere Gruppe. Das ist ein sehr starkes Argument für diese Nachtsperre, weil diese Nachtsperre die Drogensüchtigen gar nicht sofort verdrängen würde. Die sorgt nur für Nachtruhe und die paar Nachtschwärmer, die an der Turmöl-Tankstelle oder im Penny bis 8 Uhr noch tanken, die müssen dann woanders hingehen. Das ist ganz wichtig, um diesen Ort zu verstehen. Es geht in der Nacht um eine vollkommen andere Gruppe, die ich nicht näher benennen will. Das sind nicht die Drogenkranken oder die Obdachlosen, das sind unterschiedliche Gruppen. Danke.“ (Beifall NEOS)[AU179][AU180][AU181][AU182] Der Vorsitzende erteilt den BerichterstatterInnen das Schlusswort. Vizebürgermeister Wimmer zu N 9: „Vielen Dank, danke für die Einsicht in einzelne Denkweisen und Parteilinien. Das macht es somit sehr einfach, kurz auf jeden einzelnen Punkt einzugehen. Es sind nur vier oder fünf wesentliche Argumentationslinien. Bei zwei Drittel der NEOS heißt es, dass es genug Gesetze gibt, da passt mehr oder weniger alles. Allerdings heißt es gleichzeitig – aus meiner Sicht in sich widersprüchlich -, man hat nicht genügend Kompetenz und keine Ordnungsorgane, die die Nachtsperre kontrollieren könnten, weil das dann nicht funktionieren würde. Eine kontrollierte Absiedlung, die ein noch viel größerer Eingriff ist, wo man alle Menschen – nicht nur die, die in der Nacht dort sind – wegbringen möchte, würde dann schon funktionieren. Das ist an sich sehr widersprüchlich und passt nicht recht zusammen. Dass die Polizei in Linz unterbesetzt ist, wissen wir schon erheblich länger, als die NEOS im Gemeinderat vertreten sind. Danke aber für die Zustimmung, zumindest in diesem Punkt. Vielleicht lässt sich etwas erreichen. Die anderen Punkte sind von der Wirklichkeit leider sehr weit weg und viel zu theorielastig, als dass wir hier irgendetwas weiterbringen könnten. Wie bereits gesagt, es gibt eine Reihe von Punkten. Es macht keinen Sinn, so zu tun, als gäbe es die Lärmerregung in der Nacht nicht und wir müssten da nichts machen oder es gäbe irgendwelche Gesetze. Es ist ganz klar, dass neben einem Polizisten wohl kaum jemand – der sich trotz Nachtsperre im Park aufhält - Lärm verursachen wird, sodass dann die Ordnungswidrigkeit geahndet werden muss. Das ist widersprüchlich. Frau Gemeinderätin Hartig von der Grünen-Fraktion hat behauptet, dass es schon längst eine Verdrängung an alle möglichen anderen Orte gibt. Ich glaube, wenn am Hessenplatz längst nichts mehr los wäre und das Problem dort gelöst wäre, wären nicht so viele Damen und Herren heute hier, sondern sie wären längst zufrieden. Offenbar gibt es also keine Verdrängung in einen anderen Park, die hier vorliegt, sondern es gibt noch viel mehr Störfaktoren auch anderen Ortes. Umso wichtiger ist es, dass man zumindest die Punkte, wo wir schon Lösungsansätze haben, ergreifen. Man kann nicht sagen, dass man nichts mehr zu tun braucht, nur weil im Hessenplatzpark ein Problem ist, das auch anderswo herrscht. Das würde bedeuten, dass es in ganz Linz dieselben Probleme gibt und sich deswegen jeder damit abfinden muss. Das ist eine Art der Nivellierung nach unten, die man sofort vergessen kann, wo es nicht wert ist, näher darüber nachzudenken. Ähnlich die KPÖ, die allen Ernstes hier von bürgerlicher Moral spricht. Ich kann nur sagen, dass es überhaupt nichts mit bürgerlicher Moral oder Scheinmoral, oder wie auch immer Sie das genannt haben, zu tun hat, wenn man um 3 Uhr nachts schlafen möchte. Der Schlaf eines jeden Menschen ist ein Grundbedürfnis. Ich glaube, das brauche ich Ihnen nicht erklären. Gebildete Personen wissen, dass man ohne Schlaf über Moral gar nicht sinnvoll nachdenken kann. Ohne Schlaf funktioniert das ganze Leben nicht richtig. Bitte nehmen Sie das schon ernst. Ich habe mir mehrmals ein Bild davon gemacht. Die Bürgerinitiative am Hessenplatz-Park ist aus meiner Sicht politisch extrem unterschiedlich zusammengestellt. Sie besteht aus Sympathisantinnen und Sympathisanten ganz unterschiedlicher Richtungen. Es eint sie eines, dass es dort die Probleme gibt. Man braucht nicht so zu tun, als wäre das irgendwo in einer bestimmten Richtung, bürgerlich hin, bürgerlich her. Dort leben Menschen, die nach einem anstrengenden Tag ihre Ruhe haben und schlafen möchten. Die Menschen sollen arbeiten, weil sie mit ihren Steuergeldern den Gemeinderat finanzieren. Genauso geht es weiter in Richtung der SPÖ. Dabei geht es um Selbstkritik, das ist von Herrn Bürgermeister gesagt worden. Ja, wir sollten selbstkritisch sein. Wenn wir alle schon viel mehr gemacht hätten, wäre vielleicht das Problem schon früher gelöst worden. Schade, dass es so weit kommen musste. Das kann aber wirklich kein Argument sein, nur weil bisher in einzelnen Bereichen zu wenig gemacht wurde, dass man deshalb sagt, alles sei jetzt ohnehin egal und der Zug sei abgefahren. Umso mehr muss man sich bemühen, wenn man besser spät, als nie draufkommt, dass hier noch viel mehr getan werden muss. Wir müssen uns noch viel mehr bemühen, dass zumindest alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, damit hier etwas weitergeht. Zum Argument der Verdrängung. Ja, ich gebe es zu, ich möchte diese Zielgruppe der Ruhestörer verdrängen. Sie sollten selber einer ordentliche Arbeit nachgehen, ein ordentliches Leben führen und andere Menschen in Ruhe lassen. Insbesondere möchte ich die oft zitierte Drogenkriminalität verdrängen, nicht in andere Parks und nicht in den Krankenhauspark, sondern ins Gefängnis, hinter Schloss und Riegel. Dort gehören diese Drogenhändler hin und genau das ist es, was die Polizei macht. Es funktioniert mit Erfolgen. Leider gibt es aus verschiedenen Gründen, die in der Bundespolitik und der internationalen Politik liegen, immer mehr neue Drogenhändler. Auch da muss man dranbleiben, nicht von A nach B schieben, sondern ins Gefängnis, dorthin, wo die Drogenhändler hingehören. Denjenigen, die drogenkrank sind, muss geholfen werden. Die gehören in ein Substitutionsprogramm zu den Vereinen, die es dazu gibt. Wir haben im Gemeinderat dazu bereits Beschlüsse in Richtung des Ausbaues des Substitutionsprogrammes in Richtung der Unterstützung der Vereine, die es hier gibt, gefasst. Der Verein ‚Substanz‘ ist bereits genannt worden. Also ja, zu einer Verdrängung, aber jeder dorthin, wo er hingehört. Kriminelle und Schwerkriminelle, die das Leben anderer zerstören, gehören weg und nicht mit Samthandschuhen behandelt. Man darf keine Konsumzonen schaffen, wo man noch das Geschäft des Drogenhandels vielleicht leichter macht, wenn man dem unbehelligt nachgehen kann. Dazu ein klares Nein. Ein klares Ja zur Kontrolle und zu Maßnahmen, die diese Kontrolle leichter machen. Eine Sache ist klar, wenn man hier sagt, es gehört etwas getan, kann eine Sache schiefgehen. Wenn man nichts tut, geht es sowieso schief. Ich bitte um Zustimmung zu diesem Antrag.“ (Beifall FPÖ)[AU183] Vizebürgermeister Mag. Baier zu N 10: „Sehr geschätzte Damen und Herren, ich gebe zu, ich bin von dieser Debatte heute wirklich tief betroffen. Ich habe schon viele politische Debatten erlebt, aber das, was hier heute gesagt und an Verbiegungen, Verrenkungen und bewussten Verwirrungen auf den Tisch gebracht worden ist, nur um sich irgendwie politisch heraus zu winden, ist noch nie da gewesen – zumindest in meiner politischen Erfahrung. Das, was sich dieser Gemeinderat mit dieser Debatte heute geliefert hat, ist ein Armutszeichen, meine sehr verehrten Damen und Herren. Manchmal bin ich froh, dass es keine Videoaufzeichnung und –übertragung aus diesem Gemeinderat gibt. Die Debatte heute ist z. B. so ein Beispiel, bei dem wir alles andere, als ein positives Bild abgeben. Die Debatte war von Ignoranz, von Resignation und gegenseitigen Schuldzuweisungen gekennzeichnet und das Ganze endet in einem Null-Ergebnis. In einem Null-Ergebnis, das niemanden irgendwie nur irgendwo weiterbringt. Das erleben wir jetzt nicht das erste Mal. Das erleben wir in diesem Gemeinderat schon des Öfteren, immer wieder zum gleichen Thema. Immer wieder wird der Eindruck geweckt, ‚die sind es‘ und ‚dort sind sie‘ und ‚da brauchen wir‘ und ‚da müssen wir‘ usw. Es ist unerträglich. Es ist schon fast ein bisschen ein körperlicher Schmerz, der einem da widerfährt, wenn man das immer wieder hört. Man fragt sich, wie es das geben kann, dass gebildete, erfahrene Menschen, die ein hohes Maß an Lebenserfahrung oder Verantwortung in unterschiedlichen Bereichen in ihren Berufen haben, sich dann hierher setzen und so etwas von sich geben und dann noch dementsprechend abstimmen. Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich möchte in einem positiven Punkt jetzt zumindest der Grünen-Fraktion entgegenkommen. Ja, es ist richtig, Frau Kollegin Schobesberger, wir sind in manchen Punkten gar nicht so weit auseinander. Klar ist doch bitte Folgendes und das müssten, glaube ich, alle so sehen. Wir brauchen erstens einmal natürlich mittel- und langfristige Maßnahmen. Wir haben schon öfters über dieses Sucht- oder Drogenkonzept, oder wie man das immer nennt, diskutiert und mit Maßnahmen versehen. Da gehört dieser möglicherweise andere Platz, dieser Konsumationsraum, mehr Streetworker usw. hinein. Das sind mittelfristige und langfristige Maßnahmen. Dass wir das brauchen, ist logisch, denn diesen Schnipser, um das zu lösen, den gibt es nicht. Das weiß jeder. Wer das hier behauptet oder vielleicht sogar kritisiert, geht völlig in die verkehrte Richtung. Wir brauchen diese mittel- und langfristigen Maßnahmen und beantragen sie ja heute wieder. Wir haben sie schon vor zwei, drei Monaten und schon vor längerer Zeit beantragt. Aber egal, vielleicht muss es einmal jemand anderer beantragen, damit wir das beschließen können. Vielleicht sollte die SPÖ so einen Antrag stellen. Es ist egal, dann beschließen wir es dann. Macht ihr es, es ist völlig egal, aber bitte beschließen wir es endlich. Das Zweite ist, dass es kurzfristige ordnungspolitische Maßnahmen braucht. Diese braucht es nicht deswegen, weil wir glauben würden, dass das sozusagen der ordnungspolitische Zauberstab ist und damit der Idealzustand vom Himmel fällt. Nein, so weit sind wir schon, dass wir wissen, dass das nicht passiert. Aber es braucht Grenzen, meine sehr geehrten Damen und Herren, denn die Freiheit des Einzelnen kann nur so weit gehen, bis sie in die Freiheit des anderen eingreift. Man billigt Menschen die Freiheit zu, eine ganze Nacht in einem Park zu feiern und zu wüten und dann greift man in die Freiheit anderer Menschen ein. Das ist mit unserer Werthaltung nicht vereinbar. Das ist doch der Punkt, das muss man sehen und da gehört eine Nachtsperre als mögliche Maßnahme dazu. Ich verstehe uns nicht, warum wir es nicht schaffen zu sagen, wir machen erstens mittelfristige und langfristige Maßnahmen in Form eines Suchthilfekonzeptes. Zweitens, machen wir kurzfristige Maßnahmen, wie eine verstärkte Polizeipräsenz und die Nachtsperre. Versuchen wir was geht, wie können wir das gemeinsam lösen. Drittens, können wir uns noch immer mit Resolutionen an die Bundesregierung wenden und die Verfassung ändern wollen. Das können wir alles noch machen. Das ist alles kein Problem. Aber das braucht es insgesamt zusammengefasst. Ich verstehe das nicht und ich werde es weiterhin nicht verstehen, warum wir keinen gemeinsamen Beschluss in diese Richtung zusammenbringen. Das muss im Interesse aller Fraktionen in diesem Gemeinderat gelegen sein, das tatsächlich zu schaffen. Man ist manchmal wirklich desperat, wie man so schön sagt, dass man da keinen Schritt weiterkommt. Es dürfte aber ganz offensichtlich daran liegen, dass es die falschen politischen Kräfte beantragt haben und manche nicht über ihren politischen Schatten springen können und sich zugestehen können, dass andere auch gute Ideen haben. Das ist es, meine sehr geehrten Damen und Herren. Aber es ist sehr, sehr traurig.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderätin Mag.a Hartig zu N 11: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte KollegInnen, zu diesem Thema ist jetzt schon wirklich sehr, sehr viel gesagt worden. Ich kann euch nur ersuchen, unserem Antrag zuzustimmen. Wir haben wirklich versucht, das, was hier im Haus Konsens ist, zu Papier zu bringen und dabei belasse ich es. Danke schön.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderat Potočnik zu N 12: „Ich habe jetzt gar nicht erwartet, dass ich noch ein Schlusswort habe. Kurz: Tun, tun, tun, tun, tun, wir müssen ins Tun kommen, das ist unser Problem. Danke.“ (Beifall NEOS)[AU184] Der Vorsitzende lässt nun punkteweise über die Anträge N 9 und N 10 abstimmen, anschließend über den Abänderungsantrag der FPÖ-ÖVP-Fraktion zu N 9 und N 10, danach punkteweise über den Antrag N 11 und abschließend über den Antrag N 12 abstimmen. Der Punkt 1 des Antrages N 9 wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20) und ÖVP (10) und bei Gegenstimmen der Fraktionen Die Grünen (8), Gemeinderätin Leitner-Rauchdobler, Gemeinderat Eypeltauer, beide NEOS (2) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Der Punkt 2 des Antrages N 9 wird bei Stimmenthaltung der SPÖ-Fraktion (20) sowie bei Gegenstimmen der Fraktionen Die Grünen (8), Gemeinderätin Leitner-Rauchdobler, Gemeinderat Eypeltauer, beide NEOS (2) und Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Der Punkt 1 des Antrages N 10 wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20) und FPÖ (14) sowie bei Gegenstimmen der Fraktionen Die Grünen (8), Gemeinderätin Leitner-Rauchdobler, Gemeinderat Eypeltauer, beide NEOS (2) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Der Punkt 2 des Antrages N 10 wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20) und FPÖ (14) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Der Punkt 3 des Antrages N 10 wird bei Stimmenthaltung der SPÖ-Fraktion (20) und bei Gegenstimmen der Fraktionen Die Grünen (8), Gemeinderätin Leitner-Rauchdobler, Gemeinderat Eypeltauer, beide NEOS (2) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Der Abänderungsantrag zu N 9 und N 10 wird bei Stimmenthaltung der SPÖ-Fraktion (20) und bei Gegenstimmen der Fraktionen Die Grünen (8), Gemeinderätin Leitner-Rauchdobler, Gemeinderat Eypeltauer, beide NEOS (2) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Der Punkt 1 des Antrages N 11 wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20), FPÖ (14) und ÖVP (10) sowie Gemeinderat Potočnik, Gemeinderat Eypeltauer, beide NEOS (2) und Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Der Punkt 2 des Antrages N 11 wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20), FPÖ (14) und ÖVP (10) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Der Antrag N 12 wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20) und Die Grünen (8) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, und bei Gegenstimmen der Fraktionen von FPÖ (14) und ÖVP (10) und Gemeinderätin Leitner-Rauchdobler, NEOS, mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Bürgermeister Luger übergibt den Vorsitz an Vizebürgermeister Forsterleitner. Gemeinderat Grininger, MSc, berichtet über den von der Gemeinderatsfraktion Die Grünen eingebrachten Antrag [System185]N 13 Öffnung Unterführung Hauptbahnhof-Unionstraße und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, Umwege sind auch für FußgängerInnen ein großes Ärgernis. Ein optimales Netz an Gehwegen, Möglichkeiten von Abkürzungen bzw. direkte Wege, erhöhen die Attraktivität für FußgängerInnen massiv. Eine vor kurzem veröffentlichte Studie von Greenpeace hat klar gezeigt, dass wir in unserer Stadt großen Nachholbedarf haben. Eines der Probleme wurde bereits im letzten Gemeinderat durch Frau Leitner-Rauchdobler thematisiert, nämlich die fehlende Verbindung zwischen dem Hauptbahnhof und der Unionstraße. Da auf dem Gelände der Österreichischen Bundesbahnen bereits eine Unterführung besteht - das ist ganz wichtig -, die unter den Gleisanlagen durchführt, sollte man überprüfen, ob diese als öffentliche Unterführung genutzt und geöffnet werden könnte. Damit könnte man einen Stadtteil optimal an den öffentlichen Verkehr anschließen und somit den Menschen große Umwege ersparen. Der Gemeinderat beschließe: ,Das zuständige Mitglied des Stadtsenates wird ersucht, mit den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) in Verhandlungen zu treten, mit dem Ziel, die Unterführung unter der Gleisanlage der ÖBB zwischen Hauptbahnhof und dem Bereich der Unionstraße für die Allgemeinheit zu öffnen und eventuell notwendige bauliche Maßnahmen dafür anzustoßen.‘ Die Bedeckung anfallender Kosten soll durch Umschichtung im Rahmen des Budgets erfolgen bzw. in kommenden Voranschlägen berücksichtigt werden. (Beifall Die Grünen)[AU186] Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderätin Klitsch: „Grundsätzlich halten wir diesen Antrag auch für richtig. Es ist für die Fußgänger immer praktisch schnell von A nach B zu kommen. Beim gegenständlichen Antrag - wir haben das in der letzten Gemeinderatssitzung schon behandelt - haben wir den Geschäftsbereich Planung, Technik und Umwelt um eine Stellungnahme gebeten. Daraus geht hervor, dass das Ansinnen der Grünen-Fraktion nach einem Durchgang zwischen Hauptbahnhof und Unionstraße im Grunde genommen kein neues ist. Schon Verkehrsreferenten vor unserer Periode haben mehrfache Anläufe genommen, um diese Unterführung zu bekommen. Die Österreichischen Bundesbahnen kennen diese Problematik, haben es aber immer wieder abgelehnt, weil es aus Sicherheitsgründen nicht gestattet ist. Aus Sicht der ÖBB ist es auch in naher Zukunft nicht geplant, das ganze Werksgelände umzuwidmen, um diese Unterführung nutzen zu können. Grundsätzlich sagen wir, sofern irgendwann in fernerer Zukunft das ganze Werksgelände umgewidmet wird und man die Fußgängerunterführung oder den Fußgängerdurchgang machen kann, sind wir natürlich dafür. Aus heutiger Sicht wissen wir, dass die ÖBB ablehnen und aus Sicherheitsgründen in naher Zukunft ablehnen werden. Wenn diese Unterführung Richtung Unionstraße in ferner Zukunft geöffnet werden sollte, muss man aber realistisch bleiben. Dann werden trotzdem 90 Prozent der Menschen sicherlich nach vorne beim Hauptbahnhof hinausgehen, zumal dort sämtliche Verkehrsmittel stehen bleiben. Man kommt in die Straßenbahn, in die Busse direkt Richtung Zentrum, man kommt zum Landesdienstleistungszentrum, was auch immer. Realistisch ist damit zu rechnen, dass in Zukunft maximal zehn Prozent der Menschen, wenn es so sein sollte, Richtung Unionstraße hinausgehen, weil dort in Wirklichkeit nichts ist. Die Unionstraße ist nicht wirklich eine Flaniermeile, wo man unbedingt hin muss. Man hat maximal die Bushaltestelle der Novaragasse. Man kann aber genauso gut vorne beim Hauptbahnhof einsteigen, weil die Straßenbahn und alle anderen Buslinien dort sind. Den ÖBB ist diese Problematik bekannt, sie lehnen das seit Jahren trotz mehrerer Vorstöße ab. Aufgrund der Sicherheitslage, die den ÖBB zu bedenken gibt, wird sich in naher Zukunft nichts ändern, daher werden wir uns bei diesem Antrag der Stimme enthalten.“ (Beifall FPÖ) Gemeinderätin Polli, BEd: „Wir haben letztes Mal im Gemeinderat über die mögliche Radverbindung zwischen Hauptbahnhof und Unionstraße gesprochen. Ich habe auf unsere Initiative im Jahr 2000 verwiesen. Das kann ich dieses Mal wieder machen. Damals wurde diese Unterführung in Zusammenhang mit einer eventuellen Radverbindung geprüft. Frau Klitsch hat es schon mehrmals wiederholt, dass dies aus Sicherheitsgründen nicht möglich ist und auch damals nicht möglich war. Ich verweise auf ein weiteres Sicherheitsproblem. Denkt an die Unterführung am Hinsenkampplatz, durch die niemand gerne geht. Ich war immer gegen Unterführungen und habe für Zebrastreifen an der Oberfläche plädiert. Deshalb werden wir uns bei diesem Antrag der Stimme enthalten.“ (Beifall ÖVP) Gemeinderat Strigl: „Es ist schon vieles gesagt worden. Ich bin bei den ÖBB, ich kenne das Gelände. Ich weiß, was die Leute dort machen. Ich weiß, dass die Sicherheit ein wichtiges Thema ist. Ich finde die Idee gut, sie ist es wert unterstützt zu werden, wenn es machbar ist. Momentan geht es nicht, darum werden wir uns der Stimme enthalten.“ Gemeinderätin Leitner-Rauchdobler: „Ich habe mich - wie im letzten Gemeinderat bereits kundgetan - damit beschäftigt. Vor einem halben Jahr, bevor ich die Brücke geprüft habe, habe ich diesen Durchgang geprüft. Ich war beim ÖBB Lehrlingsheim, weil es da einen Eingang gibt. Es gibt von der anderen Seite einen Zugang für die Bediensteten der ÖBB. Aktuell kommt man nicht weiter. Ich finde aber, wir sollten weiter darüber sprechen und versuchen Lösungen zu finden. Deswegen von meiner Seite eine Unterstützung für diesen Antrag. Ich freue mich, wenn es entgegen den Ankündigungen der ÖBB jetzt vielleicht doch Lösungen dafür gibt.“ (Beifall NEOS)[AU187] Gemeinderat Potočnik: „Lieber Klaus, es gibt eine Website, www.europan.at. Ich würde dir empfehlen, da nach zu schauen. Da gibt es einen städtebaulichen Wettbewerb, der läuft schon längst. Anfang Juli ist die Abgabe. Ziel der ÖBB ist es explizit, das Gelände dort zu öffnen. Das ist etwas, was in den nächsten drei, vier, fünf Jahren passieren wird. Unter laufendem Betrieb ist das derzeit vollkommen unrealistisch, weil die Sicherheit das gar nicht zulässt, aber das kommt. Mittelfristig kommt das, aber wir müssen uns noch ein bisschen gedulden. Aus diesem Grund ist der Antrag zwar inhaltlich richtig, aber obsolet oder nicht sinnvoll. Felix und ich, werden uns der Stimme enthalten und Elisabeth wird, wie gesagt, zustimmen.“[AU188] Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Grininger, MSc: „Sehr spannend. Jetzt sind alle dafür, dass wir das machen, aber es stimmt keiner zu. Im Antrag steht nicht, wann das gemacht werden soll. Herr Stadtrat Hein sollte mit den ÖBB in Verhandlung treten, entsprechend schauen und wieder deponieren, dass wir gerne hätten, dass das aufgemacht wird und ein entsprechender Durchgang entsteht. Frau Gemeinderätin Klitsch, ich muss schon sagen, wir können den Teil rund um die Unionstraße entwickeln und etwas machen. Dort wohnen Menschen, ich finde zehn Prozent von allen Leuten, die am Bahnhof sind, sind noch immer sehr, sehr viele Menschen. Wenn man denen den Weg erspart, würde man etwas für den FußgängerInnenverkehr machen. Schade. Danke, Elisabeth, für deine avisierte Zustimmung. Wir bleiben auf jeden Fall an diesem Thema dran. Danke.“ (Beifall Die Grünen)[AU189] Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20), FPÖ (14) und ÖVP (10) sowie Gemeinderat Eypeltauer und Gemeinderat Potočnik, beide NEOS (2) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Gemeinderat Grininger, MSc berichtet über den von der Gemeinderatsfraktion Die Grünen eingebrachten Antrag [System190]N 14 Beschilderungssystem für Linzer Radwege und führt aus: „Diesmal geht es um den Radverkehr. Herr Stadtrat Hein kann jetzt zeigen, dass es ihm wert ist, für die RadfahrerInnen etwas zu machen. Die Radwegbeschilderungen in unserer Stadt sind derzeit nicht unbedingt optimal - ich drücke es einmal so aus. Gerade Menschen, die uns besuchen, also Touristinnen und Touristen, finden sich sehr schwer zurecht. Auch wenn man selbst abseits der Routen, die man ständig fährt, unterwegs ist findet man sich wirklich sehr schwer zurecht. Da die Beschilderung wirklich schon stark in die Jahre gekommen ist, sollte diese modernisiert und aktualisiert werden. Der Gemeinderat beschließe: ,Das zuständige Mitglied des Stadtsenates wird ersucht zu überprüfen, welche Radrouten nicht beschildert sind sowie ein Konzept für ein vollständiges Beschilderungssystem der Radrouten im Linzer Stadtgebiet zu erarbeiten. Dieses Konzept soll dem Ausschuss für Infrastruktur vorgestellt werden und in weiterer Folge dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt werden.‘ Die Bedeckung anfallender Kosten soll durch Umschichtung im Rahmen des Budgets erfolgen bzw. in kommenden Voranschlägen berücksichtigt werden. Ich bitte um Zustimmung. Danke.“ (Beifall Die Grünen)[AU191] Wortmeldung Gemeinderätin Fechter-Richtinger: „Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, abgesehen davon, dass diese Orientierungshilfen immer weniger Radfahrerinnen und Radfahrer nützen und dieser Anteil im Zuge fortschreitender Digitalisierung noch weiter abnehmen wird, ist etwas ganz anderes wesentlich. Das sind die derzeitigen Bestrebungen, bundesweit eine einheitliche Beschilderung anzustreben. Im Sinne des Spargedankens ist es daher vernünftig, gegenwärtig mit der Konzepterstellung abzuwarten. Die SPÖ wird sich daher der Stimme enthalten.“ Schlusswort Gemeinderat Grininger, MSc: „Selbst, wenn es ein einheitliches System geben wird, muss man noch immer schauen, wo die Probleme in Linz sind, wo wir die aufhängen und wo wir Lücken haben. Zu den Kosten der Konzepterstellung: Die Radlobby hat dem jetzigen Herrn Bürgermeister, dem damaligen Verkehrsreferenten Klaus Luger, damals ein Angebot gemacht, etwas zu erarbeiten, das man als Gratis-Stadtplan verwenden kann. Dabei sprechen wir über Kosten von 6800 Euro, um die die Radlobby das angeboten hat. Darüber nachdenken kann man. 2016 sind 100.000 Euro im Radbudget übrig geblieben. Darum könnte man das wirklich mit Kosten von 6800 Euro machen. (Zwischenrufe) Das gebe ich auf jeden Fall weiter. Danke.“ [AU192] Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20), FPÖ (14) und NEOS (3) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Gemeinderätin Hochedlinger berichtet über den von der Gemeinderatsfraktion Die Grünen eingebrachten Antrag [System193]N 15 Öffnung der Linzer Schulsportplätze für alle LinzerInnen und führt aus: „Sehr geehrter Gemeinderat, sehr geehrte Damen und Herren, aufgrund der fortgeschrittenen Zeit verzichte ich auf meine vorbereitete Rede. Unser Ziel ist es die Schulsportplätze der Stadt Linz zu öffnen, weil sie außerhalb der Unterrichtszeiten ein ungenutztes Angebot darstellen und weil mit wenig Aufwand ein großer Mehrwert geschaffen werden könnte. Die Linzerinnen und Linzer, die AnrainerInnen und vor allem die Kinder in der Umgebung könnten sich daran erfreuen. Deshalb bitten wir um Zustimmung zu folgendem Antrag. Der Gemeinderat beschließe: ‚Der Gemeinderat beauftragt die zuständigen Stellen der Stadt Linz zu prüfen, welche Schulsportflächen für die LinzerInnen geöffnet werden können. Es soll ein Vorschlag erarbeitet werden, der sich damit beschäftigt, wie Instandhaltungskosten und Haftungsfragen geregelt, AnrainerInneninteressen mit eingebunden, und ein niederschwelliger Zugang gewährleistet werden können. Über die Ergebnisse dieser Prüfung soll im zuständigen Ausschuss weiter beraten werden.‘ Die Bedeckung anfallender Kosten soll durch Umschichtung im Rahmen des Budgets erfolgen bzw. in kommenden Voranschlägen berücksichtigt werden. Wir bitten um Zustimmung. Danke.“ (Beifall Die Grünen)[AU194] Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Mag. Hajart: „Das ist eine interessante Idee. Es ist wert darüber weiter zu diskutieren. Es gibt Vor- und Nachteile, darum beantragen wir eine Zuweisung in den Sportausschuss.“ (Beifall ÖVP)[AU195] Gemeinderätin Fechter-Richtinger: „Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, wir sind der Meinung, dass eine gesonderte Prüfung der Standorte unterlassen werden kann. Etwa drei Viertel der Schulsportfreianlagen sind bereits zugänglich, die restlichen befinden sich meiner Kenntnis nach entweder in unmittelbarer Nähe weiterer Freianlagen oder haben - ich erwähne nur das Beispiel meiner Schule, das Gebäude der Polytechnischen Schule Urfahr und der Leonardo-Da-Vinci-Schule - nur einen Zugang über das Schulgebäude und sind dafür nicht zu verwenden. Die SPÖ wird sich daher der Stimme enthalten.“ (Beifall SPÖ) Gemeinderat Pühringer: „Danke an die Vorrednerin. Ich glaube, das Meiste ist schon gesagt worden. Mir kommt vor, dass das das Sommerloch-Thema der Grünen sein dürfte. Der Antrag kommt alle Jahre wieder. Es ist schon darüber berichtet worden, dass 28 von 40 Schulen bereits geöffnet sind. Ich glaube, dass wir in den Ferien in der Stadt Linz ein hervorragendes Angebot haben, wenn man sich sportlich betätigen will - nicht erst seit jetzt, sondern die letzten Jahrzehnte schon. Wir werden uns der Stimme enthalten.“ Da die Berichterstatterin auf ihr Schlusswort verzichtet, lässt der Vorsitzende nun über die Zuweisung des Antrages abstimmen. Die Zuweisung des Antrages an den Ausschuss für Soziales, Jugend, Familie, Integration und Sport wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20) und FPÖ (14) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Gemeinderat Mag. Langer, M.A. berichtet über den von den Gemeinderatsfraktionen Die Grünen und der ÖVP gemeinsam eingebrachten Antrag [System196]N 16 Pressearchiv barrierefrei zugänglich halten und führt aus: „Ich darf den gemeinsamen Antrag der ÖVP und der Grünen referieren. Es geht um das Pressearchiv, konkret gesagt, um das Archiv der Presseaussendungen der Stadt Linz. Seitens der Stadt wurde ein Relaunch für 2018 angekündigt, der unter anderem eine Überarbeitung der Benutzerführung beinhaltet, aber auch die Einschränkung der zeitlichen Verfügbarkeit der Artikel. Nachdem es durch Erneuerungen und Innovationen im Bereich der Webtechnologien üblich und begrüßenswert ist, dass man Evaluierungen in den Angeboten durchführt, heißt das natürlich, dass sich Angebote verändern und gestrichen werden können. Wenn die Stadt diese Einschränkung, die ich vorher angesprochen habe durchführt, begibt sie sich allerdings in einen Grundsatzkonflikt. Sie schreitet damit dem Grundsatzgedanken der Transparenz und Öffnung von Informationen entgegen, nachdem öffentliche Verwaltungen, wie wir wissen, seit geraumer Zeit in Open Government Data setzen und offene und barrierefreie Bereitstellung von öffentlich finanzierten Daten damit gewährleisten wollen. Das würde eine kontraproduktive Aktion bedeuten. Auch mit der Open Commons Initiative hat die Stadt Linz schon vor etlichen Jahren in diesem Bereich eine VorreiterInnenrolle gespielt. Ich gehe einmal davon aus, dass sich die Stadt nicht von diesen Prinzipien trennen möchte. Daher wäre ein weiterhin barrierefrei zugängliches Archiv für die Presseinformationen als zentraler Bestandteil des Informationsangebotes konsequent. Das Alternativangebot, dass man historische Informationen auf Anfrage bereitstellt, stellt aus mehreren Gründen keine Verbesserung dar. Zum einen hat man einen manuellen Prozessschritt, der die Sache verkompliziert, zusätzliche Ressourcen bindet und BenutzerInnen damit erst recht wieder vor Barrieren stellt. Des Weiteren wären die historischen Daten - jetzt sind sie in Form einer Volltextsuche durchsuchbar - dann natürlich nicht mehr durchsuchbar. Das mindert den Wert der angebotenen Information, die strukturiert vorliegt. Durch die de facto Entfernung dieser Information wären Informationen auf externen Webseiten, die wiederum auf diese Informationen verweisen, nicht mehr valide und müssten upgedatet werden, was einen ziemlichen Aufwand für alle Beteiligten bedeutet. Auch aus technischer Sicht sehen wir, was die Verwaltung des betroffenen Datenbestandes betrifft, keine vordergründige Barriere. Grundsätzlich müsste es technisch machbar sein. Es ist natürlich immer schwierig, Ferndiagnosen zu treffen. Wenn man das jedoch mit Angeboten aus anderen Städten vergleicht, kann das kein Argument sein. Ich vermute daher, dass es noch weitere Argumente gibt, die uns noch nicht berichtet wurden. Wir stellen daher den Antrag. Der Gemeinderat beschließe: ‚Der Gemeinderat der Stadt Linz ersucht den Bürgermeister, die im Webauftritt der Stadt Linz (http://www.linz.at) der Bevölkerung frei und ohne Barriere zugänglichen Informationen im Bereich der Presseaussendungen auch nach der geplanten Überarbeitung und 2018 geplanten Produktivsetzung des Webangebots beizubehalten. Das betrifft alle bisherigen und in Zukunft veröffentlichten Artikel. Eine Volltextsuche über die Daten soll dabei weiterhin möglich sein wie auch die Möglichkeit für Dritte, Informationen unabhängig vom Veröffentlichungsdatum zu verlinken.‘ Eine Bedeckung eventuell anfallender Kosten soll durch Umschichtung im Budget erfolgen und ist in den kommenden Voranschlägen zu berücksichtigen. Ich bitte um Zustimmung.“ (Beifall Die Grünen)[AU197] Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Mag. Hajart: „Es handelt sich um eine gemeinsame Initiative von ÖVP und Grünen. Ich unterstreiche das, was Kollege Langer gesagt hat und ersuche um Zustimmung. Nur für den Fall, dass jemand eine Ausschusszuweisung in den Innovationsausschuss beantragt, wir sind dabei.“ (Beifall ÖVP)[AU198] Gemeinderätin Walcher: „Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, für mich ist es absolut unverständlich, warum man ein gewachsenes Pressearchiv - es sind derzeit sämtliche Pressemeldungen bis zum Jahr 2003 rückwirkend abrufbar - künftig für die Öffentlichkeit schließen möchte und nur noch auf Verlangen zugänglich machen will. Mit Transparenz und Bürgernähe hat das wenig zu tun. Die Argumentation des Direktors des Geschäftsbereichs Kommunikation und Marketing, man wolle die Linz-Homepage klarer strukturieren und benutzerfreundlicher gestalten, ist für mich kaum nachvollziehbar. Die Oberösterreichischen Nachrichten stellen ihr Zeitungsarchiv sogar ab 1986 gratis zur Verfügung und nicht nur für ein Jahr. Ich ersuche daher die Verantwortlichen, das Pressearchiv der Linz-Homepage so zu belassen, wie es ist und nicht frei nach dem Zitat von Konrad Adenauer ‚Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern‘, ältere Medienservice in der Versenkung verschwinden zu lassen. Nachdem Herr Klubobmann Hajart schon von einer Diskussion im Ausschuss gesprochen hat, stelle ich hiermit den Antrag auf Zuweisung in den Ausschuss für Innovation und Verfassung.“ (Beifall FPÖ) Vizebürgermeister Forsterleitner: „Ich darf für meine Fraktion sagen, dass wir mit der Zuweisung einverstanden sind und niemand etwas verstecken will. Ich bin ein großer Verfechter der damals von mir mitinitiierten Open Commons-Region und –Initiative und denke, dass sich das nicht ganz vertragen wird. Das sollten wir diskutieren, weil ich die exakten Pläne nicht kenne. Wir sind daher mit der Zuweisung mehr, als einverstanden. Wenn das passt, würde ich gleich die Zuweisung abstimmen zu lassen.“[AU199] Der Vorsitzende lässt nun über die Zuweisung des Antrages abstimmen. Der Antrag wird einstimmig dem Ausschuss für Innovation und Verfassung zugewiesen. Gemeinderätin Roschger berichtet über den von der Gemeinderatsfraktion Die Grünen eingebrachten Antrag [System200]N 17 Linz setzt auf Bildung und dezentrale Angebote - ein Bücherbus für Linz und führt aus: „Wir haben heute schon über die Bibliotheken gesprochen. Dass es vor allem zur Reduktion der Angebote in den Stadtteilen kommt, ist uns bekannt, weil wir seit Jahren darüber sprechen, wie wir Stadtteile aufwerten können. Dazu gehört definitv, dass wir Bildungs-, Sozial-, aber auch Serviceeinrichtungen der Stadt möglichst vor Ort in den Stadtteilen haben. Durch die Schließung von Bibliotheksstandorten verlieren wir auch Bürgerservicestellen und niederschwelligen Zugang zu Bildung. Das haben wir heute zu Beginn schon sehr lange diskutiert. Wir würden jetzt gerne über eine Idee diskutieren. Ich ersuche, den Antragstext genau zu lesen. Es geht uns darum, zu prüfen und darüber zu diskutieren, ob man mit einem Bücherbus, wie es in anderen Städten sehr erfolgreich praktiziert wird, zumindest einen Teil dieser stadtteilbezogenen niederschwelligen Zugänge auffangen kann. Insofern ersuche ich, diesen Antragstext wirklich genau zu lesen. Noch einmal, es geht um eine Prüfung der Möglichkeiten. Ich bitte, diesem Antrag zuzustimmen. Danke. (Beifall Die Grünen) Der Gemeinderat beschließe: ,Der Gemeinderat ersucht die für BürgerInnenservice und Bibliotheken zuständigen Mitglieder des Stadtsenates, Umsetzungsmöglichkeiten für einen Bibliotheksbus für die Stadtteile zu prüfen. Ziel soll es sein, ein niederschwelliges Angebot für die Menschen in Stadtteilen im Bereich Bildung und Service zu schaffen. Erfolgreiche Modelle, wie der Bücherbus in Graz oder auch in Wien oder München, dienen als Vorbild. Weiters wird geprüft, welche Leistungen des BürgerInnenservices in einem mobilen Stadtteilangebot zur Verfügung gestellt werden können.‘ Die Bedeckung anfallender Kosten soll durch Umschichtung im Rahmen des Budget erfolgen bzw. in kommenden Voranschlägen berücksichtigt werden. Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Stadträtin Lang-Mayerhofer: „Als zuständige Referentin fühle ich mich natürlich angesprochen. Ich finde die Idee hervorragend. Um mich kurz zu halten, möchte ich gleich dazusagen, dass ich das bereits im März prüfen habe lassen und die Rückmeldung habe, dass das beispielsweise in Salzburg 500.000 Euro kostet. Es ist traurig, dass wir 120.000 Euro bei den Bibliotheken einsparen und Standorte reduzieren müssen. Wir können dann aber nicht gleichzeitig für den Bücherbus so viel Geld ausgeben. Ich hätte das auch gerne, es wirklich eine gute Idee ist. Super, aber leider nicht finanzierbar, daher müssen wir uns der Stimme enthalten. Danke.“ (Beifall ÖVP)[AU201] Gemeinderat Hennerbichler: „Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, die Bildung zu vernachlässigen, ist mit Sicherheit nicht der Weg, den man als Verantwortlicher der Stadt gehen soll. Es gibt viele Ansätze, mit denen man die Lesekompetenz der jungen Menschen verbessern könnte, wie zum Beispiel durch verstärkte Pflege der deutschen Sprache in Wort und Schrift. Die Idee der Beschaffung eines Bücherbusses betrachte ich in Anbetracht der Kosten-Nutzen-Frage eher kritisch. Durch die moderne Technik und Angebote wie E-Books, Tablets und Smartphones, verliert das Lesen von herkömmlichen Büchern leider an Bedeutung. Die freiheitliche Fraktion wird sich auch künftig für eine zukunftsorientierte Bildungspolitik einsetzen. Ein Bücherbus hingegen würde derzeit wohl eher den Spritverbrauch steigern, als unsere Kinder und Jugendlichen anzulocken. In diesem Sinne werden wir uns der Stimme enthalten. Zu einem späteren Zeitpunkt, eventuell zur Ergänzung der vorhin beschlossenen Büchereistandorte 3 plus 3 könnte man wieder darüber reden. Danke.“ (Beifall FPÖ)[AU202] Gemeinderätin Fechter-Richtinger: „Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, ich möchte auf die vielen Wege, die Lust am Lesen zu wecken, gar nicht eingehen. Ich möchte ersuchen, bei Anträgen im Sinne des Spargedankens ein bisschen realistisch zu bleiben und nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Wenn Vorbilder genannt werden, dann gilt es fairerweise das Gesamte zu betrachten. Wien hat zum Beispiel 40 Büchereien und einen Bücherbus, der übrigens von einem Verlag gesponsert wird. Das ergibt pro Bücherei bzw. Bus eine Dichte von 45.000 Einwohnern. München etwa hat vier Busse und 22 Standorte, das ergibt eine Dichte von 57.000 Einwohnern pro Büchereistandort. Graz hat einen Bus und sieben Standorte, das sind jetzt 36.000 Einwohner und Linz bedient an sechs Standorten jeweils 33.000 Einwohner. Das heißt, dass Linz trotz der angespannten Finanzen bereits jetzt an der Spitze liegt. Wenn ich dann höre, dass so ein Bus allein in der Anschaffung 500.000 Euro kostet - sollte tatsächlich so viel Geld übrig bleiben, was ich bezweifle - und der Betrieb noch nicht eingerechnet ist, so finde ich eine Investition zum Beispiel in den Ausbau des digitalen Angebotes momentan sinnvoller, da es den sich veränderten Lesegewohnheiten besser entsprechen würde. Die SPÖ wird sich daher der Stimme enthalten.“ (Beifall SPÖ) Der Vorsitzende erteilt der Berichterstatterin das Schlusswort. Gemeinderätin Roschger: „Erstens, bringen wir den Antrag nicht ein, weil wir sparen wollen, sondern wir bringen ihn ein, weil wir glauben, dass wir in den Stadtteilen wieder mehr Angebote brauchen und nicht weniger. Zweitens, weiß ich bei den Kosten in Salzburg nicht, was alles enthalten ist. Drittens, war es auch unsere Idee - das steht in der Begründung -, sich gemeinsam mit KooperationspartnerInnen - da würde sich vielleicht die Linz AG eventuell anbieten - zusammenzusetzen. Ich glaube, für so ein tolles Projekt gäbe es noch mehrere KooperationspartnerInnen. Dementsprechend könnte man sich die Kosten, die für die Stadt bleiben, teilen. Insofern hätte ich mich sehr gefreut, wenn wir darüber weiterdiskutieren würden wie man so einen Bücherbus für Linz tatsächlich auf Schiene bringen kann. Nur nebenbei, Wels ist gerade dabei, wieder einen Bücherbus auszuschreiben. Wels bekommt wieder einen Bücherbus. Es gibt in Österreich mehrere. Das ist nicht etwas von vorgestern. Wenn man will, kann man Wege finden. Es ist politischer Wille zu schauen, wie man so etwas mit KooperationspartnerInnen finanzieren kann. Danke.“ (Beifall Die Grünen) Der Vorsitzende lässt nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20), FPÖ (14), ÖVP (10) und NEOS (3) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Gemeinderat Seeber berichtet über den von der Gemeinderatsfraktion Die Grünen eingebrachten Antrag [System203]N 18 Sorgsamer Umgang mit Ressourcen - die Stadt fördert Green Events und führt aus: „Sehr geehrter Herr Vorsitzender, ich habe in den letzten Minuten die Zeit genützt, mit allen Fraktionen eine Lösung für diesen Antrag herbeizuführen. Ich befürchte, dass eine ernsthafte Diskussion zu diesem Thema aufgrund der fortgeschrittenen Zeit nicht mehr möglich ist. Ich möchte beantragen, dass wir dieses Thema im Ausschuss für Finanzen weiterdiskutieren. Der Gemeinderat beschließe: ,Der Gemeinderat ersucht den Finanzreferenten und die zuständige Abteilung der Finanzverwaltung, unter Einbindung interner wie externer ExpertInnen (z.B. Klimabündnis) zu prüfen, in welcher Weise Kriterien nach den Prinzipien für Green Events verbindlich in die allgemeinen Förderrichtlinien eingearbeitet werden können, sodass bei der Vergabe von Subventionen aber auch bei Veranstaltungssponsoring durch die Stadt Linz die nachhaltige und ressourcenschonende Planung und Umsetzung von Veranstaltungen eine zentrale Rolle spielen. Jedenfalls sicherzustellen ist dabei die verbindliche Verwendung von Mehrweggebinden. Die Ergebnisse der Prüfung sind im zuständigen Ausschuss zur weiteren Beratung vorzulegen.‘ Die Bedeckung anfallender Kosten soll durch Umschichtung im Rahmen des Budgets erfolgen bzw. in kommenden Voranschlägen berücksichtigt werden.“[AU204] Vizebürgermeister Forsterleitner: „Ich finde es hervorragend, dass ihr einstweilen ausmacht, dass das in meinem Ausschuss diskutiert wird. (Heiterkeit) Für mich passt das natürlich. Wenn alle damit einverstanden sind, dann diskutieren wir das gleich im Finanzausschuss.“[AU205] Da der Berichterstatter auf sein Schlusswort verzichtet, lässt der Vorsitzende nun über die Zuweisung des Antrages abstimmen. Der Antrag wird einstimmig dem Ausschuss für Finanzen zugewiesen. Gemeinderat Eypeltauer berichtet über die von der NEOS-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Anträge N 19 und N 20 [System206]N 19 Transparenz bei Anfragen und Anfragebeantwortungen und führt aus: „Kolleginnen und Kollegen, ich mache es auch kurz. Es geht sowohl bei N 19, als auch N 20 um ganz, ganz simple Verbesserungen der Onlinedokumentation der Arbeit dieses Gemeinderates. Ich würde Sie schon allein deshalb um Zustimmung bitten, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass man etwas dagegen haben kann, dass hier Anfragen, Anfragebeantwortungen, Stadtsenatsanträge und Anträge der Ausschüsse nach Möglichkeit und natürlich im Rahmen der Datenschutzbestimmungen online abrufbar sind. Ich bin gespannt auf die Rückmeldungen.“ Der Gemeinderat beschließe: ,Dem zuständigen Stadtsenatsmitglied wird aufgetragen, eine Verbesserung der Wortprotokoll-Datenbank auf www.linz.at dahingehend zu veranlassen, dass sowohl Anfragen, als auch schriftliche Beantwortungen, Fraktionsanträgen gleich, zum Download zur Verfügung stehen und alle Anfragen und Beantwortungen in der Suchfunktion nach Titel, anfragendem Gemeinderatsmitglied und beantwortendem Stadtsenatsmitglied recherchierbar sind.‘ Bedeckungsvorschlag: Die Kosten können durch Umschichtungen im laufenden Budget bedeckt werden.[AU207][AU208] [System209]N 20 Transparenz bei Stadtsenatsanträgen und Anträgen der Ausschüsse Der Gemeinderat beschließe: ,Dem zuständigen Mitglied der Stadtregierung wird aufgetragen, eine Verbesserung der Wortprotokoll-Datenbank auf www.linz.at dahingehend zu veranlassen, dass Stadtsenatsanträge und Ausschussanträge sowie sämtliche beiliegenden Vorlagen an den Gemeinderat beim jeweiligen Tagesordnungspunkt, Fraktionsanträgen gleich, zum Download bereitstehen.‘ Bedeckungsvorschlag: Die Kosten können durch Umschichtungen im laufenden Budget bedeckt werden.[AU210] Zu beiden Anträgen liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Huber: „Sehr geehrter Herr Vorsitzender, sehr geehrte Damen und Herren, lieber Felix, wie du dir vorstellen kannst, oder selber weißt, gibt es teilweise rechtliche Bedenken. Die Enthaltung der SPÖ-Fraktion ist großteils aber damit begründet, dass es ziemlich kostenintensiv ist, wenn die Stadt Linz kompetentes Personal dafür beschäftigt, beispielsweise die über 200 Amtsvorträge samt Beilagen jährlich datenschutzrechtlich zu säubern, so dass man das machen kann. Daher werden wir uns bei N 19 und bei N 20 der Stimme enthalten. Danke.“ (Beifall SPÖ)[AU211][AU212] Gemeinderat Schilchegger: „Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, ich kann da nur gleich an das anknüpfen, was Kollege Huber schon gesagt hat. Es ist immer eine Abwägung zwischen dem, was an Verwaltungsaufwand notwendig ist, und dem was wirklich das Informationsbedürfnis der Öffentlichkeit in diesem Bereich ist, gerade bei Anfragen und Anfragebeantwortungen. Es ist nicht so, dass wir dieses Thema nicht schon diskutiert hätten. Wir haben ähnliche Themen im Innovationsausschuss bereits lang und breit abgewogen und mit der Magistratsverwaltung erörtert. Aus unserer Sicht sind gerade die Anfragen und -beantwortungen ausreichend transparent im Protokoll abrufbar. In Bezug auf den Antrag N 20, Transparenz bei Stadtsenatsanträgen, habe ich gesehen, da schreibt ihr in der Begründung, ich zitiere: ,Es sei darauf hingewiesen, dass sich der gegenständliche Antrag nicht auf Fälle datenschutzrechtlicher oder anderer rechtlicher Hindernisse erstreckt und auch gar nicht erstrecken kann.‘ Es gibt für mich nur zwei Möglichkeiten, entweder habt ihr die gesetzlichen Grundlagen oder aber euren eigenen Antragstext zu N 20 nicht verstanden. Wir werden uns bei beiden Anträgen der Stimme enthalten.“ (Beifall FPÖ)[AU213][AU214] Gemeinderat Rosenmayr: „Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister, verehrte Kolleginnen und Kollegen, bevor sich alle der Stimme enthalten, sind wir vollkommen für Transparenz. Wir würden ersuchen, diesen Antrag im schon erwähnten Innovationsausschuss noch einmal vorzulegen und weiterzuführen, bevor er schlussendlich fällt. Ich beantrage daher die Zuweisung an genau diesen Innovationsausschuss. Dort gibt es eine Arbeitsgruppe der Klubobmänner und –frauen. So gesehen, kann dort dieses konkrete Ansinnen wirklich gut debattiert werden.“ (Beifall ÖVP)[AU215][AU216] Gemeinderat Svoboda: „Jetzt bist du mir ein bisschen zuvor gekommen, Herr Kollege. Ich wollte auch vorschlagen, die beiden Anträge in den Innovationsausschuss zu geben. Es wurde zwar argumentiert, dass das dort schon relativ lang und breit diskutiert worden ist. Das ist natürlich auch der Kenntnisstand meiner Fraktion. Allerdings ist es so, dass es die Spatzen von den Dächern pfeifen, dass uns möglicherweise gewisse gesetzliche Änderungen ins Haus stehen. Von daher wäre es gut, das Thema dort nicht völlig liegen zu lassen. Wir könnten es ausnutzen, dass der Antrag heute schon da liegt, weil man das dann nicht im Herbst wieder aufs Tapet bringen müsste. Von daher wäre eine Zuweisung recht gescheit. Bitte, Danke.“ (Beifall Die Grünen) Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter zu beiden Anträgen das Schlusswort. Gemeinderat Eypeltauer: „Danke Herr Vorsitzender, gut, das Thema mit den Kosten und das Thema mit der Datenschutzvertraulichkeit etc. könnte man in den Ausschüssen gut besprechen. Ich freue mich über die Zuweisungsanträge, die ich unterstützen kann. Was die rechtlichen Bedenken betrifft, denke ich, dass das zu klären ist, und dass man das nicht gleich abschmettern sollte. Ich glaube nämlich, dass die Argumente für die Abschmetterung schlicht und ergreifend nicht vollinhaltlich richtig sind.“[AU217][AU218] Der Vorsitzende lässt nun über die Zuweisung der Anträge N 19 und N 20 an den Ausschuss für Innovation und Verfassung abstimmen. Die Zuweisung des Antrages N 19 wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20) und FPÖ (14) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Die Zuweisung des Antrages N 20 wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20) und FPÖ (14) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Gemeinderat Potočnik berichtet über den von der NEOS-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag [System219]N 21 Durchgängigkeit Fußgänger - Hirschgasse und führt aus: „Lieber Christian Forsterleitner, es handelt sich um ein Schnäppchen im Vergleich zum Hessenpark. Es geht wieder um die Fußgängerfreundlichkeit in dieser Stadt, ganz konkret in der Hirschgasse. Für die, die es nicht wissen, das ist dort wo man von der Innenstadt Richtung Römerberg kommt. Dort gibt es in Wirklichkeit ein ungünstiges Eck, wo der Gehsteig eigentlich im Nichts endet. Der Antrag zielt darauf ab, dieses Eck zu entschärfen. Wir stellen folgenden Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ‚Die Situation und Sicherheit für Fußgänger insbesondere Kinder an der Ecke Hirschgasse/Schlossergasse ist rasch zu verbessern. Der zuständige Stadtrat für Verkehr wird gebeten, hier eine Lösung zugunsten der Fußgänger zu entwickeln.‘ Bedeckungsvorschlag: Für die Stadt entstehen geringe Kosten. Allenfalls entstehende Kosten können durch Umschichtungen im Budget gedeckt werden. Ich bitte um Zustimmung.“[AU220] Wortmeldung Gemeinderätin Sommer: „Sehr geehrte Damen und Herren, wir ersuchen um Zuweisung der Anträge N 21 und N 22 zum Infrastrukturausschuss.“ (Beifall ÖVP)[AU221] Schlusswort Gemeinderat Potočnik: „Wenn es eine Zustimmung für die Zuweisung gibt, freut mich das.“[AU222] Der Antrag wird einstimmig dem Ausschuss für Infrastruktur, Stadtentwicklung und Wohnbau zugewiesen. Bürgermeister Luger übernimmt wieder den Vorsitz. Gemeinderat Potočnik berichtet über den von der NEOS-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag [System223]N 22 Entwicklung Brückenkopf neue Donaubrücke und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen, die Finanzierung der neuen Brücke steht, das ist die Gelegenheit weiter zu denken. Aus unserer Sicht stellt sich folgende Situation dar: Wir investieren als Stadt, natürlich nicht als Stadt allein, aber als öffentliche Hand, riesige Summen in Infrastruktur. 80 bis 85 Millionen Euro für die Brücke und weitere geschätzte 400 Millionen für die zweite oder neue Schienenachse. In Wirklichkeit gibt es Infrastrukturmaßnahmen in Höhe von einer halben Milliarde oder mehr. Auffällig dabei ist aber, dass sich die Stadt zu wenig um das ‚Drumherum‘ kümmert, in diesem Fall um die Brückenköpfe. Vor allen Dingen steckt auf Linzer Seite ein riesiges Potential. Es gibt die einzigartige Möglichkeit, mit der Stadt an die Donau zu rücken. Inhalt dieses Antrages ist es, dass wir uns jetzt schon über Grundstückseigentümerschaften und Grenzen hinaus Gedanken darüber machen, ob und was dort stattfinden könnte bzw. wie das passieren könnte. Wir sollten also im besten Sinne von Stadtentwicklung weit vorausdenken und uns überlegen, ob sich die Stadt dort an die Donau entwickeln kann oder soll. Dafür würde sich aus unserer Sicht ein kooperatives Verfahren, bei dem die Eigentümer und externe Freiraumplaner usw. zusammenkommen, eigenen. Das ist mittlerweile allen bekannt. Der Gemeinderat beschließe: ‚Der zuständige Stadtrat (Stadtentwicklung) und Bürgermeister (Innovation) werden beauftragt, gemeinsam mit den Eigentümern der Liegenschaften und externen Beratern (Stadtentwicklern, Architekten, Investoren und Raum- und Freiraumplanern) im Rahmen eines kooperativen Planungsverfahrens nach Ebelsberger Vorbild eine Vision für das Gebiet rund um den Brückenkopf der neuen Donaubrücke zu entwickeln.‘ Bedeckungsvorschlag: Etwaige Kosten müssen zu einem großen Teil durch die Eigentümer der Liegenschaften getragen und zusätzlich durch Umschichtungen im Budget gedeckt werden. Ich bitte um Zustimmung.“[AU224] Wortmeldung Stadtrat Hein: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, lieber Lorenz, wir haben mit dem kooperativen Planungsverfahren in Ebelsberg großen Erfolg gehabt. Die Grundvoraussetzung war bei weitem weniger komplex, als in diesem Gebiet. Wir haben alle Grundeigentümer, die ein ähnliches Ziel verfolgt haben, an einem Tisch gehabt. Somit ist das kooperative Verfahren zwar sehr aufwendig aber durchführbar gewesen. In dem Bereich, den du jetzt angesprochen hast, gestaltet sich das aber sehr komplex. Hier gibt es unterschiedlichste Grundeigentümer und Grundstücke sind wiederum an andere Firmen weiter verpachtet. Der Linz AG gehören Grundstücke, die sie dann an die Intertrading und an den Landesverlag weiter verpachtet. Es gibt dort die Kleingartensiedlung und den Fußballplatz von Blau-Weiß. Hier wirklich alle - auf die Art und Weise, wie es in Ebelsberg passiert ist – an einen Tisch zu bekommen, wird nicht funktionieren. Natürlich hat die Stadt Linz auch dazu langfristige Planungen, die aber im Örtlichen Entwicklungskonzept verankert sind. Auch die derzeitige Nutzung ist mit dem Örtlichen Entwicklungskonzept durchaus kompatibel. Das heißt, der Bereich der Donau soll weiterhin eine Grünzone mit Naherholungswert bleibt. Entlang der Hafenstraße und Donaulände soll es natürlich eine städtebauliche Entwicklung geben. Auch hier schlafen wir nicht. Ich möchte nur das Stichwort Vollausbau Tabakfabrik erwähnen, dann den Wettbewerb, den wir jetzt gerade haben, das Bieterverfahren für den Bau 3. Weiter unten im Hafen wird die Hafen-City entwickelt. In dem Bereich tut sich wirklich sehr viel. Ich glaube nicht daran, dass ein kooperatives Verfahren für diese komplexe Umgebung zum jetzigen Zeitpunkt das Richtige ist. Daher werden wir uns der Stimme enthalten.“ (Beifall FPÖ)[AU225] Schlusswort Gemeinderat Potočnik: „Markus, lustiger weise sind alle deine Argumente wie, Komplexität, Tabakfabrik Linz, Grünzone, usw., für mich Argumente für so ein Verfahren. (Zwischenruf) Aber das macht nichts. Ich glaube, Ziel ist es, hier einmal das Pflänzchen zu setzen und in einem halben Jahr oder einem Jahr wieder darüber zu reden. Insofern ist das so auch in Ordnung. Danke.“[AU226] Die Zuweisung des Antrages an den Ausschuss für Infrastruktur, Stadtentwicklung und Wohnbau wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20) und FPÖ (14) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20) und FPÖ (14) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, berichtet über den von ihr und Gemeinderat Giegler eingebrachten Antrag [System227]N 23 Pflege antifaschistischer Gedenkstätten und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, vorne weg, zum Antrag der Pflege antifaschistischer Gedenkstätten einen herzlichen Dank an Stefan Giegler, der es ermöglicht hat, dass dieser Antrag eingebracht werden kann. Worum geht es? Ich halte mich kurz. Es geht darum, dass angesichts des Gedenkjahres nächstes Jahr und angesichts dessen, dass die Stadt Linz eine besondere Verantwortung aufgrund ihrer Geschichte hat, sich um ihre Gedenkstätten, die sich mit dem Antifaschismus dieser Stadt befassen, eine Verantwortung trägt, damit diese erhalten bleiben und gut gepflegt sind. Es gibt konkrete Anlassfälle, z.B. die Gedenkstätte am Bernaschekplatz. Da wäre es höchst notwendig, wieder einmal etwas zu machen, dass man die Schrift nachzieht. Die Gedenktafel für die widerständigen Arbeiter in der Tabakfabrik wird demnächst heimatlos, weil der Teil abgerissen wird und ebenso ist mit der Demontage der Eisenbahnbrücke die Gedenktafel für den Schutzbündler Alois Buchinger abmontiert worden. Hier gibt es einiges zu tun, hier gehört einiges überprüft und neu gestaltet und daher stelle ich den Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ‚Das zuständige Mitglied des Stadtsenats wird ersucht, den Zustandes aller als Erinnerung an den antifaschistischen Widerstand in Linz bestehenden Gedenkorte (Denkmäler, Gedenktafeln, Straßenbenennungen etc.) in Hinblick auf Zustand und Verbesserungen zu prüfen und Vorschläge zur Verbesserung, Wiederanbringung und Sanierung dem Gemeinderat vorzulegen. Weiters wird bei der Darstellung der Gedenkorte auf der Website der Stadt Linz eine eigene Rubrik für antifaschistische Gedenkorte eingerichtet.‘ Ich bitte um Zustimmung. Danke.“ (Beifall SPÖ) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Stadträtin Lang-Mayerhofer: „Ich halte mich kurz. Da es mich als Referentin zumindest zum Teil betrifft, beantrage ich natürlich in Absprache mit Frau Grünn und Herrn Giegler die Zuweisung zum Kulturausschuss. Damit können wir auch im Zuge des Gedenkjahres, wo zu diesem Thema sowieso einiges passieren wird, genauer diskutieren. Danke.“ (Beifall ÖVP)[AU228] Gemeinderat Kleinhanns: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Damen und Herren des Gemeinderates, ich bin von der zügigen Abwicklung begeistert. Wir sind fast im ganzen Text mit der Antragstellerin einer Meinung. Wir meinen nur, dass die Eingrenzung auf das Jahr 1938 mit dem Gedenkjahr nicht ganz übereinstimmt. Es heißt 1938, 1918 und wir sollten den ersten Satz dieses Antrages ‚diese besondere Pflege dieser antifaschistischen Gedenkstätten‘ herausnehmen und das auf sämtliche Gedenkstätten erweitern. Wir haben in Linz eigentlich nur Gedenkstätten in dem Sinne, wie sie hier angesprochen sind, Gedenktafeln, Straßenbenennungen, Gefallenentafeln wie die von Alois Buchinger auf der Eisenbahnbrücke, die sich auf das 20. Jahrhundert beziehen, während alle übrigen Denkmäler, an denen wir auch Schäden feststellen können, in andere Kompetenzen fallen, z.B. Bundesdenkmalamt oder sonst etwas. Es wäre sehr sinnvoll, wenn das allgemein durchgeschaut würde, meinetwegen mit einem Schwerpunkt auf das aktuelle Gedenkjahr und dass wir diese Darstellung oder das Abrufen in einer Rubrik der Auflistung sämtlicher historischer Gedenkorte der Stadt durchaus in einer eigenen Rubrik antifaschistischer Gedenkorte sowie feudalistischer oder 30-jähriger Krieg oder irgendetwas durchaus einrichten können, sodass jeder Interessierte das jederzeit finden kann. Das entspricht einer, glaube ich, umfassenden historischen Bewusstseinsbildung in dieser Stadt. Wir stellen daher folgenden Abänderungsantrag: Der Gemeinderat beschließe: ‚Das zuständige Mitglied des Stadtsenats wird ersucht, den Zustand aller in Linz bestehenden Gedenkorte (Denkmäler, Gedenktafeln, Straßenbenennungen etc.) im Hinblick auf Zustand und Verbesserungen zu prüfen und Vorschläge zur Verbesserung, Wiederanbringung und Sanierung dem Gemeinderat vorzulegen. Weiters wird bei einer spezifizierten Darstellung der Gedenkorte auf der Website der Stadt Linz eine eigene Rubrik für antifaschistische Gedenkorte eingerichtet.‘ Ich bitte um Annahme.“ (Beifall FPÖ)[AU229] Der Vorsitzende erteilt der Berichterstatterin das Schlusswort. Gemeinderätin Mag.a Grünn: „Ich kann mich kurz fassen, die Zuweisung ist okay, aber ich bestehe schon darauf, dass der ursprüngliche Text und der ursprüngliche Antrag beibehalten werden, weil dort ganz klar definiert ist, um welche Denkmäler es geht. Es geht um die antifaschistischen Denkmäler. Wenn man glaubt, dass man sämtliche Denkmäler und Gedenkorte in Linz würdigen will, dann braucht es einen eigenen Beschluss, denke ich. In dem Antrag aber geht es konkret um die antifaschistischen Denkmäler und um eine antifaschistische Datenbank dazu. Darum bitte ich den Ursprungsantrag zuzuweisen. Danke schön.“ (Beifall SPÖ) Der Vorsitzende lässt nun über die Zuweisung des Antrages abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der FPÖ-Fraktion (14) dem Ausschuss für Kultur und Tourismus zugewiesen. Aufgrund der Zuweisung, ist der Abänderungsantrag hiermit obsolet und wird nicht mehr abgestimmt. Gemeinderätin Åkerblom berichtet über den von der FPÖ-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag [System230]N 24 Keine Unterstützung für fremde Wahlkampfveranstaltungen - Antrag + Resolution und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, hier geht es darum, dass fremde Wahlkampfveranstaltungen nicht unterstützt werden sollen. Der Gemeinderat beschließe: ‚1. Die zuständigen Stellen der Stadtverwaltung werden beauftragt, städtische Räumlichkeiten für Wahlkampfveranstaltungen von politischen Parteien außerhalb Österreichs und der Europäischen Union nicht (mehr) zur Verfügung zu stellen. Allfällige Miet- und Vertragsbedingungen sind dementsprechend zu überarbeiten. 2. Die zuständigen Stellen der Stadtverwaltung werden beauftragt, keinerlei finanzielle Förderung für Vereine zu gewähren, die eine in Österreich abgehaltene oder geplante Wahlkampfveranstaltung von politischen Parteien außerhalb Österreichs und der Europäischen Union organisieren oder unterstützen. Allfällige Förderbedingungen sind dementsprechend zu überarbeiten. 3. Resolution an die Unternehmensgruppe Linz bzw. Linz Holding GmbH: Die Unternehmen und Unternehmensbeteiligungen der Stadt Linz werden ersucht, ihre Räumlichkeiten für Wahlkampfveranstaltungen politischer Parteien außerhalb Österreichs und der Europäischen Union nicht zur Verfügung zu stellen. Bedeckungsvorschlag: Sofern die Kosten für die rein internen Verwaltungsabläufe nicht ohnehin in den Budgetansätzen enthalten sind, sollen sie durch geringfügige Umverteilungen gesichert werden. Antragspunkt 2. kann sogar zu Minderausgaben führen und den Budgetvollzug verbessern.‘ Ich bitte um Zustimmung.“ (Beifall FPÖ)[AU231] Wortmeldung Gemeinderat Leidenmühler: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, hoher Gemeinderat, liebe Mia, der Antrag der FPÖ trifft auf teilweise Zustimmung der SPÖ-Fraktion, sodass ich um getrennte Abstimmung ersuche. Wir können uns beim Punkt 1 anschließen, dass die Stadt selbst keine Räumlichkeiten für Wahlkampfveranstaltungen von politischen Parteien außerhalb der Europäischen Union zur Verfügung stellt. Wir können uns Punkt 3 anschließen, dass auch die Unternehmensgruppe der Stadt Linz keine entsprechenden Räumlichkeiten zur Verfügung stellt. Der Punkt 2 geht uns aber zu weit, dass auch Vereine sanktioniert werden, die solche Wahlkampfveranstaltungen unterstützen. Das ist nicht überprüfbar, das geht zu weit, das ist demokratiepolitisch etwas bedenklich. Also Punkt 1 und 3 haben unsere Unterstützung, bei Punkt 2 werden wir uns der Stimme enthalten. Da die Berichterstatterin auf das Schlusswort verzichtet, lässt der Vorsitzende nun punkteweise über den Antrag abstimmen. Der Punkt 1 des Antrages wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von Die Grünen (8) und NEOS (3) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Der Punkt 2 des Antrages wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20), Die Grünen (8) und NEOS (3) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Der Punkt 3 des Antrages wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von Die Grünen (8) und NEOS (3) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Gemeinderat Pfeffer berichtet über den von der FPÖ-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag [System232]N 25 Österreichische Bundesbahnen (ÖBB)-Schieneninfrastruktur - Ausbau zwischen Linz-Kleinmünchen und Linz-Ostkopf - Resolution und führt aus: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, meine sehr geehrten Damen und Herren, beim vorliegenden Antrag geht es um eine Resolution an die ÖBB Infrastruktur AG. Aufgrund der avisierten Zustimmung werde ich mich sehr kurz halten. Wir stellen daher den Antrag: Der Gemeinderat beschließe: ‚Resolution an die ÖBB Infrastruktur AG. Die Stadt Linz ersucht die ÖBB Infrastruktur AG dringend den viergleisigen Ausbau der Westbahn von der Lastenstraße bis zur Wahringerstraße hinsichtlich Planung und Bau zu beschleunigen und zeitlich vorzuziehen.‘ Bedeckungsvorschlag: Die Bedeckung anfallender Kosten ist durch Umschichtungen im Voranschlag 2017 sowie durch Berücksichtigung in kommenden Voranschlägen sicherzustellen. Ich ersuche um Annahme des Antrages.“ (Beifall FPÖ) Der Antrag wird einstimmig angenommen. Gemeinderätin Mayr berichtet über den von der ÖVP-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag [System233]N 26 Fahrradmitnahme in Linzer ‚Öffis‘ außerhalb der Rush-Hour und verbesserte Fahrradmitnahme durch Berücksichtigung bei neuen Garnituren - Resolution und führt aus: „Sehr geehrte Damen und Herren, die öffentlichen Verkehrsmittel zu forcieren und alles zu tun, um den Anteil am Rad fahren zu erhöhen, ist für Linz aufgrund der prekären Verkehrssituation unabdingbar. Unsere Fraktion stellt daher folgende Resolution: Der Gemeinderat beschließe: ‚Das Management der Linz Linien wird ersucht, 1. den Fahrradtransport in öffentlichen Verkehrsmitteln außerhalb der Rush-Hour etwa in der Zeit von 9 bis 15 Uhr und ab 18:30 Uhr sowie an Samstagen, Sonn- und Feiertagen ganztägig zu ermöglichen; 2. im Hinblick auf zukünftige Fahrzeugneuanschaffungen von Bussen und Straßenbahnen eine Prüfung zu veranlassen, wie eine generelle und optimale Mitnahmemöglichkeit für Fahrräder realisiert werden kann. Die Ergebnisse sollen im städtischen Infrastrukturausschuss vorgestellt und debattiert werden.‘ Danke.“ (Beifall ÖVP) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Grininger, MSc: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, die Radmitnahme ist eine der zentralen Maßnahmen um den Radverkehrsanteil zu erhöhen und zudem eine kostengünstige. Der Komfort für die RadfahrerInnen wird erhöht und der Hemmfaktor Wetter reduziert. Klar ist aber natürlich auch, dass beeinträchtigte Personen sowie Personen mit Kinderwägen Vorrang haben müssen. Dieses Faktum hat bereits meine Vorgängerin, Gerda Lenger, erkannt. Daher hat es von den Grünen bereits mehrfach Anträge zu diesem Thema gegeben, zuletzt im Jahr 2013. Auch meine erste Resolution in diesem Haus ist in diese Richtung gegangen. Damals war der Wunsch, dass die Linien 41 und 43 optimal für die Radmitnahme vorzubereiten sind. Leider ist der Antrag damals nicht angenommen worden, obwohl gerade diese Linien verstärkt für längere Fahrten genutzt werden. Das ist eine weitere Chance der blauen Verkehrspolitik in unserer Stadt, das Rad fahren zu fördern. Wir als Fraktion mit einem Anteil von fast 100 Prozent RadfahrerInnen, werden diesem Antrag natürlich zustimmen und hoffen, dass bei der SPÖ und FPÖ ein Umdenken eintritt. Danke.“ (Beifall Die Grünen)[AU234] Gemeinderätin Riha: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen, die Linzer Straßenbahnen haben eine Breite von 2,30 Metern im Gegensatz zur Wiener U-Bahn mit einer Breite von 2,80 Metern. In den Straßenbahnen und Bussen in Wien ist die Mitnahme von Fahrrädern übrigens auch nicht erlaubt. Die Straßenbahnen in Linz sind fast den ganzen Tag über voll ausgelastet, sodass sogar für Kinderwagen, Rollstuhlfahrer und Gehhilfen oft zu wenig Platz ist. Eine Nebenverkehrszeit haben wir in Linz zu den üblichen Radfahrzeiten, also tagsüber, nicht mehr. Umfragen der Linz AG haben gezeigt, dass mehrheitlich eine Ablehnung gegenüber der Mitnahme von Fahrrädern besteht. Problematisch stellt sich bei der Fahrradmitnahme auch die Haftungsfrage dar. Zusammengeklappte Fahrräder dürfen übrigens mitgenommen werden. Bei der Anschaffung neuer Fahrzeuge wird aufgrund der geschilderten Situation keine Änderung möglich sein. Der Antrag der ÖVP ist unrealistisch, wir werden uns daher der Stimme enthalten.“ (Beifall FPÖ)[AU235] Gemeinderat Potočnik: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe KollegInnen, wir empfinden das als Trauerspiel, dass es nicht möglich ist, Fahrräder in der Straßenbahn mitzunehmen. Wir denken, dass alles nicht so kompliziert ist, wie immer getan wird. In Wirklichkeit geht es überall, beispielsweise in Kopenhagen und in New York schnallen sich die Busse vorne sogar einen Radträger drauf. Wenn der Wille da wäre, wäre das überhaupt kein Problem. Ich glaube, wichtig wären, zwei Dinge. Nummer 1, Innovation ist überall, Innovation ist nicht so ein kleiner Bereich, irgendwo isoliert in irgendeinem Raum und da machen wir jetzt Innovation. Wenn wir eine innovative Stadt sein wollen, dann müssen wir überall versuchen, innovativ zu sein, auch beim Fahrradtransport in der Straßenbahn. Wie könnte das ausschauen. Ganz einfach, indem wir es ausprobieren. Es ist nicht so kompliziert. Wir können zwei, drei Garnituren nehmen und dort ein Pickerl hinaufkleben, dass man ein Fahrrad mitnehmen kann. Wir probieren das aus, zwei drei Sitze heraus und dann schauen wir uns das einmal ein halbes Jahr oder ein Jahr lang an und evaluieren das. Wenn es funktioniert, machen wir weiter und wenn nicht, hören wir wieder auf. Ich würde mir wünschen, dass wir diese Methode oder diesen Zugang bei ganz vielen Dingen praktizieren, unter anderem beim Fahrrad mitnehmen in der Straßenbahn. So, wie Klaus Grininger gesagt hat, ist ein wesentlicher Faktor der Komfort, auch wenn es regnet, ich einen Patschen habe oder ich mit meinem Kind unterwegs bin usw. Also das ist in Wirklichkeit ein Trauerspiel, dass wir das nicht schaffen. Es wäre so einfach, das auszuprobieren. Deswegen sind wir dafür.“ (Beifall NEOS)[AU236] Nachdem die Berichterstatterin auf ihr Schlusswort verzichtet, lässt der Vorsitzende nun über den Antrag abstimmen. Der Antrag wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20) und FPÖ (14) mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Gemeinderat Eypeltauer berichtet über den von der NEOS-Gemeinderatsfraktion eingebrachten Antrag [System237]N 27 Öffentliche Begründung und Bericht über abgebrochene Kontrollamtsprüfungen - Antrag und Resolution und führt aus: „Danke, Herr Bürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen, Herr Bürgermeister ich habe Ihnen zu diesem Antrag mehr oder weniger einen Brief geschrieben, weil ich mich direkt an Sie wende. Ich spreche von der Vorgehensweise, dass es einen Prüfauftrag an das Kontrollamt gab, die Zahnstation der Magistratskrankenfürsorge zu prüfen, der offenbar zurückgezogen wurde. Das war dann letztendlich der Anlass, diesen Antrag zu stellen, weil ich es schlicht und ergreifend für notwendig halte, dass der Gemeinderat über abgebrochene Sonderprüfungen informiert, auch über den Inhalt dieser Sonderprüfungen informiert wird, über die Motivation dahinter und über das, was dabei herauskam. Es ist eine Demokratie und transparenzpolitische, wenn sie so wollen, Maßnahme, die in dem Fall natürlich eine qualifizierte Mehrheit erfordert, weil es darum geht, im zweiten Antragsteil das Statut entsprechend zu ändern. Ich gestehe ein, dass wir gerade eine Diskussion über die Änderung der Statuten führen und dass das jetzt etwas ist, was mehr oder weniger quer hereinschießt, wenn man so will. Ich bitte, das zu entschuldigen. Ich glaube trotzdem, dass der richtige und korrekte Weg, solche Ideen einzubringen, der Gemeinderat ist. Ich bin auf die Stellungnahmen hierzu gespannt und hoffe, dass wir hier eine Mehrheit finden oder vielleicht in einem Ausschuss weiter darüber diskutieren können, sofern hier Bedenken bestehen, wovon ich mit hundertprozentiger Sicherheit ausgehe. Der Gemeinderat beschließe: ,1. Antrag: Mitglieder der Stadtregierung werden angewiesen, künftig die Einleitung von Sonderprüfungen durch das Kontrollamt dem Gemeinderat gegenüber am Tag der Auftragserteilung schriftlich zu begründen und im Falle eines vorzeitigen Abbruchs von Sonderprüfaufträgen die bisherigen Prüfergebnisse sowie eine schriftliche Begründung des Abbruchs dem Gemeinderat zuzuleiten. Die entsprechenden Dokumente sind auf der Homepage des Kontrollamts zu veröffentlichen. 2. Resolution an den Oberösterreichischen Landtag Der Oberösterreichische Landtag wird aufgefordert, das Statut der Landeshauptstadt Linz dahingehend zu ändern, dass Mitglieder der Stadtregierung ihre Sonderprüfaufträge an das Kontrollamt dem Gemeinderat gegenüber am Tag der Auftragserteilung schriftlich zu begründen und im Falle eines vorzeitigen Abbruchs von Sonderprüfaufträgen die bisherigen Prüfergebnisse sowie eine schriftliche Begründung des Abbruchs dem Gemeinderat zuzuleiten haben. Weiters wird der Oberösterreichische Landtag im diesem Zusammenhang aufgefordert, das Statut der Landeshauptstadt Linz dahingehend zu ändern, dass die entsprechenden Dokumente auf der Homepage des Linzer Kontrollamts zu veröffentlichen sind.‘ Bedeckungsvorschlag: Die Kosten können durch Umschichtungen im laufenden Budget bedeckt werden.“[AU238] Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Schilchegger: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, wir wollen den vorliegenden Antrag der NEOS-Fraktion zum Anlass nehmen, diesen Umgang mit Prüfaufträgen und Berichterstattung grundlegend zu überdenken. Wir würden daher auch im Sinne der fortgeschrittenen Stunde meinen, dass es sinnvoll ist, dies dem Kontrollausschuss zur Debatte, zur Beratung und Beschlussfassung zuzuweisen.“ (Beifall FPÖ)[AU239] Gemeinderat Leidenmühler: „Lieber Herr Bürgermeister, sehr geehrter Herr Berichterstatter, lieber Kollege Schilchegger, ich kann vielem zustimmen, auf jeden Fall, dass es hier weiteren Diskussionsbedarf gibt. Nur sehe ich das Ganze, was die Zuweisung angeht, etwas anders. Ich beantrage im Namen der SPÖ-Fraktion, was den Punkt 1 angeht, diesen dem Stadtsenat zuzuweisen. Was den Punkt 2 angeht, sehe ich den besser im Verfassungsausschuss, als im Kontrollausschuss aufgehoben, weil dort ohnehin gerade über eine Statutänderung diskutiert wird. Daher ist es dort wesentlich besser aufgehoben.“ (Beifall SPÖ) Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Eypeltauer: „Danke für die avisierte Zustimmung zumindest in die Ausschüsse. Ich glaube, dass der Verfassungsausschuss der richtige Ausschuss ist. Wir werden nachher noch darüber diskutieren, wofür der Kontrollausschuss zuständig ist und wofür nicht. Ich glaube, dafür ist er nicht zuständig. Danke auch dir, Michael Schilchegger und deiner Fraktion für das Interesse, darüber weiter zu diskutieren. Ich schließe mich dem Zuweisungsantrag von dir, Franz Leidenmühler, an, und zwar beiden Anträgen, sowohl was den Stadtsenat, als auch den Verfassungsausschuss betrifft.“[AU240] Der Vorsitzende lässt nun über die Zuweisung des Antrages, getrennt in Teil 1 und Teil 2 abstimmen. Die Zuweisung des Teil 1 des Antrages an den Stadtsenat wird einstimmig angenommen. Die Zuweisung des Teil 2 des Antrages an den Ausschuss für Innovation und Verfassung wird einstimmig angenommen. Gemeinderätin Eilmsteiner berichtet über den von der SPÖ-Gemeinderatsfraktion eingebrachten [System241]DRINGLICHKEITSANTRAG betreffend Sicherheit und Ordnung für Linz - Resolution und führt aus: „Vereinzelte Vorkommnisse auf verschiedenen Plätzen in Linz haben die Diskussion über die Sicherheitslage in der Stadt erneut entfacht. Das subjektive Sicherheitsgefühl der Linzerinnen und Linzer ist bereits seit längerem beeinträchtigt. Die mangelnde Präsenz von Polizeikräften im Stadtbild aufgrund einer nachgewiesenen personellen Unterausstattung ist einer der Gründe dafür. Zugleich zeigt sich im Umgang der Menschen miteinander ein zunehmend respektloses Verhalten, während das Verantwortungsbewusstsein für das öffentliche Gut sowie die Disziplin bei der Einhaltung einfacher Anstandsregeln abgenommen hat. Das zeigt sich darin, dass die Zahl von Gewaltvergehen in der letzten Kriminalstatistik einen besonders hohen Anteil einnimmt, ebenso wie Drogendelikte. Objektiv ist die Sicherheitslage in Linz zwar nach wie vor eine gute, die Linzerinnen und Linzer erwarten sich aber zu Recht, dass die Stadt und die öffentlichen Ordnungshüter für mehr Sicherheit und Ordnung sorgen. Darum stellt die SPÖ-Fraktion nachstehende Resolution: Der Gemeinderat beschließe: ,1. Der Ordnungsdienst der Stadt Linz soll durch Aufschulung seiner MitarbeiterInnen und durch Aufnahme von SozialarbeiterInnen sowie durch einen verstärkten Einsatz den Wohngebieten vermehrt bei Nachbarschafts- und anderen Konfliktsituationen vermittelnd und deeskalierend wirken. Insbesondere die Einhaltung allgemein gültiger Anstandsregeln, etwa die Reinhaltung des öffentlichen Gutes betreffend, sollen Schwerpunkte der Kontrolltätigkeit sein. Ein entsprechendes Personalentwicklungs- und Ausbildungskonzept soll im Sicherheitsausschuss unter Beiziehung des Personalreferenten beraten und dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt werden. 2. Die Bundesregierung wird aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass jene laut Dienstpostenplan in den Polizeiinspektionen der Stadt fehlenden Exekutivkräfte so bald wie möglich vollständig nachbesetzt werden. Zugleich sollen Sekretariatskräfte zur Erledigung der Büroarbeiten zur Verfügung gestellt werden, damit sich die PolizeibeamtInnen auf ihren Einsatz auf der Straße konzentrieren können. 3. Die Landesregierung wird aufgefordert, den 2010 fertiggestellten Arbeitsentwurf für den Oberösterreichischen Suchtplan unter Einbeziehung von Polizei, SuchtexpertInnen, Städte- und Gemeindebund zu aktualisieren und rasch in Umsetzung zu bringen. 4. Die Bestimmungen auf Bundes- und Landesebene hinsichtlich der Kompetenzen der Statutarstadt-Bürgermeister in Sicherheitsfragen sollen dahingehend geändert werden, dass eine Gleichstellung mit den Bezirkshauptleuten der anderen oberösterreichischen Bezirke gegeben ist.“ Ich ersuche um Zustimmung.“ (Beifall SPÖ) Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor. Gemeinderat Hackl: „Herr Bürgermeister, werte Damen und Herren des Linzer Gemeinderates, ich möchte mich zuerst bei allen jungen Polizistinnen und Polizisten für ihre vorbildliche Tätigkeit bedanken. Ich glaube, heute hat man sich überhaupt noch nicht für ihren schweren Dienst und ihre Einsatzbereitschaft, die oft bis an die Leistungsgrenze des Möglichen geht, bedankt. Zu Punkt 2, liebe Kollegin, möchte ich sagen, dass sehr viele Polizisten in Ausbildung sind, insgesamt 320 bis Ende des Jahres. Die Schulen sind voll, zehn Lehrgänge sind vorhanden und es erfolgt jetzt schrittweise eine Ausmusterung nach der anderen. Ich würde dich, sehr geehrter Herr Bürgermeister ersuchen, dass du dich darum kümmerst, dass von diesen 320 Polizistinnen und Polizisten sehr viele für Linz zugeteilt werden. Ich glaube, durch dein gutes Einvernehmen zu Landespolizeidirektor Pilsl wird dir das sicherlich gelingen. Wir haben einen Zusatzantrag zu Punkt 1 und einen Abänderungsantrag zu Punkt 3 gestellt. Der Gemeinderat beschließe: ,1a) Zudem werden der Bürgermeister und der Sicherheitsreferent ersucht, umgehend einen Zeitplan für eine Kompetenzerweiterung für den Ordnungsdienst (in Bezug auf das landesgesetzlich geplante Einschreiten gegen Lärmerregung, den möglichen Einsatz in Zivilkleidung etc.) vorzulegen. 3. Die Landesregierung wird eingeladen, sich an den Bestrebungen für eine städtische Gesamtstrategie gegen Drogen samt nachgefolgten Maßnahmen, die möglichst rasch in Umsetzung zu bringen sind, zu beteiligen.‘ Ich bitte um Annahme.“ (Beifall ÖVP) Vizebürgermeister Wimmer: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Gemeinderat Hackl, lieber Josef, dem Dank, den du an die Polizistinnen und Polizisten geäußert hast, schließe ich mich an. Ebenso darf ich sagen, dass ich es sehr positiv finde, dass es nach längeren Diskussionen, schon nach mehreren Jahren erfolgreichem Einsatz des Ordnungsdienstes nun zu einer Aufwertung, einem Ausbau und einer Vertiefung kommen kann. Ich sehe das sehr positiv. Ich glaube, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter Beweis gestellt haben, dass sie einer solchen Verantwortung grundsätzlich gewachsen sind. Es sind aber auch Rahmenbedingungen dafür nötig und die müssen geschaffen werden. Insofern erlauben wir uns, zu diesem grundsätzlich positiven Antrag noch einige Abänderungen vorzubringen, die bereits den Fraktionen zugegangen sind. Wir stellen daher den Abänderungsantrag: Der Gemeinderat beschließe: ,1. (…) Ein entsprechendes Personalentwicklungs-, Finanzierungs- und Ausbildungskonzept soll im Sicherheitsausschuss unter Beiziehung des Finanz- und Personalreferenten beraten (…) 2. (…) fehlenden Exekutivkräfte sowie dem Linzer Bevölkerungswachstum der letzten Jahre entsprechende zusätzliche Kräfte so bald wie möglich (…) 3. (keine Änderung) 4. (…) der Statutarstadtbürgermeister und der Statutarstädte (…) sowie (…) Bezirke sowie der anderen oberösterreichischen Gemeinden gegeben ist.‘ Ich ersuche um Zustimmung zu dieser erweiterten Version.“ (Beifall FPÖ)[AU242] Gemeinderätin Schmid: „Grundsätzlich - Linz ist sicher, nicht nur im nationalen Vergleich, auch im Vergleich über die Jahre hinweg. Es gibt ein Unsicherheitsgefühl, wie es im Antrag steht. Das hängt aber sehr viel damit zusammen, dass wir oftmals die Infos nicht haben, dass Vorkommnisse überhöht und dramatisiert werden, weil man die Hintergründe nicht kennt. Das sage nicht ich, sondern das sagt Stadtpolizeichef Pogutter im Sicherheitsforum des Herrn Wimmer. Ich denke mir, es ist wichtig, einmal festzuhalten, worum es da geht. (Beifall Die Grünen) Zum respektlosen Verhalten glaube ich, dass wir eine sehr hohe Verantwortung haben. Wenn es um Sicherheit geht, sollten wir uns selbst mit unseren Worten und unserer Sprache in die Pflicht nehmen, und gegenüber jedem Menschen in der Stadt respektvoll umgehen. Wir stimmen unterschiedlich ab. Bei Punkt 1 sind wir dagegen, wir wollen auf gar keinen Fall eine Ausweitung des Ordnungsdienstes. Bei den SozialarbeiterInnen gibt es eigene Organisationen, das ist auch wichtig, dass das getrennt ist. Bei ihrer Arbeit sind sie darauf angewiesen, dass sie Vertrauen zu den Menschen aufbauen, mit denen sie arbeiten. Dem Punkt 2 werden wir zustimmen. Unsere Position ist hinlänglich bekannt, wir sind dafür, Personal für die Polizei in die Stadt zu bringen. Beim Punkt 3 stimmen wir auch zu. Den Punkt 4 lehnen wir ab. Da gibt es historisch gute Gründe dafür. Wir wollen auf gar keinen Fall irgendwelche Zusatzsicherheitskörper oder wie auch immer. Den Zusatzantrag der ÖVP zu 1a) lehnen wir ab, aber beim Abänderungsantrag zu Punkt 3 werden wir uns der Stimme enthalten. Bei den Abänderungsanträgen der FPÖ werden wir uns der Stimme enthalten, weil wir diese nicht vorgelegt bekommen haben.“ (Beifall Die Grünen).“[AU243] Vizebürgermeister Wimmer: „Vielen Dank, nur damit im Protokoll kein falscher Eindruck entsteht. Wenn der Stadtpolizeikommandant Karl Pogutter zitiert wird und Worte unvollständig wiedergegeben werden, muss ich das richtigstellen. Beim Sicherheitsforum der Stadt Linz hat sich der Stadtpolizeikommandant geäußert, dass die Sache wunderbar sei, alles wäre kein Problem und wäre nur aufgebauscht – sondern, dass selbstverständlich Handlungsbedarf gegeben ist. Aus Sicht der Linzer Polizei liegen mehr als genug Ansatzpunkte vor, wo man die Effizienz steigern kann und die über eine reine Personalaufstockung hinausgehen. Diese beinhaltet auch eine gute Zusammenarbeit mit den Linzer Kräften, konkret auch mit dem Ordnungsdienst. So, wie Sie das verkürzt wiedergegeben haben, war das nicht richtig.“[AU244] Gemeinderätin Mag.a Grünn: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, ich kann es kurz machen. Von der Verzahnung von sozialer Arbeit und Kontrolle halte ich nichts. Sozialarbeiter in Uniform will ich nicht sehen. Bei Punkt 2 werde ich mich der Stimme enthalten, bei Punkt 3 werde ich zustimmen und bei Punkt 4 dagegen stimmen.“ Gemeinderat Eypeltauer: „Danke, Herr Bürgermeister, ich möchte kurz begründen, warum meine Fraktion beim Punkt 1 aus dem einfachen Grund dagegen stimmen wird. Das, was da beschrieben wird, passiert bei der Polizei unter dem Begriff Community Policing bereits bzw. wird bereits entwickelt und ist auch ein Schwerpunkt des BMI. Wenn man die Sicherheitsberichte aufmerksam liest, dann liest man, dass genau das forciert wird. Das muss nicht der Ordnungsdienst übernehmen, das ist eine Aufgabe, der sich die Polizei gerade vermehrt und verstärkt widmet. Ansonsten kann ich sagen, dass wir bei den Punkten 2 und 3 zustimmen werden und beim Punkt 4 enthalten wir uns der Stimme.“ [AU245] Der Vorsitzende erteilt der Berichterstatterin das Schlusswort. Gemeinderätin Eilmsteiner: „Zur Präzisierung und Erweiterung des Abänderungsantrages der FPÖ, wird die SPÖ die Zustimmung erteilen. Beim Zusatzantrag und Abänderungsantrag der ÖVP werden wir uns der Stimme enthalten. Danke.“ Der Vorsitzende lässt nun über den Punkt 1 des Dringlichkeitsantrages, anschließend über den Punkt 1 des Zusatzantrages der FPÖ, dann über Punkt 1 des Zusatzantrages der ÖVP, dann über den Punkt 2 des Dringlichkeitsantrages, anschließend über den Punkt 2 des Zusatzantrages der FPÖ, dann über den Punkt 3 des Dringlichkeitsantrages, anschließend über den Punkt 3 des Abänderungsantrages der ÖVP, dann über den Punkt 4 des Dringlichkeitsantrages und abschließend über den Punkt 4 des Zusatzantrages der FPÖ abstimmen. Der Punkt 1 des Antrages wird bei Gegenstimmen der Fraktionen Die Grünen (8) und NEOS (3) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Der Punkt 1 des Zusatzantrages der FPÖ wird bei Gegenstimmen der Fraktionen Die Grünen (8) und NEOS (3) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Der Punkt 1 des Zusatzantrages der ÖVP wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20) und FPÖ (14) sowie bei Gegenstimmen der Fraktionen Die Grünen (8) und NEOS (3) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Der Punkt 2 des Antrages wird bei Stimmenthaltung von Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Der Punkt 2 des Zusatzantrages der FPÖ wird bei Gegenstimmen der Grünen-Fraktion (8) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Der Punkt 3 des Antrages wird einstimmig angenommen. Der Punkt 3 des Abänderungsantrages der ÖVP wird bei Stimmenthaltung der Fraktionen von SPÖ (20), FPÖ (14), Die Grünen (8) und NEOS (3) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit abgelehnt. Der Punkt 4 des Antrages wird bei Gegenstimmen der Fraktionen von Die Grünen (8) und NEOS (3) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Der Punkt 4 des Zusatzantrages der FPÖ wird bei Gegenstimmen der Fraktionen von Die Grünen (8) und NEOS (3) sowie Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, mit Stimmenmehrheit angenommen. Gemeinderat Mag. Hajart berichtet über den von den Gemeinderatsfraktionen der ÖVP, Die Grünen, NEOS und Gemeinderätin Mag.a Grünn, KPÖ, gemeinsam eingebrachten [System246]DRINGLICHKEITSANTRAG betreffend Lückenlose Aufklärung der Linzer Akten-Affäre mittels Detailprüfung und Sonderkontrollausschuss und führt aus: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, bei den bekannten Vorkommnissen handelt es sich um eine, aus meiner Sicht, sehr unerfreuliche Angelegenheit, mit der wir uns aber dringend auseinander zu setzen haben. Seitens des Kontrollamtes gab es eine Initiativprüfung des Geschäftsbereichs Abgaben und Steuern, die schließlich im Kontrollausschuss am 20. März 2017 behandelt wurde. Succus dieses Prüfberichtes waren Verwaltungsstrafen, die nicht behandelt wurden bzw. nicht behandelt werden konnten und vor diesem Hintergrund verjährten. Das ist, wie das Kontrollamt feststellte, auf eine unterdotierte Personalsituation zurückzuführen. Dies, meine sehr geehrten Damen und Herren, führte zu Einnahmenentfällen für die öffentliche Hand, für unterschiedliche Gebietskörperschaften bzw. Institutionen. Das stellte das Kontrollamt fest und empfahl bestimmte Maßnahmen, die ausführlich diskutiert wurden. Man hat sich eingehend damit auseinander gesetzt und die Empfehlungen des Kontrollamtes wurden schließlich auch im Kontrollausschuss per Beschluss zustimmend zur Kenntnis genommen. Allerdings verschickte Bürgermeister Luger in der Folge am 9. Juni dieses Jahres eine Presseaussendung, in der mitgeteilt wurde, dass die Finanzpolizei bei der Staatsanwaltschaft Anzeige eingebracht hat. Das lässt vermuten, dass die Ergebnisse der Kontrollamtsprüfung und die Behandlung im Kontrollausschuss offensichtlich keine oder nur unzureichende Maßnahmen zur Folge hatten. Meine Damen und Herren, hier braucht es eine Aufklärung dieser Vorkommnisse. Vor diesem Hintergrund haben die unterzeichneten Gemeinderätinnen und Gemeinderäte einen Prüfauftrag verfasst. Er liegt Ihnen vor und umfasst zehn konkrete Prüfaufträge. Laut § 39 Abs. 4 Statut der Landeshauptstadt Linz 1992 (StL 1992), ist umgehend eine Prüfung durch das Kontrollamt durchzuführen, wenn ein Drittel der MandatarInnen des Gemeinderates dies per Unterschrift kundtun. Dieses Begehren ist vom Bürgermeister direkt an den Leiter des Kontrollamtes weiterzuleiten. Diejenigen GemeinderätInnen haben die Chance, in Form einer Abstimmung zuzustimmen, um zum Ausdruck zu bringen. Darum appelliere ich an Sie, dass Sie ein Interesse an der Aufklärung haben und dementsprechend mitwirken, weil es aus meiner Sicht ein breites Commitment braucht, um eine umfassende Aufklärung zutage zu bringen. Meine sehr geehrten Damen und Herren der SPÖ- und der FPÖ-Fraktion, ich ersuche Sie zuzustimmen, auch wenn es formalrechtlich nicht mehr notwendig ist, weil wir die erforderliche Unterschriftenanzahl schon beisammen haben. Aber es wäre im Sinne der Aufklärung dienlich, wenn wir hier an einem Strang ziehen. Der Gemeinderat beschließe: ,Im Hinblick auf die Prüfergebnisse des Kontrollamtsberichtes zum Geschäftsbereich Abgaben und Steuern (Abteilung Verwaltungsstrafen) vom Februar 2017 bzw. die von Bürgermeister Luger medial verlautbarte Detailprüfung dazu wird das Kontrollamt beauftragt, folgende Fragestellungen explizit zu prüfen und darzulegen: 1. Eine nach den jeweiligen Materiengesetzen strukturierte Darlegung der konkreten Anzahl bearbeiteter sowie nicht bearbeiteter und daher verjährter Geschäftsfälle von 2010 bis dato. 2. Dementsprechend strukturiert soll insbesondere der Zeitraum vom 20. März 2017 bis zum 9. Juni 2017 (als Zeitpunkt des Bekanntwerdens der erfolgten Anzeige durch die Finanzpolizei) ausgewertet werden. 3. Welche Beträge entgingen in den einzelnen Jahren der öffentlichen Hand insgesamt bzw. im Hinblick auf die jeweils betroffenen Institutionen/Gebietskörperschaften (Stadt Linz, Land Oberösterreich, Bund, ASFINAG,...) durch die verjährten Strafverfahren? 4. Nach eigenen Angaben wurde der Bürgermeister bereits im September 2016 von der Finanzpolizei informiert. Wann genau war das? 5. Welche Schritte wurden konkret gesetzt, seit der Bürgermeister, laut eigenen Angaben, im September 2016 informiert wurde? 6. Welche personellen Maßnahmen wurden im Zeitraum zwischen der Fertigstellung des Kontrollamtsberichts im Februar 2017 bzw. der Behandlung im Kontrollausschuss am 20. März 2017 und der Anzeige durch die Finanzpolizei konkret gesetzt und wann genau? 7. Welche Hinweise gab es in dieser Causa (etwa zum Personalbedarf in der Abteilung) von den zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an die Abteilungsleitung bzw. die Direktorin des Geschäftsbereichs und wann konkret war dies jeweils der Fall? 8. Welche Hinweise gab es in dieser Causa (etwa zum Personalbedarf in der Abteilung) von der Abteilung bzw. der Direktion des Geschäftsbereichs an das zuständige Stadtsenatsmitglied, den Personalreferenten bzw. den Bürgermeister und wann konkret war dies jeweils der Fall? 9. Welche Hinweise gab es in dieser Causa (etwa zum Personalbedarf in der Abteilung) von der Personalvertretung und wann konkret war dies jeweils der Fall? 10. Erfolgten Stellungnahmen zum Rohbericht und daher eine Änderung hin zum endgültig dem Ausschuss vorgelegten Prüfbericht? Wenn ja, wird um Vorlage des Rohberichts an die Mitglieder des (Sonder-)Kontrollausschusses ersucht. Die oben angeführten Themenblöcke sollen Schritt für Schritt abgearbeitet werden, um ehestmöglich für die einzelnen Sitzungen des Sonder-Kontrollausschusses zur Causa vorzuliegen. Im Sonder-Kontrollausschuss soll die Aufklärung raschest möglich vorangetrieben werden, etwa durch Sichtung von Akten, Anhörung von Auskunftspersonen, etc.‘ Vielen Dank.“ (Beifall ÖVP)[AU247] Dazu liegen folgende Wortmeldungen vor: Gemeinderat Eypeltauer: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, eingangs möchte ich festhalten, dass ich froh darüber bin, dass es hier eine breite Koalition gibt. Wir NEOS, Die Grünen, die ÖVP und auch Kollegin Grünn sind uns darüber einig, dass wir hier ein paar Fragen aufklären wollen. Wir wollen dem Prüfauftrag, den der Bürgermeister dem Kontrollamt bereits aufgetragen hat, einige präzisierende Fragen hinzufügen. Ich möchte erklären, worum es uns geht und auch mit dem einen oder anderen Missverständnis aufräumen, das sich vor allem in der SPÖ-Fraktion und der FPÖ-Fraktion breitgemacht hat. Es geht darum, dass ein Kontrollamtsbericht vom Februar 2017, behandelt im Ausschuss im März 2017, mehr oder minder katastrophale Zustände im Geschäftsbereich Abgaben und Steuern releviert hat. Laut Kontrollamtsbericht bestanden diese Missstände schon seit Jahren, das geht unmissverständlich daraus hervor. Diese Missstände haben dazu geführt, dass jährlich hunderte Verwaltungsstraftaten verjährten und nach wie vor wohl verjähren. Dieser Kontrollamtsbericht liest sich so, als wäre das Problem auf Ebene der Geschäftsbereichsleitung stecken geblieben. Es war davon auszugehen und es war natürlich darauf zu vertrauen, dass seitens der zuständigen Referenten und von Ihrer Seite, Herr Bürgermeister Luger, sofort gehandelt wird, denn die Missstände im Geschäftsbereich Abgaben und Steuern sind natürlich sofort abzustellen. Das wurde im Ausschuss auch in aller Breite diskutiert und sehr vehement im Protokoll festgehalten. Darauf darf man natürlich vertrauen. Wie wir jetzt wissen, haben die Zuständigen in Folge dieses Kontrollberichts, so wie das zu erwarten war und wie das voraus zu setzen ist, gehandelt. Das haben wir auch von dir, Christian Forsterleitner, und von dir, Detlef Wimmer beispielsweise in den Oberösterreichischen Nachrichten lesen können. Man kann und soll natürlich darauf vertrauen, dass die politischen Referenten in ihren Ressorts dafür sorgen, dass die Gesetze vollzogen werden und dass die hoheitlichen Aufgaben der Stadt gewährleistet sind. Vor allem nachdem diese Referenten eine Prüfung in ihren Geschäftsbereichen bekommen, natürlich aber auch sonst ohne eine solche Prüfung – das gilt es auch festzuhalten. Offenbar und nach den Erkenntnissen die erst ungefähr einen Monat jung sind, kann man nicht so ganz darauf vertrauen. Warum auf einmal nicht? Warum auf einmal diese Fragen, warum erst jetzt? Bei diesen Fragen wiederum, spekulieren sich SPÖ und FPÖ fleißig am Punkt vorbei und werfen mit ‚Nebelgranaten‘ um sich, deshalb kläre ich Sie auf. Wir wissen nämlich seit 9. Juni aus den Medien, dass Sie, Herr Bürgermeister Luger, schon im September 2016 von der Finanzpolizei informiert wurden, dass aberhunderte Verwaltungsstrafverfahren im Linzer Magistrat liegen bleiben. Der Prüfbericht vom Februar 2017 zeigt, dass in diesem halben Jahr, in dem der Hut lichterloh brannte, und in dem Sie offenbar Bescheid wussten, keine hinreichenden Verbesserungen erzielt wurden. Dazu liegt noch nahe, dass der Finanzpolizei im September 2016, als sie sich an Sie gewandt hat, der Kragen schon fast am Platzen war, weil es um einen langfristigen Zustand geht. Was wäre das für ein Stadtrat, oder was wäre das für ein Bürgermeister, den die Finanzpolizei mit diesem Hinweis völlig überrascht, der über die Missstände unter seiner Verantwortung im Kernbereich der Hoheitsverwaltung nicht Bescheid weiß. Die Frage ist jetzt natürlich, wer wusste darüber Bescheid und ab wann? Das ist natürlich zu klären. Ich bitte um Verständnis, dass wir diese Fragen stellen und dass wir die auch jetzt stellen, wo wir erfahren, dass offenbar schon vor dem Kontrollamtsbericht ein Wissen vorlag. Wenn der Bürgermeister Bescheid wusste, dann wollen wir darüber aufgeklärt werden. Wenn er nicht darüber Bescheid wusste, müssen wir hinterfragen, wie das Zusammenspiel von Magistrat und Kontrollamt funktioniert und wie die politischen Referenten in diese Prozesse eingebunden sind, denn dann funktioniert da offenbar etwas ganz und gar nicht. In beiden Fällen ist es ein Thema für den Kontrollausschuss. Es gilt zu hinterfragen, was in den sechs Monaten zwischen September 2016 und Februar 2017 geschehen ist. Das ist eine von zehn Fragen, die jetzt aufgeworfen wurden und die wir ganz unaufgeregt klären können. Fragen, Unklarheiten, Indizien, darum geht es hier. Es ist ein unsicheres Terrain. Was ich auf jeden Fall nicht mache, ist mit Unterstellungen zu arbeiten. Ich unterstelle einmal das Beste. Ich möchte es aber trotzdem hinterfragen, das muss bitte wohl erlaubt sein. Damit habe ich Ihnen erklärt, dass es ein Zusammenspiel aus dem Novum, dass Herr Bürgermeister Klaus Luger seit September 2016 im Bilde war und der sehr jungen Anzeige der Finanzpolizei und der sich daraus ergebenden völlig neuen Leseart des Kontrollamtsberichtes und dem zugegebenermaßen einigermaßen erschütternden Vertrauen in die zuständigen Stadtsenatsmitglieder gibt. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit einer präzisierenden Fragestellung an das Kontrollamt. Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich möchte in Voraussicht darauf, was mir jetzt Kollege Schilchegger und entweder Kollege Leidenmühler oder Kollege Huber und vielleicht auch Sie, Herr Bürgermeister, oder du, Christian Forsterleitner, ausrichten werden, noch Folgendes anmerken: Wer hier zu verantworten hat, dass die Landeshauptstadt Linz ihre hoheitlichen Kernaufgaben nicht erfüllt, der muss doch bereit sein, sich Fragen stellen zu lassen. Mehr machen wir hier nicht, das liegt in der Ingerenz dessen, der den Fehler gemacht hat und nicht in der Ingerenz dessen, der kritisiert. Ich bitte Sie, das unaufgeregt zur Kenntnis zu nehmen. Das Kontrollamt wird das klären, eventuell wird es auch die Staatsanwaltschaft klären bzw. ein Gericht, das wissen wir nicht. Aber bis dahin ist alles Spekulation, bis dahin bleibt es dabei, dass wir schlicht und ergreifend ein paar kritische Fragen stellen.“ (Beifall ÖVP, Die Grünen)[AU248] Gemeinderat Leidenmühler: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, lieber Felix Eypeltauer, hoher Gemeinderat, auch wenn es schon kurz nach halb elf ist, muss ich dazu ein paar Sätze sagen. In der Sitzung des Kontrollausschusses am 20. März 2017 ist die Situation um die Verjährung im Zusammenhang mit Verwaltungsstrafverfahren dargestellt und diskutiert worden. Da gab es keine große Aufregung im Ausschuss. Wenn ich die Antragssteller durchgehe, Kollegin Grünn hat sich gar nicht zu Wort gemeldet, Kollegin Roschger und Kollege Steiger haben sich mit je einem Satz zu Wort gemeldet. Sehr intensiv eingebracht hat sich Kollege Schilchegger. Es hat vor allem – und das ist ganz wichtig – in der Folge keine weiteren Veranlassungen durch den Vorsitzenden Eypeltauer gegeben. Vom Bürgermeister bzw. vom Personalreferenten sind aber unmittelbar Schritte ergriffen und es ist gehandelt worden. Jetzt gibt es diese Anzeige durch die Finanzpolizei. Jetzt plötzlich gibt es diese Aufregung. Vor dem Hintergrund, dass das Ganze am 20. März 2017 schon eingehend diskutiert worden ist, ist das jetzt eine sehr, sehr künstliche Aufregung. Eine Skandalisierung, die möglicherweise durch die bevorstehende Nationalratswahl erklärbar ist. Dann gibt es diesen Antrag auf einen, wie es so schön heißt, ‚Sonderkontrollausschuss‘. Gerade im Zusammenhang mit diesem konkreten Antrag frage ich: Warum Skandalisierung, warum Wahlkampf oder Vorwahlkampftheaterdonner? Erstens einmal gibt es - das müsste in diesem Haus eigentlich schon bekannt sein, ich predige das schon seit wahrscheinlich fünf oder sechs Jahren - keinen Sonderkontrollausschuss. Das, was es gibt, sind Sitzungen des Kontrollausschusses, die sich einem bestimmten Thema widmen. Der Vorsitzende des Kontrollausschusses kann jederzeit zu solchen Sitzungen einladen. Dazu braucht es keinen Gemeinderatsbeschluss. Zweitens, der Bürgermeister hat, wie auch Gemeinderat Eypeltauer schon gesagt hat, am 9. Juni 2017 eine vertiefte Prüfung des Kontrollamtes in dieser Causa beauftragt. Drittens, das ist von Kollegen Hajart auch schon gesagt worden, nachdem der Antrag heute von einem Drittel der Gemeinderatsmitglieder unterzeichnet worden ist, muss diese Fragenbatterie vom Bürgermeister dem Kontrollamtsdirektor ohnehin nach § 39 Abs. 4 des Statutes der Landeshauptstadt Linz vorgelegt werden. Der weisungsfreie Kontrollamtsdirektor kann das dann, sofern er das für relevant erachtet, auch in seine Prüfung miteinbeziehen. Wir sehen also, dieser gesamte Antrag hier ist Theaterdonner, das ist Skandalisierungspolitik, möglicherweise aufgrund des in Gang befindlichen Wahlkampfes. Natürlich gibt es allergrößtes Interesse an der Aufklärung dieser Sache, aber das Kontrollamt ist – wie schon gesagt – schon beauftragt. Wenn es überhaupt weiterführenden Gesprächsbedarf in dieser Sache gibt, dann ist der im Kontrollausschuss angesiedelt. Daher beantrage ich die Zuweisung dieses Antrages an den Kontrollausschuss zur weiteren Diskussion. Dort liegt es dann unter anderem auch am Vorsitzenden Eypeltauer, Sitzungen einzuberufen, sollte sich herausstellen, dass die ohnehin schon im Gang befindliche Prüfung noch nicht ausreichend ist. Ich beantrage die Zuweisung zum Kontrollausschuss.“ (Beifall SPÖ) Gemeinderat Schilchegger: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, ich fasse mich der fortgeschrittenen Stunde angemessen kurz. Ich kann nur sagen, guten Morgen, Kollege Hajart, guten Morgen, Kollege Eypeltauer, trotz fortgeschrittener Stunde. Guten Morgen deshalb, weil ich mich manchmal frage, ob die Herren den Bericht des Kontrollamtes damals wirklich genau gelesen haben? Ich habe das damals gemacht und im März – der Bericht ist schon vom 1. Februar – haben Kollegin Walcher und ich im Kontrollausschuss die Fragen gestellt, die sich genau hier aufdrängen und die zum Teil jetzt wiederum in diesem Fragenkonvolut von ÖVP, Die Grünen, NEOS und KPÖ auftauchen. Jetzt wird gesagt – ich möchte es gar nicht vertiefen –, naja das Neue liegt darin, dass jetzt eine Anzeige von der Finanzpolizei vorliegt. Auch diese Thematik wurde, wenn man sich richtig zurückerinnert, bereits mit Direktor Dr. Schönberger vom Kontrollamt erörtert. Wir haben damals, als es noch überhaupt kein Thema für die Medien war, ganz ruhig und sachlich darüber diskutiert. Wir haben im Kontrollausschuss Sacharbeit geleistet und auch schon diese mögliche strafrechtliche Dimension eines einfachen Verjährenlassens erörtert und diskutiert. Weil hier so getan wird, als würde hier nur auf der einen Seite Aufklärungsbedarf bestehen - die einen, die aufklären und die anderen, die irgendetwas vertuschen wollen. Das ist überhaupt nicht der Fall, das ist einfach nicht richtig. Kollege Leidenmühler hat das schon ganz richtig gesagt, es ist eine reine Skandalisierung, die jetzt in Wahlkampfzeiten stattfindet. Alle Fraktionen haben im Kontrollausschuss gesagt, so kann das nicht weitergehen, das ist ein schwerer Missstand, den darf man nicht bagatellisieren oder schönreden. Natürlich drängt sich die Frage der politischen Verantwortung auf. Wenn hier wirklich schon zu einem früheren Zeitpunkt ein Wissensstand vorhanden war - auch Felix Eypeltauer hat gesagt, dass das jetzt nicht unterstellt werden soll -, stellt sich natürlich die Frage nach der politischen Verantwortung. Das ist aber derzeit noch nicht ersichtlich und aus diesen, so genannten neuen Entwicklungen, wie es in den Medien berichtet worden ist, ist das für uns auch noch nicht ersichtlich. Wir freuen uns schon auf die Diskussion im Kontrollausschuss zu diesem Thema.“ (Beifall FPÖ)[AU249] Gemeinderätin Roschger: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Kolleginnen und Kollegen, der Vorsitzende des Kontrollausschusses Felix Eypeltauer hat heute hier eine extrem sachliche und extrem korrekte Wortmeldung abgeliefert und aus meiner Sicht völlig korrekt dargestellt, worum es geht. Man regt sich immer so auf, dass alles politisiert und dramatisiert wird . Ich finde es, gelinde gesagt, wirklich eine Zumutung, dass man ihm unterstellt, dass hier aufgrund von irgendwelchen Wahlen eine Skandalisierung stattfindet. Das lenkt komplett vom tatsächlichen Problem ab. Ich finde es auch bezeichnend, dass Kollege Leidenmühler in seiner Argumentation die wichtigste Fragestellung nicht erwähnt hat. Das ist genau der Knackpunkt, um den es geht. Wieso kam es zu der Anzeige, obwohl der Bürgermeister nach seinen eigenen Aussagen im Herbst 2016 bereits Bescheid gewusst hat. Selbst, wenn, wie von den zuständigen Referenten mehrmals beteuert worden ist, gehandelt wurde, wäre es für uns interessant zu wissen, warum das nicht gereicht hat und es trotzdem zu dieser Anzeige gekommen ist. Das ist der Knackpunkt und die zentrale Frage – Punkt 1. Das kann man ganz unaufgeregt machen. Man hätte uns - bevor hier alle Seiten von Skandal reden – längst einmal sagen können, worum es geht, von welchem Schaden wir reden, was genau passiert ist, warum das nicht gegriffen hat und warum es trotzdem zu der Anzeige gekommen ist. Das wird wohl legitim sein. Wenn wir aus den Medien erfahren, dass es eine Anzeige gibt, ist es unsere Pflicht als GemeinderätInnen nachzufragen, warum (Zwischenruf) Ja, wir haben aus den Medien erfahren, dass es eine Anzeige gibt. (Zwischenruf) Du hast selber gesagt, dass du im Herbst 2016 schon darüber informiert worden bist, dass wir da ein Problem haben. Es muss legitim sein, hier Fragen zu stellen. (Unruhe) Offensichtlich ist es nicht legitim, Fragen zu stellen, das ist das Problem. Es muss legitim sein, Fragen zu stellen und es muss legitim sein, dass man sich zusammensetzt und Fragen formuliert. Offensichtlich gibt es drei zuständige ReferentInnen und du, als Bürgermeister, bist auch im übertragenen Bereich zuständig. Wenn wir unseren Job als GemeinderätInnen ernst nehmen, ist es wohl unsere Aufgabe, dass wir nachfragen, was genau passiert ist. Ein wesentlicher Punkt für mich ist auch noch, dass hier nicht unrelevante Themenbereiche betroffen sind. Es geht um Firmen, die aufgrund von Lohn- und Sozialdumping Strafen bekommen. Hier muss doch in unserem ureigensten Interesse gehandelt werden in dem Sinn, dass die Kernaufgaben wahrgenommen und diese Strafen vollzogen werden. Es geht um viele Fragen und es geht darum, die Fakten auf den Tisch zu legen, weil man sich dann vielleicht die Aufregung ersparen kann. Also, Fakten auf den Tisch und dann muss man das, was an Fakten vorhanden ist, bewerten. Noch einen Satz zum Kontrollamtsbericht: Es stimmt, wir haben über das Thema diskutiert, auch über die möglichen Konsequenzen der Verjährung. Es ist aber auch Fakt, dass im konkreten Bericht der Umfang und das Ausmaß dieser Geschichte nicht konkretisiert war, auch nicht in Beträgen. Wir haben Empfehlungen beschlossen, die wir als richtig empfunden haben, und diese Empfehlungen hat nicht der Kontrollausschuss umzusetzen, sondern die zuständigen Regierungsmitglieder. Dort liegt die Verantwortung. Es ist letztklassig, eine Verantwortung irgend woanders hin zu tun, als dort, wo sie hingehört. Diese liegt beim Bürgermeister, beim Vizebürgermeister Wimmer und auch beim Personalreferenten. Punkt aus. Diese Fragen, die wir jetzt gestellt haben, sind von einem Drittel der GemeinderätInnen unterzeichnet. Habe ich es richtig verstanden, dass der Bürgermeister jetzt zulässt, wie es korrekt im Statut der Landeshauptstadt Linz vorgesehen ist, dass dies als Prüfauftrag an den Kontrollamtsdirektor geht. Wir haben nächsten Montag eine Kontrollausschuss-Sitzung, dort werden wir die weitere Vorgehensweise hoffentlich einvernehmlich ausmachen. Ich ersuche noch einmal alle GemeinderätInnen um Zustimmung zu diesem Prüfauftrag und diesen Fragen. Es muss doch auch in Ihrem Interesse sein zu wissen, was genau passiert ist, was nicht passiert ist oder was zu wenig passiert ist. Darum geht es.“ (Beifall Die Grünen, ÖVP) Gemeinderätin Mag.a Grünn: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, zu meiner Motivation, diesen Antrag mit zu unterschreiben und mit zu unterstützen, möchte ich anmerken, dass es ein Dauerthema ist, dass ich als Mitglied des Gemeinderates und als Vertreterin der kleinsten Partei, keinen direkten Zugang zu den Kontrollberichten habe. Das beklage ich schon längere Zeit. Schon die ehemalige Vorsitzende des Kontrollausschusses, Gemeinderätin Roschger, hat sich einmal darum bemüht, dass ich diesen Zugang bekomme. Es gibt ein Gutachten von Frau Magistratsdirektorin Dr.in Steininger, warum es statutgemäß nicht möglich ist, dass ich die Kontrollamtsberichte bekomme. Wegen des Themas war ich auch schon einmal bei Herrn Bürgermeister Luger. Eigentlich gibt es jetzt eine Übereinstimmung darüber, dass das nicht richtig ist, aber es ist momentan statutarisch nicht möglich, dass ich den Zugang erhalte. Ich bin also wahrscheinlich in derselben Situation, wie all jene GemeinderätInnen, die auch nicht direkt im Kontrollausschuss sind und die diesen Kontrollausschussbericht auch nicht kennen. Ich kenne die mediale Berichterstattung und finde es durchaus legitim, wenn sich der Gemeinderat als oberstes Kontrollorgan dieser Stadt das Recht nimmt, Genaueres zu erfahren, wenn in der Verwaltung der Stadt offensichtlich etwas passiert ist – was wir jetzt beschrieben haben – und noch einmal genauer nachfragt und hinsieht, was passiert und schief gelaufen ist und wie man das besser machen kann. Es geht nicht um nichts, sondern es ist wahrscheinlich durchaus ein Schaden entstanden und das ist keine gute Sache. Ich denke, dieser Antrag ist eine legitime Sache und darum möchte ich ihn auch unterstützen. Danke.“ (Beifall Die Grünen) Gemeinderat Giegler: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, ich kann für die sozialdemokratische Fraktion festhalten, dass die Forderung, alle Fakten auf den Tisch zu legen, eine unterstützenswerte Forderung ist. Es war immer unsere Position, dass das, was vorgefallen ist, wenn etwas vorgefallen ist, aufgeklärt werden muss. Genau das hat Bürgermeister Luger in Auftrag gegeben. Das war immer seine Position - die Fakten auf den Tisch zu legen. Es gibt eine Kontrollinstanz in dieser Stadt, das ist das Kontrollamt mit Direktor Dr. Schönberger an der Spitze, und diese Instanz hat die Aufgabe, das zu prüfen. Es ist heute sehr viel von Verantwortung gesprochen worden. Verantwortung, die wir alle in diesem Haus in den unterschiedlichsten Funktionen übernommen haben. Ich hätte eine ganz einfache Frage an Felix Eypeltauer gestellt. Kollege Eypeltauer, kannst du mir sagen, wer den Vorsitz im Kontrollausschuss hat? Das ist eine ganz einfache Frage. (Zwischenruf) Der Vorsitz im Kontrollausschuss ist nämlich eine verantwortungsvolle Aufgabe. Die Frage, die wir uns alle stellen müssen, ist die, was zwischen Februar 2017 und in den letzten Tagen passiert ist. Was hat derjenige, der als Vorsitzender des Kontrollausschusses in der Verantwortung steht, mit dem Wissen des Kontrollamtsberichts in dieser Zeit gemacht. Diesen Vorwurf, lieber Felix, kann ich dir nicht ersparen. Das ist eine Verantwortung, die du zu übernehmen hast. (Zwischenruf) Zwei, drei Personen in dieser Stadt haben Verantwortung übernommen. Das war Bürgermeister Klaus Luger, der diese Beauftragung an das Kontrollamt bereits zu dem Zeitpunkt, zu dem er alle Informationen hatte, ausgesprochen hat. Vizebürgermeister Forsterleitner als Personalreferent hat auch die entsprechenden Maßnahmen getroffen, dass eine Aufstockung erfolgen wird. Das wurde auch heute schon erwähnt und das wird auch im Kontrollausschuss sicherlich Thema sein, deswegen wurde auch die Zuweisung des Antrages an den Kontrollausschuss beantragt. Diese Verantwortungsträger haben ihre Aufgabe übernommen. Alles Weitere ist vom Kontrollamt entsprechend zu prüfen, das wird auch geschehen. Das hat Bürgermeister Klaus Luger bereits vor der heutigen Antragseinbringung, in Auftrag gegeben und ist damit seiner Verantwortung nachgekommen. Ich würde mir wünschen, dass alle anderen Verantwortungsträger in dieser Stadt ähnlich handeln würden. Vielen Dank.“ (Beifall SPÖ) Stadträtin Mag.a Schobesberger: „Ich habe eigentlich nicht vorgehabt, dass ich mich zu diesem Thema heute noch zu Wort melde, aber die Wortmeldung kann man jetzt aus meiner Sicht so nicht stehen lassen. Das Statut der Landeshauptstadt Linz sieht vor, dass die größte, nicht im Stadtsenat vertretene Fraktion, den Vorsitz im Kontrollausschuss hat. Damit sollen die in der Regierung befindlichen Fraktionen möglichst neutral kontrolliert werden. Man kann jetzt nicht jemandem, der im vorliegenden Fall keine Verantwortung in einem Ressortbereich hat, vorwerfen, säumig zu sein. (Zwischenruf) Natürlich hast du das gesagt. Als Vorsitzender des Kontrollausschusses ist es die Aufgabe, die Sitzungen des Kontrollausschusses zu führen, die Berichte entgegenzunehmen und das ist passiert. Was ich den Berichten, den heutigen Diskussionen und den Medien entnehme, hat es die Diskussion darüber gegeben und die Empfehlungen sind zur Kenntnis genommen worden. Das ist die Aufgabe des Kontrollausschusses. Da muss man schon nachfragen, wer ressortzuständig ist, wer die Ressortverantwortung hat. Das ist sicher nicht der Vorsitzende des Kontrollausschusses oder irgendein Mitglied des Kontrollausschusses. Das ist lächerlich. (Beifall Die Grünen, ÖVP) Die eigentliche Frage, um die es geht ist, wenn es im Herbst eine Information von der Finanz gegeben hat, dass es da ein massives Problem gibt, welche Schritte sind gesetzt worden. Offenbar waren diese nicht ausreichend, weil es sonst vermutlich nicht zu dieser Anzeige gekommen wäre. Darum geht es. Man muss sich anschauen, was nicht passiert ist, wie groß das Ausmaß ist und so weiter. Das haben wir heute schon alles gehört. Jetzt den Versuch - ich bin wirklich versucht zu sagen, den ‚grindigen‘ Versuch zu unternehmen, das sage ich aber natürlich nicht, auch wenn es schon spät ist - zu unternehmen, die Verantwortung auf den Vorsitzenden des Kontrollausschusses abzuwälzen, ist wirklich lächerlich.“ (Beifall Die Grünen, ÖVP) Gemeinderat Eypeltauer: „Herr Bürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen, Stefan Giegler, die Schublade ist schon sehr tief, in die du greifst. Ich glaube, das weißt du selber. Es ist reichlich abstrus, was du hier in den Raum stellst. Ich nehme es dir aber persönlich nicht übel. Ich erkenne an, dass das Teil der Show und des Staubaufwirbelns ist, um hier von der Verantwortlichkeit deiner Leute im Stadtsenat abzulenken. Diese Taktik kann man kommunikationsmäßig fahren. Die Frage ist nur, wie tief der Limbo dann wirklich gehen kann, bevor man sich weh tut. In Richtung Franz Leidenmühler, der insinuiert eine Kritik daran, dass im Ausschuss damals keine große Aufregung geherrscht hat. Ja, das ist gut, dass wir da nicht skandalisieren und dass wir nichts übertreiben. Es ist gut, dass wir das Ganze nicht an die große Glocke hängen, sondern dass wir in den Wegen, in denen Kontrolle in der Stadt Linz stattfindet und im Rahmen dessen, was der Kontrollausschuss in der Stadt Linz tun kann, handeln. Das ist nicht sehr viel. Das ist vollkommen in Ordnung. Es ist mir absolut nicht verständlich, wie man jetzt kritisiert und sich gleichzeitig aufregt, dass wir jetzt zehn kritische Fragen stellen und das eine Show wäre oder ein Wahlkampfgetöse oder was auch immer. Dann sagt er noch, dass sich Kollege Schilchegger eingebracht hat. Das ist völlig korrekt, Kollege Schilchegger hat das Problem vollkommen durchdrungen und verstanden. Er hat das auch im Kontrollausschuss so gesagt. Das war etwas, wo wir uns natürlich angeschlossen haben. Ganz ehrlich, wenn es im Kontrollausschuss so klar ist, so klar zu Protokoll gegeben wird, dann wird es wohl auch den verantwortlichen Ressortreferentinnen und –referenten vollkommen klar gewesen sein. Dann muss man sich wirklich die Frage stellen, warum nichts passiert ist und warum es zur Anzeige kommt. Da sind wir wieder beim Punkt. Wir fragen, was passiert ist und warum nicht genug passiert ist. Stefan Giegler, weil du mich fragst, was ich zwischen Februar und März gemacht habe, stellen wir dir eine Gegenfrage, was ist zwischen September 2016 und Februar 2017 passiert? Das ist nämlich die eigentliche Frage. Danke.“ (Beifall Die Grünen, ÖVP, NEOS)[AU250] Vizebürgermeister Wimmer: „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, geschätzte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Gemeinderat Eypeltauer, lieber Felix, wenn Fraktionsobmann Stefan Giegler vorher gefragt hat, hat er nicht genau gefragt, was du gemacht hast, sondern er hat gefragt, ob du weißt, wer der Vorsitzende des Kontrollausschusses ist. Ich gehe davon aus, dass das eine rhetorische Frage war, dass du weißt, wer das ist. Was du aber offenbar nicht weißt – das gibt mir aber schon zu denken -, sind die Zuständigkeiten der Ressorts und die Gesetze, die unseren Betrieb regeln. Da sage ich schon, du bist Jurist. Ich bin davon ausgegangen, wenn du etwas machst, dass du dich vorher darüber informierst, was du machst. Natürlich ist es ein Recht, Fragen zu stellen und darüber zu diskutieren. Das kann jeder machen. Man sollte sich aber sehr genau überlegen, was man behauptet, weil man sonst sich nicht nur als Person, als Gemeinderat, als Mandatar dieses Hauses völlig diskreditiert und auch unglaubwürdig macht, wenn man wider besseren Wissens oder wider zumindest potentiellen Wissens, falsche Behauptungen in den Raum stellt. Darüber hinaus diskreditiert jemand wie du, der eine verantwortungsvolle Position als Vorsitzender des Kontrollausschusses hat, auch dieses Amt und den Kontrollausschuss als Ganzes, wenn du etwas behauptest, was im völligen Widerspruch zum § 45 Abs. 2 Statut für die Landeshauptstadt Linz steht. Ich wäre davon ausgegangen, du schaust dir Dinge vorher an, bevor du etwas behauptest. Wenn das noch nicht der Fall ist, wenn du es noch nicht kennst, ersuche ich dich, das nachzulesen. Dann wirst du feststellen, dass die Ressortzuständigkeit für Verwaltungsstrafen überhaupt niemals im Leben weder vom Gemeinderat, noch vom Stadtsenat an mich übertragen werden kann und folglich nicht bei mir liegen kann, niemals gelegen ist und im Moment nicht liegt. Du und ebenso Frau Gemeinderätin Roschger haben hier - ich setze voraus in Unwissenheit - die Unwahrheit gesagt. Ich gehe davon aus, dass nach einer Nachlese des § 45 Abs. 2 Statut der Landeshauptstadt Linz 1992 weder Herr Gemeinderat Eypeltauer, noch Frau Gemeinderätin Roschger, noch sonst jemand, der heute hier anwesend ist oder das Protokoll liest, jemals mehr behauptet, ich sei für Verwaltungsstrafen ressortzuständig. Das ist die Unwahrheit. Wenn es jemand wider besseren Wissen sagt, ist es leider eine Lüge. Das gebe ich Ihnen mit, bitte ansehen. Bitte vorher zunächst informieren, dann Behauptungen aufstellen. Obwohl ich aber nicht ressortzuständig bin - das trifft auf die ganze Stadtregierung zu -, hat man natürlich eine Gesamtverantwortung, die immer wieder in Sonntagsreden gepriesen wird. Wenn es aber soweit ist, kann ich die nur punktuell wahrnehmen. Wenn ich von Gemeinderat Schilchegger erfahre, dass es offensichtlich Missstände gibt, kann ich diesen Missständen selbstverständlich nachgehen. Nach diesen Gesprächen, in denen ich davon erfahren habe und nach der Information durch Gemeinderat Schilchegger habe ich direkte Gespräche zum Beispiel mit Frau Dr.in Sturm geführt. Nicht über Presseaussendungen, sondern direkt. Frau Dr.in Sturm ist im Bereich Abgaben und Steuern meine Mitarbeiterin, wenn man so möchte, aber nicht im Bereich Verwaltungsstrafen, siehe § 45 Abs. 2 Statut für die Landeshauptstadt Linz 1992. Man kann Sitzungen machen und im Kontrollausschuss Fragen stellen so oft und so gerne man möchte. Lieber eine Frage zu viel, als eine zu wenig, das ist ganz klar. Bei der Wahrheit muss man bleiben, man kann schon gar nicht vielleicht bewusst Unwahrheiten verbreiten. Es stellt sich aber eine Frage. Die Beamten, die hier zuständig sind und auch die Kollegen in der Regierung, nämlich Bürgermeister Luger und Vizebürgermeister Forsterleitner, haben nachweislich bereits vor dieser Anzeige Schritte gesetzt. Das ist alles schriftlich belegt. Es stellt sich aber die Frage, warum manche erst nach der Anzeige, dann aber umso hektischer durch Presseaussendungen und dergleichen mehr, handeln. Es wurde gesagt, es gibt nur gewisse Wege und gewisse Instrumente, die man im Kontrollausschuss ergreifen kann. Ich glaube nicht, dass die Presseaussendung und die Pressekonferenz Mittel der traditionellen Arbeit des Kontrollausschusses sind. Das kann man machen, aber dann bitte nicht so tun, als wären andere untätig, nur weil sie nicht an die Medien gegangen sind. Wenn Sie wissen wollen, warum es zur Anzeige - es hat hier niemand eine Anzeige erstattet - gekommen ist, glaube ich, dass Ihnen auch der Kontrollausschuss und der Kontrollamtsdirektor das nicht beantworten können. Da müssen Sie die Behörde oder denjenigen fragen, der/die die Anzeige erstattet haben. Das hat wohl auch nichts damit zu tun, welche Schritte intern gesetzt wurden, weil diese medial nicht kommuniziert wurden. Ich glaube, in einem verantwortungsvollen Betrieb und auch in der öffentlichen Verwaltung macht das niemand, die Beamten in der Öffentlichkeit ‚madig‘ zu machen, wenn Missstände auftreten. Erste Priorität hat die Schadensbegrenzung und die Verbesserung für die Zukunft. Dann kann und muss man immer noch zeitgleich die Lehren daraus ziehen. Es geht aber nicht darum, die Beamten, die das aufarbeiten sollen, über Gebühr zu ‚vernadern‘, kritisieren oder vor den Vorhang zu holen. Wie gesagt, es wurde gehandelt. Der Kontrollamtsdirektor kennt sich aus. Er weiß, wie man Dinge prüft und braucht nicht unbedingt eine Handlungsanleitung. Diese wäre übrigens auch verfassungswidrig, da man in die Autonomie des Kontrollamtes per Weisung nicht eingreifen kann. Man kann einen Prüfauftrag erteilen, der besteht aber bereits. Es gibt Dinge, über die man diskutieren kann. Über eines kann man nicht diskutieren und das ist die Wahrheit. Ich erwarte mir konkret von allen Gemeinderätinnen und Gemeinderäten, die meisten machen das so, vor allem aber von dir, Gemeinderat Felix Eypeltauer, dass du in Zukunft bei der Wahrheit bleibst und deine Aussage, ich sei als Ressortleiter verantwortlich zurücknimmst.“ (Beifall FPÖ)[AU251] Der Vorsitzende erteilt dem Berichterstatter das Schlusswort. Gemeinderat Mag. Hajart: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, lieber Franz Leidenmühler, ich darf bei dir beginnen. Du hast in den Raum gestellt, hier wären einige sehr aufgeregt. Ich glaube, man hat im Zuge der Diskussion gesehen, wer hier aufgeregt ist. Die Aufregung liegt aus meiner Sicht am ehesten bei der Sozialdemokratie und den Freiheitlichen. Herr Klubobmann Giegler schlägt heute in einer Presseaussendung wild um sich und teilt irgendwelche Verantwortlichkeiten an Personen aus, die nicht ressortverantwortlich sind. Da gibt es offensichtlich Aufregung oder Irritation. Man agiert lieber mit Angriffen gegen Kontrollausschussmitglieder, um von etwaigen Versäumnissen der Ressortverantwortlichen abzulenken. Das ist meine Sicht. Alle versuchen, die Verantwortlichkeit irgendwie von sich weg zu schieben. Lieber Herr Vizebürgermeister Detlef Wimmer, du bist laut Geschäftseinteilung für den Stadtsenat für die Bereiche Finanzrecht, Abgaben und Steuern, Parkraumbewirtschaftung zuständig und hast direktes Informationsrecht in allen Finanzangelegenheiten. (Zwischenruf) Das steht so in der Geschäftseinteilung für den Stadtsenat. Das kann jeder nachlesen, aber wir können nachher gemeinsam noch einmal nachschauen.[AU252] Zwischenruf Vizebürgermeister Wimmer: „Falsche Behauptungen! Verwaltungsstrafen stehen nicht drinnen!“[AU253] Gemeinderat Mag. Hajart weiter: Das Schlusswort steht bei mir. Den Kollegen Schilchegger und Giegler kommt offensichtlich eine besondere Rolle zu. Sie dürften die ‚Ausputzer‘ für die jeweiligen Parteien sein, so kommt mir das vor. Kollege Giegler, zumindest erscheint es mir so, dass du dich mit deinen Argumenten gar nicht richtig wohl fühlst oder identifizieren kannst. Es reden auch immer alle auf dich ein, was du dann sagen sollst, wenn du dich zu Wort meldest. (Zwischenruf) Wir sitzen alle im selben Raum. Mir erscheint es so, aber das mag ein subjektives Gefühl sein. Die Kontrollamtsbeauftragung durch den Bürgermeister schwebt auch immer im Raum. Vielleicht legen Sie diese vor, Herr Bürgermeister, dann können wir vergleichen, ob sich Ihre Prüfanregungen, was die Detailprüfung zum schon bestehenden Kontrollausschussbericht betrifft, mit den heute von uns beantragten Prüfaufträgen decken. Vielleicht unterscheiden sie sich, vielleicht ergänzen sie sich ideal, wie auch immer. Auf jeden Fall, dieses Dokument, diese Beauftragung von Ihnen, wäre sehr interessant. Zu guter Letzt möchte ich auf die angekündigte Zuweisung des Antrages in den Kontrollausschuss eingehen. Das ist für mich ein bisschen dubios, nachdem der Prüfauftrag sowieso schon ergeht. Wenn es euch bzw. Ihnen an einer wirklichen Aufklärung gelegen ist, könnte man dem Antrag ohne weiteres zustimmen. So weisen wir ihn zusätzlich noch zu. Von mir aus, mag so sein, wir werden uns im Kontrollausschuss sowieso mit der ganzen Thematik noch auseinander setzen. Danke vielmals. Ich wünsche einen schönen Abend.“ (Beifall ÖVP)[AU254] Der Vorsitzende lässt nun über die Zuweisung des Antrages abstimmen. Die Zuweisung des Antrags an den Kontrollausschuss wird einstimmig angenommen. Die Tagesordnung der 17. Sitzung des Gemeinderates ist damit erledigt. Bürgermeister Luger dankt für die Mitarbeit, wünscht einen schönen Abend und schließt die Sitzung. Ende der Sitzung: 23:06 Uhr